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Title:
ELEVATOR SYSTEM HAVING A DRIVE ARRANGEMENT FOR THE LOW-WEAR DRIVING OF A SUPPORTING MEANS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/001588
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an elevator system (1), comprising an elevator cab (3), a supporting-means arrangement (5), and a drive arrangement (7). The supporting-means arrangement (5) has at least one elongate supporting means (31) for holding the elevator cab (3). The at least one supporting means is flexibly bendable in the transverse direction. The drive arrangement (7) is used to drive the supporting-means arrangement (5) and has a motor (8), a traction sheave (9), which is driven about an axis of rotation (10) by the motor (8), and at least two main deflection sheaves (11, 13). The supporting-means arrangement (5) is guided by the driving arrangement (7) in such a way that the at least one supporting means (31) first partially wraps around a first (11) of the main deflection sheaves (11, 13), then partially wraps around the traction sheave (9), and then partially wraps around a second (13) of the main deflection sheaves (11, 13) and the supporting means (5) is bent in the same direction in each instance of the supporting means wrapping around one of the traction and deflection sheaves (9, 11, 13). For this purpose, the supporting-means arrangement (5) can be equipped with a plurality of cables (31), which are guided by the main deflection sheaves (11, 13) at an offset from each other in such a way that the cables can run past each other in a crossing manner in a crossing region (15). Because of the thus possible avoidance of bending of the supporting-means arrangement (5) in opposite directions when the supporting-means arrangement passes through the drive arrangement (7), occurrence of wear in the supporting means can be minimized.

Inventors:
WEIBEL ANDRÉ (CH)
BLÄSI PASCAL (CH)
KEHRER OLIVER (CH)
Application Number:
PCT/EP2016/065356
Publication Date:
January 05, 2017
Filing Date:
June 30, 2016
Export Citation:
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Assignee:
INVENTIO AG (CH)
International Classes:
B66B11/00; B66B11/08
Domestic Patent References:
WO2009001423A12008-12-31
Foreign References:
EP0578237A11994-01-12
EP1451090A12004-09-01
US0580893A1897-04-20
US0799337A1905-09-12
Other References:
None
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Claims:
Ansprüche

1 . Aufzuganlage (1) aufweisend:

eine Aufzugkabine (3);

eine Tragmittelanordnung (5) mit wenigstens einem länglichen, in Querrichtung flexibel biegbaren Tragmittei (31) zum Halten der Aufzugkabine (3);

eine Antriebsanordnung (7) zum Antreiben der Tragmitteianordnung (5);

wobei die Antriebsanordnung (7) einen Motor (8), eine von dem Motor (8) um eine

Rotationsachse (10) herum angetriebene Treibscheibe (9) und wenigstens zwei

Hauptumlenkscheiben (11 , 13) aufweist;

wobei die Tragmittelanordnung (5) derart durch die Antriebsanordnung (7) geführt ist, dass das wenigstens eine Tragmittel (31) zunächst eine erste (11) der

Hauptumlenkscheiben (11 , 13) teilweise umschlingt, dann die Treibscheibe (9) teilweise umschlingt und dann eine zweite (13) der Hauptumlenkscheiben (11 , 13) teilweise umschlingt und das Tragmittel (5) bei jedem Umschlingen einer der Treib- und

Hauptumlenkscheiben (9, 1 1 . 13) jeweils i n dieselbe Richtung gebogen wird,

2. Aufzuganlage nach Anspruch I , wobei die Tragmitteianordnung (5) derart durch die Antriebsanordnung (7) geführt ist, dass ein erster Verlaufsbereich (33) des wenigstens einen Tragmittels (31) zwischen der ersten Hauptumlenkscheibe (11) und der Treibscheibe (9) und ein nachfolgender zweiter Veriaufsbereich (35) desselben

Tragmittels (31) zwischen der Treibscheibe (9) und der zweiten Hauptumlenkscheibe (13) sich in Draufsicht auf die Antriebsanordnung (7) in einer Richtung entlang der Rotationsachse (10) der Treibscheibe (9) kreuzen,

3. Aufzuganlage nach Anspruch 1 oder 2, wobei das wenigstens eine Tragmittel (31) die Treibscheibe (9) um weniger als 360° umschlingend umläuft.

4. Aufzuganlage nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das wenigstens eine Tragmittel (31) die Treibscheibe (9) mit einem. Umschlingungswinkel von zwischen 180° und 360° umschlingend umläuft.

5. Aufzuganlage nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die zwei Hauptumlenkscheiben (11 , 13) das wenigstens eine Tragmittel (31) jeweils derart führen, dass das ein erster Verlaufsbereich (33) und ein zweiter Verlaufsbereich (35) des Tragmittels (31) in einem Kreuzungsbereich (15), in dem der erste Verlaufsbereich (33) des Tragmiitels (31) zwischen der ersten Hauptumlenkscheibe (1 1) und der Treibscheibe

(9) und der nachfolgende zweite Verlaufsbereich (35) desselben Tragmittels (31) zwischen der Treibscheibe (9) und der zweiten Hauptumlenkscheibe (13) sich in Draufsicht auf die Antriebsanordnung (7) in einer Richtung entlang der Rotationsachse

(10) der Treibscheibe (9) kreuzen, um einen Versatz (Vv) gegeneinander versetzt angeordnet sind.

6. Aufzuganlage nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die zwei Hauptumlenkscheiben (11 , 13) jeweils um parallel zueinander verlaufende Drehachsen (12, 14) rotierbar sind und wobei die zwei Hauptumlenkscheiben (11, 13) in einer Richtung parallel zu den Drehachsen (12, 14) um einen Versatz (Vs) gegeneinander versetzt angeordnet sind.

7. Aufzuganlage nach Anspruch 5 oder 6, wobei der Versatz (Vv; Vs) größer ist als eine Abmessung (d) des wenigstens einen Tragmitteis (31) entlang der Richtung parallel zu den Drehachsen (12, 14).

8. Aufzuganlage nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die

Tragmitteianordnung (5) mehrere Seile (32) als Tragmittei (31) aufweist.

9. Aufzuganlage nach Anspruch 8, wobei ein erster Verlaufsbereich (33) der mehreren Seile (32) zwischen der ersten Hauptumlenkscheibe (11) und der Treibscheibe (9) und ein nachfolgender zweiter Verlaufsbereich (35) derselben Seile (32) zwischen der Treibscheibe (9) und der zweiten Hauptumlenkscheibe (13) sich in Draufsicht auf die Antriebsanordnung (7) in einer Richtung entlang der Rotationsachse (10) der

Treibscheibe (9) kreuzen und ein Seil (32) im Bereich des zweiten Verlaufsbereich (35) zwischen zwei Seilen (32) im Bereich des ersten Verlaufsbereich (33) hindurch verläuft.

10. Aufzuganlage nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die

Antriebsanordnung (7) unten an einer tragenden Struktur (17) innerhalb eines Gebäudes zu befestigen ist und wobei die Aufzuganiage (1) zwei weitere Umlenkscheiben (25, 27) aufweist, welche oberhalb der Antriebsanordnung (7) angeordnet sind, wobei die Tragmittelanordnung (5) direkt von einer der weiteren Umlenkscheiben (25, 27) zu einer Hauptumlenkscheibe (11 , 13) der Antriebsanordnung (7) und nach Durchlaufen der Antriebsanordnung (7) direkt von der anderen Hauptumlenkscheibe (13, 11) der Aniriebsanordnung (7) zu der anderen der weiteren Umlenkscheiben (27, 25) geführt ist.

11. Aufzuganlage nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die

Treibscheibe (9) mehrere in Umfangsrichtung verlaufende Rillen (37) zum Führen jeweils eines Tragmittels (31) aufweist.

12. Aufzuganlage nach Anspruch 11, wobei die Rillen (37) einen

hinterschnittenen Querschnitt aufweisen.

13. Antriebsanordnung (7) für eine Aufzuganlage (1) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 12, wobei die Antriebsanordnung (7) zum Antreiben der Tragmittelanordnung (5) mit wenigstens einem Tragmittel (31) ausgelegt ist und die Antriebsanordnung (7) aufweist:

einen Motor (8),

eine von dem Motor (8) um eine Rotationsachse (10) herum angetriebene Treibscheibe (9), und

wenigstens zwei Hauptumlenkscheiben (11, 13);

wobei die Treibscheibe (9) und die Hauptumlenkscheiben (11, 13) derart ausgebildet und angeordnet sind, dass die Tragmitteianordnung (5) derart durch die Antriebsanordnung (7) geführt werden kann, dass das wenigstens eine Tragmittel (31) zunächst eine erste (11) der Hauptumlenkscheiben (11, 13) teilweise umschlingt, dann die Treibscheibe (9) teilweise umschlingt und dann eine zweite (13) der Hauptumlenkscheiben (11, 13) teilweise umschlingt und das Tragmittel (31) bei jedem Umschlingen einer der Treib- und Hauptumlenkscheiben (9, 11, 13) jeweils in dieselbe Richtung gebogen wird.

Description:
Aufzuganlage mit Antriebsanordnung zum verschleißarmen Antreiben eines Tragmittels

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Aufzuganlage, welche eine Antriebsanordnung aufweist, die dazu ausgelegt ist, ein Tragmittel besonders verschieißarm anzutreiben.

Aufzuganlagen weisen typischerweise wenigstens eine Aufzugkabine auf, welche z.B. zwischen Stockwerken verfahren werden kann. Bei einem bestimmten Aufzugtyp, der häufig als Treibscheibenaufzug bezeichnet wird, wird die Kabine dabei mithilfe einer seilartigen Tragmittelanordnung angetrieben und auf diese Weise beispielsweise entlang eines Aufzugschachts bewegt. Gegebenenfalls kann ein Gegengewicht vorgesehen sein, welches ebenfalls an der Tragmittelanordnung aufgehängt ist, wobei Antriebs- und Umienkroiien derart vorgesehen sind, dass sich das Gegengewicht in entgegengesetzter Richtung zu der Kabine bewegt.

Die seilartige Tragmittelanordnung kann beispielsweise ein oder mehrere Tragmittel in Form länglicher Seile oder Riemen aufweisen, welche auf Zug in Längsrichtung stark mechanisch belastbar sind, welche jedoch in einer Querrichtung flexibel gebogen werden können. Die Seile können beispielsweise Stahlseile mit einer Vielzahl ineinander verflochtener Drähte oder Litzen sein. Alternativ können die Seile mit Kunstfasern ausgebildet sein. Oft sind die Seile mit einem reibungsteigernden und gegen

Umwelteinflüsse schützenden Mantel beispielsweise aus Kunststoff umgeben. Riemen können mehrere die Last tragende Kerne aufweisen, die z.B. nebeneinander angeordnet sind und von einem reibungsteigernden und gegen Umwelteinflüsse schützenden Manteimaterial umgeben sind. Die Seile und insbesondere die Riemen können an ihrer Oberfläche profiliert sein.

Um. die Kabine zu verfahren, wird das Tragmittel bzw. werden die Tragmittel typischerweise mithilfe einer Antriebsanordnung angetrieben, bei der eine Treibscheibe von einem Motor angetriebenen wird und die Treibscheibe wiederum die zumindest teilweise um die Treibscheibe herum geschlungene Tragmittelanordnung antreibt. Beim zumindest teilweisen Umschlingen der Treibscheibe schmiegt sich die

Tragmittelanordnung an eine Manteioberfläche der Treibscheibe an, sodass sie aufgrund der dadurch generierten Reibung von der sich drehenden Treibscheibe mitgeschleppt und somit angetrieben wird. Hierzu wird die Tragmittelanordnung beim zumindest teilweisen Umschlingen der Treibscheibe stark in einer Richtung quer zu ihrer Längserstreckungsrichtung gebogen, wobei ein Krümmungsradius i m Wesentlichen einem Außenradius der Treibscheibe entspricht.

Es wurde beobachtet, dass Tragmittei einer Tragmittelanordnung im Betrieb einer Aufzuganlage einem erheblichen Verschleiß unterliegen.

Es kann unter anderem ein Bedarf an einer Aufzuganlage bzw. an einer

Antriebsanordnung für eine Aufzuganlage bestehen, bei denen ein Verschleiß von Tragmitteln einer Tragmittelanordnung gering gehalten werden kann.

Solchen Bedürfnissen kann durch die jeweiligen Gegenstände gemäß einem der unabhängigen Ansprüche entsprochen werden. Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.

Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung wird eine Aufzuganlage vorgeschlagen, weiche eine Aufzugkabine, eine Tragmittelanordnung mit wenigstens einem länglichen, in Querrichtung flexibel biegbaren Tragmittel zum Halten der Aufzugkabine und eine Antriebsanordnung zum Antreiben der Tragmitteianordnung aufweist. Die

Antriebsanordnung weist dabei einen Motor, eine von dem Motor um. eine Rotationsachse herum angetriebene Treibscheibe und wenigstens zwei Hauptumlenkscheiben auf. Die Tragmittelanordnung ist hierbei derart durch die Antriebsanordnung geführt, dass das wenigstens eine Tragmittel zunächst eine erste der Hauptumlenkscheiben teilweise umschlingt, dann die Treibscheibe teilweise umschlingt und dann eine zweite der Hauptumlenkscheiben teilweise umschlingt und das Tragmittei bei jedem Umschlingen einer der Treib- und Hauptumlenkscheiben jeweils in dieselbe Richtung gebogen wird.

Aspekte und Ausführungsformen der Erfindung können unter anderem, als auf den nachfolgend beschriebenen Ideen und Erkenntnissen beruhend angesehen werden.

Es wurde erkannt, dass ein Verschleiß von Tragmittein einer Tragmittelanordnung in einer Aufzuganiage unter anderem dann hoch ist, wenn die Tragmittei oft in

entgegengesetzte Richtungen quer zu ihrer Längsrichtung umgebogen werden.

Dies tritt in herkömmlichen Aufzuganlagen häufig auf, da die Tragmittel zum Verlagern der daran befestigten Aufzugkabine bzw. des Gegengewichts von einer Treibscheibe angetrieben werden und dann von Umlenkscheiben umgelenkt werden. Die Tragmittel umschlingen die Treibscheibe dabei zumindest teilweise, manchmal auch mehrfach, und werden dabei quer zu ihrer Längsrichtung gebogen. Im weiteren Verlauf werden die Tragmittei dann über die Umlenkscheiben geführt, weiche dazu dienen, die Tragmittel derart uinzulenken, dass damit letztendlich die Aufzugkabine und/oder das Gegengewicht innerhalb eines Aufzugschachts verfahren werden können. Hierbei umschlingen die Tragmittel wiederum die Umlenkscheiben zumindest teilweise und werden hierbei wiederholt quer zu ihrer Längsrichtung gebogen, allerdings meist in entgegengesetzte Richtungen.

Dieses wiederholte Biegen in entgegengesetzte Richtungen wurde nun als erheblich verschleißfördernd erkannt.

Es wird daher vorgeschlagen, dass die Antriebsanordnung einer Aufzuganlage derart mit drei rotierfähigen Scheiben, nämlich einer von dem Motor angetriebenen Treibscheibe sowie zwei Hauptumlenkscheiben, ausgestattet wird, dass zumindest im Bereich der Antriebsanordnung kein Umbiegen der Tragmittel in entgegengesetzte Richtungen erfolgt.

Hierzu werden die Treibscheibe und die Hauptumlenkscheibe derart angeordnet, dass Tragmittel einer Tragmittelanordnung von der Treibscheibe angetrieben werden können und sie dabei zunächst die erste Hauptumlenkscheibe teilweise umschlingen, dann die Treibscheibe teilweise umschlingen und zuletzt die zweite Hauptumlenkscheibe teilweise umschlingen. Hierbei werden die Tragmittel bei den jeweiligen Umschlingungen stets in dieselbe Richtung gebogen, sodass kein Umbiegen in entgegengesetzte Richtungen erfolgt. Beispielsweise werden die Tragmittei um jede der Treib- und

Hauptumlenkscheiben im Uhrzeigersinn oder um jede der Treib- und

Hauptumlenkscheiben im Gegenuhrzeigersinn geschlungen.

Gemäß einer Ausführungsform ist die Tragmittelanordnung der Aufzuganlage derart durch die Antriebsanordnung geführt ist, dass ein erster Veriaufsbereich des wenigstens einen Tragmittels zwischen der ersten Hauptumlenkscheibe und der Treibscheibe und ein nachfolgender zweiter Verlaufsbereich desselben Tragmittels zwischen der Treibscheibe und der zweiten Hauptumlenkscheibe sich in Draufsicht auf die Antriebsanordnung in einer Richtung entlang der Rotationsachse der Treibscheibe kreuzen. Unter einem Verlaufsbereich kann hierbei ein Teilbereich eines sich durch die Tragmittelanordnung hindurch bewegenden Tragmitteis verstanden werden, der sich innerhalb des Verlaufs des Tragmitiels durch die Tragmittelanordnung hindurch befindet. Mit anderen Worten sind die Treibscheibe und die Hauptumlenkscheibe gemäß dieser Ausführungsform derart angeordnet und die Tragmitteianordnung derart um diese herum geführt und teilweise um einzelne der Scheiben geschlungen, dass ein und dasselbe Tragmittel in seinem Verlauf von der ersten Hauptumlenkscheibe hin zur Treibscheibe und anschließend weiter zur zweiten Hauptumlenkscheibe sich selbst zu kreuzen scheint, wenn man in Richtung der Rotationsachse auf die Antriebsanordnung schaut. Noch anders ausgedrückt ist ein Gesamtverlauf der Tragmitteianordnung durch die

Antriebsanordnung gemäß dieser Ausführungsform derart ausgebildet, dass eine

Projektion des Tragmittels auf eine zur Rotationsachse der Treibscheibe senkrechte Ebene zumindest an einer Position eine X-förmige Kreuzung von Bereichen des

Tragmitteis zeigt.

Durch einen solchen sich kreuzenden Verlauf der Tragmittel kann erreicht werden, dass diese zwar bei jedem umschlingenden Umlaufen um eine der drei Scheiben, d.h. um die Treibscheibe und um eine der beiden Hauptumlenkscheiben, zwar jeweils in

Querrichtung gebogen werden, um die jeweilige Scheibe zumindest teilweise zu umschlingen, ein solches Biegen jedoch bei den an den verschiedenen Scheiben auftretenden Umschlingungsvorgängen nicht in entgegengesetzte Richtungen sondern jedes Mal in dieselbe Richtung erfolgt, d.h. beispielsweise jedes Mal im Uhrzeigersinn umschlungen wird.

Gemäß einer Ausführungsform umläuft das wenigstens eine Tragmittel die Treibscheibe um weniger als 360°, vorzugsweise weniger als 300°, umschlingend. Mit anderen Worten ist das Tragmittel weniger als eine ganze Umdrehung um die Treibscheibe geschlungen. Hierdurch lassen sich Biegevorgänge und damit verbundene Biegebelastungen begrenzen. Dabei ist die Antriebsanordnung derart ausgebildet, dass die Tragmittel die Treibscheibe zwar weniger als ein ganzes Mal umlaufen, d.h. die Treibscheibe nicht mehrere Male umschlingen, dass die Tragmittel aber dennoch derart um die Treibscheibe geschlungen und auf Zug gehalten werden, dass eine hohe Traktion zwischen der Treibscheibe und den Tragmitteln erreicht werden kann.

Vorteiihafterweise umläuft das wenigstens eine Tragmittel die Treibscheibe mit einem Umschlingungswinkel von zwischen 180° und 360°, vorzugsweise zwischen 190° und 330 und stärker bevorzugt zwischen 200° und 300°, umschlingend. Anders ausgedrückt si nd die Scheiben innerhalb der Antriebsanordnung derart ausgestaltet und angeordnet, dass die Tragmittel von der ersten Hauptumlenkscheibe kommend um mehr als den halben Umfang, d.h. mehr als 180°, jedoch weniger als den ganzen Umfang, d.h. weniger als 360°, um die Treibscheibe schlingend verlaufen, bevor sie dann zur zweiten Hauptumlenkscheibe weiter verlaufen.

Ein solches Umschlingen der Treibscheibe kann dazu führen, dass ein zur Treibscheibe hi n verlaufender Verlaufsbereich der Tragmittel und ein von der Treibscheibe weg verlaufender Verlaufsbereich der Tragmittel schräg zueinander hin verlaufen und sich irgendwann in einem Kreuzungsbereich kreuzen. Aufgrund eines solchen gekreuzten Verlaufs der Tragmittel können diese, während sie beim Verfahren der Kabine mittels der von der Antriebsanordnung angetriebenen Tragmittel sukzessive in Querrichtung umgebogen werden, wenn sie umschlingend über die Hauptumlenkscheiben und die Treibscheiben geführt werden, immer in die gleiche Richtung umgebogen werden. Ein schädliches Umbiegen i n entgegengesetzte Richtungen kann somit aufgrund des gekreuzten Verlaufs der Tragmittel innerhalb der Antriebsanordnung vermieden werden.

Gemäß einer Ausführungsform führen die zwei Hauptumlenkscheiben das wenigstens eine Tragmittel jeweils derart, dass ein erster Verlaufsbereich und ein zweiter

Verlaufsbereich des Tragmittels in einem Kreuzungsbereich, in dem der erste

Verlaufsbereich des Tragmittels zwischen der ersten Hauptumlenkscheibe und der Treibscheibe und der nachfolgende zweite Verlaufsbereich desselben Tragmittels zwischen der Treibscheibe und der zweiten Hauptumlenkscheibe sich in Draufsicht auf die Antriebsanordnung in einer Richtung entlang der Rotationsachse der Treibscheibe kreuzen, um einen Versatz gegeneinander versetzt angeordnet sind. Als Versatz kann hierbei eine Beabstandung Richtung entlang der Rotationsachse der Treibscheibe verstanden werden.

Mit anderen Worten sollen die Tragmittel innerhalb der Antriebsanordnung von den Hauptumlenkscheiben derart geführt werden, dass sie nicht über ihren gesamten Verlauf hin exakt in einer gemeinsamen Ebene verlaufen, sondern im ersten Verlaufsbereich von der ersten Hauptumlenkscheibe hin zur Treibscheibe in einer anderen Ebene verlaufen als im zweiten Verlaufsbereich von der Treibscheibe zur zweiten Hauptumlenkscheibe. Die beiden Ebenen sind dabei derart gegeneinander verkippt, dass ein Tragmittel dort, wo es sich auf seinem Weg hin zur Treibscheibe und auf seinem entgegengesetzten Weg von der Treibscheibe weg kreuzt, mit einem Versatz, d.h. ausreichend beabstandet, bewegt. Auf diese Weise kann erreicht werden, dass das Tragmittel sich im Kreu/ungsbereich nicht selbst berührt sondern vorzugsweise reibungsfrei an sich selbst vorbei geführt werden kann.

Gemäß einer Ausführungsform kann ein solcher Versatz der Tragmittel im

Kreuzungsbereich beispielsweise dadurch erreicht werden, dass die zwei

Hauptumlenkscheiben jeweils um parallel zueinander verlaufende Drehachsen rotierbar sind und die zwei I lauptumienkscheiben in einer Richtun parallel zu den Drehachsen um einen geeigneten Versatz gegeneinander verset/l angeordnet sind. Anders ausgedrückt sind die zwei Hauptumlenkscheiben zwar so ausgebildet und angeordnet, dass sie sich um zueinander parallele Drehachsen drehen. Die Hauptumlenkscheiben können hierbei i nsbesondere bezüglich ihres Umfangs und/oder ihrer Abmessungen entlang der Rotationsachse gleich ausgebildet sein. Vorzugsweise können die Hauptumlenkscheiben identisch sein, wodurch sich Fertigungs- und/oder Lagerkosten reduzieren lassen.

Allerdings sind die I lauptumienkscheiben nicht in einer gemeinsamen, zu den

Drehachsen senkrecht verlaufenden Ebene angeordnet, sondern diese Ebenen sind leicht gegeneinander versetzt.

Alternativ kann eine versetzte Führung der Tragmittel auch dadurch erreicht werden, dass /war nicht die gesamten I lauptumienkscheiben gegeneinander versetzt angeordnet sind, aber auf jeder der Hauptumlenkscheiben Führungsriilen vorgesehen sind, die die Tragmittel führen, und diese Führungsrillen bei der einen der I lauptumienkscheiben versetzt zu den Führungsriilen bei der anderen der Hauptumlenkscheiben angeordnet sind. Die beiden Hauptumlenkscheibe unterscheiden sich in diesem Fall zumindest hinsichtlich der an ihrer Mantelfläche ausgebildeten Führungsriilen.

Gemäß einer Ausführungsform ist der zuvor genannte Versatz zwischen den beiden sich kreuzenden Verlaufsbereichen eines Tragmittels bzw. zwischen den das Tragmittel führenden Hauptumlenkscheiben größer als eine Abmessung des wenigstens einen Tragmittels entlang der Richtung parallel zu den Drehachsen.

Im Falle eines im Querschnitt kreisrunden seilartigen Tragmittels kann der Versatz beispielsweise größer als der Durchmesser des Tragmitteis sein.

Unter„größer" kann hierbei verstanden werden, dass der Versatz ausreichend groß ist, so dass das Tragmittel sich in den sich kreuzenden Verlaufsbereichen nicht berührt und ein Abstand zwischen den sich kreuzenden Verlaufsbereichen vorzugsweise ausreichend groß ist, so dass im Betrieb der Aufzuganlage auch bei z.B. leicht vibrierenden oder schwingenden Tragmitteln kein Risiko besteht, dass sich die sich kreuzenden

Verlaufsbereiche berühren. Beispielsweise kann der Versatz größer als 105%, vorzugsweise größer als 110% oder 120%, der Abmessung des wenigstens einen Tragmitteis entlang der Richtung parallel zu den Drehachsen sein.

Gemäß einer Ausführungsform weist die Tragmittelanordnung mehrere Seile als

Tragmittel auf. Mit anderen Worten sind in der Tragmitteianordnung mehrere Seile vorgesehen, die vorzugsweise parallel zueinander verlaufen und die gemeinsam die durch die Kabine und/oder das Gegengewicht verursachte Last tragen. Beispielsweise können typischerweise zwischen 2 und 25, vorzugsweise zwischen 5 und 15, Seile in einer Tragmittelanordnung vorgesehen sein. Solche Tragmittelanordnungen werden bevorzugt in Aufzuganiagen eingesetzt, weiche Aufzugkabinen über große Höhen hin verfahren können sollen, d.h. in sogenannten High-Rise-Aufzügen mit Förderhöhen von mehreren zehn Metern oder gar einigen hundert Metern.

Bei einer solchen Ausführungsform der Aufzuganlage können ein erster Verlaufsbereich der mehreren Seile zwischen der ersten Hauptumienkscheibe und der Treibscheibe und ein nachfolgender zweiter Verlaufsbereich derselben Seile zwischen der Treibscheibe und der zweiten Hauptumlenkscheibe sich in Draufsicht auf die Antriebsanordnung in einer Richtung entlang der Rotationsachse der Treibscheibe kreuzen und ein Seil im Bereich des zweiten Verlaufsbereich zwischen zwei Seilen im Bereich des ersten Verlaufsbereich hindurch verlaufen.

Mit anderen Worten können die mehreren Seile derart durch die Antriebsanordnung hindurch verlaufend angeordnet sein, dass sie dort, wo ihr zu der Treibscheibe hin verlaufender erster Verlaufsbereich und ihr von der Treibscheibe weg verlaufender zweiter Verlaufsbereich sich kreuzen, abwechselnd zueinander, d.h. in einer

verschachtelten Weise, angeordnet sind. Ein erster Verlaufsbereichs eines Seils kann hierbei beispielsweise zwischen einem zweiten Verlaufsbereich des gleichen Seils und einem zweiten Verlaufsbereichs eines benachbarten Seils durchgeführt sein. Die jeweils äußersten der mehreren Seile verlaufen dabei natürlich nicht zwischen zwei Seilen hindurch. Auf diese Weise kann die gesamte Tragmittelanordnung sich selbst kreuzend durch die Antriebsanordnung geführt sein. Die einzelnen der mehreren Seile der

Tragmittelanordnung sind dabei vorzugsweise derart geführt, dass jeweils ein erster Verlaufsbereich eines Seils aufgrund des zuvor beschriebenen Versatzes durch den Zwischenraum zwischen zwei Seilen in zugehörigen zweiten Verlaufsbereichen hindurch geführt ist.

Hierdurch kann unter anderem beispielsweise erreicht werden, dass jedes einzelne Seil nur geringfügig schräg in Relation zu einer der Hauptumlenkscheiben verlaufen braucht, um den nötigen Versatz im Kreuzungsbereich zu erreichen. Ein übermäßig schräger Verlauf könnte ansonsten zu einem verstärkten Verschleiß der Seile und/oder der Umlenkscheiben führen.

Gemäß einer Ausführungsform ist die Antriebsanordnung unten an einer tragenden Struktur innerhalb eines Gebäudes zu befestigen und die Aufzuganiage weist zwei weitere Umlenkscheiben auf, welche oberhalb der Antriebsanordnung angeordnet sind. Die Tragmitteianordnung ist hierbei direkt von einer der weiteren Umlenkscheiben zu einer Hauptumlenkscheibe der Antriebsanordnung und nach Durchlaufen der

Antriebsanordnung direkt von der anderen Hauptumlenkscheibe der Antriebsanordnung zu der anderen der weiteren Umlenkscheiben geführt.

Mit anderen Worten sind in der Aufzuganlage wenigstens zwei weitere Umlenkscheiben vorgesehen. Diese können z.B. weit oben in einem Gebäude angeordnet sein, d.h.

beispielsweise im Bereich einer Decke eines Maschinenraums oder eines Aufzugschachts befestigt sein. Die Antriebsanordnung ist dabei dazu ausgelegt, weiter unten an einer tragenden Struktur befestigt zu werden, d.h. innerhalb eines Gebäudes unterhalb der weiteren Umlenkscheiben angeordnet zu werden. Die Tragmittel der

Tragmittelanordnung können dann z.B. von der Aufzugkabine bzw. dem Gegengewicht kommend zunächst über die oben befindlichen weiteren Umlenkscheiben geführt werden und dann hinab zu der Antriebsanordnung verlaufen. Zwischen den weiteren

Umlenkscheiben und den Hauptumlenkscheiben der Antriebsanordnung brauchen hierbei keine weiteren Umlenkscheiben vorgesehen werden, sondern die Tragmittel können direkt von einer der Hauptumlenkscheiben zu einer zugeordneten weiteren

Umlenkscheibe verlaufen. Hierdurch kann ein Gesamtverlauf der Tragmittelanordnung innerhalb der Aufzuganlage relativ einfach gehalten werden und/oder eine Belastung der Hauptumlenkscheiben und/oder der weiteren Umlenkscheiben gering gehalten werden.

Die Antriebsanordnung der Aufzuganlage kann ferner mitsamt den Hauptumlenkscheiben als Einheit gehandhabt und innerhalb des Gebäudes installiert werden und die weiteren Umlenkscheiben können als separate Bauteile an anderen Positionen innerhalb des Gebäudes befestigt werden. In der als Einheit vorgesehenen Antriebsanordnun können beispielsweise die Treibscheibe bzw. der sie antreibende Motor und die

Hauptumlenkscheiben an einem gemeinsamen Rahmen befestigt sein.

Gemäß einer Ausführungsform weist die Treibscheibe mehrere in Umfangsrichtung verlaufende Rillen jeweils zum Führen eines Tragmitteis auf. Hierbei kann es vorteilhaft sein, wenigstens so viele Rillen in der Treibscheibe vorzusehen, wie Tragmittel, vorzugsweise in Form von Seilen, in der Tragmittelanordnun enthalten sind. Jedes einzelne Tragmittel kann dann in einer eigenen Rille der Treibscheibe geführt sein. Ein Querschnitt der Rillen kann dabei einem Querschnitt der Tragmittel angepasst sein und beispielsweise im Wesentlichen komplementär zu diesem sein. Die Rillen können parallel zueinander verlaufen. Mit einer mit Rillen versehenen Treibscheibe kann eine besonders effektive Führung der Tragmittelanordnung innerhalb der Antriebsanordnung erreicht werden.

Analog zu der Treibscheibe können auch in den Hauptumlenkscheiben mehrere Rillen zum Führen der Tragmittel vorgesehen sein.

Vorteilhafterweise können die Rillen einen hinterschnittenen Querschnitt aufweisen. Hierdurch kann eine besonders gute Traktion für die Antriebsanordnung erreicht werden.

Bei Treibscheiben mit Rillen mit einem hinterschnittenen Querschnitt kann es hinsichtlich eines zu minimierenden Verschleißes der Tragmittel vorteilhaft oder gar notwendig sein, dass die Tragmittel innerhalb der Antriebsanordnung derart verlaufen, dass sie zwischen der Treibscheibe und einer der Hauptumlenkscheiben möglichst parallel zu den Rillen verlaufen, d.h. in einem allenfalls geringen Winkel von

beispielsweise weniger als 5°, vorzugsweise weniger als 3°, stärker bevorzugt weniger als 1 ,8°, auf die Rillen der Treibscheibe treffen. Dies kann bei der hierin beschriebenen Aufzuganlage bzw. der darin vorzusehenden Antriebsanordnung erreicht werden, beispielsweise indem die Hauptumlenkscheiben bzw. die darin vorgesehenen Rillen lediglich geringfügig gegeneinander versetzt angeordnet werden.

Es wird darauf hingewiesen, dass mögliche Merkmale und Vorteile von

Ausführungsformen der Erfindung hierin teilweise mit Bezug auf eine erfindungsgemäße Aufzuganlage und teilweise mit Bezug auf eine erfindungsgemäße darin vorzusehende Antriebsanordnung beschrieben sind. Ein Fachmann wird erkennen, dass die einzelnen Merkmaie in geeigneter Weise kombiniert, modifiziert oder ausgetauscht werden können, um zu weiteren Ausführungsformen der Erfindung zu gelangen.

Nachfolgend wird eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben, wobei weder die Zeichnungen noch die Beschreibung als die Erfindung einschränkend auszulegen sind.

Fig. 1 zeigt eine Aufzuganlage gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden

Erfindung.

Fig. 2 zeigt Draufsicht auf eine Tragmittelanordnung sowie deren Verlauf zwischen Treib- und Hauptumlenkscheiben einer Antrieb sanordnung für eine Aufzuganlage gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.

Fig. 3 zeigt einer Vergrößerung des Bereichs„A" aus Fig. 2.

Fig. 4 zeigt eine Seitenansicht der Anordnung aus Fig. 2.

Fig. 5 zeigt eine Ansicht von unten der Anordnung aus Fig. 2.

Die Zeichnungen sind lediglich schematisch und nicht maßstabsgetreu. Gleiche

Bezugszeichen bezeichnen gleiche oder gleichwirkende Merkmale.

Fig. 1 zeigt eine Aufzuganlage 1 gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Die Aufzuganiage 1 weist eine Aufzugskabine 3, eine Tragmittelanordnung 5 sowie eine Antriebsanordnung 7 auf. Die Aufzugskabine 3 ist an der

Tragmittelanordnung 5 befestigt und wird von dieser gehalten. Mithilfe der

Antriebsanordnung 7 kann die Tragmittelanordnung 5 verlagert werden und dadurch die Aufzugskabine 3 innerhalb eines Aufzugschachts 21 vertikal verfahren werden.

Gegebenenfalls ist ferner ein Gegengewicht (nicht dargestellt) vorgesehen, welches - I I -

eben falls an der Tragmittelanordnung 5 befestigt und gehalten sein kann, so dass die

Antriebsanordnung 7 die Aufzugskabine 3 und das Gegengewicht in dem Aufzugschacht 21 in entgegengesetzte Richtungen verlagern kann. Ein genauer Verlauf der

Tragmittelanordnung 5 innerhalb der Aufzuganlage 1 kann auf unterschiedliche Weise ausgestaltet sein und ist in Fig. 1 lediglich beispielhaft dargestellt. Insbesondere ist in Fig.

1 die Antriebseinheit 7 in einem separaten Maschinenraum 19 aufgenommen dargestellt. In alternativen Ausführungsbeispielen kann die Antriebseinheit 7 jedoch auch innerhalb des Aufzugschachts 21 aufgenommen sein und die Aufzuganlage 1 somit als

maschinenraumlose Aufzuganlage ausgebildet sein.

Die erfindungsgemäße Aufzuganlage 1 unterscheidet sich von herkömmlichen

Aufzuganlagen insbesondere hinsichtlich einer speziellen Ausgestaltung der für sie vorgesehenen Antriebsanordnung 7. Details dieser Antriebsanordnung 7 sind ergänzend zu der Übersichtsdarstellung aus Fig. 1 auch in den verschiedenen Darstellungen der Fig.

2 bis 5 veranschaulicht.

Die Antriebsanordnung 7 weist einen Elektromotor 8 auf, der eine zylindrische

Treibscheibe 9 um eine Rotationsachse 10 herum drehend antreibt. Die Treibscheibe 9 kann einen typischen Durchmesser im Bereich von 30cm bis 150cm, vorzugsweise 50cm bis 100cm, aufweisen. Unterhalb des Motors 8 und der Treibscheibe 9 sind zwei Hauptumlenkscheiben 11 , 13 nebeneinander angeordnet vorgesehen. Rotationsachsen 12, 14 dieser Hauptumlenkscheiben 11 , 13 verlaufen im Wesentlichen parallel zu der Rotationsachse 10 der Treibscheibe 9. Die Rotationsachsen 12, 14 der

Hauptumlenkscheiben 11 , 13 sind dabei auf einer gleichen Höhe nebeneinander angeordnet. Der Motor 8 samt Treibscheibe 9 und die Hauptumlenkscheiben 11 , 13 können gemeinsam eine Einheit bilden und beispielsweise an einem gemeinsamen Rahmen oder einem gemeinsamen Gehäuse angebracht sein und somit als

Antriebsanordnung 7 wirken.

Die Antriebsanordnung 7 zeichnet sich gegenüber herkömmlichen Antriebsanordnungen von Aufzuganlagen dadurch aus, dass die Tragmittelanordnung 5 derart durch die Antriebsanordnung 7 geführt ist, dass i n der Tragmittelanordnung 5 enthaltene beispielsweise seilartige Tragmittel 31 zunächst eine erste 11 der Hauptumlenkscheiben 11 , 1 3 teilweise umschlingen, dann die Treibscheibe 9 teilweise umschlingen und dann eine zweite 13 der Hauptumlenkscheiben 1 1 , 1 3 teilweise umschlingen. Dabei wird der Verlauf der Tragmittel 31 derart gewählt, dass die Tragmittel 31 bei jedem Umschlingen der Treibscheibe 9 und der beiden Hauptumlenkscheiben 11, 13 jeweils in dieselbe Richtung gebogen werden. Ein verschleißförderndes Umbiegen der Tragmittel 31 in entgegengesetzte Richtungen kann dabei zumindest im Verlauf der Tragmittelanordnung 5 durch die Antriebsanordnung 7 hindurch vermieden werden.

Von der Antriebsanordnung 7 aus verläuft die Tragmittelanordnung 5 von unten nach oben hin zu zwei weiteren Umlenkscheiben 25, 27. Von diesen weiteren Umlenkscheiben 25, 27 verläuft die Tragmittelanordnung 5 weiter hin zu ergänzenden Umlenkscheiben 29 und von diesen ergänzenden Umlenkscheiben 29 hinab zu der Kabine 3 bzw. dem Gegengewicht, welche von der Tragmittelanordnung 5 gehalten werden. Hierbei ist die Antriebsanordnung 7 unten an einer tragenden Struktur 17 des Gebäudes, in dem die Aufzuganlage 1 aufgenommen ist, befestigt, wohingegen die weiteren und ergänzenden Umlenkscheiben 25, 27, 29 an einer weiter oben liegenden tragenden Struktur des Gebäudes, beispielsweise einer Decke 23 des Maschinenraums 19 bzw. des

Aufzugschachts 21 , befestigt sind.

Fig. 2 zeigt eine Draufsicht auf wesentliche Komponenten einer Antriebsanordnung 7 in einer Richtung entlang der Rotationsachse 10 der Treibscheibe 9, d.h. die Rotationsachse 10 steht orthogonal zur Bildebene. Die Tragmittelanordnung 5 mit den darin enthaltenen Tragmitteln 31 verläuft von einer der weiteren Umlenkscheiben 27 hinab zu der ersten Hauptumlenkscheibe 11 der Antriebsanordnung 7. Dort umschlingen die Tragmittel 31 diese erste Hauptumlenkscheibe 11 im Gegenuhrzeigersinn mit einem

Umschlingungswinkel von geringfügig weniger als 180°. Von der ersten

Hauptumlenkscheibe 11 aus verläuft die Tragmittelanordnung 5 nach oben hin zu der Treibscheibe 9. Dieser Bereich des Verlaufs der Tragmittelanordnung 5 wird nachfolgend als erster Verlaufsbereich 33 bezeichnet, im dargestellten Beispiel verläuft dabei die Tragmittelanordnung 5 von einer rechten Seite der ersten Hauptumlenkscheibe 11 hin zu einer rechten Seite der Treibscheibe 9. Die Tragmittelanordnung 5 umschlingt dann die Treibscheibe 9 im Gegenuhrzeigersinn in einem Umschlingungswinkel von deutlich mehr als 180°, beispielsweise mehr als 200°, jedoch weniger als 360°. Von einer linken Seite der Treibscheibe 9 verläuft die Tragmittelanordnung 5 dann hinab zu einer linken Seite der zweiten Hauptumlenkscheibe 13. Dieser Bereich des Verlaufs der

Tragmittelanordnung 5 wird nachfolgend als zweiter Verlaufsbereich 35 bezeichnet. Die Tragmittelanordnung 5 umschlingt dann die zweite Hauptumlenkscheibe 13 im

Gegenuhrzeigersinn mit einem Umschlingungswinkel von wiederum weniger als 180° und verläuft abschließend i m Wesentlichen senkrecht nach oben hi n zu der weiteren Umlenkscheibe 25.

Wie in Fig. 2 deutlich zu erkennen, ist die Tragmittelanordnung 5 dabei innerhalb der Antriebsanordnung 7 derart geführt, dass sich der erste Verlaufsbereich 33 und der zweite Verlaufsbereich 35 in einem Kreuzungsbereich 15 kreuzen.

Fig. 3 zeigt hierbei eine vergrößerte perspektivische Ansicht der Tragmittelanordnung 5 in einem Bereich„A" rund um den Kreuzungsbereich 15. Im dargestellten Beispiel besteht die Tragmittelanordnung 5 aus drei im Wesentlichen parallel zueinander verlaufenden Seilen 32' , 32", 32" ' , welche als Tragmittei 31 dienen. In der Praxis werden meist deutlich mehr Seile 32 für die Tragmittelanordnung 5 eingesetzt, beispielsweise acht Seile 32. Jedes der Seile 32', 32" , 32" ' kann beispielsweise als Stahlseil ausgebildet sein und beispielsweise einen Durchmesser d von zwischen 8 und 20 mm aufweisen.

Die Seile 32' , 32" , 32' " werden dabei von der Treibscheibe 9 sowie von den beiden Hauptumlenkscheiben 11, 13 derart geführt, dass sie sowohl in dem ersten

Verlaufsbereich 33 als auch in dem zweiten Verlaufsbereich 35 jeweils seitlich voneinander in einem Abstand s beabstandet sind. Dieser Abstand s kann daher rühren, dass die Seile 32' , 32" , 32" ' jeweils in geeignet beabstandeten Führungsrillen an den Mantelflächen der Treib- und Hauptumlenkscheiben 9, 11, 13 geführt sind.

Aufgrund der Beabstandung s zwischen benachbarten Seilen 32', 32" , 32" ' und einem geeignet gewählten Versatz v, mit dem die Seile 32', 32" , 32" ' innerhalb des

Kreuzungsbereichs 15 im ersten Verlaufsbereich 33 relativ zu dem zweiten

Verlaufsbereich 35 angeordnet sind, können die Seile 32', 32", 32" ' im ersten

Verlaufsbereich 33 die entsprechenden Seile 32', 32", 32' " im zweiten Verlaufsbereich 35 im Kreuzungsbereich 15 kreuzen, wobei Seile 32', 32" , 32" ' innerhalb des ersten Verlaufsbereichs 33 durch die aus der Beabstandung s herrührenden Zwischenräume 36 zwischen benachbarten Seilen 32' , 32" , 32" ' innerhalb des zweiten Verlaufsbereichs 35 hindurch verlaufen.

Aufgrund des Versatzes der Seile 32' , 32" , 32" ' im ersten Verlaufsbereich 33 in Relation zu den gleichen Seilen 32' , 32" , 32" ' im zweiten Verlaufsbereich 35 wird ermöglicht, dass die Tragmittelanordnung 5 sich im Kreuzungsbereich 15 selbst kreuzt und somit ein Gesamtverlauf der Tragmittelanordnung 5 durch die Antriebsanordnung 7 erreicht werden kann, bei dem die einzelnen Tragmittel 31 der Tragmittelanordnung 5 an jeder der Treib- und Hauptumlenkscheiben 11 , 13 jeweils in die gleiche Richtung umgebogen werden, d.h. die Tragmittel 31 jede der Treib- und Hauptumlenkscheiben 11 , 13 in einer gleichen Umlaufrichtung umschlingen.

In den Fig. 4 und 5 sind Ansichten der in Fig. 2 dargestellten Treib- und

Hauptumlenkscheiben 9, 11 , 13 in einer Seitenansicht, das heißt in einer Richtung des Pfeils„B" aus Fig. 2, sowie in einer Ansicht von unten, das heißt in Richtung des Pfeils „C" in Fig. 2, dargestellt.

Sowohl die Treibscheibe 9 als auch die beiden Hauptumlenkscheiben 11 , 13 verfügen über mehrere Rillen 37. Jede der Rillen 37 ist hinsichtlich ihrer Abmessungen derart angepasst, dass eines der die Tragmittelanordnung 5 bildenden Seile 32 in jeweils einer der Rillen 37 geführt werden kann. Eine Anzahl von Rillen 37 ist dabei bei der

Treibscheibe 9 und bei den beiden Hauptumlenkscheiben 11 , 13 gleich und entspricht im Wesentlichen der Anzahl von Tragmitteln31 , das heißt beispielsweise der Anzahl von Seilen 32, innerhalb der Tragmittelanordnung 5. Je nach zu erreichender Lastkapazitäi der Aufzuganlage 1 können in der Tragmittelanordnung 5 typischerweise zwischen 2 und 25, meist zwischen 7 und 12, Tragmittel 31 bzw. Seile 32 vorgesehen sein und entsprechend viele Rillen 37 in den Scheiben 9, 11 , 13 vorgesehen sein.

In den Fig. 4 und 5 ist dabei grob schematisch veranschaulicht, dass die beiden

Hauptumlenkscheiben 11 , 13 entlang ihrer Rotationsachsen 12, 14 geringfügig versetzt zueinander angeordnet sind. Ein solcher Versatz„Vs" kann beispielsweise im Bereich von etlichen Millimetern, beispielsweise 5mm, bis hin zu wenigen Zentimetern, beispielsweise 5cm, betragen.

Der Versatz Vs zwischen den Hauptumlenkscheiben 11 , 13 sollte insbesondere derart gewählt sein, dass die einzelnen Tragmittel 31 der Tragmittelanordnung 5 in dem

Kreuzungsbereich 15 zwischen dem ersten Verlaufsbereich 33 und dem zweiten

Verlaufsbereich 35 um einen Versatz Vy gegeneinander versetzt sind, so dass sie problemlos aneinander vorbei verlaufen können. Typischerweise ist dieser Versatz Vy zwischen den sich kreuzenden Tragmittels 31 Meiner als der Versatz Vs zwischen den Hauptumlenkscheiben 11 , 13, kann aber auch im Bereich von etlichen Millimetern, beispielsweise 3mm, bis hin zu wenigen Zentimetern, beispielsweise 3cm, liegen. Dieser Versatz Vv sollte hierbei ausreichend größer sein als beispielsweise der Durchmesser d runder Seile 32.

Aufgrund dieses Versatzes Vs können Seile 32' , 32" , 32" ' im. ersten Verlaufsbereich 33 durch die Zwischenräume 36 der Beabstandung s zwischen Seilen 32' , 32" , 32' " im zweiten Verlaufsbereich 35 hindurch verlaufen. Der Versatz Vs sollte dabei ausreichend groß gewählt sein, dass auch bei beispielsweise geringfügig schlagenden oder vibrierenden Seilen kein seitliches Berühren zwischen den Seilen 32 im ersten

Veriaufsbereich 33 mit den Seilen im zweiten Veriaufsbereich 35 auftreten kann.

Zusammenfassend kann die Antriebsanordnung 7 geeignet ausgelegt sein und die Tragmittelanordnung 5 vorzugsweise mit mehreren Seilen 32 ausgestattet sein, so dass die Seile 32 von den Hauptumienkscheiben 11 , 13 derart versetzt zueinander geführt werden, dass sie in einem Kreuzungsbereich 15 einander kreuzend aneinander vorbei laufen können. Aufgrund des hierdurch möglichen Vermeidens eines Biegens der Tragmittelanordnung 5 in entgegengesetzte Richtungen beim Durchlauf durch die Antriebsanordnung 7 können Verschleißerscheinungen in den Tragmitteln 31 minimiert werden.

Abschließend ist darauf hinzuweisen, dass Begriffe wie„aufweisend",„umfassend", etc. keine anderen Elemente oder Schrille ausschließen und Begriffe wie„eine" oder„ein" keine Vielzahl ausschließen. Ferner sei darauf hingewiesen, dass Merkmale oder Schritte, die mit Verweis auf eines der obigen Ausführangsbeispiele beschrieben worden sind, auch in Kombination mit anderen Merkmalen oder Schritten anderer oben beschriebener Ausführangsbeispiele verwendet werden können. Bezugszeichen in den Ansprüchen sind nicht als Einschränkung anzusehen.