Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
ENERGY STORAGE VIA THERMAL STORES AND AIR TURBINE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2016/165724
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates to a method for energy storage by way of the conversion into thermal energy and subsequent power generation by means of – a gas turbine set with a compressor (1), an expander (6) and a power generator (8), - with at least one first (3) and one second (4) low temperature store, - and a high temperature store (5) with a bulk material as heat accumulator (11), wherein - the electrical energy is stored only in the form of high temperature heat above the turbine outlet temperature TOT in a thermal store (5), wherein, during the power generation phase, a compressed gas from the compressor (1) is heated in a low temperature store (3, 4) to a temperature close to the turbine outlet temperature TOT and is subsequently heated in a high temperature store (5) with stored heat from energy to a temperature level of at least the turbine inlet temperature TIT, and - the ratio between the bed height in the flow direction and the mean particle diameter of the bulk material (11) in the high temperature store (5) is at least 10, preferably at least 100, more preferably at least 250, even more preferably at least 500 and particularly preferably at least 1000, and to a device, in which said method can be utilized.

Inventors:
STEVANOVIC DRAGAN (DE)
BROTZMANN KARL (DE)
Application Number:
PCT/EP2015/000770
Publication Date:
October 20, 2016
Filing Date:
April 13, 2015
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
BROTZMANN KARL CONSULTING (DE)
International Classes:
F02C1/05; F02C6/14; F02C6/16
Domestic Patent References:
WO2009103106A22009-08-27
WO2013005192A12013-01-10
WO2009103106A22009-08-27
Foreign References:
DE4236619C21996-11-28
DE102009038322A12011-02-24
DE10039246C22002-06-13
DE102011117785A12013-05-08
DE102009018126A12010-10-14
DE102013004330A12014-08-14
DE10039246C22002-06-13
DE102009038322A12011-02-24
EP0620909B11996-05-22
DE4236619C21996-11-28
Attorney, Agent or Firm:
KADOR & PARTNER (DE)
Download PDF:
Claims:
Patentansprüche

Verfahren zur Stromspeicherung durch die Konversion in thermische Energie und anschließende Stromerzeugung mittels

- eines Gasturbinesets mit Kompressor (1), Expander (6) und Stromgenerator (8),

- mit wenigstens einem ersten (3) und einem zweiten (4)

Niedrigtemperaturspeicher,

- und eines Hochtemperaturspeichers (5) mit einem Schüttgut als

Wärmespeicher (11)

dadurch gekennzeichnet,

- dass die elektrische Energie fwf in Form von Hochtemperaturwärme oberhalb der Turbineaustrittstemperatur TOT in einem thermischen Speicher (5)

gespeichert wird,

dass während der Stromerzeugungsphase ein komprimiertes Gas aus dem Kompressor (1) in einem Niedrigtemperaturspeicher (3, 4) auf eine Temperatur nahe der Turbineaustrittstemperatur TOT aufgeheizt wird und danach in einem Hochtemperaturspeicher (5) mit gespeicherter Wärme aus Strom auf ein Temperaturniveau von mindestens Turbineeintrittstemperatur TIT aufgeheizt wird und - dass das Verhältnis zwischen Betthöhe in Strömungsrichtung und dem mittleren Partikeldurchmesser des Schüttgutes (11) in dem

Hochtemperaturspeicher (5) mindestens 10, bevorzugt mindestens 100, stärker bevorzugt mindestens 250, noch stärker bevorzugt mindestens 500 und besonders bevorzugt mindestens 1000 beträgt.

Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Entladungszeit At aus dem Hochtemperaturspeicher (5) folgender Relation genügt:

0,5 ( s/mG) (cs/Cp) Δθ < Δί < 0,99 (Ms/mG)-(cs/cp) ΔΘ wobei: Ms die Masse des Schüttgutes (11), mG der Gasdurchfluss, cs die spezifische Wärmekapazität der Schüttgutpartikel, cp die spezifische Wärmekapazität des Gases, ΔΘ = (TPHE-TOT)/(TMAX-TOT) die relative Temperaturdifferenz, TPHE die mittlere Temperatur des Gases am Austritt aus dem Hochtemperaturspeicher (5), TMAX die maximale Temperatur der gespeicherten Hochtemperaturwärme und TOT die Temperatur des Gases am Eintritt des Hochtemperaturspeichers ist.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die

Abkühlung in dem Hochtemperaturspeicher (5) während einer

Stromerzeugungsphase nur bis zur Turbinenaustrittstemperatur TOT begrenzt wird.

4. Verfahren nach einem der vorher genannten Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass das komprimierte Gas mindestens einem

Wärmetauscher (2) zugeführt wird, um die gewonnene Abwärme als nutzbare Wärme auszukoppeln.

5. Verfahren nach einem der vorher genannten Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass das verdichtete Gas durch Wassereindüsung abgekühlt wird.

6. Verfahren nach einem der vorher genannten Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass der Hochtemperaturspeicher (5) mittels Strom auf eine Temperatur oberhalb der Turbineneintrittstemperatur TIT aufgeheizt wird.

7. Verfahren nach einem der vorher genannten Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass die Umwandlung von elektrischer Energie in die

Hochtemperaturwärme für den Speicher (5) über einen Stromwiderstand oder über Induktion stattfindet.

8. Verfahren nach einem der vorher genannten Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass die elektrische Heizung des Hochtemperaturspeichers (5) in mindestens zwei, bevorzugt mehreren, über die Gesamthöhe verteilte Segmenten stattfindet.

9. Verfahren nach einem der vorher genannten Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass am Ende eine Entladungsphase, bevor die Gasturbine (6) zum stillstand kommt, die Ventile (41) und (33), bzw. die Ventilen (31) und (43), auf so eine Weise geschlossen werden, dass Hochtemperaturspeicher (5), Niedrigtemperaturspeicher (3), bzw. Niedrigtemperaturspeicher (4), und die Turbine (6) nahezu unter Betriebdruck bleiben.

10. Verfahren nach einem der vorher genannten Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass mittels einer Bypass-Leitung und eines Bypass-Ventils

(9) die Turbineneintrittstemperatur und die Turbinenleistung geregelt werden können.

11. Verfahren nach einem der vorher genannten Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass während der Stromerzeugungsphase das Gas, das als Arbeitsmedium dient, Luft oder ein anderes sauerstoffhaltiges Gas ist. 2. Verfahren nach einem der vorher genannten Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass vor dem Eintritt in die Turbine, eine Menge von Erdgas

(10) oder einem anderen gasförmigen oder flüssigen Brennstoff zugeführt wird.

13. Vorrichtung für die Stromspeicherung durch die Umwandlung in thermische Energie und anschließende Stromerzeugung mittels eines Gasturbinensets mit Kompressor (1), Expander (6) und Stromgenerator (8), mit wenigstens einem ersten (3) und einem zweiten (4) Niedrigtemperaturwärmespeicher, dadurch gekennzeichnet,

dass mindestens ein Hochtemperaturspeicher (5) nachgeschaltet ist, welcher zur Erhitzung des Arbeitsmediums nach dem Niedrigtemperaturspeicher (3, 4) auf Turbineneintrittstemperatur TIT dient und welcher so eingerichtet ist, dass in dem Schüttgut das als Wärmespeichermedium (11) dient, das Verhältnis zwischen Betthöhe in Strömungsrichtung und dem mittleren

Partikeldurchmesser mindestens 10, bevorzugt mindestens 100, stärker bevorzugt mindestens 250, noch stärker bevorzugt mindestens 500 und besonders bevorzugt mindestens 1000 beträgt.

14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem

Kompressor (1) ein Wärmetauscher (2) nachgeschaltet ist, welcher das Arbeitsmedium abkühlt und die gewonnene Abwärme als nutzbare Wärme auskoppelt.

15. Vorrichtung nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Kompressor (1) eine Wassereindüsung vorgesehen ist.

16. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 13-15, dadurch

gekennzeichnet, dass zwischen Eintritt und Austritt aus dem

Hochtemperaturspeicher (5) eine Bypass-Leitung mit einem Bypass-Ventil (9) nachgeschaltet ist.

17. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 13-16, dadurch

gekennzeichnet, dass vor dem Eintritt in die Turbine (6) eine Leitung (10) für die Brennstoffzufuhr vorgesehen ist.

18. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 13-17, dadurch

gekennzeichnet, dass ein Umschaltorgan zum wechselweise Einschalten wenigstens eines ersten (3) Niedrigtemperaturwärmespeichers und wenigstens eines zweiten (4) Niedrigtemperaturwärmespeichers in dem Leitungszweig nach der Turbine (6), bzw. nach dem Kompressor (1), vorgesehen ist.

19. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 13-18, dadurch

gekennzeichnet, dass Schüttgutregeneratoren als Niedrigtemperaturspeicher (3, 4) eingesetzt werden.

20. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 13-19, dadurch

gekennzeichnet, dass rekuperative Wärmetauscher anstelle von

Niedrigtemperaturspeichern (3, 4) eingesetzt werden.

21. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 13-20, dadurch

gekennzeichnet, dass der Hochtemperaturspeicher (5) aus einem

Schüttgutregenerator mit integrierter elektrischer Heizung besteht.

22. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 13-21 , dadurch gekennzeichnet, dass integrierte Heizelemente im Hochtemperaturspeicher aus übereinander liegenden Spiralen bestehen.

23. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 3-22, dadurch

gekennzeichnet, dass die elektrische Heizung des Hochtemperaturspeichers (5) aus mindestens zwei, bevorzugt mehreren, voneinander unabhängigen, über die Gesamthöhe verteilten Heizelementen (11, 12, 13) besteht.

24. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 13-23, dadurch

gekennzeichnet, dass als Heizdraht ein Draht aus Edelstahl oder

hitzebeständigem Stahl verwendet wird.

Description:
Stromspeicherung über thermische Speicher und Luftturbine

Die Erfindung betrifft ein Verfahren bei dem elektrische Energie in Form von

Hochtemperaturwärme gespeichert wird und nach Bedarf ein Gas komprimiert, mit der gespeicherte Wärme aufgeheizt und einer Gasturbine zur Stromerzeugung zugeführt wird.

Es ist bekannt, dass die Stromspeicherung eine Möglichkeit zur Harmonisierung des Verbrauchs und der Erzeugung von Strom ist. In Zeiten, in denen die Stromproduktion über dem Strombedarf liegt, wird überschüssiger Strom gespeichert, und wenn der Stromverbrauch hoch ist, nimmt man die gespeicherte Strommenge wieder auf. Mit steigendem Anteil von Strom aus erneuerbaren Energien, besonders aus Wind und Sonne, gewinnt diese Problematik an Bedeutung, weil die Stromerzeugung, und nicht nur der Stromverbrauch, sehr ungleichmäßig ist.

Es ist auch bekannt, dass diese Stromspeicherung, abhängig von Stromangebot und Strombedarf in einem Stromnetz, sehr ungleichmäßig stattfinden kann. Z.B. kann nach einer kurzen Speicherphase eine längere Entladungsphase folgen, oder umgekehrt. Es ist auch möglich, dass mehrere kurze Lade- und Entladungsphasen hintereinander folgen. Ein Stromspeicher muss in der Lage sein diese Bedingungen optimal zu erfüllen.

Stand der Technik

Eine bekannte Methode ist die Stromspeicherung mit reversiblen Wasserkraftwerken, auch als Pumpspeicherkraftwerke bekannt. Eine andere Variante ist es, zwei

unterirdischen Kavernen auf unterschiedlichen Tiefen als Wasserreservoir zu nutzen, wie in DE102011117785 beschrieben wird.

Eine andere Technologie, die auch für die großtechnische Stromspeicherung geeignet ist, ist die Druckluftspeicherung in Kavernen (englisch als„CAES - compressed air energy storage" bezeichnet). Luft wird durch einen elektrisch angetriebenen

Kompressor verdichtet und in unterirdischen Salzkavernen gespeichert. Um die Energie nachfolgend freizusetzen, nutzt man die komprimierte Luft zur

Erdgasverbrennung in einer Gasturbine. Dies hat jedoch den Nachteil, dass

hochwertige fossile Brennstoffe (wie Erdgas oder Kerosin) gebraucht werden und dass sich der Luftdruck während der Entnahme der Druckluft aus dem

Druckluftspeicher verringert - was für den Gasturbineprozess unvorteilhaft ist. Der Gesamtwirkungsgrad des Prozesses wird dadurch verringert.

Es gibt zwei Verbesserungsmöglichkeiten für dieses Prinzip. Eine ist, dass man einen Druckluftspeicher unterhalb einer Flüssigkeitssäule positioniert, um den Druck auf diese Weise konstant zu halten (isobare Speicher). Die andere ist die Verwendung eines adiabaten Druckluftspeichers, der ohne zusätzlichen Brennstoff auskommt und einen deutlich höheren Wirkungsgrad aufweist. Dabei nutzt man einen regenerativen Wärmetauscher um die Luft nach der Kompression zu kühlen und später, bei der Entladung, mit dieser gespeicherten Wärme die Luft vor dem Eintritt in die Turbine wieder aufzuheizen. Die Investitionskosten für solche Speicherwerke sind jedoch sehr hoch.

Eine neue Alternative für die Stromspeicherung ist das so genannte Wind-Gas- Verfahren (ursprünglich in Patentschrift DE102009018126A1 beschrieben).

Überschüssiger Strom aus dem Netz (nicht nur Windstrom) wird genutzt für die

Wasserelektrolyse und zur Gewinnung von Wasserstoff. Wasserstoff wird dann mit Kohlendioxid für die Methanisierung verwendet und das gewonnene Methan wird im Gasnetz gespeichert. Beim Bedarf wird dieses Gas für die Stromerzeugung genutzt, z.B. mit einer Gasturbine oder einem GuD-Zyklus (Gas-und-Dampf). Dieses Verfahren ist sehr komplex und deswegen (es beinhaltet viele Prozessschritte mit lokalen

Verlusten) nicht effizient (Gesamtwirkungsgrad liegt zwischen 14 und 36%). Die Investitionskosten sind ebenfalls sehr hoch.

In der Patentschrift WO 2009/103106A2 ist eine Vorrichtung für die Wärmespeicherung beschrieben, die in einem Kreislauf mit einer Gasturbine und einem Stromgenerator verwendet werden kann. Als Speichermedium sind quarzfreie Steine genannt. Aus Erfahrungen mit anderen ähnlichen Anlagen, wie z.B. Winderhitzer für Hochöfen, ist es bekannt, dass die Temperatur während der Betriebsphase etwa linear abfällt. Eine weitere Vorrichtung für die Wärmespeicherung ist in der Patentschrift DE 10 2013 004 330 A1 beschrieben. Dort wird beansprucht, dass der Heizwiderstand für die elektrische Beheizung gleichzeitig mindestens 30% der gesamten Wärmekapazität betragen muss. Neben diesen stabförmigen Heizwiderständen, besteht das restliche Wärmespeichermedium aus keramischen Formelementen, bei denen es sich eigentlich wieder um Stäbe mit quadratischem Querschnitt handelt. Damit ist, wie oben, ein lineares Temperaturprofil während einer Entladungsphase zu erwarten.

Die vorliegende Patentanmeldung betrifft ein neues Verfahren und entsprechende Vorrichtungen zur Stromspeicherung mit relativ niedrigen Investitionskosten und hohem Gesamtwirkungsgrad, bei der schon bekannte und preiswerte Komponenten und Technologien genutzt werden können und bei denen die Temperatur während der Entladungsphase im Hochtemperaturwärmespeicher weitgehend konstant bleibt.

Damit wird es ermöglicht, dass bis zur vollständigen Entladung des Speichers die Austrittstemperatur aus dem Speicher oberhalb der Turbineneintrittstemperatur bleibt.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Erkenntnis zu Grunde, dass eine solche

vorteilhafte Temperaturverteilung erreicht wird, wenn als Wärmespeichermedium eine Schüttung aus Partikeln verwendet wird, in der das Verhältnis zwischen der Betthöhe H in Strömungsrichtung des Gases und dem mittleren Partikeldurchmesser d des Schüttguts mindestens 10, bevorzugt mindestens 100, bevorzugter mindestens 250, noch bevorzugter mindestens 500 und besonders bevorzugt mindestens 1000 beträgt. Je größer dieser Verhältnis ist, desto größer ist der Druckverlust des strömenden Gases. Da dieses Gas nur während einer Entladungsphase durch den

Wärmespeicher strömt, der dann unter Turbinendruck steht, ist der Druckverlust auch bei dem Verhältnis 000 nicht unakzeptabel hoch. Das Verhältnis zwischen der Betthöhe H in Strömungsrichtung des Gases und dem mittleren Partikeldurchmesser d des Schüttguts ist üblicherweise nicht höher als 6000, vozugsweise nicht höher als 3000.

Vorzugsweise genügt die maximale Entladungszeit Δί folgender Relation: 0,5-(M s /m G ) (c s /Cp) ΔΘ <M< 0,99 (M s /m G ) (c s /Cp) ΔΘ, wobei M s die Masse des Schüttgutes,

rriG der Gasdurchfluss,

c s die spezifische Wärmekapazität der Schüttgutpartikel,

c p die spezifische Wärmekapazität des Gases,

ΔΘ = (TPHE-TOT)/(TMAX-TOT) die relative Temperaturdifferenz,

TPHE die mittlere Temperatur des Gases am Austritt aus dem

Hochtemperaturspeicher,

TMAX die maximale Temperatur der gespeicherten

Hochtemperaturwärme

TOT die Temperatur des Gases am Eintritt des Hochtemperaturspeichers ist.

In dieser bevorzugten Ausführungsform liegt die abgegebene

Hochtemperaturwärme durch das von TOT auf TPHE aufgeheizte Gas zwischen 50% und 99% der maximal möglichen gespeicherten Hochtemperaturwärme, der Differenzbetrag verbleibt jedoch fast vollständig im Schüttgut.

Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht die Ausbildung eines sehr vorteilhaften Temperaturprofils innerhalb des Schüttgutbetts dergestalt, dass sich die Temperatur an dem Austritt des Schüttgutbetts relativ wenig ändert, während die Temperaturänderung in der Mitte des Betts relativ hoch ist.

Erfindungsgemäß wird elektrischer Strom in Hochtemperaturwärme umgewandelt, in einem thermischen Speicher gespeichert und nach Bedarf wird ein Gas komprimiert, mit der gespeicherte Wärme aufgeheizt und einer Gasturbine zur Stromerzeugung mit Wärmerekuperation zugeführt.

Erfindungsgemäß speichert man Hochtemperaturwärme, die mit überschüssigem . Strom erzeugt wird, in einem Regenerator im Bereich zwischen Eintritts- und

Austrittstemperatur einer Gasturbine. Es wird also nicht die Gesamtwärmemenge, die notwendig wäre um die Eintrittstemperatur zu erreichen, benötigt. Die restliche

Wärmemenge wird nur kurzzeitig in einem System von 2 oder mehrere

Niedrigtemperaturwärmespeichern gespeichert und nur während der Zeit abgegeben, in der das Gasturbinensystem im Betrieb ist und Strom erzeugt. Auf diese Weise kann die Speicherkapazität für die Hochtemperaturwärme reduziert werden und so auch die Investitionskosten für die hochwertige Speichermasse und die entsprechende feuerfeste Isolierung. Gleichzeitig nutzt man den überschüssigen Strom nur für die Hochtemperaturwärme und damit steigt der Gesamtwirkungsgrad des

Speichersystems.

Die Turbineneintrittstemperatur TIT liegt bevorzugt in Bereich von 700 °C bis 1300 °C, stärker bevorzugt im Bereich von 800 °C bis 1100 °C und am stärksten bevorzugt im Bereich von 900 °C bis 1000 °C.

Die Turbinenaustrittstemperatur TOT liegt bevorzugt in Bereich von 400 °C bis 750 °C, stärker bevorzugt im Bereich von 450 °C bis 600 °C und am stärksten bevorzugt im Bereich von 500 °C bis 575 °C. Mit dieser Temperatur tritt das Gas auch üblicherweise in den Hochtemperaturspeicher ein.

Die maximale Temperatur der gespeicherten Wärme im Hochtemperaturspeicher TMAX liegt bevorzugt in Bereich von 900 °C bis 500 °C, stärker bevorzugt im

Bereich von 1000 °C bis 1400 °C und am stärksten bevorzugt im Bereich von 1050 °C bis 1300 °C.

Die Temperaturdifferenz zwischen der mittleren Temperatur des Gases am Austritt aus dem Hochtemperaturspeicher TPHE und der

Turbineaustrittstemperatur TOT beträgt üblicherweise zwischen 50% und 99% der maximal möglichen Temperaturdifferenz (TMAX - TOT).

In einer anderen Ausführungsform liegt die Temperaturdifferenz zwischen der mittleren Temperatur des Gases am Austritt aus dem Hochtemperaturspeicher TPHE und der Turbineaustrittstemperatur TOT üblicherweise zwischen der maximalen Temperatur der gespeicherten Hochtemperaturwärme TMAX und der Turbineaustrittstemperatur TOT.

In einer weiteren Ausbildungsform der Erfindung, wird der Wärmespeicher so konstruiert, dass er aus mehreren hintereinander geschalteten Heizelementen besteht, die nacheinander angeschlossen werden. Dadurch wird eine partielle

Entladung ermöglicht, in der die Wärme nur aus einem Segment des Speichers, entnommen wird. Die gespeicherte Wärme im restlichen Teil des Speichers bleibt wie zuvor auf einem hohen Temperaturniveau.

Eine erfindungsgemäße Betriebsweise besteht darin, dass nach einer partiellen .

Entladung eine nachfolgende Ladungsphase nur in dem zuvor entladenen Segment stattfindet. Damit wird eine anpassungsfähige, wirtschaftliche Betriebsweise des Speichers ermöglicht.

Für das System von 2 oder mehreren Niedrigtemperaturwärmespeichern kann man billige Wärmespeichermasse und Isolierung nutzen. Darüber hinaus ist die

Speicherzeit in diesem System (mit 10 bis 60 Minuten) deutlicht kürzer, so dass die Speicherkapazität und damit auch die Investitionskosten niedrig gehalten werden können.

Um einen hohen Wirkungsrad der Speichersysteme zu erreichen, braucht man keine hoch entwickelte Gasturbine mit Schaufelkühlung, sonder lediglich eine einfache und robuste Turbine, eventuell sogar mit radialer Auslegung, welche für die

Turboladertechnologie genutzt wird. Die optimalen Druckverhältnisse sind natürlich von der Eintrittstemperatur abhängig, aber sie liegen deutlich niedriger (im Bereich 2 bis 7) als beim klassischen Joule-Zyklus ohne Wärmerückgewinnung.

Abhängig von der Turbinenkonstruktion und den Prozessparametern, beträgt der Gesamtwirkungsgrad (von Strombeladung bis Stromentladung oder„round-trip efficiency") 35% bis 65%. Mit den Modellen, die heutzutage auf dem Markt sind, kann man einen Gesamtwirkungsgrad bis zu 45% erreichen. Für noch bessere Werte braucht man eine angepasste Konstruktion und angepasste Prozessparameter, wie mehrfache Zwischenkühlung und höhere Eintrittstemperaturen bei niedrigeren

Druckverhältnissen.

Falls auch die Abwärme aus dem Speichersystem genutzt werden kann, steigt der kombinierte Wirkungsgrad (Strom + Wärme) bis auf 90%.

Ein weiterer Vorteil liegt in der schnellen Startfähigkeit einer solchen Anlage. Sobald man den Strom im Netz braucht, wird innerhalb weniger Minuten die volle Leistung erreichen.

In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird eine schnelle Startfähigkeit der Anlage erreicht. Am Ende einer Entladungsphase, wenn die Gasturbine in Betrieb ist und der Hochtemperaturspeicher unter Betriebsdruck steht, werden die entsprechenden Ventile an der Anlage in einer Reihenfolge geschlossen, dass der Hochtemperaturspeicher und die Turbine nahezu unter Betriebsdruck bleiben. Bei einer neuen Entladungsphase kann die Turbine deutlich schneller in Betrieb gehen, weil nicht nur hohe Temperaturen, sonder auch den Betriebsdruck schon zur

Verfügung stehen. Die Menge des unter Druck gespeicherten Gases reicht aus bis der Kompressor seine volle Leistung und seinen vollen Druck erreicht hat. Auf diese Weise kann der Start der Turbine z.B. unter 30 Sekunden erfolgen womit auch eine Teilnahme an der primären Regelleistung möglich wird.

Eine Anlage für die vorliegende Erfindung besteht aus folgenden Komponenten und Verfahrensschritten:

- Kompressor für die Verdichtung des Arbeitsmediums (Gas)

- Gasturbine für die Expansion von verdichtetem und vorgewärmtem

Arbeitsmedium und Gewinnung von mechanischer Arbeit

- Stromgenerator für die Stromerzeugung aus der netto-gewonnenen

mechanischen Arbeit (Differenz zwischen der gewonnenen Leistung der Turbine und der verbrauchten Leistung des Kompressors)

- Mindestens zwei Niedrigtemperaturwärmespeicher für die Rekuperation /

Ausnutzung des Wärmegehalts des Turbinenabgases

- Entsprechende Umschaltorgane für den Wechsel zwischen den

Niedrigtemperaturspeichern

- Hochtemperaturspeicher für die Speicherung der Wärme aus überschüssigem Strom

- Abgaskamin.

In Zeiten mit Stromüberschuss im Netz heizt man den Hochtemperaturspeicher mit diesem Strom vom Temperaturniveau am Turbinenaustritt auf das Temperaturniveau am Turbineneintritt auf. Abhängig von dem Netzzustand und der Auslegungskapazität kann diese Phase von mehreren Minuten, über mehreren Stunden bis zu mehreren Tagen dauern. Wenn Strom wieder im Netz gebraucht wird, startet man das

Gasturbinen-Set (Kompressor, Expander, Stromgenerator). Dabei wird zunächst das komprimierte Gas in einem Niedrigtemperaturspeicher bis auf

Turbinenaustrittstemperatur vorgewärmt und anschließend im Hochtemperaturspeicher auf die Turbineneintrittstemperatur geheizt. Dieses heiße komprimierte Gas entspannt sich in der Turbine und der Stromerzeugung. Das entspannte Gas hat noch immer einen großen Wärmeinhalt und wird zunächst in einem zweiten Niedrigtemperaturspeicher weiter abgekühlt. Nach einer gewissen Zeit wird der erste Niedrigtemperaturspeicher abgekühlt und der zweite wieder aufgeheizt, so dass eine Umschaltung stattfindet. Diese Zeiten liegen im Minuten- bis

Stundenbereich (üblicherweise zwischen 10 und 60 Minuten), abhängig von den Auslegungs- und Betriebsparametern. Eine Stromüberschussphase und eine

Stromerzeugungsphase müssen nicht direkt aufeinander folgen - zwischen ihnen können bis zu mehrere Tage liegen.

Weitere Ausgestaltung der Erfindung

In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist als Gas-Arbeitsmedium die Umgebungsluft zu nutzen. In besonderen Fällen kann man auch ein anderes Gas nutzen, wie z.B. Stickstoff oder Kohlendioxid.

In einer Weiterentwicklung der Erfindung strömt die durch Verdichtung vorgewärmte Luft durch einen Gaskühler, der sich vor dem ersten Niedrigtemperaturspeicher befindet. Damit kann man die Abwärme für eine Heizung, Prozesswärme oder andere Zwecke gewinnen, und gleichzeitig die Abgastemperatur und die Abgasverluste am Kamin minimieren.

In einer weiteren vorteilhaften Ausführung kann man statt in einem rekuperativen Gaskühler das Gas durch eine evaporative Kühlung mit Wassereindüsung

konditionieren. Damit steigen der Durchfluss durch die Turbine und ihre Leistung, so dass mehr Nettoleistung für die Stromerzeugung bleibt. Das hat einen erheblichen Einfluss auf den Gesamtwirkungsgrad des Speicherprozesses.

Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform sind der Eintritt und der Austritt aus dem Hochtemperaturspeicher durch eine Bypass-Leitung mit einem steuerbaren Ventil miteinander verbunden, so dass man die Turbineneintrittstemperatur regeln kann. Das bringt zweierlei Vorteile: erstens kann man auf diese Weise die Turbinenleistung regeln, und zweitens kann man in dem Hochtemperaturspeicher Wärme mit höheren Temperatur als die Turbineneintrittstemperatur speichern. Dieser zweite Vorteil bedeutet höhere Speicherkapazität bei gleichen Abmessungen und Masse des Speichers und damit niedrigere spezifische Investitionskosten.

In einer weiteren vorteilhaften Weiterentwicklung der Erfindung ist am Austritt aus dem Hochtemperaturspeicher eine Brennstoffzufuhr nachgeschaltet, so dass man eine relativ kleine Menge Erdgas oder einen anderen gasförmigen oder flüssigen

Brennstoff zugeben kann, um die Gastemperatur vor dem Turbineneintritt zu erhöhen. Auf diese Weise kann man länger als geplant, falls die Netzbedingungen das verlangen, Strom erzeugen, trotz stärkeren Temperaturabfalls des Gases am Austritt aus dem Hochtemperaturspeicher.

Vorteilhaft ist es, drei oder mehrere Niedrigtemperaturspeicher zu nutzen, um eine sanfte Umschaltung zwischen zwei Betriebsphasen, ohne Druckstoße, zu

ermöglichen. Die Zahl von Speichern ist vom Betriebsdruck und der Kapazität der Anlage abhängig. Mit mehreren Speichern kann man den Druckverlust in beiden Betriebsphasen ausgleichen, so dass in der Phase mit niedrigerem Betriebsdruck mehr als eine Einheit eingeschaltet ist, mit der entsprechender Durchflussreduzierung durch jede Einheit und einer Verlängerung der Phasenzeit. Solche Umschaltprozesse sind schon aus der DE 100 39 246 C2 oder der DE 10 2009 038 322 A1 bekannt.

Bei sehr großen Stromspeicherkapazitäten einer Anlage ist es vorteilhaft, mehrere Hochtemperaturspeicher zu installieren, um die Abmessungen jeder Einheit zu reduzieren und die Investitionskosten zu minimieren. In diesem Falle braucht man zusätzliche Umschaltorgane zwischen den Hochtemperaturspeichern. Vorteilhaft kann man diese Umschaltorgane vor (und nicht nach) den einzelnen

Hochtemperaturspeicher, wo die Temperaturen deutlich niedriger sind, platzieren. Damit kann man Investitionskosten sparen und gleichzeitig die Lebenserwartung dieser Organe verlängern.

Niedrigtemperaturspeicher sind auch zur Abgabe der gespeicherten thermischen Energie, zum Beispiel in Form von warmer Luft, geeignet. Wegen der niedrigeren Investitionskosten und dem sehr guten Wärmeübergang sind Schüttgutregeneratoren als Niedrigtemperaturspeicher besonders zweckmäßig. Insbesondere können Schüttgutregeneratoren eingesetzt werden, die aus der EP 0620 909 B1 oder der DE 42 36 619 C2 bekannt sind. Naturbelassenes Material, wie Kies, Eifel-Lava oder Kalksplitt, wird als Wärmespeichermasse für die Niedrigtemperaturspeicher als

Schüttgut verwendet.

Hochtemperaturspeicher sind auch zur Abgabe der gespeicherten thermischen

Energie, zum Beispiel in Form von Heißluft, geeignet. Besonders

Schüttgutregeneratoren sind als Hochtemperaturspeicher geeignet. Es können auch Schüttgutregeneratoren eingesetzt werden, die aus der EP 0620 909 B1 oder der DE 42 36 619 C2 bekannt sind. Aber wegen der höheren Temperaturen, auch an den kalten Seiten des Regenerators, ist eine einfachere Auslegung besser geeignet.

Beispielsweise kann das Schüttgutbett so gebildet werden, dass das Schüttgut in einer Säule angeordnet ist, die wiederum stehend oder liegend angeordnet ist.

Das Schüttgut für die Hochtemperaturwärmespeicher besteht vorzugsweise aus Keramik, Aluminium-Oxid, Schamott, Silizium-Carbid, Zirkonium-Oxid, Graphit, Lava- Gestein, Kies, Eisenerz, Kalk, metallischen Partikel oder Kombinationen davon. Die Partikel des Schüttguts können kugelförmig und/oder in Form von Bruch oder Schotter sein. Vorteilhaft sind die eingesetzten Partikel ungefähr gleichförmig.

Der mittlere Partikeldurchmesser des Schüttgutes sollte nicht größer als 50 mm sein, bevorzugt nicht größer als 40 mm, stärker bevorzugt nicht größer als 30 mm und am stärksten bevorzugt nicht größer als 15 mm.

Der mittlere Partikeldurchmesser des Schüttgutes beträgt üblicherweise mindestens 2 mm, bevorzugt mindestens 5 mm, stärker bevorzugt mindestens 7 mm, am stärksten bevorzugt mindestens 10 mm.

Vorzugsweise werden die Heizelemente für die Umwandlung elektrischer Energie in Wärme, die im Hochtemperaturspeicher erfolgt, direkt in die Schüttung eingesetzt, z.B. in Form von übereinander liegenden Spiralen. Der horizontale Abstand zwischen dem Draht in einer Spirale muss ungefähr der gleiche sein wie der vertikale Abstand zwischen zwei Spiralen, um einen gleichmäßigen Wärmetransport zu ermöglichen. Um die gewünschte elektrische Leistung und einen nominalen Wärmeabfluss von der Drahtoberfläche zu bekommen, muss man ein optimales Verhältnis zwischen spezifischem Drahtwiderstand, Drahtdurchmesser und Gesamtlänge der Spirale erreichen. Es wird vorteilhaft sein, mehrere oder alle Spiralen in einem

Hochtemperaturspeicher miteinander zu verbinden, um die Leitungslänge zu erhöhen.

Als Heizdraht kann man einen Draht aus Edelstahl oder hitzebeständigem Stahl wählen, abhängig von der Temperatur und dem eingesetztem Gas / Arbeitsmedium.

Die Vorteile der Erfindung werden als Ausführungsbeispiele in den folgenden Figuren erläutert und nachfolgend beschrieben. Dabei zeigen:

Fig. 1 ein schematisches Blockdiagramm mit allen Hauptkomponenten der Anlage und ihren Verbindungen;

Fig. 2a und Fig. 2b das gleiche Blockdiagramm wie Fig. 1 , aber mit angezeigten Strömungswegen des Gases während der Stromerzeugungsphasen;

Fig. 3a, 3b ein schematisches Blockdiagramm des Verfahrens mit eingedeutetem Volumen in dem das Betriebsmedium während des Turbinenstillstands unter hohem Druck gespeichert ist;

Fig. 4 eine vorteilhafte Temperaturverteilung während einer Entladenphase in einer Schüttung mit dem Verhältnis Betthöhe / Partikeldurchmesser von 1000;

Fig. 5 eine vorteilhafte Ausführung der elektrischen Heizung in drei verschiedenen Segmenten des Schüttgutes;

Fig. 6 die Heizelemente im Hochtemperaturspeicher 5 in Form von übereinander liegenden und miteinander verbundenen Spiralen;

Fig. 7 Bypass-Leitung mit Bypass-Ventil 9; und Fig. 8 Zuführung von Erdgas NG oder von anderen gasförmigen oder flüssigen

Brennstoffen 10.

Fig. 1 zeigt ein schematisches Flussdiagramm des Systems für die thermische

Speicherung überschüssigen Stroms, und seine Wiedererzeugung bei Strommangel im Netz. Dieses System beinhaltet ein Gasturbinenset mit Kompressor 1, Turbine 6 und Stromgenerator 8, einen Hochtemperaturspeicher 5, zwei kleinere

Niedrigtemperaturspeicher 3, 4 mit entsprechenden Umschaltorganen 31-34 und 41- 44, sowie einen Gaskühler 2 und Ablasskamin 7.

Während einer Stromspeicherphase wird der Hochtemperaturspeicher 5 mit Strom von der Turbinenaustrittstemperatur TOT auf mindestens Turbineneintrittstemperatur TIT geheizt. Dabei kann diese Umwandlung von elektrischer in thermische Energie durch Stromwiderstand oder durch Induktion erfolgen. Diese Phase kann mehrere Minuten, Stunden oder Tage dauern, abhängig von dem Stromnetzbedarf und den entsprechenden Auslegung der Komponenten.

Fig. 2a zeigt die Strömungswege des Gases während einer Stromerzeugungsphase. Im Kompressor 1 wird die Umgebungsluft auf einen Druck PC verdichtet und dadurch auf eine Temperatur TC aufgeheizt, die deutlich oberhalb der Umgebungstemperatur liegt. Um diese Wärme auszunutzen und gleichzeitig die Kaminverluste zu minimieren, wird die komprimierte Luft im Gaskühler 2 gekühlt und die gewonnene Wärme für Heizung oder andere Zwecke genutzt. Wenn die Umschaltorgane 33 und 34 geöffnet sind, strömt die abgekühlte Luft durch einen ersten Niedrigtemperaturspeicher 3, wo sie durch gespeicherte Wärme auf eine Temperatur nahe Turbinenaustrittstemperatur TOT, aber deutlich höher als TC, aufgeheizt wird. Die so vorgewärmte Luft strömt durch den Hochtemperaturspeicher 5, wo ihre Temperatur durch die gespeicherte Hochtemperaturwärme elektrischer Herkunft weiter auf mindestens

Turbineneintrittstemperatur TIT steigt. Komprimierte Luft mit der Temperatur TIT tritt in die Turbine 6 ein, wo die Expansion auf den Umgebungsdruck stattfindet, wodurch die Temperatur auf den Wert TOT sinkt. Da die Umschaltorgane 41 und 42 ebenfalls geöffnet sind, strömt die entspannte Luft durch einen zweiten

Niedrigtemperaturspeicher 4, gibt ihre Wärme an der Speichermasse ab, kühlt sich auf Temperatur TS ab und verlässt das System durch einen Kamin 7. Nach einer gewissen Zeit, die in der Regel zwischen 10 und 60 Minuten beträgt, schließen sich die Umschaltorgane 33, 34, 41 und 42 und öffnen sich die

Umschaltorgane 31 , 32, 43 und 44, so dass die Niedrigtemperaturspeichern 3 und 4 ihre Rollen wechseln, wie in Fig. 2b gezeigt.

Statt die komprimierte Luft in einem konvektiven Wärmetauscher 2 zu kühlen, kann man Wasser eindüsen und durch Wasserverdampfung kühlen. Damit verliert man die Möglichkeit, die anfallende Abwärme zu nutzen, aber gleichzeitig steigt der

Massenstrom durch die Turbine 6 und damit die Leistung und besonders der

Gesamtwirkungsgrad des Prozesses.

Fig. 3a und Fig. 3b zeigen eine vorteilhafte Betriebsweise dieses Systems die eine schnelle Startfähigkeit ermöglicht. Am Ende einer Entladungsphase, wenn die

Gasturbine 6 in Betrieb ist, der Hochtemperaturspeicher 5 unter Betriebsdruck ist und währenddessen der Niedrigtemperaturspeicher 3 unter Druck ist (Fig. 3a), werden die Ventile 41 und 33, in dieser Reihenfolge langsam geschlossen, so dass

Hochtemperaturspeicher 5, Niedrigtemperaturspeicher 3 und die Turbine 6 nahezu unter Betriebsdruck bleiben. Falls am Ende einer Entladungsphase der

Niedrigtemperaturspeicher 4 unter Druck ist, (Fig. 3b) erfolgt das gleiche mit den Ventilen 31 und 43, mit dem Ergebnis, dass jetzt Hochtemperaturspeicher 5,

Niedrigtemperaturspeicher 3 und die Turbine 6 unter nahezu Betriebdruck bleiben.

Dabei wird die Regelgröße für die Ventile 41 und 31 der maximale Betriebsdruck der Turbine sein. Man schließt einen der zwei Ventile, bis dieser Druck erreicht ist. Falls dieser Druck erreicht oder überschritten wird, bevor das entsprechende Ventil vollständig geschlossen ist, wird das Ventil in der Position bleiben, bis der Druck wieder unter Betriebsdruck fällt.

Bei den Ventilen 33 und 43 ist die Regelgröße die Druckdifferenz. Man schließt eines der zwei Ventile so, dass die Differenz zwischen dem Druck nach dem Kompressor 1 und dem Betriebsdruck der Turbinen 6 möglichst klein ist. Falls der Druck nach dem Kompressor größer als der Betriebsdruck ist, werden die Ventile in der Position bleiben, bis der Druck wieder zu fallen beginnt. Wenn alle diese Ventile geschlossen sind, wird in dem Volumen dazwischen das Betriebsmedium, bzw. die Luft, unter Betriebsdruck gespeichert. In Fig. 3a und 3b ist dieses Volumen mit dicken Linien dargestellt. Wenn die Heizelemente 12, 13 und/oder 14 (siehe Fig. 5) wieder eingeschaltet sind, steigt die mittlere Temperatur in diesem geschlossenen Volumen, und so auch der Druck. Deswegen ist es notwendig, ein zusätzliches Sicherheitsventil 20 einzubauen. Das Sicherheitsventil 20 kann auch am Austritt der Turbine 6 eingebaut werden, um die Temperatur dort besser zu erhalten und einen sanfteren Neustart zu ermöglichen.

Bei einer neuen Entladungsphase (sh. Fig. 3a) wird sich das Ventil 41 langsam öffnen, so dass die Turbine 6 zu rotieren beginnt und den Kompressor 1 antreibt.

Wenn der Kompressor 1 ausreichend hohen Druck liefert, wird sich das Ventil 33 auch öffnen, so dass weiterhin ein nominaler Turbinenbetrieb erfolgen kann.

Falls man Bedingungen wie in Fig. 3b hat, wird sich erst das Ventil 31 öffnen, und dann das Ventil 43. Auf diese Weise, kann der Turbinenstart, in beiden gezeichneten Fällen, auch unter 30 Sekunden erfolgen, was eine Vorbedingung für die Teilnahme an der primären Regelleistung ist.

Fig. 4 zeigt die vorteilhaften, S-förmige, Temperaturprofile während der Entladung eines 12m hohen Hochtemperaturspeichers, mit 12mm großen Kugeln aus

Aluminium-Oxid als Schüttgut. Damit ist das H/d Verhältnis 1000. Bei maximaler Speicherung herrscht im Wärmespeicher eine gleichmäßige Temperatur von 1100°C (t=0h). Die Entladungsphase startet, indem die auf 550°C vorgewärmte Luft von unten eintritt, auf 1100°C sich aufgewärmt wird und den Wärmespeicher von oben in

Richtung eine Gasturbine verläst. Außerhalb des Speichers mischt sie sich mit ungefähr gleicher Menge auf 550°C vorgewärmter Luft um die richtige

Turbineneintrittstemperatur (TIT) von z.B. 830°C zu erreichen. Nach 2 Stunden

Entladungszeit ist die Temperatur in der Schüttung oberhalb 3m weiterhin konstant bei 1100°C. Zwischen der Höhe 1 m und 3m gibt es ein sehr steiles Temperaturprofil.

Nach 4, 6 und 8 Stunden ist es sehr ähnlich, nur die Steigung des Profils nimmt leicht ab. Nach 10 Stunden ununterbrochener Entladung sinkt die Austrittstemperatur leicht unter 1100°C, sie liegt jedoch noch immer über der Turbineneintrittstemperatur, die üblicherweise zwischen 830°C und 970° beträgt. Ohne ein solches vorteilhaftes Temperaturprofil, das durch die oben beschriebenen Charakteristika des

Schüttgutbettes erreicht wird, fällt die Austrittstemperatur viel schneller ab und bildet letztlich ein lineares Temperaturprofil. Die Entladungsphase muss beendet werden, wenn die Austrittstemperatur unter Turbineneintrittstemperatur fällt, obwohl noch immer Hochtemperaturwärme im Speicher vorhanden ist.

Falls die Entladenzeit kürzer als 10 Stunden, beispielsweise 2 oder 4 Stunden, beträgt, ist es nicht sinnvoll die oberen Segmente des Speichers 5 zu heizen, da es zur Überhitzung dieser Zonen oder zur Beschädigung der Heizelemente kommen kann. Dann ist es vorteilhaft mehrere Heizelemente, die unabhängig voneinander betrieben werden, über die Gesamthöhe zu verteilen. In Fig. 5 sind z.B. 3 solche Heizelemente 12, 13 und 14 dargestellt. Dann ist es nach einer Entladungsphase von weniger als 4 Stunden ausreichend, dass nur das untere Heizelement 12 während einer Ladephase eingeschaltet wird. Nach einer Entladungsphase von bis zu 8

Stunden werden die zwei unteren Heizelemente 12, 13 eingeschaltet und nur bei einer vollständigen Entladung des Speichermediums 11 im Speicher 5 werden alle drei Heizelemente 12, 13, 14 in Betrieb genommen. Für eine solche Betriebsweise ist das oben aufgeführte S-förmige Temperaturprofil nicht nur vorteilhaft, sondern

unerlässlich.

Eine mögliche vorteilhafte Ausführung der elektrischen Heizelemente in Form übereinander liegender und miteinander verbundener Spiralen ist in Fig. 6 dargestellt. Diese Anordnung ist besonders vorteilhaft für das Schüttgut als

Wärmespeichermasse, weil es sich frei und gleichmäßig rund um die Spiralen verteilen kann. Um die Gesamtlänge der Heizleitungen zu erhöhen sind die Spiralen in der Mitte, bzw. am Ende miteinander verbunden. Hier sind beispielsweise vier

Spiralen in drei verschiedenen Perspektiven gezeigt, um die genannten

Verbindungsstellen besser darzustellen.

Fig. 7 zeigt eine Bypass-Leitung mit einem Bypass-Ventil 9 um den

Hochtemperaturspeicher 5 mit einem Teilstrom zu umgehen, um eine

Turbineneintrittstemperatur TIT zu bekommen, die niedriger als die Austrittstemperatur aus dem Hochtemperaturspeicher 5 ist. Auf diese Weise kann man im Hochtemperaturspeicher 5 noch höhere Temperaturen speichern und so seine Wärmekapazität erhöhen. Darüber hinaus kann man mit Bypass-Ventil 9 die Leistung der Turbine 6 regeln.

Fig. 8 stellt die Möglichkeit dar, durch eine Leitung 10 eine Menge Erdgas NG oder anderen gasförmigen oder flüssigen Brennstoff in die Leitung zwischen den

Hochtemperaturspeicher 5 und die Turbine 6 zuzugeben, um eine höhere

Turbineneintrittstemperatur TIT zu erreichen. Das ist vom Interesse, falls die

Entladungszeit wegen der Bedingungen im Stromnetz länger als geplant dauert und die Lufttemperatur aus dem Hochtemperaturspeicher unter die nominale

Turbineneintrittstemperatur TIT sinkt.

Sämtliche Merkmale, die in den Anmeldungsunterlagen offenbart sind, werden als erfindungswesentlich beansprucht, sofern sie einzeln oder in Kombination neu gegenüber dem Stand der Technik sind.

Bezugszeichenliste

1 Kompressor

2 Wärmetauscher, Gaskühler

3 Erster Niedrigtemperaturspeicher

4 Zweiter Niedrigtemperaturspeicher

5 Hochtemperaturspeicher, elektrisch beheizt

6 Turbine, Gasexpander

7 Kamin

8 Stromgenerator

9 Bypass-Leitung mit Bypass-Ventil

10 Zuführung von Erdgas oder eines anderen gasförmigen oder flüssigen Brennstoffes

11 Wärmespeichermedium des Hochtemperaturspeichers

12 Erstes (unterstes) Heizelement

13 Zweites (mittleres) Heizelement

14 Drittes (oberstes) Heizelement

20 Sicherheitsventil (Überdruckventil)

31, 32, 33, 34 Umschaltorgane am ersten Niedrigtemperaturspeicher

41, 42, 43, 44 Umschaltorgane am zweiten Niedrigtemperaturspeicher

PH-E Elektrisch beheizter Hochtemperaturspeicher

PH Niedrigtemperaturspeicher

PC Druck nach dem Kompressor

TC Temperatur nach dem Kompressor

TIT Turbineneintrittstemperatur

TOT Turbinenaustrittstemperatur

TMAXdie maximale Temperatur der gespeicherten

Hochtemperaturwärme

TPHE die mittlere Temperatur des Gases am Austritt aus dem

Hochtemperaturspeicher

TS Temperatur am Kamin

NG Erdgas oder ein anderer gasförmiger oder flüssiger Brennstoff