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Patent Searching and Data


Title:
ENERGY ABSORPTION DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/200604
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an energy absorption device for a bumper (4) of a motor vehicle. The energy absorption device has a first deformation element (8) on the front side of the bumper (4). The first deformation element (8) is a foam shaped part which extends over the width of the bumper (4) and has a density of from 20 to 50 g/l. At least one second deformation element (10), with a density which is at least 50 g/l higher than the first deformation element (8), is inserted into the first deformation element (8).

Inventors:
KOEHLER ARNE (DE)
RUDOLPH TIM (DE)
MANSKE TAMARA (DE)
MUSELMANN CHRISTIAN (DE)
GROSS MARTIN (DE)
NOVINE MAZDAK (DE)
SCHROEDER MANUEL (DE)
Application Number:
PCT/EP2020/055450
Publication Date:
October 08, 2020
Filing Date:
March 02, 2020
Export Citation:
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Assignee:
BAYERISCHE MOTOREN WERKE AG (DE)
International Classes:
B60R19/18
Foreign References:
JPS60143161A1985-07-29
EP1577168A22005-09-21
EP1433665A22004-06-30
DE69904140T22003-08-21
DE102015209746A12016-12-01
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Claims:
Energieabsorptionsvorrichtung

Patentansprüche

1. Energieabsorptionsvorrichtung für einen Stoßfänger eines Fahrzeugs, aufweisend ein sich im Wesentlichen über die gesamte Breite des Stoßfängers erstreckendes erstes Deformationselement und wenigstens ein zweites Deformationselement, das am ersten Deformationselement angeordnet ist,

dadurch gekennzeichnet, dass erstes und zweites Deformationselement (8; 10) aus Schaummaterialien unterschiedlicher Dichte bestehen, wobei das Schaum material des ersten Deformationselements (8) eine um mindestens 50 g/l gerin gere Dichte als das Schaummaterial des zweiten Deformationselements (10) hat, wobei die Dichte des Schaummaterials des ersten Deformationselements (8) 20 bis 50 g/l und die Dichte des Schaummaterials des zweiten Deformationsele ments (10) 80 bis 250 g/l beträgt.

2. Energieabsorptionsvorrichtung nach Anspruch 1 ,

dadurch gekennzeichnet, dass das Schaummaterial des ersten Deformationsele ments (8) eine um mindestens 60 g/l geringere Dichte als das Schaummaterial des zweiten Deformationselements (10) hat.

3. Energieabsorptionsvorrichtung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Schaummaterial des ersten Deformationsele ments (8) eine um mindestens 70 g/l geringere Dichte als das Schaummaterial des zweiten Deformationselements (10) hat.

4. Energieabsorptionsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,

dadurch gekennzeichnet, dass die Dichte des Schaummaterials des zweiten De formationselements (10) 90 bis 250 g/l beträgt.

5. Energieabsorptionsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,

dadurch gekennzeichnet, dass die Dichte des Schaummaterials des zweiten De formationselements (10) 100 bis 250 g/l beträgt.

6. Energieabsorptionsvorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass, dass das zweite Deformationselement (10) in das erste Deformationselement (8) eingesetzt ist,

7. Energieabsorptionsvorrichtung nach Anspruch 6,

dadurch gekennzeichnet, dass das erste Deformationselement (8) eine Ausspa rung (22) für die Aufnahme des zweiten Deformationselements (10) aufweist.

8. Energieabsorptionsvorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Deformationselement (10) an der Vor derseite des ersten Deformationselements (8) angeordnet ist.

9. Energieabsorptionsvorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Deformationselement (10) quaderähn lich oder pyramidenähnlich ausbildet ist.

10. Energieabsorptionsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,

dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Deformationselement (10) streifenför mig ausgebildet ist.

11. Energieabsorptionsvorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass sich das zweite Deformationselement (10) über einen wesentlichen Teil der Breitenerstreckung des ersten Deformationselements (8) erstreckt.

12. Energieabsorptionsvorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Deformationselement (10) durch Formschluss und/oder Verklebung und/oder mittels separater Verbindungsele mente mit dem ersten Deformationselement (8) verbunden ist.

13. Energieabsorptionsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11 ,

dadurch gekennzeichnet, dass erstes und zweites Deformationselement (8 bzw. 10) als Mehrkomponentenschaumbauteil hergestellt sind.

14. Kraftfahrzeug mit einer Energieabsorptionsvorrichtung nach einem der vorge nannten Ansprüche.

Description:
Energieabsorptionsvorrichtung

Beschreibung

Die Erfindung betrifft eine Energieabsorptionsvorrichtung für einen Stoßfänger eines Fahrzeugs, insbesondere eines Kraftfahrzeugs, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Kraftfahrzeug gemäß Anspruch 14.

Aus der DE 10 2015 209 746 A1 ist eine Energieabsorptionsvorrichtung für einen Stoß fänger eines Kraftfahrzeugs bekannt, die an der Vorderseite eines als Querträger ausge bildeten Stoßfängers angeordnet ist. Die bekannte Energieabsorptionsvorrichtung setzt sich aus einem einen„Grundkörper“ bildenden ersten Deformationselement (in der Ter minologie der DE 10 2015 209 746 A1 als„zweites Deformationselement“ bezeichnet) und lokalen zweiten Deformationselementen (in der Terminologie der

DE 10 2015 209 746 A1 als„drittes Deformationselement“ bezeichnet) zusammen. Die zweiten Deformationselemente sind bevorzugt in Verlängerung der Längsträger des Kraftfahrzeugs angeordnet.

Aufgabe der Erfindung ist es, die bekannte Energieabsorptionsvorrichtung weiterzubil den.

Diese Aufgabe wird durch eine Energieabsorptionsvorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Patentanspruch 14 betrifft ein Kraftfahrzeug mit einer erfin dungsgemäßen Energieabsorptionsvorrichtung. Kerngedanke der Erfindung ist es, eine Energieabsorptionsvorrichtung aus einem zusam mengesetzten Schaumbauteil bereitzustellen, dessen Bestandteile eine deutlich unter schiedliche Dichte und damit eine deutlich unterschiedliche Steifigkeit aufweisen.

Erfindungsgemäß hat das Schaummaterial des ersten Deformationselements eine um mindestens 50 g/l geringere Dichte als das zweite Deformationselement („Dichteab stand“). In Ausgestaltung der Erfindung hat das Schaummaterial des ersten Deformati onselements eine um mindestens 60 g/l geringere Dichte als das zweite Deformationsele ment. In weiterer Ausgestaltung der Erfindung hat das Schaummaterial des ersten Defor mationselements eine um mindestens 70 g/l geringere Dichte als das zweite Deformati onselement.

Ferner beträgt erfindungsgemäß die Dichte des Schaummaterials des ersten Deformati onselements 20 bis 50 g/l („Dichte 1“). In Ausgestaltung der Erfindung beträgt die Dichte des Schaummaterials des ersten Deformationselements 25 bis 40 g/l. In weiterer Ausge staltung der Erfindung beträgt die Dichte des Schaummaterials des ersten Deformations elements 25 bis 35 g/l.

Ferner beträgt erfindungsgemäß die Dichte des Schaummaterials des zweiten Deforma tionselements 80 bis 250 g/l („Dichte 2“).“). In Ausgestaltung der Erfindung beträgt die Dichte des Schaummaterials des zweiten Deformationselements 90 bis 250 g/l. In weiterer Ausgestaltung der Erfindung beträgt die Dichte des Schaummaterials des zweiten Defor mationselements 100 bis 250 g/l.

Alle Angaben zu den Dichtewerten sind mit einer Toleranz von +/- 10 % belegt.

Die Erfindung beinhaltet beliebige Kombinationen des„Dichteabstands“ mit der„Dichte 1“ und der„Dichte 2“, also Paarungen von erstem und zweitem Deformationselement mit einem festgelegten Unterschied in der Dichte der Schaummaterialien der beiden Defor mationselemente.

Grundsätzlich ist ein größerer absoluter„Dichteabstand“ sinnvoll, wenn die„Dichte 1“ ei nen Wert am oberen Rand des angegeben Bereichs hat, im Vergleich zu einem Wert der „Dichte 1“ am unteren Rand des angegeben Bereichs. Damit ergibt sich in beiden Fällen ein vergleichbarer relativer„Dichteabstand“.

Die angegebenen Wertebereiche für die Dichten der Schaummaterialien von erstem und zweitem Deformationselement hat die Anmelderin mit neuen Denkansätzen in umfangrei chen Untersuchungen ermittelt, bei denen es galt, die zum Teil widersprüchlichen Anfor derungen zwischen Fußgängerschutz und„Low Speed Crash“ aufzulösen.

Das erste Deformationselement ist in seinem Energieabsorptionsverhalten grundsätzlich auf die Erfordernisse des Fußgängerschutzes ausgelegt.

Um darüber hinaus einem höheren Lasteintrag bei einem so genannten„Low Speed Crash“ (Kollisionsgeschwindigkeit < 20 km/h) gerecht zu werden, ist bei der erfindungs gemäßen Energieabsorptionsvorrichtung wenigstens ein zweites Deformationselement mit größerer Steifigkeit vorgesehen. Damit erfüllt die erfindungsgemäße Energieabsorpti onsvorrichtung insgesamt sowohl die Anforderungen aus dem Fußgängerschutz als auch aus dem„Low Speed Crash“.

Beim„Low Speed Crash“ handelt es sich beispielsweise um Parkrempler oder um Auf fahrunfälle mit geringer Geschwindigkeit (bzw. geringer Restgeschwindigkeit nach voran gegangener Abbremsung). Derartige Kollisionen liegen in der Regel unter der Auslöse- schwelle des Airbagsystems zum Schutz der Insassen des Fahrzeugs. Die bei einem„Low Speed Crash“ auftretenden Schäden am Fahrzeug sind so genannte Bagatellschäden, bei denen keine Schädigung der tragenden Struktur des Fahrzeugs eintritt. Dennoch ist es für die Begrenzung des Schadens am Fahrzeug maßgeblich, dass in der Energie absorptionsvorrichtung möglichst viel Kollisionsenergie abgebaut wird. Dies verringert die Reparaturkosten. Damit kann eine günstigere Kasko-Einstufung der Fahrzeugversicherer erreicht werden.

Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass das zweite Deformationselement eine lo kale Versteifung des ersten Deformationselements bildet. Dabei kann das erste Defor mationselement einen„Grundkörper“ bilden, der das zweite Deformationselement in sich oder an sich aufnimmt. Das zweite Deformationselement kann an einer Position bzw. ei nigen Positionen des ersten Deformationselements eingesetzt oder aufgesetzt sein. Die Position und/oder die Größe des zweiten Deformationselements hängt bzw. hängen von der Ausgestaltung des Fahrzeugs ab, insbesondere von der Ausgestaltung des Stoß fängers und/oder des ersten Deformationselements. Die Auslegung der Energieabsorpti onsvorrichtung wird üblicherweise in Versuchen mit Prüfkörpern (zum Beispiel: Barriere, Pendel) vorgenommen. Beispielsweise werden Position und/oder Größe des zweiten De formationselements so bemessen, dass eine ausreichende geometrische Überdeckung mit den üblicherweise verwendeten Prüfkörpern vorliegt, bei gleichzeitig maximaler Aus dehnung des ersten Deformationselements. Damit erfüllt das Gesamtsystem sowohl die Anforderungen aus dem Fußgängerschutz als auch aus dem„Low Speed Crash“.

Mit der Erfindung wird also der Zielkonflikt zwischen Fußgängerschutz und„Low Speed Crash“ gelöst, unter Berücksichtigung der Anforderungen aus dem im Fahrzeug zur Ver fügung stehenden Bauraum und den aus dem Package des Fahrzeugs vorgegebenen Fahrzeugproportionen.

Dabei wird im„Low Speed Crash“ durch das zweite Deformationselement die Intrusion des Prüfkörpers auf ein Minimum reduziert, zur Minimierung des Fahrzeugschadens, bei gleichzeitiger Erfüllung der Fußgängerschutzanforderungen durch gezielten Energieab bau im ersten Deformationselement.

Das zweite Deformationselement hat aufgrund seiner Positionierung am oder im ersten Deformationselement und/oder aufgrund seiner Formgebung und/oder seiner Größe kei nen nennenswerten Einfluss auf den Fußgängerschutz.

Das zweite Deformationselement ist in Ausgestaltung der Erfindung so dimensioniert, dass es die Sensierung des Aufpralls eines Fußgängers, beispielsweise durch einen Druckschlauch, nicht beeinflusst. Diese Sensierung dient zum Beispiel der Auslösung von Aktuatoren für eine aktive Frontklappe.

Bei unterschiedlichen Fahrzeugmodellen eines Fahrzeugherstellers und/oder Varianten eines Fahrzeugmodells und/oder Länderausführungen eines Fahrzeugmodells ist es durch die Erfindung in einfacher Weise möglich, durch entsprechende Paarungen von ersten und zweiten Deformationselementen eine individuelle Anpassung zu erreichen. Die Deformationselemente der einzelnen Fahrzeugvarianten können sich hierbei beispiels weise in ihrer Dichte und/oder ihrer Geometrie (Breite, Höhe, Dicke) unterscheiden, ebenso hinsichtlich der Anordnung des zweiten Deformationselements am oder im ersten Deformationselement.

Mit der Erfindung ist die Möglichkeit gegeben, den benötigten Bauraum in Längsrichtung des Fahrzeugs, zwischen der Stoßfängerverkleidung und der Vorderseite des Stoßfän gers, zu verkleinern, ohne den Fußgängerschutz und/oder die Anforderungen aus dem „Low Speed Crash“ zu beeinträchtigen. Dadurch wird der„Überhang“ der Karosserie vor der Vorderachse verringert, was sich positiv auf das äußere Erscheinungsbild des Fahr zeugs auswirkt. Wie bereits oben erwähnt, kann durch die erhöhte Energieaufnahme des zweiten Deformationselements eine geringere crashbedingte Intrusion (und damit ein ver ringertes Schadensbild am Fahrzeug) erreicht werden, mit Vorteilen hinsichtlich der Ver sicherungseinstufung des Fahrzeugs. Außerdem ist hinter dem Stoßfänger ein geringerer Deformationsfreiraum erforderlich, beispielsweise für einen hinter dem Stoßfänger ange ordneten Kühler.

Das zweite Deformationselement hat im Vergleich zum ersten Deformationselement eine geringere Erstreckung in Fahrzeugquerrichtung und/oder in Fahrzeughochrichtung und/o der in Fahrzeuglängsrichtung. Das zweite Deformationselement stellt also eine lokale Ver steifung innerhalb der Energieabsorptionsvorrichtung dar.

In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung sind wenigstens zwei zweite Deformations elemente vorgesehen, die beispielsweise spiegelsymmetrisch zu einer Längsmittenebene des Fahrzeugs angeordnet sind, am oder im rechten und linken Abschnitt des ersten De formationselements.

Die zweiten Deformationselemente sind zum Beispiel im Bereich der Verlängerung von vorderen Längsträgern des Fahrzeugs angeordnet. Diese vorderen Längsträger werden auch als Motorträger bezeichnet und nehmen an ihren vorderen Enden den Stoßfänger auf. Die vorderen Längsträger haben in ihrem vorderen Bereich so genannte„Defoboxen“, zur Energieaufnahme im Crashfall. Das Kraftniveau, ab dem eine Verformung der zweiten Deformationselemente eintritt, liegt beispielsweise etwas unterhalb des Kraftniveaus, ab dem eine Verformung der„Defoboxen“ eintritt. Mit dieser Ausgestaltung wird ein Kompri mieren des zweiten Deformationselements, gegebenenfalls bis zu seiner Verblockung, erreicht, bevor die„Defobox“ aktiviert wird.

Selbstverständlich können auch mehr als zwei zweite Deformationselemente vorgesehen sein. Zusätzlich oder alternativ zur paarweisen Anordnung der zweiten Deformationsele mente kann auch ein einzelnes, bevorzugt mittig am oder im ersten Deformationselement angeordnetes zweites Deformationselement vorgesehen sein.

Das erste Deformationselement kann sich durchgehend über zumindest nahezu die ganze Breite des Stoßfängers erstrecken.

In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist das zweite Deformationselement in das erste Deformationselement eingesetzt.

Hierzu kann in vorteilhafter Weise wenigstens eine Aussparung im ersten Deformations element vorgesehen sein, in der das zweite Deformationselement aufgenommen ist. Hierdurch weist das erste Deformationselement im Bereich des eingesetzten zweiten Deformationselements eine geringere Materialstärke auf.

In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist das zweite Deformationselement an der Vorderseite des ersten Deformationselements angeordnet, also benachbart zur angren zenden Stoßfängerverkleidung.

Alternativ kann das zweite Deformationselement auch in die Rückseite des ersten Defor mationselements eingesetzt sein, benachbart zum angrenzenden Stoßfänger. Bei Ener gieabsorptionsvorrichtungen aus„Mehrkomponentenschaumbauteilen“ (siehe unten ste hende Definition) kann das zweite Deformationselement auch im Inneren des ersten De formationselements angeordnet sein, also allseitig vom Material des ersten Deformati onselements umschlossen sein. In diesen Fällen kann die Sensierung des Aufpralls ei nes Fußgängers beispielsweise durch eine Einrichtung im Bereich der Vorderseite des ersten Deformationselements erfolgen. Dabei kann das zweite Deformationselement quaderähnlich oder pyramidenähnlich aus gestaltet sein. Alternativ kann das zweite Deformationselement streifenförmig ausgebil det sein. Bei beiden Ausgestaltungen kann das zweite Deformationselement oberhalb und/oder unterhalb und/oder an der Vorderseite und/oder an der Rückseite und/oder im Inneren des ersten Deformationselements angeordnet sein.

Bei der streifenförmigen Ausbildung kann sich das zweite Deformationselement über ei nen Teil der Breitenerstreckung des ersten Deformationselements erstrecken. In einer Ausgestaltung der Erfindung erstreckt sich das zweite Deformationselement über einen wesentlichen Teil der Breite des ersten Deformationselements. Das zweite Deformati onselement hat bevorzugt eine Höhenerstreckung, die geringer ist als die Höhenerstre ckung des ersten Deformationselements. Das streifenförmige zweite Deformationsele ment kann in einer„rinnenförmigen“ Aussparung des ersten Deformationselements auf genommen sein. Alternativ kann das streifenförmige zweite Deformationselement flächig auf die Vorderseite und/oder auf die Rückseite des ersten Deformationselements aufge setzt sein.

Neben der Ausgestaltung des ersten Deformationselements als„Grundkörper“ können erste und zweite Deformationselemente auch alternierend nebeneinander oder überei nander direkt am Stoßfänger angeordnet sein. Dabei ist der Volumenanteil des zweiten Deformationselements geringer als der Volumenanteil des ersten Deformationsele ments, um den Anforderung des Fußgängerschutzes gerecht zu werden.

In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung steht das erste Deformationselement gegenüber dem zweiten Deformationselement vor, so dass im Kollisionsfall zunächst das erste Deformationselement komprimiert wird. Wie bereits oben ausgeführt, kann das erste Deformationselement jedoch auch„hinter“ oder„in“ dem zweiten Deformationsele ment angeordnet sein.

Allen oben genannten Ausführungsformen ist jedoch gemeinsam, dass aufgrund der ge ringeren Dichte des ersten Deformationselements zunächst das erste Deformationsele ment komprimiert wird, bevor nachfolgend das zweite Deformationselement komprimiert wird. Alle oben verwendeten Lagebezeichnungen beziehen sich auf die Einbaulage einer er findungsgemäßen Energieabsorptionsvorrichtung in ein Fahrzeug.

Die Herstellung der erfindungsgemäßen Energieabsorptionsvorrichtung, die sich aus dem„Grundkörper“ des ersten Deformationselements und dem darin eingesetzten oder damit verbundenen zweiten Deformationselement zusammensetzt, kann auf unter schiedliche Weise erfolgen. Zum einen kann es sich um„gebaute Energieabsorptions vorrichtungen“ mit separat hergestellten und nachträglich zusammengefügten Schaum bauteilen handeln. Andererseits kann die Energieabsorptionsvorrichtung aus untrennbar miteinander verbundenen Schaumbestandteilen („Mehrkomponentenschaumbauteilen“) bestehen.

Bei einer„gebauten Energieabsorptionsvorrichtung“ werden erstes und zweites Defor mationselement separat hergestellt. Das erste Deformationselement weist in bevorzug ter Ausgestaltung der Erfindung eine Aussparung zur Aufnahme für das zweite Deforma tionselement auf. Das zweite Deformationselement wird in die Aussparung des ersten Deformationselements eingesetzt und beispielsweise durch eine formschlüssige Verbin dung im ersten Deformationselement fixiert. Die formschlüssige Verbindung kann zum Beispiel mit dem Einsetzen des zweiten Deformationselements („Hartschaum-Bauteil“) in das erste Deformationselement erfolgen, beispielsweise in einen Hinterschnitt oder ent lang von Schrägflächen des ersten Deformationselements.

Alternativ oder zusätzlich kann das zweite Deformationselement durch Verklebung mit dem ersten Deformationselement verbunden sein.

Alternativ oder zusätzlich können Zusatzelemente zur Fixierung des zweiten Deformati onselements am ersten Deformationselement vorgesehen sein, wie beispielsweise Klipse.

Bei der Herstellung eines„Mehrkomponentenschaumbauteils“ wird beispielsweise ein vorgefertiges zweites Deformationselement („Hartschaum-Bauteil“) in einen Formteilau tomaten eingelegt. Nachfolgend wird in den Formteilautomaten das Material des ersten Deformationselements eingeblasen und hierdurch das zweite Deformationselement um schäumt.

Weiterhin kann ein„MehrkomponentenschaumbauteN“ beispielsweise ohne vorgeformtes „Hartschaum-Bauteil“ in einem Formteilautomaten mit Schiebern durch aufeinanderfol gendes Einfüllen der beiden unterschiedlichen Kunststoffmaterialien hergestellt werden.

In der vorangegangenen Beschreibung ist in Zusammenhang mit dem„zweiten Deforma tionselement“ grundsätzlich der Singular verwendet, in dem Sinn, dass es sich dabei um „mindestens ein zweites Deformationselement“ handelt.

Die Erfindung betrifft weiterhin ein Kraftfahrzeug mit einer erfindungsgemäßen Energie absorptionsvorrichtung .

Mögliche Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und wer den nachfolgend näher erläutert. Es zeigt:

Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Stoßfängeranordnung mit einer Energie absorptionsvorrichtung nach dem Stand der Technik (linke Hälfte von Fig. 1) bzw. einer erfindungsgemäßen Energieabsorptionsvorrichtung (rechte Hälfte von Fig. 1),

Fig. 2 eine perspektivische Darstellung eines ersten Deformationselements für einen Stoßfänger, nach dem Stand der Technik,

Fig. 3 eine der Fig. 2 entsprechende Darstellung eines erfindungsgemäßen ersten De formationselements mit eingesetzten zweiten Deformationselementen,

Fig. 4 eine vergrößerte Darstellung des Details Z von Fig. 3, mit separat dargestelltem zweiten Deformationselement,

Fig. 5 ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung in perspektivischer Darstellung, io

Fig. 6 eine perspektivische Schnittdarstellung gemäß der Schnittverlaufslinie Vl-Vl in Fig. 5,

Fig. 7 eine perspektivische Schnittdarstellung gemäß der Schnittverlaufslinie Vll-Vll in Fig. 5,

Fig. 8 ein drittes Ausführungsbeispiel der Erfindung in perspektivischer Darstellung und

Fig. 9 eine perspektivische Schnittdarstellung gemäß der Schnittverlaufslinie IX - IX in Fig. 8.

Fig. 1 erläutert den Aufbau einer Energieabsorptionsvorrichtung nach dem Stand der Technik im Vergleich zu einer erfindungsgemäßen Energieabsorptionsvorrichtung.

Eine in ihrer Gesamtheit mit 102 bezeichnete bekannte Stoßfängeranordnung für ein Kraftfahrzeug weist einen in Querrichtung des Kraftfahrzeugs verlaufenden Stoßfänger 104 (Stoßfängerquerträger) auf, der über einen linken Längsträger 106 und einen nicht dargestellten rechten Längsträger an die tragende Struktur des Kraftfahrzeugs angebun den ist. Der Stoßfänger 104 ist mit einer Energieabsorptionsvorrichtung versehen, die von einem vorderseitig am Stoßfänger 104 angeordneten ersten Deformationselement 108 gebildet wird. Eine Vorderkante einer Frontklappe des Kraftfahrzeugs ist mit 105 be zeichnet. Entgegen der Fahrtrichtung ist hinter der Stoßfängeranordnung 102 unter an derem ein Kühler 107 vorgesehen. Das erste Deformationselement 108 hat eine Dicke D von beispielsweise 80 mm. Die Dicke D kann in Querrichtung des Kraftfahrzeugs etwa gleichbleibend sein oder in Querrichtung des Kraftfahrzeugs variieren.

Die in ihrer Gesamtheit mit 2 bezeichnete erfindungsgemäße Stoßfängeranordnung für ein Kraftfahrzeug weist ebenfalls einen in Querrichtung des Kraftfahrzeugs verlaufenden Stoßfänger 4 (Stoßfängerquerträger) auf, der über einen nicht dargestellten linken und einen rechten Längsträger 6 an die tragende Struktur des Kraftfahrzeugs angebunden ist. An der Vorderseite des Stoßfängers 4 ist eine Energieabsorptionsvorrichtung mit ei nem ersten Deformationselement 8 angeordnet. In das erste Deformationselement 8 sind je Fahrzeugseite (nur rechte Seite dargestellt) ein äußeres und ein inneres zweites Deformationselement 10 eingesetzt. Eine Vorderkante der Frontklappe des Kraftfahr zeugs ist mit 5 bezeichnet. Hinter der Stoßfängeranordnung 2 ist unter anderem ein Kühler 7 vorgesehen.

Das erste Deformationselement 8 besteht aus einem Schaummaterial, vorzugsweise aus einem Kunststoffmaterial, beispielsweise EPP oder PU, zum Bespiel mit einer in Quer-, Längs- und Höhenrichtung des Kraftfahrzeugs einheitlichen Dichte von beispiels weise etwa 30 g/l. Die zweiten Deformationselemente 10 bestehen ebenfalls aus einem Schaummaterial, vorzugsweise aus einem Kunststoffmaterial, beispielsweise EPP oder PU. Die Dichte der zweiten Deformationselemente 10 ist deutlich höher als die Dichte des ersten Deformationselements 8 und beträgt beispielsweise etwa 100 g/l. Dement sprechend ist auch die Steifigkeit der zweiten Deformationselemente 10 deutlich größer als die Steifigkeit des ersten Deformationselements 8. Demzufolge handelt es sich bei den zweiten Deformationselementen 10 um so genannte„Hartschaumteile“.

Das Schaummaterial von erstem und/oder zweitem Deformationselement wird beispiels weise von einem Partikelschaum, wie EPP, gebildet. Ebenso kommt zum Beispiel ein PUR-Schaum in Frage.

Das erste Deformationselement 8 hat in den Abschnitten, in denen kein zweites Defor mationselement 10 vorgesehen ist, eine Dicke D von beispielsweise 80 mm. In den Be reichen mit zweitem Deformationselement 10 beträgt die Dicke D1 des ersten Deformati onselements 8 beispielsweise 40 mm. Die Dicke D2 des zweiten Deformationselements 10 beträgt zum Beispiel 40 mm. Unter„Dicke ' “ ist dabei die Erstreckung in Längsrich tung des Kraftfahrzeugs zu verstehen.

Durch die zweiten Deformationselemente 10 wird beispielsweise bei einem standardi sierten Prüfverfahren (zum Beispiel einem Pendelschlagversuch) die Eindringtiefe des Kollisionsgegenstands aufgrund der lokalen Versteifung durch die zweiten Deformations elemente 10 lokal signifikant reduziert. Durch die verringerte Eindringtiefe kann die Vor derkante 5 der Frontklappe des Kraftfahrzeugs weiter nach vorne gezogen werden als dies bei einem Kraftfahrzeug nach dem Stand der Technik der Fall ist. In Fig. 2 ist ein erstes Deformationselement 108 nach dem Stand der Technik gezeigt, das als Schaumformteil ausgebildet ist. Die Außenkontur des ersten Deformationsele ments 108 ist an die Innenseite einer nicht dargestellten Stoßfängerverkleidung ange passt, so dass sich die in Fig. 2 dargestellte„zerklüftete“ Außenkontur ergibt. Beispiels weise hat das Deformationselement 108 Aussparungen 130 für PDC-Sensoren sowie eine Aussparung 132 für eine Abschleppöse. Die in Fig. 2 nicht sichtbare Rückseite des Deformationselements 108 ist entsprechend des nicht dargestellten korrespondierenden Stoßfängers 104 geformt, im Sinn einer großflächigen Anlagefläche. Ferner ist eine Mehrzahl von Fixierungsarmen 134 ersichtlich, mit denen das erste Deformationsele ment 108 am Stoßfänger 104 formschlüssig angeordnet werden kann.

Fig. 3 zeigt ein erfindungsgemäßes erstes Deformationselement 8, das mit Ausnahme einer rechten und einer linken Aussparung 20 (in Fig. 4 dargestellt) identisch zum ersten Deformationselement 108 gemäß Fig. 2 ist. Die Aussparungen 20 dienen erfindungsge mäß der Aufnahme eines rechten und eines linken zweiten Deformationselements 10.

Im Übrigen hat das erste Deformationselement 8 dem ersten Deformationselement 108 entsprechende Aussparungen 30 und 32 sowie Fixierungsarme 34.

In Fig. 4 ist der maßgebliche Unterschied zwischen dem bekannten Deformationsele ment 108 und dem erfindungsgemäßen Deformationselement 8 vergrößert dargestellt. Das zweite Deformationselement 10 ist beispielsweise als Hartschaumkörper ausgebil det, der in die Aussparung 20 des ersten Deformationselements 8 eingeklipst werden kann. Das erste Deformationselement 8 ist beispielsweise als Schaumformteil ausge führt.

Fig. 5 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung. Die Deformationselemente 8 und 10 des Ausführungsbeispiels gemäß Fig. 5 sind beispielsweise an die Gestaltung einer Stoßfängerverkleidung für eine Ausstattungsvariante angepasst. Gleiche und gleichwirkende Bauteile sind mit denselben Bezugszeichen wie im ersten Ausführungs beispiel versehen.

Abweichend vom ersten Ausführungsbeispiel sind gemäß Fig. 5 das rechte und das linke zweite Deformationselement 10 geometrisch unterschiedlich gestaltet. Das rechte zweite Deformationselement 10 weist im Unterschied zum linken zweiten Deformations element 10 außenseitig eine Aussparung 22 für eine Befestigungsbuchse für eine ein- schraubbare Abschleppöse auf. Außerdem ist an der Vorderseite des rechten zweiten Deformationselements 10 eine Aussparung 24 für einen Deckel zur Abdeckung der Öff nung für die Abschleppöse vorgesehen.

Die Fig. 6 und 7 zeigen die beiden Deformationselemente 10 in vergrößerten Schnittdar stellungen. Hierbei ist an der Rückseite des ersten Deformationselements 8 ein Kanal 26 zur Aufnahme eines nicht dargestellten Fluidschlauchs zur Sensierung eines Aufpralls am Stoßfänger 4 dargestellt.

Die Fig. 8 und 9 zeigen eine Energieabsorptionsvorrichtung mit einem ersten und einem zweiten Deformationselement 8 bzw. 10. Beide Deformationselemente 8 und 10 erstre cken sich über einen wesentlichen Teil der Breite eines nicht dargestellten Stoßfängers (Stoßfängerquerträger). Hierbei ist das erste Deformationselement 8 zur vollflächigen Anlage am Stoßfänger ausgebildet. Das erste Deformationselement 8 hat Aussparungen 40, in die Befestigungselemente (zum Beispiel Montagestopfen) zur Anbindung an den Stoßfänger einsetzbar sind. An der dem Stoßfänger zugewandten Rückseite des ersten Deformationselements 8 ist ein Kanal 26 für die Aufnahme eines Fluidschlauchs 42 vor gesehen. Der Fluidschlauch 42 dient der Sensierung eines Aufpralls am Stoßfänger. Die benachbarten Kanäle 26a und 26b im ersten Deformationselement 8 ermöglichen eine ungehinderte Verformung des mittleren Kanals 26, damit sich der Fluidschlauch 42 im Fall eines Fußgängeraufpralls in optimaler Weise verformen und damit den Aufprall best möglich sensieren kann.

Das zweite Deformationselement 10 ist streifenförmig ausgebildet und im unteren Bereich der Vorderseite des ersten Deformationselements 8 angeordnet, dem ersten Deformati onselement 8 also vorgelagert. Es ist mit dem ersten Deformationselement 8 beispiels weise durch Verklebung verbunden. Dabei überragt das zweite Deformationselement 10 das erste Deformationselement 8 jeweils an den seitlichen Endabschnitten. Die Höhe des zweiten Deformationselements 10 ist etwa halb so groß wie die Höhe des ersten Defor mationselements 8. Das zweite Deformationselement 10 hat im Vergleich zum ersten De formationselement 8 eine etwas größere Dicke. An der Vorderseite und/oder der Ober- seite des zweiten Deformationselements 10 sind Aussparungen 44, 46 und 48 vorgese hen, beispielsweise zur Durchführung einer Abschleppöse oder zur Schaffung eines Frei raums für PDC-Sensoren.

Das erste Deformationselement 8 hat eine Dichte von beispielsweise etwa 30 g/l, wäh rend das zweite Deformationselement 10 eine Dichte von beispielsweise 130 g/l auf weist.

Die Darstellung der Fig. 9 basiert auf einer CAD-Schnittdarstellung. Zur Klarstellung wird darauf hingewiesen, dass es sich bei den beiden Deformationselementen 8 und 10 selbstverständlich um Vollmaterialien handelt.

Die Erfindung lässt sich wie folgt zusammenfassen: Eine Energieabsorptionsvorrichtung für einen Stoßfänger 4 eines Kraftfahrzeugs weist an der Vorderseite des Stoßfängers 4 ein erstes Deformationselement 8 auf. Das erste Deformationselement 8 ist ein über die Breite des Stoßfängers 4 reichendes Schaumformteil mit einer Dichte von 20 bis 50 g/l.

In das erste Deformationselement 8 ist wenigstens ein zweites Deformationselement 10 eingesetzt, mit einer um mindestens 50 g/l höheren Dichte als das erste Deformations element.

Bezugszeichenliste

2 Stoßfängeranordnung

4 Stoßfänger

5 Vorderkante der Frontklappe

6 Längsträger

7 Kühler

8 erstes Deformationselement 10 zweites Deformationselement 20 Aussparung

22 Aussparung

24 Aussparung

26 Kanal

26a Kanal

26b Kanal

30 Aussparung

32 Aussparung

34 Fixierungsarm

40 Aussparung

42 Druckschlauch

44 Aussparung

46 Aussparung

48 Aussparung

102 Stoßfängeranordnung

104 Stoßfänger

105 Vorderkante der Frontklappe

106 Längsträger

107 Kühler

108 erstes Deformationselement 130 Aussparung

132 Aussparung

134 Fixierungsarm

D Dicke

D1 Dicke D2 Dicke

Z Detail