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Title:
EPILATOR
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2009/052880
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an epilator (100) comprising an epilating unit (1) for plucking and/or pulling hairs (51) out of the skin (50) over an epilating width (E). Such an epilator is disadvantageous in that typically not all of the hairs are detected by the epilating unit (1) and some remain in the skin after the epilation. A subsequent epilation would then be required. In order to solve this problem, the epilator (100) comprises a hair removal unit (2) following the epilating unit (1) in the direction (B) of use, such that, in at least one operating mode, the hair removal unit (2) removes hairs (51) that have not been pulled out by the epilating unit (1).

Inventors:
SANCHEZ-MARTINEZ PEDRO (DE)
KRAUS BERNHARD (DE)
GRIESHABER FRIEDER (DE)
Application Number:
PCT/EP2008/006478
Publication Date:
April 30, 2009
Filing Date:
August 07, 2008
Export Citation:
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Assignee:
BRAUN GMBH (DE)
SANCHEZ-MARTINEZ PEDRO (DE)
KRAUS BERNHARD (DE)
GRIESHABER FRIEDER (DE)
International Classes:
A45D26/00; A45D34/04
Domestic Patent References:
WO1998007551A11998-02-26
WO2007033746A12007-03-29
WO2005002386A12005-01-13
WO2004054401A12004-07-01
Foreign References:
EP1764010A12007-03-21
JP2000060629A2000-02-29
JPH11187924A1999-07-13
EP1797788A12007-06-20
EP1252980A22002-10-30
Attorney, Agent or Firm:
BRAUN GMBH (Kronberg/Taunus, DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Epiliergerät (100) mit einer Epiliereinheit (1) zum An- und/oder Auszupfen von Haaren (51 ) über eine Epilierbreite (E) aus der Haut (50), wobei eine der Epiliereinheit (1) in Benutzungsrichtung (B) nachfolgende Haarentfernungseinheit (2) vorgesehen ist, sodass in zumindest einer Betriebsart die Haarentfernungseinheit (2) Haare (51) durch Abschneiden oder Abscheren entfernt, die durch die Epiliereinheit (1) nicht ausgezupft worden sind.

2. Epiliergerät (100) nach Anspruch 1 , wobei die Haarentfemungseinheit (2) über maximal die Epilierbreite (E) wirksam ist.

3. Epiliergerät (100) nach Anspruch 1 , wobei die Haarentfernungseinheit (2) als lösbare Einheit ausgestaltet ist, insbesondere als Aufsatz, der in eine arretierte Position am Epiliergerät (100) bringbar und wieder aus dieser lösbar ist.

4. Epiliergerät (100) nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, wobei der Epiliereinheit (1) eine Applikationseinheit (20) vor- oder nachgeschaltet angeordnet ist, die in einer Betriebsart einen Applikationsstoff (22) auf die Haut appliziert.

5. Epiliergerät (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei das Epiliergerät (100) eine erste Betriebsstellung hat, in der die Haarentfernungseinheit (2) Haare (51 ) insbesondere durch Schneiden oder Scheren entfernt, die in Benutzungsrichtung (B) hinter der Epiliereinheit (1) noch in der Haut (50) verblieben sind, und eine zweite Betriebsstellung hat, in der die Haarentfernungseinheit (2) in einer von der Haut (50) entfernten Position arretiert ist und nur die Epiliereinheit (1) Haare (51) durch Auszupfen entfernt.

6. Epiliergerät (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei an dem Epiliergerät (100), insbesondere zwischen der Epiliereinheit (1) und der Haarentfernungseinheit (2), eine Haut- und/oder Haarbeaufschlagungseinheit (10) angeordnet ist.

7. Epiliergerät (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die Haarentfernungseinheit (2) derart drehbar gelagert ist, dass die Schneidrichtung der Haarentfernungseinheit (2) auch bei einer Neigung des Epiliergerätes aus einer optimalen Benut-

zungslage heraus mit einem optimalen Benutzungswinkel zur Haut (50) ausgerichtet bleibt.

8. Epiliergerät (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei die Epiliereinheit (1) Mittel aufweist, mittels der die Effizienz der Epiliereinheit (1) modifiziert werden kann, insbesondere mittels einer zumindest teilweisen Abdeckung von Haarklemmvorrichtungen (40) der Epiliereinheit (1 ).

9. Epiliergerät (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei die Epiliereinheit (1 ) Mittel aufweist, mittels der das Verhältnis von kompletten Auszupfvorgängen und An- zupfvorgängen, bei denen ein Haar nur über eine geringere Strecke als für einen Auszupfvorgang notwendig aus der Haut gezogen wird, eingestellt werden kann.

10. Epiliergerät (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei die Haarentfernungseinheit (2) eine Rasierklinge (4) bzw. eine Klingenkartusche ist.

11. Epiliergerät (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei die Haarentfernungseinheit (2) ein Haartrimmer (3) ist.

12. Epiliergerät (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei die Haarentfernungseinheit (2) ein Scherfolienrasierer ist.

13. Haarentfernungseinheit (2) zum Anbringen an ein Epiliergerät (100) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 12.

14. Verfahren zum Entfernen von Haaren (51), das die folgenden Schritte aufweist:

• An- und/oder Auszupfen von Haaren (51 ) über eine Epilierbreite (E),

• Entfernen von Haaren (51 ), die nach dem An- und/oder Auszupfvorgang in der Haut (50) verblieben sind, durch Abschneiden oder Abscheren, wobei das An- und/oder Auszupfen und das Entfernen in einem einzigen Benutzungsvorgang erfolgen.

15. Verfahren nach Anspruch 14, wobei das Verfahren den zusätzlichen Schritt des Ap- plizierens eines Applikationsstoffes (22) auf die Haut (50) umfasst.

Description:

Epiliergerät

Die Erfindung betrifft ein Epiliergerät mit einer zusätzlichen Haarentfernungseinheit.

Aus der Patentschrift DE 41 43 514 C2 ist ein Epiliergerät bekannt, das einen Epilierkopf mit Klemmelementen aufweist, wobei die Klemmelemente dazu dienen, zwischen je zwei benachbarten Klemmelementen Haare einzufangen, wobei Zupfelemente auf bewegliche Klemmelemente derart einzuwirken, dass Haare zwischen je einem beweglichen Klemmelement und einem unbeweglichen Klemmelement eingeklemmt werden und dann aus der Haut gezupft werden. Dem Epilierkopf ist ein Trimmer zum Schneiden von Haaren auf eine kurze Länge in Vorschubrichtung vorangestellt, der die Haare abschneidet, die dann vom Epilierkopf ausgezupft werden.

Dieses bekannte Epiliergerät schneidet mit dem Trimmer die Haare erst auf eine einheitliche Länge, sodass das Epiliergerät gleichmäßig lange Haare auszupfen kann. Probleme beim Auszupfen, die durch lange Haare entstehen, werden so vermieden.

Nachteilig ist bei einem solchen Epiliergerät, dass wegen der typischerweise unperfekten Effizienz des Epilierkopfes, das Epiliergerät mehrmals über den gleichen Hautbereich geführt werden muss, damit eine vollständige Haarentfernung erreicht werden kann. Dies ist sowohl zeitaufwändig und verlängert auch die Zeit, die ein(e) Benutzer(in) Schmerz beim Auszupfen der Haare empfindet.

Aus der WO 98/07551 ist ein Haarentfernungsgerät bekannt, das Haare durch Einklemmen ganz oder über eine einstellbare Strecke auszupfen kann. Werden die Haare nur teilweise aus der Haut gezupft, können die sich im eingeklemmten und teilweise gezupften Zustand befindlichen Haare durch eine Schneideinheit abgeschnitten werden. Dadurch kann der Benutzer zwischen einem schmerzhaften Auszupfen, aber länger anhaltendem, glattem Haarentfernungsresultat, und einem schmerzreduzierten Anzupfen mit Abschneiden, aber weniger lang anhaltend glatter Haut wählen.

Aus der DE 600 20 901 T2 ist ein Epiliergerät bekannt, das in Benutzungsrichtung zwei hintereinander angeordnete Ausreißköpfe aufweist.

Nachteilig bei diesem Haarentfernungsgerät ist, dass Haare, die bei einem ersten Benutzungsvorgang nicht eingeklemmt worden sind weiterhin in der Haut verbleiben und ein oder

mehrere weitere Benutzungsvorgänge notwendig sind, um ein akzeptabel glattes Hautresultat zu erzielen.

Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Epiliergerät und ein Verfahren zur Verfügung zu stellen, bei dem eine Haarentfernung erreicht wird, die ein mehrmaliges überfahren der gleichen Hautregion im Wesentlichen entbehrlich macht und das dennoch ein akzeptables Haarentfernungsresultat bietet.

Diese Aufgabe wird durch ein Epiliergerät gemäß Anspruch 1 und ein Verfahren gemäß Anspruch 14 gelöst. Weiterbildungen der Erfindung sind in den anhängigen Ansprüchen angegeben.

Bei dem Epiliergerät ist neben der Epiliereinheit zum An- und/oder Auszupfen von Haaren aus der Haut über eine wirksame Epilierbreite eine zusätzliche nicht auszupfend arbeitende Haarentfernungseinheit vorgesehen, die dazu dient, Haare, die nach dem überfahren der Haut mit der Epiliereinheit in der Haut zurückgeblieben sind, durch Abschneiden oder Abscheren zu entfernen. Die Haarentfernungseinheit ist also in ihrer Haarentfernungswirkung von der Epiliereinheit unabhängig, d.h. im Gegensatz zu dem aus der WO 98/07551 bekannten Verfahren, wo ein Abschneiden der Haare nur dann erfolgt, wenn die Haare eingeklemmt sind, werden hier alle Haare, die nach der Epiliereinheit noch in der Haut verblieben sind, in mindestens einer Betriebsart des Epiliergerätes der Haarentfernungseinheit zugeführt und durch diese entfernt. Dies erlaubt also eine praktisch vollständige Haarentfernung in einem Zug, also in einem Benutzungsvorgang des Epiliergerätes. Dadurch wird vermieden, dass ein bereits mit dem Epiliergerät überfahrenes Hautareal wegen in der Haut verbliebener Haare nochmals mit dem Epiliergerät überfahren werden muss, was zu weiteren schmerzhaften Zupfvorgängen führt. Die zusätzliche Haarentfernungseinheit entfernt die in der Haut verbliebenen Haare durch Abschneiden oder Abscheren, was beides ohne wesentliche Schmerzerzeugung passiert. Im Gegensatz dazu ist etwa bei der DE 600 20 901 T2 ein zweiter Ausreißkopf vorgesehen, sodass eine höhere Ausreißeffizienz auch mit zusätzlichem Ausreißschmerz verbunden ist. In verschiedenen Ausführungsformen ist die Haarentfernungseinheit als eine oder mehrere Rasierklingen oder Klingenkartusche, als Haartrimmer oder als Scherfolienrasierer oder als Kombination davon ausgestaltet. Eine Ausgestaltung als Rasierklinge oder Klingenkartusche ist dabei leicht zu realisieren, da eine Klinge wenig Platz verbraucht und typischerweise nicht elektrisch angetrieben wird (eine Vibrationsanregung der Klinge kann aber vorgesehen sein).

In einer Weiterbildung des Epiliergerätes wirkt die Haarentfernungseinheit maximal über die Epilierbreite, d.h. sie ist der Epiliereinheit so nachgeordnet, dass die Haarentfernungswirkung der Haarentfernungseinheit bei einem überfahren der Haut in Benutzungsrichtung des Epiliergerätes maximal über die Epilierbreite geht. Würde die Haarentfernungswirkung der Haarentfernungseinheit über eine größere Breite wirken, würden Streifen nicht gerupfter Haare geschnitten oder geschert werden, was beim Nachwachsen der Haare zu Streifen schneller nachwachsender Haare führt, da die gezupften Haare länger zum Nachwachsen benötigen.

In einer weiteren Ausführungsform ist die Haarentfemungseinheit als lösbare Einheit, insbesondere als Aufsatz ausgestaltet. Die Haarentfernungseinheit kann etwa an das Epiliergerät in bekannter Weise angeklemmt werden, sodass die Haarentfernungseinheit in dieser Position arretiert ist. Die Haarentfernungseinheit ist dabei wieder lösbar angebracht. Dies erlaubt es einem Benutzer, das Epiliergerät entweder ohne zusätzliche Haarentfemungseinheit zu verwenden oder mit der zusätzlichen Haarentfemungseinheit, je nach dem Schmerzempfinden und auch nach angestrebter Zeitdauer für die Verwendung, da die Haarentfernung in einem Zug (in einem Benutzungsvorgang) schneller durchgeführt werden kann, als das mehrmalige Epilieren eines Hautareals.

In einer anderen Ausführungsform des Epiliergerätes ist der Epiliereinheit eine Applikationseinheit vorgeschaltet. Die Applikationseinheit kann etwa als Flüssigkeitsspender oder als Applikator für einen als Feststoff vorhandenen Applikationsstoff ausgestaltet sein. Der Flüssigkeitsspender kann eine Flüssigkeit, die auch eine Lotion, ein Gel oder eine Creme sein kann, auf die Haut aufsprayen, über einen Auslass auftragen, aufrollen etc. Die Flüssigkeit kann dabei kühlend wirkende Inhaltsstoffe haben, etwa Menthol, sodass der Epilierschmerz unterdrückt wird. Die Flüssigkeit kann auch hautpflegende Stoffe beinhalten. Insbesondere, aber nicht ausschließlich, wenn der Flüssigkeitsspender der Epiliereinheit nachgeschaltet und der Haarentfemungseinheit vorgeschaltet ist, kann der Flüssigkeitsspender etwa einen Rasierschaum auf die Haut auftragen, was einem glatten und angenehmen Rasiererlebnis durch eine als Rasierklinge bzw. Klingenkartusche ausgestaltete Haarentfemungseinheit entgegen kommt. Der Applikator kann etwa einen Seifenblock beinhalten, der etwa unter einer leichten Federspannung gegen die Haut gedrückt wird. Die Seife wird dann durch Abrieb aufgetragen oder bei einer Anwendung etwa in der Dusche durch Auflösen mittels Wasser auf der Haut. Anstatt eines Seifenblocks können auch andere Applikationsstoffe mittels des Applikators aufgetragen werden, wie es etwa von Klingenkartuschen für Nassrasierern

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bekannt ist, wo mittels eines Strips beispielsweise Vitamin E und Aloe Vera aufgetragen werden.

In einer Ausführungsform kann die Haarentfernungseinheit zwischen mehreren Positionen bzw. Betriebsstellungen verschoben werden, wobei eine erste Position bzw. Betriebsstellung ein nachgeordnetes Haarentfernen nach dem Epilieren erlaubt und wobei die Haarentfernungseinheit in der zweiten Position bzw. Betriebsstellung nicht an der Haarentfernung teilnimmt. Die zweite Position kann eine Position sein, bei der die Haarentfernungseinheit in das Epiliergerät hinein verschoben ist (und etwa unter einer Klappe sitzt) oder eine Position, bei der die Haarentfernungseinheit noch sichtbar bleibt, aber entfernt von der Hautoberfläche angeordnet ist.

In einer weiteren Ausführungsform hat das Epiliergerät eine Haut- und/oder Haarbeaufschlagungseinheit. Die Haut- und/oder Haarbeaufschlagungseinheit kann etwa als Rolle mit spitzen Vorsprüngen ausgestaltet sein, wobei die Spitzen der Rolle einen Schmerz in den Nerven induzieren, sodass der Zupfschmerz beim Epilieren nicht mehr so stark empfunden wird. Die Haut- und/oder Haarbeaufschlagungseinheit kann alternativ auch als Kamm oder Haaraufstellungsmittel ausgestaltet sein. In einer Ausgestaltung ist die Haut- und/oder Haarbeaufschlagungseinheit mit einem Exfoliationskopf ausgestattet, der lose Hautschuppen mittels einer abrasiven Wirkung entfernt und so zu einem verjüngten / erfrischten Hauteindruck beiträgt. Andere Ausführungen sind etwa: Massagerolle, (angetriebener) Peelingauf- satz, etc. Die verschiedenen Formen der Haut- und/oder Haarbeaufschlagungseinheit können auch kombiniert vorgesehen werden. Die Haut- und/oder Haarbeaufschlagungseinheit kann vor der Epiliereinheit oder ihr nachfolgend angeordnet sein. Es können auch mehrere Haut- und/oder Haarbeaufschlagungseinheiten vorgesehen sein, etwa eine mechanische Hautstimulation vor der Epiliereinheit und ein Exfoliationskopf nach der Haarentfernungseinheit.

In einer Weiterbildung hat das Epiliergerät eine drehbar bzw. kippbar gelagerte Haarentfernungseinheit, sodass die Haarentfernungseinheit auch bei einer Neigung des Epiliergerätes noch unter dem optimalen Benutzungswinkel zur Hautoberfläche zur Wirkung kommen kann.

In einer anderen Weiterbildung hat das Epiliergerät Mittel zum Einstellen der Effizienz des Epiliergerätes, etwa indem einzelne Klemmvorrichtungen deaktiviert werden können. Solche

die Effizienz verändernden Mittel sind etwa in der EP 1 581 074 (WO 2004/054401 A1) bzw. in der EP 1 797 788 A1 beschrieben.

In einer weiteren Weiterbildung hat das Epiliergerät Mittel, um das Verhältnis von kompletten Auszupfvorgängen zu reinen Anzupfvorgängen, bei denen das Haar nicht ausgerissen wird, einzustellen. Solch ein Mittel kann insbesondere eine Vorrichtung zur Einstellung der Klemmkraft einzelner Klemmvorrichtungen sein, denn bei gering eingestellter Klemmkraft wird das Haar nur angezupft, bevor es von der Klemmvorrichtung nicht mehr gegen die Kraft der Haarwurzel weiter gezogen werden kann und aus der Klemmvorrichtung herausgezogen wird. Solche angezupften Haare sind zum Teil aus dem Haarkanal heraus gezogen worden. Wegen der viskoelastischen Eigenschaften der Haut ziehen sich solche Haare nur langsam wieder in den Haarkanal zurück und können daher von der Haarentfernungseinheit geschnitten werden, bevor sie sich ganz in den Haarkanal zurückgezogen haben. Dies führt zu einem glätteren und nachhaltigeren Haarentfernungsergebnis als bei einem reinen Entfernen der Haare.

Die Erfindung betrifft auch eine Haarentfernungseinheit zum Anbringen an ein Epiliergerät, sodass ein Epiliergerät wie beschrieben erhalten werden kann.

Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Haarentfernung, wobei bei diesem Verfahren zuerst Haare über eine Epilierbreite an bzw. ausgezupft werden, danach die in der Haut verbliebenen Haare abgeschnitten oder abgeschert werden, wobei das Aus- bzw. Anzupfen der Haare und dass Entfernen in einem einzigen Benutzungsvorgang (aber getrennt voneinander) erfolgt. In einer Weiterbildung dieses Verfahrens wird ein Applikationsstoff (etwa eine Flüssigkeit, eine Creme oder Lotion, Seife oder ein Feststoff, der etwa durch Abrieb aufgetragen wird) auf die Haut appliziert. Dies kann etwa ebenfalls in einem Zug (in einem Benutzungsvorgang) erfolgen, es kann aber auch dem Haarentfernen in einem Zug vorangestellt sein, etwa indem der Applikationsstoff mit einem Tuch auf die Haut aufgetragen wird.

Die Erfindung wird im Weiteren anhand von exemplarischen Ausführungsbeispielen und mit Bezug auf Figuren ausführlich besprochen. Dabei ist in den Figuren

Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Epiliergerätes mit einer Epiliereinheit und einer in Bewegungsrichtung nachlaufenden Haarentfernungseinheit,

Fig. 2 eine schematische Darstellung des Epiliergerätes aus Fig. 1 in einer Betriebsart, bei der die Haarentfernungseinheit in einer Stellung arretiert ist, die keine nachlaufende Haarentfernung erlaubt

Fig. 3 eine Frontansicht (gegen die Benutzungsrichtung) des schematischen Epiliergerätes gemäß Fig. 1 oder Fig. 2 und

Fig. 4 eine schematische Darstellung eines Epiliergerätes in einer anderen Ausführungsform, mit einem Flüssigkeitsspender und einer Haut- bzw. Haarbeaufschlagungseinheit.

In Fig. 1 ist schematisch ein Epiliergerät 100 dargestellt, das eine an einem Epiliergerät- Grundkörper 1 ' angeordnete Epiliereinheit 1 und eine davon in ihrer Haarentfernungswirkung getrennte Haarentfernungseinheit 2 aufweist. Dass die Epiliereinheit 1 und die Haarentfernungseinheit 2 in ihrer Haarentfernungswirkung voneinander getrennt sind, heißt, dass Haare, die durch die Epiliereinheit nicht ausgezupft worden sind, durch die in Benutzungsrichtung nachgeordnet positionierte Haarentfernungseinheit 2 entfernt werden können. Die Epiliereinheit 1 kann etwa ein bekannter Drehzylinder mit paarweise angeordneten Klemmelementen sein, die durch individuelle Ansteuerung Haare in einer Zupfzone durch Einklemmen mittels paarweisen Klemmkontakts der Klemmelemente festhalten und durch kontinuierliche Rotation des Drehzylinders aus der Haut auszupfen. Eine solche Epiliereinheit ist etwa in der Patentschrift EP 0 921 744 B1 beschrieben. Andere bekannte Epiliereinheiten oder Weiterbildungen von Epiliereinheiten können natürlich auch Verwendung als Epiliereinheit 1 im Epiliergerät 100 finden. Die Haarentfernungseinheit 2 besteht in dieser Ausführungsform aus einem Haartrimmer 2', der eine Haartrimmereinheit 3 mit einem feststehenden Schneidelement (Kamm) und einem linear-oszillatorisch gegen das feststehende Schneidelement bewegbares Schneidelement (Klinge) hat und in einer Richtung A schwimmend in einem Trimmergehäuse 2" gelagert ist. Die Haarentfernungseinheit 2 kann abnehmbar ausgestaltet sein und etwa durch formschlüssig miteinander verbindbare Klemmvorrichtungen an dem Epiliergerät-Grundkörper 1 ' und der Haarentfernungseinheit 2 befestigt sein. Die Haarentfernungseinheit 2 kann eine eigene Energieversorgung und/oder einen eigenen Antrieb (beide nicht gezeigt) aufweisen oder die Haarentfernungseinheit 2 kann mittels elektrischer Kon- taktierung an eine Energiequelle im Epiliergerät-Grundkörper 1 ' angeschlossen werden. Alternativ kann das Haarentfernungsmittel 2 auch mittels eines Getriebes an eine Antriebseinheit im Epiliergerät-Grundkörper V gekoppelt werden.

Das Epiliergerät 100 wird in einer Benutzungsrichtung B über die Haut 50 einer Benutzerin oder eines Benutzers gefahren, um Haare 51 zu entfernen. Die Epiliereinheit 1 entfernt dabei die Haare 51 durch Auszupfen über eine durch die wirksame Breite der Epiliereinheit gegebene Epilierbreite (Referenzzeichen E in Fig. 3). Alternativ kann die Epiliereinheit 1 die Haare 51 auch durch Anzupfen mittels Einklemmen und anschließendes Abschneiden der eingeklemmten Haare nah der Hautoberfläche (wie es etwa in der WO 98/07551 A1 beschrieben ist) entfernen. Bei beiden Realisierungen einer Epiliereinheit bleiben Haare 51 in der Haut 50 zurück, die von der Epiliereinheit 1 nicht eingeklemmt worden sind. Die Haarentfernungseinheit 2 entfernt die in der Haut 50 verbliebenen Haare 51 an oder nah der Hautoberfläche ohne Zupfvorgang; in der gezeigten Ausführungsform geschieht dies durch eine als Haartrimmer ausgestaltete Haarentfernungseinheit 2 - alternativ kann die Haarentfernungseinheit 2 aber auch als Klinge oder Klingenkartusche ausgeführt sein oder als Scherfolienrasierer.

Da der Zupfvorgang Schmerzen empfinden lässt, ist es insbesondere für Benutzerinnen oder Benutzer, die ein Epiliergerät zum ersten Mal verwenden oder die eine niedrige subjektive Schmerzschwelle haben, unangenehm, wenn die Dauer der schmerzhaften Haaraus- zupfung dadurch verlängert wird, dass das Epiliergerät 100 mehrmals über die gleiche Hautpartie geführt werden muss, um Haare 51 , die beim ersten Epiliervorgang nicht ausgezupft wurden, in einem weiteren Epiliervorgang auszuzupfen. Das beschriebene Epiliergerät 100 entfernt Haare 51 , die bei der Benutzung nach der Epiliereinheit 1 noch in der Haut verblieben sind, durch einen schmerzfreien Schneid- oder Schervorgang mittels der Haarentfernungseinheit 2. Das Haarentfernungsergebnis ist dann sehr gut, da keine längeren Haare mehr in der Haut zurückbleiben. Das Schmerzerlebnis wird reduziert. Bei Verwendung einer Klinge oder einer Klingenkartusche ist das Hautgefühl nach der in einem Zug erzielten Haarentfernung besonders angenehm, da bei einem Schneidvorgang mittels einer oder mehrerer Klingen auch Hautschuppen entfernt werden und die Haut so besonders glatt wird.

Der Epiliergerät 100 kann dabei für eine nasse Haarentfernung (etwa unter der Dusche) vorgesehen sein, also waschbar und bzgl. der elektrischen Komponenten wasserdicht ausgestaltet sein.

In einer alternativen Ausführungsform ist die Epiliereinheit 1 mit Mitteln versehen, die es erlauben, eine geringere Zupfeffizienz über die Epilierbreite (Referenzzeichen E in Fig. 3) einzustellen. Dies kann etwa mittels eines Aufsatzes erfolgen, mittels dem einzelne Bahnen von Klemmpinzettenpaaren abgedeckt werden. Ein solcher Aufsatz ist in der EP 1 581 074 be-

schrieben. Anstatt eines Aufsatzes kann aber auch der Anklemmdruck zwischen Klemmpinzettenpaaren der Epiliereinheit 1 reduziert werden, sodass eine höhere Wahrscheinlichkeit dafür besteht, dass Haare aus der Klemmung herausrutschen, bevor sie ganz aus der Haut gezogen wurden. In diesem Fall werden solche Haare nur angezupft. Nach dem Anzupfen zieht sich das Haar wieder in den Haarkanal zurück, was wegen der viskoelastischen Eigenschaften der Haut aber nicht sofort passiert. Diese so angezupften Haare werden dann von der Haarentfernungseinheit 2 geschnitten, bevor sich das Haar ganz in den Haarkanal zurückgezogen hat. So wird der Schmerz durch Auszupfen reduziert, aber es wird dennoch ein sehr gutes Haarentfernungsresultat erzielt.

In Fig. 2 ist das Epiliergerät 100 in einer anderen Betriebsart gezeigt, bei der die Haarentfernungseinheit 2 in einer gegen die Hautoberfläche 50 zurückversetzten Position arretiert ist und nicht am Haarentfernungsprozess beteiligt ist. Dabei ist in der gezeigten Ausführungsform der Haartrimmer 2' in das Trimmergehäuse 2" eingeschoben worden. Die Epiliereinheit

1 wird in Benutzungsrichtung B über die Hautoberfläche 50 geführt. Durch eine typischerweise nicht perfekte Epiliereffizienz der Epiliereinheit 1 verbleiben Haare 51 in der Haut 50 im bereits durch das Epiliergerät 100 überstrichenen Hautareal. Die erfahrene Benutzerin/der erfahrene Benutzer, für die/den der empfundene Zupfschmerz keine relevante Bedeutung hat, die/der aber eine länger vorhaltende Haarentfernung vorzieht, kann dann in weiteren Epiliervorgängen das gleiche Hautareal durch weiteres überfahren epilieren, bis keine Haare mehr in der Haut zurückgeblieben sind. Alternativ oder zusätzlich zu der gezeigten zurückversetzten Position der Haarentfernungseinheit 2 kann die Haarentfernungseinheit

2 auch als arretierbarer und wieder lösbarer Aufsatz ausgeführt sein, der etwa über die Epiliereinheit 1 gesteckt wird und bei einer Neigung des Epiliergerätes tangential zur Hautoberfläche ausgerichtet bleibt, indem er drehbar bzw. kippbar ausgestaltet ist.

In Fig. 3 ist eine Frontansicht (gegen die Benutzungsrichtung des Epiliergerätes 100 gesehen) des Epiliergerätes 100 dargestellt. Das Epiliergerät 100 weist einen Epiliergerät- Grundkörper 1' und eine Epiliereinheit 1 auf, wobei die Epiliereinheit 1 über eine Epilierbreite E (die senkrecht zur Benutzungsrichtung B in der Benutzungsfläche liegt, d.h. die Verschiebestrecke in Benutzungsrichtung B multipliziert mit der Epilierbreite E gibt das überstrichene Hautareal an, auf dem Haare entfernt worden sind) wirksam ist. Die Epiliereinheit 1 hat Klemmvorrichtungen 40, die aus paarweise zugeordneten Klemmpinzettenlamellen bestehen, die in bekannter Weise geöffnet auf die Haut zu rotiert werden, sodass Haare zwischen die Klemmpinzettenlamellen eingefädelt werden können, wonach sich die Klemmpinzettenlamellen in einer Zupfstellung schließen und die Haare einklemmen und bei der weiteren

Rotation aus der Haut auszupfen. In einer Ausführungsform ist die Haarentfernungseinheit, die in der gezeigten Frontansicht hinter der Epiliereinheit 1 angeordnet ist, nur maximal über die durch die Epiliereinheit 1 vorgegebene Epilierbreite E wirksam. Eine breitere Haarentfernungseinheit würde alle Haare seitlich neben der Epilierbreite E entfernen, was beim Nachwachsen zu Haarstreifen führen kann, die vom optisch-ästhetischen Eindruck unerwünscht sind.

In Fig. 4 ist ein Epiliergerät 100 gezeigt, bei dem an einem Epiliergerät-Grundkörper 1 ' eine Epiliereinheit 1 angeordnet ist und das weiterhin eine in Benutzungsrichtung B vor der Epiliereinheit 1 angeordnete Applikationseinheit 20 hat, die hier als Flüssigkeitsspender ausgestaltet ist und die über eine Düse 21 einen Flüssigkeitsnebel 22 auf die Hautoberfläche 50 und die Haare 51 sprüht. Die Flüssigkeit kann insbesondere einen kühlenden Wirkstoff beinhalten (etwa Menthol), durch dessen Kühleffekt der empfundene Zupfschmerz reduziert wird. Die Flüssigkeit kann auch andere oder weitere Bestandteile enthalten, wie etwa ein Parfüm, ein Hautvorbehandlungsmittel etc. Der Flüssigkeitsspender 20 kann alternativ die Flüssigkeit auch über eine Rolle, die über einen Flüssigkeitscontainer mit der Flüssigkeit versorgt wird, auf Haut und Haare auftragen oder der Flüssigkeitsspender kann die Flüssigkeit durch ein mit der Flüssigkeit getränktes Tuch auftragen. Unter Flüssigkeit soll hier auch eine Lotion oder eine Creme verstanden werden. Andere übliche Auftragungsmechanismen sind natürlich ebenfalls von der Beschreibung mit umfasst.

In der Ausgestaltungsform des Epiliergerätes 100 nach Fig. 4 ist die der Epiliereinheit 1 in Benutzungsrichtung B nachgeordnete Haarentfernungseinheit 2 mit einer scharfkantigen Klinge 4 ausgestattet, wobei die Klinge etwa als Rasierklinge mit einem Spitzenradius von etwa 30 nm ausgeführt sein kann oder als etwas stumpfere Schneidklinge mit einem Spitzenradius von etwa 1 μm. Im letzteren Fall hält die Klinge länger als bei der sehr scharfkantigen Rasierklinge und die Klinge muss dann weniger oft gewechselt werden. Alternativ kann die Klinge auch aus einem keramischen Material hergestellt sein, wie es von keramischen Küchenmessern bekannt ist. Ein keramisches Material hat den Vorteil, dass auch eine gebogene Klinge, die etwa der äußeren Form eines konvexen Epiliergeräte-Gehäuses folgt, relativ einfach realisiert werden kann, da die Form beim Sintern eines keramischen Pulvermaterials vorgegeben werden kann. Auch eine ergonomische Biegung, die etwa der typischen Krümmung einer Hautoberfläche am Bein folgt, kann so realisiert werden. Anstatt einer einzigen Klinge 4 kann die Haarentfernungseinheit 2 auch eine Klingenkartusche aufweisen, wie sie etwa von Nassrasierern bekannt ist. Zusätzlich oder alternativ kann eine Applikationseinheit 20 auch zwischen der Epiliereinheit 1 und der Haarentfernungseinheit 2

angeordnet sein und in der Ausführungsform als Flüssigkeitsspender dann als Applikationsstoff eine Flüssigkeit, auch etwa einen Rasierschaum oder ein Rasiergel, auftragen, das die Rasur durch die Klinge 4 unterstützt und ggf. auch die Haut pflegt, sodass nach dem Haarentfernungsvorgang in einem Zug nicht nur ein gutes Haarentfernungsresultat erreicht wird, sondern auch ein angenehmes Hautgefühl. Anstatt als Flüssigkeitsspender kann die Applikationseinheit auch als Applikator zur Applikation eines als Feststoff vorhandenen Applikationsstoffes ausgestaltet sein. So kann etwa ein Applikationsstoff (etwa eine Rasierseife) als Block auf dem Applikator vorhanden sein, wobei der Applikationsstoff mittels Abrieb oder durch Auflösen mittels auf der Haut vorhandener Flüssigkeit (ggf. auch mittels des Hautfettes) aufgetragen wird.

In Fig. 4 ist auch eine Haar- und Hautbeaufschlagungseinheit 10 zur mechanischen Beaufschlagung von Haut und/oder Haaren angeordnet, die im vorliegenden Fall einen Exfoliati- ons-Kopf 11 aufweist, der mittels einer abrasiv wirkenden Rolle abgestorbene Hautzellen abträgt und so zu einem jüngeren und frischeren Hauteindruck nach dem Haarentfernungsvorgang beiträgt. Die Haar- und Hautbeaufschlagungseinheit 10 kann natürlich auch in Benutzungsrichtung B hinter der Haarentfernungseinheit 2 angeordnet sein. Zusätzlich oder alternativ kann die Haar- und Hautbeaufschlagungseinheit 10 einen Kamm aufweisen, mittels dem die nach der Epiliereinheit 1 in der Haut verbliebenen Haare 51 aufgerichtet werden, sodass die Haarentfernungseinheit 2 diese besser entfernen kann. Die Haar- und Hautbeaufschlagungseinheit 10 kann natürlich auch andere übliche Verfahren verwenden, um Haare und/oder Haut mechanisch zu beaufschlagen. So kann die Haar- und Hautbeaufschlagungseinheit 10 mit einer Zahnrolle versehen sein, die geringe Schmerzimpulse in den Nerven der Haut generiert, um den Zupfschmerz zu verringern und ist dann zu diesem Zweck der Epiliereinheit 1 in Benutzungsrichtung B vorgeschaltet.

Applikationseinheit 20, Haar- und Hautbeaufschlagungseinheit 10 und Haarentfernungseinheit 2 können integral mit dem Epiliergerät-Grundkörper 1 ' verbunden sein oder gemeinsam oder jeweils einzeln als abnehmbare Einheiten ausgestaltet sein.