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Title:
ELECTROMAGNETIC VALVE AND USE THEREOF
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/121587
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an electromagnetic valve with armature means (22) which are designed to be movable along an axial direction in a valve housing (14) as a reaction to current flowing through stationary coil means (16) and which at one axial end have sealing means (28) designed to interact with a valve seat (32) assigned to a first valve inlet (P), wherein at least one second valve inlet and/or outlet (A, R) in the valve housing can be opened to the first valve inlet (P) by action of the armature means, and wherein the sealing means are provided as sealing bodies (28) on a portion (26) of the armature means of narrowed diameter, such that the sealing body having a larger diameter compared to the narrowed portion can be moved by the movement of the armature means between sealing positions formed at both axial ends of the sealing body, wherein the sealing body (28) designed as a component separate from the narrowed portion and/or designed to be releasable therefrom has a sealing portion (42), made of a polymer and/or rubber material, and also a support portion (40) which is made of a material different than and in particular harder than the material of the sealing portion, and which is designed for force-fit connection to the armature means.

Inventors:
RAFF VIKTOR (DE)
THODE OLIVER (DE)
Application Number:
PCT/EP2016/082010
Publication Date:
July 20, 2017
Filing Date:
December 20, 2016
Export Citation:
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Assignee:
ETO MAGNETIC GMBH (DE)
International Classes:
F16K1/46; F16K27/00; F16K31/06
Domestic Patent References:
WO2013191541A12013-12-27
Foreign References:
US2812776A1957-11-12
DE3506493A11985-09-19
US4298027A1981-11-03
EP1643174A12006-04-05
FR2552196A11985-03-22
DE19606318C22003-01-02
Attorney, Agent or Firm:
BEHRMANN, Niels (DE)
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Claims:
Patentansprüche 1. Elektromagnetventil mit

als Reaktion auf eine Bestromung stationärer Spulenmittel (16) entlang einer axialen Richtung in einem Ventilgehäuse (14) bewegbar ausgebildeten Ankermitteln (22), die axial einends zum Zusammenwirken mit einem einem ersten Ventileinlass (P) zugeordneten Ventilsitz (32) ausgebildete Dichtmittel (28) aufweisen,

wobei mindestens ein zweiter Ventilein- und/oder -auslass (A, R) im Ventilgehäuse durch Wirkung der Ankermittel zum ersten Ventileinlass (P) geöffnet werden kann,

und wobei die Dichtmittel als Dichtkörper (28) so an einem im Durchmesser verjüngten Abschnitt (26) der Ankermittel vorgesehen sind, dass der gegenüber dem verjüngten Abschnitt einen größeren Durchmesser aufweisende Dichtkörper durch die Bewegung der Ankermittel zwischen axial bei- dends des Dichtkörpers ausgebildeten Dichtpositionen bewegt werden kann,

dadurch gekennzeichnet, dass

der bezogen auf den verjüngten Abschnitt als separate Baugruppe und/oder von diesem lösbar ausgebildete Dichtkörper (28) einen aus einem polymeren und/oder Gummi-Material ausgebildeten Dichtabschnitt (42) sowie einen aus einem vom Material des Dichtabschnitts verschiedenen und insbesondere härteren Material gebildeten, für einen Kraftschluss mit den

Ankermitteln ausgebildeten Trägerabschnitt (40) aufweist.

2. Ventil nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine zweite Ventilein- bzw. -auslass im Ventilgehäuse (14) auf derselben axialen Seite wie der erste Ventileinlass ausgebildet ist.

3. Ventil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Elektromagnetventil als Pneumatikventil und/oder als zwei Ankerpositionen der Ankermittel vorsehendes Ventil mit mindestens zwei der zweiten Ventilein- bzw. -auslasse ausgebildet ist, die an einer der Ankerpositionen fluidleitend (34) miteinander verbunden sind.

Ventil nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Dichtabschnitt (42) so am Dichtkörper ausgebildet ist, dass er in Abhängigkeit von einer Ankerposition der Ankermittel einends (44), insbesondere axial einends, den dem ersten Ventileinlass (P)) zugeordneten Ventilsitz (32) und andere- nends einen zur Fluidleitung ausgebildeten Übergangsabschnitt (34) zwischen den mindestens zwei der zweiten Ventilein- bzw. -auslasse (A, R) öffnen und verschließen kann.

Ventil nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass den Ankermitteln Kraftspeichermittel, insbesondere Federmittel (28), so zugeordnet sind, dass diese die Ankermittel (22) in einem unbestromten Zustand der Spulenmittel gegen den dem ersten Ventileinlass (P) zugeordneten Ventilsitz (32) vorspannen.

Ventil nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Ventileinlass und/oder der zugeordnete Ventilsitz entlang der axialen Richtung vorgesehen und so mit einem Fluid beaufschlagbar ist, dass ein Fluiddruck des Fluids auf den Dichtkörper eine Kraft ausüben kann, insbesondere eine den Dichtkörper vom Ventilsitz lösende Kraft.

Ventil nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Trägerabschnitt (40) des Dichtkörpers einen zum Zusammenwirken mit einem am bevorzugt stößelartig ausgebildeten verjüngten Abschnitt (26, 52) der Ankermittel vorgesehenen Widerlager (54), insbesondere Ringabsatz, ausgebildeten Anschlag (56) aufweist. 8. Ventil nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Trägerabschnitt eine Bohrung (50) oder Nut zur Aufnahme eines Verbindungsabschnitts (52) der Ankermittel aufweist. Ventil nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Trägerabschnitt (40) des Dichtkörpers aus einem Kunststoff- und/oder Metallmaterial realisiert ist, mit welchem der polymere Dichtabschnitt (42) durch Ein- und/oder Umspritzen oder durch Einlegen oder Einkleben verbunden ist.

Verwendung des Elektromagnetventils nach einem der Ansprüche 1 bis 9, insbesondere eines Paares dieser Elektromagnetventile, als Pneumatik- ventil/e für das Durchführen von Fluidschaltvorgängen in Kraftfahrzeugen, insbesondere für die Nutzfahrzeug-Getriebesteuerung.

Description:
Elektromagnetventil und Verwendung eines solchen Die vorliegende Erfindung betrifft ein Elektromagnetventil nach dem Oberbegriff des Hauptanspruchs. Ferner betrifft die vorliegende Erfindung eine Verwendung eines derartigen Elektromagnetventils.

Gattungsgemäße Elektromagnetventile sind aus dem Stand der Technik allge- mein bekannt; bei diesen wird üblicherweise die Ventilfunktion mittels einer in einem Ventilgehäuse relativ zu stationären Spulenmitteln bewegbar vorgesehenen Ankereinheit bewirkt, welche, typischerweise mit Dichtmitteln versehen, entsprechend einem Bestromungszustand der Spulenmittel und einer dadurch bewirkten Ankerposition einen zugeordneten Ventilsitz eines Ein- oder Auslasses des Magnetventils gesteuert öffnen oder schließen kann.

Ein für den Einsatz einer derartigen, als generisch und allgemein bekannt vorausgesetzten Technologie bevorzugter Verwendungsbereich ist die Kraftfahrzeugtechnik; hier eignen sich etwa bekannte, gattungsgemäße Elektromagnet- ventile für vielfältige Schalt- und Stellaufgaben im Zusammenhang mit einem Pneumatik- oder Hydraulikfluid.

So offenbart etwa die DE 196 06 318 C2 eine oberbegriffliche Technologie zum Stand der Technik, welche die als endseitig eines stößelartigen Ankerabschnitts in Form eines Dichtkörpers vorgesehenen Dichtmittel zum einen nutzt, um, angetrieben durch die Ankereinheit, gesteuert mit einem einem Ventileinlass zugeordneten Ventilsitz dichtend zusammenzuwirken. Zum anderen wird nach dieser Lehre aus dem Stand der Technik der Dichtkörper zusätzlich benutzt, um an einem axial dem Ventilsitz bzw. einem zugehörigen Dichtabschnitt gegenüberlie- genden Bereich einen weiteren Fluidkanal im Rahmen des Ventils gesteuert zu öffnen bzw. zu verschließen.

Gerade eine derartige Ausgestaltung des Dichtkörpers ermöglicht es zudem vorteilhaft, sowohl den Ventileinlass, als auch mindestens einen weiteren (zweiten) Ventileinlass bzw. Ventilauslass, wiederum bezogen auf eine axiale Relativposi- tion zur Ankereinheit, auf einer gemeinsamen axialen Seite vorzusehen. Mit anderen Worten, in für einen Einbau und Anschluss mit vor- bzw. nachgeschalteten Aggregaten lässt sich in günstiger Weise eine derartige Magnetventiltechnologie an lediglich einer Seite bzw. an einem (gemeinsamen) Bereich des Ventilgehäu- ses konnektieren.

Der aus dem genannten Stand der Technik bekannte Ventilkörper, endseitig einer Stößelstange am Anker festlegt, besteht aus einem polymeren Elastomermaterial, wobei die aus dem Stand der Technik bekannte Vorrichtung im Betrieb durch Bestromung der Spulenmittel und damit Aktivierung der Ankereinheit den Dichtkörper zum Schließen des Ventileinlasses betätigt; diesem wirkt dann allerdings ein Gegendruck des durch diesen Einlass einströmenden Fluids (im Stand der Technik Hydrauliköl) entgegen. An einer gegenüberliegenden Anker- bzw. Dichtposition versperrt dann der Dichtkörper einen rückwärtigen Fluid- bzw. Druckausgleichskanal.

Während eine derartige oberbegriffliche Technologie insbesondere für den vorgesehenen Einsatzzweck im Rahmen eines Druckreglers für die hydraulische Getriebesteuerung bewährt ist und in großen Stückzahlen hergestellt wird, ist gleichwohl das bekannte Ventilprinzip nicht für alle denkbaren Ausgestaltungen optimal. So realisiert etwa das bekannte Ventil, in der Art eines Proportionalventils, eine Regelfunktionalität durch die beschriebenen Kraftverhältnisse am Dichtkörper zwischen der Ankerkraft einerseits und der Fluid-Gegenkraft andererseits. Insbesondere jedoch eine Realisierung eines Ventils mit einer stromlos- geschlossenen Funktionalität, bei welcher nämlich, üblicherweise durch Wirkung einer Druckfeder od.dgl. Kraftspeichermitteln, der Dichtkörper gegen den Ventilsitz vorgespannt ist, wenn die Spulenmittel unbestromt sind, und damit keine elektromagnetische Ankerbetätigung stattfindet, ist mit der gattungsgemäßen Technologie praktisch nicht oder nur schwer zu erreichen: Zum einen sieht diese nämlich explizit eine Ankervorspannung durch Federmittel entgegen einer Verschlussrichtung vor, zum anderen würde die bekannte Ausgestaltung des Dichtkörpers als Vollpolymer im Einsatzkontext erhebliche konstruktive und Betriebsnachteile bedeuten. Um nämlich etwa bei einer Kraft entsprechend einem Fluid- Gegendruck oberhalb von 10bar zuverlässig abdichten zu können, ist nicht nur eine entsprechend hohe Federkraft einer den gewünschten stromlos geschlossenen Betriebszustand herstellenden Feder notwendig (typischerweise müsste tatsächlich eine Federkraft 18N bis 20N auf den Dichtkörper bringen), auch würde der polymere Dichtkörper in einem Dauerbetrieb bzw. bei längerer Standzeit durch diese Kraftbeaufschlagung derart beeinträchtigt bzw. beschädigt, dass eine ordnungsgemäße Dichtung am Ventilsitz nicht mehr gewährleistet ist. Insbesondere hat sich nämlich herausgestellt, dass die Elastomerdichtung einen sogenannten Durchstanzeffekt gezeigt hat, nämlich eine irreparable mechanische Deformation des Dichtkörpers im Hinblick auf seine Befestigung am endsei- tigen Bereich der Ankereinheit.

Eine derartige Problematik gewinnt zusätzlich dadurch an Bedeutung, dass etwa gegenüber der gattungsgemäßen Druckregelung eines Hydrauliköls für ein Hydraulikventil eine beabsichtigte Nutzung als Pneumatikventil, und insbesondere als Pneumatik-Schaltventil, mit einer sicheren Dichtung im stromlos geschlossenen Zustand, praktisch unmöglich ist.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Elektromagnetventil nach dem Oberbegriff des Hauptanspruchs sowohl im Hinblick auf seine Dichteigen- schatten im Zusammenwirken mit dem Ventilsitz, als auch seine Eignung für eine hohe Zahl von Schaltvorgängen bzw. eine Dauerbelastung zu verbessern und damit eine nutzbare Standzeit signifikant zu erhöhen. Dabei soll gleichzeitig eine Lösung geschaffen werden, die konstruktiv einfach und mit geringen Herstellungskosten automatisiert herstellbar ist.

Die Aufgabe wird durch das Elektromagnetventil mit den Merkmalen des Hauptanspruchs gelöst; vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben. Zusätzlich Schutz im Rahmen der Erfindung wird zudem beansprucht für eine Verwendung eines erfindungsgemäßen Elektromag- netventils für den Kraftfahrzeugkontext, wobei diese Verwendung den Einsatz als Pneumatikventil, weiter bevorzugt in paarweiser Form, vorsieht.

In erfindungsgemäß vorteilhafter Weise ist der Dichtkörper mehrteilig bzw. als Mehrkomponententeil ausgestaltet, dergestalt, dass ein aus polymerem oder Gummimaterial ausgebildeter Dichtabschnitt zusammengebracht ist mit einem Trägerabschnitt, welcher aus einem vom Material des Dichtabschnitts verschiedenen Material realisiert ist, welches zudem bevorzugt (und relativ zum Material des Dichtabschnitts) hart ausgestaltet ist. Dieser Trägerabschnitt wiederum ist erfindungsgemäß zum Ausbilden eines Kraftschlusses mit den Ankermitteln, zumindest im Dichtzustand an dem Ventilsitz bzw. in einer Ankerposition am Ventilsitz, ausgestaltet.

Eine vorteilhafte Wirkung dieser erfindungsgemäßen Ausgestaltung des Dichtkörpers ist, dass einerseits ein verschleißarmer und damit für eine lange Standzeit und Lebensdauer ausgebildeter Betrieb ermöglicht ist, insbesondere kann nämlich durch die separate Ausgestaltung des Trägerabschnitts, welcher den Kraftschluss mit den Ankermitteln (und insbesondere dort einem endseitigen Stößelabschnitt) realisiert, das aus dem Stand der Technik identifizierte nachteilige Durchstechen bzw. Beschädigen des polymeren Dichtmaterials vermieden werden. Gleichzeitig verbleibt dieses in seiner Dichtwirkung günstige polymere bzw. Gummimaterial für den erfindungsgemäßen Dichtabschnitt an jenen Abschnitten bzw. Bereichen des Trägerabschnitts, welche dann für die beabsichtigte Dichtwirkung notwendig sind, so dass erfindungsgemäß der aus dem Stand der Technik ersichtliche Problemkontext wirksam überwunden werden kann.

Dabei gestattet auch die mehrteilige bzw. mit mehreren Komponenten realisierte Ausführung des Dichtkörpers eine einfache, automatisierbare und damit potentiell kostengünstige Fertigbarkeit, so dass ein scheinbarer Nachteil des aufwen- digeren Dichtkörpers deutlich hinter den konstruktiv-mechanischen Vorteilen zurücktritt. Damit eignet sich dann die vorliegende Erfindung, wie insbesondere auch weiterbildend vorgesehen, bevorzugt zur Realisierung einer stromlos geschlossenen Ausgestaltung des Elektromagnetventils, bei welcher Kraftspeichermittel, etwa in Form einer geeignet dimensionierten und eine geeignete Ge- genkraft gegen einströmendes Fluid anbietende Druckfeder, verschleiß- und beschädigungsarm den Dichtsitz selbst bei langer Standzeit und einer hohen Anzahl von Betriebszyklen sicherstellt. Nicht zuletzt ist damit auch die Eignung für eine - bevorzugte - Realisierung des erfindungsgemäßen Elektromagnetventils als Pneumatikventil gewährleistet, mit den entsprechend vorteilhaften Wirkungen auf die Dichtwirkung am Ventilsitz selbst bei einem druckbeaufschlagten Pneu- matikfluid.

In erfindungsgemäß vorteilhafter Weise und konstruktiv weiterbildend gestattet die vorliegende Erfindung das Vorsehen des mindestens einen zweiten Ventileinbzw, -auslasses im Ventilgehäuse auf derselben axialen Seite wie der erste Ven- tileinlass, so dass die vorliegende Erfindung, etwa in der bevorzugten Verwendung im Kraftfahrzeugkontext, die diskutierten vorteilhaften Betriebseigenschaften mit günstigen Montageeigenschaften und einfacher Anschließbarkeit von einer (axialen) Seite kombiniert.

Dabei ist dann insbesondere, neben der bevorzugten Ausgestaltung als Pneumatikventil, die Möglichkeit eröffnet, die Erfindung als sogenanntes 3/2-(Schalt-) Ventil auszugestalten, nämlich mit zwei durch die Ankermittel erreichten Schalt- Stellungen und drei Ein- bzw. Auslässen, wobei der erste Ventileinlass dann erfindungsgemäß mit zwei der zweiten Ventilein- bzw. -auslässe zusammenwirkt und, je nach Schaltstellung, diese zweiten Ventilein- bzw. -auslässe unmittelbar miteinander verbindbar sind, oder aber eine Verbindung zum ersten Ventileinlass hergestellt werden kann.

Bei dieser Ausgestaltung greift dann erfindungsgemäß der Dichtkörper axial ei- nends auf den Ventilsitz, anderenends dient er dem geschalteten Öffnen bzw. Verschließen eines fluidleitenden Übergangsabschnitts zwischen den zwei der zweiten Ventilein- bzw. -auslässe.

Erfindungsgemäß weiterbildend und vorteilhaft ist ferner vorgesehen, den Trägerabschnitt des Dichtkörpers so auszubilden, insbesondere diesem einen Anschlag zuzuordnen, der mit einem endseitig eines Stößelabschnitts der Ankermittel vorgesehenen Widerlager, insbesondere Ringabsatz, zusammenwirken kann. Auf diese Weise ist nicht nur ein wirksamer und verschleißarmer Krafteintrag in den Dichtkörper möglich, auch gestattet eine derartige Ausbildung, insbesondere wenn etwa der Trägerabschnitt mittels einer Nut oder Bohrung zur Aufnahme eines zugeordneten und angepassten Verbindungsabschnitts der Ankermittel ausgebildet ist, das einfache Montieren bzw. ggf. auch Demontieren in einem etwaigen Reparatur- oder Wartungsfall.

In für eine automatisierte Serienfertigung besonders günstiger Weise ist zudem der Trägerabschnitt des Dichtkörpers aus einem Kunststoff- oder Metallmaterial realisiert und weiter bevorzugt durch ein geeignetes Spritz(Gieß-)Verfahren hergestellt, wobei dann auf, an und/oder in einem derartigen Trägerabschnitt der polymere Dichtabschnitt durch geeignetes Ein- bzw. Umspritzen, alternativ durch Einlegen oder Einkleben, festgelegt ist. Besonders bevorzugt kann zudem der polymere Dichtabschnitt, wirkend axial beidseitig des Dichtkörpers, auch als sich (abschnittsweise) durch den Trägerabschnitt erstreckende Baugruppe, etwa durch ein geeignetes Spritzverfahren, realisiert sein, hier wiederum ergänzend oder alternativ mit geeigneten querschnittlichen Profilierungen, Absätzen od.dgl., um, in einem vorliegenden möglichen Hochdruckkontext am Ventileinlass, opti- mierte Krafteigenschaften, insbesondere auch im Übergang zwischen dem Trägerabschnitt und dem Dichtabschnitt des Dichtkörpers, zu realisieren.

Im Ergebnis wird durch die vorliegende Erfindung die aus dem Stand der Technik bekannte Technologie in überraschend einfacher und eleganter Weise verbes- sert, und zwar sowohl im Hinblick auf Standzeit-, Verschleiß- und Dichtigkeitseigenschaften, als auch betreffend eine Eignung für ein (etwa durch Federkraft vorgespanntes) stromlos geschlossenes (stromlos dichtendes) Ventil, welches zu den erhöhten Dichtigkeitsanforderungen eines Pneumatikfluids vorteilhaft genügt. Damit eignet sich die vorliegende Erfindung gemäß der erfindungsgemäßen Verwendung in herausragender Weise für Pneumatik-Stellzwecke in einem Fahrzeugkontext, und dort insbesondere für eine Nutzfahrzeug-Getriebesteuerung. Die Erfindung ist jedoch auf diese Verwendung nicht beschränkt. Vielmehr eignet die vorliegende Erfindung für jeglichen Einsatzzweck eines Elektromagnetventils, bei welchem die vorteilhaften axial beidseitigen Dichteigenschaften des erfindungsgemäßen Dichtkörpers mit den mechanischen, Fertigungs- und Standzeiteigenschaften vorteilhaft auszunutzen sind. Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnungen. Diese zeigen in: Fig. 1 : eine Längsschnittansicht durch eine Anordnung eines Paares von E- lektromagnetventilen gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung mit sich in der Figurenebene vertikal erstreckender jeweiliger axialer Richtung; Fig. 2: eine Perspektivansicht des gelöst vom Elektromagnetventil dargestellten Dichtkörpers im Ausführungsbeispiel der Fig. 1 ; eine perspektivische Querschnittsansicht des Dichtkörpers gemäß Fig. 2; eine Perspektivansicht des Elektromagnets als Kontextdarstellung im Rahmen der vorliegenden Erfindung und

Längsschnittsdarstellungen des Elektromagnetventilpaares der Fig. 4 zum Erfindungskontext, insoweit als Möglichkeit zum Einsetzen des erfindungsgemäßen Dichtkörpers der Fig. 2, 3.

Die Fig. 4 zeigt in der Perspektivansicht einen Einsatzkontext des erfindungsge- mäßen Elektromagnetventils gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel als Paar von Elektromagnetventilen, welche einander benachbart angeordnet und auf einer unterliegenden, nicht näher spezifizierten Einheit 10 montiert sind. Die Fig. 5 und 6 zeigen Längsschnitte einer solchen Vorrichtung, wobei die Ansicht der Fig. 6 gegenüber der Schnittansicht der Fig. 5 um 90° um eine (vertikale) Achse ge- dreht ist, entsprechend zeigt die Fig. 6 lediglich eine Anordnung des Paares.

Jedes der Elektromagnetventile weist, in der Figurenebene obenliegend, einen Spulenbereich 12 auf, an welchen sich ein unterer Anschluss- und Ventilsitzbereich 14 anschließt. Dieser wiederum sieht, bei der Ausgestaltung der Elektro- magnetventile jeweils als 3/2-Ventil, also mit drei Anschlüssen und zwei Schaltpositionen, einen Ventileinlass P und Auslässe A bzw. R vor, wobei, wie die Gegenüberstellung der Fig. 5 und 6 erkennen lässt, bei dieser Anordnung im Gehäuseabschnitt 14 die Auslässe A (auch als Arbeitsanschluss bezeichnet) und R (auch als Entlüftungsanschluss bezeichnet) um den mittig bzw. axial angeordneten Einlass P herum vorgesehen sind.

Innerhalb des oberen Gehäuseabschnitts 12 ist eine stationäre Spulenwicklung 16 auf einem Spulenträger 18 gehalten. Dieser umschließt, axial in der Figuren- ebene oben, einen stationären Kernabschnitt 20, gegenüber dem, axial bewegbar ausgestaltet, eine Ankereinheit 22 als Reaktion auf eine Bestromung der Spule 16 die Ventilfunktionalität bewirkt. Genauer gesagt weist die Ankereinheit 22 einen zylindrischen Ankerkörper 24 auf, welcher einends gegenüber dem stationären Kern 20 einen Luftspalt 25 ausbildet und durch Wirkung einer Druckfe- der 27 in eine Abwärtsrichtung vorgespannt ist. An den zylindrischen Ankerkörper 24 schließt am dem Kern 20 gegenüberliegenden Ende ein Stößelabschnitt 26 an, an welchem wiederum endseitig ein Dichtkörper 28 befestigt ist.

In der gezeigten Konfiguration und durch Vorspannung mittels Feder 27 sitzt der Dichtkörper 28 mit einer (in der Figur abwärts gerichteten) endseitigen Stirnfläche auf einem im bodenseitigen Gehäuseabschnitt 14 ausgebildeten Ventilsitz 32, welcher dem Einlass P zugeordnet ist. Entsprechend ist bei unbestromtem Zustand dieser Einlass P verschlossen, so dass das Ventil in der gezeigten Ausführungsform eine stromlos geschlossene Konfiguration realisiert.

Die Schnittansichten der Fig. 5, 6 verdeutlichen zusätzlich, dass anderenends des Dichtkörpers 28, nämlich an einer dem Kern 20 bzw. dem Ankerkörper 24 zugewandten Seite, der Dichtkörper 28 zum Verschließen eines Durchlasses 34 ausgebildet ist, welcher eine Verbindung im Gehäuseabschnitt 14 zwischen den Ein- bzw. Auslässen A und R öffnet und verschließt. Konkret würde nämlich bei Bestromung der Spule 16, der Anker 22 in axialer Richtung und damit entlang in der Vertikalrichtung der Figurenebene aufwärts bewegt, bis, unter Schließung des Luftspaltes 25, der Ankerkörper 24 am Kern 20 anschlägt. Gleichermaßen nimmt der Stößelabschnitt 26 den ansitzenden Dichtkörper 28 aufwärts mit, bis dieser den Durchläse 34, insoweit wirkend als weiterer Ventilsitz, verschließt. In dieser - bestromten - Ventilposition ist damit der Einlass P geöffnet, eintretendes (Pneumatik-)Fluid kann entsprechend einströmen und durch den Auslass A austreten. Dagegen ist, durch die in dieser Position versperrte Durchlassöffnung 34, eine Fluidkommunikation zwischen A und R, wie sie im stromlos-geschlossenen Zustand der Fig. 5, Fig. 6 ermöglicht ist, gesperrt.

Wie die Fig. 4 und 5 verdeutlichen, sind die so konfigurierten und betreibbaren Ventile einander benachbart angeordnet, so dass, je nach elektrischer Ansteue- rung über die in Fig. 4 bzw. 5 erkennbaren Steckerabschnitte 36, ein entsprechendes Bestromungssignal (die konkreten elektrischen Kontakte sind nicht gezeigt) anliegt.

Die Fig. 2 und 3 zeigen nunmehr im Detail die vorteilhafte Ausgestaltung des Dichtkörpers 28 des vorliegenden Ausführungsbeispiels, welcher in den Fig. 5, 6 lediglich schematisch angedeutet ist. Gleichermaßen verdeutlicht, in Analogie zur Darstellung der Fig. 5, die Fig. 1 die Dichtwirkung eines gemäß Fig. 2, Fig. 3 ausgestalteten Dichtkörpers. Es wird insbesondere aus der perspektivischen Schnittansicht der Fig. 3 deutlich, dass der Dichtkörper 28 aus mehreren Materialien bestehend ausgebildet ist. Insbesondere weist dieser einen Trägerabschnitt 40 aus einem durch ein Kunststoff-Spritzverfahren herstellbaren harten Kunststoffmaterial auf, in welchen ein Dichtabschnitt 42 aus polymerem Material eingeformt bzw. eingelegt ist. Konkret ist dieser Dichtabschnitt an eine Stirnseite, etwa im Ausführungsbeispiel gerichtet auf den Ventilsitz 32, als durchgehender Scheibenabschnitt 44 realisiert, während gegenüberliegend ein Polymerring 46 ausgebildet ist, welcher mit dem Abschnitt 44 durch in Umfangsrichtung verteilt angeordnete Stegabschnitte 48 verbunden ist. Entsprechend ist eine derartige Vorrichtung, etwa in Form eines mehrstufigen Spritzverfahrens, durch Einbringen des für den Dichtabschnitt vorgesehenen polymeren Materials in den Trägerabschnitt 40 herstellbar.

Dieser weist zudem, wie die Fig. 2, 3 gut erkennen lassen, einends eine zentrische Bohrung 50 auf, welche mit einem Endabschnitt des Anker- Stößelabschnitts 26 so zusammenwirken kann, dass ein stirnseitiger zylindrischer Stiftabschnitt 52 des Ankers in die Bohrung eingreift, während ein verbreiteter, einen Ringabsatz ausbildender Widerlagerabschnitt 54, zum Bewirken eines Kraftschlusses, auf einen Bohrungsrand 56 des (harten) Trägerkörpers 40 greift. Durch entsprechendes Ausgestalten der Maße lässt sich so eine Passung erzeugen, die, etwa bei Bewegung der Ankereinheit in Abwärtsrichtung, durch Kraftschluss den Dichtkörper 28 mitnimmt und auf den Ventilsitz 32 führt, vorgespannt zudem durch die Feder 27. Insbesondere bedingt durch den Kraftschluss vom Abschnitt 54 auf den Bohrungsrand 56 des (harten) Trägerabschnitts 40 ist zudem die aus dem Stand der Technik bekannte Gefahr einer Beschädigung eines polymeren Dichtabschnitts durch Durchstechen od.dgl. verhindert, denn an diesen Kraftschlussabschnitten ist polymeres Material nicht vorgesehen (und zum Erreichen der beschriebenen Dichtungswirkung auch nicht notwendig). Da zudem im Rahmen des bevorzugten Ausführungsbeispiels der Einlass P druckbeaufschlagt ist - im beschriebenen bevorzugten Ausführungsbeispiel als Pneumatik-Steuersystem mit Arbeitsdrücken oberhalb von 10 bar - kommt es auf einen Kraftschluss bei einer Aufwärtsbewegung der Ankereinheit, d.h. lösend vom Ventilsitz 32, nicht an, da diese Kraftbeaufschlagung durch das in P eintre- tende Fluid erfolgt. Es sind jedoch Ausgestaltungen denkbar, bei welchem etwa zwischen dem zylindrischen Stößelende 52 und der Bohrung 50 eine Presspassung realisiert wird, so dass auch eine Mitnahmewirkung in beide Richtungen der Ankerbewegung erfolgen kann. Die Schnittansicht der Fig. 1 verdeutlicht, wie das lediglich abschnittsweise im Dichtkörper 28 vorgesehene polymere Material gleichwohl zuverlässig und optimiert eine Dichtwirkung durchführt, während gleichzeitig der das polymere Material umschließende Trägerabschnitt 40 aus hartem Kunststoffmaterial für bestmögliche mechanische Eigenschaften bei geringster Verschleißneigung sorgt.

Die vorliegende Erfindung ist nicht auf das gezeigte Ausführungsbeispiel beschränkt, vielmehr ist sowohl die bevorzugte Ausgestaltung als 3/2-Ventil, als auch die Ausgestaltung des Dichtkörpers mittels eines Kunststoff- Trägerabschnitts rein exemplarisch, sowohl lassen sich die Ventilkonfigurationen, als auch die Material wähl, als auch die jeweiligen Geometrien, eingeschlossen die möglichen Geometrien für den Dichtkörper, beliebig variieren und an jeweilige Gegebenheiten anpassen.