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Title:
ENGINE CONTROL DEVICE FOR AN INTERNAL COMBUSTION ENGINE, FEATURING COLLECTIVE ADJUSTMENT OF ENGINE OPERATING PARAMETERS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2022/101240
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an engine control device (1, 1') for an internal combustion engine of a fleet vehicle (2, 2') in a vehicle fleet including at least two fleet vehicles (2, 2'), the engine control device (1, 1') comprising a control unit (3, 3') configured to adjust control variables on the basis of measured variables according to a control scheme stored in the engine control device (1, 1'); and comprising a data interface unit (4, 4') configured to transmit engine operating data sets to/from another engine control device (1, 1') of a driving internal combustion engine of at least one other fleet vehicle (2, 2'); the control unit (3, 3') being configured to adjust the control variables taking into account at least one engine operating data set of the one or more other engine control devices (1, 1') received via the data interface unit (4, 4'), in order to be able to better control the internal combustion engine.

Inventors:
DR PFROMMER JULIUS (DE)
DR STOMPE JANINA (DE)
SAILER JOHANNES (DE)
PROF DR BEYERER JÜRGEN (DE)
FREY CHRISTIAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2021/081187
Publication Date:
May 19, 2022
Filing Date:
November 10, 2021
Export Citation:
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Assignee:
FRAUNHOFER GES FORSCHUNG (DE)
International Classes:
F02D29/02; F02D41/24; F02D41/14; G05D1/02; H04W4/46
Foreign References:
US20150224997A12015-08-13
US20180297608A12018-10-18
US10769031B22020-09-08
US20040133336A12004-07-08
Attorney, Agent or Firm:
PFENNING, MEINIG & PARTNER MBB (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Motor-Steuergerät (1, 1') für einen Verbrennungsmotor eines Flottenfahrzeugs (2, 2') in einer Fahrzeugflotte mit zumindest zwei Flottenfahrzeugen (2, 2'), mit

- einer Steuereinheit (3, 3'), welche ausgebildet ist zum Einstellen von Regelgrößen basierend auf Messgrößen gemäß einem in dem Motor-Steuergerät (1, 1') abgespeicherten Steuerschema; gekennzeichnet durch

- eine Datenschnittstelleneinheit (4, 4'), welche ausgebildet ist zum Übermitteln von jeweiligen Motor-Betriebsdatensätzen zu/von einem anderen Motor-Steuergerät (1, 1') eines jeweiligen Verbrennungsmotors zumindest eines anderen Flottenfahrzeugs (2, 2'); und dadurch, dass die Steuereinheit (3, 3') ausgebildet ist, die Regelgrößen unter Berücksichtigung von zumindest einem über die Datenschnittstelleneinheit (4, 4') empfangenen Motor-Betriebsdatensatz des oder der anderen Motor- Steuergeräte (1, 1') einzustellen.

2. Motor-Steuergerät (1, 1') nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Motor-Betriebsdatensätze jeweils umfassen:

- zumindest eine Messgröße, insbesondere eine Motor-Drehzahl und/oder eine Drosselklappenstellung und/oder eine Einspritz-Spritmenge und/oder eine Verbrennungs-Restgasmenge und/oder einen Zündzeitpunkt und/oder einen Ventilöffnungs- und -schließzeitpunkt und/oder eine Motortemperatur und/oder einen ansaugseitigen Gasgemisch-Druck und/oder einen Druck im Verbrennungsraum und/oder einen abgasseitigen Gasgemisch-Druck und/oder ein Motor-Drehmoment und/oder eine Motor-Laufleistung, und/oder

- zumindest einen Regelgröße, insbesondere eine Drosselklappenstellung und/oder eine Einspritz-Spritmenge und/oder einen Zündzeitpunkt und/oder einen Ventilöffnungs- und -schließzeitpunkt, und/oder

- zumindest ein Steuerschema, insbesondere ein Betriebsparameter- Kennfeld, und/oder

- zumindest einen ein Umfeld (10, 10') des Motor-Steuergeräts (1, 1') charakterisierenden Umfeldparameter, insbesondere eine geographische Position und/oder einen Motor-Umgebungs-Luftdruck und/oder eine Motor- Umgebungs-Luftfeuchtigkeit und/oder eine Motor-Umgebungstemperatur und/oder eine Spritqualität und/oder eine Verbrennungsmotor- Typenbezeichnung und/oder einen Flottenfahrzeug-Typenbezeichnung und/oder eine Flottenfahrzeugmasse.

3. Motor-Steuergerät (1, 1') nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch - eine Speichereinheit (8), welche ausgebildet ist zum Speichern von unterschiedlichen übermittelten Motor-Betriebsdatensätzen eines oder mehrerer Motor-Steuergeräte (1, 1'), und

- eine Auswahleinheit (9), welche ausgebildet ist, zumindest einen Motor- Betriebsdatensatz aus den in der Speichereinheit (8) gespeicherten Motor- Betriebsdatensätzen auszuwählen, basierend auf welchem die Steuereinheit (3, 3') die Regelgrößen einstellt, oder zu entscheiden, dass die Regelgrößen basierend auf Messgrößen gemäß dem in dem Motor-Steuergerät (1, 1') abgespeicherten Steuerschema eingestellt werden.

4. Motor-Steuergerät (1, 1') nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die gespeicherten Motor-Betriebsdatensätze je zumindest einen Umfeldparameter und weitere Motor-Betriebsdaten, insbesondere ein Steuerschema, umfassen, und die Auswahleinheit (9) ausgebildet ist, den zumindest einen Umfeldparameter der gespeicherten Motor-Betriebsdatensätze mit einem entsprechenden durch das Motor-Steuergerät (1, 1') erfassten Umfeldparameter zu vergleichen, und anhand eines Vergleichsergebnisses aus den gespeicherten Motor- Betriebsdatensätzen den Motor-Betriebsdatensatz auszuwählen, basierend auf welchem die Steuereinheit (3, 3') die Regelgrößen einstellt.

5. Motor-Steuergerät (1, 1') nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswahleinheit (9) ausgebildet ist, einen Motor-Betriebsdatensatz für das Einstellen der Regelgrößen durch die Steuereinheit (3, 3') auszuwählen, für welchen das Vergleichsergebnis die geringste Abweichung von dem durch das Motor-Steuergerät (1, 1') erfassten Umfeldparameter ergibt.

6. Motor-Steuergerät (1, 1') nach einem der drei vorhergehenden Ansprüche, oder Motor-Steuergeräte-System mit zumindest zwei Motor-Steuergeräten (1, 1') nach einem der vorhergehenden Ansprüche und einem Flottenserver (7), welcher zum Übermitteln der Motor-Betriebsdaten zwischen den zumindest zwei Motor-Steuergeräten (1, 1') ausgebildet ist, und eine Speichereinheit (8) umfasst, welche ausgebildet ist zum Speichern von übermittelten Motor-Betriebsdatensätzen, gekennzeichnet durch

- eine Erzeugungseinheit, welche insbesondere Teil der Auswahleinheit (9) ist, und welche ausgebildet ist, aus den von den in der Speichereinheit (8) gespeicherten Motor-Betriebsdatensätzen zumindest einen Meta-Motor- Betriebsdatensatz zu erzeugen, wobei insbesondere die einem jeweiligen Meta-Motor-Betriebsdatensatz zu Grunde liegenden Motor- Betriebsdatensätze je zumindest einen Umfeldparameter umfassen, welcher sich je um weniger als einen vorgegebenen Grenzwert voneinander unter- 18 scheidet.

7. Motor-Steuergerät (1, 1') oder Motor-Steuersystem nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Erzeugungseinheit (9) den zumindest einen Meta-Motor- Betriebsdatensatz mittels maschinellem Lernen aus den gespeicherten Motor-Betriebsdatensätzen erzeugt, wobei das maschinelle Lernen insbesondere eine Drehmomentantwort und/oder einen Spritverbrauch und/oder eine Abgaszusammensetzung optimiert.

8. Motor-Steuergerät (1, 1') nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Datenschnittstelleneinheit (4, 4') eine drahtlose Flottenfahrzeug-zu- Flottenfahrzeug Datenschnittstelleneinheit (4, 4') umfasst, welche insbesondere über eine übertragungstechnisch bedingte begrenzte Reichweite verfügt von weniger als 10 km oder weniger als 5 km oder weniger als 2 km oder weniger als 1km.

9. Motor-Steuergerät (1, 1') nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Datenschnittstelleneinheit (4, 4') eine drahtlose Flottenfahrzeug-zu- Flottenserver Datenschnittstelleneinheit (4, 4') umfasst, welche ausgebildet ist, die Motor-Betriebsdatensätze über einen Flottenserver (7) zu übermitteln.

10. Kraftfahrzeug (2, 2') mit einem Motor-Steuergerät (1, 1') nach einem der vorhergehenden Ansprüche.

11. Verfahren zum Betreiben eines Motor-Steuergeräts (1, 1') eines Verbrennungsmotors eines Flottenfahrzeugs (2, 2') in einer Fahrzeugflotte mit zumindest zwei Flottenfahrzeugen (2, 2'), mit den Verfahrensschritten:

- Übermitteln von Motor-Betriebsdatensätzen von der Motor-Steuereinheit (3, 3') an zumindest ein anderes Motor-Steuergerät (1, 1') eines Verbrennungsmotors eines jeweiligen anderen Flottenfahrzeugs (2, 2').

12. Verfahren zum Betreiben eines Motor-Steuergeräts (1, 1') eines Verbrennungsmotors eines Flottenfahrzeugs (2, 2') in einer Fahrzeugflotte mit zumindest zwei Flottenfahrzeugen (2, 2'), mit den Verfahrensschritten:

- Übermitteln zumindest eines Motor-Betriebsdatensatzes von zumindest einem anderen Motor-Steuergerät (1, 1') eines Verbrennungsmotors eines jeweiligen anderen Flottenfahrzeugs (2, 2') an die Motor-Steuereinheit (3, 3');

- Einstellen von Regelgrößen des Motor-Steuergeräts (1, 1') unter Berücksichtigung von zumindest einem des oder der empfangenen Motor- 19

Betriebsdatensätze des Motor-Steuergerätes (1, 1') des zumindest einen anderen Motor-Steuergeräts (1, 1').

Description:
Motor-Steuergerät für einen Verbrennungsmotor mit kollektiver Einstellung für Motor-Betriebsparameter

Die Erfindung betrifft ein Motor- Steuergerät für einen Verbrennungsmotor, insbesondere einen Antriebs-Verbrennungsmotor, eines Flottenfahrzeugs in einer Fahrzeugflotte mit zumindest zwei, also zwei oder mehr Flottenfahrzeugen, welches eine Steuereinheit zum Einstellen von Regelgrößen basierend auf Messgrößen gemäß einem in den Motor-Steuergerät abgespeicherten Steuerschema aufweist.

Moderne Motor-Steuergeräte in Verbrennungsmotoren von Fahrzeugen steuern oder regeln den Verbrennungsmotor basierend auf einem Steuerschema. Dieses Steuerschema, was beispielsweise in Form eines hochdimensionalen Kennfeldes für die Motor-Betriebsparameter (oder, allgemeiner, mit einem solchen Betriebsparameter-Kennfeld) vorliegen kann, entspricht einer mathematischen Abbildung einer Anzahl von Messgrößen, welche auch als Ein- gangs-Motor-Betriebsparameter bezeichnet werden können, auf eine Anzahl von Regelgrößen, welche als Ausgangs-Motor-Betriebsparameter bezeichnet werden können.

Die Regelgrößen werden von der entsprechenden Steuereinheit des Motor- Steuergeräts dabei typischerweise als Voltspannung ausgegeben, wobei sowohl die Höhe der entsprechenden Voltspannung, als auch der Zeitpunkt des Anliegens, das „Timing", der entsprechenden Voltspannung den entsprechenden Regelgrößen bestimmt. So kann beispielsweise die Größe der entsprechenden Voltspannung für eine Drosselklappenstellung als Ausgangsmotor- Betriebsparameter einen jeweiligen Drosselklappen-Winkel codieren. Der Zündzeitpunkt als Ausgangsmotor-Betriebsparameter wird hingegen üblicherweise über das Timing der entsprechenden Voltspannung, d. h. den genauen Zeitpunkt einer entsprechenden Spannungsspitze in dem zugehörigen Steuerkanal eingestellt, wobei der Zeitpunkt als Relativ-Zeitpunkt bezogen auf einem Arbeitszyklus des Verbrennungsmotors vorgegeben sein kann, beispielsweise auf bezogen einen oberen Totpunkt. Die Eingangsmotor- Betriebsparameter können sowohl als (analoge) Voltspannungen als auch als kodiertes digitales Signal vorliegen, beispielsweise als Datensignal von entsprechenden Sensoren oder als Datensignal, welches basierend auf entsprechenden Sensorwerten berechnete Werte aus einer entsprechenden Recheneinheit enthält. Das Steuerschema, beispielsweise in Form eines mehrdimensionalen Betriebsparameter-Kennfelds, bildet dann einen höherdimensionalen Messgrößenraum von beispielsweise neun Dimensionen auf einen niederdimensionalen Regelgrößenraum von beispielsweise drei Dimensionen ab.

Das ideale Steuerschema für einen Verbrennungsmotor hängt hier im Allgemeinen auch von Faktoren ab, die nicht explizit in dem Steuerschema berücksichtigt sind oder berücksichtigt werden. Beispielsweise verändert auch eine Spritqualität, ein Luftdruck, eine Luftfeuchtigkeit, eine Umgebungstemperatur oder sonstige Umfeld-Parameter, welche im Betrieb des Verbrennungsmotors variieren können und oft beim Auslegen des Motor-Steuergeräts nicht vorhersehbar sind, ein Verhalten des Verbrennungsmotors. In der Praxis wird entsprechend ein Universal-Steuerschema in den Motor-Steuergeräten hinterlegt, welches für unterschiedliche Umfeld-Parameter, d.h. variierende, unterschiedliche Werte eines oder mehrerer Umfeld-Parameter, stabil akzeptable Ergebnisse hinsichtlich beispielsweise einer Drehmomentantwort, eines Sprit- Verbrauchs oder einer Abgaszusammensetzung des Verbrennungsmotors liefert. Eine Drehmomentantwort beschreibt hier den Verlauf eines bereitgestellten Ist-Drehmoments des Verbrennungsmotors in Antwort auf ein angefordertes Soll-Drehmoment.

Eine erste Voraussetzung, um für Verbrennungsmotoren unter Realbedingungen eine verbesserte Motorsteuerung zu erzielen, ist in der US 2004/133 336 Al beschrieben, in welcher eine Verbrennungsleistung eines Fahrzeuges aus der Ferne identifiziert wird, um so eine Fernüberwachung der Fahrzeugleistung zu ermöglichen.

Entsprechend ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine verbesserte Steuerung für einen Verbrennungsmotor bereitzustellen, welche es ermöglicht, reale Umfeldbedingungen des Verbrennungsmotors besser bei dessen Steuerung zu berücksichtigen.

Diese Aufgabe wird durch die Gegenstände der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausführungen ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen, der Beschreibung und der Figur.

Ein Aspekt betrifft ein Motor-Steuergerät für einen Verbrennungsmotor, insbesondere einen Antriebs-Verbrennungsmotor, beispielsweise einen Benzinoder Diesel- oder Wasserstoff-Verbrennungsmotor, eines Flottenfahrzeugs. Ein Flottenfahrzeug ist ein Fahrzeug einer Fahrzeugflotte mit zumindest zwei, bevorzugt mehr als zwei, insbesondere einer Vielzahl von Fahrzeugen.

Das Motor-Steuergerät weist eine Steuereinheit auf, welche ausgebildet ist zum Einstellen von Regelgrößen basierend auf Messgrößen gemäß einem in dem Motor- Steuergerät, insbesondere in der Steuereinheit, abgespeicherten Steuerschema. Das Steuerschema ist im mathematischen Sinne eine Abbildung der Messgrößen auf die Regelgrößen, welche eine Regelantwort der Steuereinheit beschreibt. Das Steuerschema kann entsprechend beispielsweise ein Kennfeld, ein sog. Betriebsparameter-Kennfeld, umfassen oder sein. Ein derartiges Kennfeld ist im Allgemeinen hochdimensional, kann also beispielsweise drei oder mehr, sechs oder mehr, neun oder mehr, zwölf oder mehr Dimensionen aufweisen. Einstellen kann im Rahmen der vorliegenden Offen- barung auch als ein Einstellen im Sinne eines Steuerns oder Regelns verstanden werden.

Das Motor-Steuergerät weist auch eine Datenschnittstelleneinheit auf, welche ausgebildet ist zum Übermitteln, d.h. Senden und/oder Empfangen, von jeweiligen Motor-Betriebsdatensätzen zu bzw. von einem anderen Motor- Steuergerät eines jeweiligen Verbrennungsmotors zumindest eines anderen Flottenfahrzeugs. Die Datenschnittstelleneinheit kann also, sei es mittelbar oder unmittelbar, Motor-Betriebsdatensätze des eigenen Motor- Steuergeräts an ein oder mehrere Motor-Steuergeräte jeweiliger anderer Flottenfahrzeuge übermitteln, also senden. Alternativ oder ergänzend kann das eigene Motorsteuergerät auch, sei es mittelbar oder unmittelbar, jeweilige Motor- Betriebsdatensätze von einem oder mehreren anderen jeweiligen Flottenfahrzeugen empfangen. Die Steuereinheit ist dabei ausgebildet, die Regelgrößen unter Berücksichtigung von, insbesondere basierend auf, zumindest einen über die Datenschnittstelleneinheit empfangenen Motor-Betriebsdatensatz des anderen Motor-Steuergerätes einzustellen. Die Steuereinheit kann folglich die empfangenen Motor-Betriebsdatensätze mit den entsprechenden eigenen Betriebsdaten, d.h. den eigenen Messgrößen, den eigenen Regelgrößen und dem eigenen im Motor-Steuergerät abgespeicherten Steuerschema sowie auch weiteren Betriebsdaten vergleichen und sodann beispielsweise entweder den empfangenen Motor-Betriebsdatensatz des anderen Motor- Steuergerätes verwerfen und auf das eigene Steuerschema zurückgreifen cider die Regelgrößen basierend auf dem empfangenen Motor- Betriebsdatensatz des anderen Motor-Steuergeräts, ggf. unter Rückgriff auf das eigene Steuerschema, einstellen. Es kann vorgesehen sein, den oder die empfangenen Motor-Betriebsdatensätze zu ignorieren, wenn nicht ein vorgegebenes Kriterium erfüllt ist. Das vorgegebene Kriterium kann beispielsweise eine vorgegebene Verlässlichkeit repräsentieren, ob beispielsweise für den aktuellen Betriebspunkt des eigenen Verbrennungsmotors ausreichend historische Erfahrung vorhanden ist oder eine vorgegebene Anzahl von gemäß dem Kriterium hinreichend ähnlichen Motor-Betriebsdatensätzen.

Beispielsweise kann ein Motor-Steuergerät eines Flottenfahrzeugs, welches im Allgemeinen in niedrige Höhen über Null und somit bei vergleichsweise hohem Luftdruck genutzt wird, so bei einer Fahrt in die Berge, bei welcher in erhöhter Betriebshöhe über Meer auch der Luftdruck abnimmt und der Verbrennungsmotor somit ein vom Normalbetrieb in geringerer Höhe verschiedenes Betriebsverhalten aufweist, von einem anderen Motor-Steuergerät ein in diesem Umfeld, d.h. vorliegend mit verringertem Luftdruck genutzten und somit getesteten Motor-Betriebsdatensatz zurückgreifen. Damit kann das Steuerschema beispielsweise hinsichtlich eines vorgegebenen Optimierungs- Parameters wie einer Drehmomentantwort, einem Spritverbrauch, oder einer Abgaszusammensetzung optimiert werden. Das hat den Vorteil eines allgemein verbesserten Verhaltens des Verbrennungsmotors, der somit sowohl umweltfreundlicher als auch nutzungsfreundlicher und langlebiger betrieben werden kann, da ein von dem Nutzer gewünschtes Verhalten wie ein Drehmoment verlässlicher und/oder schneller und/oder mit geringerer Umweltbelastung und/oder mit geringerem Spritverbrauch erreicht werden kann.

In einer vorteilhaften Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Motor- Betriebsdatensätze als jeweilige Betriebsdaten zumindest eine Messgröße und/oder zumindest eine Regelgröße und/oder zumindest ein Steuerschema und/oder zumindest einen ein Umfeld des Motor-Steuergeräts charakterisierenden Umfeld-Parameter und/oder einen Optimierungs-Parameter, der ein Steuerschema, insbesondere einen Teilaspekt eines Steuerschemas, wie beispielsweise einen Ausschnitt eines Betriebsparameter-Kennfeldes, bewertet, umfasst. Die jeweiligen Betriebsdaten können dabei jeweils zeitabhängige Betriebsdaten sein, also in einem zeitlichen Verlauf und/oder korreliert gespeichert sein.

Die hier und oben beschriebenen Messgrößen können insbesondere eine Motor-Drehzahl und/oder eine Drosselklappenstellung und/oder eine Einspritz- Spritzmenge und/oder eine Verbrennungs-Restgasmenge und/oder einen Zündzeitpunkt und/oder einen Ventilöffnungszeitpunkt und Ventilschließzeitpunkt und/oder eine Motortemperatur und/oder einen ansaugseitigen Gasgemisch-Druck (insbesondere aus dem vorhergehenden Arbeitsspiel) und/oder einen Druck im Verbrennungsraum (insbesondere aus dem vorhergehenden Arbeitsspiel) und/oder einen abgasseitigen Gasgemisch-Druck (insbesondere aus dem vorhergehenden Arbeitsspiel) und/oder ein Motor- Drehmoment und/oder eine Motorlaufleistung umfassen. Die hier und oben genannten Regelgrößen können insbesondere eine Drosselklappenstellung und/oder eine Einspritz-Spritzmenge und/oder einen Zündzeitpunkt und/oder einen Ventilöffnungszeitpunkt und Ventilschließzeitpunkt (einen Phasensteller für die Ventile) und/oder einen Turbolader-Aufladedruck umfassen. Das hier und oben beschriebene Steuerschema kann insbesondere in Betriebsparameter-Kennfeld sein oder umfassen. Ein entsprechender Teilabschnitt des Steuerschemas kann dabei ein Ausschnitt des Betriebsparameter-Kennfelds sein. Die hier und oben beschriebenen Umfeld-Parameter können insbesondere eine geographische Position des Fahrzeugs, bevorzugt mit einer geographischen Höhenangabe, und/oder einen Motor-Umgebungs-Luftdruck und/oder eine Motor-Umgebungs-Luftfeuchtigkeit und/oder eine Motor- Umgebungstemperatur und/oder eine Spritqualität und/oder einen Verbrennungsmotor-Typenbezeichnung und/oder einen Flottenfahrzeug- Typenbezeichnung und/oder eine Flottenfahrzeugmasse, d. h. eine Masse des zu dem jeweiligen Motor-Steuergerät, von welchem die Motor- Betriebsdatensätze stammen, gehörigen Flottenfahrzeugs, umfassen. Die genannten Betriebsdaten haben sich dabei jeweils als besonders vorteilhaft erwiesen.

In einer vorteilhaften Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Datenschnittstelleneinheit eine drahtlose Flottenfahrzeug-zu-Flottenfahrzeug-Daten- schnittstelleneinheit umfasst oder ist. Eine solche Flottenfahrzeug-zu- Flottenfahrzeug-Datenschnittstelleneinheit kann auch als Car-to-Car- Datenschnittstelleneinheit bezeichnet werden. Insbesondere kann die Datenschnittstelleneinheit über eine übertragungstechnisch bedingte begrenzte Reichweite verfügen, welche (insbesondere unter realen Nutzungbedingungen) weniger als 10 km oder weniger als 5 km oder weniger als 2 km oder weniger als 1 km beträgt. Beispielsweise kann die Datenschnittstelleneinheit eine Drahtlos-Lokalbereichs-Netzwerk- (Wireless Local Area Network, WLAN) Datenschnittstelleneinheit sein oder umfassen oder eine Nahfeld-Funk- (beispielsweise Bluetooth, BT) Datenschnittstelleneinheit sein oder umfassen.

Damit können Motor-Betriebsdatensätze nur in einer durch die begrenzte Reichweite vorgegebenen Umgebung des zum Motor-Steuergerät gehörigen Flottenfahrzeugs ausgetauscht werden. Das hat den Vorteil, dass implizit eine Information über das Umfeld des Motor-Steuergeräts, welches das Verhalten des Verbrennungsmotors beeinflusst, übermittelt wird, d.h. auch nicht explizit erfasste Umfeld-Parameter, welche sich in einer hinreichend kleinen Umgebung des Flottenfahrzeugs nicht oder kaum ändern, berücksichtigt werde. In einer jeweiligen Umgebung des Motor- Steuergerätes und damit des Flottenfahrzeugs sind viele Parameter wie beispielsweise Luftdruck, Luftfeuchtigkeit oder Umgebungstemperatur im Allgemeinen zumindest ähnlich. Dadurch, dass das eigene Motor-Steuergerät in der Umgebung somit nicht erst verschiedene nicht an die vorliegende Umgebung angepasste bzw. nicht in dieser Umgebung bewährte Einstellungsmöglichkeiten durchlaufen muss, sondern direkt ein bereits genutztes und somit geprüftes Steuerschema und/oder genutzte und somit geprüfte sonstige Betriebsdaten von dem anderen Flottenfahrzeug übernehmen kann, kann das eigene Motor-Steuergerät besonders schnell eine optimierte Steuerung erreichen, d.h. für ideale Betriebsbedingungen des von dem eigenen Motor-Steuergerät gesteuerten Verbrennungsmotors sorgen.

In einer anderen vorteilhaften Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Datenschnittstelleneinheit eine drahtlose Flottenfahrzeug-zu-Flottenserver- Datenschnittstelleneinheit umfasst oder ist. Eine solche Flottenfahrzeug-zu- Flottenserver-Datenschnittstelleneinheit kann auch als Car-to-Car-Server- cider Car-to-lnfrastructure-Datenschnittstelleneinheit bezeichnet werden. In Verbindung mit obiger Car-to-Car-Datenschnittstelleneinheit ergibt sich somit eine Car-to-X-Datenschnittstelleneinheit, welche beliebig mit Infrastrukturkomponenten und/oder anderen Flottenfahrzeugen kommunizieren kann. Die Datenschnittstelleneinheit ist somit in diesem Fall entsprechend ausgebildet, die Motor-Betriebsdatensätze über einen Flottenserver zu einem oder mehreren jeweiligen anderen Motor-Steuergeräten zu übermitteln. Beispielsweise kann es sich hier um eine Mobilfunk- (insbesondere LTE oder 5G) Datenschnittstelleneinheit handeln. Das hat zunächst den Vorteil, dass auch Motor- Betriebsdatensätze verfügbar gemacht werden können, welche in weiterer Vergangenheit passende, d.h. in vorteilhafter Weise für die Steuerung des eigenen Verbrennungsmotors nutzbare Ergebnisse geliefert haben. So kann beispielsweise im o.g. Beispiel auch ein Motor-Betriebsdatensatz von dem eigenen Motor-Steuergerät genutzt werden, welcher in dem gleichen Umfeld, jedoch zu einer anderen Zeit, beispielsweise am Vortag, genutzt und erprobt wurde. Dies ist insofern vorteilhaft, da sich viele Umfeld-Parameter wie beispielsweise ein Luftdruck am gleichen Ort oft auch an unterschiedlichen Tagen ähneln. Des Weiteren kann somit auch die Anzahl der verfügbaren Motor- Betriebsdatensätze erhöht werden, sodass über den Flottenserver auch besonders viele unterschiedliche Motor-Betriebsdatensätze zur Verfügung gestellt werden können, und somit die Wahrscheinlichkeit, dass ein besonders geeigneter Motor-Betriebsdatensatz gefunden wird, erhöht wird. Dies wird auch im Zusammenhang mit der Speichereinheit im Folgenden noch näher beschrieben.

In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Motor-Steuergerät eine Speichereinheit aufweist, welche ausgebildet ist zum Speichern von zu unterschiedlichen Zeitpunkten und/oder von Motor- Steuergeräten unterschiedlicher anderer Flottenfahrzeuge übermittelten unterschiedlichen Motor-Betriebsdatensätzen eines oder mehrerer anderer Motor-Steuergeräte. Die übermittelten Motor-Betriebsdatensätze können dabei unmittelbar, d.h. direkt von einem anderen Motor-Steuergerät, oder mittelbar, d.h. via dem beschriebenen Flottenserver, von Motor-Steuergerät zu Motor-Steuergerät übertragen werden. Alternativ oder ergänzend kann die Speichereinheit auch in dem Flottenserver ausgebildet sein. Das Motor- Steuergerät oder entsprechend der Flottenserver weist dabei auch eine Auswahleinheit auf, welche ausgebildet ist, zumindest einen Motorbetriebsdatensatz aus den in der Speichereinheit gespeicherten Motor- Betriebsdatensätzen auszuwählen, basierend auf welchem die Steuereinheit die Regelgrößen einstellt, oder zu entscheiden, dass die Regelgrößen basierend auf den eigenen Messgrößen gemäß dem in dem Motor- Steuergerät abgespeicherten Steuerschema eingestellt werden. Das hat den Vorteil, dass aus einer großen Anzahl aus verfügbaren Motorbetriebsdaten jeweils die passenden, beispielsweise anhand eines Optimalitätskriteriums ausgewählten Betriebs-Parameter genutzt werden können und so die Steuerung des Verbrennungsmotors verbessert wird.

In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist vorgesehen, dass die gespeicherten Motor-Betriebsdatensätze hier zumindest einen Umfeld- Parameter und weitere Motor-Betriebsdaten, insbesondere ein Steuerschema, umfassen und die Auswahleinheit ausgebildet ist, den zumindest einen Umfeld-Parameter der gespeicherten Betriebsdatensätze mit einem entsprechenden durch das Motor-Steuergerät lokal, also am oder im zugeordneten Fahrzeug erfassten Umfeld-Parameter zu vergleichen und anhand eines Vergleichsergebnisses aus den gespeicherten Motor-Betriebsdatensätzen den Motor-Betriebsdatensatz und damit diejenigen Motor-Betriebsdaten auszuwählen, basierend auf welchem bzw. welchen die Steuereinheit die Regelgrößen einstellt.

Alternativ oder ergänzend kann vorgesehen sein, dass die gespeicherten Motor-Betriebsdatensätze je zumindest einen Optimierungs-Parameter, wie sie weiter unten noch eingeführt werden, und weitere Motor-Betriebsdaten, insbesondere ein Steuerschema, umfassen und die Auswahleinheit ausgebildet ist, den zumindest einen Optimierungs-Parameter der gespeicherten Motor- Betriebsdatensätze mit einem entsprechenden, durch das Motor-Steuergerät lokal für das eigene, bereits im Steuergerät hinterlegte Steuerschema ableitbaren Optimierungs-Parameter zu vergleichen und anhand eines Vergleichsergebnisses aus den gespeicherten Motor-Betriebsdatensätzen den Motor- Betriebsdatensatz und damit diejenigen Motorbetriebsdaten auszuwählen, basierend auf welchem bzw. welchen die Steuereinheit die Ausgangs- Motorbetriebsparameter einstellt.

Das hat den Vorteil, dass diejenigen Motorbetriebsdatensätze für das Einstellen der Ausgangs-Motorbetriebsparameter ausgewählt werden, welche am vielversprechendsten für einen optimalen Betrieb in dem entsprechenden Umfeld bzw. zu der gegebenen Zeit sind.

Dabei kann vorgesehen sein, dass die Auswahleinheit ausgebildet ist, einen Motor-Betriebsdatensatz für das Einstellen der Regelgrößen durch die Steuereinheit auszuwählen, für welchen das Vergleichsergebnis die geringste Abweichung von dem durch das Motor-Steuergerät lokal erfassten Umfeld- Parameter und/oder die größte Verbesserung im Vergleich zu dem oder den durch das Motor- Steuergerät für die eigenen Betriebsdaten ermittelten Optimierungs-Parameter ergibt. Das hat den Vorteil, dass in der gegebenen Situation die Motor-Betriebsparameter des ähnlichsten Umfelds bzw. mit den besten Steuerungseigenschaften für das Motor-Steuergerät ausgewählt werden.

In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist eine Erzeugungseinheit vorhanden, welche insbesondere Teil der Auswahleinheit ist, und welche aus- gebildet ist, aus den von den in der Speichereinheit gespeicherten Motor- Betriebsdatensätzen zumindest einen Meta-Motor-Betriebsdatensatz zu erzeugen. Die dem Meta-Motor-Betriebsdatensatz zugrunde liegenden Motor- Betriebsdatensätze können dabei von mehreren unterschiedlichen Motor- Steuergeräten oder dem gleichen Motor- Steuergerät zu unterschiedlichen Zeiten stammen. Bevorzugt umfassen die einem jeweiligen Meta-Motor- Betriebsdatensatz zugrunde liegenden Motor-Betriebsdatensätze je zumindest einen Umfeld-Parameter und/oder einen Optimierungs-Parameter, welcher bzw. welche sich in ihrem Wert je um weniger als einen vorgegebenen Grenzwert voneinander unterscheiden. Es werden somit Motor- Betriebsdatensätze aus sich ähnelnden Umfeldern und/oder sich ähnelnder Optimierungs-Qualität zu einem Meta-Motor-Betriebsdatensatz zusammengefasst. Beispielsweise können die unterschiedlichen Motor- Betriebsdatensätze durch Mittelung der Werte der jeweiligen Parameter in den Meta-Motor-Betriebsdatensatz überführt werden. Das hat den Vorteil, dass eine größere Stabilität und damit eine erhöhte Verlässlichkeit des Motor- Steuergeräts in den unterschiedlichen Bedingungen auch bei Verwenden von von anderen Motor-Steuergeräten stammenden Motorbetriebsdatensätzen erreicht wird.

Überdies kann hier auch vorgesehen sein, dass die Erzeugungseinheit den zumindest einen Meta-Motor-Betriebsdatensatz mittels maschinellem Lernen aus den gespeicherten Motor-Betriebsdatensätzen erzeugt. Dabei optimiert das maschinelle Lernen insbesondere einen bereits oben referenzierten vorgegebenen Optimierungs-Parameter, welcher beispielsweise eine Drehmomentantwort des Verbrennungsmotors und/oder ein Spritverbrauch des Verbrennungsmotors und/oder eine Abgaszusammensetzung des Verbrennungsmotors sein oder umfassen kann, entsprechend einer Optimierungs- Vorgabe. Das hat den Vorteil, dass eine besonders flexible und anpassungsfähige Motorsteuerung für den Verbrennungsmotor erreicht wird. Außerdem sind gerade die Verfahren des maschinellen Lernens hier besonders vorteilhaft, da eine große Anzahl von Betriebsdaten als Basis für das Lernen vorhanden ist. Dies gilt insbesondere für zeitabhängige Motor-Betriebsdaten, welche typischerweise in jedem Verbrennungszyklus mehrmals erhoben werden, so dass pro Betriebsminute des Verbrennungsmotors tausende auswertbare Datensätze generiert werden. Als besonders vorteilhaft hat sich hier das Ver- wenden von neuronalen Netzen, welche mittels eines stochastischen Gradientenverfahrens („Stochastic Gradient Descent") trainiert sind oder werden, für das maschinelle Lernen erwiesen.

Das maschinelle Lernen kann dabei sowohl in Echtzeit, also in der Steuerzeit, erfolgen, als auch vorab nach Verfügbarkeit der dem Lernen zu Grunde liegenden Daten. Insbesondere kann das Lernen auch zwischen „Lernen in Echtzeit" du „Lernen vorab" umschaltbar ausgebildet sein.

Die in den letzten Absätzen beschriebene Erzeugungseinheit kann auch in einem Flottenserver eines Motor- Steuergerätesystems implementiert sein. Dabei weist das Motor-Steuergerätesystem zumindest zwei Motorsteuergeräte nach einer der beschriebenen Ausführungsformen auf sowie einen Flottenserver, welcher zum Übermitteln der Motor-Betriebsdaten zwischen den zumindest zwei Motor-Steuergeräten ausgebildet ist und eine Speichereinheit umfasst, welche ausgebildet ist zum Speichern von übermittelten Motor- Betriebsdatensätzen.

Entsprechend betrifft ein weiterer Aspekt ein Motor- Steuersystem mit zumindest zwei Motor-Steuergeräten nach einer der genannten Ausführungsformen und einem Flottenserver, welcher zum Übermitteln der Motor-Betriebsdaten zwischen den zumindest zwei Motor- Steuergeräten ausgebildet ist.

Ein weiterer Aspekt betrifft ein Kraftfahrzeug mit einem Motor- Steuergerät nach einer der beschriebenen Ausführungsformen.

Noch ein weiterer Aspekt betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Motor- Steuergeräts eines Verbrennungsmotors eines Flottenfahrzeugs in einer Fahrzeugflotte mit zumindest zwei Flottenfahrzeugen, welches den Verfahrensschritt des Übermittelns von Motor-Betriebsdatensätzen von einem Motor- Steuergerät an zumindest ein anderes Motor- Steuergerät eines Verbrennungsmotors eines jeweiligen anderen Flottenfahrzeugs über eine Datenschnittstelleneinheit umfasst. Vorteile und vorteilhafte Ausführungsformen dieses Verfahrens entsprechen hier den für das Motor-Steuergerät beschriebenen Vorteilen und vorteilhaften Ausführungsformen. Ein abschließender Aspekt betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Motor- Steuergeräts eines Verbrennungsmotors eines Flottenfahrzeugs in einer Fahrzeugflotte mit zumindest zwei Flottenfahrzeugen mit den folgenden Verfahrensschritten: Übermitteln zumindest eines Motor-Betriebsdatensatzes von zumindest einem anderen Motor- Steuergerät eines Verbrennungsmotors eines jeweiligen anderen Flottenfahrzeugs an die eigene Motor-Steuereinheit über eine Datenschnittstelleneinheit; Einstellen von Regelgrößen des Motor- Steuergeräts unter Berücksichtigung von zumindest einem des oder der über die Datenschnittstelleneinheit empfangenen Motor-Betriebsdatensätze des Motor-Steuergerätes des zumindest einen anderen Motor-Steuergeräts.

Auch hier gelten Vorteile und vorteilhafte Ausführungsformen des beschriebenen Motor-Steuergerätes.

Die vorstehend in der Beschreibung, auch im einleitenden Teil, genannten Merkmale und Merkmalskombinationen, sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in der Figur alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. Es sind somit auch Ausführungen von der Erfindung als umfasst und offenbart anzusehen, die in der Figur nicht explizit gezeigt und erläutert sind, jedoch durch separierte Merkmalskombinationen aus den erläuterten Ausführungen hervorgehen und erzeugbar sind. Es sind auch Ausführungen und Merkmalskombinationen als offenbart anzusehen, die somit nicht alle Merkmale eines ursprünglich formulierten unabhängigen Anspruchs aufweisen. Es sind darüber hinaus Ausführungen und Merkmalskombinationen, insbesondere durch die oben dargelegten Ausführungen, als offenbart anzusehen, die über die in den Rückbezügen der Ansprüche dargelegten Merkmalskombinationen hinausgehen oder von diesen abweichen.

Anhand der in der nachfolgenden Figur gezeigten schematischen Zeichnungen soll der erfindungsgemäße Gegenstand näher erläutert werden, ohne diesen auf die hier gezeigten spezifischen Ausführungsformen einschränken zu wollen. Fig. 1 zeigt jeweilige Motor-Steuergeräte 1, 1' in jeweiligen Flottenfahrzeugen 2, 2' welche über einen jeweiligen von dem entsprechenden Motor- Steuergerät 1, 1' gesteuerten (nicht dargestellten) Verbrennungsmotor verfügen. Jedes der Motor- Steuergeräte 1, 1' weist eine Steuereinheit 3 ,3' auf, welche zum Steuern des jeweils zugeordneten Verbrennungsmotors ausgebildet ist. Dies erfolgt durch ein Einstellen von jeweiligen Regelgrößen basierend auf Messgrößen gemäß einem in dem Motor-Steuergerät 1, 1', beispielsweise der Steuereinheit 3, 3', abgespeicherten Steuerschema. Das Steuerschema kann beispielsweise in Form eines mehrdimensionalen Kennfeldes abgespeichert sein.

Des Weiteren weisen die Motor-Steuergeräte 1, 1' eine jeweilige Datenschnittstelleneinheit 4, 4' auf, welche ausgebildet ist, jeweilige Motor- Betriebsdatensätze zu bzw. von einem anderen Motor-Steuergerät 1', 1 eines anderen Flottenfahrzeugs 2', 2 zu übermitteln. Die Motorbetriebsdatensätze können dabei die genannten jeweiligen Regelgröße und/oder die genannten Messgröße und/oder die genannten Steuerschemata sämtlich oder teilweise umfassen. Die Motor-Betriebsdatensätze können auch zusätzlich entsprechende Umfeld-Parameter oder Optimierungs-Parameter umfassen. Beide Steuereinheiten 3, 3' sind dabei ausgebildet, die Regelgröße unter Berücksichtigung von zumindest einem über die Datenschnittstelleneinheit 4, 4' empfangenen Motor-Betriebsdatensatz des oder der anderen Motorsteuergeräte 1', 1 einzustellen.

Im gezeigten Beispiel sind die jeweiligen Datenschnittstelleneinheit 4, 4' sowohl drahtlose Flottenfahrzeug-zu-Flottenfahrzeug-Datenschnittstellen- einheiten als auch drahtlose Flottenfahrzeug-zu-Flottenserver-Daten- schnittstelleneinheiten. Entsprechend können die beiden Motor-Steuergeräte 1, 1' unmittelbar über eine Funkverbindung 5, beispielsweise eine Drahtlos- Lokalbereichs-Netzwerkverbindung (Wireless Local Area Network, WLAN) Motor-Betriebsdatensätze übermitteln bzw. untereinander austauschen, als auch über jeweilige Mobilfunkverbindungen 6, 6' mittelbar über einen Flottenserver 7, beispielsweise einer Cloud, die entsprechenden Motor- Betriebsdatensätze übermitteln.

Der direkte Austausch über die Drahtlos-Netzwerkverbindung 5 hat den Vor- teil, dass die Motor- Steuergeräte 1, 1' ihre Steuerung vergleichsweise einfach anpassen können. Im vorliegenden Fall kann das erste Flottenfahrzeug 2, welches augenblicklich noch in einer niedergelegenen Seenlandschaft mit höherem Luftdruck unterwegs ist, sich somit auf einen Betrieb des Verbrennungsmotors unter großer Last in höherer Umgebung mit geringerem Luftdruck, wie das zweite Flottenfahrzeug 2' es augenblicklich zu bewältigen hat, einstellen. Umgekehrt kann das Motor- Steuergerät 1' des zweiten Flottenfahrzeugs 2' sich bereits auf den Betrieb des Verbrennungsmotors in der niedergelegenen Seenlandschaft mit größerem Luftdruck einstellen.

In dem Flottenserver 7 ist vorliegend eine Speichereinheit 8 vorhanden, welche zum Speichern von unterschiedlichen übermittelten Motor- Betriebsdatensätzen eines oder mehrerer Motorsteuergeräte 1, 1' ausgebildet ist. Überdies verfügt der Flottenserver 7 auch über eine Auswahleinheit 9, welche ausgebildet ist, zumindest einen Motor-Betriebsdatensatz aus den in der Speichereinheit abgespeicherten Motor-Betriebsdatensätzen auszuwählen, basierend auf welchen die entsprechende Steuereinheit 1, 1' dann die Regelgröße einstellen soll. Dabei weisen die gespeicherten Motor- Betriebsdatensätze vorliegend zumindest einen Umfeld-Parameter auf, um die Motor-Betriebsdatensätze einem jeweiligen Umfeld, vorliegend dem Umfeld 10 bzw. 10' der Fahrzeuge 2, 2', nämlich dem Hochluftdruck-Umfeld 10 und dem Niederluftdruck-Umfeld 10' zuzuordnen. Damit kann der Flottenserver 7 auf eine jeweilige Anfrage der entsprechenden Flottenfahrzeuge 2, 2' einen für das jeweilige Umfeld 10, 10' des Flottenfahrzeugs 2, 2' geeigneten Motor-Betriebsdatensatz auswählen und an das Motor-Steuergerät 1, 1' des jeweiligen Fahrzeugs 2, 2' übermitteln. Um jeweils einen geeigneten Motor- Betriebsdatensatz aus den gespeicherten Motor-Betriebsdatensätzen auszuwählen, kann der jeweils mit den gespeicherten Motor-Betriebsdatensätzen assoziierte Umfeld-Parameter mit einem von dem jeweiligen Motor- Steuergerät 1, 1' erfassten und beispielsweise an den Flottenserver 7 übermittelten Umfeld-Parameter verglichen werden. So kann im gezeigten Beispiel für das erste Flottenfahrzeug 2 ein Motor-Betriebsdatensatz ausgewählt werden, welcher zunächst für den Betrieb in der Hochluftdruckumgebung 10 optimiert ist. Später, wenn das erste Flottenfahrzeug 2 in der Niederluftdruckumgebung 10' unterwegs ist, kann dann ein entsprechender Motor-Betriebsdatensatz, beispielsweise der zuvor von dem zweiten Flottenfahrzeug 2' an den Flotten- server 7 übermittelte Motor-Betriebsdatensatz übermittelt werden.

Es kann hier auch vorgesehen sein, dass die gespeicherten Motorbetriebsda- tensätze im Flottenserver 7 mit weiteren Algorithmen optimiert werden oder dass aus den gespeicherten Motor-Betriebsdatensätzen optimierte Motor-

Betriebsdatensätze, Meta-Motor-Betriebsdatensätze, generiert werden. Zu diesem Zweck kann eine entsprechende Erzeugungseinheit 9 vorgesehen sein. Da die Flotte eine Vielzahl von Flottenfahrzeugen 2, 2' umfassen kann, welche sich wiederum in einer Vielzahl von unterschiedlichen Umgebungen 10, 10' befinden und eine große Anzahl an Motor-Betriebsdatensätzen erzeugen können, können zum Erzeugen optimierter Meta-Motor-Betriebsdatensätze auch Verfahren des maschinellen Lernens zum Einsatz kommen. Die zugeor- dete Erzeugungseinheit 8 kann dabei sowohl im Flottenserver 7 oder auch in dem jeweiligen Motor-Steuergerät 1, 1' verortet sein.