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Title:
ELECTROSURGICAL INSTRUMENT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2011/020577
Kind Code:
A2
Abstract:
The present application relates to an electrosurgical instrument for seizing, coagulating, and severing vessels. With such instruments, it is important to achieve sufficiently secure closure of the tissue before the tissue is severed. The present application proposes an electrosurgical instrument, in particular electrosurgical pliers, having a first jaw part and a second jaw part. Said instrument comprises at least one pressing element on the first jaw part, and at least one receiving surface on the second jaw part, wherein the jaw parts are arranged pivotably within a guide plane from a receiving position to a fixed position. In the fixed position, a section of a hollow organ between the at least one pressing element and the at least one receiving surface can be fixed using a pressure force, wherein the receiving surfaces are slanted at an acute angle with respect to the guide plane, at least in some sections, in order to increase the pressing force.

Inventors:
SCHAELLER DANIEL (DE)
FISCHER KLAUS (DE)
ENDERLE MARKUS (DE)
Application Number:
PCT/EP2010/004923
Publication Date:
February 24, 2011
Filing Date:
August 11, 2010
Export Citation:
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Assignee:
ERBE ELEKTROMEDIZIN (DE)
SCHAELLER DANIEL (DE)
FISCHER KLAUS (DE)
ENDERLE MARKUS (DE)
International Classes:
A61B17/28
Domestic Patent References:
WO2006018087A12006-02-23
Foreign References:
US6775575B22004-08-10
Attorney, Agent or Firm:
BOHNENBERGER, Johannes et al. (DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Elektrochirurgisches Instrument, insbesondere elektrochirurgische Zange (10), mit einem ersten Maulteil (25) und einem zweiten Maulteil (35), wobei das Instrument umfasst:

- mindestens ein Anpresselement (27, 27') am ersten Maulteil (25);

- mindestens eine Aufnahmefläche (37) am zweiten Maulteil (35), wobei die Maulteile (25, 35) innerhalb einer Führungsebene (R) aus einer Aufnahmeposition in eine Fixierposition verschwenkbar angeordnet sind, wobei in der Fixierposition ein Abschnitt eines Hohlorgans (1) zwischen dem mindestens einen Anpresselement (27, 27') und der mindestens einen Aufnahmefläche (37, 37') mit einer Anpresskraft (FA) fixierbar ist, wobei zur Erhöhung der Anpresskraft (FA) die Aufnahmeflächen (37, 37') zumindest abschnittsweise gegenüber der Führungsebene (R) spitzwinklig geneigt ist.

2. Elektrochirurgisches Instrument nach Anspruch 1,

da d u rch g eken nzeich net, dass

das erste Maulteil (25) ein erstes Anpresselement (27) und ein zweites Anpresselement (27') und das zweite Maulteil (35) eine erste Aufnahmefläche (37) und eine zweite Aufnahmefläche (37') umfasst, wobei die Anpresselemente (27, 27') und die Aufnahmeflächen (37, 37') derart angeordnet sind, dass in der Fixierposition das Hohlorgan (1) zwischen dem ersten Anpresselement (27) und der ersten Aufnahmefläche (37) sowie zwischen dem zweiten Anpresselement (27') und der zweiten Aufnahmefläche (37') fixierbar ist.

3. Elektrochirurgisches Instrument nach Anspruch 1 oder 2, insbesondere nach Anspruch 2,

d a d u rch ge ken nzei ch net, dass

die Anpresselemente (27, 27') am ersten Maulteil (25) und/oder die Aufnahmeflächen (37, 37') am zweiten Maulteil (35) so voneinander beabstandet angeordnet sind, dass in einem Zwischenbereich das Hohlorgan (1) nicht zusammengedrückt wird.

4. Elektrochirurgisches Instrument nach einem der vorhergehenden Ansprüche, insbesondere nach Anspruch 2 oder 3,

d a d u rch geken nzeich n et, dass die Anpresselemente (27, 27') und/oder die Aufnahmeflächen (37, 37') in einer Richtung senkrecht zur Führungsebene (R), insbesondere an einem U-Profil, elastisch angeordnet sind, um Anpresskräfte zwischen dem ersten Anpresselement (27) und der ersten Aufnahmefläche (37) gegenüber Anpresskräften zwischen dem zweiten Anpresselement (27') und der zweiten Anpressfläche (37') auszugleichen.

5. Elektrochirurgisches Instrument nach einem der vorhergehenden Ansprüche, insbesondere nach einem der Ansprüche 2 bis 4,

g eken nzeich n et d u rch

eine Schneidvorrichtung (40), insbesondere eine HF-Schneidvorrichtung, die zwischen den Anpresselementen (27, 27') zum Durchtrennen des Hohlorgans (1) angeordnet ist.

6. Elektrochirurgisches Instrument nach einem der vorhergehenden Ansprüche, insbesondere nach einem der Ansprüche 2 bis 5,

dad u rch geke n nzeich n et, dass

die Anpresselemente (27, 27') und/oder die Aufnahmeflächen (37, 37') im Wesentlichen symmetrisch zur Führungsebene (R) angeordnet sind.

7. Elektrochirurgisches Instrument nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dad u rch geken nzeich n et, dass

das mindestens eine Anpresselement (27, 27') mindestens einen konvexen Flächenabschnitt zum Anpressen des Hohlorgans (1) an die Aufnahmefläche (37, 37') umfasst.

8. Elektrochirurgisches Instrument nach einem der vorhergehenden Ansprüche, d a d u rch geke n nzeich net, dass

die mindestens eine Aufnahmefläche (37, 37') mindestens einen planen Flächenabschnitt umfasst, der derart angeordnet ist, dass das Hohlorgan (1) in der Fixierposition zwischen dem planen Flächenabschnitt und dem Anpresselement (27, 27') fixierbar ist.

9. Elektrochirurgisches Instrument nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadu rch geken nzeichnet, dass

das erste Maulteil (25) mindestens eine Koagulationselektrode (21, 21') und das zweite Maulteil (35) mindestens eine Neutralelektrode (31, 31') zur Applikation eines HF-Stroms in der Fixierposition umfasst.

10. Elektrochirurgisches Instrument nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da d u rch g e ke n nzei ch n et, dass

die mindestens eine Aufnahmefläche (37, 37') mindestens einen Kontaktbereich umfasst, auf dem das erste Maulteil (25) in einem geschlossenen Zustand der Maulteile (25, 35) auf dem zweiten Maulteil (35) aufliegt, wobei die Neutralelektrode (31, 31') oder zumindest ein Abschnitt dieser zur Verhinderung einer unmittelbaren Kontaktierung der Neutralelektrode (31, 31') mit der Koagulationselektrode (21, 21') neben dem Kontaktbereich angeordnet ist.

Description:
Elektrochirurgisches Instrument

Beschreibung

Die Erfindung betrifft ein elektrochirurgisches Instrument gemäß dem Anspruch 1.

Elektrochirurgische Instrumente werden seit vielen Jahren in der Hochfrequenzchirurgie (HF-Chirurgie) eingesetzt, um biologisches Gewebe zu koagulieren oder auch zu schneiden. Bei einer Koagulation wird ein hochfrequenter Strom durch das zu behandelnde Gewebe geleitet, so dass sich dieses aufgrund von Eiweißgerinnung und Dehydration verändert. Das Gewebe zieht sich dabei derart zusammen, dass die Gefäße verschlossen und Blutungen gestillt werden. Der applizierte HF-Strom sorgt auch für eine Verbindung von aufeinander liegenden Gewebeabschnitten, so dass es möglich ist, die Gefäße vollständig zu verschließen. Nach der erfolgreichen Koagulation ist es möglich, entsprechende Organe, beispielsweise ein Gefäß, vollständig zu durchtrennen, ohne dass es zu einer starken Blutung kommt.

Aus der US 6,775,575 B2 ist eine bipolare elektrochirurgische Zange bekannt, die eine integrierte Schneideinrichtung aufweist. Die Zange besteht aus zwei gelenkig aneinander gelagerten Branchen, die wiederum Maulteile aufweisen, um Gewebe zu fassen. Die einzelnen Maulteile sind zudem abschnittsweise aus elektrisch leitfähigem Material ausgebildet und stellen somit ein Elektrodenpaar bereit, das zur Applikation eines HF- Stroms dient. Mittels dieses Elektrodenpaars wird das gefasste Gewebe koaguliert und danach durch eine mechanische Schneidvorrichtung durchtrennt. Die Schneidvorrichtung erstreckt sich im Wesentlichen entlang der Längsrichtung und kann das gefasste Gewebe durch ein Verschieben einer Schneide entlang dieser Längsrichtung durchtrennen.

Für das erfolgreiche Durchtrennen von Hohlorganen ist es wesentlich, dass benachbarte Gewebeabschnitte koaguliert und miteinander verklebt werden. Die erfolgreiche Fusion von Gewebeabschnitten hängt maßgeblich von der ausreichend starken Kon- taktierung der zu verbindenden Gewebeabschnitte beim Koagulationsvorgang ab. Die in der US 6,775,575 B2 beschriebene elektrochirurgische Zange lässt sich derart schließen, dass das durch die Maulteile geführte Gewebe mit einer vorgegebenen Anpresskraft zusammengedrückt wird. Soweit es sich bei dem durch die Maulteile geführten Gewebe um ein Blutgefäß handelt, so reicht die aufgebrachte Kraft zumeist aus, um benachbarte Wandabschnitte wechselseitig zur Schneidvorrichtung mit einer ausreichenden Kraft aneinander zu drücken und zu verbinden. Problematisch ist es jedoch, wenn das zu durchtrennende Hohlorgan einen variierenden Durchmesser aufweist. In diesem Fall kann es dazu kommen, dass das Hohlorgan nur auf einer Seite der Schneidvorrichtung ausreichend verschlossen wird, da auf der anderen Seite die Gewebeabschnitte nicht mit ausreichendem Druck aneinander gepresst werden.

Dieses Phänomen kann auch dann auftreten, wenn es sich bei den Hohlorganen um Organe mit sehr dünnwandigem Gewebe handelt.

Insgesamt ist es schwierig, mit den üblichen elektrochirurgischen Instrumenten eine ausreichend hohe Anpresskraft zu erzeugen, so dass eine sichere Gewebeverbindung hergestellt wird. Andererseits darf die Anpresskraft nicht so hoch sein, dass es zu einer ungewollten mechanischen Durchtrennung oder Schädigung des Gewebes vor dem Abschluss der Koagulation kommt.

Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein elektrochirurgisches Instrument bereitzustellen, das mit hoher Sicherheit eine ausreichende Anpresskraft beim Fassen des Gewebes bereitstellt.

Diese Aufgabe wird durch ein elektrochirurgisches Instrument gemäß dem vorliegenden Anspruch 1 gelöst. Insbesondere wird die Aufgabe durch ein elektrochirurgisches Instrument mit einem ersten Maulteil und einem zweiten Maulteil gelöst, wobei das Instrument umfasst:

- mindestens ein Anpresselement am ersten Maulteil;

- mindestens eine Aufnahmefläche am zweiten Maulteil, wobei die Maulteile innerhalb einer Führungsebene aus einer Aufnahmeposition in eine Fixierposition verschwenkbar angeordnet sind, wobei in der Fixierposition ein Abschnitt eines Hohlorgans zwischen dem mindestens einen Anpresselement und der mindestens einen Aufnahmefläche mit einer Anpresskraft fixierbar ist, wobei zur Erhöhung der Anpresskraft die Aufnahmeflächen zumindest abschnittsweise gegenüber der Führungsebene spitzwinklig geneigt ist. Vorzugsweise handelt es sich bei diesem elektrochirurgischen Instrument um eine elektrochirurgische Zange. Ein wesentlicher Gedanke der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass durch das Querstellen der Aufnahmefläche eine erhöhte punktuelle Anpresskraft entsteht. Auch bei unterschiedlichen Gewebedicken wird ein erforderlicher Mindestanpressdruck erreicht, da die applizierte Kraft nicht nur entlang der Bewegungsrichtung der Maulteile, also innerhalb der Führungsebene oder parallel hierzu wirkt. Aufgrund der genannten konstruktiven Maßnahme werden Querkräfte, die im Wesentlichen senkrecht zur Führungsebene stehen, durch eine Führung der Maulteile aufgenommen. Es ergibt sich eine erhöhte Anpresskraft, die vorzugsweise senkrecht zur geneigten Aufnahmefläche wirkt.

Das erste Maulteil kann ein erstes und ein zweites Anpresselement und das zweite Maulteil eine erste Aufnahmefläche und eine zweite Aufnahmefläche umfassen, wobei die Anpresselemente und die Aufnahmeflächen derart angeordnet sind, dass in der Fixierposition das Hohlorgan zwischen dem ersten Anpresselement und der ersten Aufnahmefläche sowie zwischen dem zweiten Anpresselement und der zweiten Aufnahmefläche fixierbar ist. In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel sind die Anpresselemente und die Aufnahmeflächen also paarig ausgebildet, wobei diese derart korrespondierend angeordnet sind, dass das Hohlorgan an mindestens zwei Abschnitten zwischen jeweils einem Paar aus Anpresselement und Aufnahmefläche gehalten wird.

Die Anpresselemente am ersten Maulteil und/oder die Aufnahmeflächen am zweiten Maulteil können so voneinander beabstandet angeordnet sein, dass in einem Zwischenbereich das Hohlorgan nicht zusammengedrückt wird. Das elektrochirurgische Instrument weist also eine Aussparung oder Aufnahme auf, in der Abschnitte des Hohlorgans liegen können, ohne dass diese zwischen den Maulteilen eingeklemmt sind. Das Gewebe ist in diesem Bereich keinen oder nur geringen mechanischen Kräften ausgesetzt und bleibt im Wesentlichen unverändert. Dies kann besonders vorteilhaft sein, wenn in diesem Bereich ebenfalls eine elektrochirurgische oder HF- Schneidvorrichtung vorgesehen ist, die das Hohlorgan nach der Fusion durchtrennen soll. Ein entsprechender Zwischenbereich kann dadurch ausgebildet werden, dass das erste und/oder das zweite Maulteil im Querschnitt im Wesentlichen die Form eines LJ- Profils hat, wobei die Aufnahmeflächen und/oder Anpresselemente an den Schenkeln des U-Profils angeordnet sind. Die Anpresselemente und/oder die Aufnahmeflächen können in einer Richtung senkrecht zur Führungsebene, insbesondere an einem U-Profil, elastisch angeordnet sein, um Anpresskräfte zwischen dem ersten Anpresselement und der ersten Aufnahmefläche gegenüber Anpresskräften zwischen dem zweiten Anpresselement und der zweiten Anpressfläche auszugleichen. Die Anpresselemente und/oder die Anpressflächen sind also in einer Ebene senkrecht zur Führungsebene derart beweglich angeordnet, dass die auf einer Seite der Maulteile wirkenden Kräfte teilweise kompensiert oder auf die andere Seite übertragen werden können. Somit ist es möglich, Hohlorgane sicher und mit im Wesentlichen gleicher Anpresskraft zu fixieren, die einen variierenden Durchmesser haben.

Das elektrochirurgische Instrument kann eine Schneidvorrichtung, insbesondere eine HF-Schneidvorrichtung, umfassen, die zwischen den Anpresselementen zum Durchtrennen des Hohlorgans angeordnet ist. Vorzugsweise ist die Schneidvorrichtung derart angeordnet, dass sie ein zwischen den Maulteilen eingeklemmtes Hohlorgan im Wesentlichen mittig durchtrennen kann. Das Hohlorgan wird also an Fixierbereichen durch die erste Aufnahmefläche und das erste Anpresselement bzw. durch die zweite Aufnahmefläche und das zweite Anpresselement gehalten, wobei die Schneidvorrichtung einen Schnitt zwischen diesen Fixierbereichen erzeugen kann. Die Anpresselemente und Aufnahmeflächen dienen also als Fixierung, so dass ein geeigneter Schnitt vorgenommen werden kann.

Vorzugsweise umfasst das erste Maulteil mindestens eine Koagulationselektrode und das zweite Maulteil mindestens eine Neutralelektrode zur Applikation eines HF-Stroms in der Fixierposition. Im Zusammenspiel mit der Schneidvorrichtung kann also erst eine Verödung und/oder Fusion des Gewebes in den besagten Randabschnitten vorgenommen werden. Danach oder gleichzeitig durchtrennt die Schneidvorrichtung das Hohlorgan. Somit kann das Hohlorgan ohne einen großen Blutverlust durchtrennt werden, da die freien Enden vor dem Schneiden verschlossen werden. Die besondere Ausgestaltung des elektrochirurgischen Instruments sorgt dafür, dass eine sichere Kontaktierung zwischen den einzelnen Gewebeabschnitten des Hohlorgans vorliegt und dass der applizierte HF-Strom diese sich kontaktierenden Gewebeabschnitte sicher verbinden kann. Die Nachteile, die aus dem Stand der Technik bekannt sind, treten hierbei nicht auf. Vorzugsweise sind bei einem Vorhandensein einer ersten Aufnahmefläche und einer zweiten Aufnahmefläche sowie eines ersten Anpresselements und eines zweiten Anpresselements die Elektroden ebenfalls paarig angeordnet, so dass es zu einer sicheren ersten Verbindung des Hohlorgans zwischen oder nahe dem ersten Anpresselement und der ersten Aufnahmefläche bzw. zwischen dem zweiten Anpresselement und der zweiten Anpressfläche kommt.

Das mindestens eine Anpresselement kann mindestens einen konvexen oder stumpfen Flächenabschnitt zum Anpressen des Hohlorgans an die Aufnahmefläche umfassen. Somit kann sichergestellt werden, dass es zu keiner ungewollten mechanischen Durchtrennung beim Anpressen des Hohlorgans an die Aufnahmefläche kommt.

Die mindestens eine Aufnahmefläche kann mindestens einen planen Flächenabschnitt umfassen, der derart angeordnet ist, dass das Hohlorgan in der Fixierposition zwischen dem planen Flächenabschnitt und dem Anpresselement fixierbar ist. Vorzugsweise ist ein wesentlicher Abschnitt der Aufnahmefläche plan. So kann effizient ein Verklemmen der Maulteile oder eine mechanische Schädigung des Gewebes vermieden werden.

Die Aufnahmefläche kann jeweils einen Kontaktbereich umfassen, auf dem das erste Maulteil in einem geschlossenen Zustand der Maulteile auf dem zweiten Maulteil aufliegt. Soweit die besagten Elektroden an der Aufnahmefläche und an dem Anpresselement vorgesehen sind, ist es vorzuziehen, dass die Neutralelektrode oder zumindest ein Abschnitt dieser zur Verhinderung einer unmittelbaren Kontaktierung der Neutralelektrode mit der Koagulationselektrode neben dem Kontaktbereich angeordnet ist. Somit ist es möglich, die Neutralelektrode und die Koagulationselektrode derart anzuordnen, dass diese einander im Wesentlichen parallel in der Fixierposition gegenüberliegen und eine effiziente Koagulation des Gewebes gewährleisten können. Dennoch wird bei dem NichtVorhandensein von Gewebe zwischen den Maulteilen auch im geschlossenen Zustand ein Kurzschluss vermieden, der zu einer Beschädigung des elektrochirurgischen Instruments oder des daran angeschlossenen Generators führen kann.

Weitere vorteilhafte Ausführungsformen ergeben sich anhand der Unteransprüche.

Nachfolgend wird die Erfindung mittels mehrerer Ausführungsbeispiele beschrieben, die anhand von Abbildungen näher erläutert werden. Hierbei zeigen:

- Fig. 1 eine elektrochirurgische Zange; - Fig. 2 einen Querschnitt durch die elektrochirurgische Zange aus Fig. 1 mit Anpresselementen und Aufnahmeflächen zur Fixierung eines Hohlorgans zwischen den Maulteilen;

- Fig. 3 eine alternative Ausgestaltung der Maulteile aus Fig. 2, wobei zwei voneinander getrennte Neutralelektroden vorgesehen sind;

- Fig. 4 ein Anpresselement in einer Detailansicht;

- Fig. 5 bis 8 weitere Ausführungsformen der Maulteile;

- Fig. 9 einen Schnitt entlang der Längsachse des Maulteils aus Fig. 8;

- Fig. 10 eine Draufsicht auf das Maulteil aus Fig. 8.

In der nachfolgenden Beschreibung werden für gleiche und gleich wirkende Teile dieselben Bezugsziffern verwendet.

Die Fig. 1 zeigt eine elektrochirurgische Zange 10, die sich mittels an dieser angeordneter HF-Anschlüsse 16, 16' mit einem HF-Generator verbinden lässt. Die elektrochirurgische Zange 10 besteht aus einer ersten Branche 20 und einer zweiten Branche 30, die über ein Drehgelenk 13 gelenkig miteinander verbunden sind. Die elektrochirurgische Zange 10 hat Handgriffe, die es ermöglichen, die elektrochirurgische Zange 10 zu öffnen und zu schließen. In einem geöffneten Zustand kann Gewebe, beispielsweise ein Gefäß 1 (vgl. Fig. 2) gefasst werden. Im geschlossenen Zustand der elek- trochirurgischen Zange 10 - also in einer Fixierposition - wird das Gefäß 1 zwischen einem ersten Maulteil 25 und zweiten Maulteil 35 gehalten und eingeklemmt.

Das Drehgelenk 35 definiert eine Rotationsebene R innerhalb derer die Maulteile 25, 35 verschwenkt werden können. Das in Fig. 2 gezeigte Ausführungsbeispiel der Maulteile ist im Wesentlichen symmetrisch zu dieser Rotationsebene R ausgebildet. Das erste Maulteil 25 hat im Querschnitt ein nach unten offenes U-Profil und umfasst einen Rahmen 23, an dem ein erstes Anpresselement 27 und ein zweites Anpresselement 27' angeordnet ist. Während der Rahmen aus einem elektrisch nichtleitfähigen Material ausgebildet ist, sind die Anpresselemente 27, 27' elektrisch leitfähig und dienen als erste Koagulationselektrode 21 bzw. zweite Koagulationselektrode 21'. Das zweite Maulteil 35 hat im Querschnitt ebenfalls ein U-Profil, wobei dieses so dimensioniert ist, dass das zweite Maulteil 35 das erste Maulteil 25 zumindest abschnittsweise umschließen kann. Auch das zweite Maulteil 35 hat einen elektrisch isolierenden Rahmen 33 und ist an der Innenseite mit einem elektrisch leitfähigen Material ausgekleidet. Dieses elektrisch leitfähige Material dient als Neutralelektrode 33 und ermöglicht es, das gefasste Gewebe zwischen den Maulteilen 25, 35 zu koagulieren. Für die Koagulation wird also in der Fixierposition der Zange 10 eine HF- Spannung an den Koagulationselektroden 21, 21' und an der Neutralelektrode 33 angelegt. Ein HF-Strom durchfließt das zwischen den Anpresselementen 27, 27' und der Neutralelektrode 31 eingeklemmte Gewebe des Gefäßes 1 und verödet dieses. Aufgrund des HF-Stroms kommt es in den zusammengedrückten Bereichen des Gefäßes 1 zu einer Verbindung, so dass auch nach einem Durchtrennen des Gefäßes 1 keine Flüssigkeit austreten kann. Um das Gefäß 1 nach einer erfolgreichen Koagulation zu durchtrennen, befindet sich mittig zwischen den Anpresselementen 27, 27' ein elektrisches Messer. Dieses kann mittels der Neutralelektrode 31 ebenfalls einen HF-Strom applizieren, der derart beschaffen ist, dass es zu einer Durchtrennung des Gewebes kommt.

Somit kann die elektrochirurgische Zange 10 aus den Fig. 1 und 2 zur Fixierung, Fusion und zum Durchtrennen des Gefäßes 1 eingesetzt werden.

Fig. 3 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Maulteile 25, 35. Hier ist die Neutralelektrode 31 nicht als durchgehende Fläche ausgebildet, sondern als zwei Einzelteile, nämlich die Neutralelektroden 31, 31', die teilweise in den Rahmen 33 des zweiten Maulteils 35 eingelassen sind. Die Neutralelektroden 31, 31' sind jeweils unterhalb der Anpresselemente 27, 27' angeordnet. Sie bilden eine gegenüber der Rotationsebene R spitzwinklig geneigte erste Aufnahmefläche 37 bzw. zweite Aufnahmefläche 37' aus.

Aufgrund dieser Neigung der Aufnahmeflächen 37, 37' kommt es zu einer Verstärkung der auf das Gefäß 1 aufgebrachten Anpresskraft F A (vgl. Fig. 4).

Die Fig. 4 verdeutlicht die wirkenden Kräfte an dem zweiten Anpresselement 27' und der zweiten Aufnahmefläche 37'. Wie in der Fig. 4 gezeigt, werden die Maulteile 25, 35 durch das Betätigen der Branchen aneinander gedrückt. An dem zweiten Anpresselement 27' wirkt eine Ausgangskraft F v im Wesentlichen parallel zur Rotationsebene R. Mit dieser Ausgangskraft F v wird das Gefäß 1 auf die zweite Neutralelektrode 31' gedrückt. Die zweite Neutralelektrode 31' bildet also die zweite Aufnahmefläche 37' für das Gefäß 1. Das Gefäß 1 ist zwischen der zweiten Aufnahmefläche 37' und dem Anpresselement 27' fixiert. Die zweite Aufnahmefläche 37' ist plan und spannt eine Neutralelektrodenebene N auf. Die Aufnahmefläche 37' ist gegenüber der Rotationsebene R und somit auch gegenüber der Wirkrichtung der Ausgangskraft F v gekippt. Somit ergibt sich zwischen der Rotationsebene R und der Neutralelektrodenebene N ein Neigungswinkel α. Aufgrund der Neigung der zweiten Aufnahmefläche 37' gegenüber der Rotationsebene R wirkt auf das zweite Anpresselement 27' eine Querkraft F Q , die jedoch durch das Drehgelenk 13 kompensiert wird. Betrachtet man die senkrecht zur Koagulationselektrodenebene K wirkende Anpresskraft F A , mit der das Gefäß 1 zusammengedrückt wird, so ergibt sich ein wesentlich längerer Kräftevektor. Das Gefäß 1 wird also lokal mit einem wesentlich höheren Anpressdruck F A komprimiert. Dies wirkt sich positiv auf die Verbindung der einzelnen Abschnitte des Gefäßes 1 durch die Koagulation aus.

Weitere erfindungsgemäße Ausführungsformen der Maulteile 25, 35 ergeben sich anhand der Fig. 5 bis 8.

In der Ausführungsform gemäß Fig. 5, 6 und 7 hat das zweite Maulteil 35 im Querschnitt kein U-Profil. Der Rahmen 33 bildet einen im Wesentlichen rechteckigen Sockel, auf dem mittig in der Form eines Trapezes eine einzelne Neutralelektrode 31 angeordnet ist. Symmetrisch zu der Rotationsebene R hat die Neutralelektrode 31 Aufnahmeflächen 37, 37', die spitzwinklig gegenüber der Rotationsebene R verkippt sind. Wie bereits im vorab beschriebenen Ausführungsbeispiel spannen diese Aufnahmeflächen 37, 37' die Neutralelektrodenebenen N auf. Auch hier kommt es aufgrund der Neigung der Aufnahmeflächen 37, 37' zu einer Erhöhung der Anpresskraft F A . Im Unterschied zu dem Ausführungsbeispiel aus Fig. 4 kontaktiert die Neutralelektrode 31 hier den Innenbereich der Anpresselemente 27, 27'.

In dem Ausführungsbeispiel aus Fig. 6 überzieht die Neutralelektrode 31 anders als in dem nach Fig. 5 lediglich einen Außenbereich des Rahmens 33. Die Anpresselemente 27, 27' sind nicht abgerundet sondern enthalten parallel zu den Aufnahmeflächen 37, 37' verlaufende Anpressflächen.

In Fig. 7 ist die Neutralelektrode 31 derart neben den Anpresselementen 27, 27' angeordnet, dass das gefasste Gewebe ohne Weiteres koaguliert werden kann. Die Neutralelektrode 31 ist derart versetzt angeordnet, dass es auch im geschlossenen Zustand der Maulteile (das erste Maulteil 25 liegt auf dem zweiten Maulteil 35 auf) nicht zu einer unmittelbaren Kontaktierung der Neutralelektrode 31 mit den Koagulationselektroden 21, 21' kommt. Somit kann ein Kurzschluss vermieden werden. Die Ausführungsformen nach den Fig. 5 bis 7 haben ebenfalls eine elektrochirurgische Schneidvorrichtung, die zum Durchtrennen des Gefäßes entlang der Rotationsebene R ausgebildet ist.

Die Zange 10, die anhand der Fig. 8 bis 10 verdeutlicht wird, weist keine elektrochirurgische Schneidvorrichtung sondern eine mechanische in Form einer Schneide 41 auf. Diese Schneide lässt sich entlang der Längsrichtung der Maulteile 25, 35 verschieben, um das gefasste Gefäß 1 zu durchtrennen. Das erste Maulteil hat hier im Querschnitt ein U-Profil, das innerhalb einer V-förmigen Öffnung des zweiten Maulteils 35 aufgenommen werden kann. Die Neutralelektroden 31, 31' sind flächig an den Außenbereichen der V-förmigen Aussparung angebracht. Sie erstrecken sich, wie aus Fig. 9 ersichtlich, entlang der Längsrichtung und ermöglichen eine Koagulation eines Gefäßes 1.

Bezuqszeichenliste

1 Gefäß

10 elektrochirurgische Zange

13 Drehgelenk

16, 16' HF-Anschluss

20 erste Branche

21, 21' Koagulationselektrode

23 Rahmen

25 erstes Maulteil

27, 27' Anpresselement

30 zweite Branche

31, 31' Neutralelektrode

33 Rahmen

35 zweites Maulteil

37, 37' Aufnahmefläche

40 elektrisches Messer

41 Schneide

R Rotationsebene

K Koagulationselektrodenebene Cl Neigungswinkel

N Neutralelektrodenebene

FA Anpresskraft

Fv Ausgangskraft

FQ Querkraft