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Title:
ELEVATOR CAR ASSEMBLY FOR A DOUBLE-DECK ELEVATOR
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2024/056436
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an elevator car assembly (2) for a double-deck elevator (1), comprising: an elevator car frame (5) which can be installed in a shaft (6) in a movable manner between multiple floors; two elevator cars (3, 4) which are connected to the elevator car frame (5) such that the elevator cars can be moved together with the elevator car frame (5) and are arranged one over the other when the elevator car frame (5) is installed in the shaft (6) in a movable manner between the floors, wherein a spacing (A) between the elevator cars (3, 4) arranged one or the other can be adjusted by moving the elevator cars (3, 4) relative to each other by means of an actuator (8); and a vibration damper (13) which comprises a damping mass (16) and an elongated damping spring (15). The damping mass (16) is connected to a free end of the damping spring (15), and the other end of the damping spring (15) is connected to an elevator car assembly (2) component (3, 4, 5, 8, 12, 22, 23) which is susceptible to vibrations. The damping mass (16) and the damping spring (15) are adapted to each other such that the vibration damper (13) generates desired vibrations during the operation of the actuator (8), said vibrations counteracting undesired vibrations of the component (3, 4, 5, 8, 12, 22, 23) which is susceptible to vibrations.

Inventors:
WEBER STEFAN (CH)
GAVRIC DRAGAN (CH)
Application Number:
PCT/EP2023/074217
Publication Date:
March 21, 2024
Filing Date:
September 05, 2023
Export Citation:
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Assignee:
INVENTIO AG (CH)
International Classes:
B66B11/02
Domestic Patent References:
WO2021175491A12021-09-10
Foreign References:
US7017714B22006-03-28
US20150360909A12015-12-17
CN103420252A2013-12-04
EP1074503B12008-07-23
EP3176121B12018-08-08
Attorney, Agent or Firm:
INVENTIO AG (CH)
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Claims:
Ansprüche

1. Fahrkorbanordnung fur einen Doppelstockaufzug (1), wobei die Fahrkorbanordnung (2) umfasst: einen Fahrkorbrahmen (5), der in einem Schacht (6) zwischen mehreren Stockwerken verschiebbar lagerbar ist; zwei Fahrkörbe (3, 4), die so mit dem Fahrkorbrahmen (5) verbunden sind, dass sie zusammen mit dem Fahrkorbrahmen (5) verschiebbar sind, und - wenn der Fahrkorbrahmen (5) im Schacht (6) zwischen den Stockwerken verschiebbar gelagert ist - übereinander angeordnet sind, wobei ein Abstand (A) zwischen den übereinander angeordneten Fahrkörben (3, 4) durch Verschieben der Fahrkörbe (3, 4) relativ zueinander mittels eines Aktors (8) einstellbar ist; einen Schwingungstilger (13), der eine Tilgermasse (16) und eine längliche Tilgerfeder (15) umfasst, wobei die Tilgermasse (16) mit einem freien Ende der Tilgerfeder (15) verbunden ist und die Tilgerfeder (15) an ihrem anderen Ende mit einer schwingungsanfälligen Komponente (3, 4, 5, 8, 12, 22, 23) der Fahrkorbanordnung (2) verbunden ist, wobei die Tilgermasse (16) und die Tilgerfeder (15) so aufeinander abgestimmt sind, dass der Schwingungstilger (13) beim Betrieb des Aktors (8) in erwünschte Schwingungen versetzt wird, die unerwünschten Schwingungen der schwingungsanfalligen Komponente (3, 4, 5, 8, 12, 22, 23) entgegenwirken.

2. Fahrkorbanordnung nach Anspruch 1, wobei die schwingungsanfällige Komponente (3, 4, 5, 8, 12, 22, 23) ein erster (3) der Fahrkörbe (3, 4) ist.

3. Fahrkorbanordnung nach Anspruch 2, wobei die Tilgerfeder (15) an ihrem anderen Ende mit einer Bodenstruktur (12) des ersten Fahrkorbs (3) verbunden ist.

4. Fahrkorbanordnung nach Anspruch 2 oder 3, wobei der erste Fahrkorb (3) ein unterer (3) der übereinander angeordneten Fahrkörbe (3, 4) ist und/oder mit dem Aktor (8) mechanisch gekoppelt ist.

5. Fahrkorbanordnung nach Anspruch 1, wobei die schwingungsanfällige Komponente (3, 4, 5, 8, 12, 22, 23) der Fahrkorbrahmen (5) oder der Aktor (8) ist.

6. Fahrkorbanordnung nach Anspruch 5, wobei die schwingungsanfallige Komponente (3, 4, 5, 8, 12, 22, 23) ein Längsträger (23) des Fahrkorbrahmens (5) ist.

7. Fahrkorbanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Tilgermasse (16) zwischen verschiedenen Längspositionen in Längsrichtung (z) der Tilgerfeder (15) bewegbar ist; wobei der Schwingungstilger (13) ferner einen Stellmotor (17) zum Verstellen der Tilgermasse (16) zwischen den Längspositionen umfasst.

8. Fahrkorbanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Tilgerfeder (15) einen rohrförmigen Abschnitt (15) umfasst, wobei das freie Ende und das andere Ende der Tilgerfeder (15) Enden des rohrförmigen Abschnitts (15) sind; und/oder wobei die Tilgermasse (16) durch einen Körper (16) mit einer Öffnung zum Hindurchführen der Tilgerfeder (15) gebildet ist.

9. Fahrkorbanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das freie Ende der Tilgerfeder (15) vertikal oder horizontal von der schwingungsanfalligen Komponente (3, 4, 5, 8, 12, 22, 23) absteht, wenn der Fahrkorbrahmen (5) im Schacht (6) zwischen den Stockwerken verschiebbar gelagert ist.

10. Fahrkorbanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ferner umfassend: einen weiteren Schwingungstilger (14), der eine Tilgermasse (16) und eine längliche Tilgerfeder (15) umfasst, wobei die Tilgermasse (16) mit einem freien Ende der Tilgerfeder (15) verbunden ist und die Tilgerfeder (15) an ihrem anderen Ende mit einer schwingungsanfalligen Komponente (3, 4, 5, 8, 12, 22, 23) der Fahrkorbanordnung (2) verbunden ist, wobei die Tilgermasse (16) und die Tilgerfeder (15) so aufeinander abgestimmt sind, dass der weitere Schwingungstilger (14) beim Betrieb des Aktors (8) in erwünschte Schwingungen versetzt wird, die unerwünschten Schwingungen der schwingungsanfalligen Komponente (3, 4, 5, 8, 12, 22, 23) entgegenwirken.

11. Fahrkorbanordnung nach Anspruch 10, wobei der Schwingungstilger (13) und der weitere Schwingungstilger (14) an verschiedenen Stellen der gleichen schwingungsanfalligen Komponente (3, 4, 5, 8, 12, 22, 23) befestigt sind.

12. Verfahren zum Abstimmen eines Schwingungstilgers (13, 14) einer Fahrkorbanordnung (2) für einen Doppelstockaufzug (1), wobei die Fahrkorbanordnung (2) die Fahrkorbanordnung (2) nach Anspruch 7 ist, wobei das Verfahren umfasst:

Empfangen von Schwingungsdaten (19), die aktuelle Frequenzen der unerwünschten Schwingungen anzeigen;

Bestimmen einer ausgewählten Längsposition aus den verschiedenen Längspositionen, zwischen denen die Tilgermasse (16) in Längsrichtung (z) der Tilgerfeder (15) bewegbar ist, unter Verwendung der Schwingungsdaten (19), wobei der Schwingungstilger (13, 14) eine auf die aktuellen Frequenzen abgestimmte Eigenfrequenz hat, wenn sich die Tilgermasse (16) in der ausgewählten Längsposition befindet;

Generieren eines Steuerbefehls (21) zum Ansteuem des Stellmotors (17), sodass die Tilgermasse (16) in die ausgewählte Längsposition verstellt wird.

13. Steuereinheit, umfassend einen Prozessor, der konfiguriert ist, um das Verfahren nach Anspruch 12 auszufuhren.

14. Doppelstockaufzug, umfassend: einen Schacht (6); eine Fahrkorbanordnung (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, wobei der Fahrkorbrahmen (5) im Schacht (6) zwischen mehreren Stockwerken verschiebbar gelagert ist.

15. Doppelstockaufzug nach Anspruch 14, ferner umfassend: die Steuereinheit (20) nach Anspruch 13; eine Einrichtung (18) zum Bestimmen der aktuellen Frequenzen der unerwünschten Schwingungen.

Description:
Fahrkorbanordnung für einen Doppelstockaufzug

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Fahrkorbanordnung für einen Doppelstockaufzug. Des Weiteren betrifft die Erfindung einen Doppelstockaufzug, ein Verfahren zum Abstimmen eines Schwingungstilgers einer Fahrkorbanordnung für einen Doppelstockaufzug sowie eine Steuereinheit zum Ausführen dieses Verfahrens.

Zur Beförderung von Personen und/oder Gegenständen zwischen Stockwerken eines Gebäudes können neben Einkabinenaufzügen sogenannte Doppelstock- oder Doppeldeckeraufzüge eingesetzt werden. Ein Doppelstockaufzug zeichnet sich prinzipiell durch einen Fahrkorbrahmen aus, in dem zwei Fahrkörbe oder Aufzugskabinen übereinander angeordnet sind. Durch Verfahren des Fahrkorbrahmens mit den darin angeordneten Fahrkörben können die Fahrkörbe gemeinsam verfahren werden und somit gleichzeitig an zwei übereinanderliegenden Stockwerken halten.

Da die Stockwerkhöhen innerhalb eines Gebäudes variieren können, sind Doppelstockaufzüge häufig mit einem Verstellmechanismus ausgestattet, mit dem ein vertikaler Abstand zwischen den zwei Fahrkörben angepasst werden kann, etwa automatisch während der Fahrt zum nächsten Halt.

Der Verstellmechanismus kann beispielsweise einen elektrischen Spindelantrieb umfassen. Beim vertikalen Verstellen von einem oder beiden der Fahrkörbe mittels eines solchen Antriebs kann es in bestimmten Situationen, beispielsweise bei bestimmten Drehzahlen des Antriebs, zu unerwünschten Schwingungen der gesamten Fahrkorbanordnung oder von Teilen davon, insbesondere des Fahrkorbrahmens und/oder des angetriebenen Fahrkorbs, kommen, die sich in Vibrationen und/oder Lärm äussem und somit den Fahrkomfort schmälern können.

EP 1 074 503 Bl zeigt ein Beispiel für einen Doppelstockaufzug mit zwei Spindelantrieben zur vertikalen Verstellung zweier Fahrkörbe innerhalb eines Fahrkorbrahmens.

EP 3 176 121 Bl beschreibt eine Fahrkorbanordnung bestehend aus einem Fahrkorb und einem Fahrkorbrahmen, der über einen Dämpfer mit dem Fahrkorb verbunden ist. Der Dämpfer dient dazu, Schwingungen, die beim Betrieb des Aufzugs über Führungsschienen auf den Fahrkorbrahmen und von dort auf den Fahrkorb übertragen werden, zu dämpfen. Dazu ist der Dämpfer mit seinem ersten Ende an einem Boden des Fahrkorbs und mit seinem zweiten Ende am Fahrkorbrahmen befestigt. Die beiden Enden sind über ein Dämpfungselement, beispielsweise aus Gummi, miteinander verbunden.

Es kann daher Bedarf an einer verbesserten Fahrkorbanordnung für einen Doppelstockaufzug bestehen, mit der unerwünschte Schwingungen, beispielsweise in Form von Vibrationen und/oder Lärm, im Betrieb des Doppelstockaufzugs, insbesondere beim vertikalen Verstellen der beiden Fahrkörbe relativ zueinander, reduziert oder begrenzt werden können.

Zudem kann Bedarf an einem Verfahren bestehen, das eine automatische Anpassung eines Schwingungstilgers einer derart schwingungsgedämpften Fahrkorbanordnung an unterschiedliche Betriebsbedingungen ermöglicht.

Ferner kann Bedarf an einer entsprechenden Steuereinheit und einem entsprechenden Doppelstockaufzug bestehen.

Diesen Bedürfnissen kann mit den Gegenständen der unabhängigen Ansprüche entsprochen werden. Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen, der nachfolgenden Beschreibung und den beigefügten Figuren dargelegt.

Ein erster Aspekt der Erfindung betrifft eine Fahrkorbanordnung für einen Doppelstockaufzug. Die Fahrkorbanordnung umfasst: einen Fahrkorbrahmen, der in einem Schacht zwischen mehreren Stockwerken verschiebbar lagerbar ist; zwei Fahrkörbe, die so mit dem Fahrkorbrahmen verbunden sind, dass sie zusammen mit dem Fahrkorbrahmen verschiebbar sind, und - wenn der Fahrkorbrahmen im Schacht zwischen den Stockwerken verschiebbar gelagert ist - übereinander angeordnet sind, wobei ein Abstand zwischen den übereinander angeordneten Fahrkörben durch Verschieben der Fahrkörbe relativ zueinander mittels eines Aktors einstellbar ist; einen Schwingungstilger, der eine Tilgermasse und eine längliche Tilgerfeder umfasst, wobei die Tilgermasse mit einem freien Ende der Tilgerfeder verbunden ist und die Tilgerfeder an ihrem anderen Ende mit einer schwingungsanfalligen Komponente der Fahrkorbanordnung verbunden ist, wobei die Tilgermasse und die Tilgerfeder so aufeinander abgestimmt sind, dass der Schwingungstilger beim Betrieb des Aktors in erwünschte Schwingungen versetzt wird, die unerwünschten Schwingungen der schwingungsanfalligen Komponente entgegenwirken, d. h. diese abschwächen oder eliminieren. Der Fahrkorbrahmen kann im betriebsfähigen Zustand vertikal zwischen den Stockwerken verschiebbar gelagert sein.

Der Fahrkorbrahmen kann als ein rahmenartiges Gestell aus mehreren Trägem und/oder Trägerstrukturen aufgefasst werden. Beispielsweise kann der Fahrkorbrahmen im betriebsfähigen Zustand über Führungsschuhe und/oder -rollen entlang mindestens einer im Schacht verankerten Führungsschiene geführt sein.

Im einfachsten Fall kann der Fahrkorbrahmen beispielsweise aus zwei (horizontalen) Querträgern und zwei (vertikalen) Längsträgem aufgebaut sein, die über die Querträger zu einem Rahmen verbunden sind. Der Fahrkorbrahmen kann auch drei (horizontale) Querträger aufweisen. Die Fahrkörbe können innerhalb dieses Rahmens übereinander angeordnet sein. Beispielsweise kann jeder Längsträger an einer Führungsschiene geführt sein.

Wie eingangs erwähnt, können die zwei Fahrkörbe durch Verfahren des Fahrkorbrahmens entlang der Fühmngsschiene(n) gemeinsam im Schacht verfahren werden und somit gleichzeitig an zwei (direkt) übereinanderliegenden Stockwerken halten. Mittels des Aktors, beispielsweise in Form eines oder mehrerer Spindel-, Ketten- oder Zahnstangenantriebe, ist es möglich, den vertikalen Abstand zwischen den Fahrkörben an den vertikalen Abstand zwischen zwei (direkt) übereinanderliegenden Stockwerken, an denen die Fahrkörbe gleichzeitig halten sollen, anzupassen.

Es ist möglich, dass nur einer der Fahrkörbe mittels des Aktors relativ zum Fahrkorbrahmen verfahrbar ist, während der andere Fahrkorb fest mit dem Fahrkorbrahmen verbunden ist. Alternativ können beide Fahrkörbe mittels des Aktors oder mittels mehrerer Aktoren relativ zum Fahrkorbrahmen verfahrbar sein.

Der Aktor kann beispielsweise einen elektrischen Antriebsmotor und ein Getriebe umfassen, das eine Antriebswelle des Antriebsmotors mit einer Spindel koppelt. Die Spindel kann in einer Spindelmutter drehbar gelagert sein, wobei die Spindelmutter in geeigneter Weise an einem der übereinander angeordneten Fahrkörbe, beispielsweise am unteren Fahrkorb, befestigt sein kann. Durch Drehen der Spindel wird je nach Drehrichtung bewirkt, dass sich eine Position der Spindelmutter bezogen auf eine Längsrichtung der Spindel ändert. Damit ändert sich auch der Abstand zwischen den übereinander angeordneten Fahrkörben. Der Aktor kann zusätzlich ein Bremssystem insbesondere ein redundantes Bremssystem mittels Federkraftbremsen umfassen. Unter "Schwingungstilger" kann ein einseitig eingespannter, pendelartiger Schwingungsdämpfer verstanden werden. Dabei bilden die Tilgermasse und die Tilgerfeder ein Masse- Feder-System mit einer bestimmten Eigenfrequenz, die auf Resonanzfrequenzen der schwingungsanfälligen Komponente(n), an der (oder an denen) es befestigt ist, so abgestimmt ist, dass unerwünschte Schwingungen dieser Komponente(n) durch (erwünschte) Schwingungen des Masse-Feder-Systems entsprechend dessen Eigenfrequenz ausgelöscht oder abgeschwächt werden. Der Begriff "Feder" kann verschiedene Arten elastisch verformbarer Körper umfassen. Insbesondere kann die Tilgerfeder aus mindestens einem elastisch verformbaren Material, beispielsweise aus Federstahl oder aus verschiedenen metallischen und/oder nicht metallischen elastisch verformbaren Materialien, und/oder mit einer die elastische Verformung der Tilgerfeder begünstigenden Geometrie ausgebildet sein. Beispielsweise kann die Tilgerfeder auch mit einer Spiralfeder oder einer Schraubenfeder ausgebildet sein.

Ein solcher Schwingungstilger kann, insbesondere wenn er als passiver Dämpfer ausgeführt ist, einen sehr einfachen Aufbau haben und entsprechend einfach montiert oder demontiert werden. Zudem ist ein solcher Schwingungstilger sehr robust und im Gegensatz zu Gummidämpfem praktisch wartungsfrei.

Der Schwingungstilger kann eine feste Eigenfrequenz oder mehrere feste Eigenfrequenzen haben. Möglich ist auch eine Ausführungsform des Schwingungstilgers, die eine Änderung dessen Eigenfrequenz(en) ermöglicht, beispielsweise mithilfe eines gesonderten Stellmotors, der ausgebildet ist, um die Position der Tilgermasse relativ zur Tilgerfeder zu ändern (siehe auch weiter unten).

Um einen möglichst grossen Dämpfungseffekt zu erzielen, sollte der Schwingungstilger möglichst nah am Schwerpunkt der schwingungsanfälligen Komponente platziert sein.

Der Schwingungstilger kann beispielsweise hängend, stehend oder liegend montiert sein.

Der Schwingungstilger, genauer das verbundene Ende der Tilgerfeder, kann auch mit mehreren schwingungsanfalligen Komponenten der Fahrkorbanordnung gleichzeitig verbunden sein.

Die Fahrkorbanordnung kann auch zwei oder mehr als zwei, beispielsweise vier, sechs oder acht Schwingungstilger umfassen, die mit der gleichen schwingungsanfalligen Komponente und/oder mit verschiedenen schwingungsanfalligen Komponenten verbunden sein können. Es ist möglich, dass die Tilgerfedem unterschiedlicher Schwingungstilger in unterschiedlichen, beispielsweise einander entgegengesetzten Richtungen von der schwingungsanfalligen Komponente abstehen. So kann etwa eine der Tilgerfedem nach oben abstehen, sodass die jeweilige Tilgermasse auf der Tilgerfeder steht, wohingegen eine andere der Tilgerfedem nach unten abstehen kann, sodass die jeweilige Tilgermasse an der Tilgerfeder hängt. Alternativ können die Tilgerfedem in entsprechender Weise in unterschiedlichen horizontalen Richtungen abstehen.

Ein zweiter Aspekt der Erfindung betrifft ein vorzugsweise computerimplementiertes Verfahren zum Abstimmen eines Schwingungstilgers einer Fahrkorbanordnung für einen Doppelstockaufzug. Die Fahrkorbanordnung kann die Fahrkorbanordnung gemäss einer vor- oder nachstehend beschriebenen Ausfiihrungsform des ersten Aspekts der Erfindung sein, bei der die Tilgermasse zwischen verschiedenen Längspositionen in Längsrichtung der Tilgerfeder bewegbar ist und der Schwingungstilger ferner einen Stellmotor zum Verstellen der Tilgermasse zwischen den Längspositionen umfasst. Das Verfahren umfasst: Empfangen von Schwingungsdaten, die aktuelle Frequenzen der unerwünschten Schwingungen anzeigen; Bestimmen einer ausgewählten Längsposition aus den verschiedenen Längspositionen, zwischen denen die Tilgermasse in Längsrichtung der Tilgerfeder bewegbar ist, wobei der Schwingungstilger eine auf die aktuellen Frequenzen abgestimmte Eigenfrequenz hat, wenn sich die Tilgermasse in der ausgewählten Längsposition befindet; Generieren eines Steuerbefehls zum Ansteuem des Stellmotors, sodass die Tilgermasse in die ausgewählte Längsposition verstellt wird.

Das Verfahren ermöglicht eine automatische Anpassung der Eigenfrequenz(en) des Schwingungstilgers an unterschiedliche Umgebungsbedingungen. Damit können die unerwünschten Schwingungen unter unterschiedlichen Umgebungsbedingungen abgeschwächt werden.

Die Schwingungsdaten können unter Verwendung eines geeigneten Sensors erzeugt worden sein, beispielsweise unter Verwendung eines Inertialsensors zum Messen einer Beschleunigung und/oder Drehrate der schwingungsanfälligen Komponente in Bezug auf eine oder mehrere, vorzugsweise drei Raumachsen.

Im Speicher der Steuereinheit kann ein Computerprogramm gespeichert sein, das Befehle umfasst, die einen Prozessor der Steuereinheit bei Ausführung des Computerprogramms durch den Prozessor veranlassen, das vor- und nachstehend beschriebene Verfahren auszuführen. Beispielsweise kann im Speicher der Steuereinheit ferner eine Lookup-Tabelle gespeichert sein, die verschiedenen Resonanzfrequenzbereichen der schwingungsanfälligen Komponente verschiedene Längspositionen der Tilgermasse zuordnet. Jede Längsposition kann dabei einem bestimmten Eigenfrequenzbereich des Schwingungstilgers entsprechen, der auf den jeweiligen Resonanzfrequenzbereich in geeigneterWeise abgestimmt ist, um zu ermöglichen, dass die unerwünschten Schwingungen der schwingungsanfälligen Komponente durch entsprechende Gegenschwingungen des Schwingungstilgers abgeschwächt oder sogar vollständig getilgt werden. Beispielsweise können der Eigenfrequenzbereich und der Resonanzfrequenzbereich zumindest teilweise die gleichen Frequenzen einschliessen.

Merkmale des vor- und nachstehend beschriebenen Verfahrens können auch Merkmale der Steuereinheit sein (und umgekehrt).

Ein dritter Aspekt der Erfindung betrifft eine Steuereinheit mit einem Prozessor, der konfiguriert ist, um das vor- und nachstehend beschriebene Verfahren auszuführen. Die Steuereinheit kann Hard- und/oder Softwaremodule umfassen. Zusätzlich zum Prozessor kann die Steuereinheit einen Speicher und Datenkommunikationsschnittstellen zur drahtlosen und/oder drahtgebundenen Datenkommunikation mit Peripheriegeräten umfassen. Die Steuereinheit kann beispielsweise eine Hard- und/oder Softwarekomponente einer übergeordneten Aufzugssteuerung sein. Alternativ kann es sich bei der Steuereinheit um eine Hardwarekomponente der Fahrkorbanordnung handeln. Umfasst der Doppelstockaufzug mehrere Fahrkorbanordnungen, so kann beispielsweise jede Fahrkorbanordnung eine solche Steuereinheit als eigene Hardwarekomponente umfassen.

Ein vierter Aspekt der Erfindung betrifft einen Doppelstockaufzug. Der Doppelstockaufzug umfasst: einen Schacht; die vor- und nachstehend beschriebene Fahrkorbanordnung, wobei der Fahrkorbrahmen im Schacht zwischen mehreren Stockwerken verschiebbar gelagert ist.

Ausführungsformen der Erfindung können, ohne die Erfindung einzuschränken, als auf den nachstehend beschriebenen Ideen und Erkenntnissen beruhend angesehen werden.

Gemäss einer Ausführungsform kann die schwingungsanfällige Komponente ein erster der Fahrkörbe sein. Im Betrieb des Aktors können unerwünschte Schwingungen des Aktors und/oder des Fahrkorbrahmens auf einen der Fahrkörbe übertragen werden, insbesondere auf den vom Aktor angetriebenen Fahrkorb. Indem der Schwingungstilger mit dem betreffenden Fahrkorb mechanisch gekoppelt wird, können diese Schwingungen besonders effektiv gedämpft werden. Somit können störende Vibrationen und/oder störende Geräusche des Fahrkorbs vermieden werden, was den Fahrkomfort verbessert.

Gemäss einer Ausführungsform kann die Tilgerfeder an ihrem anderen Ende mit einer Bodenstruktur des ersten Fahrkorbs verbunden sein. Somit kann der Schwingungstilger möglichst nah am Schwerpunkt des ersten Fahrkorbs platziert werden. Dies verbessert die Schwingungsdämpfung gegenüber Ausführungen, bei denen der Schwingungstilger weiter weg vom Schwerpunkt platziert wird, beispielsweise an einer Deckenstruktur oder Seitenwand des ersten Fahrkorbs. Bei der Bodenstruktur kann es sich um eine tragende Struktur handeln. Die Bodenstruktur kann also einen Grossteil des Gewichts des ersten Fahrkorbs tragen (auf der Bodenstruktur kann beispielsweise eine Kabine des ersten Fahrkorbs ruhen).

Gemäss einer Ausführungsform kann der erste Fahrkorb ein unterer der übereinander angeordneten Fahrkörbe sein und/oder mit dem Aktor mechanisch gekoppelt, d. h. mittels des Aktors relativ zum Fahrkorbrahmen verschiebbar sein. In praktischen Versuchen mit einer Fahrkorbanordnung, bei der der untere Fahrkorb der vom Aktor angetriebene Fahrkorb ist, konnte gezeigt werden, dass diese Ausführungsform eine besonders effektive Schwingungsdämpfung ermöglicht. Der erste und/oder untere Fahrkorb kann beispielsweise über seine Bodenstruktur mit dem Aktor mechanisch gekoppelt sein.

Gemäss einer Ausführungsform kann die schwingungsanfallige Komponente der Fahrkorbrahmen oder der Aktor sein. In bestimmten Fällen, beispielsweise aus Platzgründen, kann es sinnvoll sein, wenn der Schwingungstilger an einer anderen Komponente als einem der Fahrkörbe befestigt wird. Der Fahrkorbrahmen oder der Aktor ist dafür besonders geeignet, da in der Regel ein massgeblicher Teil der unerwünschten Schwingungen von diesen Komponenten auf andere Komponenten der Fahrkorbanordnung übertragen wird. Beispielsweise kann der Aktor am Fahrkorbrahmen befestigt sein und abhängig von seiner Drehzahl mit einer Erregerfrequenz schwingen, die den Fahrkorbrahmen (und gegebenenfalls einen oder jeden der damit verbundenen Fahrkörbe) anregt, in unerwünschter Weise mitzuschwingen. Dies kann vermieden werden, indem der Schwingungstilger am Aktor selbst oder am Fahrkorbrahmen befestigt wird.

Denkbar ist auch, dass mindestens ein erster Schwingungstilger an einem oder jedem der Fahrkörbe, mindestens ein zweiter Schwingungstilger am Fahrkorbrahmen und mindestens ein dritter Schwingungstilger am Aktor befestigt ist. Gemäss einer Ausführungsform kann die schwingungsanfällige Komponente ein Längs- träger des Fahrkorbrahmens sein. In diesem Fall kann die Tilgerfeder an ihrem anderen Ende direkt oder indirekt, beispielsweise über einen vom Längsträger abstehenden Ausleger, am Längsträger befestigt sein. Der Längsträger kann beispielsweise eine oder mehrere Fahrkorbführungsschienen zum Führen eines der oder beider Fahrkörbe beim Verschieben mittels des Aktors aufweisen.

Denkbar ist auch, dass der Fahrkorbrahmen einen Führungsabschnitt zum Führen des Fahrkorbrahmens entlang mindestens einer im Schacht verankerten Führungsschiene beim (vertikalen) Verschieben zwischen den Stockwerken umfasst. In diesem Fall kann die Tilgerfeder an ihrem anderen Ende mit dem Führungsabschnitt verbunden sein. Der Führungsabschnitt kann beispielsweise durch einen oder mehrere, vorzugsweise zwei, vertikale Längsträger gebildet sein, die im betriebsfähigen Zustand der Fahrkorbanordnung mit der Führungsschiene (oder den Führungsschienen) gekoppelt sein können, beispielsweise über Führungsschuhe und/oder -rollen. Beim Verschieben des Fahrkorbrahmens im Schacht können sich zusätzlich unerwünschte Schwingungen von der Führungsschiene (oder den Führungsschienen) über den Führungsabschnitt auf den Fahrkorbrahmen und von dort auf einen oder jeden der Fahrkörbe übertragen. Die Übertragung dieser zusätzlichen Schwingungen über den Fahrkorbrahmen kann wirksam verhindert werden, wenn der Schwingungstilger am Führungsabschnitt selbst befestigt wird.

Gemäss einer Ausführungsform kann die Tilgermasse zwischen verschiedenen Längs- positionen in Längsrichtung der Tilgerfeder bewegbar sein. In diesem Fall kann der Schwingungstilger ferner einen Stellmotor zum Verstellen der Tilgermasse zwischen den Längspositionen umfassen. Anders ausgedrückt kann der Stellmotor ausgebildet sein, um die Tilgermasse und die Tilgerfeder relativ zueinander in Längsrichtung der Tilgerfeder zu verschieben. Der Stellmotor kann durch eine Steuereinheit des Doppelstockaufzugs elektrisch ansteuerbar sein. Beispielsweise kann der Stellmotor als elektrischer, hydraulischer oder pneumatischer Antrieb oder eine Kombination aus mindestens zwei dieser Beispiele ausgeführt sein. Dies ermöglicht eine einfache automatische Anpassung der Eigenfrequenz(en) des Schwingungstilgers an Änderungen in den Frequenzen der unerwünschten Schwingungen, etwa wenn sich die Drehzahl des Aktors zum Verschieben der Fahrkörbe ändert.

Gemäss einer Ausführungsform kann die Tilgerfeder einen rohrförmigen Abschnitt umfassen. Dabei können das freie Ende und das andere Ende der Tilgerfeder Enden des rohrförmigen Abschnits sein. Im einfachsten Fall kann die Tilgerfeder durch ein einzelnes Rohr gebildet sein.

Gemäss einer Ausführungsform kann die Tilgermasse durch einen Körper mit einer Öffnung zum Hindurchfähren der Tilgerfeder, beispielsweise in Form eines Rohrs, gebildet sein. Dabei kann eine Innenkontur der Öffnung an eine Aussenkontur der Tilgerfeder so angepasst sein, dass der Körper und die Tilgerfeder relativ zueinander in Längsrichtung der Tilgerfeder mit hinreichender Genauigkeit verschiebbar sind. Dies ermöglicht eine einfache und genaue Anpassung der Längsposition der Tilgermasse (siehe auch weiter oben).

Der Körper kann beispielsweise Zylinder- oder scheibenförmig und/oder ein- oder mehrstückig ausgeführt sein. Beispielsweise kann der Körper durch einen Stapel aus mehreren Scheiben mit mitigen Öffnungen gebildet sein. Dies ermöglicht eine einfache Anpassung des Gewichts der Tilgermasse durch Hinzufügen oder Wegnehmen einzelner Scheiben. Zudem bewirkt eine derartige rotationssymmetrische Ausgestaltung des Körpers, dass sich der Schwingungstilger beim Schwingen in unterschiedlichen Schwingungsrichtungen gleich oder ähnlich verhält.

Gemäss einer Ausführungsform kann das freie Ende der Tilgerfeder vertikal oder horizontal von der schwingungsanfälligen Komponente abstehen, wenn der Fahrkorbrahmen im Schacht zwischen den Stockwerken verschiebbar gelagert ist.

Anders ausgedrückt kann das freie Ende nach unten oder oben abstehen, beispielsweise von der Bodenstruktur eines der Fahrkörbe, wobei die Tilgermasse im ersten Fall an der Tilgerfeder hängt und im zweiten Fall auf der Tilgerfeder steht. Die Tilgerfeder hat hier also eine im Wesentlichen vertikale Längsrichtung.

Alternativ kann das freie Ende nach links oder rechts abstehen, beispielsweise hin zur Mite der Bodenstruktur oder weg davon. Die Tilgerfeder hat hier also eine im Wesentlichen horizontale Längsrichtung.

Gemäss einer Ausführungsform kann die Fahrkorbanordnung ferner umfassen: einen weiteren Schwingungstilger, der eine Tilgermasse und eine längliche Tilgerfeder umfasst, wobei die Tilgermasse mit einem freien Ende der Tilgerfeder verbunden ist und die Tilgerfeder an ihrem anderen Ende mit einer schwingungsanfälligen Komponente der Fahrkorbanordnung verbunden ist, wobei die Tilgermasse und die Tilgerfeder so aufeinander abgestimmt sind, dass der weitere Schwingungstilger beim Betrieb des Aktors in erwünschte Schwingungen versetzt wird, die unerwünschten Schwingungen der schwingungsanfälligen Komponente entgegenwirken, d. h. diese abschwächen oder eliminieren.

Der Schwingungstilger und der weitere Schwingungstilger können vorzugsweise baugleich ausgeführt sein.

Die Fahrkorbanordnung kann auch zwei oder mehr als zwei weitere Schwingungstilger umfassen.

Dies ermöglicht es, mehrere Schwingungstilger an mehreren geeigneten Stellen der Fahrkorbanordnung zu platzieren. Dies kann die Wirksamkeit der Schwingungsdämpfung weiter verbessern.

Gemäss einer Ausführungsform können der Schwingungstilger und der weitere Schwingungstilger (oder die weiteren Schwingungstilger) an verschiedenen Stellen der gleichen schwingungsanfälligen Komponente befestigt sein.

Beispielsweise können die verschiedenen Schwingungstilger gleichmässig um den Schwerpunkt der gleichen schwingungsanfälligen Komponente verteilt angeordnet sein.

Alternativ können die verschiedenen Schwingungstilger mit verschiedenen schwingungsanfälligen Komponenten der Fahrkorbanordnung verbunden sein.

Die verschiedenen Tilgerfedem können beispielsweise in der gleichen horizontalen oder vertikalen Ebene liegen. Zusätzlich oder alternativ dazu können die Längsachsen der Tilgerfedem parallel zueinander ausgerichtet sein. Eine kollineare Anordnung der Längsachsen der Tilgerfedem ist ebenfalls möglich.

Zudem können die verschiedenen Tilgerfedem, wie weiter oben erwähnt, in einander entgegengesetzten Richtungen von der jeweiligen Komponente (oder den jeweiligen Komponenten) abstehen.

Somit kann die Wirksamkeit der Schwingungsdämpfung weiter verbessert werden.

Gemäss einer Ausführungsform kann der Doppelstockaufzug ferner die vor- und nachstehend beschriebene Steuereinheit und eine Einrichtung zum Bestimmen der aktuellen Frequenzen der unerwünschten Schwingungen der schwingungsanfälligen Komponente der Fahrkorbanordnung umfassen. Dies ermöglicht eine automatische Anpassung des Schwingungstilgers der Fahrkorbanordnung an unterschiedliche Umgebungsbedingungen.

Im Folgenden werden Ausführungsformen der Erfindung mit Bezug auf die beigefugten Zeichnungen beschrieben. Weder die Beschreibung noch die Zeichnungen sind als die Erfindung einschränkend zu verstehen.

Fig. 1 zeigt einen Doppelstockaufzug gemäss einer Ausführungsform der Erfindung.

Fig. 2 zeigt eine Seitenansicht eines Fahrkorbrahmens einer Fahrkorbanordnung gemäss einer Ausfuhrungsform der Erfindung.

Die Zeichnungen sind rein schematisch und nicht massstabsgetreu. Gleiche Bezugszeichen in verschiedenen Zeichnungen bezeichnen gleiche oder gleichwirkende Merkmale.

Fig. 1 zeigt Komponenten eines Doppelstockaufzugs 1. Der Doppelstockaufzug 1 umfasst eine Fahrkorbanordnung 2 bestehend aus einem ersten Fahrkorb 3, einem zweiten Fahrkorb 4 und einem Fahrkorbrahmen 5, der in einem Schacht 6 zwischen mehreren Stockwerken eines Gebäudes in Richtung einer vertikalen Achse z verschiebbar gelagert ist.

Im Schacht 6 können vertikal verlaufende Führungsschienen 7 verankert sein, die den Fahrkorbrahmen 5 in z-Richtung einseitig oder, wie hier, beidseitig fuhren.

Die Fahrkörbe 3, 4 sind übereinander im Fahrkorbrahmen 5 angeordnet und durch einen vertikalen Abstand A voneinander getrennt. In diesem Beispiel ist der erste Fahrkorb 3 ein unterer der beiden Fahrkörbe 3, 4.

Durch Verfahren des Fahrkorbrahmens 5 im Schacht 6 entlang der Führungsschienen 7 können die beiden Fahrkörbe 3, 4 gemeinsam verfahren werden und somit gleichzeitig an zwei benachbarten, d. h. direkt übereinanderliegenden Stockwerken halten.

Die Stockwerkhöhen können innerhalb des Gebäudes variieren. Beispielsweise kann ein vertikaler Abstand zwischen zwei benachbarten Stockwerken mit zunehmender Höhe des Gebäudes abnehmen, was insbesondere bei Hochhäusern der Fall sein kann. Der vertikale Abstand A zwischen den beiden Fahrkörben 3, 4 sollte daher entsprechend angepasst werden können.

Zu diesem Zweck ist in diesem Beispiel der untere, erste Fahrkorb 3 in z-Richtung verschiebbar am Fahrkorbrahmen 5 gelagert. Der zweite Fahrkorb 4 ist hingegen fest mit dem Fahrkorbrahmen 5 verbunden.

Die vertikale Verstellung des ersten Fahrkorbs 3 kann beispielsweise mittels zweier (baugleicher) Spindelantriebe 8 als Aktor erfolgen, die jeweils eine Spindel 9 und eine Antriebseinheit 10 zum Antreiben, d. h. motorischen Drehen der Spindel 9, umfassen. Jede Antriebseinheit 10 kann beispielsweise einen elektrischen Antriebsmotor, ein den Antriebsmotor mit der jeweiligen Spindel 9 koppelndes Getriebe und Federkraftbremsen umfassen. Auf jeder Spindel 9 sitzt eine Spindelmutter 11, die hier mit einertragenden Bodenstruktur 12 des ersten Fahrkorbs 3 verbunden ist. Durch Drehen der Spindeln 9 werden die Spindelmuttem 11 in Längsrichtung der Spindeln 9, d. h. in z-Richtung, verschoben, wodurch sich der erste Fahrkorb 3 je nach Drehrichtung entweder senkt oder hebt, d. h. der Abstand A grösser bzw. kleiner wird. Dabei können bestimmte schwingungsanfallige Komponenten der Fahrkorbanordnung 2, insbesondere der untere, angetriebene Fahrkorb 3, in unerwünschte Schwingungen versetzt werden, die sich in störenden Vibrationen und/oder störenden Geräuschen äussem können.

Um diese unerwünschten Schwingungen zu eliminieren oder abzuschwächen, umfasst die Fahrkorbanordnung 2 in diesem Beispiel ferner einen ersten Schwingungstilger 13 und einen zweiten Schwingungstilger 14, die hier - ähnlich einem Pendel - nach unten hängend an der Bodenstruktur 12 befestigt sind. Dabei ist der erste Schwingungstilger 13 links vom und der zweite Schwingungstilger 14 rechts hinten an der Bodenstmktur 12 befestigt. Die beiden Schwingungstilger 13, 14 liegen sich also diagonal gegenüber und sind somit gleichmässig um einen Schwerpunkt des unteren Fahrkorbs 3 verteilt, was der Wirksamkeit der Schwingungsdämpfung zuträglich ist.

Die Schwingungstilger 13, 14 können auch stehend oder liegend und/oder in voneinander abweichenden Orientierungen an der Bodenstmktur 12 oder einer anderen schwingungsanfälligen Komponente wie etwa dem Fahrkorbrahmen 5 befestigt sein (siehe Fig. 2).

Die Fahrkorbanordnung 2 kann auch nur einen Schwingungstilger oder auch mehr als zwei, beispielsweise mindestens vier, mindestens sechs oder mindestens acht Schwingungstilger umfassen. Jeder Schwingungstilger 13, 14 ist durch eine längliche Tilgerfeder 15, beispielsweise ein einfaches Rohr, mit einer definierten Steifigkeit und durch eine Tilgermasse 16 mit einem definierten Gewicht gebildet. Dabei sitzt die Tilgermasse 16 auf einem freien Ende der Tilgerfeder 15, während das andere Ende der Tilgerfeder 15 an der Bodenstruktur 12 befestigt, beispielsweise damit verschraubt oder verschweisst ist.

Die Tilgermasse 16 kann insbesondere durch einen ein- oder mehrstückigen zylinderförmigen Körper gebildet sein.

Jeder Schwingungstilger 13, 14 ist so abgestimmt, genauer die Tilgerfeder 15 und die Tilgermasse 16 jedes Schwingungstilgers 13, 14 sind so aufeinander abgestimmt, dass er beim Betrieb der Spindelantriebe 8, d. h., wenn die Elektromotoren der Antriebseinheiten 10 die Spindeln 9 mit einer bestimmten Drehzahl drehen, mit einer bestimmten Eigenfrequenz oder mit Eigenfrequenzen in einem bestimmten Frequenzbereich schwingt. Diese erwünschten Schwingungen der Schwingungstilger 13, 14 wirken mit den unerwünschten Schwingungen so zusammen, dass die unerwünschten Schwingungen spürbar abgeschwächt werden, zumindest derart, dass keine störenden Vibrationen und/oder keine störenden Geräusche mehr wahrgenommen werden können.

Zur Abstimmung der Schwingungstilger 13, 14 kann die jeweilige Tilgermasse 16 beispielsweise in verschiedenen Längspositionen in Längsrichtung der jeweiligen Tilgerfeder 15, hier in z-Richtung, montierbar sein.

Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Tilgermasse 16 zwischen den Längspositionen verschiebbar auf der Tilgerfeder 15 gelagert ist. In diesem Fall kann die Tilgermasse 16 beispielsweise mithilfe eines elektrischen Stellmotors 17 (siehe Fig. 2) zwischen den Längspositionen verstellbar sein. Dies ermöglicht eine automatische Abstimmung der Schwingungstilger 13, 14.

Hierzu können mithilfe eines geeigneten Schwingungssensors 18, beispielsweise eines an der Bodenstruktur 12 oder direkt am ersten Fahrkorb 3 angeordneten Inertialsensors, aktuelle Frequenzen oder - zusätzlich - andere relevante Eigenschaften der unerwünschten Schwingungen, wie etwa deren Amplitude, bestimmt werden.

Die dabei erzeugten Schwingungsdaten 19 werden von einer Steuereinheit 20 empfangen, die die Schwingungsdaten 19 auswertet, um eine geeignete Längsposition für jede Tilgermasse 16 zu bestimmen, und einen entsprechenden Steuerbefehl 21 für jeden Stellmotor 17 generiert, der diesen veranlasst, die jeweilige Tilgermasse 16 in die jeweilige Längsposition zu verstellen. Die Schwingungstilger 13, 14 erzeugen dann erwünschte Schwingungen, die den unerwünschten Schwingungen entsprechend den aktuellen Frequenzen entgegenwirken.

Fig. 2 zeigt eine alternative Anordnung der Schwingungstilger 13, 14 am Fahrkorbrahmen 5, genauer an einem seitlichen Führungsabschnitt 22 des Fahrkorbrahmens 5, der hier durch zwei parallele Längsträger 23 des Fahrkorbrahmens 5 gebildet ist.

Es ist möglich, dass der erste Fahrkorb 3 über eine oder mehrere Fahrkorbführungsschienen (nicht gezeigt) in z-Richtung verschiebbar an einem oder beiden der Längsträger 23 gelagert ist. Bei einer beidseitigen Lagerung des ersten Fahrkorbs 3, wie sie in Fig. 1 gezeigt ist, kann der Fahrkorbrahmen 5 an jeder von zwei einander gegenüberliegenden Seiten einen solchen Führungsabschnitt 22 aufweisen.

An jedem Längsträger 23 ist einer der Schwingungstilger 13, 14 über dessen jeweilige Tilgerfeder 15 befestigt. In diesem Beispiel ist der erste Schwingungstilger 13 hängend montiert, wohingegen der zweite Schwingungstilger 14 stehend montiert ist.

Dabei ist jeder Schwingungstilger 13, 14 über seine jeweilige Tilgungsfeder 15 an einem von zwei Auslegern 24 befestigt, die jeweils von einem der Längsträger 23 abstehen und über eine Befestigungseinrichtung 25 am jeweiligen Längsträger 23 befestigt sind. Die Befestigungseinrichtung 25 kann beispielsweise durch eine Verschraubung und/oder Verschweissung gebildet sein.

Der Ausleger 24 des zweiten Schwingungstilgers 14 umfasst zudem eine Lagerungseinrichtung 26 (siehe auch Fig. 1), die ein oberes Ende der Spindel 9 drehbar lagert. Der zweite Schwingungstilger 14 und die Spindel 9 können, wie hier, an einander gegenüberliegenden Seiten des Auslegers 24 angeordnet sein.

Die Ausleger 24 können in z-Richtung betrachtet im Wesentlichen auf der gleichen Höhe angeordnet sein. Die Ausleger 24 können aber auch voneinander abweichende Positionen in z-Richtung haben.

Zusätzlich oder alternativ kann mindestens ein Schwingungstilger 13, 14 an mindestens einem der Spindelantriebe 18 befestigt sein, beispielsweise an der Antriebseinheit 10.

Abschliessend wird darauf hingewiesen, dass Begriffe wie "aufweisen", "umfassen", "einschliessen", "mit" usw. keine anderen Elemente oder Schritte ausschliessen und unbestimmte Artikel wie "ein" oder "eine" keine Vielzahl ausschliessen. Ferner wird darauf hingewiesen, dass Merkmale oder Schritte, die mit Verweis auf eine der vorstehenden Ausfuhrungsformen beschrieben sind, auch in Kombination mit Merkmalen oder Schritten, die mit Verweis auf andere der vorstehenden Ausfuhrungsformen beschrieben sind, verwendet werden können. Bezugszeichen in den Ansprüchen sind nicht als Einschränkung zu verstehen.