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Title:
ENDOPROSTHESIS WITH INTERMEDIATE PART
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2007/068440
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an endoprosthesis for replacement of a joint, wherein an intermediate part (2) forms slide surfaces that are of different contours and accordingly define planes of movement for a respective bearing (1). According to the invention, a tensioning band encloses the intermediate part and its side faces and is arranged thereon in such a way that it is arranged free from the planes of movement defined by the slide surfaces of different contours. In this way, it is also possible to reinforce endoprostheses of the kind that have complex biomechanics with a plurality of degrees of freedom.

Inventors:
KELLER ARNOLD (DE)
KOFOED HAKON (DK)
Application Number:
PCT/EP2006/011937
Publication Date:
June 21, 2007
Filing Date:
December 12, 2006
Export Citation:
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Assignee:
LINK WALDEMAR GMBH CO (DE)
KELLER ARNOLD (DE)
KOFOED HAKON (DK)
International Classes:
A61F2/42; A61F2/44; A61F2/38
Domestic Patent References:
WO2003075802A12003-09-18
WO2000053127A12000-09-14
Foreign References:
EP0001147A11979-03-21
DE29615920U11998-01-15
EP1214918A12002-06-19
EP0001147A11979-03-21
EP0829243A11998-03-18
US5766256A1998-06-16
Attorney, Agent or Firm:
GLAWE DELFS MOLL (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Endoprothese zum Ersatz eines Gelenks umfassend eine mit einem unteren Knochen (91) zu verbindende Komponente (1), die eine unterseitige Gleitfläche (11) aufweist, eine mit einem oberen Knochen (92) zu verbindende Komponente (4), die eine oberseitige Gleitfläche (44) aufweist und ein Zwischenteil (2), das an seiner Unter- und Oberseite jeweils eine Gleitfläche (21, 24) aufweist, die mit den Gleitflächen (11, 44) der vorgenannten Komponenten (1, 4) jeweils eine Bewegungsebene für ein Lager bestimmen, wobei die Gleitflächen (21, 24) des Zwischenteils (2) konturverschieden sind, dadurch gekennzeichnet, dass

ein Spannreif (3) das Zwischenteil (2) an dessen Seitenflächen umschließt und an dem Zwischenteil (2) frei von den durch die konturverschiedenen Gleitflächen (11, 44) bestimmten Bewegungsebenen angeordnet ist.

2. Endoprothese nach Anspruch 1,

dadurch gekennzeichnet, dass

Ober- und Unterkante des Spannreifs (3) an die Kontur der jeweils benachbarten Gleitfläche (21, 24) ange- passt sind.

3. Endoprothese nach Anspruch 1 oder 2,

dadurch gekennzeichnet, dass

der Spannreif (3) zweizonig ausgeführt ist, mit einer in Umfangsrichtung umlaufenden Gürtungszone (36) und einer Spreizschutzzone (37), die sich an die Gürtungs- zone (36) anschließt.

4. Endoprothese nach einem der vorangehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

das Zwischenteil (2) an seiner Ober- oder Unterseite einen Flansch (20) aufweist, an dem der Spannreif (3) anliegt .

5. Endoprothese nach einem der vorangehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

der Spannreif (3) an seiner Unterkante (34) zumindest an zwei Seiten eine Anschrägung (32) aufweist, die so ausgebildet ist, dass sie glatt in den Zwischenteil (2) übergeht.

6. Endoprothese nach einem der vorangehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Unter- und Oberkante (34, 31) des Spannreifs (3) einen Abstand von mindestens 1 mm, vorzugsweise 1,5 bis 2,5 mm aufweisen.

7. Endoprothese nach einem der vorangehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

der Spannreif (3) an seiner Innenseite eine wulstartige Hervorstehung (38) aufweist, die in eine entspre- chende Ausnehmung am Zwischenteil (2) eingreift.

8. Endoprothese nach einem der vorangehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

der Spannreif (3) einen mindestens fünfzigfach, vorzugsweise mindestens zweihundertfach höheren Elastizitätsmodul als das Zwischenteil (2) aufweist.

9. Endoprothese nach einem der vorgenannten Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

der Spannreif (3' ) an mindestens einer Außenseite ei- nen balligen Vorsprung (39) aufweist.

10. Endoprothese nach Anspruch 9,

dadurch gekennzeichnet, dass

der ballige Vorsprung (39) sich über die gesamte Länge der jeweiligen Außenseite erstreckt.

11. Endpoprothese nach Anspruch 9 oder 10,

dadurch gekennzeichnet, dass

der Vorsprung (39) an einer medialen Längsseite des

Zwischenteils ausgebildet ist.

12. Endoprothese nach einem der Ansprüche 9 bis 11,

dadurch gekennzeichnet, dass

der ballige Vorsprung (39) eine in der Aufsicht bogenförmige Kontur aufweist.

13. Endoprothese nach Anspruch 12,

dadurch gekennzeichnet, dass

die bogenförmige Kontur einem Kreisbogen folgt, dessen Zentrum (30) zur gegenüberliegenden Seite des Spannreifs (3') hin versetzt ist.

14. Endoprothese nach einem der Ansprüche 9 bis 13,

dadurch gekennzeichnet, dass

an einer anterioren und einer posterioren Seite des Spannreifs (3' ) zusätzliche ballige Vorsprünge (39' , 39' ' ) ausgebildet sind.

Description:

Endoprothese mit: Zwischenteil

Die Erfindung betrifft eine Endoprothese zum Ersatz eines Gelenks umfassend eine mit einem unteren Knochen zu verbindende Komponente, die eine oberseitige Gleitfläche aufweist, eine mit einem oberen Knochen zu verbindende Kompo- nente, die eine unterseitige Gleitfläche aufweist, und ein Zwischenteil, das an seiner Unter- und Oberseite jeweils eine Gegengleitflache aufweist, die mit den Gleitflächen der vorgenannten Komponenten je ein Lager bildet.

Derartige Endoprothesen werden beispielsweise zum Ersatz des Sprunggelenks verwendet. (FR-A-2 676 917, WO-A- 03/075802, WO-A-2005/030098) . Dabei wirken die Komponenten und das Zwischenteil über Gleitflächen zusammen, die Beugung und Streckung in einer Sagittalebene ermöglichen. Die Sagittalebene ist hierbei eine Ebene die durch AP-Richtung und die Hochachse definiert ist. Die Komponente am Schienbein und das Zwischenteil bilden zusammenwirkende Gleitflächen, die eine Rotation um die Hochachse erlauben. Sie können eben ausgeführt sein, um Ausgleichsbewegungen in AP- und LM (Lateral-Medial) -Richtung zu ermöglichen. Damit das

Gelenk dem natürlichen Vorbild entsprechende Freiheitsgrade hinsichtlich Dreh-, Schwenk- und/oder Schubbewegungen aufweist, sind die Gleitflächen entsprechend konturverschieden, beispielsweise ist eine ebene Gleitfläche mit einer zylindermantelartig gekrümmten Gleitfläche kombiniert. Die Stabilisierung geschieht durch den natürlichen Bandapparat.

Auf dem Zwischenteil ruht die gesamte Last der Endoprothese. Es ist damit hoch belastet. In der Praxis hat sich gezeigt, dass es unter hoher Belastung zu einem "Arbeiten" des üblicherweise aus einem Polyethylen ausgeführten Zwischenteils kommen kann. Es besteht dadurch die Gefahr, dass bei erhöhten Belastungen, wie sie bspw. in Folge von Bewegungsdynamik (insbesondere beim Treppensteigen oder Springen) auftreten können, es zur überlastung und damit einer unkontrollierten Verformung des Zwischenteils kommen kann. übermäßiger Verschleiß, Kaltfluss oder gar ein Ausfall der Prothese durch Materialversagen können die Folge sein. Dies gilt insbesondere dann, wenn das Zwischenteil dünn ausgeführt ist, wie es üblicherweise als Folge der Konturver- schiedenheit der Gleitflächen der Fall ist.

Der Erfindung liegt ausgehend von dem genannten Stand der Technik die Aufgabe zu Grunde, eine Endoprothese der eingangs genannten Art dahingehend zu verbessern, dass sie un- ter Beibehaltung mehrfacher Freiheitsgrade hohe Lasten sicherer tragen kann.

Die erfindungsgemäße Lösung liegt in einer Prothese mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.

Danach ist bei einer Endoprothese zum Ersatz eines Gelenks umfassend eine mit einem unteren Knochen zu verbindende Komponente, die eine oberseitige Gleitfläche aufweist, eine mit einem oberen Knochen zu verbindende Komponente, die eine unterseitige Gleitfläche aufweist, und einem Zwischenteil, das an seiner Unter- und Oberseite jeweils eine Gleitfläche aufweist, die mit den Gleitflächen der vorge-

nannten Komponenten jeweils eine Bewegungsebene für ein Lager bestimmen, wobei die Gleitflächen des Zwischenteils konturverschieden sind, gemäß der Erfindung vorgesehen, dass ein Spannreif das Zwischenteil an dessen Seitenflächen umschließt und an dem Zwischenteil frei von den durch die konturverschiedenen Gleitflächen bestimmten Bewegungsebenen angeordnet ist. Der Begriff der Bewegungsebene ist weit zu verstehen und umfasst auch gewölbte Konturen.

Mit dem Spannreif als eine bezogen auf das Polyethylen zugfestere Umgürtung erhöht sich der resultierende Gesamtelastizitätsmodul des Zwischenteils. Zweckmäßigerweise ist der Spannreif dazu aus einem solchen Material, dass er einen mindestens fünfzigfach, vorzugsweise mindestens zweihun- dertfach höheren Elastizitätsmodul als das Polyethylen aufweist. Mit dem Spannreif als eine zugfeste Umgürtung wird einer elastischen oder plastischen Verformung des Zwischenteils unter Last entgegen gewirkt. Das Zwischenteil kann damit auch höheren Lasten widerstehen, ohne sich zu verfor- men. Damit kann mit dem erfindungsgemäßen Spannreif eine

Verstärkung des Zwischenteils erreicht werden. Dank der erfindungsgemäßen Anordnung des Spannreifs bleiben die Bewegungsflächen, wie sie durch die Gleitflächen des oberen und unteren Lagers bestimmt sind, frei. Damit bleibt trotz der Verstärkung durch den Spannreif die Beweglichkeit der Endoprothese in allen Gelenkfunktionen erhalten. Dies gilt nicht nur für den normalen Bewegungsbereich der Endoprothese, sondern auch bei darüber hinaus gehenden Bewegungen, wie sie bei Knickung (zum Beispiel Umknicken des Fußes) auftreten können.

Es ist zwar bekannt gewesen, als Bestandteil von Kniegelen- kendoprothesen fungierende Plateaus aus Polyethylen dadurch

zu verstärken, dass an seiner auf der Tibia aufliegenden Unterseite eine Metallplatte vorgesehen ist. Damit wurde das Plateau aus Polyethylen von seiner Rückseite her so verstärkt, dass es unter Biegebeanspruchung weniger nach- gab. Diese aus der EP-A-O 829 243 bekannte Verstärkungsmaß- nahme ist aber ausschließlich bei solchen Prothesen anwendbar, die nur auf einer Seite eine Gleitfläche aufweisen. Bei einer gattungsgemäßen Endoprothese weist das Zwischenteil sowohl an seiner Ober- wie auch an seiner Unterseite Gleitflächen auf, so dass die Anwendung einer solchen Verstärkungsplatte ausscheidet. Entsprechendes gilt für einen Verstärkungsring, wie er aus der US-A-5 766 256 bekannt ist. Auch dieser Ring ist an der Unterseite angeordnet, die nicht als Gelenkfläche dient.

Vorzugsweise ist der Spannreif zweizonig ausgeführt, mit einer in Umfangsrichtung umlaufenden Gürtungszone und einer Spreizschutzzone, die sich an die Gürtungszone anschließt. Dabei braucht die Spreizschutzzone nicht umlaufend vorgese- hen zu sein, sondern es genügt in der Regel, wenn sie an zwei gegenüberliegenden Seiten vorgesehen ist. Mit der Spreizschutzzone wird zusätzlich einem Divergieren der äußeren Abschnitte des Zwischenteils unter hoher Biegebeanspruchung entgegen gewirkt.

Vorzugsweise ist die Ober- und Unterkante des Spannreifs an die Kontur der jeweils benachbarten Gleitfläche angepasst. Unter angepasst wird hierbei verstanden, dass in der Seitenansicht gesehen die Kante des Spannreifs einen konstan- ten Abstand zu der Kante der benachbarten Gleitfläche aufweist. Ist die eine Gleitfläche bspw. eine Ebene, so ist deren Kante eine Gerade und die entsprechende Kante des Spannreifs ebenfalls eine Gerade; ist entsprechend die an-

dere Gleitfläche gewölbt, so ist deren Kante kreisbogenförmig und die entsprechende Kante des Spannreifs ebenfalls ein Kreisbogen mit einer kreisbogenförmigen Kante. Durch die jeweils an die Kontur angepassten Ober- und Unterkanten des Spannreifs kann auch bei Endoprothesen mit komplexer Gelenkfunktion, wie bei solchen mit konturverschiedenen Gleitflächen, eine Verstärkung des besonders belasteten Zwischenteils erreicht werden und dennoch dafür gesorgt werden, dass das die Verstärkung bewirkende Element, der Spannreif, frei von den komplexen, konturverschiedenen Gleitflächen bestimmten Bewegungsebenen bleibt.

Zweckmäßigerweise weist der Spannreif an seiner Unterkante zumindest an zwei Seiten eine Anschrägung auf, die so aus- gebildet ist, dass sie glatt in das Zwischenteil übergeht. Weiter weist der Spannreif an seiner Innenseite vorzugsweise eine wulstartige Hervorstehung auf, die in eine entsprechende Ausnehmung am Zwischenteil eingreift. Damit ist der Spannreif gegenüber einer unerwünschten Verschiebung aus seiner vorgesehen Position gesichert. Es können aber auch andere Befestigungstechniken vorgesehen sein, wie eine Klebung oder eine Klemmung, die insbesondere durch Aufschrumpfen des Spannreifs auf das Zwischenteil erzeugt ist. Es kann auch eine formschlüssige Verbindung vorgesehen sein, wie Verstiften oder Verschrauben.

Um dem Spannreif eine definierte Position an dem Zwischenteil zu geben, weist es an seiner Ober- oder Unterseite einen Flansch auf, an dem der Spannreif anliegt. Dies er- leichtert die Montage des Spannreifs, da die vorgesehene

Position klar definiert ist. Ferner wird erreicht, dass die Gleitfläche des Zwischenteils nicht wegen des Spannreifs verkleinert zu werden braucht. Damit ist die Flächenbelas-

tung nicht höher als bei der herkömmlichen Ausführung des Zwischenteils ohne Spannreif.

Zweckmäßigerweise ist der Spannreif derart bemessen, dass seine Oberkante und seine Unterkante rundherum einen Abstand von mindestens 1 mm, vorzugsweise zwischen 1,5 und 2,5 mm, zu dem Rand der jeweiligen Gleitfläche aufweisen. Damit ist sichergestellt, dass auch bei hoher, zu einer Kompression des Zwischenteils führenden Belastung oder bei Verschleiß des Zwischenteils ein unerwünschter Kontakt zwischen dem Spannreif und den Gleitflächen der Komponenten der Prothese verhindert werden kann.

Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform, die ggf. unabhängigen Schutz auch für Endoprothesen mit konturgleichen Gleitflächen verdient, weist der Spannreif an mindestens einer Außenseite einen balligen Vorsprung auf. Mit dem Vorsprung wird bewirkt, dass bei einer Rotation, wie auch bei einer Linearbewegung, des Gelenks und damit auch des Zwischenteils mitsamt dem Spannreif seitlich neben der Endoprothese wachsendes unerwünschtes Gewebematerial zurückgedrängt werden kann. Einem Eindringen dieses Gewebematerials, der sogenannten Fibrose, kann auf diese Weise entgegengewirkt oder sogar verhindert werden. Der Gefahr, dass das Gelenk mit der erfindungsgemäßen Endoprothese durch eine übermäßige Fibrosebildung in seiner Beweglichkeit eingeschränkt wird, kann damit begegnet werden. Schmerzen, wie sie herkömmlicherweise bei einer solchen Fibrose aufgrund des in dem Bewegungsbereich des Zwischenteils wachsenden Gewebematerials auftreten können, werden dank der erfindungsgemäßen Weiterbildung vermieden. Eine ansonsten eventuelle erforderliche operative Entfernung dieses Gewebema-

terials ist dank der erfindungsgemäßen Ausgestaltung nicht erforderlich.

Ein besonderer Vorteil dieser Weiterbildung liegt darin, dass mit dem vorzugsweise aus Metall bestehende Spannreif grundsätzlich eine Berührung des Knochens bzw. des Gewebematerials erfolgen kann, während bei den herkömmlicherweise allein aus einem Polyethylenmaterial bestehenden Zwischenteilen ein Kontakt mit dem Knochen bzw. dem Gewebematerial nicht wünschenswert war, weil dies zu unerwünschtem PoIy- ethylenabrieb führt. Die erfindungsgemäße Gestaltung nutzt also den Spannreif auf zweierlei Weise, nämlich seine Struktur zur Bildung des balligen Vorsprungs zum Zurückdrängen der Fibrose und sein Material, das überhaupt erst eine Berührung des fibrotischen Gewebes erlaubt.

Die Balligkeit des Vorsprungs braucht nur eindimensional zu sein, so dass sich also eine im Wesentlichen zylindermantelartige Form ergibt; sie kann vorzugsweise aber auch zweidimensional sein, so dass sich eine im Wesentlichen sphärische Gestaltung ergibt, wobei die Krümmung in der E- bene des Spannreifs und senkrecht dazu verschieden sein kann.

Zweckmäßigerweise erstreckt sich der ballige Vorsprung über die gesamte Länge der jeweiligen Außenseite. Zwar kann grundsätzlich auch mit einem sich nur über ein Teil der Länge einer Außenseite erstreckendem Vorsprung der gewünschte Effekt erreicht werden, jedoch ergeben sich bei einer Ausführung über die gesamte Länge größere und damit günstigere Krümmungsradien für den Vorsprung. Besonders zweckmäßige ist eine Anordnung des balligen Vorsprungs an einer medialen Längsseite des Spannreifs. In diesem Bereich

befindet sich bspw. bei einer Implantation der erfindungsgemäßen Endoprothese am Sprunggelenk der malleolus media- lis. Gerade in diesem Bereich kann es zu einer unerwünschten Fibrose kommen, deren schädliche Auswirkungen dank der erfindungsgemäßen Weiterbildung verhindert werden. Die sich über die gesamte Länge erstreckende Anordnung hat weiter den Vorteil, dass auch bei einer nicht-rotatorischen, bspw. linearen Vor- und Rückbewegung des Zwischenteils der erwünschte Effekt des Zurückdrängens erreicht werden kann.

Zweckmäßigerweise ist die Kontur des balligen Vorsprungs so gewählt, dass sie in der Aufsicht kreisbogenförmig ist. Eine solche Kontur ist günstig in der Herstellung und ergibt eine gleichmäßige Krümmung des Vorsprungs ohne starke ände- rungen des Krümmungsverlaufs. Es ist hierbei nicht erforderlich, dass das dem Kreisbogen zugrunde liegende Kreiszentrum mittig des Spannreifs ist. Zweckmäßigerweise ist es in Richtung auf die gegenüberliegende Lateralseite versetzt. Damit ergibt sich eine Exzentrität, aufgrund welcher bei größeren rotatorischen Auslenkungen des Zwischengelenkstücks ein stärkeres Zurückdrängen des fibrotischen Gewebematerials erreicht wird.

Die Außenfläche des balligen Vorsprungs ist vorzugsweise glatt ausgestaltet. Vorzugsweise kann sie poliert sein. Damit ergibt sich ein gleitgünstiges Verhalten, insbesondere unter dem Einfluss von Gewebeflüssigkeit. Der Gefahr eines Abreißens oder Abscherens von Gewebematerial wird damit wirksam begegnet.

Der ballige Vorsprung kann zweckmäßigerweise auch an den angrenzenden Außenseiten vorgesehen sein. Bei einer rechteckigen Gestaltung bedeutet dies, dass an der anterioren,

der posterioren sowie der medialen Seite des Spannreifs ein solcher balliger Vorsprung ausgebildet ist.

Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung erläutert, in der ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt ist. Es zeigen:

Fig. 1 einen Sagittalschnitt durch ein mit der erfindungsgemäßen Prothese versorgtes

Sprunggelenk;

Fig. 2 die Prothese gemäß Fig. 1 in perspektivischer Ansicht aufgefächert;

Fig. 3 a), b) eine Frontal- sowie eine Seitenansicht eines Spannreifs der Prothese;

Fig. 4 eine Teil-Querschnittsdarstellung des Spannreifs mit einem Zwischenteil der Prothese;

Fig. 5 eine Frontalansicht eines unteren Bereichs des Schienbeins mit einem Teil einer Varian- te der Endoprothese gemäß Fig. 1 bis 4;

Fig. 6 eine Ansicht von unten der Variante gemäß Fig. 5; und

Fig. 7 a) , b) eine Frontal- und Seitenansicht des in Fig.

6 dargestellten Spannreifs.

Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Prothese handelt es sich um eine Sprunggelenksprothese. Es sei angemerkt, dass die Erfindung auch auf andere Arten von Endoprothesen Anwendung finden kann, beispielwei- se Zwischenwirbelendoprothesen. Wesentlich ist, dass die Endoprothese zwei Lager aufweist, deren Bewegungsebenen durch konturverschiedene Gleitflächen bestimmt sind.

Die Endoprothese gemäß dem dargestellten Ausführungsbei- spiel weist im Wesentlichen drei Komponenten auf. Die erste Komponente ist eine Schienbeinkomponente 1, die zur Anordnung an dem unteren Ende eines Tibia-Knochens 91 ausgebildet ist. Sie weist einen plattenförmigen Teil 10 auf, dessen Unterseite eine ebene Gleitfläche 11 bildet. An der O- berseite des plattenförmigen Teils 10 ist ein mit Vorsprüngen versehener Verankerungskörper 12 vorgesehen, der zur Befestigung der Schienbeinkomponente 1 in entsprechenden Resektionsausnehmungen der Tibia 91 dient.

Die Prothese umfasst weiter eine Sprungbeinkomponente 4.

Sie ist sattelartig ausgebildet und weist an ihrer Oberseite eine konvex gewölbte Gleitfläche 44 auf. Sie kann wie dargestellt zylindermantelartig ausgebildet sein; genauso gut kann sie aber auch kegelartig ausgeführt sein. Auf ihr ist eine Führungsrippe 46 angeordnet, die in AP-Richtung liegt. Sie dient zur Führung bei einer Beuge- und Streckbewegung des Sprunggelenks .

Zwischen der Schienbeinkomponente 1 und der Sprungbeinkom- ponente 4 ist ein Zwischenteil 2 angeordnet. Es weist an seiner Oberseite eine ebene Gleitfläche 21 auf, die passend zur Gleitfläche 11 der Schienbeinkomponente 1 ausgebildet ist. An seiner Unterseite weist das Zwischenteil 2 eine

kongruent zur Gleitfläche 44 der Sprungbeinkomponente 4 ausgebildete Gleitfläche 24 auf. Sie weist zusätzlich eine Nut 26 auf, die zur längsverschieblichen Aufnahme der Rippe 46 ausgebildet ist. Damit ist das Zwischenteil 2 seitlich im Verhältnis zur Sprungbeinkomponente 4 geführt. Nur Beuge- und Streckbewegungen sind damit ermöglicht. Dagegen ermöglichen die ebenen Gleitflächen 11, 21 eine beliebige Bewegung in einer horizontalen Ebene, und zwar sowohl Längsund Querbewegungen wie auch insbesondere eine Drehung um die Hochachse.

Die Schienbeinkomponente 1 sowie die Sprungbeinkomponente 4 bestehen zweckmäßigerweise aus Metall, bspw. einer Kobalt- Chrom-Legierung, die an ihrer jeweiligen Außenseite mit ei- ner knochenwachstumsfordernden Beschichtung (bspw. Kalziumphosphat) versehen sind. Das Zwischenteil 2 hingegen besteht vorzugsweise aus einem gleitgünstigen Kunststoffmaterial, insbesondere Polyethylen. Jedoch soll nicht ausgeschlossen sein, dass auch andere Werkstoffe mit ausreichen- der Festigkeit und Gleitfähigkeit verwendbar sind.

Im implantierten Zustand ist das Gelenk und insbesondere das Zwischenteil 2 einer hohen Axiallast (symbolisiert durch einen Pfeil 95) längs der Hochachse ausgesetzt. Auf Grund der dabei entstehenden Kompression entsteht in dem Polyethylenmaterial des Zwischenteils 2 eine horizontal nach außen gerichtete divergierende Kraft (in Fig. 1 durch die Pfeile 96 symbolisiert) . Durch die konvexe Gestaltung der Gleitfläche 44 der Sprungbeinkomponente 4 verstärkt sich diese divergierende Kraft noch zusätzlich. Dadurch kann es unter hoher Last zu einer unerwünschten Verformung des Zwischenteils 2 kommen.

Um dem entgegen zu wirken, ist ein erfindungsgemäßer Spannreif 3 vorgesehen. Er besteht aus einer Kobaltchromlegierung mit einem Elastizitätsmodul, der etwa vierhundert Mal so hoch ist wie das des Polyethylenmaterials des Zwischen- teils 2. Es kann auch Titan verwendet werden, das einen etwa zweihundertfach höheren Elastizitätsmodul aufweist. Der Spannreif 3 ist aus einem Flachbandmaterial hergestellt. Es weist eine Stärke von bspw. 1 mm auf. Der Spannreif 3 weist im Horizontalschnitt eine Kontur entsprechend der Außenkon- tur des Zwischenteils 2 auf. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist dies eine quadratische Kontur. Es könnte aber genauso gut eine andere Kontur vorgesehen sein, z. B. rund für eine Ausführung als Zwischenwirbelprothese. Seine Abmessungen sind so gewählt, dass er das Zwischenteil 2 straff umschließt.

Der Spannreif 3 weist in seinem oberen Abschnitt eine umlaufende Gürtungszone 36 auf. Sie wirkt einer Verformung des Zwischenteils 2 unter Last in allen Seitenrichtungen (in Längs- wie in Querrichtung) entgegen. Zusätzlich schließt unten an die Gürtungszone 36 noch eine Spreizschutzzone 37 an. Die Spreizschutzzone 37, zu der auch die Anschrägung 32 gehört, stabilisiert die äußeren Bereiche der konkaven Gleitfläche 24 zusätzlich und wirkt damit auf besonders wirksame Weise der sich aus der konvexen Gestaltung der Gleitfläche 44 ergebenden divergierenden Kraftkomponente 96 entgegen. Damit ist dank des erfindungsgemäßen Spannreifs das Zwischenteil 2 verstärkt. Dadurch wird auch unter hoher Last einer unerwünschten Durchbiegung entgegen gewirkt.

Der Spannreif 3 ist an seiner Oberkante 31 gerade ausgeführt. Damit ergibt sich ein konstanter Abstand zu der Kan-

te der obenen Gleitfläche 21. An seiner Unterkante 34 weist der Spannreif an seinen Längsseiten 33 (die parallel zu der Rippe 46 ausgerichtet sind) eine bogenförmige Gestaltung auf. Sie ist so ausgeführt, dass sich in diesem Bereich ein konstanter Abstand der Unterkante 34 des Spannreifs 3 zu der Kante der unteren Gleitfläche 24 ergibt. An seinen Querseiten 35 weist der Spannreif 3 eine gerade Unterkante auf. Damit ergibt sich wiederum ein konstanter Abstand zu der entsprechenden Kante der Gleitfläche 24. In dem Bereich der Querseiten ist die Unterkante des Spannreifs schürzenartig nach unten gezogen und weist ferner eine Anschrägung 32 auf. Letztere ist so ausgeführt, dass sie eine durchgehende Ebene mit der entsprechenden Seitenfläche 22 des Zwischenteils 2 bildet. Dank der Anschrägung ergibt sich eine zusätzliche Verstärkung gerade in einem besonders durch die divergierenden Kräfte (s. Pfeil 96) belasteten Bereich, und zwar ohne dass damit eine unerwünschte Beschränkung der Beweglichkeit einhergeht.

Das Zwischenteil 2 weist im Bereich seiner oberen Gleitfläche 21 einen Flansch 20 auf. Gegen dessen Unterseite ist der Spannreif 3 bündig geschoben, so dass sich ein glatter übergang an der Außenseite zwischen dem Flansch 20 und der Außenfläche des Spannreifs 3 ergibt.

Dank der erfindungsgemäßen Gestaltung des Spannreifs 3 bleiben die oberen und unteren Gleitflächen 21, 24 frei, so dass sie in ihrer Lagerfunktion nicht beeinträchtigt sind.

In Fig. 5 bis 7 ist als ein weiteres Ausführungsbeispiel eine Variante der Sprunggelenk-Endoprothese gemäß Fig. 1 bis 4 dargestellt. Fig. 5 zeigt die Endoprothese an ihrem vorgesehenen Implantationsort an dem distalen Ende des Ti-

bia-Knochens 91. Aus Gründen der übersichtlichkeit ist von der Endoprothese nur die Schienbeinkomponente 1, das Zwischenteil 2 sowie ein variierter Spannreif 3' dargestellt. Parallel zum Tibia-Knochen 91 verläuft der Fibula-Knochen 90. Der Tibia-Knochen 91 bildet an seinem distalen Ende ein Plateau, an dem die Schienbeinkomponente 1 der erfindungsgemäßen Endoprothese angeordnet ist. Dieses Plateau ist seitlich nach medial durch einen Fortsatz des Tibia- Knochens 91 beschränkt, dem sogenannten malleolus medialis 93, und nach lateral durch einen entsprechenden Fortsatz des Fibula-Knochens 90, nämlich dem malleolus lateralis 94. Sie umfassen das Plateau des Tibia-Knochens 91 und damit die Schienbeinkomponente 1 der Endoprothese gabelartig. Dies ist in Fig. 6 gut zu erkennen.

Es hat sich gezeigt, dass einige Zeit nach der Implantation häufig eine Bildung von Gewebematerial (Fibrose) 99 in dem Bereich zwischen dem malleolus medialis 93 und dem Zwischenteil 2 bzw. dem darum angeordneten Spannreif 3' auf- tritt. Dies kann Schmerzen hervorrufen, die für den Patienten nicht nur sehr unangenehm sein könnten, sondern in nicht wenigen Fällen auch einen operativen Eingriff zur Beseitigung des Gewebematerials 99 erforderlich machen. Zur Vermeidung bzw. Verringerung des fibrotischen Gewebemateri- als 99 ist zumindest an einer Längsseite 33 des Spannreifs 3' , zweckmäßigerweise an der medialen, ein Vorsprung 39 ausgebildet. Der Vorsprung steht bezogen auf eine zu dem Zwischenteil 2 kongruente Kontur hervor. Ein solcher, über die kongruente Kontur hervorstehender Vorsprung kann auch an solchen Endoprothesen vorgesehen sein, die konturgleiche Gleitflächen aufweisen. Der Vorsprung weist vorzugsweise eine bogenförmige Außenkontur auf, wobei sich der Bogen ü- ber die gesamte Länge erstreckt. Der Vorsprung 39 ist

zweckmäßigerweise zweidimensional gewölbt, das bedeutet er hat eine sphärenartige Oberflächenform (siehe Fig. 7a). Die Krümmungsradien sind dabei verschieden groß, eine schwache Krümmung in der Horizontalebene (wie in Fig. 6 dargestellt) und eine stärkere Krümmung in einer Frontalebene (wie in Fig. 7a dargestellt). Um einen möglichst großen Krümmungsradius in der Horizontalebene zu erhalten, liegt der Mittelpunkt 30 des durch den Krümmungsradius definierten Kreises vorzugsweise nicht zentral in dem Spannreif 3' , sondern exzentrisch nach lateral und vorzugsweise auch nach frontal versetzt. Die Außenseite des Vorsprungs 39 ist glatt ausgebildet.

In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist eine Option verwirklicht, nämlich dass auch die Frontalseite sowie die Rückseite des Spannreifs 3' jeweils mit einem Vorsprung 39 f bzw. 39' ' versehen sind. Sie sind zweckmäßigerweise entsprechend dem Vorsprung 39 gestaltet, können aber auch abweichend geformt sein (z. B. zylindermantelartig statt sphärenartig, wie in Fig. 7b dargestellt). Ein krümmungs- gleicher übergang zwischen den Vorsprüngen 39, 39' , 39' ' ist nicht erforderlich, zweckmäßigerweise sind die Geometrien aber so gewählt, dass der übergang stufenfrei ist. Die laterale Längsseite des Spannreifs 3' weist zweckmäßiger- weise keinen Vorsprung auf. Dies dient dazu, den Freigang des Spannreifs zu gewährleisten. Weiter hat dies den Vorteil, dass eine eindeutige Orientierung des Spannreifs 3' damit vorgegeben ist, wodurch die Gefahr eines Einbaus in einer falschen Lage verringert ist.

Der Spannreif 3' ist wie der Spannreif 3 des in den Fig. 1 bis 4 dargestellten Ausführungsbeispiels vorzugsweise aus einem Metallmaterial, insbesondere Titan oder einer Kobalt-

Chrom-Legierung herstellt. Er kann damit mit dem fibroti- schen Gewebematerial 99 in Kontakt kommen, ohne dass dadurch Beeinträchtigungen des umliegenden Gewebes zu befürchten sind. Bei der Bewegung der Endoprothese, insbeson- dere bei der Rotation aber auch bei einer Bewegung in Längsrichtung nach vorne oder hinten wird dank des Vorsprungs 39 ein Zurückdrängen des fibrotischen Gewebematerials 39 erreicht. Einem Einwachsen des fibrotischen Gewebematerials 99 in den Bereich der Endoprothese wird damit wirksam begegnet.

Der Vorsprung 39 ist üblicherweise einstückig mit dem Spannreif 3' ausgeführt. Es soll aber nicht ausgeschlossen sein, dass eine mehrteilige Konstruktion gewählt ist, bei welcher der Vorsprung 39 als gesondertes Teil ausgeführt ist und an dem Spannreif 3' durch geeignete Befestigungsmittel befestigt ist. Letzteres bietet den Vorteil, dass für den Vorsprung 39 ein besonders gleitgünstiges und zum Kontakt mit dem fibrotischen Gewebematerial 99 besonders geeignetes Material ausgewählt sein kann, ohne dass es auf dessen mechanische Belastbarkeit als Verstärkungselement, wie sie für die Auswahl des Materials für den Spannreif 3 von Bedeutung sind, ankommt.

Es sei abschließend angemerkt, dass die erfindungsgemäße

Ausgestaltung eines Spannreifs mit einem Vorsprung 39 nicht auf Sprunggelenk-Endoprothesen beschränkt ist.