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Title:
EXHAUST GAS SYSTEM FOR A MOTOR VEHICLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2015/166055
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an exhaust gas system (1) for a motor vehicle, in particular for a utility vehicle, having: an exhaust gas aftertreatment device (2), which is arranged in a first housing (4), which can be attached to the motor vehicle; an exhaust gas evaporation device (3), which communicates fluidically with the exhaust gas aftertreatment device (2) and is arranged in a second housing (5); a connection line (6), which connects the exhaust gas aftertreatment device (2) fluidically to the exhaust gas evaporation device (3) and comprises a fluid inlet (7), which communicates fluidically with the exhaust gas aftertreatment device (2), and a fluid outlet (8), which communicates fluidically with the exhaust gas evaporation device (3); wherein an evaporator bypass line (10) branches off from the connection line (6) at a branch-off point (9); wherein the connection line (6) comprises a valve device (11), which can be moved between a first and a second position in such a manner that the fluid inlet (7) communicates fluidically with the fluid outlet (8) in the first position and communicates fluidically with the evaporator bypass line (10) in the second position; wherein the exhaust gas evaporation device (3) is arranged in a second housing (5).

Inventors:
IRMLER KLAUS (DE)
SCHMIDT MICHAEL (DE)
GESKES PETER (DE)
PANTOW EBERHARD (DE)
KLEBER ANDREAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2015/059522
Publication Date:
November 05, 2015
Filing Date:
April 30, 2015
Export Citation:
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Assignee:
MAHLE BEHR GMBH & CO KG (DE)
International Classes:
B60K13/04; F01K23/06; F01K23/10; F01N3/00; F01N5/02; F01N13/18; F02G5/02
Domestic Patent References:
WO2012169375A12012-12-13
WO2007125418A22007-11-08
Foreign References:
DE19857509A11999-07-01
US20110099989A12011-05-05
EP0079033A11983-05-18
GB1385331A1975-02-26
EP1870572A22007-12-26
DE102004048335A12006-04-13
DE19817341A11998-11-05
EP2110527B12012-01-04
EP2110527B12012-01-04
Attorney, Agent or Firm:
BRP RENAUD UND PARTNER MBB (DE)
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Claims:
Ansprüche bgasanlage (1 ) für ein Kraftfahrzeug, insbesondere für ein Nutzfahrzeug, mit einer Abgasnachbehandlungseinrichtung (2), welche in einem an dem Kraftfahrzeug anbringbaren ersten Gehäuse (4) angeordnet ist,

mit einer der Abgasnachbehandlungseinrichtung (2) fluidisch kommunizierenden Abgasverdampfungseinrichtung (3), die in einem zweiten Gehäuse (5) angeordnet ist,

wobei an den beiden Gehäusen (4, 5) jeweils wenigstens ein Befestigungselement (17) vorgesehen ist, mittels welchem das jeweilige Gehäuse (4, 5) am Kraftfahrzeug befestigbar ist, und wobei wenigstens ein Befestigungselement (18) vorgesehen ist, mittels welchem die beiden Gehäuse (4, 5) aneinander befestigt sind,

mit einer die Abgasnachbehandlungseinrichtung (2) fluidisch mit der Abgasverdampfungseinrichtung (3) verbindenden Verbindungsleitung (6), die einen fluidisch mit der Abgasnachbehandlungseinrichtung (2) kommunizierenden Fluideinlass (7) und einen fluidisch mit der Abgasverdampfungseinrichtung (3) kommunizierenden Fluidauslass (8) umfasst, wobei die Verbindungsleitung (6) wenigstens teilweise zwischen dem ersten und dem zweiten Gehäuse (4, 5) angeordnet ist,

wobei von der Verbindungsleitung (6) an einem Abzweigpunkt (9) eine Ver- dampfer-Bypassleitung (10) abzweigt, welche fluidisch mit der Umgebung (U) der Abgasanlage (1 ) kommuniziert,

wobei die Verbindungsleitung (6) eine Ventilvorrichtung (1 1 ) umfasst, welche zwischen einer ersten und einer zweiten Position verstellbar ist, derart, dass der Fluideinlass (7) in der ersten Position fluidisch mit dem Fluidauslass (8) und in der zweiten Position fluidisch mit der Verdampfer-Bypassleitung (10) kommuniziert.

2. Abgasanlage nach Anspruch 1 ,

dadurch gekennzeichnet, dass

der Abzweigpunkt (9) zwischen dem ersten Gehäuse (4) der Abgasnachbehandlungseinrichtung (2) und dem zweiten Gehäuse (5) der Abgasverdampfungseinrichtung (3) angeordnet ist.

3. Abgasanlage nach Anspruch 1 oder 2,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Verbindungsleitung (6) und die Verdampfer-Bypassleitung (10) integral an dem zweiten Gehäuse (5) der Abgasverdampfungseinrichtung (3) ausgeformt sind.

4. Abgasanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Ventilvorrichtung (1 1 ) ein, insbesondere genau ein, im Abzweigpunkt (9) angeordnetes Schmetterlingsventil (15) mit zwei Klappenabschnitten (13a, 13b) und einer zwischen diesen drehfest angeordneten Ventilspindel (12) aufweist, wobei das Schmetterlingsventil (15) zwischen der ersten und der zweiten Position drehverstellbar ist.

5. Abgasanlage nach Anspruch 4,

dadurch gekennzeichnet, dass

die beiden Klappenabschnitte (13a, 13b) derart ausgebildet sind, dass sie in der ersten Position der Ventilvorrichtung (1 1 ) einen Leitungswandabschnitt (28a) der Verbindungsleitung (6) ausbilden und in der zweiten Position einen Leitungswandabschnitt (28b) der Verdampfer-Bypassleitung (10) ausbilden.

6. Abgasanlage nach Anspruch 4 oder 5,

dadurch gekennzeichnet, dass

zwischen der Verbindungsleitung (6) und der Verdampfer-Bypassleitung (10) integral ein gekrümmt ausgebildeter gemeinsamer Leitungswandabschnitt (29) ausgeformt ist, der einen Übergangsbereich (30) zwischen Verbindungsleitung (6) und Verdampfer-Bypassleitung (10) begrenzt, in welchem der zweite Klappenabschnitt (13b) zum Verstellen der Ventilvorrichtung (1 1 ) zwischen der ersten und der zweiten Position verstellbar ist.

7. Abgasanlage (1 ) für ein Kraftfahrzeug, insbesondere ein Nutzfahrzeug,

mit einer Abgasnachbehandlungseinrichtung (2),

mit einer mit der Abgasnachbehandlungseinrichtung (2) fluidisch kommunizierenden Abgasverdampfungseinrichtung (3), wobei die Abgasnachbehandlungseinrichtung (2) und die Abgasverdampfungseinrichtung (3) in einem gemeinsamen Gehäuse (4) angeordnet sind,

wobei am Gehäuse (4) wenigstens ein Befestigungselement (17) vorgesehen ist, mittels welchem dieses am Kraftfahrzeug befestigbar ist,

mit einer die Abgasnachbehandlungseinrichtung (2) fluidisch mit der Abgasverdampfungseinrichtung (3) verbindenden Verbindungsleitung (6), die im Gehäuse (4) angeordnet ist und einen fluidisch mit der Abgasnachbehandlungseinrichtung (2) kommunizierenden Fluideinlass (7) und einen fluidisch mit der Abgasverdampfungseinrichtung (3) kommunizierenden Fluidauslass (8) aufweist,

wobei von der Verbindungsleitung (6) an einem Abzweigpunkt (9) eine Verdampfer-Bypassleitung (10) abzweigt, welche fluidisch mit der Umgebung (U) der Abgasanlage (1 ) kommuniziert,

wobei die Verbindungsleitung (6) eine Ventilvorrichtung (1 1 ) umfasst, welche zwischen einer ersten und einer zweiten Position verstellbar ist, derart, dass der Fluideinlass in der ersten Position fluidisch mit dem Fluidauslass (8) und in der zweiten Position fluidisch mit der Verdampfer-Bypassleitung (10) kommuniziert.

8. Abgasanlage (1 ) für ein Kraftfahrzeug, insbesondere ein Nutzfahrzeug,

mit einer Abgasnachbehandlungseinrichtung (2),

mit einer mit der Abgasnachbehandlungseinrichtung (2) fluidisch kommunizierenden Abgasverdampfungseinrichtung (3), wobei die Abgasnachbehandlungseinrichtung (2) und die Abgasverdampfungseinrichtung (3) in einem gemeinsamen Gehäuse (4) angeordnet sind,

wobei am Gehäuse (4) wenigstens ein Befestigungselement (17) vorgesehen ist, mittels welchem dieses an einem Kraftfahrzeug befestigbar ist,

mit einer die Abgasnachbehandlungseinrichtung (2) fluidisch mit der Abgasverdampfungseinrichtung (3) verbindenden Verbindungsleitung (6), die einen fluidisch mit der Abgasnachbehandlungseinrichtung (2) kommunizierenden Fluideinlass (7) und einen fluidisch mit der Abgasverdampfungseinrichtung (3) kommunizierenden Fluidauslass (8) umfasst,

mit einer Verdampfer-Bypassleitung (10), mittels welcher die Abgasnachbehandlungseinrichtung (2) fluidisch mit der Umgebung (U) der Abgasanlage (1 ) kommuniziert,

wobei die Verbindungsleitung (6) und die Verdampfer-Bypassleitung (10) eine Ventilvorrichtung (1 1 ) umfassen, welche zwischen einer ersten und einer zweiten Position verstellbar ist, derart, dass in der ersten Position die Verbindungsleitung (6) zum Durchströmen mit Abgas freigegeben und die Verdampfer- Bypassleitung (10) verschlossen ist und in der zweiten Position die Verbindungsleitung (6) verschlossen und die Verdampfer-Bypassleitung (10) zum Durchströmen mit Abgas freigegeben ist.

9. Abgasanlage nach Anspruch 8,

dadurch gekennzeichnet, dass im Gehäuse (4) eine Trennwand (20) vorgesehen ist, welche das Gehäuse (4) in einen ersten und einen zweiten Gehäuseinnenraum (21 a, 21 b) unterteilt, die Abgasnachbehandlungseinrichtung (2) im ersten Gehäuseinnenraum (21 a) und die Abgasverdampfungseinrichtung (3) im zweiten Gehäuseinnenraum (21 b) angeordnet ist,

in der Trennwand (20) ein erster Durchbruch (22a) vorgesehen ist, welchen die Verbindungsleitung (6) durchgreift,

in der Trennwand (20) ein zweiter Durchbruch (22b) vorgesehen ist, welchen die Bypass-Verbindungsleitung (10) durchgreift.

10. Abgasanlage nach Anspruch 9,

dadurch gekennzeichnet, dass

an einer der Trennwand (20) gegenüberliegenden Gehäusewand (23) des zweiten Gehäuseinnenraums (21 b) ein dritter Durchbruch (22c) vorgesehen ist, welchen die Verdampfer-Bypassleitung (10) durchgreift,

sich die Verdampfer-Bypassleitung (10) fluidisch getrennt zum zweiten Gehäuseinnenraum (21 b) durch diesen erstreckt.

1 1 . Abgasanlage nach Anspruch 10,

dadurch gekennzeichnet, dass

an der Gehäusewand (23) der Abgasnachbehandlungseinrichtung (2) eine Durchgangsöffnung (16) vorgesehen ist, durch welche die Abgasverdampfungseinrichtung (3) in das Gehäuse (4) einsetzbar ist,

in einem in das Gehäuse (4) eingesetzten Zustand ein Befestigungsflansch (17), insbesondere eine Befestigungsplatte (25), der Abgasverdampfungseinrichtung (3) an der Gehäusewand (23) fixiert ist und die Durchgangsöffnung (16) verschließt.

12. Abgasanlage nach einem der Ansprüche 1 , 2 oder 7,

dadurch gekennzeichnet, dass die Ventilvorrichtung (1 1 ) eine verstellbar an der Verbindungsleitung (6) gelagerte Ventilspindel (12) und eine an der Ventilspindel (12) angebrachte Ventilklappe (13) umfasst, derart, dass die Ventilklappe (13) in der ersten Position die Verdampfer-Bypassleitung (10) verschließt und den Fluidauslass (8) freigibt und in der zweiten Position die Verdampfer-Bypassleitung (10) freigibt und den Fluidauslass (8) verschließt.

13. Abgasanlage nach einem der Ansprüche 1 , 2 oder 7,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Ventilvorrichtung (1 1 ) ein erstes Schmetterlingsventil (15a) mit zwei Klappenabschnitten (13.1 a, 13.2a) und einer zwischen diesen drehfest angeordneten Ventilspindel (12a) umfasst, welches zwischen dem Abzweigpunkt (9) der Verdampfer-Bypassleitung (10) und dem Fluidauslass (8) in der Verbindungsleitung (6) angeordnet ist und welches die Verbindungsleitung (6) in der ersten Position zum Durchströmen mit Abgas freigibt und in der zweiten Position verschließt,

die Ventilvorrichtung (1 1 ) ein zweites Schmetterlingsventil (15b) mit zwei Klappenabschnitten (13.1 b, 13.2b) und einer zwischen diesen drehfest angeordneten Ventilspindel (12b) aufweist, welches in der Verdampfer- Bypassleitung (10) angeordnet ist und die Verdampfer-Bypassleitung (10) in der ersten Position verschließt und in der zweiten Position zum Durchströmen mit Abgas freigibt.

14. Abgasanlage nach einem der Ansprüche 8 bis 13,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Ventilvorrichtung (1 1 ) ein erstes Schmetterlingsventil (15a) mit zwei Klappenabschnitten (13.1 a, 13.2a) und einer zwischen diesen drehfest angeordneten Ventilspindel (12a) umfasst, welches in der Verbindungsleitung (6) angeordnet ist und die Verbindungsleitung (6) in der ersten Position zum Durchströmen mit Abgas freigibt und in der zweiten Position verschließt, die Ventilvorrichtung (1 1 ) ein zweites Schmetterlingsventil (15b) mit zwei Klappenabschnitten (13.1 b, 13.2b) und einer zwischen diesen drehfest angeordneten Ventilspindel (12b) umfasst, welches in der Verdampfer- Bypassleitung (10) angeordnet ist und die Verdampfer-Bypassleitung (10) in der ersten Position verschließt und in der zweiten Position zum Durchströmen mit Abgas freigibt.

15. Abgasanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Abgasanlage einen elektrisch, hydraulisch oder pneumatisch angetriebenen Aktuator (14) aufweist, mittels welchem die Ventilvorrichtung (1 1 ) zwischen der ersten und der zweiten Position verstellbar ist.

16. Abgasanlage nach einem der Ansprüche 12 bis 15,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Ventilvorrichtung (1 1 ) eine Vorspanneinrichtung umfasst, mittels welcher die Ventilklappe (13) oder die Klappenabschnitte (13.1 a, 13.1 b, 13.2a, 13.2b) in die zweite Position vorgespannt ist.

17. Kraftfahrzeug, insbesondere Nutzfahrzeug,

mit einer Brennkraftmaschine,

mit einer mit der Brennkraftmaschine zusammenwirkenden Abgasanlage (1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche.

Description:
Abgasanlage für ein Kraftfahrzeug

Die Erfindung betrifft eine Abgasanlage für ein Kraftfahrzeug, insbesondere für ein Nutzfahrzeug. Die Erfindung betrifft ferner ein Kraftfahrzeug, insbesondere ein Nutzfahrzeug, mit einer solchen Abgasanlage.

Moderne Brennkraftmaschinen bedienen sich zur Effizienzsteigerung der Wärmerückgewinnung aus dem beim Verbrennungsvorgang erzeugten Abgas. Auf diesem Wirkprinzip basieren sogenannte Abgasverdampfer, welcher als Teil einer mit der Brennkraftmaschine zusammenwirkenden Abgasanlage sowohl von Abgas als auch von einem flüssigen Arbeitsmedium durchströmt wird. Das heiße Abgas dient dabei zum Verdampfen des flüssigen Arbeitsmediums, welches nach dem Verdampfen in Gas-Form vorliegt und im Zuge eines Rankine-Prozesses expandiert werden kann, wodurch mechanische Arbeit erzeugt wird. Diese kann zur Effizienzsteigerung in den Antriebsstrang der Brennkraftmaschine eingekoppelt werden.

Herkömmliche Abgasverdampfer sind typischerweise mit einem ausreichend dimensionierten Gehäuse ausgestattet und werden zusammen mit weiteren, im Abgasstrang der Brennkraftmaschine wirkenden Komponenten am Fahrzeugrahmen des Kraftfahrzeugs gelagert. Eine solche weitere Komponente ist oftmals eine dem Abgasverdampfer vorgeschaltete Abgasnachbehandlungseinrichtung. Sie zur Behandlung und Reinigung der im Abgas vorhandenen Schadstoffe dient, bevor diese in den Abgasverdampfer eingeleitet und anschließend von diesem in die Umgebung des Kraftfahrzeugs freigesetzt werden. Auch besagte Abgasnachbehandlungseinrichtung ist zumeist mit einem separaten Gehäuse ausgestattet und wird in analoger Weise zum Abgasverdampfer mittels geeigneter Befestigungsmittel an der Fahrzeugkarosserie befestigt. Die erforderliche fluidische Verbindung zwischen Abgasnachbehandlungseinrichtung erfolgt in der Regel über ein geeig- net ausgebildetes Abgasrohr, welches zwischen der Abgasnachbehandlungseinrichtung und dem Abgasverdampfer angeordnet ist.

Als problematisch bei solchen Abgasanlagen erweist sich, dass mit den typischerweise separat ausgebildeten und jeweils einem individuellen Gehäuse ausgestatteten Komponenten ein erheblicher Bedarf an Bauraum einhergeht. Dieser steht jedoch in modernen Kraftfahrzeugen zumeist nur in begrenztem Maße zur Verfügung. Hinzu kommt, dass in der Regel eine sogenannte Abgas- Bypassleitung notwendig ist, um im Bedarfsfall ein Vorbei-Leiten des aus der Abgasnachbehandlungseinrichtung austretenden Abgas am Abgasverdampfer direkt in die Umgebung zu ermöglichen und damit einen Wärmeeintrag in den Rankine- Kreislauf zu vermeiden. Dies kann beispielsweise aus sicherheitstechnischen Gründen bei einer Notabschaltung des Systems erforderlich werden. Auch die Anordnung einer solchen Bypassleitung erfordert, insbesondere in Verbindung mit einer Ventileinrichtung zum Verschließen der Bypass-Leitung, zusätzlichen Bauraum.

Vor diesem Hintergrund offenbart die EP 2 1 10 527 B1 ein Nutzfahrzeug mit einer Brennkraftmaschine und einem mit diesem zusammenwirkenden Wärmerückge- winnungs-System. Ein Medium-Kreislauf dieses Wärmerückgewinnungs-Systems ist in einem Schalldämpfer angeordnet, der wiederum in einem Abgasstrang der Brennkraftmaschine des Kraftfahrzeugs angeordnet ist.

Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine verbesserte Ausführungsform einer Abgasanlage mit einer Abgasnachbehandlungseinrichtung und einer Abgasverdampfungseinrichtung zu schaffen, welche sich durch einen reduzierten Bauraumbedarf auszeichnet, ohne dass damit Einschränkungen in der Funktionalität der Abgasanlage einhergehen würden. Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Patentansprüche.

Grundgedanke der Erfindung ist demnach, die Abgasbehandlungseinrichtung und die Abgasverdampfungseinrichtung entweder mit separaten Gehäusen auszustatten und diese unmittelbar benachbart zueinander anzuordnen und aneinander zu befestigen, so dass sie eine Baueinheit bilden, oder, alternativ dazu, das Gehäuse der Abgasnachbehandlungseinrichtung derart zu dimensionieren, dass dieses nicht nur die wesentlichen Komponenten der Abgasnachbehandlungseinrichtung beherbergt, sondern auch jene der Abgasverdampfungseinrichtung aufzunehmen vermag. In ersterem Fall wird besagte Bypassleitung wenigstens teilweise zwischen beiden Gehäusen angeordnet, in letzterem Fall innerhalb des Gehäuses der Abgasnachbehandlungseinrichtung. Beide Varianten gestatten die Anordnung von Abgasnachbehandlungseinheit und Abgasverdampfungseinrichtung als Baueinheit, welche als Einheit am Kraftfahrzeug montiert werden kann. Dies führt zu einem reduzierten Bauraumbedarf. Darüber hinaus vereinfacht sich auch der Montageaufwand. Die Befestigung am Kraftfahrzeug kann über geeignete Befestigungselemente erfolgen, die beispielsweise eine Schraubverbindung realisieren. Alternativ ist auch eine Lagerung mit einem als Auflager wirkenden Kragarm und Spannbändern zur Fixierung an einem solchen Kragarm vorstellbar.

Eine erfindungsgemäße Abgasanlage umfasst eine Abgasnachbehandlungseinrichtung sowie eine der Abgasnachbehandlungseinrichtung fluidisch nachgeschalteten Abgasverdampfungseinrichtung. Die Abgasnachbehandlungseinrichtung ist dabei in einem an dem Kraftfahrzeug anbringbaren ersten Gehäuse angeordnet. Unter dem Begriff„ Abgasnachbehandlungseinrichtung" sind dabei alle funktionalen Komponenten dieser Einrichtung gefasst, die zur Nachbehandlung und Reinigung des in diese eingeleiteten Abgases dienen. Zu denken ist vorliegend etwa an einen Dieselrußpartikelfilter oder einen SCR-Katalysator. Unter dem Begriff „Ab- gasverdampfungeinrichtung" sind entsprechend alle funktionalen Komponenten der eingangs erläuterten Abgasverdampfungseinrichtung zu verstehen.

Die Abgasanlage umfasst weiterhin eine die Abgasnachbehandlungseinrichtung fluidisch mit der Abgasverdampfungseinrichtung verbindende Verbindungsleitung. Diese weist einen fluidisch mit der Abgasnachbehandlungseinrichtung kommunizierenden Fluideinlass und einen fluidisch mit der Abgasverdampfungseinrichtung kommunizierenden Fluidauslass auf. Von der Verbindungsleitung zweigt an einem Abzweigpunkt eine Verdampfer-Bypass-Leitung ab, welche wiederum fluidisch mit der Umgebung der Abgasanlage kommuniziert. Erfindungsgemäß umfasst die Verbindungsleitung eine Ventilvorrichtung, welche zwischen einer ersten und einer zweiten Position verstellbar ist, derart, dass der Fluideinlass in der ersten Position fluidisch mit dem Fluidauslass und in der zweiten Position fluidisch mit der By- pass-Leitung kommuniziert.

In einem ersten Aspekt der Erfindung umfasst die Abgasverdampfungseinrichtung zusätzlich zum ersten Gehäuse der Abgasnachbehandlungseinrichtung ein separates, zweites Gehäuse. Die Verbindungsleitung ist dabei wenigstens teilweise zwischen dem ersten und dem zweiten angeordnet, und die beiden Gehäuse sind mittels wenigstens eines Befestigungselements aneinander fixiert. Somit bilden die beiden aneinander befestigten Gehäuse zusammen eine Baueinheit, welche ihrerseits als Ganzes am Kraftfahrzeug, etwa an dessen Karosserierahmen, montiert werden kann. Dies kann ebenfalls mit Hilfe geeigneter Befestigungselemente in der Art einer Schraubverbindung oder eines Kragarms mit Spannbändern geschehen, die am ersten und/oder am zweiten Gehäuse vorgesehen sind.

Demgegenüber sind die Abgasverdampfungseinrichtung und die Verbindungsleitung in einem zweiten Aspekt der Erfindung in einem gemeinsamen Gehäuse angeordnet. Dies bedeutet, dass die funktionalen Komponenten sowohl der Abgasverdampfungseinrichtung als auch der Abgasnachbehandlungseinrichtung in ei- nem einzigen Gehäuse platziert sind. Dies gilt auch für besagte Verbindungsleitung. Im Ergebnis bilden die Abgasnachbehandlungseinrichtung und die Abgasverdampfungseinrichtung auch gemäß dem zweiten Aspekt der Erfindung eine Baueinheit, welche sich wiederum mit Hilfe des gemeinsamen Gehäuses als Einheit am Kraftfahrzeug befestigen lässt.

In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung gemäß dem ersten Aspekt kann der Abzweigpunkt zwischen dem Gehäuse der Abgasnachbehandlungseinrichtung und dem Verdampfungseinrichtung-Gehäuse angeordnet sein. Auf diese Weise lässt sich der zwischen den beiden benachbart zueinander angeordneten Gehäusen vorhandene Bauraum auf effektive Weise nutzen.

Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind die Verbindungsleitung und die Verdampfer-Bypassleitung integral an dem zweiten Gehäuse der Abgasverdampfungseinrichtung ausgeformt. Mit anderen Worten, die Bereitstellung separater Bauteile zur Realisierung von Verbindungsleitung und Verdampfer- Bypassleitung kann in dieser Variante entfallen. Dies hat reduzierte Fertigungskosten bei der Herstellung der Abgasanlage zur Folge.

Besonders bevorzugt kann die Ventilvorrichtung genau ein im Abzweigpunkt angeordnetes Schmetterlingsventil mit zwei Klappenabschnitten und einer zwischen diesen drehfest angeordneten Ventilspindel aufweisen. Besagtes Schmetterlingsventil ist zwischen der ersten und der zweiten Position drehverstellbar. Diese Ausführungsform gestattet die Verwirklichung eines steuerbaren Abgas-Abzweigs mit besonders geringem Bedarf an Bauraum.

Bei einer vorteilhaften Weiterbildung sind die beiden Klappenabschnitte derart ausgebildet, dass sie in der ersten Position der Ventilvorrichtung einen Leitungswandabschnitt der Verbindungsleitung ausbilden. Demgegenüber bilden sie in der zweiten Position einen Leitungswandabschnitt der Verdampfer-Bypassleitung aus. Auch eine derartige Konfiguration benötigt besonders wenig Bauraum.

Besonders zweckmäßig ist zwischen der Verbindungsleitung und der Verdampfer- Bypassleitung integral ein gekrümmt ausgebildeter gemeinsamer Leitungswandabschnitt ausgeformt. Dieser Leitungswandabschnitt begrenzt einen Übergangsbereich zwischen Verbindungsleitung und Verdampfer-Bypassleitung, in welchem der zweite Klappenabschnitt zum Verstellen der Ventilvorrichtung zwischen der ersten und der zweiten Position bewegbar ist.

Gemäß einem dritten Aspekt der Erfindung besitzt die Verbindungsleitung zwischen Abgasnachbehandlungseinrichtung und Abgasverdampfungseinrichtung keinen Fluidabzweig für die Verdampfer-Bypassleitung, wie dies in den Abgasanlagen gemäß dem ersten und zweiten Aspekt der Fall ist. Stattdessen wird die Verdampfer-Bypassleitung als separate Leitung ausgeführt, welche eine Direktverbindung zwischen der Abgasnachbehandlungseinrichtung und der Umgebung der Abgasanlage herstellt. Auch bei der Abgasanlage gemäß dem dritten Aspekt weist die Verbindungsleitung und darüber hinaus auch die Verdampfer-Bypassleitung eine Ventilvorrichtung auf, welche zwischen einer ersten und einer zweiten Position verstellbar ist. In der ersten Position ist die Verbindungsleitung zum Durchströmen mit Abgas freigegeben, die Verdampfer-Bypassleitung hingegen verschlossen. Umgekehrt wird in der zweiten Position die Verbindungsleitung verschlossen und die Verdampfer-Bypassleitung zum Durchströmen mit Abgas freigegeben.

Bei der Abgasanlage gemäß dem dritten Aspekt der Erfindung sind die Abgasverdampfungseinrichtung und die Verbindungsleitung in derselben Weise wie bei der Abgasanlage gemäß dem zweiten Aspekt im Gehäuse der Abgasnachbehandlungseinrichtung angeordnet. Auch ist am Gehäuse der Abgasnachbehandlungseinrichtung wenigstens ein Befestigungselement vorgesehen, mittels welchem dieses am Kraftfahrzeug befestigbar ist. Das Befestigungselement kann Teil einer Schraubverbindung sein oder einen Kragarm mit Spannbändern umfassen.

In einem vorteilhaften, besonders wenig Bauraum benötigenden Aufbau der Abgasanlage ist im Gehäuse eine Trennwand vorgesehen, welche das Gehäuse in einen ersten und einen zweiten Gehäuseinnenraum unterteilt. Der erste Gehäuseinnenraum beherbergt in diesem Szenario die Abgasnachbehandlungseinrichtung, der zweiten Gehäuseinnenraum die Abgasverdampfungseinrichtung. In besagter Trennwand ist ein erster Durchbruch vorgesehen, welchen die Verbindungsleitung durchgreift, so dass der Fluideinlass im ersten Gehäuseinnenraum und der Flu- idauslass im zweiten Gehäuseinnenraum angeordnet ist. Für die Verdampfer- Bypassleitung ist in der Trennwand ein zweiter Durchbruch vorgesehen.

Besonders zweckmäßig sind die Auslässe der Verbindungsleitung und der Ver- dampfer-Bypassleitung an derselben Gehäusewand des Gehäuses der Abgasnachbehandlungseinrichtung vorgesehen. Eine solche Anordnung besagter Auslässe lässt sich in einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Abgasanlage gemäß dem dritten Aspekt realisieren, indem an einer der Trennwand gegenüberliegenden Gehäusewand des zweiten Gehäuseinnenraums ein dritter Durchbruch vorgesehen wird. Diesen durchgreift die Verdampfer-Bypassleitung. Weiterhin erstreckt sich die Verdampfer-Bypassleitung fluidisch getrennt zum zweiten Gehäuseinnenraum in diesem und durchgreift den dritten Durchbruch, so dass der Auslass der Verdampfer-Bypassleitung außerhalb des Gehäuses angeordnet werden kann.

Um das die Verdampfer-Bypassleitung durchströmende Abgas nach außen in die Umgebung der Abgasanlage abführen zu können, wird in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform vorgeschlagen, in der oben beschriebenen Gehäusewand einen Durchbruch vorzusehen, durch welchen die Verdampfer-Bypassleitung durch das Gehäuse nach außen in die Umgebung der Abgasanlage herausgeführt wird.

Fertigungstechnische Vorteile ergeben sich bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung gemäß dem dritten Aspekt, in welcher am Gehäuse eine Durchgangsöffnung vorgesehen ist, durch welche die Abgasverdampfungseinrichtung in dieses Gehäuse einbringbar ist. In einem in das Gehäuse eingesetzten Zustand wird die Abgasverdampfungseinrichtung einschließlich aller funktionalen Komponenten der Abgasverdampfungseinrichtung über einen Befestigungsflansch, insbesondere über eine Befestigungsplatte, der/der Teil besagter Abgasverdampfungseinrichtung ist, am Gehäuse fixiert. Gleichzeitig verschließt der Befestigungsflansch besagte Durchgangsöffnung fluiddicht.

In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung gemäß dem ersten und zweiten Aspekt kann die Ventilvorrichtung eine verstellbar an der Verbindungsleitung gelagerte Ventilspindel und eine an der Ventilspindel angebrachte Ventilklappe umfassen. Die Lagerung der Ventilspindel an der Verbindungsleitung erfolgt derart, dass die Ventilklappe durch Drehung der Spindel zwischen einer ersten und einer zweiten Position verstellbar ist. Besagte Ventilklappe verschließt die Ver- dampfer-Bypassleitung in einer ersten Position und gibt in dieser Position den Flu- idauslass frei. In der zweiten Position hingegen wird die Verdampfer- Bypassleitung freigegeben und der Fluidauslass verschlossen.

In einer dazu alternativen, bevorzugten Ausführungsform, welche in den Abgasanlagen gemäß allen drei genannten Aspekten zum Einsatz kommen kann, kann die Ventilvorrichtung in der Art eines Schmetterlingsventils, dem einschlägigen Fachmann auch als „Butterfly"-Ventil bekannt, ausgebildet werden. Wesentliches Merkmal eines solchen Schmetterlingsventils ist eine weitgehend symmetrische Anordnung der Ventilklappe relativ zur drehbaren Ventilspindel, derart, dass die Spindel bezüglich einer Draufsicht auf das Schmetterlingsventil in axialer Richtung der Spindel zentriert zwischen einem ersten Klappenabschnitt und einem zweiten Klappenabschnitt angeordnet ist. Die hier vorgestellte Ventilvorrichtung ist mit zwei derartigen Schmetterlingsventilen ausgestattet, welche bei der Abgasanlage gemäß dem ersten und zweiten Aspekt beide innerhalb der Verbindungsleitung angeordnet sind. Ein erstes Schmetterlingsventil mit zwei Flügelklappen und einer zwischen diesen drehfest angeordneten ersten Ventilspindel ist zwischen dem Abzweigpunkt und dem Fluidauslass in der Verbindungsleitung angeordnet und gibt die Verbindungsleitung in der ersten Position zum Durchströmen mit Abgas frei, verschließt diese hingegen in der zweiten Position. Ein zweites Schmetterlingsventil ist demgegenüber in der Verdampfer-Bypassleitung angeordnet und dient zum Verschließen der Verdampfer-Bypassleitung in der ersten Position, wohingegen es diese in der zweiten Position zum Durchströmen mit Abgas freigibt.

Bei der Abgasanlage gemäß dem dritten Aspekt werden das erste Schmetterlingsventil in der Verbindungsleitung und das zweite Schmetterlingsventil in der Verdampfer-Bypassleitung angeordnet.

Zum Verstellen der Ventilspindel, sei es des Klappenventils oder der Schmetterlingsventile, empfiehlt sich in einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung die Verwendung eines elektrisch, hydraulisch oder pneumatisch angetriebenen Aktua- tor. Dieser mag an einer geeigneten Stelle im Gehäuse der Abgasnachbehandlungseinrichtung bzw. zwischen den beiden Gehäusen von Abgasverdampfungseinrichtung und Abgasnachbehandlungseinrichtung angeordnet werden. Der Ak- tuator dient zum Antreiben der Ventilvorrichtung, so dass diese zwischen der ersten und der zweiten Position verstellt werden kann. Die Ansteuerung des Aktua- tors kann vorzugsweise mit Hilfe eines ebenfalls in besagten Gehäusen angeordneten Steuergeräts erfolgen. Alternativ dazu ist es aber auch vorstellbar, dass die Ansteuerung des Aktuators durch das Steuergerät der mit der Abgasanlage zusammenwirkenden Brennkraftmaschine erfolgt. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform kann die Ventileinrichtung auch eine Vorspanneinrichtung umfassen, welche die Ventilklappe oder das Schmetterlingsventil in die zweite Position vorspannt. Dies erlaubt die Realisierung einer „Fail-Save-Funktion" für die Abgasverdampfungseinrichtung dergestalt, dass im Falle eines Ausfalls des Aktuators oder dessen Steuergeräts der Fluidauslass selbsttätig verschlossen wird. Auf diese Weise können die Komponenten der Abgasverdampfungseinrichtung im Fehlerfall geschützt werden.

Um zu gewährleisten, dass in einem Niedriglastbetrieb der mit der hier vorgestellten Abgasanlage zusammenwirkende Brennkraftmaschine das von dieser erzeugte Abgas möglichst vollständig der Abgasverdampfungseinrichtung zugeführt wird, kann in einer besonders bevorzugten Ausführungsform in der Verbindungsleitung ein Dichtungselement, insbesondere in der Art eines Dichtungsrings, vorgesehen sein. Dieses dient zum Abdichten der Verbindungsleitung gegen die Umgebung der Abgasanlage. An besagtem Dichtungsring kann sich die Ventilklappe des Klappenventils oder die beiden Klappenabschnitte des Schmetterlingsventils in der zweiten Position abstützen.

Die Erfindung betrifft ferner ein Kraftfahrzeug, insbesondere ein Nutzfahrzeug, mit einer Brennkraftmaschine sowie mit einer mit der Brennkraftmaschine zusammenwirkenden Abgasanlage mit einem oder mehreren der vorangehend genannten Merkmale.

Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.

Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, son- dern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.

Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Komponenten beziehen.

Es zeigen, jeweils schematisch

Fig. 1 ein Beispiel einer erfindungsgemäßen Abgasanlage gemäß dem ersten Aspekt in einer perspektivischen Darstellung

Fig. 2 ein Beispiel einer erfindungsgemäßen Abgasanlage gemäß dem

zweiten Aspekt in einer perspektivischen Darstellung,

Fig. 3 ein Beispiel einer erfindungsgemäßen Abgasanlage gemäß dem

dritten Aspekt in einer perspektivischen Darstellung,

Fig. 4 eine die Ventilvorrichtung der Abgasanlage illustrierende, schaltplan- artige Darstellung, bei welcher die Ventilvorrichtung als schwenkbare Ventilklappe ausgeführt ist,

Fig. 5 eine Variante der Ventilvorrichtung der Figur 4, bei welcher zwei

Schmetterlingsventile die schwenkbare Ventilklappe ersetzten,

Fig. 6 eine Variante der Ventilvorrichtung der Figur 5 mit nur einem einzigen Schmetterlingsventil. Figur 1 illustriert in einer perspektivischen Darstellung ein Beispiel ein erstes Beispiel einer erfindungsgemäßen Abgasanlage 1 . Diese Figur belegt anschaulich den modularen Aufbau der Abgasanlage 1 mit einer Abgasnachbehandlungseinrichtung 2 und einer der Abgasnachbehandlungseinrichtung 2 fluidisch nachgeschalteten Abgasverdampfungseinrichtung 3, die beide ein jeweils individuelles Gehäuse 4, 5 besitzen. Innerhalb des Gehäuses 4 der Abgasnachbehandlungseinrichtung 2 sind deren funktionale Komponenten aufgenommen, im Gehäuse 5 hingegen die funktionalen Komponenten der Abgasverdampfungseinrichtung 3. Besagte Komponenten sind der halber Übersichtlichkeit in der Darstellung der Figur 1 nicht genauer dargestellt.

Wie Figur 1 zu entnehmen ist, umfasst die Abgasanlage 1 eine Verbindungsleitung 6, mittels welcher das in der Abgasnachbehandlungseinrichtung 2 behandelte Abgas in die Abgasverdampfungseinrichtung 3 transportiert werden kann. Die Verbindungsleitung 6 weist hierzu einen fluidisch mit der Abgasnachbehandlungseinrichtung 2 kommunizierenden Fluideinlass 7 und einen fluidisch mit der Abgasverdampfungseinrichtung 3 kommunizierenden Fluidauslass 8 auf. Von der Verbindungsleitung 6 zweigt an einem Abzweigpunkt 9 eine Verdampfer- Bypassleitung 10 ab, welche fluidisch mit der Umgebung U der Abgasanlage 1 kommuniziert. Das über diese aus der Abgasnachbehandlungseinrichtung 2 in die Verbindungsleitung 6 eingebrachtes Abgas kann somit direkt in die Umgebung U ausgeleitet werden, ohne dass es dazu die Abgasverdampfungseinrichtung 3 durchströmen müsste. Dies kann in bestimmten Betriebszuständen einer der Abgasanlage 1 vorgeschalteten Brennkraftmaschine erforderlich werden, etwa wenn das von ihr ausgestoßene Abgas Temperaturwerte erreicht, die, wenn das Abgas in die Abgasverdampfungseinrichtung 3 eingeleitet wird, zu einer Beschädigung einzelner, temperaturempfindlicher Bestandteile führen würde. An den beiden Gehäusen 4, 5 ist jeweils wenigstens ein Befestigungselement 17 vorgesehen, mittels welchem dieses an einem Rahmenteil 26 des Kraftfahrzeug befestigbar ist. Zur zusätzliche Aussteifung der Anordnung ist erfindungsgemäß wenigstens ein weiteres Befestigungselement 18 vorhanden, welches die beiden Gehäuse 4, 5 aneinander fixiert, so dass diese eine Baueinheit ausbilden. Alle in den Figuren gezeigten Befestigungselemente 17, 18 können Teil einer Schraubverbindung sein. Alternativ ist auch eine Lagerung der Gehäuse 4, 5 mit einem als Auflager wirkenden Kragarm und Spannbändern zur Fixierung am Kragarm denkbar.

Erfindungswesentlich ist in diesem Zusammenhang ferner eine in der Verbindungsleitung 6 vorgesehene Ventilvorrichtung 1 1 , die in Figur 1 nur grobschema- tisch skizziert ist, deren Funktionsweise jedoch anhand der schaltplanartigen Darstellung der Figur 4 ersichtlich wird. Zunächst sei jedoch angemerkt, dass, wie Figur 4 belegt, der Abzweigpunkt 9 zwischen dem Gehäuse 4 der Abgasnachbehandlungseinrichtung 2 und dem Gehäuse 5 der Abgasverdampfungseinrichtung 3 angeordnet ist.

Wie in Figur 4 dargestellt, kann die Ventilvorrichtung 1 eine verstellbar an der Verbindungsleitung 6 gelagerte Ventilspindel 12 und eine drehfest an dieser der angebrachte Ventilklappe 13 umfassen. Die Ventilspindel 12 ist dabei zwischen einer in Figur 1 dargestellten ersten Position, in welcher die Ventilklappe 13in der ersten Position die Verdampfer-Bypassleitung 10 verschließt und gleichzeitig den Flu- idauslass 8 freigibt, und einer zweiten Position drehverstellbar. In der zweiten Position - angedeutet durch die gestrichelte Darstellung der Ventilklappe 13' - ist die Verdampfer-Bypassleitung 10 zum Durchströmen mit Abgas freigegeben, wohingegen der Fluidauslass 8 von der Ventilklappe 13' verschlossen wird.

Zum Verstellen der Ventilvorrichtung 1 1 bzw. der Ventilspindel 12 zwischen der ersten und der zweiten Position kann die Abgasanlage 1 mit einem elektrisch, hyd- raulisch oder pneumatisch angetriebenen und in Figur 4 nur grobschematisch skizzierten Aktuator 14 ausgestattet werden. Darüber hinaus erweist es sich als vorteilhaft, die Ventilvorrichtung 1 1 mit einer Vorspanneinrichtung (nicht gezeigt) zu versehen, mittels welcher die Ventilvorrichtung 1 1 im Sinne einer Fail-Save- Funktion in die zweite Position vorgespannt wird.

Figur 5 illustriert eine Variante der Ventilvorrichtung 1 1 , in welcher das Klappenventil der Figur 4 durch zwei Schmetterlingsventile 15a, 15b ersetzt wird. Bei einem solchen Schmetterlingsventil 15a, 15b ist die jeweilige Ventilspindel 12a, 12b bezüglich einer Draufsicht auf das Schmetterlingsventil 15a, 15b in axialer Richtung A besagter Spindel 12a, 12b zwischen einem ersten Klappenabschnitt 13.1 a, 13.1 b und einem zweiten Klappenabschnitt 13.2a, 13.2b zentriert angeordnet, wobei die beiden zweiten Klappenabschnitte 13.2a, 13.2b jeweils identisch zum zugehörigen ersten Klappenabschnitt 13.1 a, 13.1 b ausgebildet sind. Beide Schmetterlingsventile 15a, 15b sind innerhalb der Verbindungsleitung 6 angeordnet, wenn diese in der Abgasanlage gemäß dem ersten und zweiten Aspekt der Erfindung zum Einsatz kommen. Das erste Schmetterlingsventil 15a befindet sich dann in einer Position zwischen dem Abzweigpunkt 9 und dem Fluidauslass 8 innerhalb der Verbindungsleitung 6. Es gibt die Verbindungsleitung 6 zwischen Abzweigpunkt 9 und Fluidauslass 8 in der ersten Position zum Durchströmen mit Abgas frei und verschließt diese in der zweiten Position. Das zweite Schmetterlingsventil 15b ist hingegen in der Verdampfer-Bypassleitung 10 angeordnet. Es dient zum Verschließen der Verdampfer-Bypassleitung 10 in der ersten Position, wohingegen es diese in der zweiten Position zum Durchströmen mit Abgas freigibt, so dass dieses in der Umgebung U freigesetzt werden kann.

Als Bestandteil der in der in den Figuren 4 und 5 gezeigten Ventilvorrichtung 1 1 kann in der Verbindungsleitung 6 ein Dichtungselement (der Übersichtlichkeit halber in den Figuren nicht gezeigt), insbesondere in der Art eines Dichtungsrings, zum Abdichten der Verbindungsleitung 6 gegen die Umgebung U der Abgasanla- ge 1 vorgesehen werden, an welchem sich die Ventilklappe 13 bzw. die beiden Klappenabschnitte 13.1 a, 13.1 b des ersten Schmetterlingsventils 15a in der zweiten Position abstützt/abstützen.

Die Figur 6 zeigt eine Variante der Ventilvorrichtung der Figur 1 mit nur einem einzigen Schmetterlingsventil 15. Im Beispielszenario der Figur 6 können die Verbindungsleitung 6 und die Verdampfer-Bypassleitung 10 integral an dem zweiten Gehäuse 5 der Abgasverdampfungseinrichtung 3 ausgeformt sein. Somit entfällt die Bereitstellung zusätzlicher, separater Bauteile zur Realisierung von Verbindungsleitung 6 und Verdampfer-Bypassleitung 10, was den Zusammenbau der Abgasverdampfungseinrichtung 3 vereinfacht. Im Beispiel der Figur 6 besitzt die Ventilvorrichtung 1 1 genau ein im Abzweigpunkt 9 angeordnetes Schmetterlingsventil 15 mit zwei Klappenabschnitten 13a, 13b und einer zwischen den beiden Klappenabschnitten 13a, 13b drehfest angeordneten Ventilspindel 12a. Das Schmetterlingsventil 15 ist dabei zwischen der ersten und der zweiten Position drehverstellbar, wobei Figur 6 das Schmetterlingsventil 15 in seiner zweiten Position zeigt. Die erste Position des Schmetterlingsventils 15 ist in Figur 6 gestrichelt angedeutet. Wie Figur 6 anschaulich belegt, sind die beiden Klappenabschnitte 13a, 13b derart ausgebildet, dass sie in der ersten Position einen Leitungswandabschnitt 28a der Verbindungsleitung 6 ausbilden. Demgegenüber bilden sie in der zweiten Position einen Leitungswandabschnitt 28b der Verdampfer-Bypassleitung 10 aus. Eine derartige Konfiguration benötigt besonders wenig Bauraum. Zwischen der Verbindungsleitung 6 und der Bypassleitung 10 ist integral ein gekrümmt ausgebildeter gemeinsamer Leitungswandabschnitt 29 ausgeformt. Der Leitungswandabschnitt 29 begrenzt einen Übergangsbereich 30 zwischen Verbindungsleitung 6 und Verdampfer-Bypassleitung 10, in welchem der zweite Klappenabschnitt 13b zum Verstellen der Ventilvorrichtung 1 1 zwischen der ersten und der zweiten Position beweglich angeordnet ist. Figur 2 zeigt ein Beispiel einer erfindungsgemäßen Abgasanlage 1 gemäß dem zweiten Aspekt. Dieses unterscheidet sich von jenem gemäß der Figur 1 primär darin, dass die Abgasnachbehandlungseinrichtung 2 und die Abgasverdampfungseinrichtung 3 nicht mit jeweils separaten Gehäusen ausgestattet sind, sondern - wie in Figur 2 gezeigt - die Abgasverdampfungseinrichtung 3 und darüber hinaus auch die Verbindungsleitung 6 in einem gemeinsamen Gehäuse 4 angeordnet sind. Die Abgasanlage 1 gemäß dem zweiten Aspekt ist ebenso wie jene des ersten Aspekts mit einer Ventilvorrichtung 1 1 ausgestattet, wie sie anhand der Figuren 4 und 5 erläutert wurde. Wie Figur 2 anschaulich belegt, kann am Gehäuse 4 der Abgasnachbehandlungseinrichtung 3 ein Durchbruch 22d vorgesehen sein, durch welchen die Verdampfer-Bypassleitung 10 nach außen durchgeführt ist.

Die Figur 3 zeigt schließlich ein Beispiel einer Abgasanlage 1 gemäß dem dritten Aspekt der Erfindung. Wie Figur 3 erkennen lässt, besitzt die Verbindungsleitung 6 zwischen Abgasnachbehandlungseinrichtung 2 und Abgasverdampfungseinrichtung keinen Fluidabzweig 3, wie dies bei der Abgasanlage 1 gemäß den Figuren 1 und 2 der Fall ist. Stattdessen ist die Verdampfer-Bypassleitung 10 im Beispielszenario der Figur 3 als separate Leitung ausgeführt, welche eine fluidische Direktverbindung zwischen der Abgasnachbehandlungseinrichtung 2 und der Umgebung U der Abgasanlage 1 realisiert. Auch die Abgasanlage 1 der Figur 3 um- fasst eine Ventilvorrichtung (in Figur 3 der Übersichtlichkeit halber nicht gezeigt), die sowohl in der Verbindungsleitung 6 als auch in der Verdampfer-Bypassleitung 10 vorgesehen und zwischen einer ersten und einer zweiten Position verstellbar ist. In der ersten Position der Ventilvorrichtung ist die Verbindungsleitung 6 zum Durchströmen mit Abgas freigegeben, die Verdampfer-Bypassleitung 10 hingegen verschlossen. Umgekehrt ist in der zweiten Position ist die Verbindungsleitung 6 verschlossen und die Verdampfer-Bypassleitung 10 zum Durchströmen mit Abgas freigegeben. Werden die oben im Zusammenhang mit Figur 5 diskutierten Schmetterlingsventile 15a, 15b verwendet, so wird das erste Schmetterlingsventil 15a in der Verbindungsleitung 6 und das zweite Schmetterlingsventil 15b in der dazu separaten Verdampfer-Bypassleitung 10 angeordnet.

Bei der Abgasanlage 1 gemäß Figur 3 sind die Abgasverdampfungseinrichtung 3 und die Verbindungsleitung 6 in derselben Weise wie bei der Abgasanlage 1 gemäß dem zweiten Aspekt in einem gemeinsamen Gehäuse 4 angeordnet. Am Gehäuse 4 der Abgasnachbehandlungseinrichtung 2 ist ebenfalls wenigstens ein Befestigungselement 17 vorgesehen, mittels welchem dieses am Rahmenteil 26 des Kraftfahrzeugs befestigt werden kann. Wie Figur 3 weiter entnommen werden kann, ist im Gehäuse 4 der Abgasnachbehandlungseinrichtung 2 darüber hinaus eine Trennwand 20 vorgesehen, welche das Gehäuse 4 in einen ersten und einen zweiten Gehäuseinnenraum 21 a, 21 b unterteilt. Der erste Gehäuseinnenraum 21 a beherbergt die Abgasnachbehandlungseinrichtung 2, der zweiten Gehäuseinnenraum 21 b die Abgasverdampfungseinrichtung 3. In der Trennwand 20 ist ein erster Durchbruch 22a vorgesehen, der von der Verbindungsleitung 6 durchgriffen wird, so dass der Fluideinlass 7 der Verbindungsleitung 6 im ersten Gehäuseinnenraum 21 a angeordnet ist. Für die Bypass-Verbindungsleitung 10 ist in der Trennwand 20 entsprechend ein zweiter Durchbruch 22b vorgesehen, welchen diese durchgreift. An einer der Trennwand 20 gegenüberliegenden Gehäusewand 23 des zweiten Gehäuseinnenraums 21 a ist schließlich ein dritter Durchbruch 22c realisiert, welcher ebenso wie besagter zweiter Durchbruch 22b von der Verdampfer- Bypassleitung 10 durchgriffen wird. Somit erstreckt sich die Verdampfer- Bypassleitung 10 im zweiten Gehäuseinnenraum 21 b fluidisch getrennt zu diesem zwischen dem zweiten und dritten Durchbruch 22b, 22c.

Im Folgenden sei das Augenmerk nochmals auf die Gehäusewand 23 gerichtet. Man erkennt, dass in dieser eine Durchgangsöffnung 16 vorgesehen ist, durch welche die gesamte Abgasverdampfungseinrichtung 3 einschließlich eines als Befestigungsplatte 25 ausgebildeten Befestigungsflansches 27 in den zweiten Gehäuseinnenraum 21 b des Gehäuses 4 eingesetzt werden kann, wobei die Befesti- gungsplatte 25 in einem solchen, in das Gehäuse 4 eingebrachten Zustand besagte Durchgangsöffnung 16 verschließt. Der Befestigungsflansch 27 trägt die gesamte Abgasverdampfungseinrichtung 3 und ist selbst an der Gehäusewand 20 fixiert. Figur 3 illustriert ferner, dass in der Befestigungsplatte 25 auch ein Abgas- auslass 24 der Abgasverdampfereinrichtung 3 angeordnet ist.