US20100298999A1 | 2010-11-25 | |||
EP0430671A2 | 1991-06-05 | |||
US20100169695A1 | 2010-07-01 |
Patentansprüche 1. Eingebettetes System (1) mit einer Datenverarbeitungsvorrichtung (2) zum Ausführen von Programmcode und einem Sequencing Controller (6) zum Ein- und Ausschalten von Komponenten (2, 3) des eingebetteten Systems (1), wobei die Datenverarbeitungsvorrichtung (2) und der Sequencing Controller (6) über eine einzelne Steuersignalleitung (5) miteinander verbunden sind und der Sequencing Controller (6) dazu eingerichtet ist, in Abhängigkeit eines zeitlichen Verlaufs eines über die Steuersignalleitung (5) empfangenen Steuersignals das eingebettete System (1) entweder auszuschalten oder neu zu starten. 2. Eingebettetes System (1) nach Anspruch 1, bei dem die Datenverarbeitungsvorrichtung (2) dazu eingerichtet ist, an einem mit der einzelnen Steuersignalleitung (5) verbundenen ersten Anschluss (9) ein statisches Steuersignal zu erzeugen, und bei dem der Sequencing Controller (6) dazu eingerichtet ist, bei Empfang des statischen Steuersignals an einem mit der einzelnen Steuersignalleitung (5) verbundenen zweiten Anschluss (10) das eingebettete System (1) auszuschalten. 3. Eingebettetes System (1) nach Anspruch 2, bei dem das statische Steuersignal ein Halten der Steuersignalleitung (5) auf einem ersten Signalpegel, insbesondere einem logisch niedrigen Signalpegel, für einen vorbestimmten ersten Zeitraum umfasst. 4. Eingebettetes System (1) nach Anspruch 2 oder 3, weiter aufweisend einen Taster (11) zum Ein- und Ausschalten des eingebetteten Systems (1) durch einen Benutzer, wobei der Taster (11) über die einzelne Steuersignalleitung (5) mit dem ersten Anschluss (9) der Datenverarbeitungsvorrichtung (2) und dem zweiten Anschluss (10) des Sequencing Controllers (6) verbunden ist . 5. Eingebettetes System (1) nach Anspruch 4, wobei der Taster (11) dazu eingerichtet ist, bei Betätigen den Signalpegel der einzelnen Steuersignalleitung (5) auf einen vorbestimmten ersten Signalpegel, insbesondere einen logisch niedrigen Signalpegel, zu ziehen, und wobei die Datenverarbeitungsvorrichtung (2) dazu eingerichtet ist, bei Erkennen des vorbestimmten ersten Signalpegels ein durch die Datenverarbeitungsvorrichtung ausgeführtes Betriebssystem anzuhalten und nachfolgend das statische Steuersignal an den Sequencing Controller (6) zu übermitteln . 6. Eingebettetes System (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 5, bei dem die Datenverarbeitungsvorrichtung (2) dazu eingerichtet ist, an dem mit der einzelnen Steuersignalleitung (5) verbundenen ersten Anschluss (9) ein alternierendes Steuersignal zu erzeugen, und bei dem der Sequencing Controller (6) dazu eingerichtet ist, bei Empfang des alternierenden Steuersignals an dem mit der einzelnen Steuersignalleitung (5) verbundenen zweiten Anschluss (10) das eingebettete System (1) neu zu starten . 7. Eingebettetes System (1) nach Anspruch 6, bei dem das alternierende Steuersignal einen wiederholten Wechsel zwischen einem vorbestimmten ersten Signalpegel, insbesondere einem logisch niedrigen Signalpegel, und einem vorbestimmten zweiten Signalpegel, insbesondere einem logisch hohen Signalpegel, innerhalb eines vorbestimmten zweiten Zeitraums umfasst. Eingebettetes System (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, bei dem der Sequencing Controller (6) dazu eingerichtet ist, das eingebettete System (1) durch ein Ausschalten der Datenverarbeitungsvorrichtung (2), ein Abwarten für einen vorbestimmten dritten Zeitraum und ein nachfolgendes Wiedereinschalten der Datenverarbeitungsvorrichtung (2) neu zu starten. Betriebsverfahren für einen Sequencing Controller (6), umfassend die Schritte: fortlaufendes Überwachen eines Signalpegels eines Eingangsanschlusses (10) des Sequencing Controllers (6); dauerhaftes Deaktivieren wenigstens einer mit dem Sequencing Controller (6) verbundenen Datenverarbeitungskomponente (2), wenn der Signalpegel des Eingangsanschlusses (10) für einen ersten vorbestimmten Zeitraum auf einem vorbestimmten ersten Signalpegel, insbesondere einem logisch niedrigen Signalpegel, gehalten wird; und vorübergehendes Deaktivieren wenigstens der Datenverarbeitungskomponente (2), wenn der Signalpegel des Eingangsanschlusses (10) innerhalb des ersten vorbestimmten Zeitraums wiederholt zwischen dem vorbestimmten ersten Signalpegel und einem vorbestimmten zweiten Signalpegel, insbesondere einem logisch hohen Signalpegel, wechselt. Verwendung eines eingebetteten Systems nach einem der Ansprüche 1 bis 8 und/oder des Betriebsverfahrens gemäß Anspruch 9 in einem Kassensystem, insbesondere einem Bezahlterminal . |
EINGEBETTETES SYSTEM MIT EINEM SEQUENCING-CONTROLLER ZUM EIN- UND AUSSCHALTEN VON KOMPONENTEN DES SYSTEMS UND BETRIEBSVERFAHREN DAFÜR Die vorliegende Erfindung betrifft ein eingebettetes System mit einer Datenverarbeitungsvorrichtung zum Ausführen von Programmcode und einem Sequencing Controller zum Ein- und Ausschalten von Komponenten des eingebetteten Systems.
Darüber hinaus betrifft die Erfindung ein Betriebsverfahren für einen Sequencing Controller und die Verwendung eines eingebetteten Systems oder eines Betriebsverfahrens in einem Kassensystem.
In komplexen elektronischen Vorrichtungen, insbesondere
Computersystemen, werden heute vielfach so genannte
Sequencing Controller zum kontrollierten Ein- und Ausschalten weiterer Komponenten des Geräts verwendet. Dabei wird mit dem Begriff „Sequencing Controller" in der Regel ein spezieller MikroController bezeichnet, der in Abhängigkeit von ein oder mehreren Steuersignalen die weiteren Komponenten in einer vorbestimmten zeitlichen Reihenfolge mit einer
Betriebsspannung versorgt. In der Regel wird für jede
Einschaltsequenz ein eigenes Steuersignal über eine eigene Steuersignalleitung an den Sequencing Controller übermittelt.
Insbesondere bei eingebetteten Systemen, auch bekannt unter dem englischen Begriff „embedded Systems", ist der zur
Verfügung stehende Platz für die Vorsehung von
Steuersignalleitungen in der Regel begrenzt. Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt daher darin, ein verbessertes eingebettetes System zu beschreiben, das die Implementierung unterschiedlicher Ein- und Ausschaltsequenzen bei begrenztem Platzangebot ermöglicht. Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung wird ein eingebettetes System mit einer Datenverarbeitungsvorrichtung zum Ausführen von Programmcode und einem Sequencing
Controller zum Ein- und Ausschalten von Komponenten des eingebetteten Systems beschrieben. Dabei sind die
Datenverarbeitungsvorrichtung und der Sequencing Controller über eine einzelne Steuersignalleitung miteinander verbunden und der Sequencing Controller ist dazu eingerichtet, in
Abhängigkeit eines zeitlichen Verlaufs eines über die
Steuersignalleitung empfangenen Steuersignals das
eingebettete System entweder auszuschalten oder neu zu starten . Durch die Auswertung eines zeitlichen Verlaufs eines über eine Steuersignalleitung empfangenen Steuersignals können unterschiedliche Ein- beziehungsweise Ausschaltsequenzen durch einen Sequencing Controller eingeleitet werden, ohne dass hierfür Platz und Anschlüsse für weitere
Steuersignalleitungen erforderlich sind. Insbesondere kann ein eingebettetes System anhand einer Unterscheidung des zeitlichen Verlaufs durch den Sequencing Controller entweder normal ausgeschaltet oder neu gestartet werden. Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung ist die
Datenverarbeitungsvorrichtung dazu eingerichtet, an einem mit der einzelnen Steuersignalleitung verbundenen ersten
Anschluss ein statisches Steuersignal zu erzeugen. Der
Sequencing Controller ist dazu eingerichtet, bei Empfang des statischen Steuersignals an einem mit der einzelnen
Steuersignalleitung verbundenen zweiten Anschluss das
eingebettete System auszuschalten. Das statische Steuersignal kann beispielsweise ein Halten der Steuersignalleitung auf einem ersten Signalpegel, insbesondere einem logisch
niedrigen Signalpegel, für einen vorbestimmten ersten
Zeitraum umfassen. Eine derartige Signalisierung ist
kompatibel mit bekannten Signalisierungsschemata,
insbesondere zum manuellen Ausschalten.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung weist das eingebettete System einen Taster zum Ein- und Ausschalten des eingebetteten Systems durch einen Benutzer auf, wobei der Taster über die einzelne Steuersignalleitung mit dem ersten Anschluss der Datenverarbeitungsvorrichtung und dem zweiten Anschluss des Sequencing Controllers verbunden ist. Durch die Vorsehung eines Tasters, der mit derselben
Steuersignalleitung verbunden ist, kann mit geringem
hardwaremäßigen Mehraufwand eine benutzergesteuerte
Aktivierung beziehungsweise Deaktivierung des eingebetteten Systems angefordert werden.
In wenigstens einer Ausgestaltung ist der Taster dazu
eingerichtet, bei Betätigen den Signalpegel der einzelnen Steuersignalleitung auf einen vorbestimmten ersten
Signalpegel, insbesondere einen logisch niedrigen
Signalpegel, zu ziehen. Die Datenverarbeitungsvorrichtung ist dazu eingerichtet, bei Erkennen des vorbestimmten ersten Signalpegels ein durch die Datenverarbeitungsvorrichtung ausgeführtes Betriebssystem anzuhalten und nachfolgend das statische Steuersignal an den Sequencing Controller zu übermitteln. Durch den beschriebenen zweistufigen Ansatz kann ein kontrolliertes Herunterfahren des eingebetteten Systems ohne Vorsehung einer weiteren Steuersignalleitung bewirkt werden . Gemäß wenigstens einer Ausgestaltung ist die
Datenverarbeitungsvorrichtung dazu eingerichtet, an dem mit der einzelnen Steuersignalleitung verbundenen ersten
Anschluss ein alternierendes Steuersignal zu erzeugen. Der Sequencing Controller ist dazu eingerichtet, bei Empfang des alternierenden Steuersignals an dem mit der einzelnen
Steuersignalleitung verbundenen zweiten Anschluss das eingebettete System neu zu starten. Beispielsweise kann das alternierende Steuersignal einen wiederholten Wechsel zwischen einem vorbestimmten ersten Signalpegel, insbesondere einem logisch niedrigen Signalpegel, und einem vorbestimmten zweiten Signalpegel, insbesondere einem logisch hohen
Signalpegel, innerhalb eines vorbestimmten zweiten Zeitraums umfassen. Durch eine derartige Signalisierung kann ohne
Vorsehung einer weiteren Steuersignalleitung eine alternative Ein- oder Ausschaltsequenz, wie beispielsweise ein Neustarten des eingebetteten Systems angefordert werden.
In wenigstens einer Ausgestaltung ist der Sequencing
Controller dazu eingerichtet, das eingebettete System durch ein Ausschalten der Datenverarbeitungsvorrichtung, ein
Abwarten für einen vorbestimmten dritten Zeitraum und ein nachfolgendes Wiedereinschalten der
Datenverarbeitungsvorrichtung neu zu starten. Eine derartige Sequenz entspricht dabei einem sogenannten Kaltstart des eingebetteten Systems.
Gemäß einem zweiten Aspekt der Erfindung wird ein
Betriebsverfahren für einen Sequencing Controller
beschrieben. Das Verfahren umfasst die Schritte:
- Fortlaufendes Überwachen eines Signalpegels eines
Eingangsanschlusses des Sequencing Controllers, - Dauerhaftes Deaktivieren wenigstens einer mit dem
Sequencing Controller verbundenen
Datenverarbeitungskomponente, wenn der Signalpegel des Eingangsanschlusses für einen ersten vorbestimmten
Zeitraum auf einem vorbestimmten ersten Signalpegel, insbesondere einem logisch niedrigen Signalpegel, gehalten wird, und
- vorübergehendes Deaktivieren der wenigstens einen
Datenverarbeitungskomponente, wenn der Signalpegel des Eingangsanschlusses innerhalb des ersten vorbestimmten
Zeitraums wiederholt zwischen dem vorbestimmten ersten Signalpegel und einem vorbestimmten zweiten Signalpegel, insbesondere einem logisch hohen Signalpegel, wechselt. Das oben genannte Betriebsverfahren für einen Sequencing
Controller ermöglicht die Auswahl unterschiedlicher Ein- und Ausschaltsequenzen ohne Vorsehung weiterer
Steuersignalleitungen . Das eingebettete System gemäß dem ersten Aspekt sowie das Betriebsverfahren gemäß dem zweiten Aspekt eignen sich insbesondere zur Verwendung in einem Kassensystem,
beispielsweise einem Bezahlterminal. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in der nachfolgenden ausführlichen Beschreibung eines
Ausführungsbeispiels angegeben.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines
Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die angehängten Figuren im Detail beschrieben. In den Figuren zeigen: Figur 1 eine schematische Darstellung eines eingebetteten
Systems gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung,
Figur 2 ein Ablaufdiagramm eines Ein- und Ausschaltvorgangs und
Figur 3 ein Ablaufdiagramm eines Kaltstartvorganges.
Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung eines
eingebetteten Systems 1. Bei dem eingebetteten System 1 handelt es sich im Ausführungsbeispiel um ein Bezahlterminal eines Kassensystems. Das Bezahlterminal umfasst unter anderem eine Lesevorrichtung zum Auslesen von Chip- oder
Magnetkarten, sowie eine Authentifizierungskomponente, wie beispielsweise eine Tastatur zum Eingeben eines
Sicherheitscodes oder eine biometrische Erkennungsvorrichtung wie beispielsweise einen sogenannten Handvenenscanner.
Zur Steuerung des eingebetteten Systems 1 umfasst dieses eine Datenverarbeitungsvorrichtung 2 in Form eines Mikroprozessors oder MikroControllers. Die Datenverarbeitungsvorrichtung 2 dient insbesondere zum Ausführen eines Betriebssystems und/oder einer spezifischen Steuersoftware für das
eingebettete System 1. Im Ausführungsbeispiel wird durch die Datenverarbeitungsvorrichtung eine angepasste Version des Betriebssystems Linux mit einer darunter ablaufenden
Anwendung zur Implementierung unterschiedlicher
Bezahlfunktionen ausgeführt. Die Datenverarbeitungsvorrichtung 2 ist mit einer weiteren
Komponente 3 des eingebetteten Systems 1 über einen Datenbus 4 verbunden. Bei der weiteren Komponente 3 kann es sich beispielsweise um den Kartenleser oder die Authentifizierungskomponente handeln. Alternativ kann es sich bei der weiteren Komponenten 3 auch um eine
Massenspeichervorrichtung, insbesondere einen sogenannten Flashspeicher zum Speichern von Programmcode, oder einer sonstigen Komponente des eingebetteten Systems 1 handeln.
Des Weiteren ist die Datenverarbeitungsvorrichtung 2 über eine einzelne Steuersignalleitung 5 mit einem sogenannten Sequencing Controller 6 verbunden. Der Sequencing Controller 6 ist über Versorgungsleitungen 7 und 8 mit der
Datenverarbeitungsvorrichtung 2 beziehungsweise der weiteren Komponenten 3 verbunden. Durch den Sequencing Controller 6 können die Datenverarbeitungsvorrichtung 2 und die weitere Komponente 3 selektiv mit einer Versorgungsspannung Vcc versorgt werden, um diese kontrolliert ein- bzw.
aus zuschalten .
Die Steuersignalleitung 5 ist mit einem ersten Anschluss 9 der Datenverarbeitungsvorrichtung 2 verbunden. Bei dem ersten Anschluss 9 handelt es sich um einen kombinierten Ein- und
Ausgang der Datenverarbeitungsvorrichtung 2. Des Weiteren ist die Steuersignalleitung 5 mit einem zweiten Anschluss 10 des Sequencing Controllers 6 verbunden. Bei dem zweiten Anschluss 10 handelt es sich insbesondere um einen Steuereingang des Sequencing Controllers 6. Im Ausführungsbeispiel ist die
Steuersignalleitung 5 des Weiteren über einen Taster 11 und einen Widerstand 12 mit einem Massepotenzial verbunden. Über den Taster 11 kann der Signalpegel der Steuersignalleitung 5 somit selektiv auf einen niedrigen logischen Pegel gezogen werden. Ohne Betätigung des Tasters 11 oder ein
entsprechendes Treiben der Signalleitung über den ersten Anschluss 9 liegt die Steuersignalleitung 5 dagegen auf einem hohen logischen Pegel, beispielsweise bei 5 Volt. Konventionelle Sequencing Controller 6 werten ihre Signaleingänge lediglich dahingehend aus, ob diese auf einem hohen oder niedrigen Signalpegel liegen. Dagegen wird gemäß der vorliegenden Erfindung der zeitliche Verlauf des
Signalpegels an dem zweiten Anschluss 10 des Sequencing
Controllers 6 ausgewertet, um unterschiedliche
Signalisierungssequenzen einzuleiten. Dies wird nachfolgend anhand der Figuren 2 und 3 im Detail beschrieben.
Figur 2 zeigt einen Ein- und Ausschaltvorgang des
eingebetteten Systems 1. Ursprünglich befindet sich das eingebettete System 1 in einem ausgestalteten Zustand ZI. Das bedeutet insbesondere, dass die Datenverarbeitungsvorrichtung 2 und die weitere Komponente 3 von dem Sequencing Controller 6 nicht mit der Versorgungsspannung Vcc versorgt werden. Der Sequencing Controller 6 selbst wird dagegen auch im
ausgeschalteten Zustand ZI mit der Versorgungsspannung Vcc versorgt .
In einem ersten Schritt Sl betätigt ein Nutzer des
eingebetteten Systems 1 den Taster 11. Hierdurch wird der Signalpegel der Steuersignalleitung 5 für einen relativ kurzen Zeitraum auf einen niedrigen logischen Pegel
heruntergezogen. Typischerweise dauert die Betätigung eines Tasters durch einen Benutzer einige Hundert Millisekunden. Die Betätigung des Tasters im Schritt Sl wird durch den
Sequencing Controller 6 erfasst und signalisiert im Zustand ZI einen Einschaltwunsch des Benutzers.
In einem nachfolgenden Schritt S2 leitet der Sequencing
Controller 6 dementsprechend eine Einschaltsequenz für das eingebettete System 1 ein. Insbesondere versorgt er die Datenverarbeitungsvorrichtung 2 und die weitere Komponente 3 in einer vorbestimmten Reihenfolge mit der
Versorgungsspannung Vcc. Daraufhin fährt das eingebettete System 1 in an sich bekannter Weise hoch, beispielsweise durch Booten eines Betriebssystem und Ausführen vorbestimmter Anwendungen und befindet sich nachfolgend in einem
eingeschalteten Zustand Z2.
Das eingebettete System 1 verbleibt in dem Zustand Z2 bis in einem Schritt S3 durch einen Benutzer durch Betätigen des Tasters 11 ein Herunterfahren des eingebetteten Systems 1 angefordert wird. Die Signalisierung entspricht dabei der bezüglich des Schrittes Sl beschriebenen Signalisierung.
Anders als im Zustand ZI reagiert der Sequencing Controller 6 im eingeschalteten Zustand Z2 nicht direkt auf die
Anforderung des Benutzers.
Stattdessen erkennt die Datenverarbeitungsvorrichtung 2 anhand des kurzzeitig abfallenden Signalpegels der
Steuersignalleitung 5, dass ein Herunterfahren des
eingebetteten Systems 1 durch den Benutzer gewünscht wird. Hierzu ist der Anschluss 9 der Datenverarbeitungsvorrichtung 2 im Zustand Z2 als Eingang beschaltet. Dementsprechend führt die Datenverarbeitungsvorrichtung 2 im Schritt S4 eine
Sequenz zum Anhalten des eingebetteten Systems 1 aus. Dies umfasst insbesondere das Anhalten von etwaigen laufenden Anwendungen sowie ein Herunterfahren eines Betriebssystems.
Nachfolgend beschaltet die Datenverarbeitungsvorrichtung 2 den Anschluss 10 im Schritt S5 als Ausgang und erzeugt ein statisches Steuersignal auf der Steuersignalleitung 5.
Beispielsweise zieht sie die Steuersignalleitung 5 für einen verhältnismäßig langen Zeitraum, beispielsweise 4 Sekunden oder mehr, auf einen logisch niedrigen Signalpegel herunter.
Im Schritt S6 erkennt der Sequencing Controller 6 das vorbestimmte Signalmuster in Form des statischen
Steuersignals und trennt daraufhin die
Datenverarbeitungsvorrichtung 2 und die weitere Komponente 3 von der Versorgungsspannung Vcc. Nachfolgend befindet sich das eingebettete System 1 wieder in dem ausgeschalteten
Zustand ZI.
Es wird darauf hingewiesen, dass das von der
Datenverarbeitungsvorrichtung 2 erzeugte statische
Steuersignal einem bekannten Signal zum forcierten Abschalten von elektronischen Geräten entspricht. Hierdurch wird es insbesondere ermöglicht, dass ein Abschalten des
eingebetteten Systems 1 auch durch entsprechend langes
Betätigen des Tasters 11 durch den Benutzer erzwungen werden kann. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn die auf der Datenverarbeitungsvorrichtung 2 ablaufende Software abgestürzt ist und daher nicht mehr in der Lage ist, auf Anforderung des Benutzers das statische Steuersignal zu erzeugen . Figur 3 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens für einen Kaltstart des eingebetteten Systems 1. Ein derartiger
Kaltstart ist in dem eingebetteten System 1 beispielsweise aus Sicherheitsgründen oder zur Installation neuer Software erforderlich .
Zunächst befindet sich das eingebettete System 1 in dem eingeschalteten Zustand Z2. Daraufhin wird durch die auf der Datenverarbeitungsvorrichtung 2 ablaufende Software ein Kaltstart des eingebetteten Systems 1 angefordert. In
Reaktion darauf fährt die Datenverarbeitungsvorrichtung 2 in einem Schritt S7 das eingebettete System 1 herunter, wie oben anhand des Schrittes S4 beschrieben wurde.
Nachfolgend erzeugt die Datenverarbeitungsvorrichtung 2 in einem Schritt S8 ein alternierendes Steuersignal.
Beispielsweise wird durch entsprechende Ansteuerung des ersten Anschlusses 9 als Ausgang der Signalpegel der
Steuersignalleitung 5 jeweils für einen Zeitraum von 10
Millisekunden auf einen niedrigen logischen Pegel gezogen und anschließend zurück auf einen hohen logischen Pegel gebracht. Diese Signalisierung wird bevorzugt etliche Male wiederholt. Beispielsweise kann die Signalisierung für den Zeitraum von 4 Sekunden wiederholt werden.
In einem Schritt S9 erkennt der Sequencing Controller 6 das alternierende Steuersignal und deaktiviert daraufhin die Datenverarbeitungsvorrichtung 2 und die weitere Komponente 3 wie oben bezüglich des Schrittes S6 beschrieben. Nachfolgend befindet sich das eingebettete System vorübergehend in dem ausgeschalteten Zustand ZI.
Anders als in dem normalen Ausschaltverfahren gemäß Figur 2 wartet der Sequencing Controller 6 nachfolgend in einem
Schritt S10 einen vorbestimmten Zeitraum, beispielsweise einen Zeitraum von 3 Sekunden, ab, bevor in einem weiteren Schritt Sil das eingebettete System 1 ohne weitere
Benutzerinteraktion durch Anlegen der Versorgungsspannung Vcc an die Komponenten 2 und 3 neu gestartet wird. Der Neustart im Schritt Sil entspricht dabei dem Start gemäß dem oben beschriebenen Schritt S2. Nachfolgend befindet sich das eingebettete System erneut im eingeschalteten Zustand ZI. Die oben beschriebene Sequenz ermöglicht einen
softwaregesteuerten Kaltstart des eingebetteten Systems 1. Eine Benutzerinteraktion ist hierzu nicht erforderlich. Dies ist insbesondere von Vorteil, wenn das eingebettete System 1 zu Wartungszwecken aus der Ferne neu gestartet werden soll.
Die beschriebene Vorrichtung und Verfahren ermöglichen somit die Auslösung unterschiedlicher Ein- und Ausschaltsequenzen des eingebetteten Systems 1 unter Verwendung einer einzelnen Steuersignalleitung 5. Auf diese Weise ist es auch möglich, weitere Ein- und Ausschaltsequenzen durch Aktualisierung der Steuersoftware der Datenverarbeitungsvorrichtung 2 oder des Sequencing Controllers 6 zu verwirklichen, ohne die Hardware des eingebetteten Systems 1 zu verändern.
Bezugs zeichenliste
1 eingebettetes System
2 Datenverarbeitungsvorrichtung
3 weitere Komponente
4 Datenbus
5 Steuersignalleitung
6 Sequencing Controller
7 erste Versorgungsleitung
8 zweite Versorgungsleitung
9 erster Anschluss
10 zweiter Anschluss
11 Taster
12 Widerstand
Sl - Sil Verfahrensschritte
Vcc Versorgungsspannung
ZI ausgeschalteter Zustand
Z2 eingeschalteter Zustand