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Title:
ESCALATOR OR MOVING WALKWAY WITH A TRANSPARENT BALUSTRADE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2014/095331
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a transparent balustrade (12) of an escalator (1) or a moving walkway comprising a balustrade base (13), at least one glass panel (33), and a handrail guide (15) with a handrail (14). The at least one glass panel (33) has an upper edge (9) and a lower end (6) and is clamped at the lower end (6) thereof in a stationary manner in a holder (18) in the balustrade base (13). The transparent balustrade (12) contains at least one support (20) which is connected fixedly to the balustrade base (13). The glass panel (33) can be deformed elastically orthogonally with respect to the surface extent thereof and therefore in the lateral direction. As a result of the elastic deformability, the glass panel (33) has a lateral deflectability within a permissible deformation play (s) for absorbing transverse forces (F), wherein lateral deflectability within the permissible deformation play (s) is limited by the support (20).

Inventors:
KRAMPL DAVID (AT)
NIEDERMAYER GÜNTHER (AT)
MATHEISL MICHAEL (AT)
KLEEWEIN GERHARD (AT)
Application Number:
PCT/EP2013/075304
Publication Date:
June 26, 2014
Filing Date:
December 03, 2013
Export Citation:
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Assignee:
INVENTIO AG (CH)
International Classes:
B66B23/22
Foreign References:
JP2011173711A2011-09-08
JP2007062867A2007-03-15
JPH04201980A1992-07-22
EP0913354B12003-07-02
DE29815363U12000-01-05
JP2011173711A2011-09-08
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Claims:
Patentansprüche

1. Transparente Balustrade (12) einer Fahrtreppe (1) oder eines Fahrsteiges umfassend einen Balustradensockel (13), mindestens ein Glaspaneel (31, 32, 33), und eine Handlaufführung (15) mit einem Handlauf (14), wobei das mindestens eine

Glaspaneel (31, 32, 33) eine Oberkante (9) und ein unteres Ende (6) aufweist und an seinem unteren Ende (6) ortsfest in einer Halterung (18) im Balustradensockel (13) eingespannt ist, wobei die transparente Balustrade (12) mindestens eine Stütze (20) beinhaltet die ortsfest mit dem Balustradensockel (13) und/oder mit einem Tragwerk (10) der Fahrtreppe (1) oder des Fahrsteiges verbunden ist und elastische Eigenschaften des Glaspaneels (31, 32, 33) zur Stoßenergieaufnahme genutzt werden, indem

• eine begrenzte elastische Auslenkung eines Teils des Glaspaneels (31, 32, 33) durch Verformung des Glaspaneels (31, 32, 33) orthogonal zu seiner flächigen Erstreckung und daher in seitlicher Richtung zugelassen ist,

• die seitliche Auslenkung innerhalb eines, von den Materialeigenschaften des Glaspaneels abhängigen, zulässigen Verformungsspiels (s) erfolgt und

• die seitliche Auslenkbarkeit innerhalb des zulässigen Verformungsspiels (s) durch die Stütze (20) begrenzt ist,

dadurch gekennzeichnet, dass die Stütze (20) eine dem Glaspaneel (31, 32, 33) zugewandte Kontaktkante (24) aufweist und das Verformungsspiel (s) in

unbelastetem Zustand zwischen der Kontaktkante (24) der Stütze (20) und dem Glaspaneel (31, 32, 33) vorhanden ist.

2. Balustrade (12) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberkante (9) innerhalb des Verformungsspiels (s) frei auslenkbar ist.

3. Balustrade (12) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontaktkante (24) der Stütze (20) zumindest in einem Teilbereich eine Dämpfungsschicht (22) aufweist.

4. Balustrade (12) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Verformungsspiel (s) an einer größten Auslenkungsstelle zwischen 2 mm und 10 mm, bevorzugt zwischen 4 mm und 8 mm, besonders bevorzugt zwischen 5 mm und 6 mm beträgt.

5. Balustrade (12) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Glaspaneel (31, 32, 33) eine Sicherheitsglasscheibe, insbesondere eine

Einscheibensicherheitsglasscheibe ist.

6. Balustrade (12) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Glaspaneel (31, 32, 33) eine Verbundsicherheitsglasscheibe, insbesondere eine Zweischeibensicherheitsglasscheibe ist.

7. Balustrade (12) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Glaspaneel (31, 32, 33) mit seiner Oberkante (9) in einem Längsprofil (17) gelagert ist.

8. Balustrade (12) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Längsprofil (17) mit der Stütze (20) verbunden ist.

9. Balustrade (12) nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberkante (9) des Glaspaneels (31, 32, 33) in einem elastischen Biegelager (8) des Längsprofils (17) aufgenommen ist.

10. Balustrade (12) nach einem der Ansprüche 3 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontaktkante (24) einen minimalen Biegeradius (R) für das Glaspaneel (31, 32, 33) definiert.

11. Balustrade (12) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Handlaufführung (15) an der Stütze (20) befestigt ist.

12. Fahrtreppe (1) oder Fahrsteig mit einer Balustrade (12) nach einem der

Ansprüche 1 bis 11.

13. Fahrtreppe (1) oder Fahrsteig nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass ein Tragwerk (10) der Fahrtreppe (1) oder des Fahrsteiges mehrere, insbesondere in regelmäßigen Abständen angeordnete, Aufnahmestellen (26), zum Befestigen von Stützen (20) der Balustrade (12) aufweist.

14. Modernisierungsverfahren einer bestehenden Fahrtreppe (1) oder eines bestehenden Fahrsteiges gekennzeichnet durch die Schritte, dass mindestens eine der vorhandenen Balustraden eines bestehenden Fahrsteiges oder einer bestehenden

Fahrtreppe (1) entfernt wird, und dass die bestehende Fahrtreppe (1) oder der bestehende

Fahrsteig mit mindestens einer transparenten Balustrade (12) nach einem der Ansprüche 1 bis 13 versehen wird.

Description:
Fahrtreppe oder Fahrsteig mit einer transparenten Balustrade

Beschreibung

Die vorliegende Erfindung betrifft eine transparente Balustrade einer Fahrtreppe oder eines Fahrsteigs sowie eine Fahrtreppe oder einen Fahrsteig mit einer transparenten Balustrade.

Aus dem Stand der Technik sind verschiedene Balustraden für Fahrtreppen und

Fahrsteige bekannt. In der EP 0 913 354 Blwird eine Balustrade für eine Fahrtreppe oder einen Fahrsteig offenbart, die aufgrund ihrer massigen, festen Struktur für einen sogenannten Schwerlasteinsatz in Bahnhöfen, Flughäfen und U-Bahnhöfen konzipiert ist.

DE 298 15 363 Ul offenbart eine Balustrade für eine Personenforderungsanlage, wobei die für die transparente Balustrade verwendeten Glaspaneele aus mindestens zwei Sicherheitsgläsern mit dazwischenliegender Klebefolie bestehen. Solche transparenten Balustraden verleihen durch ihre Transparenz der Fahrtreppe oder dem Fahrsteig ein elegantes, filigranes und leichtes Aussehen. Eine transparente Balustrade der

vorgenannten Art wird oft auch als Glasbalustrade bezeichnet.

In der JP 2011 173711 A wird eine transparente Balustrade offenbart, welche einen Balustradensockel, mindestens ein Glaspaneel und eine Handlaufführung mit einem Handlauf umfasst. Das Glaspaneel weist eine Oberkante und ein der Oberkante entgegengesetztes unteres Ende auf. An seinem unteren Ende ist das Glaspaneel ortsfest in einer Halterung im Balustradensockel eingespannt. Die transparente Balustrade beinhaltet mindestens eine Stütze, die ortsfest mit dem Balustradensockel verbunden ist. Ferner werden elastische Eigenschaften des Glaspaneels zur Stoßenergieaufnahme genutzt, indem eine begrenzte elastische Auslenkung der Oberkante des Glaspaneels durch Verformung des Glaspaneels orthogonal zu seiner flächigen Erstreckung und daher in seitlicher Richtung zugelassen wird. Um einen Bruch des Glaspaneels zu verhindern, wird die seitliche Auslenkung der Oberkante mittels eines Anschlags begrenzt. Dieser Anschlag ist zwischen der Stütze und der Oberkante des Glaspaneels ausgebildet. Obwohl in der JP 2011 173711 A die Auslenkung des Glaspaneels zur Verhinderung eines Glasbruchs begrenzt ist, sind solche transparenten Balustraden nur bedingt in öffentlichen Einrichtungen mit großen Personenströmen wie beispielsweise in

Bahnhöfen, Flugplätzen oder U-Bahnstationen einsetzbar. Die Stütze ist nur dann wirkungsvoll, wenn die Kräfte beziehungsweise Stöße direkt auf den Handlauf einwirken, wie dies in der Figur 2 der JP 2011 173711 A dargestellt ist. Wenn ein Stoß unterhalb des Handlaufs auf das Glaspaneel einwirkt, kann es sich in der Mitte übermäßig durchbiegen und trotzdem brechen.

Transparente Balustraden der vorgenannten Art werden daher insbesondere in

Kaufhäusern eingesetzt und nicht für einen Schwerlasteinsatz in Bahnhöfen, Flugplätzen oder U-Bahnstationen. Für Fahrtreppen oder Fahrsteige im Schwerlasteinsatz ist in den Vorschriften (ENI 15 , U-Bahn Norm, Lastenhefte, Spezifikationen der Betreiber) eine Balustraden- Querlast von 200 bis 300 kg pro Meter Förderlänge definiert, welche beispielsweise durch einen schweren Gepäcktransport oder durch eine Vandalen- Attacke auf eine Balustrade einwirken kann und von der Balustrade schadlos aufgenommen werden muss. Falls die einschlägigen Normen erfüllt werden sollen, sind die Transparente Balustraden entsprechend dick ausgestaltet, was sich erheblich im Gesamtgewicht der Fahrtreppe oder des Fahrsteigs und im Herstellungspreis wiederspiegelt.

Es ist Aufgabe der Erfindung, die Nachteile des Standes der Technik zu überwinden. Insbesondere soll eine transparente Balustrade für den Schwerlasteinsatz zur Verfügung gestellt werden, welche die einschlägigen Vorschriften erfüllt und kostengünstig herstellbar ist.

Diese Aufgabe wird durch eine transparente Balustrade einer Fahrtreppe oder eines Fahrsteiges gelöst. Die transparente Balustrade umfasst einen Balustradensockel, mindestens ein Glaspaneel und eine Handlaufführung mit einem Handlauf. Das

Glaspaneel weist eine Oberkante und ein der Oberkante entgegengesetztes unteres Ende auf. An seinem unteren Ende ist das Glaspaneel ortsfest in einer Halterung im

Balustradensockel eingespannt. Die transparente Balustrade beinhaltet mindestens eine Stütze, die ortsfest mit dem Balustradensockel verbunden ist. Ferner werden elastische Eigenschaften des Glaspaneels zur Stoßenergieaufnahme genutzt, indem:

• eine begrenzte elastische Auslenkung eines Teils des Glaspaneels durch Verformung des Glaspaneels orthogonal zu seiner flächigen Erstreckung und daher in seitlicher Richtung zugelassen wird,

• die seitliche Auslenkung innerhalb eines, von den Materialeigenschaften des Glaspaneels abhängigen, zulässigen Verformungsspiels erfolgt um einen Bruch des Glaspaneels zu verhindern und

• die seitlichen Auslenkbarkeit innerhalb des zulässigen Verformungsspiels durch die Stütze begrenzt ist.

Zur Begrenzung der seitlichen Auslenkbarkeit weist die Stütze eine dem Glaspaneel zugewandte Kontaktkante auf. Entsprechend ist das Verformungsspiel in unbelastetem Zustand zwischen der Kontaktkante der Stütze und dem Glaspaneel angeordnet. Bei einer totalen Auslenkung, d.h. wenn die Balustrade oder das Glaspaneel bis zum Anschlag an die Stütze ausgelenkt wird, berührt die Kontaktkante der Stütze das Glaspaneel. Eine weitere Auslenkung wird dadurch verhindert und die übersteigenden Kräfte durch die Stütze in das Fachwerk beziehungsweise in das Tragwerk abgestützt.

Das Glaspaneel ist grundsätzlich eine Glasplatte oder Glasscheibe, die keine Einfassung, beispielsweise einen massiven steifen Metallrahmen aufweist. Das Glaspaneel kann zu Schutzzwecken jedoch einen sehr flexiblen Rahmen aufweisen, der beispielsweise aus Kunststoff oder dünnem Metall gefertigt ist und beim Biegen des Glases in der Randzone des Glaspaneels keine Spannungsspitzen verursacht.

Unter einem Verformungsspiel wird derjenige Auslenkungsweg verstanden, um welchen das Glaspaneel von seiner unbelasteten Ausgangslage seitlich, also quer zu einer Längsrichtung der Balustrade oder zu einer Transportrichtung der Fahrtreppe oder des Fahrsteiges ausgelenkt werden kann. Üblicherweise erfolgt die maximale Auslenkung mit maximalem Auslenkungsweg nur an einer Stelle des Glaspaneels, beispielsweise in mittlerer Höhe oder an dessen Oberkante. Wird das Glaspaneel oder die Balustrade mit plötzlich auftretenden Querkräften, beispielsweise durch ein von einem Transportrolli herunterfallenden Gepäckstück belastet, kann das Glaspaneel um den Weg des

Verformungsspiels seitlich nachgeben und zumindest einen Teil der Stoßenergie als Folge dieser Querkräfte aufnehmen. Durch das seitliche Nachgeben des Glaspaneels wird der seitliche Stoß gedämpft und die Stoßenergie reduziert. Aufgrund der Begrenzung durch das vorgegebene Verformungsspiel, kann die, einen zulässigen Materialwert des Glaspaneel- Materials übersteigende Belastung beziehungsweise die einwirkende Kraft beziehungsweise Querkraft durch die Stütze abgestützt werden, ohne dass das Glaspaneel dabei bricht. Wenn das Glaspaneel an der Stütze anprallt, ist die Stoßenergie soweit reduziert, dass der verbleibende Schlag keine Schäden am Glaspaneel verursacht. Der zulässige Materialwert kann beispielsweise der Zugfestigkeitswert oder

Biegefestigkeitswert des Glases sein. Das Glaspaneel kann beispielsweise ein

Sicherheitsglas oder vorzugsweise, ein Verbundsicherheitsglas umfassen.

Die Oberkante kann innerhalb des Verformungsspiels frei auslenkbar sein. Dabei muss aber beachtet werden, dass im Bereich der Halterung keine Spannungsspitzen entstehen können. Vorzugsweise weist die Stütze zur Begrenzung der Auslenkung eine Kontur auf, die mittels eines Radius im Bereich der Halterung Spannungsspitzen vermeidet.

Das Verformungsspiel kann frei sein, das heißt, das Glaspaneel steht grundsätzlich frei und wird nicht in seiner Auslenkung geführt. Das Glaspaneel hat im unbelasteten Zustand keinen Kontakt zu einem begrenzenden Element, welches die Verformung vorgibt. Es ist jedoch auch denkbar, dass das Verformungsspiel durch eine elastische Masse, beispielsweise durch einen silikon-, kautschuk-, oder gummiähnlichen Körper ausgefüllt ist, der zusätzliche Dämpfungseigenschaften aufweisen kann.

Die Stütze ist vorzugsweise direkt mit dem Tragwerk der Fahrtreppe oder des Fahrsteiges verbunden. Eine solche Stütze bedingt je nach Ausgestaltung der Stütze eine absolute Begrenzung der seitlichen Auslenkung. Bei geeigneter Ausgestaltung kann somit eine Beschädigung des Glaspaneels und entsprechend auch eine Beschädigung der Balustrade verhindert werden, da übermäßige Kräfte direkt oder indirekt über die Stütze in das Tragwerk abgeleitet werden. Eine solche Stütze kann mit bekannten Mitteln, beispielsweise mit Befestigungswinkeln am Tragwerk und/oder am Balustradensockel verbunden werden.

Die Kontaktkante der Stütze kann zumindest in einem Teilbereich eine

Dämpfungsschicht aufweisen. Eine solche Dämpfungsschicht verhindert ein hartes Aufschlagen des Glaspaneels an der Stütze. Insbesondere wenn das Glaspaneel aus einem Glas und die Stütze aus einem Metall, beispielsweise Stahl gefertigt ist, ist eine

Dämpfungsschicht empfehlenswert. Entsprechend wird die Gefahr einer Beschädigung des Glaspaneels nochmals reduziert.

Die Dämpfungsschicht kann ein Fasermaterial wie Holz oder Filz sein, vorzugsweise wird aber ein witterungsbeständigeres Material aus der Materialgruppe der

Polymerwerkstoffe, insbesondere der Elastomere wie beispielsweise Silikonkautschuk, geschäumtes Polyurethan, Synthesekautschuk oder Copolymer-Styrol gewählt.

Das Verformungsspiel kann zwischen 2 mm und 10 mm, bevorzugt zwischen 4 mm und 8 mm, besonders bevorzugt zwischen 5 mm und 6 mm betragen. Es hat sich gezeigt, dass eine Auslenkung im genannten Bereich lediglich eine ungefährliche Belastung auf ein Glaspaneel ausübt und das Glaspaneel entsprechend nicht beschädigt wird.

Selbstverständlich gelten diese Werte für übliche Höhen der Balustrade, also für Balustradenhöhen zwischen 90 cm und 110 cm.

Das Glaspaneel kann aus einem Sicherheitsglas beziehungsweise

Einscheibensicherheitsglas, vorzugsweise aus einem Verbundsicherheitsglas

beziehungsweise Zweischeibensicherheitsglas sein. Das Glaspaneel kann mit seiner Oberkante in einem Längsprofil gelagert sein. Dabei muss diese Lagerung nicht zwingend eine Fixierung sein, es sind auch bewegliche Lagerungen denkbar. Durch die Verwendung eines Längsprofils kann beispielsweise die Handlaufführung mit dem umlaufenden Handlauf einfach montiert werden.

Das Längsprofil kann mit der Stütze verbunden sein. Insbesondere wenn auf dem Längsprofil die Handlaufführung und der Handlauf angeordnet sind, ist eine Abstützung des Längsprofils auf der Stütze sinnvoll, da so die Kräfte beziehungsweise Querkräfte vom Handlauf nicht in das Glaspaneel sondern in das Tragwerk und/oder in den

Balustradensockel abgeleitet werden. Dabei kann über die Länge der Fahrtreppe oder des Fahrsteiges eine Vielzahl von Stützen angeordnet sein.

Die Oberkante der Balustrade kann in einem elastischen Biegelager des Längsprofils aufgenommen sein. Eine solche elastische Lagerung ermöglicht zwar eine ortsfeste Aufnahme des Glaspaneels, gleichzeitig erlaubt eine solche Lagerung aber ein

Verschwenken der Oberkante des Glaspaneels wenn dieses beispielsweise in einem mittleren Bereich durchgedrückt und entsprechend ausgelenkt wird. Die Kontaktkante der Stütze kann einen minimalen Biegeradius für das Glaspaneel definieren. Beispielsweise ist die Kontaktkante konvex ausgeformt. So kann das

Glaspaneel in seinem unteren Bereich auf der Kontaktkante aufliegen so dass sich erst durch die konvexe Krümmung der Kontaktkante ein Verformungsspiel im oberen Bereich einstellt. Alternativ kann die Kontaktkante auch eine konkave Krümmung aufweisen. Hierbei ist es denkbar, dass das Glaspaneel an seinem oberen und seinem unteren Bereich auf der Kontaktkante aufliegt. Somit ist ein Verformungsspiel in einem mittleren Bereich vorhanden und entsprechend eine Auslenkung nur dort möglich. Die Krümmung der konvexen oder konkaven Kontaktkante kann dem minimalen zulässigen Biegeradius des Glaspaneels entsprechen und kann je nach verwendetem Glaspaneel entsprechend angepasst werden. Dieser Biegeradius kann zwischen 12 m und 490 m, insbesondere zwischen 24 m und 280 m, bevorzugt zwischen 32 m und 120 m liegen.

Ebenso ist es denkbar, dass die Kontaktkante eine Gerade ist und über die gesamte Länge denselben Abstand zum Glaspaneel in seiner unbelasteten Lage oder aber einen kontinuierlich linear zunehmenden Abstand zum Glaspaneel aufweist. Bei einer geraden Ausgestaltung der Kontaktkante ist zu beachten, dass der minimale Biegeradius ortsabhängig ist. Kombinationen der genannten Formen sind auch denkbar.

Die Handlaufführung kann an der Stütze befestigt sein. Die Befestigung kann dabei direkt oder über das Längsprofil erfolgen. Eine entsprechend abgestützte Handlaufführung leitet die Kräfte vom Handlauf nicht in das Glaspaneel sondern in das Tragwerk oder in den Balustradensockel ab. Dabei kann über die Länge der Fahrtreppe oder des Fahrsteiges eine Vielzahl von Stützen angeordnet sein.

Eine Fahrtreppe oder Fahrsteig weist eine Balustrade wie vorgängig geschildert auf. Entsprechend sind die bereits genannten Vorteile zutreffend. Insbesondere kann eine solche Fahrtreppe oder Fahrsteig im Schwerlastbereich im öffentlichen Raum eingesetzt werden.

Ein Tragwerk beziehungsweise Fachwerk der Fahrtreppe oder des Fahrsteiges kann mehrere, insbesondere in regelmäßigen Abständen angeordnete, Aufnahme-steilen zum Befestigen von Stützen der Balustrade aufweisen. Somit können je nach Bedarf abhängig von den aufzunehmenden Querkräften oder abhängig von den mechanischen

Eigenschaften des Glaspaneels mehr oder weniger Stützen mit größerem oder kleinerem Stützenabstand angeordnet werden. Der Abstand der Aufnahmestellen liegt

beispielsweise zwischen 30 cm und 50 cm. Somit lassen sich unterschiedliche

Stützenabstände realisieren, ein modularer Aufbau ist möglich. Beispielshafte

Stützenabstände sind: 30 cm, 40 cm, 50 cm 60 cm, 80 cm, 100 cm, 120 cm, 150 cm, 160 cm, usw.

Ferner kann durch die Materialdicke der Stütze die Abstützungsbreite beziehungsweise Berührungsbreite des Glases pro Stütze gegeben sein. Diese Abstützungsbreite kann zwischen 0.5 mm bis 60 mm, vorzugsweise zwischen 5 mm bis 25 mm, besonders bevorzugt zwischen 12 mm bis 18 mm liegen.

Selbstverständlich können auch eine bestehende Fahrtreppe oder ein bestehender Fahrsteig mit den vorangehend beschriebenen transparenten Balustraden nachgerüstet werden. Dieses Modernisierungsverfahren einer bestehenden Fahrtreppe oder eines bestehenden Fahrsteiges beinhaltet die Schritte, dass mindestens eine der vorhandenen Balustraden eines bestehenden Fahrsteiges oder einer bestehenden Fahrtreppe entfernt wird, und dass die bestehende Fahrtreppe oder der bestehende Fahrsteig mit mindestens einer erfindungsgemäßen, transparenten Balustrade versehen wird.

Anhand von Figuren, welche lediglich Ausführungsbeispiele darstellen, wird die Erfindung im Folgenden näher erläutert. Es zeigen:

Figur 1 : eine vereinfachte Ansicht einer Fahrtreppe,

Figur 2: einen Querschnitt durch die Fahrtreppe gemäß Figur 1 entlang der Linie A-A,

Figur 3 a: einen Querschnitt durch eine Balustrade in einer ersten Ausführungsform,

Figur 3b: einen Querschnitt durch eine Balustrade in einer weiteren Ausführungsform,

Figur 3c: einen Querschnitt durch eine Balustrade in einer weiteren Ausführungsform, und Figur 4: einen Ausschnitt einer Ansicht auf die Balustrade gemäß Figur 3b in

Blickrichtung B.

Figur 1 zeigt eine vereinfachte Ansicht einer Fahrtreppe 1 mit einem Tragwerk 10 beziehungsweise Fachwerk (10). Die Fahrtreppe 1 verbindet eine untere Ebene El mit einer oberen Ebene E2 eines Gebäudes. Im Tragwerk 10 ist ein umlaufendes Stufenband

11 angeordnet, welches in der oberen Ebene E2 und in der unteren Ebene El umgelenkt wird und somit einen vorlaufenden Abschnitt und einen rücklaufenden Abschnitt aufweist. Der besseren Übersichtlichkeit wegen wurde auf die Darstellung des rücklaufenden Abschnitts verzichtet, ebenso auch auf die Darstellung von Spanten, Führungsschienen, Schienenblöcken und einer Antriebseinheit. Die Fahrtreppe 1 weist ferner zwei Balustraden 12 auf, die sich jeder Längsseite des Stufenbandes 11 entlang erstrecken, wobei in Figur 1 nur die in der Betrachtungsebene vorne befindliche Balustrade 12 sichtbar ist. An jeder Balustrade 12 ist ein Handlauf 14 umlaufend angeordnet, wobei dessen rücklaufender Abschnitt in einem Balustradensockel 13 angeordnet ist, welcher die Balustrade 12 mit dem Tagwerk 10 verbindet. Die Balustrade

12 weist mehrere transparente Glaspaneele 31, 32, 33 auf, wobei ein oberstes Glaspaneel 31 und ein unterstes Glaspaneel 32 spezielle Formen aufweisen. Die mittleren

Glaspaneele 33 sind im Wesentlichen rechteckige Platten. In Laufrichtung der Fahrtreppe 1 sind neben den Glaspaneelen 31, 32, 33 auf der Außenseite der Balustrade 12 eine Vielzahl von Stützen 20 (siehe auch Figur 2) angeordnet.

In Figur 2 ist ein Querschnitt durch die Fahrtreppe 1 gemäß Figur 1 entlang der Linie A- A dargestellt. In diesem Querschnitt ist sowohl der vorlaufenden als auch der rücklaufende Abschnitt des Stufenbandes 11 sichtbar. Das Stufenband 11 wird innerhalb des Tragwerks 10 auf Führungsschienen geführt. Links und rechts vom vorlaufenden, bei bestimmungsgemäßem Gebrauch oben angeordneten Abschnitts des Stufenbandes 11 ist je eine Balustrade 12 und ein Balustradensockel 13 angeordnet, wobei der

Balustradensockel 13 als Aufnahme der einzelnen Glaspaneele 33 dient. Außerdem wird im Balustradensockel auch der rücklaufende Abschnitt des Handlaufes 14 geführt. Das Glaspaneel 33 ist an seinem unteren Ende im Balustradensockel 13 ortsfest eingespannt. Das obere Ende des Glaspaneels 33 wird von einem Längsprofil 17 aufgenommen, welches an der Stütze 20 befestigt ist und gleichzeitig die Handlaufführung 15 mit dem Handlauf 14 aufnimmt. Die Stütze 20 ist innerhalb des Balustradensockels 13 mit dem Tragwerk 10 ortsfest verschraubt.

Die Figuren 3a, 3b und 3c zeigen je einen Querschnitt durch eine erfindungsgemäße Balustrade 12 jeweils in einer unterschiedlichen Ausführungsform. Bei allen drei Ausführungsformen ist ein Glaspaneel 33 als einschichtiges Sicherheitsglas oder mehrschichtiges Verbundsicherheitsglas in einer ortsfesten Halterung 18 fest in einem Balustradensockel 13 fixiert und verankert. In allen drei Ausführungsformen ist der Balustradensockel 13 fest mit dem Tragwerk 10 der Fahrtreppe 1 (siehe Figur 1) verbunden. Auf der dem Stufenband 11 (siehe auch Figur 2) abgewandten Seite des Glaspaneels 33 ist eine Stütze 20 angeordnet, welche mit einer Kontaktkante 24 zum Panel 33 gerichtet ist. Die Stütze 20 steht dabei in etwa senkrecht zum Tragwerk 10 der Fahrtreppe. Außerdem ist die Stütze senkrecht zum Glaspaneel 33 ausgerichtet. Die Stütze 20 ist mit Befestigungswinkeln 21, wovon jeweils nur einer zu sehen ist, am Tragwerk 10 durch eine Vielzahl von Schrauben befestigt. Es sind jedoch auch andere Befestigungsarten denkbar, beispielsweise Nieten, Clinchen oder Schweißen. Die Stütze 20 ist mit ihrer Kontaktkante 24 zumindest teilweise vom Glaspaneel 33 beabstandet. Da das Glaspaneel 33 eine gewisse Elastizität in Querrichtung, also zur Stütze 20 hin aufweist, ist der Abstand zwischen Stütze 20 und Glaspaneel 33 das Verformungsspiel s, welche die maximale Auslenkbarkeit des Glaspaneels 33 bezeichnet. Eine auftretende Belastung beziehungsweise Querkraft F wirkt wie angegeben, vom Stufenband 11 her auf das Glaspaneel 33.

Die Stütze 20 aus Figur 3 a weist eine gerade Kontaktkante 24 auf, das heißt das

Verformungsspiel s ist auf der gesamten Höhe der Stütze vorhanden. Das Glaspaneel 33 ist an seinem oberen Ende 7 in einem elastischen Biegelager 8 gelagert, welches eine seitliche Auslenkung der Oberkante 9 des Glaspaneels 33 verhindert, eine Kippbewegung des oberen Endes 7 des Glaspaneels 33 jedoch zulässt. Das Glaspaneel 33 kann somit weder in seinem unteren Ende 6, wo es in der ortsfesten Halterung 18 fixiert ist, noch in seinem oberen Ende 7 seitlich ausgelenkt werden. Lediglich eine Auslenkung um das Verformungsspiel s ist im mittleren Bereich des Glaspaneels 33 möglich. Das Biegelager 8 ist in einem Längsprofil 17 angeordnet, welches an der Stützte 20 befestigt ist und gleichzeitig die Handlaufführung 15 mit dem Handlauf 14 aufnimmt und trägt.

Die Stütze 20 aus Figur 3b weist eine konvex gekrümmte Kontaktkante 24 auf. Dabei liegt das Glaspaneel 33 an seinem unteren Ende 6 auf der Kontaktkante 24 der Stütze 20 auf. Die Kontaktkante 24 ist mit einer Dämpfungsschicht 22 versehen, so dass ein Aufprall des Glaspaneels 33 auf der Kontaktkante 24 gedämpft und nicht zu einer Beschädigung des Glaspaneels 33 führt. Durch die konvexe Krümmung, welche dem minimal zulässigen Biegeradius R des Glaspaneels 33 entspricht, wird der Abstand der Kontaktkante 24 zum Glaspaneel 33 mit steigender Höhe des Glaspaneels grösser. Das Glaspaneel 33 hat somit im Bereich des unteren Endes 6 ein kleines Verformungsspiel s zum seitlichen Auslenken und an seinem oberen Ende 7 ein größeres Verformungsspiel s. Dabei ist die Oberkante 9 des Glaspaneels 33 in einem Längsprofil 17 seitlich bewegbar gelagert. Das Längsprofil 17 nimmt wiederum die Handlaufführung 15 mit dem Handlauf 14 auf und ist an der Stütze 20 befestigt. Der Biegeradius R beziehungsweise

Krümmungsradius ist auf das verwendete Material des Glaspaneels abgestimmt und beträgt 24 m bis 120 m.

Die Stütze 20 aus Figur 3c weist eine konkav gekrümmte Kontaktkante 24 auf. Das Glaspaneel 33 liegt in den Bereichen seines unteren und oberen Endes 6, 7 an der Kontaktkante 24 an. Lediglich in einem mittleren Bereich des Glaspaneels 33 existiert ein Verformungsspiel s zwischen der Kontaktkante 24 und dem Glaspaneel 33. Die

Oberkante 9 des Glaspaneels 33 ist in einem elastischen Biegelager 8 aufgenommen, so dass das Glaspaneel 33 mit seiner Oberkante 9 festgehalten, jedoch verkippbar beziehungsweise verschwenkbar gelagert ist. Das Biegelager 8 ist in einem Längsprofil 17 angeordnet, welches wiederum die Handlaufführung 15 und den Handlauf 14 aufnimmt und an der Stütze 20 befestigt ist. Der Biegeradius R ist wiederum auf das verwendete Material des Glaspaneels abgestimmt und beträgt 32 m bis 110 m. In den Bereichen des unteren und oberen Endes 6, 7 können zwischen der Kontaktkante 24 und dem Glaspaneel 33 ebenfalls Dämpfungsschichten 22 angeordnet sein. Diese kann sich selbstverständlich auch über die gesamte Länge der Kontaktkante 24 erstrecken.

In der Figur 4 ist ein Ausschnitt einer Ansicht auf die Balustrade 12 gemäß Figur 3b in Blickrichtung B dargestellt. Deutlich zu erkennen ist das Glaspaneel 33 sowie die Stütze 20,. Das Glaspaneel 33 wird in seinem oberen Ende vom Längsprofil 17 aufgenommen, welches mittels einer Schraubverbindung an der Stütze 20 befestigt ist. Auf dem

Längsprofil 17 sind die Handlaufführung 15 und der Handlauf 14 angeordnet. Die Stütze 20 ist mit Hilfe von zwei Befestigungswinkeln 21 an einer Aufnahmestelle 26 des Tragwerks 10 verschraubt.

Obwohl die Erfindung detailliert anhand einer Fahrtreppe beschrieben worden ist, ist es offensichtlich, dass eine Balustrade eines Fahrsteiges auch in gleicher Weise ausgeführt werden kann. Ferner können einzelne Merkmale der Ausführungsbeispiele miteinander kombiniert werden, indem beispielsweise die in der Figur 3 a dargestellte Stütze auch eine Dämpfungsschicht aufweisen kann. Des Weiteren können an einer Fahrtreppe oder an einem Fahrsteig je nach Abschnitt der Balustrade Stützen mit unterschiedlich ausgebildeten Kontaktkanten oder unterschiedlicher Steifigkeit verwendet werden.

Vorzugsweise sind jedoch alle Stützen einer Fahrtreppe oder eines Fahrsteiges identisch ausgebildet, so dass die Fertigungskosten, Lagerkosten und Montagekosten möglichst tief gehalten werden können.