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Patent Searching and Data


Title:
ELECTRONIC SWITCH AS A DAMPING ELEMENT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/165205
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an electronic switch (1), wherein the electronic switch (1) has a semiconductor switch (2) comprising a drive circuit (3). In order to improve the electronic switch (1), the invention proposes that the electronic switch (1) further has a current sensor (4) for detecting a current flowing through the electronic switch (1) and/or has a voltage sensor, and the driver circuit (3) is designed to operate the semiconductor switch (2) depending on oscillations, which are measured by means of the current sensor (4) and/or the voltage sensor, in a switched-on state, in a switched-off state or in the linear mode. The invention further relates to a power supply system (10) having an electronic switch (1) of this kind and two electrical power supply units (16), wherein the two electrical power supply units (16) can be connected to one another by means of the electronic switch (1). The invention further relates to a method for operating an electronic switch (1) of this kind or a power supply system (10) of this kind, wherein the semiconductor switch (2) of the electronic switch (1) is operated at least temporarily in the linear mode for damping oscillations.

Inventors:
GAUDENZ MARKUS MATTHIAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2020/053531
Publication Date:
August 20, 2020
Filing Date:
February 12, 2020
Export Citation:
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Assignee:
SIEMENS AG (DE)
International Classes:
H03K17/082; H03K17/16
Domestic Patent References:
WO2002007315A12002-01-24
Foreign References:
US20090261898A12009-10-22
EP2928054A12015-10-07
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Claims:
Patentansprüche

1. Elektronischer Schalter (1) , wobei der elektronische

Schalter (1) einen Halbleiterschalter (2) mit einer Ansteuer schaltung (3) und einen Stromsensor (4) zur Erfassung eines durch den elektronischen Schalter (1) fließenden Stroms und/oder einen Spannungssensor aufweist, wobei die Ansteuer schaltung (3) dazu eingerichtet ist, den Halbleiterschalter (2) in Abhängigkeit von mittels des Stromsensors (4) und/oder des Spannungssensors gemessenen Schwingungen in einem einge schalteten Zustand, in einem ausgeschalteten Zustand oder im Linearbetrieb zu betreiben.

2. Elektronischer Schalter (1) nach Anspruch 1, wobei die An steuerschaltung (3) des elektronischen Schalters (1) dazu eingerichtet ist, durch den Betrieb im Linearbetrieb als Dämpfungswiderstand Schwingungen zu dämpfen.

3. Elektronischer Schalter (1) nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei der elektronische Schalter (1) dazu eingerich tet ist, Schwingungen zu dämpfen, die durch Ausgleichsvorgän ge aufgrund einer Schalthandlung des elektronischen Schalters (1) entstehen.

4. Energieversorgungssystem (10) aufweisend

- einen elektronischen Schalter (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3 und

- zwei elektrische Teilnetze (16),

wobei die zwei elektrischen Teilnetze (16) mittels des elekt ronischen Schalters (1) miteinander verbindbar sind.

5. Energieversorgungssystem (10) nach Anspruch 4, wobei das Energieversorgungssystem (10) als Gleichspannungsnetz ausge bildet ist.

6. Energieversorgungssystem (10) nach einem der Ansprüche 4 oder 5, wobei die Ansteuerschaltung (3) des elektronischen Schalters (1) dazu eingerichtet ist, Schwingungen zwischen den zwei elektrischen Teilnetzen (16), insbesondere Schwin gungen, die aufgrund des Schaltens des elektronischen Schal ters (1) durch Ausgleichsvorgänge zwischen den zwei Teilnet zen (16) entstehen, zu dämpfen.

7. Verfahren zum Betreiben eines elektronischen Schalters (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3 oder eines Energieversor gungssystems (10) nach einem der Ansprüche 4 bis 6, wobei der Halbleiterschalter (2) des elektronischen Schalters (1) zur Dämpfung von Schwingungen zumindest zeitweise im Linearbe trieb betrieben wird.

8. Verfahren nach Anspruch 7, wobei der Halbleiterschalter (2) des elektronischen Schalters (1) im Linearbetrieb betrie ben wird, wenn mittels des Stromsensors (4,41) und/oder des Spannungssensors eine Schwingung erkannt wird und die

Amplitude der Schwingung einen vorgegebenen Grenzwert über schreitet .

9. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 oder 8, wobei zur Er kennung einer Schwingung der Messwert des Stromsensors (4) und/oder des Spannungssensors in einen Gleichanteil und in einen Wechselanteil aufgeteilt wird, wobei der Halbleiter schalter (2) des elektronischen Schalters (1) im Linearbe trieb betrieben wird, wenn der Wechselanteil des Messwertes des Stromsensors (4,41) und/oder des Spannungssensors einen zweiten vorgegebenen Grenzwert überschreitet.

10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9 für ein Ener gieversorgungssystem gemäß einem der Ansprüche 4 bis 6, wobei das Energieversorgungssystem (10) einen elektrischen Verbrau cher (12) aufweist, wobei bei Änderung eines Sollwertes des elektrischen Verbrauchers (12), insbesondere bei sprungförmi ger Änderung, der elektronische Schalter im Linearbetrieb be trieben wird.

11. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 10, wobei durch den Linearbetrieb ein Dämpfungswiderstand nachgebildet wird und der Wert des Widerstands in Abhängigkeit des Messwertes des Stromsensors (4) und/oder des Spannungssensors festgelegt wird . 12. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 11, wobei beim

Einschalten des elektronischen Schalters (1) der Halbleiter schalter (2) des elektronischen Schalters (1) in einem ersten Schritt von dem ausgeschalteten Zustand in den Linearbetrieb wechselt und in einem zweiten Schritt vom Linearbetrieb in den eingeschalteten Zustand wechselt.

Description:
Beschreibung

Elektronischer Schalter als Dämpfungselement

Die Erfindung betrifft einen elektronischen Schalter aufwei send einen Halbleiterschalter mit einer Ansteuerschaltung. Weiter betrifft die Erfindung ein Energieversorgungssystem aufweisend einen derartigen elektronischen Schalter. Die Er findung betrifft ferner ein Verfahren zum Betreiben eines derartigen elektronischen Schalters oder eines derartigen Energieversorgungssystems .

Schalter werden heutzutage unter anderem dazu genutzt, um in Energieversorgungssystemen elektrische Verbraucher vom Netz trennen zu können. Ebenso ist es mit Hilfe des Schalters mög lich, Teile eines Energieversorgungsnetzes abzuschalten. Das Abschalten kann dabei aus betrieblichen Gründen vorgenommen werden oder auch zum Schutz von Komponenten des Energiever sorgungsnetzes bei Auftreten eines Fehlers.

Energieverteilungssystem sind heutzutage meistens als AC Net ze ausgeführt. Verschiedene Spannungsebenen können dann auf einfache Weise mittels Transformatoren realisiert werden. Der Schutz einzelner Abgänge oder der einzelnen Spannungsebenen wird dabei über mechanische Schalter realisiert. Dabei wird in einem EIN Zustand eine leitende Verbindung geschaffen, während im AUS Zustand die Eingangs- und Ausgangsanschlüsse des Schalters voneinander elektrisch isoliert sind. Die Um schaltung zwischen EIN und AUS Zustand erfolgt im mechani schen Schalter durch die Bewegung eines stromleitenden Ele ments .

Neben mechanischen Schaltern sind auch Schalter auf Basis von Halbleiterschaltern bekannt. Diese Schalter werden auch als elektronische Schalter bezeichnet. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass diese sehr schnell schalten können. Darüber hinaus benötigen diese Schalter für das Abschalten keinen Stromnull durchgang, so dass sich diese elektronischen Schalter auch insbesondere für die Anwendung in einem Gleichspannungsnetz eignen. Die geringeren Induktivitäten aufgrund fehlender Transformatoren in Gleichspannungsnetzen bewirken große

Stromanstiegsgeschwindigkeiten, die ein schnelles Abschalten erforderlich machen, bevor unzulässig hohe Stromstärken er reicht werden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen elektroni schen Schalter zu verbessern.

Diese Aufgabe wird durch einen elektronischen Schalter ge löst, wobei der elektronische Schalter einen Halbleiterschal ter mit einer Ansteuerschaltung und einen Stromsensor zur Er fassung eines durch den elektronischen Schalter fließenden Stroms und/oder einen Spannungssensor aufweist, wobei die An steuerschaltung dazu eingerichtet ist, den Halbleiterschalter in Abhängigkeit von mittels des Stromsensors und/oder des Spannungssensors gemessenen Schwingungen in einem eingeschal teten Zustand, in einem ausgeschalteten Zustand oder im Line arbetrieb zu betreiben. Diese Aufgabe wird ferner durch ein Energieversorgungssystem aufweisend einen derartigen elektro nischen Schalter und zwei elektrische Teilnetze gelöst, wobei die zwei elektrischen Teilnetze mittels des elektronischen Schalters miteinander verbindbar sind. Weiter wird diese Auf gabe durch ein Verfahren zum Betreiben eines derartigen elektronischen Schalters oder eines derartigen Energieversor gungssystems gelöst, wobei der Halbleiterschalter des elekt ronischen Schalters zur Dämpfung von Schwingungen zumindest zeitweise im Linearbetrieb betrieben wird.

Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.

Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass sich ein elektronischer Schalter dadurch verbessern lässt, dass dieser neben den bereits von einem mechanischen Schalter bekannten Zuständen EIN und AUS, auch als eingeschalteter Zustand und ausgeschalteter Zustand sowie leitender Zustand und nichtlei- tender Zustand bezeichnet, einen dritten Zustand einnehmen kann, bei dem der Halbleiterschalter des elektronischen

Schalters im Linearbetrieb betrieben wird. Dabei befindet sich der Arbeitspunkt des Halbleiterschalters in einem linea ren Bereich. Dieser wird auch als Verstärkungsbereich be zeichnet. Beim Linearbetrieb fließt ein Strom durch den Halb leiter und an den Anschlussklemmen, zwischen denen die

Schalthandlung vorgenommen wird, liegt eine Spannung an. In diesem dritten Zustand fallen beim elektronischen Schalter elektrische Verluste, vergleichbar mit denen eines Wider stands an. Diese ergeben sich aus dem Produkt vom Strom durch den elektronischen Schalter multipliziert mit der Spannung, die über den elektronischen Schalter anliegt. Die Schaltzu- stände EIN und AUS führen zu keinen nennenswerten Verlusten, da entweder kein Strom fließt oder keine Spannung am elektro nischen Schalter anliegt, so dass das Produkt aus Strom und Spannung zu null wird. Daher werden für Anwendungen in der Leistungselektronik, wie beispielsweise Stromrichter, Gleich stromsteller, etc., nur die beiden Schaltzustande EIN und AUS genutzt, um die Verluste gering zu halten. Durch Anpassung der Ansteuerschaltung ist es jedoch möglich, den elektroni schen Schalter in den dritten Zustand, den Linearbetrieb, zu versetzen, bei dem sowohl eine Spannung über den Schalter ab fällt als auch ein Strom durch diesen Schalter fließt. Da dieser vergleichsweise hohe Verluste erzeugt, wird dieser Zu stand in der Leistungselektronik bisher nicht verwendet.

Mit dem Linearbetrieb können darüber hinaus gezielt Verluste in das Energieversorgungssystem eingebracht werden. Diese können beispielsweise zur Reduzierung von unerwünschten Strö men genutzt werden. Bei unerwünschten Strömen handelt es sich beispielsweise um zu hohe Ströme, die Komponenten im Energie versorgungssystem schädigen oder zerstören können, oder um Ströme, die aufgrund ihrer Frequenz nicht zur Energieübertra gung beitragen. Diese Ströme werden auch als Blindströme be zeichnet und treten beispielsweise aufgrund von Schwingungen auf, bei denen Energiespeicher des Energieversorgungssystems in Wechselwirkung stehen und Energie austauschen, die zwi- sehen diesen Energiespeichern pendelt. Diese belasten das Energieversorgungssystem, ohne zur gewünschten Energieüber tragung zwischen den Energiequellen und den elektrischen Ver brauchern beizutragen.

In einem Energieversorgungssystem treten beispielsweise dann hohe Ströme auf, wenn kapazitive Lasten, d.h. elektrische Verbraucher mit kapazitivem Verhalten an das Netz angeschlos sen werden. Als Beispiel hierfür sind Stromrichter oder

Gleichstromsteller wie DC/DC Wandler zu nennen. Diese weisen einen Kondensator auf, der sich beim Verbinden mit einer Energiequelle auflädt. Dabei entstehen teilweise recht hohe Ladeströme. Diese Ladeströme werden oftmals mit Hilfe von Vorladewiderständen begrenzt. Auf diese Vorladewiderstände kann verzichtet werden, wenn der elektronische Schalter einen zu hohen Strom erkennt oder wenn, beispielsweise anhand der Stromsteilheit, der elektronische Schalter die Entstehung ei nes potenziell zu hohen Stromes erkennt. In diesem Fall wird der elektronische Schalter im Linearbetrieb betrieben.

Dadurch werden die Aufladeströme, die sich beispielsweise durch das Aufladen von Kapazitäten ergeben, begrenzt. Auf spezielle Vorladewiderstände kann dann verzichtet werden. Der Arbeitspunkt des Halbleiterschalters kann dabei so angepasst werden, dass die Aufladung mit dem maximal zulässigen Strom erfolgt. Dadurch kann eine schnelle Aufladung des Kondensa tors erreicht werden.

Ebenso ist es möglich, bei allen Schalthandlungen, die einen hohen Strom, insbesondere einen Aufladestrom erwarten lassen, den Halbleiterschalter des elektronischen Schalters für eine vorgegebene Zeitspanne im Linearbetrieb zu betreiben. Dann kann auf die Erkennung zu hoher Ströme oder potenziell zu ho her Ströme verzichtet werden.

Ebenso kann der elektronische Schalter zur Begrenzung von An laufströmen genutzt werden, die sich beim Starten eines Mo tors ergeben, der direkt, d.h. ohne Stromrichter, mit einer Energiequelle verbunden wird. Auch hier wird der elektroni- sehe Schalter bis zum Erreichen einer bestimmten Drehzahl im Linearbetrieb betrieben, um die Anlaufströme zu begrenzen. Dabei kann in einer vorteilhaften Ausgestaltung mit steigen der Drehzahl des Motors der Arbeitspunkt des Linearbetriebs so angepasst werden, dass der Motor mit seinem maximal zuläs sigen Strom gespeist wird. Dies ermöglicht einen schnellen Übergang von der Anlaufphase des Motors in die Betriebsphase.

Des Weiteren besteht immer die Möglichkeit, beispielsweise aufgrund von Schaltvorgängen, im Energieversorgungssystem vorhandene Resonanzen anzuregen. Diese Resonanzen können auf grund der Wechselwirkung von induktiven Komponenten (Strom schienen, Transformatoren, elektrische Verbraucher, Energie quellen, Netzfilter, etc.) und kapazitiven Komponenten (pa rallele Stromschienen, Wicklungskapazität der Transformato ren, elektrische Verbraucher, Energiequellen, Netzfilter, Stützkondensatoren etc.) im Energieversorgungssystem vorhan den sein. Die Anregung kann beispielsweise durch das Ein schalten des elektronischen Schalters verursacht werden und zeigt sich in Schwingungen im Strom und/oder Spannungsverlauf im Energieversorgungssystem. Daneben gibt es eine Vielzahl weiterer Möglichkeiten, die zu Schwingungserscheinungen im Energieversorgungssystem führen. Diese Schwingungen lassen sich durch Dämpfungswiderstände im Energieversorgungssystem dämpfen. Diese erzeugen dann Verluste und reduzieren die Wirtschaftlichkeit des Energieversorgungssystems herabsetzen. Die Schwingungen lassen mit Hilfe des elektronischen Schal ters im Linearbetrieb begrenzen und abbauen. Der Vorteil liegt unter anderem darin, dass der Linearbetrieb nur bei Vorliegen der Schwingungen durchgeführt wird und nur zu die ser Zeit Verluste erzeugt. Wenn keine Schwingungen vorhanden sind, wird der elektronische Schalter im eingeschalteten Zu stand oder im ausgeschalteten Zustand betrieben und der elektronische Schalter arbeitet zumindest nahezu verlustlos. Auf Dämpfungswiderstände, die kontinuierlich Verluste im Energieversorgungssystem erzeugen, kann verzichtet werden. Durch den Einsatz eines elektronischen Schalters mit der Mög lichkeit, diesen im Linearbetrieb zu betreiben benötigt das Energieverteilungssystem keine Widerstände mehr. Vorladewi derstande, Anlaufwiderstände und Dämpfungswiderstände können durch den Linearbetrieb des elektronischen Schalters ersetzt werden. Das Verhalten der Widerstände ist nur aktiv, wenn es benötigt wird. Dadurch werden permanente Verluste vermieden.

Somit wird ein Zustand des Halbleiterschalters, der auf den ersten Blick in der Leistungselektronik aufgrund der Verluste als sehr nachteilig gilt, für den Betrieb genutzt. Es lassen sich damit die folgenden Vorteile erzielen. Es sind keine Wi derstände zur Strombegrenzung, Vorladung, Anlaufstrombegren- zung, Schwingungsdämpfung, Spannungsabbau mehr erforderlich. Dadurch ergeben sich geringere Kosten, weniger Platzbedarf und eine höhere Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit durch weni ger Komponenten. Da die beschriebenen Zustände, in denen der Linearbetrieb des elektronischen Schalters aktiv ist, nur von kurzer Zeitdauer sind, ergeben sich keine oder wenn überhaupt nur geringe Anforderungen an die Kühlung des elektronischen Schalters. Falls eine Kühlung für den elektronischen Schalter vorgesehen wird, hat es sich als vorteilhaft erwiesen, den hier vorgeschlagenen elektronischen Schalter mit einem Kühl körper für die Kühlung mit Luft auszustatten. Dieser besitzt eine hohe Wärmekapazität und eignet sich daher im Besonderen für die Aufnahme und das Abführen kurzzeitig anfallender elektrischer Verluste.

Dabei weist der elektronische Schalter einen Stromwandler und/oder einen Spannungswandler auf. Dabei kann der Span nungswandler eine Spannung messen, die am elektronischen Schalter gegenüber einem Bezugspotential anliegt. Alternativ oder ergänzend kann der Spannungswandler auch eine Spannung in dem Energieversorgungssystem messen. Beispielsweise kann dabei die Spannung des Energieversorgungssystems, auch als Energieversorgungsnetz bezeichnet, gemessen werden. Insbeson dere in einem Gleichspannungsnetz wird die Spannung des

Gleichspannungsnetzes oftmals mittels Kondensatoren gestützt. Die Spannung an dem Kondensator kann dabei durch den Span nungssensor gemessen werden.

Der elektronische Schalter kann dazu genutzt werden, zwei Teilnetze des Energieversorgungssystems miteinander zu ver binden. Diese Teilsysteme können dabei jeweils Energiequellen und/oder elektrische Verbraucher aufweisen. Durch den elekt ronischen Schalter können die Komponenten zur Erhöhung der Versorgungssicherheit miteinander verbunden werden. Gleich zeitig kann im Fehlerfall durch ein schnelles Trennen der Teilnetze ein störungsfreier Betrieb der einzelnen Teilnetze sichergestellt werden.

Die Schwingung kann durch den Sensor durch Auswertung der Messwerte erkannt werden. Beispielsweise kann dazu eine Fou rieranalyse herangezogen werden. Die Auswertung kann bei spielsweise im Frequenzbereich oder im Zeitbereich durchge führt werden. Dabei können in vorteilhafterweise gewünschte Schwingungen wie beispielsweise die Netzfrequenz und uner wünschte Schwingungen, beispielsweise Ausgleichsschwingungen voneinander unterschieden werden, indem man die Frequenzan teile der Netzspannung bei der Ermittlung der Schwingungen beispielsweise mittels analoger und/oder digitaler Filterung, ausblendet .

Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der elektronische Schalter als Vorladewiderstand und/oder Anlauf widerstand und/oder Dämpfungswiderstand betreibbar. Mit ande ren Worten ist bei einer vorteilhaften Ausgestaltung der Er findung die Ansteuerschaltung des elektronischen Schalters dazu eingerichtet, durch den Betrieb im Linearbetrieb als Dämpfungswiderstand Schwingungen zu dämpfen. Der Arbeitspunkt im Linearbetrieb des Halbleiterschalters kann so gewählt wer den, dass der Arbeitspunkt dem Verhalten eines Widerstands entspricht. Somit kann ein Widerstandswert vorgegeben werden, der durch die Ansteuerschaltung in einen Arbeitspunkt des Halbleiterschalters im linearen Bereich umgewandelt wird, bei dem sich eine Spannung am Halbleiterschalter und ein Strom durch den Halbleiterschalter einstellt, dessen Quotient dem Widerstandswert entspricht. Durch die Regelung auf der Basis von Widerständen lassen sich auf einfache Weise bereits vor handene Widerstände im Energieversorgungsystem ersetzen. Auch kann eine Auslegung der Dämpfung im System, die sich auf der Basis von Widerständen ergibt, beispielsweise mit Hilfe eines Berechnungstools für elektrische Netzwerke, auf einfache Wei se durch den elektronischen Schalter umgesetzt werden. Ebenso können durch Berechnungen Bereiche von Widerstandswerten festgelegt werden, in denen das Energieversorgungssystem stabil betrieben werden kann. Damit wird sichergestellt, dass auch die Regelung/Steuerung auf der Basis von Widerstandswer ten zuverlässig und stabil funktioniert.

Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der elektronische Schalter dazu eingerichtet, Schwingun gen zu dämpfen, die durch Ausgleichsvorgänge aufgrund einer Schalthandlung des elektronischen Schalters entstehen. Durch Schalthandlung des elektronischen Schalters können im Ener gieversorgungssystem Schwingungen angeregt werden. Diese kön nen auf einfache Weise durch den elektronischen Schalter be seitigt werden, werden dieser zumindest zeitweise, bis zum Abklingen, im Linearbetrieb betrieben wird. Dabei kann der elektronische Schalter bereits beim Übergang vom ausgeschal teten Zustand in den eingeschalteten Zustand für eine be stimmte Zeitdauer als Zwischenschritt im Linearbetrieb be trieben werden, um damit ein sanftes Schalten zu erreichen, bei dem Schwingungen nicht angeregt und sogar gedämpft wer den. Alternativ ist es möglich, die Messwerte von Stromsensor und/oder Spannungssensor auf unerwünschte schwingende Anteile zu untersuchen. Unerwünschte Anteile sind dabei oszillierende Ausgleichsvorgänge zwischen Energiespeichern in dem Energie versorgungsnetz wie beispielsweise Leitungsinduktivitäten, Stützkondensatoren und/oder kapazitives oder induktives Ver halten von elektrischen Verbrauchern. Ein Beispiel für das kapazitive Verhalten eines elektrischen Verbrauchers ist die Zwischenkreiskapazität eines Stromrichters. All diese Ener giespeicher können beim Schalten Ausgleichsvorgänge, gerade in Gleichspannungsnetzen teils mit hohen Strömen verursachen, die mit dem vorgeschlagenen elektronischen Schalter schnell beseitigt werden können. Dies ermöglicht einen störungsfreien und zuverlässigen Betrieb des Energieversorgungssystems.

Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist der elektronische Schalter einen Stromsensor und/oder einen Spannungssensor auf, wobei in Abhängigkeit von einem Messwert des Stromsensors und/oder des Spannungssensors der Halbleiterschalter des elektronischen Schalters im Linearbe trieb betreibbar ist. Ebenso kann das Energieversorgungssys tem mindestens einen Stromsensor und/oder einen Spannungs sensor aufweisen, wobei in Abhängigkeit von einem Messwert des Stromsensors und/oder des Spannungssensors der Halb leiterschalter des elektronischen Schalters im Linearbetrieb betreibbar ist. Bei dem Stromsensor und/oder einen Spannungs sensor des Energieversorgungssystems kann es sich um den Sen sor des elektronischen Schalters handeln. Ebenso ist es mög lich, alternativ den entsprechenden Sensor an einer anderen Stelle im Energieversorgungssystem anzuordnen. Des Weiteren ist es auch möglich, sowohl im elektronischen Schalter als auch an einer anderen Stelle des Energieversorgungssystems jeweils einen entsprechenden Sensor anzuordnen.

Für das Betreiben eines derartigen elektronischen Schalters oder eines derartigen Energieversorgungssystems hat es sich als vorteilhaft erwiesen, dass der Halbleiterschalter des elektronischen Schalters im Linearbetrieb betrieben wird, wenn ein Messwert des Stromsensors und/oder des Spannungs sensors einen vorgegebenen Grenzwert überschreitet.

Zum Erkennen von Überströmen, d.h. unzulässig hohen Strömen, und Schwingungen, insbesondere Strom- oder Spannungsschwin gungen, die eine bestimmte Frequenz besitzen, hat es sich be währt, im elektronischen Schalter und gegebenenfalls zusätz lich oder alternativ im Energieversorgungssystem entsprechen de Sensoren, insbesondere Stromsensoren und/oder Spannungs sensoren, anzuordnen. Diese sind derart angeordnet, dass sie Ströme erfassen, die durch den elektronischen Schalter zumin dest teilweise beeinflussbar sind. Damit kann sichergestellt werden, dass der Linearbetrieb des Halbleiterschalters und die damit einhergehenden Verluste und entsprechende Erwärmung nur dann aktiv ist, wenn er wirklich benötigt wird. Alterna tiv, ohne Verwendung von Strom- oder Spannungssensoren, kann der Linearbetrieb immer dann vorgesehen werden, wenn Schalt handlungen des elektronischen Schalters vorgenommen werden. Dabei kann zwischen dem eingeschalteten Zustand und dem aus geschalteten Zustand für eine vorgebbare Zeitspanne der Line arbetrieb vorgesehen werden. Damit können gerade Schwingungen bei Schaltvorgängen, sowie Aufladeströme oder Anfahrströme zuverlässig gedämpft werden, ohne sie vorher detektieren zu müssen .

Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das Energieversorgungssystem als Gleichspannungsnetz aus gebildet. Für ein Gleichspannungsnetz ist die Verwendung des vorgeschlagenen elektronischen Schalters aus verschiedenen Gründen besonders vorteilhaft. Allein schon wegen der gerin gen Induktivitäten im Energieversorgungssystem aufgrund feh lender Transformatoren ist ein schneller Schalter wegen der großen Stromanstiegsgeschwindigkeiten vorteilhaft. Diese An forderung an schnelles Schalten kann der elektronische Schal ter erfüllen.

Darüber hinaus werden Stromrichter und Gleichspannungssteller (DC/DC Wandler) direkt mit ihrem Zwischenkreis und damit mit ihrem Zwischenkreiskondensator mit dem Gleichspannungsnetz verbunden. Dabei entstehen hohe Ausladeströme, die mit dem vorgeschlagenen elektronischen Schalter im Linearbetrieb zu verlässig beherrscht und reduziert werden können. Ebenso weist das Gleichspannungsnetz oftmals Stützkondensatoren auf, die zur Pufferung der Netzspannung verwendet werden. Auch diese erzeugen beim Schalten hohe Ladeströmen, die vom elek tronischen Schalter sicher beherrscht und reduziert werden können. Bei den Stützkondensatoren handelt es sich um ver teilt im Energieversorgungssystem angeordnete Kondensatoren, welche die Spannung zwischen den Stromschienen stützen, d.h. konstant halten sollen oder zumindest Spannungsschwankungen reduzieren .

Diese Stützkondensatoren können mit den Leitungsinduktivitä ten schwingfähige Systeme bilden, bei denen Schwingungen von Strömen auftreten können. Auch diese können durch den elek tronischen Schalter im Linearbetrieb auf einfache Weise ge dämpft und beseitigt werden. Die dabei entstehenden Verluste durch das dämpfende Verhalten fallen nur an, wenn die Dämp fung, d.h. der Linearbetrieb, aktiv ist. Werden Widerstände im Gleichspannungsnetz zur Dämpfung verwendet, so entstehen dauerhaft elektrische Verluste, die den Wirkungsgrad des Energieversorgungssystems reduzieren. Anders formuliert er höht die Verwendung des elektronischen Schalters aufgrund seiner zeitlich beschränkten Verluste im Linearbetrieb den Wirkungsgrad des Energieversorgungssystems.

Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird der Messwert des Stromsensors und/oder des Spannungs sensors in einen Gleichanteil und in einen Wechselanteil auf geteilt, wobei der Halbleiterschalter des elektronischen Schalters im Linearbetrieb betrieben wird, wenn der Gleichan teil des Messwertes des Stromsensors und/oder des Spannungs sensors einen ersten vorgegebenen Grenzwert überschreitet und/oder wenn der Wechselanteil des Messwertes des Strom sensors und/oder des Spannungssensors einen zweiten vorgege benen Grenzwert überschreitet. Die Aufteilung in Gleichanteil und Wechselanteil bietet die Möglichkeit, den unerwünschten Zustand im Energieversorgungssystem genauer zu erfassen und entsprechend selektiv zu reagieren. Während schwingendes Ver halten sich in einem Wechselanteil des Messignals bemerkbar macht, sind Aufladevorgänge oder Anlaufströme an einem

Gleichanteil oder niederfrequentem Anteil erkennbar. Auf die se Weise kann zwischen den einzelnen unerwünschten Zuständen im Netz selektiv reagiert werden. Unter anderem ist es auch möglich, unterschiedliche Grenzwerte, beispielsweise einen ersten Grenzwert für Aufladevorgänge und Anlaufströme und ei- nen zweiten Grenzwert für Schwingungen, vorzusehen. Damit lässt sich der elektronische Schalter flexibel an die Anfor derungen des Energieversorgungsnetzes anpassen und auslegen.

Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird der Wert des Widerstands in Abhängigkeit des Messwertes des Stromsensors und/oder des Spannungssensors festgelegt. Insbesondere wenn die Regelung der Dämpfung anhand von Wider ständen ermittelt wird, hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn dieser Widerstandswert von gemessenen Strömen abhängt. Damit können Störungen schnell ausgeregelt werden. Gleichzei tig kann der Widerstandswert schnell an den Zustand des Ener gieversorgungssystems, der anhand der Messwerte erkannt wer den kann, angepasst werden.

Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wechselt beim Einschalten des elektronischen Schalters der Halbleiterschalter des elektronischen Schalters in einem ers ten Schritt von dem ausgeschalteten Zustand in den Linearbe trieb und in einem zweiten Schritt vom Linearbetrieb in den eingeschalteten Zustand. Gerade dann, wenn keine Sensoren zur Bestimmung des Zustands im Energieversorgungssystem vorhanden sind, kann ein Großteil von zu hohen Strömen und Schwingungen sowie anderen Störungen oder unerwünschten Effekte im Ener gieversorgungssystem dadurch beseitigt werden, dass beim Schalten von einem ausgeschalteten Zustand zu einem einge schalteten Zustand über einen Zwischenschritt erfolgt, bei dem der Halbleiterschalter im Linearbetrieb betrieben wird. Dieser Linearbetrieb dämpft Ausgleichvorgänge, die oftmals durch das Zuschalten von elektrischen Komponenten wie elek trische Verbraucher oder Energiequellen entstehen. Unter den Ausgleichsvorgängen sind Schwingungen zwischen Energiespei chern wie beispielsweise Kondensatoren zu verstehen, aber auch Aufladevorgänge von Kondensatoren, die beispielsweise in Form von Zwischenkreiskondensatoren in Stromrichtern vorhan den sind, oder Anlaufströme, die beispielsweise beim Verbin den von ungesteuerten Motoren mit der Energiequelle entste hen. Damit lässt sich auch der elektronische Schalter auf einfache Weise in ein bestehendes Energieversorgungssystem integrieren ohne dafür neue Messsensoren vorsehen zu müssen.

Im Folgenden wird die Erfindung anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher beschrieben und er läutert. Es zeigen:

FIG 1 einen elektronischen Schalter,

FIG 2 ein Energieversorgungssystem mit einem

elektronischen Schalter und

FIG 3 bis FIG 6 einen Zeitverlauf beim Einschalten des

elektronischen Schalters.

Die FIG 1 zeigt einen elektronischen Schalter 1. Dieser weist einen Halbleiterschalter 2 auf, der mit seinen zwei Halblei tern einen Strom in beide Richtungen führen und abschalten kann. Angesteuert wird der Halbleiterschalter 2 mit seinen Halbleitern von einer Ansteuerschaltung 3. Diese Ansteuer schaltung 3 ermöglicht es, den Halbleiterschalter 2 und damit die darin angeordneten Halbleiter in einen eingeschalteten Zustand, einen ausgeschalteten Zustand und einen Linearbe trieb zu versetzen. Der eingeschaltete Zustand wird auch als leitender Zustand, geschlossener Zustand oder EIN-Zustand be zeichnet. Der ausgeschaltete Zustand wird auch als nichtlei tender Zustand, geöffneter Zustand oder AUS-Zustand bezeich net. Der Linearbetrieb wird auch als Betrieb im linearen Be reich oder als Betrieb im Verstärkungsbereich bezeichnet. Da bei kann, allerdings nicht notwendigerweise, der Halbleiter schalter 2 in Abhängigkeit eines gemessenes Wertes, bei spielsweise in Abhängigkeit eines Messwertes eines Stromwand lers 4, von der Ansteuerschaltung 3 in den Linearbetrieb ver setzt werden, um zu große Ströme zu verhindern und zu redu zieren oder um Schwingungen zu dämpfen. Dabei kann dann die Auswertung des Messwertes des Stromwandlers 4 in der Ansteu erschaltung 3 oder in einer übergeordneten, hier nicht darge stellten Regelung und/oder Steuerung vorgenommen werden. Die FIG 2 zeigt ein Energieversorgungssystem 10, bei dem zwei Teilnetze 16 mittels des elektronischen Schalters 1 trennbar miteinander verbunden sind. Es ist dabei hinreichend, nur in einem der beiden Leitern einen elektronischen Schalter anzu ordnen, um einen Energieaustausch zwischen den beiden Teil netzen 16 zu unterbrechen. Eines der Teilnetze 16 weist dabei eine Energiequelle 11 und ein zweites der Teilnetze 16 weist einen elektrischen Verbrauchern 12 auf. Ein weiterer elektri scher Verbraucher 12, wie beispielsweise ein Motor 15, ist über zwei andere elektronischen Schalter 1 mit der Energie quelle 11 verbunden. Das Energieversorgungssystem 10 ist da bei als Gleichspannungsnetz ausgebildet. Zur Stützung der Spannung kann dabei ein Stützkondensator 14 zwischen den bei den Leitern des Gleichspannungsnetzes angeordnet werden. Da neben könne weitere Stützkondensatoren 14 im Energieversor gungssystem verteilt angeordnet sein. Zur Messung von Strömen kann darüber hinaus zusätzlich oder alternativ zu einem

Stromsensor 4 im elektronischen Schalter 1 ein weiterer

Stromsensor 41 in das Energieversorgungssystem 10 außerhalb des elektronischen Schalters 1 angeordnet werden. Beide elektronische Schalter 1 können den durch den weiteren

Stromsensor 41 gemessenen Strom beeinflussen, da dieser zu mindest teilweise oder anteilig durch diese elektronischen Schalter 1 fließt.

Beide dieser Stromsensoren 4, 41 können gemeinsam oder nur einer dieser Stromsensoren 4, 41 für die Regelung oder Steue rung des elektronischen Schalters 1 verwendet werden. Aus diesem Grunde wird zwischen dem Stromsensor 4 und dem weite ren Stromsensor 41 nicht weiter unterschieden, sondern diese beide jeweils als Stromsensor 4, 41 bezeichnet. Darüber hin aus ist es auch möglich, den elektronische Schalter 1 und/oder das Energieversorgungssystem 10 sensorlos zu betrei ben .

Bei den elektrischen Verbrauchern 12 handelt es sich in einem ersten Beispiel um einen Motor 15 und in einem zweiten Bei spiel um einen Stromrichter 17. Der Motor 15 wird über den elektronischen Schalter 1 direkt, d.h. ohne weiteren Steller, mit dem Gleichspannungsnetz verbunden. Beim Einschalten des elektronischen Schalters 1 sind daher hohe Anlaufströme zu erwarten. Ähnlich verhält es sich mit dem Stromrichter 17. Durch den Zwischenkreiskondensator 13 am Eingang des Strom richters 17 sind auch hier beim Einschalten des entsprechen den elektronischen Schalters 1 hohe Aufladeströme zu erwar ten. Sowohl die Anlaufströme als auch die Aufladeströme las sen sich dadurch verringern, dass der Halbleiterschalter 2 des entsprechenden elektronischen Schalters 1 zumindest zeit weise im Linearbetrieb betrieben wird.

Die in der FIG 2 gezeigten Größen der Netzspannung U Ne tz / der Spannung Ui und des Stroms ii sollen im Folgenden näher be schrieben werden. Dazu werden in FIG 3 ein Zeitverlauf der Spannung Ui und in FIG 4 ein Zeitverlauf des Stroms ii ange geben, wie er sich beispielsweise beim Verbinden des Strom richters 17 mit der Energiequelle 11 durch die Steue

rung/Regelung ergeben könnte. Diese zeigen die prinzipielle Funktion des elektronischen Schalters 1. Prinzipiell lässt sich dieses Verhalten auch auf andere Verbraucher 12, wie beispielsweise den Motor 15 übertragen.

Bei diesem Zeitverlauf soll der elektronische Schalter 1 ein geschaltet damit der elektrische Verbraucher 12 mit der Ener giequelle 11 verbunden werden. Unabhängig, davon, ob es sich bei dem elektrischen Verbraucher 12 um einen Stromrichter 17 oder einen direkt mit dem Gleichspannungsnetz zu verbindenden Motor 15 handelt, sind für den Einschaltmoment hohe Ströme in Form von Aufladeströme oder Anlaufströmen zu erwarten. Daher wird der Halbleiterschalter 2 des elektronischen Schalters 1 zum Zeitpunkt ti von der Ansteuerschaltung 3 in den Linearbe trieb überführt. Dies ist daran erkennbar, dass die Spannung Ui nicht schlagartig auf U Ne tz wechselt. In diesem Betrieb wird nicht die gesamte Netzspannung U Ne tz an den elektrischen Verbraucher 12 weitergegeben, sondern fällt zum Teil über den elektronischen Schalter 1 ab. Die dann am Eingang des

elektrischen Verbrauchers 12 anliegende geringere Spannung Ui führt zu einem reduzierten Strom ii, der in FIG 4 dargestellt ist. Durch diesen Linearbetrieb ist es möglich, den Strom un terhalb eines zulässigen Wertes i max zu begrenzen oder auf den Wert i max zu regeln. Zum Zeitpunkt t2 sind diese Aufladeströme oder Anlaufströme abgeklungen, da der Zwischenkreiskondensa tor 13 aufgeladen oder der Motor 15 angelaufen ist. Somit kann zum Zeitpunkt t2 oder danach der Halbleiterschalter 2 in den eingeschalteten Zustand überführt werden, bei dem im elektronischen Schalter 1 keine nennenswerten elektrischen Verluste mehr auftreten. Ab einem weiteren Zeitpunkt t3 geht der elektrische Verbraucher in Betrieb und nimmt dabei Ener gie auf. Dies ist an dem dortigen Stromanstieg erkennbar.

Die im Zeitraum zwischen ti und t2 anfallenden elektrischen Verluste sind nur von kurzer Dauer, so dass diese den elek tronischen Schalter 1 nur kurzzeitig erwärmen. Daher kann zu meist auf eine Kühlung verzichtet werden. Falls doch eine Kühlung erforderlich sein sollte, kann diese auf einfache Weise mit einem Luftkühlkörper aufgrund der relativ geringen Verlustenergie zumeist lüfterlos ausgeführt werden.

Die FIG 5 und FIG 6 zeigen ein Beispiel für die Dämpfung ei ner Schwingung, die aufgrund von einer Schalthandlung des elektronischen Schalters 1 entsteht. Zum Zeitpunkt t3 wird der elektronische Schalter 1 eingeschaltet. Der Strom il durch den Schalter 1 baut sich schnell auf. Gleichzeitig kommt es zu Ausgleichsvorgängen zwischen den Teilnetzen 16, die sich in einem oszillierenden Anteil, d.h. in einer

Schwingung, des Stroms il zeigen. Dieses wird durch den

Stromsensor 4 und/oder Spannungssensor erkannt und der Halb leiterschalter 2 des elektronischen Schalters 1 wird im Line arbetrieb betrieben, so dass aufgrund des Spannungsabfalls über den elektronischen Schalter 1 am Ausgang nur noch eine verringerte Spannung ul ansteht. Der elektronische Schalter 1 wirkt damit im Energieversorgungssystem 10 als Dämpfungswi derstand, so dass die Schwingung abnimmt. Zu einem Zeitpunkt t4 ist die Schwingung wegen der Dämpfung durch den elektroni schen Schalter 1 abgeklungen, so dass der Halbleiterschalter 2 wieder verlustarm im eingeschalteten Zustand betrieben wer den kann. Aufgrund der Charakteristik des Halbleiters kann schnell auf auftretende Schwingungen reagiert werden. Dies ermöglich deren Beseitigung, bevor hohe Amplituden erreicht werden. Damit ist auch die Verlustenergie für die Dämpfung vergleichsweise gering. Dabei können diese Vorteile auf ein fache Weise durch Ausnutzung des Linearbetriebs des Halb leiterschalters genutzt werden.

Zusammenfassend betrifft die Erfindung einen elektronischen Schalter aufweisend einen Halbleiterschalter mit einer An steuerschaltung. Um den elektronischen Schalter zu verbes sern, wird vorgeschlagen, dass die Ansteuerschaltung derart ausgebildet ist, den Halbleiterschalter in einem eingeschal teten Zustand, in einem ausgeschalteten Zustand oder im Line arbetrieb zu betreiben. Weiter betrifft die Erfindung ein Energieversorgungssystem aufweisend einen derartigen elektro nischen Schalter, mindestens eine Energiequelle und mindes tens einen elektrischen Verbraucher. Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Betreiben eines derartigen elektro nischen Schalters oder eines derartigen Energieversorgungs systems, wobei der Halbleiterschalter des elektronischen Schalters zumindest zeitweise im Linearbetrieb betrieben wird .

Mit anderen Worten betrifft die Erfindung zusammenfassend ei nen elektronischen Schalter, wobei der elektronische Schalter einen Halbleiterschalter mit einer Ansteuerschaltung auf weist. Um den elektronischen Schalter zu verbessern wird vor geschlagen, dass der elektronische Schalter ferner einen Stromsensor zur Erfassung eines durch den elektronischen Schalter fließenden Stroms und/oder einen Spannungssensor aufweist und die Ansteuerschaltung dazu eingerichtet ist, den Halbleiterschalter in Abhängigkeit von mittels des Strom sensors und/oder des Spannungssensors gemessenen Schwingungen in einem eingeschalteten Zustand, in einem ausgeschalteten Zustand oder im Linearbetrieb zu betreiben. Weiter betrifft die Erfindung ein Energieversorgungssystem aufweisend einen derartigen elektronischen Schalter und zwei elektrische Teil netze, wobei die zwei elektrischen Teilnetze mittels des elektronischen Schalters miteinander verbindbar sind. Die Er findung betrifft ferner ein Verfahren zum Betreiben eines derartigen elektronischen Schalters oder eines derartigen Energieversorgungssystems, wobei der Halbleiterschalter des elektronischen Schalters zur Dämpfung von Schwingungen zumin dest zeitweise im Linearbetrieb betrieben wird.