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Title:
EMERGENCY DRIVING MODE FOR AN ELECTRIC VEHICLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/005409
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for increasing the range of an electric vehicle (10), in particular an electric scooter, having an electric motor (12), at least one storage cell (14), and a controller (16) for the electric motor (12), comprising the following steps: a) initiation of the activation of a remaining capacity of the storage cell (14) by the operator, wherein the use of the remaining capacity is blocked by the controller (16) during normal driving operation, and b) unlocking the remaining capacity. The invention further relates to an electric vehicle (10), in particular an electric scooter, which can be operated according to the corresponding method.

Inventors:
PFEIFER REINER (DE)
Application Number:
PCT/EP2016/062222
Publication Date:
January 12, 2017
Filing Date:
May 31, 2016
Export Citation:
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Assignee:
BAYERISCHE MOTOREN WERKE AG (DE)
International Classes:
B60L11/18
Domestic Patent References:
WO2014204649A12014-12-24
Foreign References:
DE102012206518A12013-10-24
DE102012211516A12014-05-22
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zur Reichweitenerhöhung eines Elektrofahrzeugs (10), insbesondere eines Elektro-Scooters, mit einem Elektromotor (12), mindestens einer Speicherzelle (14) und einer Steuerung (16) für den Elektromotor (12), mit folgenden Schritten:

a) Einleiten der Aktivierung einer Restkapazität der Speicherzelle (14) durch den Bediener, wobei die Nutzung der Restkapazität im normalen Fahrbetrieb durch die Steuerung (16) blockiert ist, und b) Freischalten der Restkapazität.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Aktivierung der Restkapazität in Schritt a) durch die Eingabe eines Aktivierungscodes, insbesondere durch Eingeben einer Tastenkombination, eingeleitet wird. 3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet dass das Verfahren zusätzlich den folgenden Schritt zwischen den Schritten a) und b) umfasst:

c) Bestätigen der Aktivierung der Restkapazität durch den Bediener.

4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren zusätzlich den folgenden Schritt zwischen den Schritten a) und c) umfasst:

d) Abgabe eines Hinweises an den Bediener durch das Elektrofahrzeug (10), dass die Aktivierung der Restkapazität die Speicherzelle (14) schädigen kann. 5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet dass das Verfahren zusätzlich den folgenden Schritt zwischen den Schritten a) und c) umfasst:

e) Abgabe eines Hinweises an den Bediener durch das Elektrofahrzeug (10), dass die Aktivierung der Restkapazität in einem Speicher protokolliert wird und vom Kundendienst ausgelesen werden kann.

6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren zusätzlich den folgenden Schritt umfasst: f) Protokollieren der Aktivierung der Restkapazität in einem Speicher.

7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Aktivierung der Restkapazität eine vollständige

Leerung der wenigstens einen Speicherzelle (14) möglich ist.

8. Elektrof ahrzeug (10), insbesondere Elektro-Scooter, mit einem Elektromotor (12) und mindestens einer Speicherzelle (14), dessen Restkapazität durch ein Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7 freigeschaltet werden kann, mit einem Elektromotor (12), wenigstens einer Speicherzelle (14) und einer Steuerung (16), die im normaien Fahrbetrieb eine Nutzung der Restkapazität der Speicherzelle (14) blockiert, dadurch gekennzeichnet, dass eine Eingabevorrichtung (18) vorhanden ist, die mit der Steuerung (16) gekoppelt ist, wobei auf eine Betätigung der Eingabevorrichtung (18) hin, die Steuerung (16) die Nutzung der Restkapazität freigibt.

9. Elektrofahrzeug nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung (16) so ausgebildet ist, dass die Nutzung der Restkapazität eine vollständige Leerung der Speicherzeile (14) erlaubt.

Description:
NOTFAHRMODUS FÜR EIN ELEKTROFAHRZEUG

Die Erfindung betrifft ein Elektrofahrzeug und ein Verfahren zur Reichweitenerhöhung eines Elektrofahrzeugs.

Elektrofahrzeuge, insbesondere Elektro-Scooter, mit Elektromotoren, die von Speicherzellen mit Energie versorgt werden sind bekannt und werden aufgrund ihrer geringen Schadstoff- und Lärmemissionen geschätzt. Der Nachteil dieser Fahrzeuge besteht darin, dass sie im Vergleich zu Fahrzeugen mit einem Verbrennungsmotor nur über eine geringe Reichweite verfügen und auch nicht schnell aufgeladen werden können. Eine Rückfallebene, analog zu den Reservekanistern bei Fahrzeugen mit einem Verbrennungsmotor, ist nicht vorhanden. Bei verbrauchter Batteriekapazität folgt damit zwangsläufig der Stillstand des Elektrofahrzeugs. Dieser Umstand ist nicht nur wenig erfreulich für den Nutzer des Elektrofahrzeugs, sondern kann auch zu Notsituationen führen bzw. diese verschärfen, sollte der Nutzer sich bereits in einer Notsituation befinden.

Aufgabe der Erfindung ist es, ein Elektrofahrzeug und ein Verfahren für ein Elektrofahrzeug bereitzustellen, das es erlaubt, die Reichweite des Elektrofahrzeugs in Notsituationen zu erweitern.

Zur Lösung der Aufgabe ist ein Verfahren zur Reichweitenerhöhung eines Elektrofahrzeugs, insbesondere eines Elektro-Scooters, mit einem Elektromotor, mindestens einer Speicherzelle und einer Steuerung für den Elektromotor, mit folgenden Schritten vorgesehen: a) Einleiten der Aktivierung einer Restkapazität der Speicherzelle durch den Bediener, wobei die Nutzung der Restkapazität im normalen Fahrbetrieb durch die Steuerung blockiert ist, und b) Freischalten der Restkapazität. Um die Speicherzellen zu schonen und Beschädigungen zu vermeiden, die die Kapazität oder die Leistungsfähigkeit der Speicherzellen mindern, wird nach dem Stand der Technik nur etwa 90% der in den Speicherzellen zur Verfügung stehenden Energie verwendet. Das bedeutet, dass die Speicherzellen in normalem Gebrauch nie vollständig entladen werden, da die Nutzung der Speicherzellen bei einem Energiestand von etwa 10% steuerungsseitig blockiert wird und erst nach erneuter Aufladung wieder freigegeben wird. Diese Restkapazität lässt sich jedoch nutzen, um einer Notsituation zu entkommen, insbesondere wenn eine mögliche Beschädigung der Speicherzelle im Vergleich zu den Opportunitätskosten der Notsituation zu vernachlässigen ist. Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt diese Nutzung der Restkapazität und führt somit zu einer verbesserten Sicherheit.

Vorzugsweise wird die Aktivierung der Restkapazität im Schritt a) durch die Eingabe eines Aktivierungscodes, insbesondere durch Eingeben einer Tastenkombination, eingeleitet. Auf diese Weise können die unbeabsichtigte Aktivierung und Nutzung der Restkapazität und eine damit zusammenhängende mögliche Schädigung der Speicherzellen ausgeschlossen werden.

Bevorzugt umfasst das Verfahren zusätzlich den folgenden Schritt zwischen den Schritten a) und b): c) Bestätigen der Aktivierung der Restkapazität durch den Bediener.

Indem der Bediener in einem weiteren Schritt die Aktivierung der Restkapazität bestätigen muss, wird eine zusätzliche Sicherheitshürde bereitgestellt, die eine unbeabsichtigte Aktivierung der Restkapazität verhindert.

Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform umfasst das Verfahren zusätzlich den folgenden Schritt zwischen den Schritten a) und c): d) Abgabe eines Hinweises an den Bediener durch das Elektrofahrzeug, dass die Aktivierung der Restkapazität die Speicherzelle schädigen kann.

Dieser Schritt erlaubt es, den Bediener auf die möglichen Folgen einer Aktivierung der Restkapazität hinzuweisen, und ermöglicht es dem Fahrzeughersteller, sich gegen Schadensersatzansprüche zusätzlich abzusichern.

Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform umfasst das Verfahren zusätzlich den folgenden Schritt zwischen den Schritten a) und c): e) Abgabe eines Hinweises an den Bediener durch das Elektrofahrzeug, dass die Aktivierung der Restkapazität in einem Speicher protokolliert wird und vom Kundendienst ausgelesen werden kann.

Mit diesem Hinweis wird der Bediener zusätzlich vor Missbrauch gewarnt und darüber informiert, dass die Aktivierung der Restkapazität aufgezeichnet wird. Vorzugsweise umfasst das Verfahren zusätzlich den folgenden Schritt: f) Protokollieren der Aktivierung der Restkapazität in einem Speicher.

Hierdurch wird jede Aktivierung der Restkapazität abgespeichert und erlaubt es beispielsweise dem Kundendienst eventuell notwendige Maßnahmen zu erkennen und durchzuführen. Durch die Aktivierung der Restkapazität, kann sogar eine vollständige Leerung der wenigstens einen Speicherzelle möglich sein. Auf diese Weise steht die maximale vorhandene Energiemenge zur Verfügung.

Alternativ ist es möglich, eine Untergrenze innerhalb des Restkapazität zu definieren, unterhalb derjenigen die Speicherzelle nicht weiter entleert werden kann.

Erfindungsgemäß ist zur Lösung der oben genannten Aufgabe auch ein Elektrofahrzeug, insbesondere Elektro-Scooter, mit einem Elektromotor und mindestens einer Speicherzelle vorgesehen, deren Restkapazität durch ein Verfahren freigeschaltet werden kann, mit einem Elektromotor, wenigstens einer Speicherzelle und einer Steuerung, die im normalen Fahrbetrieb eine Nutzung der Restkapazität der Speicherzelle blockiert. Es ist eine Eingabevorrichtung vorhanden, die mit der Steuerung gekoppelt ist, wobei auf eine Betätigung der Eingabevorrichtung hin die Steuerung die Nutzung der Restkapazität freigibt. Die Eingabevorrichtung kann Teil der zur Bedienung des Elektrofahrzeugs vorgesehenen Einrichtungen sein. Es ist aber auch eine extra ausgeführte Eingabevorrichtung möglich, die speziell die Aktivierung der Restkapazität umfasst.

Vorzugsweise ist die Steuerung so ausgebildet, dass die Nutzung der Restkapazität eine vollständige Leerung der Speicherzelle und nicht nur eines Teiles der Restkapazität erlaubt Somit kann die komplette vorhandene Energiemenge genutzt werden.

Weitere Vorteile und Merkmale ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung in Verbindung mit den beigefügten Zeichnungen. In diesen zeigen:

- Figur 1 eine schematische Zeichnung eines erfindungsgemäßen Elektrofahrzeugs, und

- Figur 2 ein Diagramm des erfindungsgemäßen Verfahrens.

In Figur 1 ist ein Elektrofahrzeug 10 gezeigt, mit einem Elektromotor 12 und wenigstens einer Speicherzelle 14 zur Speicherung von elektrischer Energie. Eine Steuerung 16 steuert den Motor 12 und ist mit der Speicherzelle 14 gekoppelt. Ein Gasgriff ist mit der Steuerung 16 gekoppelt, so dass die Steuerung 16 das Signal vom Gasgriff in einen Energieabfluss von der Speicherzelle 14 umsetzt.

Im normalen Fahrbetrieb blockiert die Steuerung 16 aber einen weiteren Energieabfluss, sobald eine vorgegebene Restkapazität der Speicherzelle 14, z. B. von 10%, erreicht ist, d. h. bevor die Speicherzelle 14 komplett entleert ist.

Eine vom Fahrer zu bedienende Energieabgabevorrichtung 18 ist mit der Steuerung 16 gekoppelt

Mittels eines Verfahrens kann die Restkapazität der Speicherzelle 14 freigeschaltet werden kann. Hierfür muss über die Eingabevorrichtung 18 die Nutzung der Restkapazität aktiviert werden, woraufhin die Steuerung 16 die Nutzung der Restkapazität freigibt

Die Steuerung 16 kann hierbei so ausgebildet sein, dass die Nutzung der Restkapazität eine vollständige Leerung derSpeicherzelle 14 erlaubt. Das Verfahren ist jedoch nicht auf Elektrofahrzeuge mit einer Speicherzelle 14 begrenzt, sondern kann auch genutzt werden, um in einer (nicht dargestellten) Ausführungsform die Restkapazität eines Elektrofahrzeugs 10 mit mehreren Speicherzellen 14 freizuschalten.

In Figur 2 ist das Verfahren zur Reichweitenerhöhung eines Elektrofahrzeugs 0, mit einem Elektromotor 12, mindestens einer Speicherzelle 14 und einer Steuerung 16 für den Elektromotor 12 gezeigt. Es umfasst folgende Schritte: a) Einleiten der Aktivierung einer Restkapazität der Speicherzelle 14 durch den Bediener, wobei die Nutzung der Restkapazität im normalen Fahrbetrieb durch die Steuerung 16 blockiert ist, b) Freischalten der Restkapazität, c) Bestätigen der Aktivierung der Restkapazität durch den Bediener, d) Abgabe eines Hinweises an den Bediener durch das Elektrofahrzeug 10, dass die Aktivierung der Restkapazität die Speicherzelle 14 schädigen kann, e) Abgabe eines Hinweises an den Bediener durch das Elektrofahrzeug 10, dass die Aktivierung der Restkapazität in einem Speicher protokolliert wird und vom Kundendienst ausgelesen werden kann, und f) Protokollieren der Aktivierung der Restkapazität in einem Speicher, die in der im Verfahrensdiagramm dargestellten Weise miteinander verknüpft sind.

Die Aktivierung der Restkapazität in Schritt a) kann durch die Eingabe eines Aktivierungscodes eingeleitet werden. Dies kann insbesondere durch Eingeben einer Tastenkombination erfolgen.

Um eine Schädigung der Speicherzelle(n) zu verhindern ist es auch möglich, dass nach einer vorbestimmten Anzahl von Betätigungen der Eingabevorrichtung 18 und Entleerungen der Speicherzelle(n) unter Nutzung der Restkapazität eine weitere Überbrückung der Sicherheitsgrenze nicht mehr möglich ist. Dann ein Betreiben des Fahrzeugs bs Erreichen der Restkapazität möglich.