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Title:
ENZYMATIC FIXATION OF DERIVATISED CARBOHYDRATES TO FIBROUS MATERIALS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2002/043678
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention relates to a method for the enzymatic fixation of derivatised carbohydrates to fibrous, in particular keratinous materials, such as hair or wool, to a multi-component system comprising at least one carbohydrate derivative and one enzyme and to the use thereof for influencing the characteristics of fibrous materials, in particular the characteristics of hair, such as volume, shine, hold, body, tactility, electrostatic charge and resistance to heat, UV and IR radiation.

Inventors:
BUSCH PETER (DE)
HUCHEL URSULA (DE)
GASSENMEIER THOMAS OTTO (DE)
SAETTLER ANDREA (DE)
KLEEN ASTRID (DE)
Application Number:
PCT/EP2001/013967
Publication Date:
June 06, 2002
Filing Date:
November 29, 2001
Export Citation:
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Assignee:
HENKEL KGAA (DE)
BUSCH PETER (DE)
HUCHEL URSULA (DE)
GASSENMEIER THOMAS OTTO (DE)
SAETTLER ANDREA (DE)
KLEEN ASTRID (DE)
International Classes:
A61K8/60; A61K8/66; A61Q5/00; A61Q5/06; A61Q5/12; C07H5/06; C07H15/203; C08L5/00; C12N11/10; (IPC1-7): A61K7/06; C07H5/06; C08L5/00; C12N11/10
Domestic Patent References:
WO1995001420A21995-01-12
WO1999017725A11999-04-15
Foreign References:
DE2141764A11973-03-01
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Claims:
Patentansprüche
1. Verfahren zur enzymatischen Fixierung von derivatisierten Kohlenhydraten an fasrigen, keratinösen Materialien durch deren Behandlung mit wenigstens einem Kohlenhydratderivat (Komponente A) gemäß der nachfolgenden Formel (I), [zyRx] ns (1), wobei Z ein Kohlenhydratrest ist, Y eine Amino, Thioether, Amid, Esteroder Ethergruppe ist, die Gruppe R ein linearer oder verzweigter, gesättigter oder ungesättigter, ali phatischer oder alicyclischer Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen, welcher mit einer EstergruppeCOOR' substituiert sein kann, worin R einen C1C12Alkylrest bedeutet, eine Einfachbindung, eine Arylen, C1C4AlkylenArylenoder C2C6AlkenylenArylen Gruppe mit 5 bis 12 Kohlenstoffatomen im Arylenrest, die gegebenenfalls substituiert sein kann mit C1C6Alkylund/oder C2 C6Alkoxygruppen, oder eine Heteroarylen, C1C4AlkylenHeteroarylenoder C2C6Alkenyl enHeteroarylenGruppe mit 3 bis 8 Kohlenstoffatomen im Heteroarylenrest und einem oder zwei Heteroatom (en) ausgewählt aus N, O und S, die substituiert sein kann mit C1C6Alkylund/oder C2C6Alkoxygruppen, ist, wobei die Alkylen, Arylenund die Heteroarylengruppe in R gegebenenfalls mit wenigstens einer Oxo, Formyl, C1C8Acyloder C6C10Aryloylgruppe substituiert sein kann, n = 1 oder 2 ist und X für n = 1 eine Thiolgruppe (SH) und für n = 2 eine Thioethergruppe (S) ist, in Kombination mit einem Enzym (Komponente B), für welches die Komponente A Substrataktivität aufweist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das als Komponente B verwendete Enzym eine Proteindisulfidisomerase ist.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die fasrigen Materialien ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus Textilien, Vliesen (NonWovens), Leder, Fell, Wolle und Haaren.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Komponente A und die Komponente B gleichzeitig oder nacheinander auf das fasrige Material appliziert werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das dem Kohlenhydratderivat der Formel (I) zugrundeliegende Kohlenhydrat ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Aldohexosen, Aldopentosen, Aldofuranosen, Aldopyranosen, Glycosaminen der Aldopyranosen, dimeren reduzierenden Aldopyranosen und den daraus gebildeten Glycosaminen, dimeren reduzierenden Aldofuranosen und den daraus gebildeten Glycos aminen, trimeren Kohlenhydraten, Glycuronsäuren, Aldonsäuren oder den daraus gebildeten Lactonen.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Kohlenhydrat ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Allose, Altrose, Galactose, Glucose, Gulose, Idose, Mannose, Talose, Glucosamin, Galactosamin, Mannosamin, Maltose, Cellobiose, Gentiobiose, Lactose, Lactosamin, Melezitose, Panose, Erythrose, Threose, Ribose, Arabinose, Xylose, Lyxose, Glucuronsäure und Gluconsäure, Gluconsäure8Lacton, D ErythronsäureyLacton, DRibönsäureyLacton, DXylonsäureyLacton, D GulonsäureyLacton, LGulonsäureyLacton, LMannonsäureyLacton, a, D GlucoheptansäureyLacton und a, ßGlucooctansäureyLacton.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass im Kohlenhydratderivat der Formel (I) eine Pyranose an der Position 1 (anomeres Zentrum), 2 und/oder 6oder eine Furanose an der Position 1 oder 5 derivatisiert ist.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass als Kohlenhydratderivat eine Verbindung gemäß der nachfolgenden Formel (If) oder ein daraus abgeleitetes Hydrohalogenid eingesetzt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass als Kohlenhydratderivat N, N'Digluconoylcystindimethylester eingesetzt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass als Kohlenhydratderivat N, N'Digluconoylcystamid eingesetzt wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Kohlenhydratderivat (Komponente A) und/oder das Enzym (Komponente B) gemeinsam oder nacheinander in einem Träger auf das fasrige Material aufgetragen werden.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger flüssig, pastös oder gelförmig ist.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 und 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Kohlenhydratderivat (Komponente A) und/oder das Enzym (Komponente B) in Lösung, als Gel oder als Emulsion aufgetragen werden.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13 zur Beeinflussung der physikalischen Eigenschaften des keratinösen Materials.
15. Verfahren nach Anspruch 14 zur Beeinflussung von Glanz, Volumen, Fülle, Halt, Taktilität, Feuchtigkeit, Festigkeit und elektrostatischen Eigenschaften des keratinösen Materials und dessen Resistenz gegen Einwirkungen von Wärme, UVund IRStrahlung.
16. Keratinöses, fasriges Material erhältlich durch das Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 15.
17. Verbindung gemäß Formel (II) und deren Hydrohalogenide.
18. Zubereitung umfassend wenigstens ein Kohlenhydratderivat (Komponente A) gemäß der nachfolgenden Formel (I), [zyRx] ns (1), wobei Z ein Kohlenhydratrest ist, Y eine Amino, Thioether, Amid, Esteroder Ethergruppe ist, die Gruppe R ein linearer oder verzweigter, gesättigter oder ungesättigter, ali phatischer oder alicyclischer Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen, welcher mit einer EstergruppeCOOR' substituiert sein kann, worin R'einen C1C12Alkylrest bedeutet, eine Einfachbindung, eine Arylen, CC4AlkylenArylenoder C2C6AlkenylenArylen Gruppe mit 5 bis 12 Kohlenstoffatomen im Arylenrest, die gegebenenfalls substituiert sein kann mit C1C6Alkylund/oder C2 C6Alkoxygruppen, oder eine Heteroarylen, C1C4AlkylenHeteroarylenoder C2C6Alkenyl enHeteroarylenGruppe mit 3 bis 8 Kohlenstoffatomen im Heteroarylenrest und einem oder zwei Heteroatom (en) ausgewählt aus N, O und S, die substituiert sein kann mit C1C6Alkylund/oder C2C6Alkoxygruppen, ist, wobei die Alkylen, Arylenund die Heteroarylengruppe in R gegebenenfalls mit wenigstens einer Oxo, Formyl, C1C8Acyloder C6C10Aryloylgruppe substituiert sein kann, n = 1 oder 2 ist und X für n = 1 eine Thiolgruppe (SH) und für n = 2 eine Thioethergruppe (S) ist, und/oder ein Enzym (Komponente B), für welches die Komponente A Substrataktivität aufweist.
19. Zubereitung nach Anspruch 18 umfassend einen Träger.
20. Zubereitung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger fest, flüssig, gelförmig oder pastös ist.
21. Zubereitung nach einem der Ansprüche 18 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass sie als Lösung, Gel oder Emulsion vorliegt.
22. Zubereitung nach einem der Ansprüche 18 bis 21 umfassend 0,001 bis 10 Gew.% der Komponente A, bezogen auf die Gesamtzusammensetzung der Zusammensetzung.
23. Zubereitung nach einem der Ansprüche 18 bis 22 umfassend das Enzym in einer Menge von 0,1 bis 1000 Units Enzym.
24. Zubereitung nach einem der Ansprüche 18 bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass sie ausgewählt ist aus Mitteln zur Haarpflege, Waschmitteln und Mitteln zur Textilund Lederpflege.
25. Zubereitung nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Haarshampoos,spülungen, sprays,gelen,conditionern, Appreturen, Waschmitteln und Weichspülmitteln für Textilien und Leder.
26. Verwendung der Zubereitung nach einem der Ansprüche 18 bis 25 zur Beeinflussung von Glanz, Volumen, Fülle, Halt, Taktilität, Feuchtigkeit, Festigkeit und elektrostatischen Eigenschaften des fasrigen Materials und dessen Resistenz gegen Einwirkungen von Wärme, UVund IRStrahlung.
27. Kitofparts umfassend die Komponenten A und B nach einem der vorangehenden Ansprüche, vorzugsweise in jeweils einer Zubereitung nach einem der Ansprüche 18 bis 25, räumlich getrennt voneinander.
28. Verwendung eines Kitofparts nach Anspruch 27 in einem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 15.
Description:
Enzymatische Fixierung von derivatisierten Kohlenhydraten an fasrigen Materialien Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur enzymatischen Fixierung von derivatisierten Kohlenhydraten an fasrigen, insbesondere keratinischen Materialien, wie Haaren oder Wolle, ein Mehrkomponentensystem umfassend wenigstens ein Kohlenhydratderivat und ein Enzym, und dessen Verwendung zur Beeinflussung der Eigenschaften von fasrigen Materialien, insbesondere der Eigenschaften von Haaren wie Volumen, Glanz, Halt, Fülle, Taktilität, Elektrostatik und Resistenz gegenüber Hitze, UV-und IR-Strahlung.

Die Reinigung und Pflege der Haare ist ein wichtiger Bestandteil der menschlichen Körperpflege. Sowohl die Reinigung der Haare mit Shampoos als auch die dekorative Gestaltung der Frisur, beispielsweise durch Färben oder Dauerwellen, sind Eingriffe, die die natürliche Struktur und die Eigenschaften der Haare beeinflussen. So können anschließend an eine solche Behandlung beispielsweise die Nass-und Trockenkämmbarkeit, Halt, Fülle, Glanz und Taktilität des Haares unbefriedigend sein. Zusätzlich erfährt das Haar eine Schädigung durch Umwelteinflüsse wie UV-, IR-Strahlung und Wärmeeinwirkung, z. B. durch Fönen des Haares.

Zur Erhaltung und Wiederherstellung der vorgenannten Eigenschaften ist es daher seit langem üblich, die Haare einer speziellen Nachbehandlung zu unterziehen.

Dabei werden die Haare, üblicherweise in Form einer Spülung, mit speziellen Wirkstoffen, beispielsweise quaternären Ammoniumsalzen oder speziellen Polymeren, behandelt. Dadurch werden je nach Formulierung Kämmbarkeit, Halt, Fülle, Glanz und Griff der Haare verbessert. Für die temporäre Beeinflussung des Haarvolumens ist der Einsatz von Polyaminoglucosen wie in EP-A-0412745 und US-A-5, 523,078, von Cellulose wie in JP-A-04124121 und EP-A-0823252 sowie Alkylcellulose in WO-A-97/38673, US-A-5,534,247 und WO-A-94/06410 beschrieben. Des weiteren finden auch kleinere Kohlenhydratbausteine wie Glucose in WO-A-95/00104, Maltose in WO-A-95/00104 und Lactose in DE-A- 19610458 Anwendung. Bei der Applikation solcher Spülungen verbleibt jedoch nur ein relativ geringer Anteil der Wirkstoffe an seinem Wirkort. Der Großteil wird sofort abgespült oder durch späteres Waschen der Haare oder mechanische Be- anspruchung, wie z. B. Kämmen, von der Haaroberfläche abgelöst.

Die US-A-3,619,114 lehrt die dauerhafte Modifizierung keratinöser Substrate durch Copolymerisation mit Vinylmonomeren in Gegenwart radikalischer Katalysatoren und anschließender Behandlung mit wässrigen ammoniakalischen Kupferhydroxydlösungen. Aufgrund der Toxizität der eingesetzten Verbindungen, beschränkt sich die Anwendung jedoch auf nichtbelebte keratinische Fasern. US- A-2,615,782 lehrt die Modifikation von keratinösen Fasern durch Knüpfung von Disulfid-Brücken zwischen Haar und Wirksubstanz. Eine weitere Methode zur Fixierung von Verbindungen, die der dauerhaften Verformung von Haaren dienen und die insbesondere auf Dauerwellprozesse abzielt, ist der Einsatz sogenannter Bunte-Salz-Derivate, wie in DE-A-3735086, DE-A-4109869 und EP-A-0246151 beschrieben. US-A-3,415,606 lehrt die Verwendung von Reaktivfarbstoffen, die eine Langzeitwirkung auf dem Haar entfalten.

Es ist daher von dringendem Interesse, schützende, aufbauende und restrukturierende Wirkstoffe vorzugsweise dauerhaft am Haar zu fixieren und zugleich eine Belastung der Umwelt und eine gesundheitliche Beeinträchtigung des Anwenders zu vermeiden.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren, in welchem ein fasriges, keratinöses Material mit wenigstens einem Kohlenhydratderivat und einem Enzym behandelt wird.

Im einzelnen betrifft die Erfindung ein Verfahren zur enzymatischen Fixierung von derivatisierten Kohlenhydraten an fasrigen, keratinösen Materialien durch deren Behandlung mit -wenigstens einem Kohlenhydratderivat (Komponente A) gemäß der nachfolgenden Formel (I), [Z Y-R-x] n, (I), wobei Z ein Kohlenhydratrest ist, Y eine Amino-, Thioether-, Amid-, Ester-oder Ethergruppe ist, die Gruppe R -ein linearer oder verzweigter, gesättigter oder ungesättigter, ali- phatischer oder alicyclischer Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen, welcher mit einer Estergruppe-COOR'substituiert sein kann, worin R einen C1-C12-Alkylrest bedeutet, -eine Einfachbindung, -eine Arylen-, C1-C4-Alkylen-Arylen-oder C2-C6-Alkenylen-Arylen-Gruppe mit 5 bis 12 Kohlenstoffatomen im Arylenrest, die gegebenenfalls substi- tuiert sein kann mit C1-C6-Alkyl-und/oder C2-C6-Alkoxygruppen, oder -eine Heteroarylen-, C1-C4-Alkylen-Heteroarylen-oder C2-C6-Alkenylen- Heteroarylen-Gruppe mit 3 bis 8 Kohlenstoffatomen im Heteroarylenrest und einem oder zwei Heteroatom (en) ausgewählt aus N, O und S, die substituiert sein kann mit C1-C6-Alkyl-und/oder C2-C6-Alkoxygruppen, ist, wobei die Alkylen-, Arylen-und die Heteroarylengruppe in R gegebenenfalls mit wenigstens einer Oxo-, Formyl-, Ci-C8-Acyl-oder C6-C10-Aryloylgruppe substituiert sein kann, n = 1 oder 2 ist und X für n = 1 eine Thiolgruppe (-SH) und für n = 2 eine Thioethergruppe (-S-) ist, -in Kombination mit einem Enzym (Komponente B), für welches die Komponente A Substrataktivität aufweist.

Es wird vermutet, daß die Kohlenhydratderivate bei der Anwendung enzymatisch an funktionelle Gruppen der Keratinfasern gebunden werden und durch diese chemische Verknüpfung der Wirkstoff auch nach der Wäsche oder bei mechani- schen Beanspruchungen am der Faser verbleibt und dort eine langanhaltende, vorzugsweise dauerhafte Wirkung entfaltet. Dieses Konzept kann bei zahlreichen fasrigen Materialien Anwendung finden, bevorzugt jedoch bei natürlichen und synthetischen Fasern wie Textilien, Vliesen (Non-Wovens), Leder, Fell und besonders bevorzugt bei keratinischen Fasern wie Wolle und Haaren.

Der Kohlenhydratrest Z in Formel (I) kann cyclisch oder offenkettig sein und be- sitzt ein mittleres Molekulargewicht von bis zu 1000, vorzugsweise bis zu 400.

Unter Kohlenhydratrest wird im Sinne der vorliegenden Erfindung ein Rest verstanden, welcher sich aus einem Kohlenhydrat dadurch ergibt, daß entweder eine Hydroxygruppe des Kohlenhydrats entfernt wird, oder daß eine Aminogruppe des Kohlenhydrats entfernt wird, sofern das Kohlenhydrat eine solche enthält.

Bevorzugte Kohlenhydrate, von welchen sich die Kohlenhydratreste Z ableiten, sind ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Aldohexosen, Aldopentosen, Aldofuranosen, Aldopyranosen, Glycosaminen der Aldopyranosen, dimeren redu- zierenden Aldopyranosen und den daraus gebildeten Glycosaminen, dimeren reduzierenden Aldofuranosen und den daraus gebildeten Glycosaminen, trimeren Kohlenhydraten, Glycuronsäuren, Aldonsäuren oder den daraus gebildeten Lac- tonen. Insbesondere eignen sich im Rahmen der Erfindung Kohlenhydrate, die ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus Allose, Altrose, Galactose, Glucose, Gulose, Idose, Mannose, Talose, Glucosamin, Galactosamin, Mannosamin, Maltose, Cellobiose, Gentiobiose, Lactose, Lactosamin, Melezitose, Panose, Erythrose, Threose, Ribose, Arabinose, Xylose, Lyxose, Glucuronsäure, Gluconsäure und Gluconsäure-b-lacton, D-Erythronsäure-y-Lacton, D-Ribonsäure- y-Lacton, D-Xylonsäure-y-Lacton, D-Gulonsäure-y-Lacton, L-Gulonsäure-y-Lacton, L-Mannonsäure-y-Lacton, a, D-Glucoheptansäure-y-Lacton und a, ß- Glucooctansäure-y-Lacton.

Die Derivatisierung der Pyranosen zur Ausbildung der Bindungen Z-Y-R kann nach im Stand der Technik bekannten Verfahren an den Positionen 1 (anomeres Zentrum) und/oder 6 erfolgen, die der Furanosen an den Positionen 1 oder 5.

Geeignete Verbindungen zur Herstellung der Kohlenhydratderivate (I) durch Derivatisierung von Kohlenhydraten sind Verbindungen der Formel HY-R-X, wobei Y, R und X die oben angegebenen Bedeutungen haben. Für n=2 liegt X als verkapptes Thiol in Form des Disulfide HY-R-S-S-R-YH vor. Beispielhaft können Aminothiole, wie 2-Aminoethanthiol, 1-Amino-2-methyl-2-propanthiol, Cysteinmethylester, Cysteinethylester, Thiocytosin, 2-Aminothiophenol, 4- Aminothiophenol, 2-Amino-5-mercapto-1,3,4 thiadiazol, 3-Amino-5-mercapto-1,2,4 triazol, Dithiole wie 1,2-Ethandithiol, 1,3-Propandithiol, 1,4-Butandithiol, 2,3- Butandithiol, 1,5-Pentandithiol, 1,6-Hexandithiol, 1,8-Octandithiol, 2- Mercaptoethylsulfid, 1,2-Benzendimethanthiol, 1,3-Benzendimethanthiol, 1,4- Benzendimethanthiol, Dimercaptobenzol, oder Diaminodisulfide wie Bis- (4- <BR> <BR> aminophenyl)-disulfid, Cystamin, Cystindimethylester, Cystindiethylester, Bis- (5-<BR> Amino-2-pyridyl)-disulfid, Dithiobis- (1-amino-naphthalin), Bis- (2-Amino-p-tolyl)- disulfid, zur Herstellung der Kohlenhydratderivate (I) verwendet werden.

In einer Ausgestaltung der Erfindung kann die Gruppe R eine Kohlenwas- serstoffgruppe mit 1 bis 12, bevorzugt 2 bis 8, besonders bevorzugt 2 bis 6 Kohlenstoffatomen sein. Bevorzugte Alkylengruppen sind die Methylen-, Ethylen-, Propylen-, iso-Propylen-, n-Butylen-, iso-Butylen-, Pentylen-, Hexylen-und Cyclohexylen-Gruppe. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform stellt die Gruppe R eine mit einer Estergruppe substituierte Alkylengruppe dar, wie beispielsweise eine Methoxycarbonyl-ethyl-, Ethoxycarbonyl-ethyl-, n- Propoxycarbonyl-ethyl-, iso-Propoxycarbonyl-ethyl-, n-Butoxycarbonyl-ethyl-, iso- Butoxycarbonyl-ethyl-oder t-Butoxycarbonyl-ethyl-Gruppe. Alternativ können für R Arylen-, C-C4-Alkylen-Arylen-oder C2-C6-Alkenylen-Arylen-Gruppen mit 5 bis 12, bevorzugt 6 bis 10, besonders bevorzugt 6 Kohlenstoffatomen im Arylenrest eingesetzt werden, die gegebenenfalls substituiert sein können mit C1-C6-Alkyl-, und/oder C2-C6-Alkoxygruppen, wie insbesondere Gruppen, die sich ableiten aus der Phenyl-, Biphenyl-, Naphthyl-, Benzyl-, Phenylethyl-, Phenylpropyl-, Phenylbutyl-, Phenylvinyl-, Cinnamyl-, Phenylallyl-, Methylphenyl-, Ethylphenyl-, Propylphenyl-, iso-Propylphenyl-, Butylphenyl-, iso-Butylphenyl-, tert-Butylphenyl-, Methoxyphenyl-, Ethoxyphenyl-Propoxyphenyl-, iso-Propoxyphenyl-, Butoxyphenyl-, iso-Butoxyphenyl-und tert.-Butoxyphenyl-Gruppe.

In einer weiteren Alternative kann der Rest R eine Heteroarylen-, C1-C4-Alkylen- Heteroarylen-oder C2-C6-Alkenylen-Heteroarylen-Gruppe mit 3 bis 8, bevorzugt 3 bis 6, besonders bevorzugt 3 bis 5 Kohlenstoffatomen im Heteroarylenrest und einem oder zwei Heteroatom (en) ausgewählt aus N, O und S sein, die zusätzlich substituiert sein kann mit C1-C6-Alkyl-und/oder C2-C6-Alkoxygruppen. Geeignete Heteroarylgruppen leiten sich insbesondere ab aus der Pyridyl-, Pyrimidyl-, <BR> <BR> Pyridazyl-, Pyrazyol-, Furanyl-, Thiophenyl-, Oxazo-lyl-, Isooxazolyl-, Thioazolyl-, Quinolinyl-, Isoquinolinyl-, Phthalazinyl-, Quinazolinyl-, Pyridylmethyl-, Pyridylethyl- , Pyridylpropyl-, Pyridylbutyl-, Pyrimidylmethyl-, Pyrimidylethyl-, Pyrimidylpropyl-, Pyrimidylbutyl-, Pyridazylmethyl-, Pyridazylethyl-, Pyridazylpropyl-, Pyridazylbutyl-, Pyrazylmethyl-, Pyrazylethyl-, Pyrazylpropyl-, Pyazylbutyl-, Furanylmethyl-, <BR> <BR> Furanylethyl-, Furanylpropyl-, Furanylbutyl-, Thiophenylmethyl-, Thiophenylethyl-, Thiophenylpropyl-, Thiophenylbutyl-, Oxazolylmethyl-, Oxazolylethyl-, <BR> <BR> Oxazolylpropyl-, Oxazolylbutyl-, Isooxazolylmethyl-, Isooxazolylethyl-, Isooxazolylpropyl-, Isooxazolylbutyl-, Thioazolylmethyl-, Thioazolylethyl-, Thioazolylpropyl-, Thioazolylbutyl-, Quinolinylmethyl-, Quinolinylethyl-, Quinolinylpropyl-, Quinolinylbutyl-, Isoquinolinylmethyl-, Isoquinolinylethyl-, <BR> <BR> Isoquinolinypropyl-, Isoquinolinylbutyl-, Phthalazinylmethyl-, Phthalazinylethyl-, Phthalazinylpropyl-, Phthalazinylbutyl-, Quinazolinylmethyl, Quinazolinylethyl, Quinazolinylpropyl, Quinazolinylbutyl, Pyridylvinyl, Pyridylallyl, Pyrimidylvinyl, <BR> <BR> Pyrimidylallyl, Pyridazylvinyl-, Pyridazylallyl-, Pyrazylvinyl-, Pyrazylallyl-, Furanylvinyl-, Furanylallyl-, Thiophenylvinyl-, Thiophenylallyl-, Oxazolylvinyl-, Oxazolylallyl-, Isooxazolylvinyl-, Isooxazolallyl-, Thioazolylvinyl-, Thioazolylallyl-, Quinolinylvinyl-, Quinolinylallyl-, Isoquinolinylvinyl-, Isoquinolinylallyl-, Phthalazinylvinyl-, Phthalazinylallyl-, Quinazolinylvinyl-, Quinazolinylallyl-, <BR> <BR> Methoxypyridyl-,-pyrimidyl-,-pyridazyl-,-pyrazyl-,-furanyl-, -thiophenyl-,-oxazolyl- ,-isooxazolyl-,-thioazolyl-, Ethoxypyridyl-,-pyrimidyl-,-pyridazyl-,-pyrazyl-,- furanyl-,-thiophenyl-,-oxazolyl-,-isooxazolyl-,-thioazolyl-, Propoxypyridyl-,- <BR> <BR> pyrimidyl-,-pyridazyl-,-pyrazyl-,-furanyl-,-thiophenyl-,-oxa zolyl-,-isooxazolyl-, thioazolyl-, iso-Propoxypyridyl-,-pyrimidyl-,-pyridazyl-,-pyrazyl-,-furan yl-,- thiophenyl-,-oxazolyl-,-isooxazolyl-,-thioazolyl-, Butoxypyridyl-,-pyrimidyl-,- pyridazyl-,-pyrazyl-,-furanyl-,-thiophenyl-,-oxazolyl-,-isoo xazolyl-,-thioazolyl-, <BR> <BR> iso-Butoxypyridyl-,-pyrimidyl-,-pyridazyl-,-pyrazyl-,-furany l-,-thiophenyl-,- oxazolyl-,-isooxazolyl-,-thioazolyl-, tert.-Butoxypyridyl-,-pyrimidyl-,-pyridazyl-,- pyrazyl-,-furanyl-,-thiophenyl-,-oxazolyl-,-isooxazolyl-,-th ioazolyl-Gruppe.

Beispielsweise können Verbindungen (Anomer oder Anomerengemisch) entsprechend den nachfolgenden Formeln (II) und (III) [Bis- (N- (4-Phenyl-ß-D- glucopyranosyl)-propionsäure amido) disulfid, Olaf Ramström, Jean-Marie Lehn Chembiochem 2000, 1,41-48] und/oder im Falle von (II) deren Hydrohalogenide verwendet werden : (il), (111) Als Komponente B in dem erfindungsgemäß. en Verfahren fungieren Enzyme, bevorzugt Proteindisulfidisomerase (PDI), für welche die Komponente A des Verfahrens Substrataktivität aufweist und welche vorzugsweise eine Verknüpfung der Kohlenhydratderivate mit funktionellen Gruppen der fasrigen, keratinischen Materialien bewerkstelligen können. U (Unit) ist die Menge an Enzym, die 1 Unit an entfalteter Ribonuclease innerhalb einer Minute bei pH 7,5 und 30°C wieder falten (reaktivieren) kann. Erfindungsgemäß können 0,1 bis 2000, vorzugsweise 500 bis 1500 Units Enzym (z. B. PDI) eingesetzt werden. PDI rearrangiert intra- als auch intermolekulare Disulfid-Brücken in Proteinen. Protein-Disulfid-Isomerase gehört zur Hauptgruppe der Isomerasen und hat die EC-Nummer 5.3.4.1 (Die Klassifizierung von Enzymen wird vom"Nomenclature Committee of the International Union of Biochemistry and Molecular Biology" (IUBMB) empfohlen und ordnet alle Enzyme, für die eine EC (Enzyme Committee der IUBMB)- Nummer vergeben ist.

Hinsichtlich des zeitlichen Ablaufs kann das erfindungsgemäße Verfahren in unterschiedlichen Varianten ausgeführt werden. Es ist prinzipiell möglich, die Komponente A mit Substrataktivität und das Enzym als Komponente B, nacheinander in beliebiger Reihenfolge auf das fasrige Material aufzubringen. In einer bevorzugten Ausführungsform wird die Komponente A und die Komponente B in dieser Reihenfolge auf das fasrige Material aufgebracht. Auch eine Anwendung der Komponenten in der Reihenfolge erst B, dann A, ist erfindungsgemäß.

Obwohl diese zweistufigen Verfahren zu den gewünschten Effekten führen, kann es bevorzugt sein, das erfindungsgemäße Verfahren in einem 1-Schritt-Prozeß durchzuführen, da ein solcher Prozeß einfacher anzuwenden ist. Dabei wird die Komponente A vorzugsweise unmittelbar vor der Anwendung mit der Komponente B vermischt, und anschließend das Gemisch in einem einzigen Schritt auf das fasrige Material aufgebracht.

Obwohl das Gemisch prinzipiell auf dem fasrigen Material verbleiben kann, wird es in einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens nach einer Einwirkzeit von 3 bis 120 Minuten ausgespült. Dieses Ausspülen kann mit reinem Wasser erfolgen. Einwirkzeiten von 15 bis 30 Minuten haben sich in den meisten Fällen als ausreichend erwiesen.

Unabhängig von dem Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens hat es sich als vorteilhaft erwiesen, das Enzym bei einer Temperatur von 20 bis 55 °C, insbesondere von 35 bis 50°C, anzuwenden.

Es ist bevorzugt, wenn in dem erfindungsgemäßen Verfahren die Komponente A und die Komponente B jeweils in Form einer Zubereitung zum Einsatz kommen, welche zusätzlich zu den Komponenten A und B einen Träger umfaßt. Die Zubereitungen können neben der Komponente A mit Substrataktivität bzw. neben dem Enzym als Komponente B alle üblichen Bestandteile enthalten, die für die Behandlung von fasrigen Materialien, insbesondere von keratinischen Fasern, und besonders bevorzugt von menschlichen Haaren, geeignet sind. Geeignete Zubereitungen sind fest, flüssig, gelförmig oder pastös und bestehen bevorzugt aus wässrigen Systemen. Die erfindungsgemäß verwendbaren Zubereitungen können als Lösung, Lotion, Emulsion, Mikroemulsion, Creme oder Gel formuliert sein.

Die weiteren Bestandteile der erfindungsgemäß verwendeten Zubereitungen hängen im wesentlichen von der Art des behandelten fasrigen Materials ab und können vom Fachmann geeignet ausgewählt werden.

Besonders bevorzugt handelt es sich bei der Zubereitung um ein Haarbehandlungsmittel. Prinzipiell umfassen die erfindungsgemäß verwendeten Zubereitungen alle bekannten Arten von Haarbehandlungsmitteln wie z. B.

Haarshampoos, Haarspülungen, Haarkonditioniermittel, Haarkuren, Haarfestiger, Haarsprays, Fönwellen, Dauerwellmittel und Haarfärbemittel. Haarkuren und Haarkonditioniermittel, insbesondere solche Mittel, die morgens auf das Haar aufgetragen werden, um diesem für den weiteren Verlauf des Tages eine bestimmte Festigung zu geben, sowie Haarshampoos stellen bevorzugte Formen der erfindungsgemäßen Mittel dar.

Abhängig von der Art des Haarbehandlungsmittels können die erfindungsge- mäßen Zubereitungen alle in solchen Mitteln bekannten Wirk-, Zusatz-und Hilfsstoffe enthalten. In vielen Fällen enthalten die Zubereitungen mindestens ein Tensid, wobei prinzipiell sowohl anionische als auch zwitterionische, ampholytische, nichtionische und kationische Tenside geeignet sind. In vielen Fällen hat es sich als vorteilhaft erwiesen, die Tenside aus anionischen, zwitterionischen oder nichtionischen Tensiden auszuwählen.

Als anionische Tenside eignen sich in erfindungsgemäßen Zubereitungen alle für die Verwendung am menschlichen Körper geeigneten anionischen oberflä- chenaktiven Stoffe. Diese sind gekennzeichnet durch eine wasserlöslichma- chende, anionische Gruppe wie z. B. eine Carboxylat-, Sulfat-, Sulfonat-oder Phosphat-Gruppe und eine lipophile Alkylgruppe mit etwa 10 bis 22 C-Atomen.

Zusätzlich können im Molekül Glykol-oder Polyglykolether-Gruppen, Ester-, Ether- und Amidgruppen sowie Hydroxylgruppen enthalten sein. Beispiele für geeignete anionische Tenside sind, jeweils in Form der Natrium-, Kalium-und Ammonium- sowie der Mono-, Di-und Trialkanolammoniumsalze mit 2 oder 3 C-Atomen in der Alkanolgruppe, - lineare Fettsäuren mit 10 bis 22 C-Atomen (Seifen), - Ethercarbonsäuren der Formel R-0- (CH2-CH20) x-CH2-COOH, in der R eine lineare Alkylgruppe mit 10 bis 22 C-Atomen und x = 0 oder 1 bis 16 ist, - Acylsarcoside mit 10 bis 18 C-Atomen in der Acylgruppe, - Acyltauride mit 10 bis 18 C-Atomen in der Acylgruppe, - Acylisethionate mit 10 bis 18 C-Atomen in der Acylgruppe, - Sulfobernsteinsäuremono-und-dialkylester mit 8 bis 18 C-Atomen in der Al- kylgruppe und Sulfobernsteinsäuremono-alkylpolyoxyethylester mit 8 bis 18 C- Atomen in der Alkylgruppe und 1 bis 6 Oxyethylgruppen, - lineare Alkansulfonate mit 12 bis 18 C-Atomen, - lineare Alpha-Olefinsulfonate mit 12 bis 18 C-Atomen, - Alpha-Sulfofettsäuremethylester von Fettsäuren mit 12 bis 18 C-Atomen, - Alkylsulfate und Alkylpolyglykolethersulfate der Formel R-O (CH2-CH20) x- SO3H, in der R eine bevorzugt lineare Alkylgruppe mit 10 bis 18 C-Atomen und x = 0 oder 1 bis 12 ist, - Gemische oberflächenaktiver Hydroxysulfonate gemäß DE-A-37 25 030, - sulfatierte Hydroxyalkylpolyethylen-und/oder Hydroxyalkylenpropylenglykol- ether gemäß DE-A-37 23 354, - Sulfonate ungesättigter Fettsäuren mit 12 bis 24 C-Atomen und 1 bis 6 Doppelbindungen gemäß DE-A-39 26 344, - Ester der Weinsäure und Zitronensäure mit Alkoholen, die Anlagerungspro- dukte von etwa 2-15 Molekülen Ethylenoxid und/oder Propylenoxid an Fettal- kohole mit 8 bis 22 C-Atomen darstellen.

Bevorzugte anionische Tenside sind Alkylsulfate, Alkylpolyglykolethersulfate und Ethercarbonsäuren mit 10 bis 18 C-Atomen in der Alkylgruppe und bis zu 12 Gly- kolethergruppen im Molekül sowie insbesondere Salze von gesättigten und insbe- sondere ungesättigten C8-C22-Carbonsäuren, wie Ölsäure, Stearinsäure, Isostea- rinsäure und Palmitinsäure.

Nichtionogene Tenside enthalten als hydrophile Gruppe z. B. eine Polyolgruppe, eine Polyalkylenglykolethergruppe oder eine Kombination aus Polyol-und Polyglykolethergruppe. Solche Verbindungen sind beispielsweise - Anlagerungsprodukte von 2 bis 30 Mol Ethylenoxid und/oder 0 bis 5 Mol Propylenoxid an lineare Fettalkohole mit 8 bis 22 C-Atomen, an Fettsäuren mit 12 bis 22 C-Atomen und an Alkylphenole mit 8 bis 15 C-Atomen in der Alkylgruppe, -C12-C22-Fettsäuremono-und-diester von Anlagerungsprodukten von 1 bis 30 Mol Ethylenoxid an Glycerin, - C8-C22-Alkylmono-und-oligoglycoside und deren ethoxylierte Analoga sowie -Anlagerungsprodukte von 5 bis 60 Mol Ethylenoxid an Rizinusöl und ge- härtetes Rizinusöl.

Bevorzugte nichtionische Tenside sind Alkylpolyglykoside der allgemeinen Formel RO- (Z') X. Diese Verbindungen sind durch die folgenden Parameter gekenn- zeichnet.

Der Alkylrest R enthält 6 bis 22 Kohlenstoffatome und kann sowohl linear als auch verzweigt sein. Bevorzugt sind primäre lineare und in 2-Stellung methylverzweigte aliphatische Reste. Solche Alkylreste sind beispielsweise 1-Octyl, 1-Decyl, 1- Lauryl, 1-Myristyl, 1-Cetyl und 1-Stearyl. Besonders bevorzugt sind 1-Octyl, 1- Decyl, 1-Lauryl, 1-Myristyl. Bei Verwendung sogenannter"Oxo-Alkohole"als Ausgangsstoffe überwiegen Verbindungen mit einer ungeraden Anzahl von Kohlenstoffatomen in der Alkylkette.

Die erfindungsgemäß verwendbaren Alkylpolyglykoside können beispielsweise nur einen bestimmten Alkylrest R'enthalten. Üblicherweise werden diese Verbin- dungen aber ausgehend von natürlichen Fetten und Ölen oder Mineralölen herge- stellt. In diesem Fall liegen als Alkylreste R'Mischungen entsprechend den Ausgangsverbindungen bzw. entsprechend der jeweiligen Aufarbeitung dieser Verbindungen vor.

Besonders bevorzugt sind solche Alkylpolyglykoside, bei denen R - im wesentlichen aus C8-und C10-Alkylgruppen, - im wesentlichen aus C12-und C14-Alkylgruppen, - im wesentlichen aus C8-C16-Alkylgruppen oder - im wesentlichen aus C12-C16-Alkylgruppen besteht.

Als Zuckerbaustein Z'können beliebige Mono-oder Oligosaccharide eingesetzt werden. Üblicherweise werden Zucker mit 5 bzw. 6 Kohlenstoffatomen sowie die entsprechenden Oligosaccharide eingesetzt. Solche Zucker sind beispielsweise Glucose, Fructose, Galactose, Arabinose, Ribose, Xylose, Lyxose, Allose, Altrose, Mannose, Gulose, Idose, Talose und Sucrose. Bevorzugte Zuckerbausteine sind Glucose, Fructose, Galactose, Arabinose und Sucrose ; Glucose ist besonders bevorzugt.

Die erfindungsgemäß verwendbaren Alkylpolyglykoside enthalten im Schnitt 1,1 bis 5 Zuckereinheiten. Alkylpolyglykoside mit x-Werten von 1,1 bis 1,6 sind bevorzugt. Ganz besonders bevorzugt sind Alkylglykoside, bei denen x 1,1 bis 1,4 beträgt.

Die Alkylglykoside können neben ihrer Tensidwirkung auch dazu dienen, die Fixierung von Duftkomponenten auf dem Haar zu verbessern. Der Fachmann wird also für den Fall, daß eine über die Dauer der Haarbehandlung hinausgehende Wirkung des Parfümöles auf dem Haar gewünscht wird, bevorzugt zu dieser Substanzklasse als weiterem Inhaltsstoff der erfindungsgemäßen Zubereitungen zurückgreifen.

Auch die alkoxylierten Homologen der genannten Alkylpolyglykoside können er- findungsgemäß eingesetzt werden. Diese Homologen können durchschnittlich bis zu 10 Ethylenoxid-und/oder Propylenoxideinheiten pro Alkylglykosideinheit enthalten.

Weiterhin können, insbesondere als Co-Tenside, zwitterionische Tenside ver- wendet werden. Als zwitterionische Tenside werden solche oberflächenaktive Ver- bindungen bezeichnet, die im Molekül mindestens eine quartäre Ammonium- gruppe und mindestens eine -COO (~)-oder-SO3 (~)-Gruppe tragen. Besonders geeignete zwitterionische Tenside sind die sogenannten Betaine wie die N-Alkyl-N, N-dimethylammonium-glycinate, beispielsweise das Kokosalkyl-dimethylammonium-glycinat, N-Acyl-aminopropyl- N, N-dimethylammoniumglycinate, beispielsweise das Kokosacylaminopropyl- dimethylammoniumglycinat, und 2-Alkyl-3-carboxylmethyl-3-hydroxyethyl- imidazoline mit jeweils 8 bis 18 C-Atomen in der Alkyl-oder Acylgruppe sowie das Kokosacylaminoethylhydroxyethylcarboxymethylglycinat. Ein bevorzugtes zwitterionisches Tensid ist das unter der INCI-Bezeichnung Cocamidopropyl Be- taine bekannte Fettsäureamid-Derivat.

Ebenfalls insbesondere als Co-Tenside geeignet sind ampholytische Tenside.

Unter ampholytischen Tensiden werden solche oberflächenaktiven Verbindungen verstanden, die außer einer C8-C18-Alkyl-oder Acylgruppe im Molekül mindestens eine freie Aminogruppe und mindestens eine-COOH-oder-SO3H-Gruppe enthalten und zur Ausbildung innerer Salze befähigt sind. Beispiele für geeignete ampholytische Tenside sind N-Alkylglycine, N-Alkylpropionsäuren, N-Alkylamino- buttersäuren, N-Alkyliminodipropionsäuren, N-Hydroxyethyl-N-alkylamidopropylg- lycine, N-Alkyltaurine, N-Alkylsarcosine, 2-Alkylaminopropionsäuren und Alkylaminoessigsäuren mit jeweils etwa 8 bis 18 C-Atomen in der Alkylgruppe.

Besonders bevorzugte ampholytische Tenside sind das N-Kokosalkyl- aminopropionat, das Kokosacylaminoethylaminopropionat und das C1218- Acylsarcosin.

Erfindungsgemäß werden als kationische Tenside insbesondere solche vom Typ der quartären Ammoniumverbindungen, der Esterquats und der Amidoamine eingesetzt.

Bevorzugte quaternäre Ammoniumverbindungen sind Ammoniumhalogenide, insbesondere Chloride und Bromide, wie Alkyltrimethylammoniumchloride, Dialkyldimethylammoniumchloride und Trialkylmethylammoniumchloride, z. B.

Cetyltrimethylammoniumchlorid, Stearyltrimethylammoniumchlorid, Distea- ryldimethylammoniumchlorid, Lauryldimethylammoniumchlorid, Lauryl- dimethylbenzylammoniumchlorid und Tricetylmethylammoniumchlorid, sowie die unter den INCI-Bezeichnungen Quaternium-27 und Quaternium-83 bekannten Imidazolium-Verbindungen. Die langen Alkylketten der oben genannten Tenside weisen bevorzugt 10 bis 18 Kohlenstoffatome auf.

Bei Esterquats handelt es sich um bekannte Stoffe, die sowohl mindestens eine Esterfunktion als auch mindestens eine quartäre Ammoniumgruppe als Strukturelement enthalten. Bevorzugte Esterquats sind quaternierte Estersalze von Fettsäuren mit Triethanolamin, quaternierte Estersalze von Fettsäuren mit Diethanolalkylaminen und quaternierten Estersalze von Fettsäuren mit 1,2- Dihydroxypropyldialkylaminen. Solche Produkte werden beispielsweise unter den Warenzeichen Stepantexo, Dehyquarto und Armocare° vertrieben. Die Produkte Armocare VGH-70, ein N, N-Bis (2-Palmitoyloxyethyl) dimethyl-ammoniumchlorid, sowie Dehyquart° F-75 und Dehyquad AU-35 sind Beispiele für solche Esterquats.

Die Alkylamidoamine werden üblicherweise durch Amidierung natürlicher oder synthetischer Fettsäuren und Fettsäureschnitte mit Dialkylaminoaminen hergestellt. Eine erfindungsgemäß besonders geeignete Verbindung aus dieser Substanzgruppe stellt das unter der Bezeichnung Tegoamide S 18 im Handel erhältliche Stearamidopropyl-dimethylamin dar.

Weitere erfindungsgemäß verwendbare kationische Tenside stellen die quaterni- sierten Proteinhydrolysate dar.

Erfindungsgemäß ebenfalls geeignet sind kationische Silikonöle wie beispiels- weise die im Handel erhältlichen Produkte Q2-7224 (Hersteller : Dow Corning ; ein stabilisiertes Trimethylsilylamodimethicon), Dow Corning 929 Emulsion (enthaltend ein hydroxylamino-modifiziertes Silicon, das auch als Amodimethicone bezeichnet wird), SM-2059 (Hersteller : General Electric), SLM-55067 (Hersteller : Wacker) sowie Abilo-Quat 3270 und 3272 (Hersteller : Th. Goldschmidt ; di- quaternäre Polydimethylsiloxane, Quaternium-80).

Ein Beispiel für ein als kationisches Tensid einsetzbares quaternäres Zucker- derivat stellt das Handelsprodukt Glucquat@100 dar, gemäß INCI-Nomenklatur ein "Lauryl Methyl Gluceth-10 Hydroxypropyl Dimonium Chloride".

Bei den als Tensid eingesetzten Verbindungen mit Alkylgruppen kann es sich jeweils um einheitliche Substanzen handeln. Es ist jedoch in der Regel bevorzugt, bei der Herstellung dieser Stoffe von nativen pflanzlichen oder tierischen Rohstoffen auszugehen, so daß man Substanzgemische mit unterschiedlichen, vom jeweiligen Rohstoff abhängigen Alkylkettenlängen erhält.

Bei den Tensiden, die Anlagerungsprodukte von Ethylen-und/oder Propylenoxid an Fettalkohole oder Derivate dieser Anlagerungsprodukte darstellen, können sowohl Produkte mit einer"normalen"Homologenverteilung als auch solche mit einer eingeengten Homologenverteilung verwendet werden. Unter"normaler" Homologenverteilung werden dabei Mischungen von Homologen verstanden, die man bei der Umsetzung von Fettalkohol und Alkylenoxid unter Verwendung von Alkalimetallen, Alkalimetallhydroxiden oder Alkalimetallalkoholaten als Katalysa- toren erhält. Eingeengte Homologenverteilungen werden dagegen erhalten, wenn beispielsweise Hydrotalcite, Erdalkalimetallsalze von Ethercarbonsäuren, Erdal- kalimetalloxide,-hydroxide oder-alkoholate als Katalysatoren verwendet werden.

Die Verwendung von Produkten mit eingeengter Homologenverteilung kann be- vorzugt sein. t Die Tenside sind in den erfindungsgemäßen Zubereitungen üblicherweise in Mengen von 0,1 bis 65 Gew.-%, bevorzugt in Mengen von 2 bis 50 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt in Mengen von 8 bis 20 Gew.-%, bezogen auf die gesamten Zubereitungen, enthalten. Niotenside sind bevorzugt in Mengen von 0,1 bis 10 Gew.-%, insbesondere in Mengen von 0,5 bis 5 Gew.-%, enthalten.

Weiterhin können die erfindungsgemäßen Zubereitungen bevorzugt noch einen konditionierenden Wirkstoff, ausgewählt aus der Gruppe, die von kationischen Tensiden, kationischen Polymeren, Alkylamidoaminen, Paraffinölen, pflanzlichen Ölen und synthetischen Ölen gebildet wird, enthalten.

Als konditionierende Wirkstoffe bevorzugt sein können kationische Polymere. Dies sind in der Regel Polymere, die ein quartäres Stickstoffatom, beispielsweise in Form einer Ammoniumgruppe, enthalten.

Bevorzugte kationische Polymere sind beispielsweise - quaternisierte Cellulose-Derivate, wie sie unter den Bezeichnungen Celquato und Polymer JRe im Handel erhältlich sind. Die Verbindungen Celquato H 100, Cetquaf L 200 und Polymer Jar@400 sind bevorzugte quaternierte Cellulose-Derivate.

- polymere Dimethyldiallylammoniumsalze und deren Copolymere mit Acrylsäure sowie Estern und Amiden von Acrylsäure und Methacrylsäure. Die unter den Bezeichnungen Merquat@100 (Poly (dimethyldiallylammoniumchlorid)), Merquat°550 (Dimethyldial- lylammoniumchlorid-Acrylamid-Copolymer) und Merquate 280 (Dimethyldiallylammoniumchlorid-Acrylsäure-Copolymer im Handel erhältlichen Produkte sind Beispiele für solche kationischen Polymere.

- Copolymere des Vinylpyrrolidons mit quaternierten Derivaten des Dialkylami- noacrylats und-methacrylats, wie beispielsweise mit Diethylsulfat quaternierte Vinylpyrrolidon-Dimethylaminomethacrylat-Copolymere. Solche Verbindungen sind unter den Bezeichnungen Gafquat@734 und Gafquat@755 im Handel erhältlich.

- Vinylpyrrolidon-Methoimidazoliniumchlorid-Copolymere, wie sie unter der Bezeichnung Luviquato angeboten werden.

- quaternierter Polyvinylalkohol sowie die unter den Bezeichnungen - Polyquaternium 2, - Polyquaternium 17, - Polyquaternium 18 und - Polyquaternium 27 bekannten Polymeren mit quartären Stickstoffatomen in der Polymerhauptkette.

Besonders bevorzugt sind kationische Polymere der vier erstgenannten Gruppen, ganz besonders bevorzugt sind Polyquaternium-2, Polyquaternium-10 und Polyquaternium-22.

Alternativ zu den kationischen Polymeren werden als konditionierende Wirkstoffe zwitterionische oder ampholytische Polymere besonders bevorzugt eingesetzt.

Bevorzugte Vertreter sind Octylacrylamid/MethylmethacrylaUtert- Butylaminoethylmethacrylat/2-Hydroxypropylmethacrylat Copolymere und insbesondere das Acrylamidopropyl-trimethylammoniumchlorid/Acrylat Copolymer.

Als konditionierende Wirkstoffe weiterhin geeignet sind Silikonöle, insbesondere Dialkyl-und Alkylarylsiloxane, wie beispielsweise Dimethylpolysiloxan und Methylphenylpolysiloxan, sowie deren alkoxylierte und quaternierte Analoga.

Beispiele für solche Silikone sind die von Dow Corning unter den Bezeichnungen DC 190, DC 200, DC 344, DC 345 und DC 1401 vertriebenen Produkte sowie die Handelsprodukte Q2-7224 (Hersteller : Dow Corning ; ein stabilisiertes Trime- thylsilylamodimethicon), Dow Corningo 929 Emulsion (enthaltend ein hydroxyl- amino-modifiziertes Silicon, das auch als Amodimethicone bezeichnet wird), SM- 2059 (Hersteller : General Electric), SLM-55067 (Hersteller : Wacker) sowie Babil@- Quat 3270 und 3272 (Hersteller : Th. Goldschmidt ; diquaternäre Polydimethylsiloxane, Quaternium-80).

Ebenfalls einsetzbar als konditionierende Wirkstoffe sind Paraffinöle, synthetisch hergestellte oligomere Alkene sowie pflanzliche Öle wie Jojobaöl, Sonnenblumenöl, Orangenöl, Mandelöl, Weizenkeimöl und Pfirsichkernöl.

Gleichfalls geeignete haarkonditionierende Verbindungen sind Phospholipide, beispielsweise Sojalecithin, Ei-Lecithin und Kephalin.

Weitere Wirk-, Hilfs-und Zusatzstoffe sind beispielsweise nichtionische Polymere wie beispielsweise VinylpyrrolidonNinylacrylat-Copoly- mere, Polyvinylpyrrolidon und VinylpyrrolidonNinylacetat-Copolymere und Polysiloxane, anionische Polymere wie beispielsweise Polyacrylsäuren, vernetzte Polyacryl- säuren, Vinylacetat/Crotonsäure-Copolymere, VinylpyrrolidonNinylacrylat- Copolymere, Vinylacetat/Butylmaleat/Isobornylacrylat-Copolymere, Methyl- vinylether/Malein-säureanhydrid-Copolymere und Acrylsäure/Ethylacrylat/N- tert. Butyl-acrylamid-Terpolymere, Verdickungsmittel wie Agar-Agar, Guar-Gum, Alginate, Xanthan-Gum, Gummi arabicum, Karaya-Gummi, Johannisbrotkernmehl, Leinsamengummen, Dex- trane, Cellulose-Derivate, z. B. Methylcellulose, Hydroxyalkylcellulose und Carboxymethylcellulose, Stärke-Fraktionen und Derivate wie Amylose, Amylo- pektin und Dextrine, Tone wie z. B. Bentonit oder vollsynthetische Hydrokol- loide wie z. B. Polyvinylalkohol, Strukturanten wie Maleinsäure und Milchsäure, haarkonditionierende Verbindungen wie Phospholipide, beispielsweise Sojalecithin, Ei-Lecitin und Kephalin, Proteinhydrolysate, insbesondere Elastin-, Kollagen-, Keratin-, Milcheiweiß-, Sojaprotein-und Weizenproteinhydrolysate, deren Kondensationsprodukte mit Fettsäuren sowie quaternisierte Proteinhydrolysate, Parfümöle, Dimethylisosorbid und Cyclodextrine, Lösungsmittel und-vermittler wie Ethanol, Isopropanol, Ethylenglykol, Propylenglykol, Glycerin und Diethylenglykol, faserstrukturverbessernde Wirkstoffe, insbesondere Mono-, Di-und Oligosaccharide wie beispielsweise Glucose, Galactose, Fructose, Fruchtzucker und Lactose, quaternierte Amine wie Methyl-1-alkylamidoethyl-2-alkylimidazolinium-me- thosulfat Entschäumer wie Silikone, Farbstoffe zum Anfärben des Mittels, Antischuppenwirkstoffe wie Piroctone Olamine, Zink Omadine und Climbazol, Lichtschutzmittel, insbesondere derivatisierte Benzophenone, Zimtsäure- Derivate und Triazine, -Substanzen zur Einstellung des pH-Wertes, wie beispielsweise übliche Säuren, insbesondere Genußsäuren und Basen, -Wirkstoffe wie Allantoin, Pyrrolidoncarbonsäuren und deren Salze sowie Bisabolol, -Vitamine, Provitamine und Vitaminvorstufen, insbesondere solche der Gruppen A, B3, B5, C, E, F und H, -Pflanzenextrakte wie die Extrakte aus Grünem Tee, Eichenrinde, Brennessel, Hamamelis, Hopfen, Kamille, Klettenwurzel, Schachtelhalm, Weißdorn, Linden- blüten, Mandel, Aloe Vera, Fichtennadel, Roßkastanie, Sandelholz, Wacholder, Kokosnuß, Mango, Aprikose, Limone, Weizen, Kiwi, Melone, Orange, Grapefruit, Salbei, Rosmarin, Birke, Malve, Wiesenschaumkraut, Quendel, Schafgarbe, Thymian, Melisse, Hauhechel, Huflattich, Eibisch, Meristem, Ginseng und Ingwerwurzel,.

-Cholesterin, Konsistenzgeber wie Zuckerester, Polyolester oder Polyolalkylether, Fette und Wachse wie Walrat, Bienenwachs, Montanwachs und Paraffine, -Fettsäurealkanolamide, -Komplexbildner wie EDTA, NTA, ß-Alanindiessigsäure und Phosphonsäuren, Bezüglich weiterer fakultativer Komponenten sowie den eingesetzten Mengen dieser Komponenten wird ausdrücklich auf die dem Fachmann bekannten einschlägigen Handbücher, im Falle von kosmetischen Zubereitungen z. B. K.

Schrader, Grundlagen und Rezepturen der Kosmetika, 2. Auflage, Hüthig Buch Verlag, Heidelberg, 1989, verwiesen.

Bei den erfindungsgemäßen Zubereitungen kann es sich neben kosmetischen Mitteln zur Haarpflege wie Shampoos, Conditionern, Spülungen, Aerosolen und Gelen beispielsweise auch um Mittel zur Textil-oder Lederbehandlung in Form von Waschmitteln, Weichspülern und Appreturen handeln.

In den in dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten Zubereitungen liegt die Komponente A in einer Gesamtmenge von 0,001 bis 10 Gew.-%, bevorzugt 0,01 bis 5 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,1 bis 2 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge der Zubereitung, vor. Die Enzym-Komponente B wird in der oben angegebenen Unit-Menge eingesetzt.

Durch das erfindungsgemäße Verfahren kann eine dauerhafte Beeinflussung der Eigenschaften des behandelten fasrigen Materials, insbesondere menschlicher Haare, erzielt werden, insbesondere eine Verbesserung von Nass-und Tro- ckenkämmbarkeit, Halt, Feuchtigkeit, Festigkeit, Fülle, Glanz, Taktilität und elektrostatischen Eigenschaften sowie Resistenz gegen UV-und IR-Strahlung und Wärmeeinwirkung. Insbesondere ist die Erfindung zur Erhöhung des Haarvolumens und zur Verbesserung der Haarstruktur geeignet. Die strukturverbessernde Wirkung des erfindungsgemäßen Verfahrens auf das Haarkeratin kann durch Reißmessungen quanititativ bestimmt werden. Diese Effekte sind besonders auffallend, wenn man ein stark strapaziertes Haar nach dem erfindungsgemäßen Verfahren behandelt. Solch stark strapaziertes Haar entsteht insbesondere durch oxidierende oder reduzierende Behandlungsverfahren, also z. B. beim Färben der Haare mit Oxidationsfärbemitteln, beim Bleichen der Haare mit Oxidationsmitteln oder beim Verformen, z. B. beim Dauerwellen oder Glätten der Haare mit starken Keratinreduktionsmitteln, z. B. mit Thioglycolat-Salzen oder mit Sulfite.

In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden die Komponenten A und B, jeweils gegebenenfalls in Form von Zubereitungen, welche weitere Bestandteile wie vorstehend beschrieben beispielsweise in gemischter, gelöster, dispergierter oder emulgierter Form enthalten, getrennt voneinander in einem Kit- of-parts zur Verfügung gestellt.

Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist somit ein Kit zur Verwendung in dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Behandlung von fasrigen Materialien, insbesondere menschlichen Haaren, der aus folgenden getrennt abgepackten Komponenten besteht : -einer Komponente A mit Substrataktivität, wie vorstehend beschrieben, vorzugsweise in Form einer Zubereitung, welche zusätzlich einen Träger umfaßt -einem Enzym B, wie vorstehend beschrieben, vorzugsweise in Form einer Zubereitung, welche zusätzlich einen Träger umfaßt.

Ebenfalls Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung eines erfindungsgemäßen Kits in einem Verfahren zur Behandlung fasriger Materialien, insbesondere des menschlichen Haars.

Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung von (a) mindestens einem Enzym vom Typ der Proteindisulfidisomerase und (B) mindestens einem Stoff, der eine Substrataktivität für das Enzym aufweist, zur Behandlung fasriger Materialien. Vorzugsweise handelt es sich bei den fasrigen Materialien um Keratinfasern und besonders bevorzugt um menschliche Haare. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform dient die Behandlung zur Restrukturierung, Festigung oder Volumenerhöhung keratinischer Fasern.

Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert, ohne sie jedoch darauf zu beschränken.

Beispiele 1. Komponenten A gemäß Formel (I) 1. 1 Di-(N-Glucosyl-4-aminophenyl)-disulfid (II) 3,0 g Bis- (4-aminophenyl)-disulfid wurden in 10 mL Ethanol gelöst und zu einer Suspension von 1,80 g wasserfreier Glucose in 10 mL Ethanol gegeben. Das Reaktionsgemisch wurde 4 h unter Rückfluss gekocht und nach der Reaktionsbeendigung auf Raumtemperatur abgekühlt. Durch Zugabe von Salzsäure wurde das Reaktionsprodukt in das kristalline Hydrochlorid der Verbindung gemäß Formel (Il) überführt. Nach dem Absaugen des Feststoffs wurde dieser mit kaltem Methanol gewaschen.

DC : Rf (freies Amin) = 0,37 (Kieselgel 60 F254 auf Plastikfolie, Firma Merck ; Aceton : H20 = 98 : 2 VN).

1.2. N, N'-Di-gluconoyl-cystindimethylester 3,41 g Cystindimethylester-dihydrochlorid wurden in wasserfreiem Methanol aufgenommen, zur Freisetzung des Amins mit einer äquimolaren Menge Natriummethanolat versetzt und das Gemisch anschließend innerhalb von 30 min zu einer methanolischen Lösung von 3,56 g b-GIuconolacton zugetropft. Das Reaktionsgemisch wurde 15 h bei 20°C gerührt und sodann auf 4°C abgekühlt. Bei dieser Temperatur kristallisierte der N, N'-Di- gluconoyl-cystindimethylester als beige-weißer Feststoff aus. Nach abgeschlossener Niederschlagsbildung wurde das Produkt mit kaltem Methanol gewaschen und im Vakuum getrocknet.

DC : Rf = 0,56 (Aceton/Wasser = 9 : 1 V/V) Schmp. : 168,4-172,2 °C 1.3. N, N'-Di-gluconoyl-cystamid 2,25 g Cystamin-dihydrochlorid wurden in wasserfreiem Methanol aufgenommen, zur Freisetzung des Amins mit einer äquimolaren Menge Natriummethanolat versetzt und das Gemisch anschließend innerhalb von 30 min zu einer methanolischen Lösung von 3,56 g 8-Gluconolacton zugetropft. Das Reaktionsgemisch wurde 24 h auf 60 °C erwärmt und sodann auf 4°C abgekühlt, wobei das N, N'-Di-gluconoyl-cystamid als beige- weißer Feststoff ausfiel. Dieser wurde abfiltriert, mit Methanol gewaschen und anschließend im Vakuum getrocknet.

DC : Rf = 0, 16 (Kieselgel 60 F254 auf Plastikfolie, Firma Merck, Aceton/Wasser = 9 : 1 V/V) Schmp. : 183,1-186,4 °C 2. Anwendungsbeispiel Zum Nachweis der erfindungsgemäßen Effekte wurde ein erfindungsgemäßes Zweikomponentensystem auf kaltgewellten, dunkelbraunen, mitteleuropäischen Einzelhaaren, die vorab einem Kaltwellprozess unterworfen wurden, getestet.

Hierzu wurden zunächst die in der folgenden Tabelle aufgeführten Zubereitungen A und B hergestellt, die zusammengenommen ein Zweikomponentensystem bzw. einen aus zwei Komponenten bestehenden Kit-of-parts im Sinne der Erfindung darstellen. Inhaltsstoff Menge [Gew.-%] Zubereitung A Verbindung gemäß Formel (II) 2,0 Cetearylalkohol 5,5 Ceteareth-20 (Co-Emulgator) 2,0 Natriumlaurethsulfat (Tensid) * 1, 5 Polyquaternium-10 (kationisches Polymer) 0,8 Cocoamidopropylbetain 0, 5 Monoethanolamin ad pH 7 Aqua ad 100,0 Zubereitung B Proteindisulfidisomerase (PDI) ** 1000 Units Acrylates Copolymer 0, 5 Natriumlaurethsulfat * 0, 3 Puffersubstanzen (Zitronensäure) q. s.

Phosphatpuffer ad pH 7,4 Aqua ad 100,0 * anstelle des anionischen Tensides können auch kationische oder nichtionische Tenside (Niotenside) wie beispielsweise Alkylpolyglycoside (APG) eingesetzt werden.

** die verwendete Protein-Disulfid-Isomerase (PDI) aus Rinderleber ist kommerziell erhältlich.

Nach dem Mischen der Zubereitungen A und B wurde die Mischung unmittelbar auf das kaltgewellte Haar aufgetragen und nach einer Einwirkzeit von 20 Minuten ausgewaschen und gründlich gespült. Die Eigenschaften der Haare wurden vor und nach der Applikation untersucht und miteinander verglichen.

Zum Nachweis der erfindungsgemäßen Effekte wurden mit Hilfe eines Diastron MTT 670 Spannungswerte, Gradienten, Elastizitäts-Moduli und Arbeitswerte bei einer 1 % igen Dehnung der nassen Haare und der Haarquerschnitt bestimmt (Zug-Dehnungsmessungen). Aus den Meßparametern konnte auf eine signifikante Festigung der Haare geschlossen werden.

Außerdem wurden die Haarsträhnen nach der Konditionierung unter stan- dardisierten, klimatisierten Bedingungen von einem Expertenpanel im Hinblick auf sensorische Eigenschaften gegen mit Wasser behandelte Haare untersucht ("Sensory Assessment"). An den nach dem erfindungsgemäßen Verfahren behandelten Haaren wurde eine spürbare Verbesserung von Griff, Glanz und Kämmbarkeit festgestellt.