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Title:
EXHAUST GAS TREATMENT DEVICE, METHOD FOR PROCESSING EXHAUST GAS, AND MOTOR VEHICLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2013/026533
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention relates to an exhaust gas treatment device for processing exhaust gas from a combustion unit, in particular a diesel engine. Furthermore, the invention relates to a method for processing exhaust gas from a combustion unit by selective catalytic reaction, and to a motor vehicle, in which the method according to the invention is implemented or which includes the exhaust gas treatment device according to the invention. According to the invention, the exhaust gas treatment device comprises an exhaust gas system and an oxidation catalyst, a reduction catalyst for selective catalytic reduction and a particle filter arranged therein, wherein the oxidation catalyst is arranged upstream of the reduction catalyst and the reduction catalyst is arranged upstream of the particle filter. The reduction catalyst (50) is arranged in the exhaust gas system (20) so far upstream in the exhaust gas flow direction (23) that the heat of the exhaust gas passing through the reduction catalyst (50) is sufficient to bring the reduction catalyst (50) to operating temperature.

Inventors:
SPRUTE JOERG (DE)
Application Number:
PCT/EP2012/003387
Publication Date:
February 28, 2013
Filing Date:
August 08, 2012
Export Citation:
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Assignee:
VOLKSWAGEN AG (DE)
SPRUTE JOERG (DE)
Domestic Patent References:
WO2012110720A12012-08-23
WO2012123660A12012-09-20
Foreign References:
DE10250050A12004-05-06
DE102008051496A12009-05-14
DE10323607A12004-12-09
Attorney, Agent or Firm:
VOLKSWAGEN AG (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Abgasbehandlungseinrichtung zur Aufbereitung von Abgas eines Verbrennungsaggregats, insbesondere eines Dieselmotors, umfassend einen Abgasstrang und darin angeordnet einen Oxidationskatalysator, einen Reduktionskatalysator zur selektiven katalytischen Reduktion und einen Partikelfilter, wobei der Oxidationskatalysator stromaufwärts des Reduktionskatalysators und der Reduktionskatalysator stromaufwärts des Partikelfilters angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Reduktionskatalysator (50) im

Abgasstrang (20) in Abgas-Strömungsrichtung (23) derart weit stromaufwärts angeordnet ist, dass die Wärme des den Reduktionskatalysator (50) passierenden Abgases ausreicht, um den Reduktionskatalysator (50) auf Betriebstemperatur zu bringen.

2. Abgasbehandlungseinrichtung zur Aufbereitung von Abgas nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das den Reduktionskatalysator (50) passierende Abgas noch wenigstens 40 % der Temperatur aufweist, die das Abgas direkt nach der Verbrennung im Verbrennungsaggregat (10) hat.

3. Abgasbehandlungseinrichtung zur Aufbereitung von Abgas nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass das den Reduktionskatalysator (50) passierende Abgas noch wenigstens 80 % der Temperatur aufweist, die das Abgas direkt nach der Verbrennung im Verbrennungsaggregat (10) hat.

4. Abgasbehandlungseinrichtung zur Aufbereitung von Abgas nach einem der

vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Reduktionskatalysator (50) ein Dosiermodul (51) zur dosierten Einbringung des Reduktionsmittels aufweist, wobei das Dosiermodul (51) eine von einem Kühlmedium durchströmbare Kühlungseinheit (52) aufweist und derart ausgestaltet und ausgelegt ist, dass die Kühlungseinheit (52) strömungstechnisch mit einer Kühleinrichtung (80) des Verbrennungsaggregats (10) verbindbar ist, so dass Kühlmedium von der Kühlungseinrichtung (80) zur Kühlung des Dosiermoduls (51) nutzbar ist.

5. Abgasbehandlungseinrichtung zur Aufbereitung von Abgas nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Reduktionskatalysator (50) an einem den Oxidationskatalysator (30) mit dem Partikelfilter (60) verbindenden Modul (40) angeordnet ist.

6. Abgasbehandlungseinrichtung zur Aufbereitung von Abgas nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Modul (40) ein von Abgas durchströmbares Gehäuse (41) aufweist, welches als Gehäuse (41) des Reduktionskatalysators (50) dient.

7. Abgasbehandlungseinrichtung zur Aufbereitung von Abgas nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Reduktionskatalysator (50) am Partikelfilter (60) angeordnet ist.

8. Abgasbehandlungseinrichtung zur Aufbereitung von Abgas nach einem der

vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die

Abgasbehandlungseinrichtung weiterhin eine Niederdruck-Abgasrückführungseinrichtung (70) aufweist.

9. Abgasbehandlungseinrichtung zur Aufbereitung von Abgas nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Niederdruck-Abgasrückführungseinrichtung (70) eine

Kühleinrichtung (80) umfasst, die derart wärmetechnisch mit dem Dosiermodul (51) des Reduktionskatalysators (50) verbunden ist, dass mittels der Kühleinrichtung (80) der Niederdruck-Abgasrückführungseinrichtung (70) das Dosiermodul (51) kühlbar ist.

10. Verfahren zur Aufbereitung von Abgas eines Verbrennungsaggregats durch selektive

katalytische Reduktion, insbesondere Aufbereitung von Abgas eines Dieselmotors, welches durch einen mit dem Verbrennungsaggregat gekoppelten Abgasstrang strömt, wobei in dem Abgasstrang ein Oxidationskatalysator stromaufwärts eines zur selektiven

katalytischen Reduktion vorgesehenen Reduktionskatalysators und der

Reduktionskatalysator stromaufwärts eines Partikelfilters angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass Wärme des den Reduktionskatalysator passierenden Abgases genutzt wird, um den Reduktionskatalysator auf Betriebstemperatur zu erwärmen.

11. Verfahren zur Aufbereitung von Abgas nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass ausschließlich Wärme des den Reduktionskatalysator passierenden Abgases genutzt wird, um den Reduktionskatalysator auf Betriebstemperatur zu bringen.

12. Verfahren zur Aufbereitung von Abgas nach einem der Ansprüche 10 und 11 , dadurch gekennzeichnet, dass das Reduktionsmittel direkt in den Partikelfilter oder in ein Modul eingespritzt wird, welches den Oxidationskatalysator mit dem Partikelfilter

strömungstechnisch verbindet.

13. Kraftfahrzeug, insbesondere dieselmotorisch betriebenes Kraftfahrzeug, mit einer

Abgasbehandlungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9.

14. Kraftfahrzeug nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der

Reduktionskatalysator (50) ein Dosiermodul (51) zur dosierten Einbringung des

Reduktionsmittels aufweist, wobei das Dosiermodul (51) eine von einem Kühlmedium durchströmbare Kühlungseinheit (52) aufweist und strömungstechnisch mit einer

Kühleinrichtung (80) des Verbrennungsaggregats (10) verbunden ist.

15. Kraftfahrzeug nach einem der Ansprüche 13 und 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Reduktionskatalysator (50) oberhalb des Kraftfahrzeug-Unterbodens (110) angeordnet ist.

Description:
Beschreibung

Abgasbehandlungseinrichtung, Verfahren zur Aufbereitung von Abgas und Kraftfahrzeug

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Abgasbehandlungseinrichtung zur Aufbereitung von Abgas eines Verbrennungsaggregats, insbesondere eines Dieselmotors. Weiterhin betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Aufbereitung von Abgas eines Verbrennungsaggregats durch selektive katalytische Reaktion, sowie ein Kraftfahrzeug, in dem das erfindungsgemäße Verfahren realisiert wird beziehungsweise welches die erfindungsgemäße

Abgasbehandlungseinrichtung aufweist.

Eine gründliche und effiziente Reinigung der Abgase einer Verbrennungskraftmaschine kann durch die Zugabe eines Reduktionsmittels zum Abgas in einer

Abgasnachbehandlungseinrichtung erfolgen. Dabei werden insbesondere bei mager betriebenen Verbrennungskraftmaschinen, bei denen für die Verbrennung ein Luftüberschuss gegenüber einem stöchiometrischen Kraftstoff-Luft-Gemisch vorliegt, die Stickoxidverbindungen im Abgas reduziert. Als Reaktionsmittel wird üblicherweise Ammoniak verwendet. Bei ausreichenden Temperaturen des Abgases werden die Stickoxidverbindungen zusammen mit dem Ammoniak zu unschädlichen Bestandteilen wie Wasser und Stickstoff reduziert.

Üblicherweise erfolgt die Zugabe des Reduktionsmittels aufgrund von beengten

Bauraumverhältnissen im Motorbereich an einem Kraftfahrzeug in dessen Unterbodenbereich und somit in dem dort verlaufenden Abgasstrang. Oftmals werden dabei zweiteilige

Reduktionskatalysatoren oder auch zwei voneinander getrennte Reduktionskatalysatoren im Unterbodenbereich angeordnet. Dies bedingt einen gewissen Fertigungs- und Montageaufwand sowie einen erhöhten Energiebedarf, um die im Unterbodenbereich angeordneten

Katalysatoren auf die erforderliche Betriebstemperatur zu bringen. Üblicherweise wird dies durch eine elektrische Heizung an oder in den Reduktionskatalysatoren realisiert, oder durch eine so genannte verschleppte Verbrennung von Treibstoff im Verbrennungsmotor. Das bedeutet, dass der Verbrennungsmotor die chemische Energie des Treibstoffes nicht optimal in Bewegungsenergie des Kraftfahrzeuges umsetzen kann. Zudem sind lediglich zirka 400 °C bis 450 °C durch die verschleppte Verbrennung von Treibstoff in den Reduktionskatalysatoren erreichbar.

BESTÄTIGUNGSKOPIE Die Zuführung von Wärme zu den Reduktionskatalysatoren dient zum einen zur Erwärmung des Abgases zwecks Realisierung der erforderlichen Reduktion und zum anderen zur Erwärmung des Reduktionsmittels, um den dort enthaltenen Wasseranteil möglichst schnell in eine

Gasphase zu versetzen.

Aus der DE 102 50 050 A1 ist bekannt, dass sich die Effizienz des Reduktionskatalysators erhöhen lässt, wenn Verbrennungswärme eines Verbrennungsmotors genutzt wird.

Auch aus der 10 2008 051 496 A1 ist der Hinweis entnehmbar, dass eine hohe Temperatur des Abgases günstig für den Betrieb des Reduktionskatalysators ist.

Die DE 103 23 607 A1 lehrt eine Vorrichtung zur Reinigung von Abgasen eines

Verbrennungsmotors, die einen Oxidationskatalysator, einen Partikelfilter und einen

Reduktionskatalysator aufweist. Der Reduktionskatalysator ist dabei mit dem Partikelfilter zu einer baulichen Einheit zusammengefasst.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung sowie ein Verfahren zur Verfügung zu stellen, mit denen in effizienter und kostengünstiger Weise die

Stickoxidverbindungen im Abgas reduziert werden können.

Diese Aufgabe wird durch die erfindungsgemäße Abgasbehandlungseinrichtung nach Anspruch 1 sowie das erfindungsgemäße Verfahren zur Aufbereitung von Abgas eines

Verbrennungsaggregats nach Anspruch 10 gelöst. Ergänzend wird gemäß Anspruch 13 ein Kraftfahrzeug vorgeschlagen, welches eine erfindungsgemäße Abgasbehandlungseinrichtung umfasst.

Es wird erfindungsgemäß eine Abgasbehandlungseinrichtung zur Aufbereitung von Abgas eines Verbrennungsaggregats, insbesondere eines Dieselmotors, zur Verfügung gestellt, wobei die Abgasbehandlungseinrichtung einen Abgasstrang und darin angeordnet einen

Oxidationskatalysator, einen Reduktionskatalysator zur selektiven katalytischen Reduktion und einen Partikelfilter aufweist, wobei der Oxidationskatalysator stromaufwärts des

Reduktionskatalysators und der Reduktionskatalysator stromaufwärts des Partikelfilters angeordnet ist. Es ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass der Reduktionskatalysator im

Abgasstrang in Abgas-Strömungsrichtung derart weit stromaufwärts angeordnet ist, dass die Wärme des den Reduktionskatalysator passierenden Abgases ausreicht, um den Reduktionskatalysator auf Betriebstemperatur zu bringen. Die Wärme des den

Reduktionskatalysator passierenden Abgases ist dabei die Wärme des Abgases des

Verbrennungsaggregats, gegebenenfalls abzüglich etwaiger Wärmeverluste durch den

Transport des Abgases vom Verbrennungsaggregat zum Reduktionskatalysator. Die

Abgaswärme ist somit die Wärme, die bei der exothermen Verbrennung des Kraftstoffes im Verbrennungsaggregat entsteht. Die Erfindung hat somit den Vorteil, dass die Temperatur des Abgases nach der exothermen Reaktion im Verbrennungsaggregat zur Zersetzung des

Reduktionsmittels Ammoniak genutzt werden kann, sowie zur Reduktion von

Stickstoffverbindungen zusammen mit Ammoniak zu unschädlichen Stoffen wie Wasser und Stickstoff. Der Reduktionskatalysator ist dabei bevorzugt ein so genannter SCR-Katalysator (selective catalytic reduction), der ein Reduktionsmittel, wie zum Beispiel Harnstoff,

beziehungsweise einen Reduktionsmittel-Vorläufer, wie zum Beispiel eine Harnstoff-Wasser- Lösung, in Ammoniak umsetzt, welches dann katalytisch mit Stickoxiden selektiv zu Stickstoff . und Wasser konvertiert wird. Dadurch lässt sich der Ausstoß von Stickoxiden um bis zu 90 % verringern.

Ein solcher Reduktionskatalysator ist erfindungsgemäß im Abgasstrang in Abgas- Strömungsrichtung derart weit stromaufwärts angeordnet, dass die Wärme des den

Reduktionskatalysator passierenden Abgases ausreicht, um eine Zersetzung des

Reduktionsmittels zu realisieren und/oder eine Reduktion von Stickstoffverbindungen zusammen mit Ammoniak zu den genannten unschädlichen Stoffen wie Wasser und Stickstoff durchzuführen. Durch die erfindungsgemäße Anordnung des Reduktionskatalysators stromabwärts des Oxidationskatalysators ergibt sich der Vorteil der zusätzlichen Ausnutzung der Wärme des Abgases nach der exothermen Reaktion im Oxidationskatalysator. Das heißt, dass der Oxidationskatalysator im Betriebszustand die Temperatur des Abgases ebenfalls erhöht, so dass der nachgeschaltete Reduktionskatalysator noch effizienter betreibbar ist.

Durch die optimale Reduktion im Reduktionskatalysator gelangen aufbereitete Abgase in den nachgeschalteten Partikelfilter.

Des Weiteren kann zusätzlich ein Abgasturbolader im Abgasstrang angeordnet sein, wobei in diesem Falle der Reduktionskatalysätor stromaufwärts des Abgasturboladers angeordnet ist, da dort die Temperatur des Abgases höher ist als an einer Position stromabwärts des

Abgasturboladers. Es lässt sich eine Wirkungsgradverbesserung bis auf zirka 90 % des Reduktionskatalysators erreichen, da nicht mehr eine herkömmliche elektrische Aufheizung des Reduktionsmittels oder eine verschleppte Verbrennung notwendig ist, so dass insgesamt der C0 2 -Ausstoß verringert werden kann und/oder weniger Kraftstoff einzusetzen ist.

In bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, der der Reduktionskatalysator derart weit stromaufwärts angeordnet ist, dass das den Reduktionskatalysator passierende Abgas noch wenigstens 40 % und in besonders bevorzugter Ausführungsform wenigstens 80 % der Temperatur aufweist, die das Abgas direkt nach der Verbrennung im Verbrennungsaggregat hat. Die Erfindung betrifft somit eine Abgasbehandlungseinrichtung, die, wenn sie an ein Verbrennungsaggregat angeschlossen ist, von Abgas durchströmt ist, wobei das Abgas, welches am Reduktionskatalysator entlang strömt, noch wenigstens 40 % der Temperatur hat, die das Abgas direkt nach der Verbrennung im Verbrennungsaggregat aufweist. Vorzugsweise sollte die Position des Reduktionskatalysators so dicht am Verbrennungsaggregat sein, dass das den Reduktionskatalysator passierende Abgas eine Temperatur von mindestens 60 % und bevorzugt mindestens 80 % und in besonders günstiger Ausgestaltung mindestens 90 % der Temperatur des Abgases direkt nach der Verbrennung im Verbrennungsaggregat hat.

Der Abgasstrang, in dem der Reduktionskatalysator angeordnet ist, weist vorzugsweise eine Anschlusseinrichtung zum Anschließen des Abgasstranges am Verbrennungsaggregat auf, so dass der Reduktionskatalysator so dicht wie möglich am Verbrennungsaggregat angeordnet werden kann. Dabei kann der Abgasstrang einfache Leitungsstücke oder auch weitere

Aggregate, wie zum Beispiel weitere Katalysatoren, aufweisen. Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Abgasstranges ergibt sich der Vorteil des konstruktiv einfacheren Verlaufs der Abgasanlage am Unterboden eines Kraftfahrzeuges, da am Unterboden beziehungsweise unter dem Unterboden kein Reduktionskatalysator mehr angeordnet werden muss.

Durch die erfindungsgemäße frühzeitige Ausnutzung der hohen Temperatur des Abgases ist es möglich, schon wesentlich früher als bisher praktiziert Reduktionsmittel in das Abgas einzubringen und somit früher als bei herkömmlichen Reduktionsverfahren die

Stickstoffverbindungen umzuwandeln. Durch die erfindungsgemäße frühe Einbringung des Reduktionsmittels in das Abgas lässt sich optimal eine frühe Homogenisierung des Abgases, das heißt eine gleichmäßige Verteilung des Reduktionsmittels im Abgas, erreichen, so dass die Reduktion effizient realisiert werden kann. Außerdem kann thermische Energie des Verbrennungsaggregates genutzt werden, welche mittels Wärmestrahlung über die Umgebungsluft und/oder mittels Wärmeleitung im festen Material des an das Verbrennungsaggregat angeschlossenen Abgasstrangs zum

Reduktionskatalysator gelangt, so dass die Temperatur des Abgases mindestens die bevorzugten 40 % und vorzugsweise über 80 % der Temperatur des Abgases unmittelbar nach dem Verbrennungsprozess beträgt. Durch die effiziente Betriebsweise des dicht am

Verbrennungsaggregat angeordneten Reduktionskatalysators ist lediglich ein

Reduktionskatalysator erforderlich, wodurch zusätzlich Volumen im Unterbodenbereich gewonnen beziehungsweise zur Verfügung gestellt wird und die Montage des Abgasstranges erleichtert wird.

In einer bevorzugten Ausgestaltung der Abgasbehandlungseinrichtung ist vorgesehen, dass der Reduktionskatalysator ein Dosiermodul zur dosierten Einbringung des Reduktionsmittels aufweist, wobei das Dosiermodul eine von einem Kühlmedium durchströmbare Kühlungseinheit aufweist und derart ausgestaltet und ausgelegt ist, dass die Kühlungseinheit

strömungstechnisch mit einer Kühleinrichtung des Verbrennungsaggregats verbindbar ist, so dass Kühlmedium von der Kühlungseinrichtung zur Kühlung des Dosiermoduls nutzbar ist. Die Einbringung des Reduktionsmittels erfolgt bevorzugt durch Einspritzung. Das Dosiermodul wird durch die hohe Temperatur des Abgases erwärmt, wobei die bereits genannten Vorteile generiert werden. Das Dosiermodul kann zur Erleichterung und der Realisierung der

Einspritzung des Reduktionsmittels gekühlt werden. Eine Kühlung ist insbesondere dann notwendig, wenn eine Erwärmung des Dosiermoduls über 80 °C zu erwarten ist, welche zu einer vorzeitigen Alterung des Harnstoffes führt. Aus fertigungstechnischen Gründen sowie hinsichtlich der Gewichtsoptimierung ist die Abgasbehandlungseinrichtung vorteilhaft ausgestaltet, wenn eine Kühleinrichtung des Verbrennungsaggregates das Dosiermodul ebenfalls mit Kühlmedium speisen kann. Bei Verwendung eines Dieselmotors als

Verbrennungsaggregat kann die Kühlungseinheit des Dosiermoduls an die Kühlung des Motors angeschlossen sein, wodurch sich eine einfache und effiziente sowie gewichts- und

volumensparende Kühlung des Dosiermoduls erreichen lässt.

Weiterhin kann insbesondere zum Zweck der Volumenverringerung vorgesehen sein, dass der Reduktionskatalysator an einem den Oxidationskatalysator mit dem Partikelfilter verbindenden Modul angeordnet ist. Dieses Modul kann ein so genannter Verbindungstrichter sein. Ein solches Modul ist kostengünstig herstellbar und erlaubt in einfacher Weise eine platzsparende Anordnung des Dosiermoduls des Reduktionskatalysators. Diese Ausführungsform der Erfindung ist insbesondere dann vorteilhaft ausgestaltet, wenn das Modul ein vom Abgas durchströmbares Gehäuse aufweist, welches als Gehäuse des

Reduktionskatalysators dient. In dieser Ausführungsform kann eine Einspritzung des

Reduktionsmittels direkt in das Gehäuse beziehungsweise in das Modul erfolgen.

In alternativer Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass der Reduktionskatalysator direkt am Partikelfilter angeordnet ist. Das heißt, dass der Partikelfilter und der Reduktionskatalysator zusammen eine bauliche Einheit ausbilden, die insgesamt ein geringes Volumen aufweist, da das Gehäuse des Partikelfilters teilweise auch als Gehäuse des Reduktionskatalysators verwendet wird.

Weiterhin kann vorgesehen sein, dass die erfindungsgemäße Abgasbehandlungseinrichtung eine Niederdruck-Abgasrückführungseinrichtung aufweist. Diese Kombination der

erfindungsgemäßen Abgasbehandlungseinrichtung mit einer Niederdruck- Abgasrückführungseinrichtung hat den Vorteil der einfachen und kostengünstigen

Abgasführung vom Reduktionskatalysator zur Niederdruck-Abgasrückführungseinrichtung, im Gegensatz zu herkömmlichen Ausführungsformen mit dem Reduktionskatalysator am

Unterboden eines Kraftfahrzeuges, bei denen erhöhter baulicher Aufwand zur Abgasführung vom Reduktionskatalysator zur Niederdruck-Abgasrückführungseinrichtung anfällt. Eine Niederdruck-Abgasrückführungseinrichtung hat gegenüber einer Hochdruck- Abgasrückführungseinrichtung den Vorteil, dass der gesamte Abgasmassenstrom über eine Turbine für die Leistungsentwicklung zur Verfügung steht. Bei einer Hochdruck- Abgasrückführungseinrichtung wird ein Abgasmassenstrom vor der Turbine entnommen und dem Aggregat wieder zugeführt. Dieser Massenstrom kann nicht mehr zum Aufbau des Ladedrucks genutzt werden.

In vorteilhafter Ausführungsform weist die Niederdruck-Abgasrückführungseinrichtung eine Kühleinrichtung auf, die derart wärmetechnisch mit dem Dosiermodul des

Reduktionskatalysators verbunden ist, dass mittels der Kühleinrichtung der Niederdruck- Abgasrückführungseinrichtung das Dosiermodul kühlbar ist. Dabei lässt sich eine direkte oder indirekte Kühlung realisieren. Bei einer direkten Kühlung ist eine unmittelbare thermische Kopplung zwischen der Kühleinrichtung und dem Dosiermodul vorgesehen. Bei einer indirekten Kühlung wird zumindest ein Teilstrom eines Kühlmediums der Kühleinrichtung dem

Dosiermodul zugeleitet. Somit ist eine vollständige oder teilweise Kühlung des Dosiermoduls möglich. Es wird außerdem erfindungsgemäß ein Verfahren zur Aufbereitung von Abgas eines

Verbrennungsaggregats durch selektive katalytische Reduktion zur Verfügung gestellt, insbesondere zur Aufbereitung von Abgas eines Dieselmotors. Dabei strömt das Abgas durch einen mit dem Verbrennungsaggregat gekoppelten Abgasstrang, wobei in dem Abgasstrang ein Oxidationskatalysator stromaufwärts eines zur selektiven katalytischen Reduktion

vorgesehenen Reduktionskatalysators und der Reduktionskatalysator stromaufwärts eines Partikelfilters angeordnet ist und die Wärme des den Reduktionskatalysator passierenden Abgases genutzt wird, um den Reduktionskatalysator auf Betriebstemperatur zu erwärmen. Die Wärme des Abgases wird dabei zur Erwärmung des Reduktionskatalysators aus dem kalten Zustand sowie zur Aufrechterhaltung der Betriebstemperatur genutzt. Es kann dabei vorgesehen sein, dass ausschließlich Wärme des den Reduktionskatalysator passierenden Abgases genutzt wird, um den Reduktionskatalysator auf Betriebstemperatur zu bringen beziehungsweise zu halten. Als Reduktionsmittel kann dabei ein Reduktionsmittelvorläufer, wie zum Beispiel gasförmiges Ammoniak, oder auch eine Reduktionsmittelvorläuferlösung, wie zum Beispiel auch eine wässrige Lösung mit gelöstem Harnstoff, genutzt werden. Vorzugsweise sollte das den Reduktionskatalysator passierende Abgas eine Temperatur von mindestens 40 %, insbesondere 60 % und in besonderer Ausführungsform mindestens 80 % und

bestmöglich mindestens 90 % der Temperatur des Abgases direkt nach der Verbrennung im Verbrennungsaggregat haben. Das heißt, dass das Abgas nach dem Austritt aus dem

Verbrennungsaggregat nicht noch einmal elektrisch erwärmt wird, sondern die Temperatur des Abgases ausschließlich auf die exotherme Reaktion im Verbrennungsprozess im

Verbrennungsaggregat und/oder im Oxidationskatalysator zurückzuführen ist. Eine geringere der Temperatur des Abgases im Reduktionskatalysator ist demzufolge lediglich auf eine

Wärmeübertragung auf die Umgebung des Abgasstranges stromabwärts des

Verbrennungsaggregates zurückzuführen.

Das Reduktionsmittel kann dabei direkt in den Partikelfilter oder in ein Modul eingebracht werden, welches den Oxidationskatalysator mit dem Partikelfilter strömungstechnisch verbindet. Das Reduktionsmittel kann an diesen Stellen durch Einspritzung in das Abgas eingebracht werden.

Erfindungsgemäß wird außerdem ein Kraftfahrzeug zur Verfügung gestellt, insbesondere ein dieselmotorisch betriebenes Kraftfahrzeug, welches eine erfindungsgemäße

Abgasbehandlungseinrichtung aufweist. Dieses Kraftfahrzeug kann derart ausgestaltet sein, dass der Reduktionskatalysator ein Dosiermodul zur dosierten Einbringung des

Reduktionsmittels aufweist, wobei das Dosiermodul eine von einem Kühlmodul durchströmbare Kühleinheit aufweist und strömungstechnisch mit einer Kühleinrichtung des

Verbrennungsaggregats verbunden ist. Alternativ oder hinzukommend kann vorgesehen sein, dass die Kühlungseinheit des Dosiermoduls mit einem Kühler einer Abgasrückführungsanlage strömungstechnisch verbunden ist. In beiden Ausgestaltungsvarianten lässt sich eine bereits vorhandene Kühleinrichtung zur Kühlung des Dosiermoduls verwenden. In bevorzugter

Ausführungsform des Kraftfahrzeuges ist dieses derart ausgestaltet, dass der

Reduktionskatalysator oberhalb des Kraftfahrzeug-Unterbodens angeordnet ist. Bevorzugt weist das Kraftfahrzeug lediglich einen Reduktionskatalysator auf, nämlich den Reduktionskatalysator in der erfindungsgemäßen Abgasbehandlungseinrichtung, wobei der Reduktionskatalysator erfindungsgemäß sehr dicht am Motor und somit nicht mehr im Unterbodenbereich angeordnet ist.

Die Erfindung wird nachfolgend in Ausführungsbeispielen anhand der zugehörigen

Zeichnungen erläutert. Es zeigen:

Figur 1 ein Verbrennungsaggregat mit erfindungsgemäßer

Abgasbehandlungseinrichtung in perspektivischer Ansicht;

Figur 2 einen vergrößerten Ausschnitt aus der in Figur 1 dargestellten

Abgasbehandlungseinrichtung;

Figur 3 ein Dosiermodul eines Reduktionskatalysators;

Figur 4 den Reduktionskatalysator in Ansicht von der Seite;

Figur 5 den Oxidationskatalysator mit daran angeschlossenem Reduktionskatalysator in Ansicht von vorn;

Figur 6 den Oxidationskatalysator mit angeschlossenem Reduktionskatalysator in

Schnittansicht;

Figur 7 eine erfindungsgemäße Abgasbehandlungseinrichtung mit integrierter

Niederdruck-Abgasrückführungseinrichtung; und

Figur 8 ein Kraftfahrzeug in Ansicht von der Seite. In Figur 1 ist deutlich ein Verbrennungsaggregat 10 ersichtlich, an dessen Abgasstrang 20 an einer Anschlusseinrichtung 21 ein Oxidationskatalysator 30 und an diesem stromabwärts in Abgas-Strömungsrichtung 23 im strich-punktierte angedeuteten Abgaspfad 22 ein

Reduktionskatalysator 50 an einem verbindenden Modul 40 beziehungsweise an dessen Gehäuse 41 angeordnet ist. Das verbindende Modul 40 führt zu einem Partikelfilter 60, der ebenfalls im Abgaspfad 22 angeordnet ist.

Das heißt, dass der Reduktionskatalysator 50 am Gehäuse 41 des verbindenden Moduls 40 zwischen dem Oxidationskatalysator 30 und dem Partikelfilter 60 angeordnet ist.

Entgegen herkömmlichen Ausführungsformen ist somit der Reduktionskatalysator 50 sehr dicht am Verbrennungsaggregat 10 beziehungsweise an der Anschlusseinrichtung 21 angeordnet, so dass Wärme des Abgases, welches aus der exothermen Reaktion im Verbrennungsaggregat 10 entsteht, genutzt wird, um den Reduktionskatalysator 50 auf die erforderliche

Betriebstemperatur zu bringen beziehungsweise ihn auf dieser Temperatur zu halten. Dabei kann zusätzlich auch die Wärme im Reduktionskatalysator 50 genutzt werden, die bei einer exothermen Reaktion im Oxidationskatalysator 30 freigesetzt wird, da der

Reduktionskatalysator 50 unmittelbar an den Oxidationskatalysator 30 anschließt.

Wie Figur 2 entnehmbar ist, ist vorzugsweise das Dosiermodul 51 des Reduktionskatalysators 50 an dem verbindenden Modul 40 beziehungsweise an dessen Gehäuse angeschlossen.

Wie in Figur 3 erkennbar ist, ergeben sich trotz üblicher beengter Bauraumverhältnisse im Motorbereich keine Kollisionen mit weiteren Bauteilen, wie zum Beispiel mit der Sammelleitung 90. Die Erfindung ist vorzugsweise an einem quer einzubauenden beziehungsweise

eingebauten Dieselmotor anzuwenden.

In den Figuren 4 und 5 ist die zweckmäßige Ausgestaltung des Gehäuses 41 des verbindenden Moduls 40 gezeigt, um die Reduktion in diesem Modul 40 durchführen zu können. Ersichtlich ist, dass zur Realisierung der Reduktion im Wesentlichen lediglich das Dosiermodul 51 am verbindenden Modul 40 anzuordnen ist.

Aus Figur 6 ist ersichtlich, in welchem Bereich die eigentliche Reduktion realisiert wird. Das Abgas strömt im Abgaspfad 22 entlang der Abgas-Strömungsrichtung 23 durch den

Oxidationskatalysator 30 und von diesem in das Gehäuse 41. Das an diesem Gehäuse 41 angesetzte Dosiermodul 51 des Reduktionskatalysators 50 ermöglicht die Einbringung des Reduktionsmittels in das heiße Abgas zur Realisierung der Reduktion. Dabei erfolgt die

Einbringung des Reduktionsmittels durch das Dosiermodul 51 bevorzugt durch eine

Einspritzung 53, wie sie im Hohlraum des Gehäuses 41 angedeutet ist. Eine Kühlungseinheit 52 am Dosiermodul 51 kann dabei mit einer Kühleinrichtung des Verbrennungsaggregates 10 strömungstechnisch verbunden sein und/oder mit einer Kühleinrichtung einer Niederdruck- Abgasrückführungseinrichtung 70 verbunden sein.

Die Anordnung einer solchen Niederdruck-Abgasrückführungseinrichtung 70 ist Figur 7 entnehmbar. Es ist ersichtlich, dass sich die Niederdruck-Abgasrückführungseinrichtung 70 im Abgaspfad 22 an den Partikelfilter 60 anschließt. Die Niederdruck- Abgasrückführungseinrichtung 70 weist dabei vorteilhafterweise eine Kühleinrichtung 80 auf, die, wie bereits beschrieben, mit der Kühlungseinheit 52 des Dosiermoduls 51 des

Reduktionskatalysators 50 verbunden sein kann. Bei entsprechender Auslegung der

Kühleinrichtung 80 des Verbrennungsaggregates 10 beziehungsweise der Niederdruck- Abgasrückführungseinrichtung 70 lässt sich das Dosiermodul 51 des Reduktionskatalysators 50 in einfacher und effizienter Weise kühlen, auch ohne Bauraum beanspruchende zusätzliche Kühlungsaggregate am Reduktionskatalysator 50 vorzusehen.

Aus Figur 8 ist ersichtlich, dass der Reduktionskatalysator 50 vorzugsweise im Motorraum des Kraftfahrzeuges 100 anzuordnen ist, und zwar so dicht wie möglich am Verbrennungsaggregat 10. Das heißt, dass der Reduktionskatalysator 50 über dem Kraftfahrzeug-Unterboden 110 angeordnet ist.

Bezugszeichenliste

Verbrennungsaggregat

Abgasstrang

Anschlusseinrichtung

Abgaspfad

Abgas-Strömungsrichtung

Oxidationskatalysator

verbindendes Modul

Gehäuse

Reduktionskatalysator

Dosiermodul

Kühlungseinheit

Einspritzung

Partikelfilter

Niederdruck-Abgasrückführungseinrichtung Kühleinrichtung

Sammelleitung

Kraftfahrzeug

Kraftfahrzeug-Unterboden