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Title:
EMBOSSED AND HOT-MELT LAMINATED MULTILAYER COMPOSITE FILM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2016/030215
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a multilayer composite film comprising at least the following layers A-B-C, which directly follow one another and are adhered together: A: a polymer layer on the visible side, comprising 1 to 100 wt.% of an extrudable thermoplastic polyurethane-containing polymer and/or ionomer; B: an adhesive layer comprising one or more modified plastics for adhesion; and C: a decorative layer on the substrate side. The invention is characterized in that the layer composite consisting of the layers A and B is coextruded and is hot-melt laminated with the decorative substrate layer at a temperature above the melting temperature of the layer composite, while one or more patterns are plastically embossed onto the multilayer composite film on the visible side simultaneously during the same step. The invention further relates to the use of the multilayer composite films according to the invention as floor covers, wall coverings, or furniture foil, to such floor covers, wall coverings, and furniture foil, and to a method for producing the multilayer composite films according to the invention.

Inventors:
MAIER KONRAD (DE)
BAYER HELMUT (DE)
ALTENWEGER JOSEF (DE)
Application Number:
PCT/EP2015/068770
Publication Date:
March 03, 2016
Filing Date:
August 14, 2015
Export Citation:
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Assignee:
PROFOL KUNSTSTOFFE GMBH (DE)
International Classes:
B32B7/00; B29C48/08; B29C48/154; B29C48/21; B29C48/92; B32B3/30; B32B7/04; B32B7/12; B32B25/00; B32B27/00; B32B27/04; B32B27/06; B32B27/08; B32B27/20; B32B27/28; B32B27/30; B32B27/32; B32B27/34; B32B27/36; B32B29/00
Domestic Patent References:
WO2009106500A12009-09-03
WO2013150141A12013-10-10
Foreign References:
EP1728624A12006-12-06
US20140147641A12014-05-29
Attorney, Agent or Firm:
Schwabe Sandmair Marx (DE)
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Claims:
Patentansprüche:

1. Mehi'schicht-Verbundfolie umfassend mindestens die folgenden unmittelbar aufeinanderfolgenden, miteinander haftend verbundenen Schichten A-B-C:

A: sichtseitig eine Polymerschicht umfassend 1 bis 100 Gew.-% extrudierbares thermoplastisches polyurethanhaltiges Polymer und/oder Ionomer;

B: Haftvermittlerschicht umfassend einen oder mehrere modifizierte Kunststoffe zur Haftvermittlung;

C: substratseitig eine dekortragende Schicht, dadurch gekennzeichnet, daß der Schichtenverbund aus den Schichten A und B coextrudiert wird und bei einer Temperatur oberhalb der Schmelztemperatur des Schichtenverbunds mit der dekoitragenden Substratschicht schmelzekaschiert wird, während gleichzeitig im selben Schritt der Mehrschicht- Verbundfolie auf der Sichtseite ein oder mehrere Muster plastisch aufgeprägt werden,

2. Mehrschicht-Verbundfoiie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Erkalten auf Raumtemperatur der Prägetiefeindex Ip mindestens 6,0 beträgt und der Prägetiefeindex Ip dimensionslos und wie folgt definiert ist (alle Werte in μιη):

Ip = Rz (Sichtseite) x 1000/(Rz(Substratseite) x Dicke (A-B-C)).

3. Mehi'schicht-Verbundfolie nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die dekortragende Schicht bedrucktes Papier und/oder bedruckte Kunststoffolie umfaßt.

4. Mehrschicht- Verbundfolie nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die dekortragende Schicht C einen Primer aufweist.

5. Mehrschicht- Verbundfolie nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das aufgeprägte Profil oder Muster mit dem Dekor synchronisiert ist.

6. Mehrschicht- Verbundfolie nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß sie frei von PVC und/oder Melaminharz ist.

7. Mehrschicht- erbundfolie nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Polymer der Polymerschicht A ausgewählt ist aus thermoplastischem Polyurethan oder Surlyn®- Ionomer oder deren Gemischen.

8. Mehrschicht- Verbundfolie nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der oder die modifizierte(n) Kunststoff(e) zur Haftvemiittlung, wobei der oder die modifizierte Kunststoff(e) zur Haftvermittlung ein oder mehrere mit Maleinsäureanhydrid, alkyliertem Maleinsäureanhydrid und/oder Carbonsäure modifizierte(s) Polymer(e), um- fasst/umfassen, insbesondere ein oder mehrere Copolymer(e) oder gepfropfte (Co-)Polymere von Carbonsäurefunktionalität tragenden Monomeren, insbesondere Maleinsäureanhydrid und/oder alkyliertem Maleinsäureanhydrid mit Polypropylen, Polyethylen, Ethyl-Vinylacetat (EVA), Ethylen-Butyl-Acrylat (EBA), Ethylen-Acrylsäure (EAA), Ethylen-Methacrylsäure (EMAA), Maleinsäureacetat (MAH) und/oder Polyacrylat-Kautschuk (ACM).

9. Mehrschicht- Verbundfolie nach einem der Anspräche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die dekortragende Schicht C ein extrudierbares thermoplastisches Polymer enthält, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Polyethylenen, Polypropylenen und Polybutylenen, Polystyrol, Polyamid, Polyester, sowie deren Gemischen.

10. Mehrschicht- Verbundfolie nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Polymerschicht A eine Dicke im Bereich von 1 bis 500 μηι, vorzugsweise 5 bis 200 μηι; und/oder

die Haftvermittlerschicht B eine Dicke im Bereich von 1 bis 100 μηι, vorzugsweise 5 bis 20 μιη, insbesondere 6 bis 10 μιη; und/oder

die Substratschicht C eine Dicke von 1 bis 500 μιη, vorzugsweise 10 bis 150 μηι aufweist.

11. Mehrschicht-Verbundfolie nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß sie mindestens die aufeinanderfolgenden, miteinander haftend verbundenen Schichten D-A-B-C umfaßt, wobei Schicht D eine oder mehi'ere miteinander haftend verbundene Schichten bezeichnet und Schicht D mit Schicht A unmittelbar, über eine Haft- oder Klebeschicht, durch Kaschierung oder durch mechanische Verbindungselemente verbunden ist.

12. Mehrschicht-Verbundfolie nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß Schicht D eine oder mehrere der folgenden Schichten umfaßt: Abdeckschicht, UV- Schutzschicht, Feuchtigkeitsschutzschicht, mechanische Schutzschicht, Rutschverhindererschicht, oder (Heiß-)Klebeschicht, wobei die Schicht D transparent sein kann und/oder ein Oberflächenpro- fil aufweisen kann.

13. Verwendung einer Mehrschicht- Verbundfolie gemäß einem der Ansprüche 1 bis 12 als Bodenbelag oder in der Herstellung eines Bodenbelags, als Wand- oder Dachpaneele oder in der Herstellung von Wand- oder Dachpaneelen, als Möbelfolie, insbesondere in der Herstellung von Sperrholz- oder Spanplatten und/oder als graphische Folie, insbesondere Druckfolie.

14. Schichtkörper umfassend eine Mehr schi cht- Verbundfolie gemäß einem der Ansprüche 1 bis 12 als Fußbodenbelag oder Möbelfolie.

15. Fußbodenbelag gemäß Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß er mindestens eine weitere, an Schicht C anschließende Substratschicht E aufweist, die mit Schicht C unmittelbar, über eine Haft- oder Klebeschicht, durch Kaschierung oder durch mechanische Verbindungselemente verbunden ist.

16. Fußbodenbelag gemäß Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Substratschicht E eine der folgenden Schichten umfaßt: Rutschverhindererschicht, Wärmedämmschicht, Schall-, insbesondere Trittschalldämpfschicht, Wärmeleitschicht, Klebeschicht, Sperrhoiz- oder Spanplattenschicht, Wood-Plastic-Composite (WPC)-Schicht, Faserbetonschicht.

17. Verfahren zur Herstellung einer Mehrschicht- Verbundfolie nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß in einem ersten Schritt der Schichtenverbund aus den Schichten A und B coextradiert wird und dieser Schichtenverbund im zweiten Schritt bei einer Temperatur oberhalb der Schmelztemperatur des Schichtenverbunds mit der dekortragenden Substratschicht schmelzekaschiert wird, während gleichzeitig im selben Schritt der Mehrschicht-Verbundfolie auf der Sichtseite ein oder mehrere Muster plastisch aufgeprägt werden wobei die Temperatur des Schichtenverbunds zwischen dem ersten und dem zweiten Verfahrensschritt nicht unter die Schmelztemperatur des Schichtenverbunds A-B sinkt.

18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Verfahrensschritt bei einer Temperatur von 150-300 °C ausgeführt wird,

Description:
"Geprägte und schmelzekaschierte Mehrschichtverbundfolie"

Die Erfindung betrifft eine geprägte Mehrschichtverbuiidfolie umfassend eine dekorti'agende Substratschicht, die neben anderen Verwendungen besonders vorteilhaft als Bodenbelag, Wandverkleidung oder Möbelfolie Verwendung findet. Weiterhin betrifft die Erfindung solche Bodenbeläge, Wandverkleidungen, Möbelfolien sowie ein Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Mehrschichtverbundfolien.

Günstige Herstellungs- und Materialpreise, leichte Verarbeitbarkeit, chemische Beständigkeit, hohe Transparenz, gute Abriebfestigkeit und hohe Elastizität haben in der Vergangenheit Polyvinylchlorid (PVC) zum vorherrschenden künstlichen Grundstoff für Bodenbeläge, Wandverkleidungen und Möbelfolien werden lassen.

Vielfältige Anwendung haben beispielsweise PVC-Folien in der Herstellung von preiswerten Möbeloberflächen, Wandverkleidungen oder Bodenbelägen gefunden, in denen Holz- oder Steinoberflächen imitiert werden, teilweise unter Verwendung von Holz, teilweise unter Verwendung von mit Holz- oder Steindesign bedruckten Papier- oder Folienschichten.

Den Vorteilen stehen Nachteile in der Umweltverträglichkeit des PVC sowie im Brandverhalten gegenüber, die die Suche nach alternativen Werkstoffen als Ersatz für das PVC befeuern.

Als Ersatzmaterialien sind vielfach Polymere wie Polyolefine, Polyamide, Polyurethane, Polystyrol, Polyester sowie deren Copolymere und Abkömmlinge vorgeschlagen worden, die ähnlich günstig und leicht zu verarbeiten sind, allerdings in Bezug auf ihre mechanischen Eigenschaften und Abriebfestigkeit dem PVC unterlegen waren. Oftmals sind die Sichtseiten herkömmlicher Bodenbeläge, Wandverkleidungen, Möbelfolien und ähnlicher Verbünde durch Lack- oder Harzschichten, bspw. aus Melaminharz, verstärkt. Dies erhöht die Kosten der Verbundfolien durch höhere Rohstoff- und Verarbeitungskosten und verschlechtert ihre Ökobilanz. Es sind auch bereits Verbundmaterialien beschrieben worden, die versuchen, die Vorteile von preisgünstigen Polyolefinen als Substratmaterial mit den überlegenen mechanischen Eigenschaften polarer Polymere zu verbinden. Hierbei stoßen die Bemühungen bis heute auf Schwierigkeiten, einen sicheren, beständigen Verbund der Schichten, möglichst ohne Verwendung von Klebstoff zu gewährleisten, ein effizientes, kontinuierliches Verfahren für die Herstellung des Verbundes bereitzustellen und das Herstellungsverfahren so auszugestalten, daß das Erscheinungsbild der Mehrschichtfolie höchsten ästhetischen Anforderungen genügt und als Ersatz für natürliche Werkstoffe wie beispielsweise Holz-, Stein- oder Korkoberflächen dienen kann. WO 95/08593 AI beschreibt abnutzungsbeständige Bodenbeläge als Alternative zu PVC-Bodenbelägen, die eine transparente Deckschicht aus Ionomer, über eine Klebstoffschicht auf eine Dekorschicht auflaminiert, aufweist. DE 41 07 150 A1 beschreibt eine mehrschichtige Fußbodenbelagfolie, wobei eine Oberfolie, die polare Gruppen enthaltenden Kunststoff enthält, über eine Haftschicht, Haftfolie Reaktantschicht oder Haftvermittlerschicht auf eine Unterfolie angeordnet wird. DE 10 2012 103 016 A1 beschreibt einen Folien-Kaschierverbund mit mindestens zwei Kunststoffolien, enthaltend eine Trägerfolie und eine Nutzfolie, wobei die Nutzfolie auf einer Seite der Trägerfolie angeordnet ist und bedruckt sein kann, die Trägerfolie eine vorzugsweise pigmentierte Polyolefin-Folie ist und die Nutzfolie aus einem thermoplastischen Polyurethan besteht. Diese Kaschierverbünde werden ausdrücklich unter Vermeidung eines Dekorpapiers in Kleb- oder Heißkaschierung hergestellt und werden zur Verwendung in der Fußboden-, Möbel-, Interieur- und/oder Exterieur- Industrie empfohlen. Prägungen und damit verbundene Probleme werden in diesen Schriften nicht angesprochen.

Herkömmlich werden Prägungen auf der Sichtseite von gattungsgemäßen Folien, beispielsweise zur Imitation der Oberfläche der genannten natürlichen Werkstoffe in einem diskontinuierlichen Verfahren durch Heißprägung oder Prägung der erkalteten Folien nach der Aufka- schierung auf eine bedruckte Dekorschicht oder diskontinuierlich oder kontinuierlich vor der Verbindung mit der Dekorschicht ausgeführt. Hierbei wird beispielsweise eine sichtseitige Polymerschicht nach Profilextrusion auf etwa 140 °C heruntergekühlt, mit Klebstoff bestrichen und mit einer rückseitigen Dekor Schicht versehen. Das Prägemuster wird dann aufgeprägt. Dieses Verfahren hat den Nachteil, daß durch Relaxation des geprägten Kunststoffs einerseits die Prägetiefe auf der Sichtseite geringer ist als vom Prägestempel vorgegeben, das Prägebild durch Lufteinschluß beeinti'ächtigt ist und andererseits eine Durchprägung auf die der Sichtseite abgewandte Seite, die Substratseite, erfolgt. Hierdurch wird der Klebstoffauftrag auf der Substratseite erschwert, bzw. der Klebstoffbedarf erhöht, um eine zufriedenstellende Verbindung mit dem Substrat herzustellen. WO 2012/001109 AI beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von Bodenelementen, bei denen auf eine polymere Kompositschicht, in der Regel eine WPC- Schicht, mittels Schmelzla- minierung klebstofffrei zunächst eine dekortragende Schicht aufgetragen wird und diese nach Bedruckung gegebenenfalls sukzessive mit einer Haftvermittlerschicht und einer Ionomerschicht überzogen wird, wobei das Verfahren mit einer anschließenden Prägung abgeschlossen werden kann. Alternativ kann nach WO 2012/001109 AI auch ein Schichtverbund aus lonomerschicht und Polymerschicht vorgefertigt und bei Aufiaminierung auf ein Substrat wie WPC kontinuierlich oder diskontinuierlich geprägt werden. Diese Verfahren werfen weiterhin die Fragen nach einem optimalen Verhältnis von Prägung und Durchprägung auf, nach einer ökonomischen kontinuierlichen Verfahrensführung, die eine zweite Aufheizung oder weitere Aufheizvorgänge vermeidet und geeignet ist, universell einsetzbare Mehrschicht- Verbundfolien bereitzustellen.

Das Problem, eine Mehrschicht- Verbundfolie mit sehr guter Haftung der Schichten untereinander bereitzustellen, die im wesentlichen frei von gesundheitsschädlichen Stoffen, insbesondere frei von Vinylchlorid-Monomeren ist und mit einem Minimum an Klebstoff und Lösemittel auskommt, idealerweise klebstoff- und lösemittelfrei ist, wurde bislang noch nicht zufriedenstellend gelöst. Darüberhinaus stellt sich die Erfindung die Aufgabe, zusätzlich das Problem der Durchprägung zu minimieren.

Die vorliegende Erfindung löst mehrere bis alle angesprochenen Probleme und verbindet erstmalig die ästhetischen Vorteile natürlicher Werkstoffe, die ökologischen, nichttoxischen Vorteile von PVC- Ersatzpolymeren und die ökonomischen, verarbeitungstechnischen und mechanischen Vorteile von PVC-Folien. Erfindungsgemäß wird die Aufgabe gelöst durch eine Mehrschicht-Verbundfolie umfassend mindestens die folgenden unmittelbar aufeinanderfolgenden, miteinander haftend verbundenen Schichten A-B-C:

A: sichtseitig eine Polymerschicht umfassend 1 bis 100 Gew.-%, bevorzugt 10 bis 90 Gew.-%, extmdlerbares thermoplastisches polyurethanhaltiges Polymer und/oder Ionomer;

B: eine Haftvermittlerschicht umfassend einen oder mehrere modifizierte Kunststoffe zur Haftvermittlung ; C: substratseitig eine dekortragende Schicht, dadurch gekennzeiclmet, daß der Schichtenverbund aus den Schichten A und B coextrudiert wird und bei einer Temperatur oberhalb der Schmelztemperatur des Schichtenverbunds mit der dekortragenden Substratschicht schmelzekaschiert wird, während gleichzeitig im selben Schritt der Mehrschicht- Verbundfolie auf der Sichtseite ein oder mehrere Muster plastisch aufgeprägt werden.

Die sichtseitige Polymerschicht umfaßt vorteilhaft 1 bis 100 Gew. -% extrudierbares poly- urethanhaltiges Polymer, insbesondere 10 bis 90 Gew.-%, ganz besonders 50 bis 80 Gew.-%. Vorteilhaft sind reines polyurethanhaltiges Polymer (96 bis 100 Gew.-%) oder auch Gemische mit anderen extrudierbaren Polymeren.

Alternativ oder zusätzlich kann die sichtseitige Polymerschicht vorteilhaft 1 bis 100 Gew.-% extrudierbares thermoplastisches Ionomer, insbesondere 10 bis 90 Gew.-%, ganz besonders 50 bis 80 Gew.-%. Vorteilhaft sind reines polyurethanhaltiges Polymer (96 bis 100 Gew.-%) oder auch Gemische mit anderen extrudierbaren Polymeren. Besonders vorteilhaft sind Iono- mer-Blends, beispielsweise Blends von Ionomer(en) mit Polyamid(en) oder lonomere, die eine Dichte (DIN EN ISO 1183-1 :2013-04) im Bereich von 0,8 bis 1,2 g/cm 3 , insbesondere 0,9 bis 1,0 g cm 3 , ganz besonders etwa 0,94 bis 0,96 g/cm 3 aufweisen. Bevorzugt werden lonomere, die einen Schmelzindex (Melt flow index MFI, bei 190 °C und 2,16 kg nach (DIN EN ISO 1183-1 :2013-04) im Bereich von 0,4 bis 7,0 g/10 min, insbesondere 0,5 bis 5,7 g/10 min, ganz besonders vorteilhaft 0,6 bis 0,9 g/10 min oder auch 5,3 bis 5,6 g/10 min. Der Schmelzpunkt (DIN EN ISO 3146:2002-06) des eingesetzten Ionomers liegt vorteilhaft im Bereich von 85 bis 98 °C, insbesondere 88 bis 97 °C, ganz besonders vorteilhaft 89 bis 92 °C, oder auch 94 bis 96 °C. Der Erweichungspunkt (vicat softening point, DIN EN ISO 306:2012-01) des eingesetzten Ionomers liegt vorteilhaft im Bereich von 60 bis 70 °C, insbesondere 62 bis 68 °C, ganz besonders vorteilhaft bei etwa 65 °C.

Erfindungsgemäß vorteilhaft kann der oder die modifizierte Kunststoff(e) zur Haftvermittlung bevorzugt ein oder mehrere mit Maleinsäureanhydrid, alkyliertem Maleinsäureanhydrid und/oder Carbonsäure modifizierte(s) Polymer(e), umfasst/umfassen. 15 068770

Die Haftvermittlerschicht B kann hierbei eine homogene Schicht darstellen. Sie kann alternativ mehrere, beispielsweise zwei, drei oder mehr Schichten umfassen, die jeweils gleiche oder verschiedene der obengenannten modifizierten Kunststoffe zur- Haftvermittlung enthalten. In manchen Ausführungsformen wird durch eine Abfolge unterschiedlicher haftvermittehider modifizierter Kunststoffe eine bessere Haftung der Schichten A und C erzielt.

Der Schichtenverbund aus den Schichten A und B wird bei Temperaturen coextrudiert, bei denen die Polymere aufgeschmolzen sind. Vorzugsweise erfolgt die Coextrusion bei Temperaturen im Bereich 100 bis 400 °C, besonders bevorzugt im Bereich von 200 bis 300 °C. Der folgende Schritt der Prägung und Schmelzekaschiei ing erfolgt, solange sich der coextrudierte Schichtverbund oberhalb der Schmelztemperatur befindet. Typischerweise können Prägung und Schmelzekaschierung bei Temperaturen oberhalb 200 °C, insbesondere oberhalb 230 °C, beispielsweise bei mindestens 250 °C, aber vorteilhaft unterhalb von 280 °C oder 260 °C erfolgen. Vorteilhaft erfolgt die Prägung und Schmelzekaschierung in derselben Maschine zeitlich und räumlich unmittelbar im Anschluß an die Coextrusion.

Ein Vorteil der Erfindung ist, dass der Schichtenverbund ABC weitgehend lösemittel- und/oder klebstofrei ausgeführt werden kann. Idealerweise enthält der Verbund ABC keine organischen Lösemittel und/oder Klebstoffe.

Die Gleichzeitigkeit des Prägens und Schmelzekaschierens bewirkt, daß eine realistische Prägetiefe auf der Sichtseite der Mehrschichtverbundfolie erzielt werden kann, während das Problem des„Durchprägens" auf die Substratseite vollständig oder weitestgehend vermieden werden kann. Dadurch, daß der coextrudierte Schichtenverbund A-B noch nicht erkaltet ist und die Prägung praktisch in der Schmelze erfolgt, erfolgt keine wahrnehmbare oder lediglich minimale Relaxation nach der Prägung. Erfindungsgemäß ist überraschend möglich, die „Durchprägung" weitestgehend zu vermeiden und gleichzeitig ein hohes Maß an Abriebfestigkeit und geringes Staining zu erzielen.

Zudem ist das Verfahren in hohem Maße wirtschaftlich, da ein weiterer Aufheizvorgang für die Kaschierung nicht benötigt wird. Des weiteren ermöglicht das erfindungsgemäße Verfahren eine zuverlässige Verbindung zwischen Substrat, dekortragender Schicht und sichtseitiger Polymerschicht enthaltend thermoplastisches polyui'ethanhaltiges Polymer und/oder lonomer. Eine Laminierung des weichen Materials der sichtseitigen Polymerschicht ist dagegen mit großen Schwierigkeiten verbunden.

Ein Maß für die„Durchprägung" stellt der dimensionslose Prägetiefeindex L dar. Er berechnet sich aus dem Verhältnis der Prägetiefe auf der Sichtseite zur Durchprägung auf der Substratseite, jeweils gemessen als gemittelte Rauhtiefe R z (DIN EN ISO 4287:2010-07) geteilt durch die Dicke des Schichtverbundes A-B-C, multiplizieit mit 1000, alle Werte in μηι:

Ip = R z (Sichtseite) x 1000/(R z (Substratseite) x Dicke (A-B-C))

Nach dem Erkalten wird erfindungsgemäß vorzugsweise ein Prägetiefeindex von mindestens 6,0 erzielt. Für manche Anwendungen ist ein Prägetiefeindex von mindestens 8,0 Oder mindestens 9,5 oder von 10 bis 20, bevorzugt mindestens 13 oder noch vorteilhafter mindestens 14 oder mindestens 16 erzielbar. Erfindungsgemäß können Prägetiefeindizes bis zu 30 oder höher erzielt werden.

Ein Vorteil eines großen Prägetiefeindexes besteht darin, daß auf der Sichtseite eine warme, weiche, trittschalldämmende plastische Ausgestaltung erfolgen kann, die beispielsweise den haptischen und optisch-ästhetischen Eindruck groben Holzes und groben Natursteins realistisch nachahmt, während die Schichtoberfläche auf der Substratseite so glatt und eben wie möglich gehalten werden kann. Dadurch wird die Verbindung zu einem Substrat E erleichtert. Beispielsweise wird die benötigte Menge an Klebstoff für eine Verbindung zu einem Substrat E minimiert. Zusätzlich stellt die vorliegende Erfindung erstmalig Strukturfolien ohne zusätzlichen sichtseitigen Schutz durch Lack- oder Harzschicht(en) zur Verfügung, die dennoch geeignet sind, die Anforderungen an Abriebbeständigkeit, chemische Beständigkeit, Kratzfestigkeit, geringes Staining, hohe Zähigkeit, gutes Riickstellvermögen zu erfüllen. Vorteilhaft ist die erfindungsgemäße Mehrschicht- Verbundfolie frei von PVC und/oder Melaminharz.

Erfmdungsgemäß kann die dekortragende Schicht bedrucktes Papier und/oder bedruckte Kunststoffolie umfassen. Hierbei kann die Kunststoffolie monoaxial oder biaxial verstreckt sein. Wegen der erhöhten Brillianz kann ein Foliendruck erfindungsgemäß besonders bevorzugt sein. Besonders bevorzugt werden erfindungsgemäß Druckfarben auf Basis von Kasein (Kaseinfarben). Das Dekor kann farblos, weiß, unifarben oder auch anders gefärbt sein. In manchen Fällen kann es sinnvoll sein, auf die dekortragende Schicht beispielsweise über einen Kalander einen Primer aufzutragen. Hierdurch kann der Verbund mit dem Schichtenverbund A-B verbessert werden, beispielsweise bevorzugt im Falle der Verwendung von Kasein-Druckfarben. Die Erfindung betrifft in gleicher Weise erfindungsgemäße Schichtverbünde, in denen die substratseitige dekortragende Schicht keinen Primer aufweist.

Die erfindungsgemäß aufgeprägten Muster sind in der Prägetiefe und im Motiv prinzipiell nicht beschränkt, die maximale Prägetiefe wird jedoch durch die Schichtdicke vorgegeben. Die Motive können dabei Imitationen von natürlichen Werkstoffen wie Holz, Stein, Textil, Putzstraktur sein oder jegliches Muster sein, das sich auf einer endlosen Walze darstellen läßt. In besonders vorteilhafter Weise läßt sich erfindungsgemäß das aufgeprägte Muster mit dem gedruckten Muster synchronisieren, so daß beispielsweise bei einer Holzimitation die Maserung im haptischen Eindruck mit dem optischen Eindruck übereinstimmt. Eine Ausführung des jeweiligen Musters als endlose und unterbrechungslose Wiederkehr verstärkt den naturidentischen Eindruck noch.

Das Polymer der Polymerschicht A der Mehrschicht-Verbundfolie der vorliegenden Erfindung kann vorteilhaft aus thermoplastischem Polyurethan oder Ionomer, beispielsweise Sur- lyn ® -Ionomer oder deren Gemischen ausgewählt sein. Von Vorteil ist dabei, wenn das Polymer der sichtseitigen Polymerschicht A , beispielsweise ein Ionomer, transparent, und/oder klar ist. Bevorzugt ist das Dekor durch die Schichten A und B hindurch sichtbar.

Der oder die modifizierte Kunststoff(e) zur Haftvermittlung kann/können vorteilhaft ein oder mehrere Copolymer(e) oder gepfropfte (Co-)Polymere von Carbonsäurefunktionalität tragenden Monomeren, insbesondere Maleinsäureanhydrid und/oder alkyliertem Maleinsäureanhyd- rid mit Polypropylen, Polyethylen (bspw. LDPE oder LLDPE), Ethyl-Vinylacetat (EVA), Ethylen-Butyl-Acrylat (EBA), Ethylen-Ethl-Acrylat (EEA), Ethylen-Acryl säure (EAA), Ethy- len-Methacrylsäure (EMAA), Maleinsäureacetat (MAH) und/oder Polyacrylat-Kautschuk (ACM) umfassen.

In einer Ausführungsform der Erfindung enthält die dekortragende Schicht C ein extrudierba- res thermoplastisches Polymer, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Polyethylenen, Po- lypropylenen und Polybutylenen, Polystyrol, Polyamid, Polyester wie Polyethylenterephthalat (PET) sowie deren Gemischen. Ein Vorteil solcher kunststoffolienhaltiger dekortragender Schichten sind ihre gute Bedruckbarkeit, gute Prozeßfähigkeit, ihre Wasserfestigkeit sowie ihre chemische Beständigkeit.

Nicht notwendig, aber typischerweise weisen die Polymerschicht A eine Dicke im Bereich von 1 bis 500 μηι, vorzugsweise 5 bis 200 μηι; und/oder

die Haftvennittlerschicht B eine Dicke im Bereich von 1 bis 100 μιη, vorzugsweise 5 bis 20 μηι, insbesondere 6 bis 10 μηι; und/oder

die Substratschicht C eine Dicke von 1 bis 500 μηι, vorzugsweise 10 bis 150 μιη auf.

Die Mehrschicht- Verbundfolie der vorliegenden Erfindung ist weiterhin vorteilhaft so ausgestaltet, daß sie mindestens die aufeinanderfolgenden, miteinander haftend verbundenen Schichten D-A-B-C umfaßt, wobei Schicht D eine oder mehrere miteinander haftend verbundene Schichten bezeichnet und Schicht D mit Schicht A unmittelbar, über eine Haft- oder Klebeschicht, durch Kaschierung oder durch mechanische Verbindungselemente verbunden ist. Hierbei kann die Schicht D beispielsweise eine Dicke von 1 bis 200 μιη, vorteilhaft 10 bis 100 μηι haben.

Schicht D kann dabei vorteilhaft eine oder mehrere der folgenden Schichten umfassen: weitere Ionomer- Schicht(en), Abdeckschicht, UV-Schutzschicht, Lackschicht, Feuchtigkeitsschutzschicht, mechanische Schutzschicht, Rutschverhindererschicht, oder (Heiß-)Klebeschicht, wobei die Schicht D transparent sein kann und/oder ein Oberflächenprofil aufweisen kann.

Substratseitig kann sich an die Schicht C vorteilhaft erfindungs emäß eine Substratschicht E anschließen, die mit Schicht C unmittelbar, über eine Haft- oder Klebeschicht, durch Kaschie- rung oder durch mechanische Verbindungselemente verbunden ist.

Die Schichten A, B, C, D und E können erfmdungsgemäß frei von Füll-, Effektstoffen und/oder Pigmenten sein, Andererseits weisen in einer weiteren Ausführungsform der Erfindung eine oder mehrere dieser Schichten, beispielsweise die Schichten D und/oder E, oder die Schichten D und/oder A Füll-, Effektstoffe bzw. Pigmente in einer Menge von 1 bis 100 Gew.-% auf. In einer Ausführungsform ist der Schichtverbund A-B-C oder insbesondere Schicht C frei von anorganischen Füllstoffen, Effektstoffen und/oder organischen oder anorganischen Pigmenten. In einer anderen Ausführungsform kann gerade die Anwesenheit solcher Pigmente oder Füllstoffe in einer oder mehreren der Schichten A-B-C für besondere Effekte sorgen.

Die Mehi-schicht-Verbundfolie gemäß der vorliegenden Erfindung kann beispielsweise und ideal als Bodenbelag oder in der Herstellung eines Fußbodenbelags, Bodenbelags, als Wandoder Dachpaneele oder in der Herstellung von Wand- oder Dachpaneelen, als Möbelfolie, insbesondere in der Herstellung von Sperrholz- oder Spanplatten und/oder als graphische Folie, insbesondere Druckfolie verwendet werden.

Die Erfindung betrifft daher auch einen Bodenbelag, Fußbodenbelag, Wand- und Dachpaneele, eine Möbelfolie, Sperrholz und Spanplatten und graphische Folie, insbesondere Druckfolie umfassend eine erfindungsgemäße Mehrschichtverbundfolie.

Ein erfindungsgemäßer Fußbodenbelag weist dabei vorteilhaft eine weitere, an Schicht C anschließende Substratschicht E auf, die mit Schicht C unmittelbar, über eine Haft- oder Klebeschicht, durch Kaschierung oder durch mechanische Verbindungselemente verbunden ist. Die Substratschicht E umfaßt dabei bevorzugt eine der folgenden Schichten: Rutschverhindererschicht, Wärmedämmschicht, Schall-, insbesondere Trittschalldämpfschicht, Wärmeleitschicht, Klebeschicht, Sperrholz- oder Spanplattenschicht, Wood-Plastic-Composite (WPC)- Schicht, Faserbetonschicht.

Wie oben beschi'ieben betrifft die Erfindung in gleicher Weise ein Verfahren zur Herstellung einer erfindungsgemäßen Mehrschicht- Verbundfolie, dadurch gekennzeichnet, daß in einem ersten Schritt der Schichtenverbund aus den Schichten A und B coextrudiert wird und dieser Schichtenverbund im zweiten Schritt bei einer Temperatur- oberhalb der Schmelztemperatur des Schichtenverbunds mit der dekortragenden Substratschicht schmelzekaschiert wird, während gleichzeitig im selben Schritt der Mehrschicht-Verbundfolie auf der Sichtseite ein oder mehrere Muster plastisch aufgeprägt werden, wobei die Temperatur des Schichtenverbunds zwischen dem ersten und dem zweiten Verfahrensschritt nicht unter die Schmelztemperatur des Schichtenverbunds A-B sinkt. Vorteilhafterweise wird hierbei der zweite Verfahrensschritt bei einer Temperatur von 150- 300 °C ausgeführt. Wie bereits ausgeführt wird das erfindungsgemäße Verfahren bevorzugt kontinuierlich durchgeführt. Bevorzugt wird die Prägung auf der Sichtseite mit dem bedruckten Dekor der dekortragenden Schicht synchronisiert.

Die Coextrusion erfolgt dabei auf konventionelle Weise unter dem Fachmann geläufigen Bedingungen. Die besonderen Eigenschaften der erfindungsgemäßen Mehrschichtverbundfolien werden dadurch erzielt, daß die für sich bekannten Verfahrensschritte des Schmelzekaschierens und Prägens gleichzeitig und ohne erneuten Aufheizvorgang im kontinuierlichen Betrieb durchgefühlt werden.

Fig. 1 zeigt einen Querschnitt einer Ausfuhrungsform der Mehrschicht- Verbundfolie der Erfindung mit dem Schichtaufbau A-B-C. Die Schichten sind in diesem Beispiel ausgeführt aus: Schicht A (100 μηι) lonomer;

Schicht B (8 μηι) Maleinsäureanhydrid-modifiziertes Polyethylen als modifizierter Kunststoff zur Haftvermittlung;

Schicht C (120 μτη) mit Kaseinfarbe bedrucktes und mit Primer (10 μιη) beschichtetes Papier oder Kunststoffolie.

Fig. 2 zeigt einen Querschnitt einer weiteren Ausführungsform der Mehi'schicht-Verbund- folie, beispielsweise als Fußbodenbelag mit dem Schichtaufbau A-B-C-E. Die Schichten sind in diesem Beispiel ausgeführt aus:

Schicht A (100 μηι) Ionomer;

Schicht B (8 μηι) Maleinsäureanhydrid-modifiziertes Polyethylen als modifizierter Kunststoff zur Haftvermittlung;

Schicht C (120 μιη) mit Kaseinfarbe bedrucktes und mit Primer (10 μιη) beschichtetes Papier oder Kunststoffolie;

Schicht E (2000 μηι) WPC.

Fig. 3 zeigt einen Querschnitt einer weiteren Ausführungsform der Mehrschicht- Verbundfolie, beispielsweise als Möbelfolie mit dem Schichtaufbau D-A-B-C. Die Schichten sind in diesem Beispiel ausgeführt aus:

Schicht D (50 μηι) Lack Schicht A (110 um) thermoplastisches Polyurethan;

Schicht B (5 μηι) Maleinsäureanhydrid-modifiziertes Polyethylen als modifizierter Kunststoff zur Haftvermittlung;

Schicht C (100 μηι) mit Kaseinfarbe bedrucktes und mit Primer (10 μηι) beschichtetes PET.

Fig. 4 zeigt einen Querschnitt einer weiteren Ausführungsform der Mehrschichtverbundfolie, beispielsweise als Möbelfolie mit dem Schichtaufbau D-A-B-C-E. Die Schichten sind in diesem Beispiel ausgeführt aus:

Schicht D (80 μιη) lonomer

Schicht A (120 μηι) Ionomer;

Schicht B (10 μιη) Maleinsäureanliydrid-modifiziertes Polyethylen als modifizierter Kunststoff zur Haftvermittlung;

Schicht C (90 μηι) mit Kaseinfarbe bedrucktes und mit Primer (10 μιη) beschichtetes Papier; Schicht E (1500 μιη) Spen'holzschicht, Holz oder beispielsweise Faserbeton.

Fig. 5 zeigt einen schematischen und typischen Aufbau des erfmdungsgemäßen Verfahrens. Hierbei wird in der Düse (1) ein Verbund aus einer beispielsweise aus Ionomer bestehenden Schicht A mit einer (substratseifigen) Haftvermittlerschicht B als Schmelze (2) bei einer Temperatur von 200 bis 280 °C coextrudiert und unmittelbar darauf bei derselben Temperatur auf der Substratseite mit einer bedruckten Papierschicht C (3), die über eine Walze (4), beispielsweise eine Gummiwalze zugeführt wird, in Verbindung gebracht. Schicht C und der Schichtverbund A-B wird gleichzeitig oder unmittelbar nach dem Zusammenbringen bei Temperaturen beispielsweise im Bereich von 150 bis 300 °C zwischen Prägewalze (5) und Walze (4) schmelzekaschiert und gleichzeitig sichtseitig geprägt.

Beispiele:

Beispiel 1

Eine Mehrschichtverbundfolie mit der folgenden Schichtenfolge wurde nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt. Die Coextrusion der Schichten A und B erfolgte dabei bei 250 °C, die Schmelzekaschierung mit der Folienschicht C (mit Kaseinfarbe mit Holzfaserungsmuster bedruckt und mit Primer versehen) erfolgte unmittelbar anschließend, noch bei 230 °C und einer Anpreßkraft von 30 kN. Herbei wurde sichtseitig ein plastisches Holzmaserungs- Muster aufgeprägt.

Schicht A (300 μτη) Ionomer (Surlyn ® 1706 von Dupont);

Schicht B (10 μm) Maieinsäureanhydrid-modifiziertes Polyethylen als modifizierter Kunststoff zur Haftvermittlung;

Schicht C (120 μιη) mit Kaseinfarbe bedrucktes und mit Primer (10 μηι) beschichtete Polypropylen-Folie.

Tabelle 1 listet einige Parameter zur Charalcterisierung der Mehrschichtverbundfolie des Beispiels 1 auf.

Tabelle 1 :

(DIN EN ISO 527-3/1B/200) Die gemittelte Rauhtiefe R z wurde bestimmt mit dem Gerät MAHR Perfometer.

Beispiel 2

Je eine Mehrschichtverbundfolie wurde mit den folgenden Schichtenfolgen nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt. Die Coextrasion der Schichten A und B erfolgte dabei bei 250 °C, die Schmelzekaschiemng mit einer Papierschicht C (mit Kaseinfarbe mit Holzfaserungsmuster bedruckt und mit 15 μηι Primer versehen) erfolgte unmittelbar anschließend, noch bei 230 °C und einer Anpreßkraft von 30 kN. Herbei wurde sichtseitig ein plastisches Holzmaserungs-Muster aufgeprägt.

Folie 2a

Schicht A (50 um) Ionomer (Surlyn 1706 von Dupont de Nemours);

Schicht B (10 μηι) Maleinsäui-eanhydrid-modifiziertes Polyethylen als modifizierter Kunststoff zur Haftvermittlung;

Schicht C (105 um) mit Kaseinfarbe bedrucktes und mit Primer (15 μηι) beschichtetes Dekorpapier.

Gesamtdicke A-B-C: 165 μιη Folie 2b

Schicht A (250 μιη) Ionomer (Surlyn 1706 von Dupont de Nemours);

Schicht B (10 μηι) Maleinsäureanhydrid-modifiziertes Polyethylen als modifizierter Kunststoff zur Haftvermittlung;

Schicht C (105 μη ) mit Kaseinfarbe bedrucktes und mit Primer (15 μηι) beschichtetes Dekorpapier.

Gesamtdicke A-B-C: 365 μηι

Die Schichtverbundfolien wurden mit Spanplatte/Hotmeltverldebung kaschiert und auf Kratzfestigkeit (DIN 438-2), Scheuerbeständigkeit, Abriebfestigkeit (DIN EN 13329) sowie Fleckenunempfindlichkeit (DIN 438-2) getestet. Die erfmdungs gemäßen Schichtverbünde wiesen hierbei durchweg gute bis sehr gute Ergebnisse auf.