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Patent Searching and Data


Title:
EVACUATION SYSTEM FOR LIFTS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1998/023525
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an evacuation system (100) for lifts (12) in objects (26), in particular in buildings, constructions, high-rises, underground railway stations, shopping centres, tunnels, industrial complexes or ships. A device for announcing danger (40, 42, 44, 46, 48, 50) is connected with a lift control (18), which, in case of danger, triggers off an evacuation trip to a pre-determined danger situation stop. The lift control (18) also has a danger situation control (20), which upon receipt of a danger signal from the device for danger announcement (40, 42, 44, 46, 48, 50), takes over the exclusive control of the lift (12) and, dependent on the danger signal, brings the lift (12) to a safe stop (29, 31, 33, 35, 37, 39).

Inventors:
KLINGSCH WOLFRAM (DE)
WAGNER ANDREAS (DE)
Application Number:
PCT/EP1997/006648
Publication Date:
June 04, 1998
Filing Date:
November 28, 1997
Export Citation:
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Assignee:
KLINGSCH WOLFRAM (DE)
WAGNER ANDREAS (DE)
International Classes:
B66B5/02; (IPC1-7): B66B5/02
Foreign References:
EP0551547A11993-07-21
US4128143A1978-12-05
Other References:
PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 017, no. 226 (M - 1405) 10 May 1993 (1993-05-10)
PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 016, no. 107 (M - 1222) 17 March 1992 (1992-03-17)
Attorney, Agent or Firm:
Gerbaulet, Hannes (Hamburg, DE)
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Claims:
Ansprüche
1. Evakuierungssystem (100) für Aufzüge (12) in Ob jekten (26), insbesondere in Gebäuden, Bauwerken, Hochhäusern, unterirdischen Bahnhöfen, Einkaufs zentren, Tunnelbauwerken, Industriekomplexen oder Schiffen, wobei eine Vorrichtung zur Gefahrenmel dung (40,42,44,46,48,50) mit einer Aufzugsteue rung (18) verbunden ist, welche im Gefahrenfall eine Evakuierungsfahrt in eine vorbestimmte Gefah renfallhaltestelle auslöst, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufzugsteuerung (18) ferner eine Gefahrenfall steuerung (20) aufweist, welche bei Eingang eines Gefahrensignals von der Vorrichtung zur Gefahren meldung (40,42,44,46,48,50) die Steuerung des Auf zugs (12) ausschließlich übernimmt und in Abhän gigkeit von dem Gefahrensignal den Aufzug (12) an eine ungefährdete Haltestelle (29,31,33,35,37,39) steuert.
2. Evakuierungssystem (100) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung zur Gefahrenmeldung eine Brandmel deanlage ist und/oder Rauchmelder (40,42,44,46,48,50) sind.
3. Evakuierungssystem (100) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Gefahrenfall ein Brandfall, das Gefahrensignal ein Brandsignal, die Gefahrenmeldung eine Brand meldung, die Gefahrenfallhaltestelle eine Brand fallhaltestelle und die Gefahrenfallsteuerung eine Brandfallsteuerung ist.
4. Evakuierungssystem nach wenigstens einem der vor stehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Gefahrenfallsteuerung (20) in die Aufzugsteue rung (18) integriert oder eine zusätzliche Steue rung ist.
5. Evakuierungssystem (100) nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an Aufzugtüren (29,31,33,35,37,39) und/oder Auf zugtürvorräumen (28,30,32,34,36,38) zusätzliche Rauchmelder (40,42,44,46,48,50) angeordnet und mit der Aufzugsteuerung (18) und/oder der Gefahren fallsteuerung (20) verbunden sind.
6. Evakuierungssystem (100) nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an Aufzugtüren (29,31,33,35,37,39) optische Senso ren vorgesehen sind, deren maximale spektrale Emp findlichkeit außerhalb des Absorptionsspektrums von in einem Brandfalle entstehenden Rauch liegt.
7. Evakuierungssystem nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die optischen Sensoren InfrarotLichtschranken sind.
8. Evakuierungssystem nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die optischen Sensoren InfrarotLaser Lichtschranken sind.
9. Evakuierungssystem nach wenigstens einem der vor stehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an Aufzugtüren (29,31,33,35,37,39) zusätzlich eine Drängelschaltung vorgesehen ist, welche eine Zwangsschließung der Aufzugtüren (29,31,33,35,37,39) unter Ausschluß eines Verlet zungsrisikos für Personen ausführt.
10. Evakuierungssystem (100) nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß im Aufzug (12) ein manueller Türschließschalter vorgesehen ist, der im Gefahrenfall eine höhere Priorität hat als Türsensoren.
11. Evakuierungssystem (100) nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich eine automatische Durchsagevorrichtung vorgesehen ist, welche Personen im Aufzug auf den Gefahrenfall hinweist.
12. Evakuierungssystem (100) nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß alle zur Gefahrensteuerung (20) gehörenden und von dieser im Gefahrenfall angesteuerten Leitungen und Einrichtungen für mindestens 30 Minuten Funkti onserhalt nach Auftreten eines Gefahrensignals ausgelegt sind.
13. Evakuierungssystem (100) nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß alle zur Gefahrensteuerung (20) gehörenden und von dieser im Gefahrenfall angesteuerten Leitungen und Einrichtungen mit Netzersatzmitteln zur Energie versorgung bei Stromausfall verbunden sind.
14. Evakuierungssystem (100) nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Hauptstromversorgungsleitungen des Aufzuges flä chendeckend mit Rauchmeldern ausgerüstet sind.
15. Evakuierungssystem (100) nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an wenigstens einer Gefahrenfallhaltestelle, ins besondere an der prioritätshöchsten Gefahrenfall haltestelle, Anzeigemittel vorgesehen sind, welche den momentanen Standort des Aufzuges anzeigen.
16. Verfahren zur Steuerung von Aufzügen in Objekten im Gefahrenfall, insbesondere in Gebäuden, Bauwer ken, Hochhäusern, unterirdischen Bahnhöfen, Ein kaufszentren, Tunnelbauwerken, Industriekomplexen oder Schiffen, gekennzeichnet durch folgende Schritte (a) Erfassen eines Gefahrensignals, (b) Bestimmen des Gefahrenortes aus dem Gefah rensignal, (c) Setzen einer ungesperrten Gefahrenfallhal testelle mit höchster Priorität aus einer Liste von Gefahrenfallhaltestellen, (d) Bestimmen, ob die gesetzte Gefahrenfallhal testelle vom Gefahrenort beeinflußt wird, (e) Sperren der in Schritt (c) gesetzten Gefah renfallhaltestellen in der Liste der Gefah renfallhaltestelle und Wiederholen der Schritte (c) und (d), falls das Ergebnis von Schritt (d) positiv ist, und (f) Steuern des Aufzuges an die gesetzte Gefah renfallhaltestelle und Öffnen der Aufzugtü ren.
17. Verfahren nach Anspruch 16, gekennzeichnet durch folgenden zusätzlichen Schritt, (g) Sperren der Aufzugtüren in offenem Zustand und/oder Setzen des Aufzuges in einen Zu stand"Außer Betrieb".
18. Verfahren nach Anspruch 16 oder 17, gekennzeichnet durch folgenden zusätzlichen Schritt, (h) Signalisieren der Gefahrensituation, insbe sondere durch einen Signalton oder eine An sage über Aufzuglautsprecher.
19. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß in Schritt (h) eine Ansage erfolgt, welche zum Verlassen des Aufzuges und dem Benutzen der nächt gelegenen Fluchtwege auffordert.
20. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 16 bis 19, gekennzeichnet durch folgende zusätzliche Schritte nach Schritt (d), (dl) Bestimmen, ob alle Gefahrenfallhaltestellen der Liste gesperrt sind, und (d2) Setzen einer vorbestimmten Gefahrenfallhal testelle, insbesondere der prioritäts höchsten Gefahrenfallhaltestelle, und Fort fahren mit Schritt (f), falls das Ergebnis von Schritt (dl) positiv ist.
21. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 16 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß ein momentaner Aufzugstandort an der Gefahrenfall haltestelle mit höchster und/oder zweithöchster Priorität angezeigt wird.
22. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 16 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß das Gefahrensignal ein Brandmeldesignal, der Ge fahrenort ein Brandort und die Gefahrenfallhalte stelle eine Brandfallhaltestelle ist.
23. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 16 bis 22, gekennzeichnet durch folgende zusätzliche Schritte vor Schritt (f) und/oder vor Schritt (b), (el) Bestimmen, ob alle Aufzugtüren geschlossen und eine Zielwahltaste betätigt ist, und (e2) Setzen des Aufzuges in einen Zustand"Außer Betrieb"und ggf. Öffnen von Aufzugtüren an der momentanen Haltestelle des Aufzuges, falls das Er gebnis von Schritt (el) negativ ist.
24. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 16 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß an Aufzugtüren ggf. vorhandene Sensoren eine un tergeordnete Priorität erhalten oder deaktiviert werden.
25. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 16 bis 24, dadurch gekennzeichnet, daß vor Schritt (f) Aufzugtüren unter Umgehung von Türsensoren und unter Ausschluß eines Verletzungs risikos für Personen zwangsgeschlossen werden.
26. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 16 bis 25, dadurch gekennzeichnet, daß einem Türschließschalter im Aufzug im Gefahrenfall eine höhere Priorität zugewiesen wird als Türsen soren.
27. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 16 bis 26, dadurch gekennzeichnet, daß in Schritt (f) während der Fahrt des Aufzuges zur gesetzten Gefahrenfallhaltestelle alle Haltewün sche auf einem Fahrtweg ignoriert werden.
Description:
Evakuierungssystem für Aufzüge Anwendunqsqebiet Die Erfindung betrifft ein Evakuierungssystem für Auf- züge in Objekten, insbesondere in Gebäuden, Bauwerken, Hochhäusern, unterirdischen Bahnhöfen, Einkaufszentren, Tunnelbauwerken, Industriekomplexen oder Schiffen, wo- bei eine Vorrichtung zur Gefahrenmeldung mit einer Auf- zugsteuerung verbunden ist, welche im Gefahrenfall eine Evakuierungsfahrt in eine vorbestimmte Gefahrenfallhal- testelle auslöst. Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Steuerung von Aufzügen in Objekten im Ge- fahrenfall.

Für alle Gebäude, Bauwerke und sonstige Objekte, die für eine Nutzung mit großen Personenzahlen bestimmt sind, müssen geeignete Maßnahmen baulicher und organi- satorischer Art bereitgehalten werden, welche eine si- chere Evakuierung im Gefahrenfalle ermöglichen. Dies betrifft insbesondere komplexe Hochhäuser, große Ver- sammlungsräume bzw.-statten, unterirdische Bahnhöfe und Einkaufszentren als Beispiele baulicher Objekte ebenso, wie z. B. ausgedehnte Tunnelsysteme bzw.- bauwerke, Industriekomplexe, große Schiffe und anderes mehr. Hierbei sind insbesondere Aufzüge problematisch, die sich bei Auslösen eines Alarmes in Betrieb befin- den, da beispielsweise durch Brandeinwirkung die Aus- gänge der Aufzüge, d. h. die Aufzugtüren und die ent- sprechenden Vorräume, teilweise nicht benutzbar sind.

Ferner besteht die Gefahr, daß aufgrund von beispiels- weise Brandeinwirkung die ordnungsgemäße Funktion der Aufzüge nicht mehr gegeben ist.

Muß in einem Gefahren-oder Brandfall ein Gebäude eva- kuiert werden, besteht die Gefahr, daß Personen mit ei- nem Aufzug aus einer sicheren Etage in den Gefahrenbe- reich fahren können. Bei neueren Aufzügen wird in einem Brandfall intern eine Brandfallschaltung aktiviert, die den Aufzug in eine von der Feuerwehr vorgegebene Etage, bei Hochhäusern i. a. das Erdgeschoß, steuert, die Tür öffnet und dann die Aufzugsteuerung verriegelt. Sinn dieser Maßnahme ist die sich daraus ergebende Möglich- keit für die eintreffende Feuerwehr, alle Aufzüge in einer Ebene kontrollieren zu können. Damit die in den Aufzügen befindlichen Personen schnell ins Freie flüch- ten können, wird in den meisten Fällen das Erdgeschoß als Brandfallhaltestelle gewählt. Bei hydraulisch ange- triebenen Aufzügen fährt der Aufzug gemäß der Aufzugs- verordnung im Brandfall immer in die unterste Etage, damit die Hydraulikleitungen druckfrei gehalten werden können und ein Absinken der Kabine bei Druckverlust durch Brandbeaufschlagung verhindert wird.

In diesem Konzept wird nicht berücksichtigt, daß der Brandherd auch im Erdgeschoß liegen kann und die in den Aufzügen befindlichen Personen mit der Ausführung der Brandfallschaltung in größte Gefahr gebracht werden können. Wie Schadenfälle gezeigt haben, können die Auf- züge nach dem Öffnen der Kabinentür die Haltestelle nicht mehr verlassen, da die Lichtschranken der Tür durch eindringenden Rauch unterbrochen werden und die Tür nicht mehr schließen kann. Gänzlich ungeeignet ist dieses Konzept für Situationen, bei denen die sichere Evakuierungsebene nicht das Erdgeschoß ist oder wo es klare Gebäudeabgrenzungen nicht gibt.

Aufqabe, Lösuna Vorteil Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Evakuierungssystem und ein Verfahren der obengenannten Art zur Verfügung zu stellen, welche die vorstehend um- schriebenen Nachteile, Risiken und Szenarien mit hoher Sicherheit und Zuverlässigkeit kontrollieren und besei- tigen.

Diese Aufgabe wird durch ein Evakuierungssystem der o. g. Art mit den in Anspruch 1 gekennzeichneten Merkma- len und durch ein Verfahren der o. g. Art mit den in An- spruch 16 angegebenen Schritten gelöst.

Dazu ist es erfindungsgemäß vorgesehen, daß die Aufzug- steuerung ferner eine Gefahrenfallsteuerung aufweist, welche bei Eingang eines Gefahrensignals von der Vor- richtung zur Gefahrenmeldung die Steuerung des Aufzugs ausschließlich übernimmt und in Abhängigkeit von dem Gefahrensignal den Aufzug an eine ungefährdete Halte- stelle steuert.

Dies hat den Vorteil, daß eine dynamische Evakuierungs- fahrt die tatsächliche Gefahrensituation entsprechend berücksichtigt und in Aufzügen befindliche Personen mit erhöhter Zuverlässigkeit am Gefahrenort vorbei in Si- cherheit gebracht werden können.

Die Vorrichtung zur Gefahrenmeldung ist dabei bevorzugt eine Brandmeldeanlage und/oder sind Rauchmelder, so daß ggf. vorhandene Anlagen entsprechend modifiziert werden können. Dadurch ist das Evakuierungssystem auch in be- stehenden Objekten oder Gebäuden nachrüstbar.

Die Sicherheit des Systems wird dadurch zusätzlich er- höht, daß an Aufzugtüren und/oder Aufzugtürvorräumen zusätzliche Rauchmelder angeordnet und mit der Aufzug- steuerung verbunden sind ; an Aufzugtüren optische Sen- soren vorgesehen sind, deren maximale spektrale Emp- findlichkeit außerhalb des Absorptionsspektrums von in einem Brandfalle entstehendem Rauch liegt ; und die op- tischen Sensoren Infrarot-Lichtschranken, insbesondere Infrarot-Laser-Lichtschranken sind.

Für ein sicheres Schließen von Aufzugtüren im Gefahren- fall auch bei Ansammlung vieler Personen im Türbereich ist in vorteilhafter Weise an den Aufzugtüren zusätz- lich eine Drängelschaltung vorgesehen, welche eine Zwangsschließung der Aufzugtüren unter Ausschluß eines Verletzungsrisikos für Personen ausführt. Zusätzliche Sicherheit und Flexibilität schafft ein im Aufzug vor- gesehener manueller Türschließschalter, der im Gefah- renfall eine höhere Priorität hat als Türsensoren.

Eine ausreichende Störsicherheit über wenigstens eine vorbestimmte Zeitspanne nach der Alarmauslösung wird dadurch erzielt, daß alle zur Gefahrensteuerung gehö- renden und von dieser im Gefahrenfall angesteuerten Leitungen und Einrichtungen für mindestens 30 Minuten Funktionserhalt nach Auftreten eines Gefahrensignals ausgelegt sind. Ferner ist es vorteilhaft, wenn alle zur Gefahrensteuerung gehörenden und von dieser im Ge- fahrenfall angesteuerten Leitungen und Einrichtungen mit Netzersatzmitteln zur Energieversorgung bei Strom- ausfall verbunden sind und optional zusätzlich Haupt- stromversorgungsleitungen des Aufzuges flächendeckend mit Rauchmeldern ausgerüstet sind.

Zur Unterstützung von Feuerwehr und Hilfspersonal sind an wenigstens einer Gefahrenfallhaltestelle, insbeson- dere der prioritätshöchsten Gefahrenfallhaltestelle, Anzeigemittel vorgesehen, welche den momentanen Stand- ort des Aufzuges anzeigen.

Bei einem Verfahren der o. g. Art sind erfindungsgemäß folgende Schritte vorgesehen : (a) Erfassen eines Gefahrensignals, (b) Bestimmen des Gefahrenortes aus dem Gefahrensi- gnal, (c) Setzen einer ungesperrten Gefahrenfallhaltestelle mit höchster Priorität aus einer Liste von Gefah- renfallhaltestellen, (d) Bestimmen, ob die gesetzte Gefahrenfallhaltestelle vom Gefahrenort beeinflußt wird, (e) Sperren der in Schritt (c) gesetzten Gefahrenfall- haltestelle in der Liste der Gefahrenfallhalte- stellen und Wiederholen der Schritte (c) und (d), falls das Ergebnis von Schritt (d) positiv ist, und (f) Steuern des Aufzuges an die gesetzte Gefahrenfall- haltestelle und öffnen der Aufzugtüren.

Dies hat den Vorteil, daß eine dynamische Evakuierungs- fahrt die tatsächliche Gefahrensituation entsprechend berücksichtigt und in Aufzügen befindliche Personen mit erhöhter Zuverlässigkeit am Gefahrenort vorbei in Si- cherheit gebracht werden können.

Durch den zusätzlichen Schritt (g) Sperren der Aufzugtüren in offenem Zustand und/oder Setzen des Aufzuges in einen Zustand "Außer Betrieb", wird in vorteilhafter Weise eine weitere, ggf. gefähr- liche Benutzung das Aufzuges verhindert.

Durch den zusätzlichen Schritt (h) Signalisieren der Gefahrensituation, insbesondere durch einen Signalton oder eine Ansage über Aufzu- glautsprecher, wird der Evakuierungsvorgang in vorteilhafter Weise un- terstützt und beschleunigt. In bevorzugter Weise er- folgt dabei eine Ansage, welche zum Verlassen des Auf- zuges und dem Benutzen der nächtgelegenen Fluchtwege auffordert.

Der Fall, daß alle Gefahrenfallhaltestellen vom Gefah- renfall betroffen sind, wird durch folgende Schritte nach Schritt (d) berücksichtigt : (dl) Bestimmen, ob alle Gefahrenfallhaltestellen der Liste gesperrt sind, und (d2) Setzen einer vorbestimmten Gefahrenfallhaltestel- le, insbesondere die prioritätshöchste Gefahren- fallhaltestelle, und Fortfahren mit Schritt (f), falls das Ergebnis von Schritt (dl) positiv ist.

Das Rettungs-und Hilfspersonal wird dadurch unter- stützt, daß ein momentaner Aufzugstandort an der Gefah- renfallhaltestelle mit höchster und/oder zweithöchster Priorität angezeigt wird.

In bestimmten Situationen und bei bestimmten baulichen Gegebenheiten ist es vorteilhaft, wenn keine Evakuie- rungsfahrt durchgeführt wird, bzw. eine gerade begin- nende Aufzugfahrt nicht zugelassen wird. Dies berück- sichtigen folgende zusätzlichen Schritte vor Schritt (f) und/oder Schritt (b) : (el) Bestimmen, ob alle Aufzugtüren geschlossen und eine Zielwahltaste betätigt ist, und (e2) Setzten des Aufzuges in einen Zustand"Außer Be- trieb"und ggf. Öffnen von Aufzugtüren an der mo- mentanen Haltestelle des Aufzuges, falls das Er- gebnis von Schritt (el) negativ ist.

Ein sicheres und zuverlässiges Schließen der Aufzugtü- ren für eine Evakuierungsfahrt wird dadurch gewährlei- stet, daß an Aufzugtüren ggf. vorhandene Sensoren eine untergeordnete Priorität erhalten oder deaktiviert wer- den ; vor Schritt (f) Aufzugtüren unter Umgehung von Türsensoren und unter Ausschluß eines Verletzungsrisi- kos für Personen zwangsgeschlossen werden ; und/oder ei- nem Türschließschalter im Aufzug im Gefahrenfall eine höhere Priorität zugewiesen wird als Türsensoren.

Eine Minimierung der Fahrzeit der Evakuierungsfahrt und eine Erhöhung der Sicherheit wird dadurch erzielt, daß in Schritt (f) während der Fahrt des Aufzuges zur ge- setzten Gefahrenfallhaltestelle alle Haltewünsche auf einem Fahrtweg ignoriert werden.

Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprü- chen aufgeführt.

Kurzbeschreibunq der Zeichnunq Nachstehend wird die Erfindung anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Diese zeigen in Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Aufzuges mit erfindungsgemäßem Evakuierungssystem, und Fig. 2 ein Ablaufschema eines erfindungsgemäßen Ver- fahrens.

Detallierte Beschreibung der Erfindung und bester Weq zur Ausführung der Erfindung Figur 1 zeigt schematisch einen Aufzug 12 mit einer Aufzugtür 14, der in einem Aufzugschacht 10 eines Ge- bäudes 26 an Seilen 22 auf-und abbewegt wird. Dabei hält der Aufzug 12 in verschiedenen Stockwerken 28,30, 32,34,36,38 mit jeweiligen Aufzugtüren 29,31,33, 35,37 und 39. Den Aufzug 12 bewegende Maschinen in ei- nem Betriebsraum 16 steuert eine Aufzugsteuerung 18.

Ferner ist eine Gefahrenfallsteuerung 20 vorgesehen, welche im Gefahrenfall die Aufzugsteuerung 18 deakti- viert und alleine die Steuerung des Aufzugs 12 über- nimmt.

In den Stockwerken 28,30,32,34,36 und 38 sind je- weils zusätzliche Rauchmelder 40,42,44,46,48 und 50 angeordnet, welche über Signalleitungen 24 mit der Ge- fahrenfallsteuerung 20 verbunden sind. Ein Signal auf wenigstens einer dieser Signalleitungen 24 aktiviert die Gefahrenfallsteuerung 20, welche dann die Aufzug- steuerung 18 deaktiviert und die Steuerung des Aufzuges 12 übernimmt.

Alternativ können die Rauchmelder 40 bis 50 zusätzlich mit einer nicht dargestellten Brandmeldeanlage (BMA) verbunden sein. Ferner ist es auch möglich, daß die Ge- fahrenfallsteuerung 20 mit der BMA verbunden ist und zusätzlich von einem Gefahren-bzw. Brandmeldesignal der BMA aktiviert wird.

Die einzelnen Rauchmelder 40 bis 50 informieren die Ge- fahrenfallsteuerung 20 dauber, ob bestimmte Stockwerke 28,30,32,34,36 oder 38 von einem Brand bzw. von Rauchentwicklung betroffen sind. Die Gefahrenfallsteue- rung 20 kann dann eine Evakuierungsfahrt des Aufzuges 12 auslösen und verhindern, daß eine derartige Evakuie- rungsfahrt in einem von Rauch beeinträchtigten Stock- werk mit ggf. nicht mehr vorhandener Fluchtmöglichkeit für Aufzuginsassen endet.

Der Ablauf des Evakuierungsverfahrens, welches von der Gefahrenfallsteuerung 20 durchgeführt wird, ist in Fi- gur 2 in einer vorteilhaften Ausführungsform als Ab- laufplan dargestellt. Mit dem Auftreten eines Alarmsi- gnals, wie eines Gefahren-oder Brandmeldesignals be- ginnt das Verfahren in Schritt 60. Danach wird in einem optionalen Schritt 62 bestimmt, ob der Aufzug gerade Personen befördert. Ist dies nicht der Fall, so springt das Verfahren sofort zu einem Schritt 74, wo der Aufzug deaktiviert wird und das Verfahren in einem Schritt 76 endet. Dieser Schritt 62 ist bevorzugt nur in kleineren Gebäuden mit 6 Stockwerken oder weniger vorgesehen. In größeren Gebäuden wird dieser Schritt 62 bevorzugt weg- gelassen, da ein leerer Aufzug mit offenen Türen an ei- ner vorbestimmten Haltestelle Rettungsmannschaften so- fort signalisiert, daß hier keine weiteren Rettungsmaß- nahmen mehr erforderlich sind.

Wenn das Evakuierungsverfahren dann nach Schritt 62 oder direkt nach Schritt 60 weiter läuft, wird in einem weiteren Schritt 64 der Ort der Gefahrenquelle aus dem Alarmsignal bestimmt. In einem nachfolgenden Schritt 66 wird eine Gefahrenfallhaltestelle bzw. eine Brandfall- haltestelle (BFH) als Zielpunkt für eine nachfolgende Evakuierungsfahrt aus einer Liste 90 gesetzt. Hierbei wird die Haltestelle aus der Liste 90 mit der höchsten Priorität gemäß Spalte 92 gesetzt, die nicht gemäß Spalte 94 gesperrt ist. In der dargestellten Ausfüh- rungsform ist z. B. das Kellergeschoß (28 in Figur 1) automatisch gesperrt, da es niemals als Endhaltestelle für eine Evakuierungsfahrt in Frage kommt. Ferner haben die aufsteigenden Stockwerke Erdgeschoß, 1. Stock, 2.

Stock usw. einer absteigende Priorität. Mit anderen Worten wird zunächst das Erdgeschoß gewählt, ist dieses gesperrt, dann der 1. Stock usw. Es sind jedoch je nach baulichen Gegebenheiten auch andere Prioritätsvertei- lungen möglich.

In einem nächsten Schritt 70 wird dann geprüft, ob die gesetzte Haltestelle beispielsweise durch Rauch von der Gefahrenstelle beeinträchtigt bzw. gefährdet ist. Ist dies nicht der Fall, so wird in einem Schritt 72 eine Evakuierungsfahrt zur gesetzten Haltestelle ausgeführt und in einem Schritt 74 der Aufzug deaktiviert.

Ergibt sich jedoch im Schritt 70, daß die gesetzte Hal- testelle gefährdet ist, so erfolgt in einem Schritt 82 die Sperrung dieser Haltestelle in der Liste 90 und es geht zurück zu Schritt 66, wo erneut aus der nunmehr veränderten Liste eine optimale BFH ausgewählt wird.

Unter ggf. mehrfachen Durchlaufens der Schleife der Schritte 66,70, und 82 wird so eine ungefährdete Hal- testelle gesetzt.

Hier kann nun der Fall auftreten, daß alle Haltestellen gefährdet sind. Dies wird in einem Schritt 78 dadurch festgestellt, daß alle Haltestellen in der Liste 90 ge- sperrt sind. Ist dies der Fall, so läuft das Verfahren mit Schritt 80 weiter, in dem ungeachtet der Sperrung in Liste 90 eine vorbestimmte Haltestelle gesetzt und nachfolgend in Schritt 72 die Evakuierungsfahrt mit den abschließenden Schritten 74 und 76 erfolgt.

Es ist jedoch alternativ möglich, daß die Gefahrenfall- steuerung 20 aus Figur 1 direkt aus den empfangenen Si- gnalen der Rauchmelder 40 bis 50 die entsprechenden Stockwerke, aus denen Rauch gemeldet wird, in der Spal- te 94 der Liste 90 sperrt.

Das Verfahren endet mit Schritt 76, wobei beispielswei- se zur Verhinderung von Kurzschlüssen durch Löschwasser oder Brandeinwirkung die gesamte Elektrik und Elektro- nik des Aufzugsystems abgeschaltet, d. h. stromlos ge- schaltet werden kann.

Das neue Evakuierungssystem gibt vor, daß alle Aufzüge, die mehrere Brandabschnitte durchqueren, im Falle einer Evakuierung eines Gebäudes oder einiger Gebäudeteile eine dynamisch gesteuerte Evakuierungsfahrt durchfüh- ren. Ziel der dynamischen Evakuierungsfahrt ist die so- fortige Fahrt der Aufzüge in eine vorgegebene, nicht vom Brand betroffene Etage, in der die in den Aufzügen befindlichen Personen auf dem kürzesten Weg ein siche- res Treppenhaus oder das Freie erreichen können. Die dynamische Evakuierungsfahrt kann sowohl durch eine Brandmeldeanlage (BMA) als auch durch zusätzliche, vor Kabinentüren 29,31,33,35,37,39 installierte Rauch- melder 40,41,42,43,44,45,46,47,48,49,50 aus- gelöst werden.

Die Steuerung der Aufzüge wird so modifiziert, daß bei einem Brandalarm, ausgelöst durch die BMA oder bei feh- lender BMA von nachträglich in jedem Geschoß instal- lierten Rauchmeldern, automatisch eine vorgegebene Eta- ge, die Brandfallhaltestelle (BFH), angefahren wird.

Die Kabinentüren werden geöffnet und der Aufzug geht mit geöffneten Türen in den Zustand"Außer Betrieb".

Die Türen müssen geöffnet bleiben, damit für die Feuer- wehr Standort und Zustand des Aufzuges sofort ersicht- lich sind, ohne daß mit schwerem Werkzeug die Kabinen- tür bei der Suche nach Verletzten geöffnet werden muß.

Bei einer Brand-oder Rauchmeldung in der Etage der Brandfallhaltestelle fahrt der Aufzug in eine andere, ebenfalls vorgegebene Haltestelle, stoppt dort und geht mit geöffneten Türen in den Zustand"Außer Betrieb".

Die primäre Brandfallhaltestelle und die Ersatz- Brandfallhaltestellen mit niedrigeren Prioritäten (EBFH) werden in der Planungsphase für jeden Aufzug ge- trennt nach Sicherheitsmaßstäben festgelegt und sind in der Liste 90 (Fig. 2) abgelegt. Nach diesem Konzept kann ein Geschoßbereich mit aktivierten Rauchmeldern von der Aufzugsteuerung grundsätzlich nicht angefahren werden. Nur wenn alle Ebenen verraucht sind, z. B. durch im Aufzugschacht aufsteigenden Rauch, wird eine baulich besonders geschützte Ebene (i. d. R. die BFH) angefahren. Sofern im Gebäude im Bereich der Aufzugtü- ren keine Rauchmelder vorgesehen sind, ist eine eigene Installation in einer ausreichend großen Zone vor den Aufzugvorräumen bzw. im Vorraum selbst vorteilhaft (jeweils beidseitig > 10 m bzw. > 5 m bei zusätzlichem Vorraum).

Bei hydraulischen Aufzügen, die im normalen Betrieb im- mer in die unterste Etage fahren (Rücksendeeinrichtung), muß die Lage der Brandfallhal- testelle im Einzelfall festgelegt werden, da das Risiko eines Absinkens bei Druckverlust niedriger eingeschätzt wird als die Aufzugfahrt in eine verrauchte Etage. Der zu erwartende Druckverlust im System ist hier zweitran- gig, da bei entsprechender Brandbeaufschlagung der Hy- draulikleitungen keine flüchtenden Personen zu erwarten sind. Sinkt der Aufzug später durch eine durch den Brand verursachte Leckage langsam ab, ist eine Gefähr- dung von Personen nicht mehr wahrscheinlich. Evtl. ist das möglichst in unmittelbarer Nähe des Hydraulikstem- pels befindliche Verriegelungsventil brandgeschützt ausgeführt worden.

Besonders bei unterirdischen Gebäudeteilen, z. B. bei Parkhäusern, U-Bahnhöfen oder Einkaufszentren, kann nur das Erdgeschoß den schnellen Ausgang ins Freie gewähr- leisten, obwohl sich diese Ebene an der höchsten Stelle des Aufzugschachtes befinden kann. D. h., hier muß die BFH immer oben liegen, ohne Rücksicht auf Vorgaben für hydraulische Aufzüge.

Grundsätzlich sind zwei Varianten der dynamischen Eva- kuierungsfahrt möglich, die beispielsweise in baulich unterschiedlichen Umgebungen eingesetzt werden.

Bei Hochhäusern wird die dynamische Evakuierungsfahrt immer ausgeführt, wenn von der BMA eine Brandmeldung kommt, d. h. die Aufzüge, die in einer beliebigen Etage in Wartestellung stehen, schließen die Türen und fahren in die Brandfallhaltestelle, im Normalfall das Erdge- schoß. Liegt der Brandherd im Erdgeschoß, hält der Auf- zug in der nächsten darüberliegenden rauchfreien Etage.

Die Verteilung der Prioritäten der EBFH erfolgt bei- spielsweise automatisch von unten nach oben, so daß der Aufzug immer nur eine minimale Anzahl von Ebenen vom Erdgeschoß entfernt hält.

Im Unterschied zu Hochhäusern, bei denen eine Kontrolle der Aufzüge in den oberen Etagen durch die Feuerwehr im Brandfall nicht möglich ist, ist es bei Gebäuden mit maximal 6 Stockwerken nicht zwingend erforderlich, daß die dynamische Evakuierungsfahrt auch dann ausgeführt wird, wenn der Aufzug schon in einem Stockwerk steht.

Damit Personen nicht unnötig gefährdet werden, wird die dynamische Evakuierungsfahrt nur dann ausgeführt, wenn der Aufzug zum Zeitpunkt der Brandmeldung in Fahrt ist.

Trennendes Merkmal ist die vollständig geschlossene Ka- binentür (Endschalter) in Verbindung mit einer gedrück- ten Zielwahltaste, d. h. ist dieser Zustand bei Ein- treffen der Brandmeldung noch nicht erreicht, öffnet sich die Tür wieder und der Aufzug geht mit geöffneter Tür in den Zustand"Außer Betrieb".

Die optischen Sensoren (Lichtgitter bzw. Lichtschran- ken) zur Steuerung der Kabinentür sollten ihre maximale spektrale Ansprechempfindlichkeit außerhalb des Absorp- tionsbereiches des bei einem Brand entstehenden Rauchs haben (z. B. Infrarot-Lichtschranken), damit auch bei starker Raucheinwirkung jederzeit das Schließen der Ka- binentür gewährleistet ist. Falls notwendig, muß die Leistung der sendenden Elemente gegenüber konventionel- len Systemen erhöht werden (IR-Laser anstatt IR-LED, Vermeidung von Reflex-Lichtschranken).

Der in einigen Aufzügen an der Kabinen-Innentür mon- tierte PIR-Bewegungsmelder hat die gleiche Funktion wie die Lichtschranke ; er soll ein Schließen der Tür ver- hindern, wenn vor der Kabinentür in einem Abstand bis ca. 2 m Bewegung registriert wird (z. B. Rollstuhlfah- rer). Der Melder hat gleiche Priorität wie die Licht- schranke. Da im Brandfall der PIR-Melder durch Wär- mestrahlung beeinflußt würde und sich die Kabinentür nicht schließen ließe, muß auch der Melder bei Einsatz der Brandfallschaltung eine untergeordnete Priorität bekommen.

Bei den Aufzügen in Hochhäusern ist beispielsweise eine Drängelschaltung (mehrfache Schließversuche mit Bewe- gungsumkehr) vorgesehen, durch die die Kabinentür im Brandfall unter Umgehung der Lichtgitter und der Motor- Strombegrenzung mit"sanfter Gewalt"ohne die Gefahr der Verletzung von Personen geschlossen werden kann.

Alternativ zu einer Veränderung der Sensoren kann der bei einigen Aufzügen schon auf dem Bedientableau vor- handene Tastschalter zum Schließen der Tür bei einer Evakuierungsfahrt im Vergleich zu Lichtschranke und Be- wegungsmelder mit höherer Priorität versehen werden, so daß die Tür im Notfall sofort von Hand geschlossen wer- den kann, wobei der Schutz evtl. in der Tür stehender Personen berücksichtigt werden muß (z. B. zeitlich nicht begrenzte Drängelschaltung). Ist dieser Taster nicht vorhanden, kann dieser vorzugsweise nachgerüstet werden.

Bei der Ausführung der dynamischen Evakuierungsfahrt müssen alle Sensorelemente, wie bei Feuerwehraufzügen üblich, abgeschaltet werden.

Während der dynamischen Evakuierungsfahrt müssen Halte- wünsche von auf dem Fahrtweg liegenden Etagen grund- sätzlich ignoriert werden, damit der Aufzug nicht durch versehentliches oder absichtliches Betätigen des Halte- tasters, Fehlschaltungen, Defekte o. ä. in direkt brandbeaufschlagten Bereichen stoppen und die Tür öff- nen kann, was eine unmittelbare Gefährdung der im Auf- zug befindlichen Personen zur Folge hätte. Personen, die evtl. in den Aufzug einsteigen wollen, werden durch Warnschilder aufgefordert, das sichere Treppenhaus zu benutzen und Behinderten bei der Flucht Hilfe zu lei- sten.

Nach Abschluß der dynamischen Evakuierungsfahrt erfolgt nach Abschaltung des Aufzuges oder Erreichen der Brand- fallhaltestelle eine automatische Durchsage über den Kabinenlautsprecher mit der Aufforderung zum Verlassen des Aufzuges und dem Hinweis zur Benutzung des sicheren Treppenhauses bzw. Notausganges.

Sämtliche Leitungen der vorstehend angesprochenen Steuerungen, einschließlich der des Betriebes für ein- malige Evakuierungsfahrt jedes Aufzuges, sind vorzugs- weise für mindestens 30 Minuten Funktionserhalt und mit Netzersatzberechtigung gelegt. Die Hauptstromversor- gungsleitungen zum Betriebsraum der Personenaufzüge sollten flächendeckend durch Rauchmelder überwacht wer- den, die ebenfalls eine Evakuierungsfahrt auslösen, da bei einer Unterbrechnung der Stromversorgung eine Eva- kuierungsfahrt nicht mehr möglich ist und der Aufzug zwischen den Geschossen im Schacht stehen bleiben kann.

In diesem Fall ist eine Gefährdung der Personen im Auf- zug durch im Aufzugschacht aufsteigenden Rauch nicht auszuschließen.

In der Feuerwehrleitstelle oder technischen Zentrale des Gebäudes werden bevorzugt auf einem Schaltbild oder Monitor der jeweilige Standort und der Zustand der Auf- züge optisch gekennzeichnet, damit im Brandfall für die Feuerwehr sofort ersichtlich ist, ob alle Aufzüge die dynamische Evakuierungsfahrt ordnungsgemäß ausgeführt haben oder weitere Maßnahmen erforderlich sind.

In der Brandfallhaltestelle und der 1. EBFH sind bevor- zugt Stockwerkanzeiger an der äußeren Kabinentür ange- ordnet, damit die Feuerwehr vor Ort jederzeit ohne Rückfragen in der Zentrale über den Standort des Aufzu- ges informiert ist, falls der Aufzug in eine Ersatz- Brandfallhaltestelle gefahren ist oder in einem anderen Stockwerk steht.

Rolltreppen und Rollbänder oder Rollsteige halten bei einer Rauchmeldung in dem zugeordneten Brandabschnitt langsam an, damit sie in beiden Bewegungsrichtungen als Fluchtweg benutzt werden können und ein Stolpern von laufenden Personen am Band-bzw. Treppenende vermieden wird. Es muß sichergestellt sein, daß die Bänder nicht selbsttätig wieder anlaufen können.

Eine dynamisch gesteuerte Evakuierungsfahrt von AufzU- gen im Brandfall ermöglicht eine sichere und schnelle Evakuierung von Personen innerhalb weniger Minuten nach der ersten Brandmeldung in eine baulich gesicherte Brandfallhaltestelle. Indem die Information über den Brandherd von der BMA an die Aufzugsteuerung weiterge- geben wird, kann sicher verhindert werden, daß der Auf- zug in einer verrauchten und vom Brand beaufschlagten Etage hält und die Türen öffnet. Nach dem Erreichen der BFH werden die Personen im Aufzug über eine automati- sche Durchsage aufgefordert, den Aufzug zu verlassen.

Funktionserhalt und Überwachung der Zuleitungen des Aufzuges garantieren eine zuverlässige Funktion der dy- namischen Evakuierungsfahrt im Brandfall.

B E Z U G S Z E I C H E N L I S T E 100 Evakuierungssystem 10 Aufzugschacht 12 Aufzug 14 Aufzugtür 16 Aufzugbetriebsraum 18 Aufzugsteuerung 20 Gefahrenfallsteuerung 22 Aufzugseile 24 Leitungen der Rauchmelder zu Gefahren- fallsteuerung 26 Gebäude 28,30,32,34, 36,38 Stockwerke des Gebäudes 29,31,33,35, 37,39 Aufzugtüren der jeweiligen Stockwerke 40 bis 50 Rauchmelder in Stockwerken 60 bis 82 Schritte des Verfahrens 90 Liste der Haltestellen des Aufzuges 92 Spalte der Prioritäten 94 Spalte für Sperrung