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Title:
ENERGY STORE FOR AN ELECTRICALLY DRIVABLE MEANS OF TRANSPORTATION
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/120792
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an energy store (1) comprising a housing (2), a first plurality of storage cells (3a, 3b), a second plurality of storage cells (4a, 4b), a first electric connection assembly (8), a second electric connection assembly (9), and a switching device (10). The switching device (10) is designed to connect the first plurality of storage cells (3a, 3b) to the first electric connection assembly (8), to connect the second plurality of storage cells (4a, 4b) to the second electric connection assembly (9), and/or to connect the first plurality of storage cells (3a, 2b) to the second plurality of storage cells (4a, 4b).

Inventors:
GRABOWSKI JOHANNES (DE)
JOOS JOACHIM (DE)
VON EMDEN WALTER (DE)
KELLER ANDREAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/085277
Publication Date:
June 18, 2020
Filing Date:
December 16, 2019
Export Citation:
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Assignee:
BOSCH GMBH ROBERT (DE)
International Classes:
B60L58/14; B60L58/19; B60L58/15; B60L58/22; H01M50/204; H01M50/269; H01M50/296; H01M50/509
Foreign References:
DE102014200336A12015-07-16
DE102011087031A12013-05-29
DE102014208543A12015-11-12
Other References:
ANONYMOUS: "Submarine Electrical Systems - Chapter 3", 11 February 2013 (2013-02-11), XP055681949, Retrieved from the Internet [retrieved on 20200401]
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Claims:
Ansprüche

1. Energiespeicher (1) umfassend:

ein Gehäuse (2),

eine erste Vielzahl Speicherzellen (3a, 3b),

eine zweite Vielzahl Speicherzellen (4a, 4b),

eine erste elektrische Anschlussanordnung (8),

eine zweite elektrische Anschlussanordnung (9) und

eine Schalteinrichtung (10), welche eingerichtet ist,

die erste Vielzahl Speicherzellen (3a, 3b) mit der ersten elektrischen

Anschlussanordnung (8) zu verbinden,

die zweite Vielzahl Speicherzellen (4a, 4b) mit der zweiten elektrischen Anschlussanordnung (9) zu verbinden, und/oder die erste Vielzahl Speicherzellen (3a, 3b) mit der zweiten Vielzahl

Speicherzellen (4a, 4b) zu verbinden.

2. Energiespeicher (1) nach Anspruch 1 , wobei die erste Anschlussanordnung (8) und die zweite Anschlussanordnung (9) jeweils mindestens zwei elektrische Kontakte (8a, 8b, 9a, 9b) aufweist, über welche elektrische Energie der Speicherzellen (3a, 3b, 4a, 4b, 5a, 5b) übertragen werden kann.

3. Energiespeicher (1) nach Anspruch 1 oder 2, wobei

die erste elektrische Anschlussanordnung (8) und

die zweite elektrische Anschlussanordnung (9) außen am Gehäuse

(2) angeordnet sind.

4. Energiespeicher (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die erste Vielzahl Speicherzellen (3a, 3b) eine Vielzahl Energiezellen umfasst, insbesondere aus Energiezellen besteht, und/oder

die zweite Vielzahl Speicherzellen (4a, 4b) eine Vielzahl Leistungszellen umfasst, insbesondere aus Leistungszellen besteht. 5. Energiespeicher (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Schalteinrichtung (10) eingerichtet ist, im Ansprechen auf eine

Energieversorgungsanfrage eines ersten Verbrauchers (11)

die erste Vielzahl Speicherzellen (3a, 3b) und die zweite Vielzahl Speicherzellen (4a, 4b) elektrisch voneinander zu entkoppeln und die erste Vielzahl Speicherzellen (3a, 3b) oder die zweite Vielzahl Speicherzellen (4a, 4b) elektrisch mit der ersten Anschlussanordnung (8) zu verbinden.

6. Energiespeicher (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Schalteinrichtung (10) eingerichtet ist, im Ansprechen auf eine

Energieversorgungsanfrage eines ersten Verbrauchers (11) und eines zweiten Verbrauchers (12)

die erste Vielzahl Speicherzellen (3a, 3b) und die zweite Vielzahl Speicherzellen (4a, 4b) elektrisch voneinander zu entkoppeln, die erste Vielzahl Speicherzellen (3a, 3b) elektrisch mit der ersten Anschlussanordnung (8) zu verbinden und

die zweite Vielzahl Speicherzellen (4a, 4b) elektrisch mit der zweiten Anschlussanordnung (9) zu verbinden.

7. Energiespeicher (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche 5 oder 6, wobei die Schalteinrichtung (10) eingerichtet ist, den ersten Verbraucher (11) in Abhängigkeit seiner Nennspannung mit der ersten Vielzahl Speicherzellen (3a, 3b) oder der zweiten Vielzahl Speicherzellen (4a, 4b) elektrisch zu verbinden.

8. Energiespeicher (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei eine jede Speicherzelle (3a, 3b, 4a, 4b) eine Auswerteeinheit (7) aufweist, welche eingerichtet ist, im Ansprechen auf eine Anfrage und in

Abhängigkeit eines eigenen Gesundheitszustandes und/oder

Ladungszustandes zu entscheiden, ob sie sich mit der ersten elektrischen Anschlussanordnung (8) und/oder mit der zweiten elektrischen

Anschlussanordnung (9) verbindet.

9. Energiespeicher (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei eine jede Speicherzelle (3a, 3b, 4a, 4b) eine Auswerteeinheit (7) aufweist, welche eingerichtet ist, im Ansprechen auf eine elektrische Hinzuschaltung einer anderen Speicherzelle (3a, 3b, 4a, 4b) zur ersten elektrischen Anschlussanordnung (8) zu entscheiden, ob sie sich mit der ersten elektrischen Anschlussanordnung (8) verbindet oder nicht. 10. Energiespeicher (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei eine jede Speicherzelle (3a, 3b, 4a, 4b) eine Sensorik (14) aufweist, welche eingerichtet ist,

eine Temperatur und/oder

eine Unterspannung und/oder

- eine Zyklenanzahl und/oder

Zellströme der Speicherzelle (3a, 3b, 4a, 4b) zu messen und/oder eine Zellspektroskopie der Speicherzelle (3a, 3b, 4a, 4b) durchzuführen.

Description:
Beschreibung

Titel

Energiespeicher für ein elektrisch antreibbares Fortbewegungsmittel

Stand der Technik

Die vorliegende Erfindung betrifft einen Energiespeicher, insbesondere für ein elektrisch antreibbares Fortbewegungsmittel. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung eine flexible und energieeffiziente Betriebsweise eines Energiespeichers.

Derzeitige Elektromobilitätslösungen beinhalten neben einem passiv

verschalteten Battery-Pack aktive Komponenten, die einen Inverter, DC-DC- Wandler, zusätzliche 12 V/48 V-Batterien, Power-Conversion Units

(Energiewandler, PCU), Softstart Schütze und Laderegler. Dies ist ein mitunter aufwendiges und kostenintensives System. Durch die passive Verschaltung der einzelnen Batteriezellen (z.B. mit einer Einzelquellenspannung von 3,7 V) und die fertigungsbedingten Unterschiede in Innenwiderstand und Kapazität kommt es auch im Betrieb zu deutlich unterschiedlichen Belastungen der Einzelzellen und zu einem möglichen weiteren Auseinanderdriften. Die Kapazität des gesamten Batterie-Packs wird somit auf die Performance der Zellen mit schlechtestem Gesundheitszustand bzw. schlechtestem Ladezustand bestimmt, wodurch ein Vorhalt notwendig wird, der die nutzbare Kapazität auf 60 % bis 80 % der Nennkapazität begrenzt, um die schädliche Tiefentladung der Zelle mit der niedrigsten Kapazität zu vermeiden. Die vorliegende Erfindung verfolgt die Aufgabe, die Funktionalität in die einzelnen Zelle zu verschieben, so dass auch jede einzelne Zelle optimal genutzt werden kann bzw. optimal auf einen äußeren Leistungsabruf (Fährbetrieb, Arbeitsbetrieb o.ä.) oder eine Leistungszufuhr (Ladebetrieb, Rekuperationsbetrieb o.ä.) reagieren und erforderlichenfalls beitragen kann.

Offenbarung der Erfindung Hierzu schlägt die vorliegende Erfindung ein System vor, welches beispielsweise einen ASIC, Sensoren und Schalter aufweist, welches auf jeder einzelnen Batterie-Zelle implementiert sein kann. Mit anderen Worten werden intelligente Batteriezellen als Grundeinheit für die vorliegende Erfindung verwendbar. Der ASIC der jeweiligen Zelle bzw. des jeweiligen Systems enthält einen

Speicher/Datenspeicher, der eine eindeutige Identifikation aufweist, so dass jede Batteriezelle eindeutig zugeordnet ist, und Sensoren, welche z.B. Temperatur, Ströme, Anzahl der Lade/Entladezyklen, Zellspannung und möglicherweise auftretende Fehlerzelle, z.B. Tiefentladung, hohe Temperaturen, etc., erkennen und abspeichern. Ein Bussystem kann die Kommunikation von jeder einzelnen Zelle mit den Verbrauchern oder Ladestation ermöglichen. Aktive Schalter (z.B. MOSFETs) an jeder einzelnen Zelle ermöglichen verschiedenste Zellen in Serie und/oder parallel zu schalten und an verschiedene externe Verbraucher entsprechende Spannungen anzulegen. Ein Algorithmus auf jeden ASIC eines jeweiligen Systems einer jeweiligen Zelle kann die jeweilige Zelle in die Lage versetzen zu bewerten, wie die einzelne Zelle zur Leistungsanforderung beitragen kann oder ob dies vorliegend nicht sinnvoll ist.

Anders ausgedrückt wird die o.g. Aufgabe durch einen Energiespeicher gelöst, welcher ein Gehäuse, eine erste Vielzahl Speicherzellen, eine zweite Vielzahl Speicherzellen, eine erste elektrische Anschlussanordnung, eine zweite elektrische Anschlussanordnung und eine Schalteinrichtung aufweist. Das Gehäuse kann beispielsweise aus Kunststoff gefertigt sein, um

Säurebeständigkeit zu gewährleisten und unempfindlich gegenüber Korrosion zu sein. Die Speicherzellen der ersten Vielzahl Speicherzellen können

beispielsweise als Leistungszellen, Energiezellen, und alternativ oder zusätzlich als eine Mischung der vorgenannten Zellen ausgestaltet sein. Hierzu können einzelne oder sämtliche der ersten Vielzahl Speicherzellen auch als Super-Caps ausgestaltet sein. Entsprechendes gilt für die zweite Vielzahl Speicherzellen. Insbesondere kann die erste Vielzahl Speicherzellen eine andere Natur von Speicherzellen aufweisen, als die zweite Vielzahl Speicherzellen. Insbesondere sind sämtliche Speicherzellen der ersten Vielzahl Speicherzellen einer anderen Natur als die zweite Vielzahl Speicherzellen (und/oder anders herum). Die erste elektrische Anschlussanordnung und die zweite elektrische Anschlussanordnung können vorgesehen sein, externe Verbraucher mit elektrischer Energie aus den Energiespeichern bzw. aus den Speicherzellen zu versorgen. Über die erste elektrische Anschlussanordnung kann hierbei insbesondere unabhängig von der zweiten elektrischen Anschlussanordnung ein elektrischer Verbraucher mit elektrischer Energie versorgt werden. Insbesondere sind die erste elektrische Anschlussanordnung und die zweite elektrische Anschlussanordnung

eingerichtet, unterschiedliche elektrische Spannungen auszugeben, indem sie mit einer unterschiedlichen Vielzahl Speicherzellen elektrisch verbunden werden. Hierzu kann die erste Vielzahl Speicherzellen mit der ersten elektrischen

Anschlussanordnung verbunden werden, während die zweite Vielzahl

Speicherzellen mit der zweiten elektrischen Anschlussanordnung verbunden wird. Die Schalteinrichtung ist zudem eingerichtet, wahlweise auch die erste Vielzahl Speicherzellen mit der zweiten Vielzahl Speicherzellen elektrisch zu verbinden. Auf diese Weise kann die Energie, die Spannung und/oder die Stromstärke der Speicherzellen wahlweise über die erste elektrische

Anschlussanordnung, die zweite elektrische Anschlussanordnung und/oder sowohl die erste als auch die zweite elektrische Anschlussanordnung aus dem Energiespeicher abgegeben werden. Die Schalteinrichtung kann eingerichtet sein, in Abhängigkeit eines Betriebszustandes einer durch den Energiespeicher mit elektrischer Energie zu versorgenden Arbeitsmaschine bzw. eines

entsprechenden Fortbewegungsmittel zu operieren. Auf diese Weise können die Speicherzellen des Energiespeichers durch unterschiedliche

Klemmenspannungs-Charakteristika energetisch versorgt werden, was den Einsatz eines erfindungsgemäßen Energiespeichers gegenüber im Stand der Technik bekannten Anordnungen verbessert.

Die Unteransprüche zeigen bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung.

Die erste Anschlussanordnung und/oder die zweite Anschlussanordnung können jeweils mindestens zwei elektrische Kontakte aufweisen, über welche elektrische Energie der Speicherzellen übertragen werden kann. Je nach Einsatzzweck bzw. Arbeitsmodus des Energiespeichers ist es also möglich, über die jeweiligen elektrischen Kontakte elektrische Energie von der ersten Vielzahl Speicherzellen an die zweite Vielzahl Speicherzellen zu übertragen und/oder elektrische Energie an außerhalb des Gehäuses angeordnete Verbraucher anzugeben. Die elektrische Beaufschlagung der jeweiligen elektrischen Kontakte erfolgt mittels der Schalteinrichtung des Energiespeichers. Insbesondere erfolgt auch eine Analyse der Notwendigkeit zum Aktivieren der Schalteinrichtung innerhalb des erfindungsgemäßen Energiespeichers. Dies erhöht die Flexibilität beim Einsatz des erfindungsgemäßen Energiespeichers und erübrigt eine übergeordnete Logik/Steuereinheit und den mit einer solchen verbundenen

Verdrahtungsaufwand.

Wenn im Rahmen der vorliegenden Offenbarung von„Energiezellen“ gesprochen wird, so bezieht sich dies auf die Eigenschaft der Vielzahl Speicherzellen, im Wesentlichen zur Bereitstellung einer hohen Energiemenge eingerichtet zu sein. Mit anderen Worten weisen die als Energiezellen bezeichneten Speicherzellen eine möglichst hohe energetische Kapazität auf. Im Gegensatz hierzu wird unter „Leistungszellen“ die Vielzahl Speicherzellen bezeichnet, welche im

Wesentlichen zur Abgabe hoher elektrischer Leistungen eingerichtet sind. Die maximale Leistungsabgabe der Leistungszellen kann insbesondere im Vergleich zu ihrer energetischen Kapazität deutlich höher sein als diejenige der vorgenannten Energiezellen. Durch die Verwendung von Speicherzellen unterschiedlicher Charakteristika kann durch einen erfindungsgemäßen

Energiespeicher besonders geeignet und flexibel auf Anfragen zur Bereitstellung elektrischer Energie reagiert werden.

Die Schalteinrichtung kann beispielsweise eingerichtet sein, im Ansprechen auf eine Energieversorgungsanfrage eines ersten (externen) Verbrauchers die erste Vielzahl Speicherzellen und die zweite Vielzahl Speicherzellen elektrisch voneinander zu entkoppeln und die erste Vielzahl Speicherzellen oder die zweite Vielzahl Speicherzellen elektrisch mit der ersten Anschlussanordnung zu verbinden. Über die erste Anschlussanordnung wird der erste Verbraucher also elektrisch mit dem Energiespeicher und den in ihm enthaltenen Speicherzellen der ersten Vielzahl Speicherzellen verbunden. Gleichzeitig kann der erste Verbraucher elektrisch von der zweiten Vielzahl Speicherzellen entkoppelt werden, so dass die zweite Vielzahl Speicherzellen nicht durch den ersten Verbraucher belastet wird und für die Versorgung anderer externer Verbraucher uneingeschränkt zur Verfügung steht. Auf diese Weise sind keine Kompromisse bei der Versorgung elektrischer Verbraucher einzugehen, so dass beispielsweise spannungssensible elektrische Verbraucher durch eine Vielzahl Speicherzellen versorgt werden können, welche nicht durch einen weiteren (z.B.

leistungsintensiven) Verbraucher belastet werden. Somit können die elektrischen Kenngrößen des ersten Verbrauchers bestmöglich durch die erste Vielzahl Speicherzellen befriedigt werden. Die Schalteinrichtung des erfindungsgemäßen Energiespeichers kann eingerichtet sein, den ersten Verbraucher in Abhängigkeit seiner Nennspannung mit der ersten Vielzahl Speicherzellen oder der zweiten Vielzahl Speicherzellen elektrisch zu verbinden. Mit anderen Worten kann entweder die tatsächliche Leistungsaufnahme des ersten elektrischen Verbrauchers darüber entscheiden, ob die Schalteinrichtung es für hilfreich erachtet, den ersten Verbraucher statt mit der ersten Vielzahl Speicherzellen mit der zweiten Vielzahl Speicherzellen elektrisch zu verbinden oder stattdessen sowohl mit der ersten Vielzahl

Speicherzellen als auch mit der zweiten Vielzahl Speicherzellen elektrisch zu verbinden. Alternativ kann in Kenntnis des elektrisch durch den Energiespeicher zu versorgenden Verbrauchers und seiner Kenngrößen bereits vor dem Bezug elektrischer Energie aus dem Energiespeicher die Schalteinrichtung eine

Entscheidung treffen, ob der erste Verbraucher besser über die erste Vielzahl Speicherzellen und/oder über die zweite Vielzahl Speicherzellen mit elektrischer Energie zu versorgen ist. Dies kann auch unter Berücksichtigung weiterer Verbraucher, welche aktuell aus dem elektrischen Energiespeicher mit Energie versorgt werden oder zukünftig aus dem elektrischen Energiespeicher mit Energie versorgt werden sollen, getroffen werden. Auf diese Weise können die zu versorgenden elektrischen Verbraucher bestmöglich und mit

geringstmöglichen Wandlungsverlusten durch die im Energiespeicher

enthaltenen Speicherzellen mit elektrischer Energie versorgt werden.

Erfindungsgemäß kann eine jede Speicherzelle eine Auswerteeinheit aufweisen, welche eingerichtet ist, im Ansprechen auf eine Anfrage und in Abhängigkeit eines eigenen Gesundheitszustandes und/oder Ladungszustandes zu entscheiden, ob sie sich mit der ersten elektrischen Anschlussanordnung und/oder mit der zweiten elektrischen Anschlussanordnung verbinden soll. Die Auswerteeinheit kann als„Intelligenz“ der jeweiligen Speicherzelle verstanden werden, so dass sich innerhalb des erfindungsgemäßen Energiespeichers eine Vielzahl intelligenter Speicherzellen befindet. Diese können eine

„Schwarmintelligenz“ bilden. Der Signalisierungsbedarf innerhalb eines erfindungsgemäß ausgestalteten Energiespeichers kann auf diese Weise verringert werden. Insbesondere können Datenkommunikationsleitungen zwischen den Speicherzellen erübrigt werden, indem jede Speicherzelle eine jeweilige Auswerteeinheit aufweist. Die Auswerteeinheit kann eine

Kommunikationseinheit aufweisen oder mit einer solchen informationstechnisch verbunden sein. Insbesondere kann die Kommunikationseinheit entsprechend der Auswerteeinheit in jeder Speicherzelle enthalten sein. Überdies kann eine jeweilige Sensoreinheit innerhalb der Speicherzelle informationstechnisch mit der Auswerteeinheit verknüpft sein. Auf diese Weise kann die Speicherzelle bestmöglich die eigene Leistungsfähigkeit, den eigenen Ladezustand und den eigenen Gesundheitszustand überwachen und in Abhängigkeit der vorgenannten Größen eigenständig entscheiden, ob sie an der Energieversorgung eines externen Verbrauches teilnimmt oder nicht. Durch diese Modularisierung ist auch eine Wartung eines erfindungsgemäßen Energiespeichers flexibel möglich, da lediglich elektrische Anschlüsse zwischen den alten Speicherzellen und einer ausgetauschten/neu hinzugekommenen Speicherzelle zu verbinden sind, während die Kommunikation mit einer übergeordneten ggf. weiter entfernten Auswerteeinheit entfällt.

Wenn die Speicherzellen des erfindungsgemäßen Energiespeichers eine jeweilige Auswerteeinheit (und optional eine jeweilige Kommunikationseinheit) aufweisen, kann die Auswerteeinheit eingerichtet sein, im Ansprechen auf eine elektrische Hinzuschaltung einer anderen Speicherzelle zur ersten elektrischen Anschlussanordnung zu entscheiden, ob sie sich mit der ersten elektrischen Anschlussanordnung verbindet oder nicht. Mit anderen Worten kann die

Speicherzelle den Schaltvorgang (beispielsweise durch die eigene elektrische Sensorik) ermitteln, und im Ansprechen darauf erneut entscheiden, ob ihre Teilnahme an der energetischen Versorgung des elektrischen Verbrauchers vorliegend sinnvoll ist oder nicht. Mit anderen Worten ist die Speicherzelle mittels ihrer Auswerteeinheit imstande, im Verbund des erfindungsgemäßen

Energiespeichers eine dezentrale Entscheidung dahingehend zu fällen, ob sie über die Schalteinrichtung des Energiespeichers elektrisch mit einer weiteren Speicherzelle und/oder einem externen elektrischen Verbraucher verbunden wird.

Die oben angesprochene, optional in jeder Speicherzelle oder zumindest in einzelnen Speicherzellen vorgesehene Sensorik kann einen Temperatursensor und alternativ oder zusätzlich einen Spannungssensor (insbesondere einen Unterspannungssensor) und alternativ oder zusätzlich einen Sensor/Counter zur Ermittlung einer Zyklenanzahl der Speicherzelle und alternativ oder zusätzlich ein Stromsensor zur Messung der Zellströme der Speicherzelle aufweisen. Alternativ oder zusätzlich kann die Sensorik eine Zellspektroskopie der Speicherzelle durchführen, indem sie die Speicherzelle elektrisch in vordefinierter Weise belastet und die Reaktion der Speicherzelle in Abhängigkeit der Belastung anhand einer vordefinierten Referenz ermittelt. Aus dem Ergebnis der Ermittlung kann ein Rückschluss auf den Gesundheitszustand und/oder die Zellchemie gezogen werden.

Der erfindungsgemäße Energiespeicher kann beispielsweise in einem elektrisch antreibbaren Fortbewegungsmittel vorgesehen werden. Alternativ oder zusätzlich kann der elektrische Energiespeicher in einer Arbeitsmaschine und/oder zur Stützung eines Inselnetzes vorgesehen sein. Die o.g. Merkmale,

Merkmalskombinationen und Vorteile ergeben sich für diese und andere

Einsatzzwecke in entsprechender Weise, so dass zur Vermeidung von

Wiederholungen diesbezüglich auf die obigen Ausführungen verwiesen wird.

Kurze Beschreibung der Zeichnung

Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung unter Bezugnahme auf die begleitende Zeichnung im Detail beschrieben. In der Zeichnung ist:

Figur 1 eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Energiespeichers, und

Figur 2 eine schematische Darstellung detaillierter

Ausführungsbeispiele für erfindungsgemäße Schalteinrichtungen in Form von Schaltmatrizen.

Ausführungsformen der Erfindung

Figur 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen

Energiespeichers 1 , an dessen Gehäuse 2 zwei elektrische

Anschlussanordnungen 8, 9 mit einem ersten elektrischen Verbraucher 11 und einem zweiten elektrischen Verbraucher 12 verbunden sind. Optionale

Kommunikationsbusleitungen 15 verbinden die Verbraucher 11 , 12 mit innerhalb des Gehäuses 2 angeordneten Zellmodulen 20a, 20b, 20c, 20d. Die Zellmodule 20a sind als Leistungszellen ausgestaltet. Ihre Speicherzellen 3a, 3b sind im Vergleich zu ihrer Speicherkapazität imstande, vergleichsweise hohe elektrische Leistungen abzugeben. Energiezellen 4a, 4b der Zellmodule 20b sind hingegen imstande, im Vergleich zu der von ihnen maximal abzugebenden Leistung eine hohe Energiemenge zu speichern. Super-Caps 5a, 5b der Zellmodule 20c sind eingerichtet, kurzfristig eine extrem hohe Leistung bei besonders geringen elektrischen Verlusten und geringerer Kapazität abzugeben. Zudem sind

Zellmodule 20d mit Shunts 6a, 6b vorgesehen, welche eine flexible Möglichkeit zur Umwandlung („Vernichtung“) elektrischer Energie innerhalb des

erfindungsgemäßen Energiespeichers 1 darstellen. Die Schalteinrichtungen 13 der Zellmodule 20a bis 20d ermöglichen es den ASICs 7 als Auswerteeinheiten, die Leistungszellen 3a, 3b, die Energiezellen 4a, 4b, die Super-Caps 5a, 5b und die Shunts 6a, 6b mit einer zentralen Schalteinrichtung 10 elektrisch zu verbinden. Auf diese Weise kann die Schalteinrichtung 10, auf welche in

Verbindung mit Figur 2 im Detail eingegangen wird, flexibel die Energien bzw. Shunts der Zellmodule 20a bis 20d nutzen, um über die elektrischen

Anschlussanordnungen 8, 9 die externen Verbraucher 11 , 12 mit elektrischer Energie zu versorgen. Sensoren 14 innerhalb der Zellmodule 20a bis 20d ermöglichen eine Überwachung der Spannungen bzw. Temperaturen sowie der fließenden Ströme innerhalb der Zellmodule 20a bis 20d. Die Speicherzellen 3a, 3b, 4a, 4b, 5a, 5b können mittels der jeweiligen Sensorik 14 überdies auf Unterspannung, Zyklenanzahl und Zellchemie (z.B. mittels einer

Zellspektroskopie) untersucht werden. Über den Kommunikationsbus 15 kann der jeweilige ASIC 7 der Zellmodule 20a bis 20d Informationen über den aktuellen oder den beabsichtigten Betriebszustand der externen Verbraucher 11 , 12 erhalten oder kommunizieren. Informationen über die Zustände der

Zellmodule 20a bis 20d sowie die bisherige Kommunikation kann durch den ASIC 7 des jeweiligen Zellmoduls 20a bis 20d gespeichert werden. Überdies kann der ASIC 7 Informationen zu Zellprofilen und Verhaltensmodellen für die Zellmodule 20a bis 20d speichern.

Figur 2 zeigt eine mögliche Realisierung eines erfindungsgemäßen

Energiespeichers 1 , welcher entsprechend Figur 1 eine Vielzahl Zellmodule 20a und 20b und eine im Detail dargestellte Schalteinrichtung 10 in Form einer Schaltmatrix aufweist. Über einen jeweils Schalter S kann die erste Vielzahl Speicherzellen innerhalb der Zellenmodule 20a bzw. 20b überbrückt werden. Die außen am (nicht dargestellten) Gehäuse angeordneten elektrischen Kontakte 8a, 8b bzw. 9a, 9b der elektrischen Anschlussanordnungen 8, 9 können über die Vielzahl innerhalb der Schalteinrichtung 10 vorgesehener Schalter flexibel mit einer beliebigen Anzahl Zellmodule 20a, 20b elektrisch verbunden und so flexibel mit einer geeigneten Vielzahl Speicherzellen energetisch versorgt werden. Anders ausgedrückt stellt Figur 2 eine mögliche Realisierung der dynamischen Verschaltungen der Batteriezellen auf Batteriestrings dar. Jede Zelle kontrolliert dabei die zu ihr zugehörigen Schalter. Ein String bezeichnet die innerhalb der Schalteinrichtung 10 jeweils übereinander dargestellten Schalter. In diese können sich die Zellen der Zellenmodule 20a, 20b dynamisch einhängen. Falls sich keine der Zellenmodule 20a, 20b dazu entscheidet, sich elektrisch in den jeweiligen String einzuklinken, schließt automatisch der Kurzschlussschalter S. Die Strings können dabei mit den verschiedenen Speicherzellen verschiedene Spannungen erzeugen. Eine Rückkopplung über den gemeinsamen Bus (s. Figur 1) ermöglicht es den einzelnen Zellmodulen 20a, 20b, die Entscheidung unter Berücksichtigung der Entscheidung der anderen Zellen zu fällen.

Durch die vorliegende Erfindung wird eine dezentrale Regelung der

Energieflüsse eines Energiespeichers in Verbindung mit seiner Umgebung ermöglicht. Auf diese Weise wird der Vorteil eines optimalen Matchings zwischen Energiebereitstellung (Energiespeicherseite) und Energieverbraucher

(Verbraucherseite) ohne große zentrale Schalter, Batteriemanagementsystem, etc. ermöglicht. Jeder Energiefluss wird dynamisch geschaltet und berücksichtigt den aktuellen Zustand von Batteriezelle und Verbraucher. Hierdurch wird sowohl die Lebensdauer des Energiespeichers erhöht als auch der Wirkungsgrad des Gesamtsystems optimiert.

Alle Zellen können durch die oben genannte Struktur im optimalen Arbeitspunkt betrieben werden. Die Zellbeanspruchung kann sich nach der aktuellen

Leistungsfähigkeit der Zellen richten. Im Gesamtsystem mit aktiven Battery- Packs entfallen zentrale Baugruppen wie Inverter, ECUs,

Batteriemanagementsysteme (BMS), DC-DC-Wandler, etc. Neue Systeme und Systemkonfigurationen können sehr einfach zusammengestellt werden.

Insbesondere können neue Fahrzeugtypen bzw. Bordnetzanforderungen flexibel und kurzfristig befriedigt werden. Das System ist hochflexibel bei z.B.

Kapazitätserweiterungen, beim Wegfall einzelner Zellen, im Wartungsfall, beim Abfangen von Fehlerfällen, etc.

Weiter führt der Ausfall einzelner Zellen nicht mehr zum Ausfall des

Gesamtsystems, da einzelne Zellen überbrückt werden können. Das thermische Weglaufen einzelner Zellen, z.B. bei mechanischer Beschädigung, kann abgefangen werden, indem andere Zellen, Shunts und Verbraucher dynamisch verschaltet werden. Einzelne (schwache) Zellen können identifiziert und einzeln ausgetauscht werden. Die Spannungsfreiheit bei Wartungsarbeiten kann durch die Einzelschalter jederzeit sichergestellt werden. Die Lade-Energie kann optimal auf die Zellen verteilt werden: Wenige geladene Zellen können mehr Energie aufnehmen, die Gesamtladung des Batteriepacks steigt damit schneller an, wodurch die Ladezeiten verkürzt werden. Die Reichweite kann durch die effiziente Nutzung der gespeicherten Energie im jeweils optimalen Arbeitspunkt und dem Mix aus Energie-, Leistungs- und Super-Cap-Zellen erhöht werden. Die auf die kritischen Zellen bezogene geringere Belastung für zyklisierte Zellen durch den Betrieb im optimalen Arbeitspunkt jeder Zelle durch Tiefentladung kann ausgeschlossen werden. Damit kann die Lebensdauer des

Energiespeichers drastisch erhöht werden.