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Patent Searching and Data


Title:
ENTIRELY CERAMIC RESURFACING PROSTHESIS HAVING A POROUS INNER FACE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2016/005236
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a resurfacing prosthesis for the natural femoral head, having a spherical outer surface and an inner receiving space that has an inner surface facing the bone. In order to be able to make the resurfacing prosthesis without using metals, combine the advantages of bone-preserving surgery with those of a biocompatible material, keep wear of the sliding pair low, and anchor the prosthesis in an excellent and long-term stable manner in the bone, the resurfacing prosthesis is characterized by an integrated porous osseointegrative inner surface and by an entirely ceramic design of the resurfacing prosthesis.

Inventors:
PREUSS ROMAN (DE)
RASCHKE MARITA (DE)
STRÖTGEN PETER (DE)
WEISS TOBIAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2015/064925
Publication Date:
January 14, 2016
Filing Date:
July 01, 2015
Export Citation:
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Assignee:
CERAMTEC GMBH (DE)
International Classes:
A61F2/36; A61L27/10; A61L27/56; C04B41/87
Domestic Patent References:
WO2001072664A12001-10-04
Foreign References:
DE102011005424A12012-05-03
DE102013214657A12014-01-30
GB2210363A1989-06-07
EP0542815B11994-08-03
EP1268364A12003-01-02
DE102013202243A12013-08-29
EP1052949B12003-05-28
Other References:
See also references of EP 3166539A1
Attorney, Agent or Firm:
UPPENA, Franz (DE)
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Claims:
Ansprüche

1 . Oberflächenersatzprothese für den natürlichen Femurkopf mit einer äußeren kugelförmigen Oberfläche und einem inneren Aufnahmeraum mit einer inneren knochenzugewandten Mantelfläche, gekennzeichnet durch eine integrierte poröse osseointegrative Mantelfläche und durch eine voll keramische Oberflächenersatzprothese.

2. Verfahren zur Herstellung der integrierten porösen osseointegrativen Manterfläche der Oberflächenersatzprothese nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Oberflächenersatzprothese aus einem Sinterformkörper hergestellt wird und auf die Mantelfläche eine poröse osseointegrative Schicht aufgebracht wird.

3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die poröse Mantelfläche durch Aufbringen eines keramischen Schlickers und Platzhaltern (Porenbildner) im Grünzustand und Ausbrennen der Platzhalter beim Sintern hergestellt wird.

4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die poröse Mantelfläche durch Schäumen eines keramischen Schlickers im Grünzustand und anschließendes Sintern hergestellt wird.

5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die poröse Mantelfläche durch Fügen eines dichten Formkörpers mit einem porösen keramischen Formkörper im gesinterten Zustand entsteht.

6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der poröse Formkörper durch Schäumen von keramischem Schlicker und Sintern oder Infiltrieren eines porösen Trägermaterials mit Schlicker und Sintern hergestellt wird.

7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Fügen durch Löten oder Kleben durchgeführt wird.

8. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die poröse Mantelfläche durch 2K-Spritzguß (dichte Phase und poröse oder porenbildende Phase) und Sintern hergestellt wird.

9. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die poröse Mantelfläche durch Aufbringen einer porösen metallischen biokompatiblen Schicht auf der bereits gesinterten Oberflächenersatzprothese entsteht.

10. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die poröse Mantelfläche durch weitere Beschichtung eine zusätzliche Funktionalität erhält, wie höhere Integrationsgeschwindigkeit oder antibakterielle Wirkungen.

1 1 . Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die poröse Rückseite mit Biogläsern, Hydroxilapatit, funktionalisierten Eiweißen oder Hydrogelen beschichtet ist.

Description:
Vollkeramische Oberflachenersatzprothese mit poröser Innenseite

Die Erfindung betrifft eine Oberflachenersatzprothese für den natürlichen Femurkopf mit einer äußeren kugelförmigen Oberfläche und einem inneren Aufnahmeraum mit einer inneren knochenzugewandten Mantelfläche.

Der aktuelle klinische Stand der Technik sieht bei Verschleiß des natürlichen Femurkopfes bzw. Hüftgelenkskopfes eine Oberflächenersatzprothese aus Metall oder Keramik vor. Bisherige keramische Oberflächenersatzprothesen sind weitgehend an bekannte metallische Designs angelehnt und werden grundsätzlich zementiert. Die innere Prothesenfläche ist mit Zementtaschen und einem Zentrierstift versehen. Aufgrund der exothermen Reaktion, die bei der Polymerisierung des Knochenzements auftritt, besteht die Gefahr, das angrenzende Knochengewebe thermisch zu schädigen. Weiterhin ist der Verbund zwischen Keramik und Knochenzement nicht langzeitstabil und es kann nach einigen Jahren zur Lockerung der Prothese und in Folge zum Versagen des Implantates kommen.

Stand der Technik sind EP 0 542 815 B1 , EP1 268 364 A1 und DE 10 2013 202 243 A1 .

Eine erfindungsgemäße zementfreie, vollkeramische Oberflächenersatzprothese mit integrierter poröser osseointegrativer inneren Mantelfläche stellt eine vorteilhafte Neuerung dar.

Eine derartige metallfreie Oberflächenersatzprothese vereint die Vorteile der knochensparenden Operation mit denen eines biokompatiblen Materials, geringen Verschleißes der Gleitpaarung und hervorragender und langzeitstabiler Verankerung im Knochen. Eine erfindungsgemäße Oberflächenersatzprothese für den natürlichen Femurkopf mit einer äußeren kugelförmigen Oberfläche und einem inneren Aufnahmeraum mit einer inneren Mantelfläche, ist gekennzeichnet durch eine integrierte poröse osseointegrative Manterfläche und durch eine vollkeramische Ausführung. Die Vorteile dieser Oberflächenersatzprothese sind weiter oben beschrieben.

Ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Herstellung der integrierten porösen osseointegrativen Manterfläche der Oberflächenersatzprothese nach Anspruch 1 ist dadurch gekennzeichnet, dass die Oberflächenersatzprothese aus einem Sinterformkörper hergestellt wird und auf die Mantelfläche eine poröse osseointegrative Schicht aufgebracht wird. Mit Mantelfläche ist die knochenzugewandte Seite gemeint, die nach der Implantation am Knochen anliegt.

In einer erfindungsgemäßen Ausführung des Verfahrens wird die poröse Mantelfläche durch Aufbringen eines keramischen Schlickers und Platzhaltern (Porenbildner) im Grünzustand und Ausbrennen der Platzhalter beim Sintern hergestellt. Bevorzugt kann die poröse Schicht durch Schäumen eines keramischen Schlickers im Grünzustand und anschließendes Sintern entstehen. Über den Sintervorgang wird eine Verbindung erreicht. Durch Ausbrennen der Platzhalter beim Sintern entsteht eine offenporige Struktur mit zerklüfteter Oberfläche, die das An - und Einwachsen des Knochen vorteilhaft unterstützt. Siehe hierzu auch EP 1 268 364 A1 .

Die poröse Mantelfläche kann auch durch Fügen eines dichten Formkörpers mit einem porösen keramischen Formkörper im gesinterten Zustand entstehen. Die poröse Mantelfläche kann durch Schäumen von keramischem Schlicker und Sintern oder Infiltrieren eines porösen Trägermaterials mit Schlicker und Sintern entstehen. Das Fügen wird bevorzugt durch Löten oder Kleben durchgeführt.

Über den Sintervorgang wird eine Verbindung erreicht und es entsteht eine offenporige Struktur mit zerklüfteter Oberfläche, die das An - und Einwachsen des Knochen vorteilhaft unterstützt. Diese Art der Beschichtung im Verbund mit einem keramischen Grundkörper ist ebenfalls metallfrei vorteilhaft im Bezug auf allergische Reaktionen.

Die poröse osseointegrative Mantelfläche kann erfindungsgemäß auch durch 2K- Spritzguss (dichte Phase und poröse oder porenbildende Phase) und Sintern hergestellt werden. Auch diese Art der Beschichtung im Verbund mit einem keramischen Körper ist metallfrei.

In einer weiteren erfindungsgemäßen Ausgestaltung entsteht die integrierte poröse osseointegrative Mantelfläche durch Aufbringen einer porösen metallischen biokompatiblen Schicht auf dem bereits gesinterten Keramikgrundkörper (siehe EP 1 052 949 B1 ).

Die poröse knochenzugewandte Mantelfläche kann bevorzugt durch weitere Beschichtung eine zusätzliche Funktionalität erhalten, wie höhere Integrationsgeschwindigkeit oder antibakterielle Wirkungen. Mit Integrationsgeschwindigkeit ist die Zeit des Einwachsens mit dem Knochen verstanden. Bevorzugt kann dies mit Biogläsern, Hydroxilapatit, funktionalisierten Eiweißen oder Hydrogelen erreicht werden. Bevorzugt kann dies mit Biogläsern, Hydroxilapatit, funktionalisierten Eiweißen oder Hydrogelen erreicht werden.

Die erfindungsgemäße Oberflächenersatzprothese besteht vollständig aus einer Keramik und kann durch die poröse Mantelfläche direkt implantiert werden. Der Knochen wächst schnell in die poröse Mantelfläche ein, so dass ein fester Sitz schon bald nach der Operation gewährleistet ist. Bei der Implantation wird kein Knochenzement verwendet.