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Title:
EXHAUST-GAS TURBOCHARGER WITH ADJUSTABLE TURBINE GEOMETRY
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/005470
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an exhaust-gas turbocharger (1) for an internal combustion engine (2) having an intake duct (3) for air and having an exhaust duct (5) and having a turbine (6) arranged in the exhaust duct and having a compressor wheel (4) arranged in the intake duct, which turbine and compressor wheel are both arranged on a common shaft (24), wherein the exhaust duct has a spiral housing (7) which coaxially surrounds the turbine (6), and wherein, between the spiral housing and the turbine, there is provided a ring-shaped gap (8) through which the exhaust-gas flow flows circumferentially to the turbine, and wherein, in the ring-shaped gap, there are arranged guide blades (9, 9 ', 9'', 9'"', 10, 11) which can be rotated about an adjustment axis (12) by way of an adjustment mechanism (12, 17) for the purposes of controlling the flow resistance. To be able to compensate thermal expansion and shrinkage of the guide blades under different operating conditions, it is provided according to the invention that the adjustment mechanism of the guide blades (9, 9', 9'', 9'"', 10, 11) additionally has a displacement mechanism (18, 18a, 18b, 20, 21, 22) for the displacement of the guide blades (9, 9', 9'', 9''', 10, 11) in the ring-shaped gap (8). The displacement mechanism may be directly coupled to the adjustment mechanism.

Inventors:
EHRHARD JAN (DE)
BÖNING RALF (DE)
Application Number:
PCT/EP2016/063752
Publication Date:
January 12, 2017
Filing Date:
June 15, 2016
Export Citation:
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Assignee:
CONTINENTAL AUTOMOTIVE GMBH (DE)
International Classes:
F01D17/16; F02C6/12
Domestic Patent References:
WO1995019499A21995-07-20
Foreign References:
EP1128025A22001-08-29
EP1353040A22003-10-15
EP2233718A12010-09-29
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Claims:
Patentansprüche

1. Abgasturbolader (1) für einen Verbrennungsmotor (2) mit einem Ansaugkanal (3) für Luft und mit einem Abgaskanal (5) sowie mit einer im Abgaskanal angeordneten Turbine (6) und einem im

Ansaugkanal angeordneten Verdichterrad (4), die beide auf einer gemeinsamen Welle (24) angeordnet sind, wobei der Abgaskanal ein Spiralgehäuse (7) aufweist, das die Turbine (6) koaxial umgibt, und wobei zwischen dem Spiralgehäuse und der Turbine ein Ringspalt (8) vorgesehen ist, durch den umfangsseitig der Abgasstrom zur Turbine strömt, und wobei in dem Ringspalt Leitschaufeln (9, 9', 9'', 9'"', 10, 11) angeordnet sind, die mittels eines Verstellmechanismus (12, 17) zur Steuerung des Strömungswiderstandes um eine Verstellachse (12) drehbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass der Verstellmechanismus der Leitschaufeln (9, 9', 9'', 9''', 10, 11) zusätzlich einen Verschiebemechanismus (18, 18a, 18b, 20, 21, 22) zur Verschiebung der Leitschaufeln (9, 9', 9'', 9''', 10, 11) im Ringspalt (8) aufweist .

2. Abgasturbolader nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Ringspalt (8) wenigstens abschnittsweise von zwei Wänden (13, 14) begrenzt ist, wobei die Leitschaufeln in einer ersten der Wände (13) um die Verstellachsen (12) drehbar gelagert sind und mit der anderen, zweiten Wand (14) jeweils einen Leitschaufelspalt (15) bilden, der durch Betätigung des Verschiebeme¬ chanismus (18, 18a, 18b, 20, 21, 22) einstellbar ist.

3. Abgasturbolader nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn- zeichnet, dass j eder Verschiebemechanismus (18, 18a, 18b, 20, 21, 22) mit dem Verstellmechanismus (12, 17) mechanisch gekoppelt ist .

4. Abgasturbolader nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch ge- kennzeichnet, dass jeder Verschiebemechanismus (18, 18a, 18b, 20, 21, 22) eine Verschiebung der Leitschaufeln (9, 9', 9'', 9'"', 10, 11) quer, insbesondere senkrecht zur Strömungsrichtung (16) des Abgasstroms im Ringspalt (8), bewirkt.

5. Abgasturbolader nach Anspruch 3 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, dass j eder Verstellmechanismus (12, 17) mit einer Umsetzeinrichtung (18, 18a, 18b, 20, 21, 22) zur Umsetzung einer Drehbewegung jeder Leitschaufel (9, 9', 9'', 9' ' ', 10, 11) oder einer mit ihr verbundenen Verstellwelle (17) um die Verstellachse (12) in eine Schubbewegung in Richtung der Verstellachse (12) verbunden ist.

6. Abgasturbolader nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass jede Umsetzeinrichtung (18, 18a, 18b, 20, 21, 22) zwei Elemente in Form einer schiefen Ebene (18a) einerseits und eines im Zuge der Drehbewegung an der schiefen Ebene gleitenden Gegenkörpers (18b) andererseits aufweist, wobei eines dieser Elemente an der ersten Wand (13) und das zweite Element an der Verstellwelle (17) oder an der Leitschaufel (9', 10, 11) befestigt ist.

7. Abgasturbolader nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass jede Umsetzeinrichtung (18, 18a, 18b, 20, 21, 22) ineinandergreifende Gewinde (20) an einer der Wände (13, 14) einerseits und an der Verstellwelle (17) und/oder der Leitschaufel (9'', 10, 11) andererseits aufweist.

8. Abgasturbolader nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass jede Umsetzeinrichtung (18, 18a, 18b, 20, 21, 22) eine Ku- lissenführung (21, 22) mit einer Kulisse (22) an einer der Wände (13, 14) einerseits und einem Kulissenstein (21) an der

Verstellwelle (12) und/oder der Leitschaufel (9'"', 10, 11) andererseits oder umgekehrt eine Kulissenführung mit einer Kulisse an den Verstellwellen und/oder den Leitschaufeln ei- nerseits und jeweils Kulissensteinen an einer der Wände andererseits aufweist.

9. Abgasturbolader nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet , dass im Ringspalt (8) an wenigstens einer der Wände (13, 14) des Ringspalts (8), insbesondere an der zweiten Wand (14) , wenigstens eine Ausnehmung (25) vorgesehen ist, in die eine oder mehrere Leitschaufein (9, 9', 9'', 9'"', 10, 11) durch eine Verschiebung wenigstens teilweise eintaucht.

10. Abgasturbolader nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung (25) als umlaufende Ringnut in einer der Wände (13, 14) , insbesondere in der zweiten Wand (14) , vorgesehen ist.

Description:
Beschreibung

Abgasturbolader mit verstellbarer Turbinengeometrie Die Erfindung liegt auf dem Gebiet des Maschinenbaus und ist mit besonderem Vorteil in der Kraftfahrzeugtechnik einsetzbar. Sie bezieht sich insbesondere auf Abgasturbolader mit verstellbarer Turbinengeometrie . Zur Leistungssteigerung und zum ressourcenschonenden sowie umweltfreundlichen Betrieb von Verbrennungsmotoren werden seit langer Zeit Abgasturbolader eingesetzt, die eine Vorverdichtung der vom Verbrennungsmotor angesaugten Luft ermöglichen. Üblicherweise weisen solche Abgasturbolader im Abgasstrom des Verbrennungsmotors eine Turbine auf, die mittels einer Welle mit einem Verdichterrad im Ansaugkanal verbunden ist.

Ein effizienter Betrieb der Turbine auf der Abgasseite erfordert bei wechselnden Betriebsbedingungen des Verbrennungsmotors verschiedene Einstellungen der Gasführung in der Turbine. Zu diesem Zweck sind beispielsweise Wastegate-Ventile bekannt.

Bei Dieselmotoren, jedoch in zunehmendem Maße auch bei Ottomotoren, werden zudem oft verstellbare Turbinengeometrien eingesetzt. Diese sehen verstellbare Leitschaufeln vor, die stromaufwärts des Turbinenrades angeordnet sind. Die Leit ¬ schaufeln sind beweglich und einstellbar und innerhalb eines Ringspalts um die Turbine herum angeordnet. Da sich mit wechselnden Betriebsbedingungen insbesondere die Temperatur des Abgasstroms ändert, sind auch die Leitschaufeln thermischen Veränderungen, insbesondere der thermischen Kontraktion und Expansion bei Temperaturänderungen, ausgesetzt. Hierdurch entstehen besondere Probleme im Zusammenhang damit, dass bei verringerten Abmaßen der Leitschaufeln Spalte zu den Wänden des Ringspalts entstehen, durch die die Effizienz der Turbine insgesamt gesenkt wird. Die Schädlichkeit solcher Spalte bzw. einer ungenügend defi ¬ nierten Ringspaltgeometrie ist bereits erkannt worden und ist Gegenstand der US-Patentanmeldung US 2012/0243973 AI. Dort sind Leitschaufeln beschrieben, die auf einem Haltering um eine Schwenkachse drehbar montiert und jeweils mit Betätigungshebeln verbunden sind. Die Betätigungshebel sind schwenkbar und werden durch eine schräge Betätigungsfläche in einer Richtung parallel zur Schwenkachse vorgespannt, um ein eventuell vorhandenes mechanisches Spiel auszugleichen und definierte Positionen der Leitschaufeln zu erreichen.

Vor dem Hintergrund des Standes der Technik stellt sich die vorliegende Erfindung zur Aufgabe, einen Abgasturbolader der oben genannten Art zu schaffen, bei dem Ineffizienzen der Abgasstromführung möglichst weit reduziert sind.

Die Aufgabe wird mit den Merkmalen der Erfindung gemäß Anspruch 1 gelöst. Die Patentansprüche 2 bis 10 stellen vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung dar.

Die Erfindung bezieht sich somit auf einen Abgasturbolader für einen Verbrennungsmotor mit einem Ansaugkanal für Luft und mit einem Abgaskanal sowie mit einer im Abgaskanal angeordneten Turbine und einem im Ansaugkanal angeordneten Verdichterrad, die beide auf einer gemeinsamen Welle angeordnet sind, wobei der Abgaskanal ein Spiralgehäuse aufweist, das die Turbine koaxial umgibt, wobei zwischen dem Spiralgehäuse und der Turbine ein Ringspalt vorgesehen ist, durch den umfangsseitig der Abgasstrom zur Turbine strömt, und wobei in dem Ringspalt Leitschaufeln angeordnet sind, die mittels eines Verstellmechanismus zur Steuerung des Strömungswiderstandes um eine Verstellachse drehbar sind.

Zur Lösung der Aufgabe ist zudem vorgesehen, dass der Vers- tellmechanismus der Leitschaufeln zusätzlich einen Verschiebemechanismus zur Verschiebung der Leitschaufeln im Ringspalt aufweist. Durch den Verschiebemechanismus ist die Position der Leitschaufeln nicht nur in Bezug auf den Verstellwinkel, sondern auch in Bezug auf ihre Position im Ringspalt einstellbar. Durch eine translatorische Bewegung der Leitschaufeln kann ein Leitschaufelspalt zwischen der jeweiligen Leitschaufel und Begrenzungswänden des Ringspalts optimiert werden.

Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der Ringspalt wenigstens abschnittsweise von zwei Wänden begrenzt ist, wobei die Leitschaufeln in einer ersten der Wände um die Verstellachsen drehbar gelagert sind und mit der anderen, zweiten Wand jeweils einen Leitschaufelspalt bilden, der durch Betä ¬ tigung des Verschiebemechanismus einstellbar ist.

Zudem kann vorteilhaft vorgesehen sein, dass jeder Verschiebemechanismus mit dem Verstellmechanismus mechanisch gekoppelt ist.

Üblicherweise wird der Verstellwinkel der Leitschaufeln und damit der Strömungswiderstand der aus sämtlichen Leitschaufeln bestehenden Abgasströmungslenkeinrichtung, oder mit anderen Worten der Strömungswiderstand im Ringspalt, in Abhängigkeit vom Abgasstrom, also der pro Zeiteinheit durch den Abgaskanal abfließenden Abgasstrommenge, eingestellt. Dieser Abgasstrom ist vom Betrieb der Verbrennungskraftmaschine abhängig und besonders groß, wenn die Leistung der Kraftmaschine hoch und damit auch die Temperatur des Abgases hoch ist.

Da auf diese Weise eine Kopplung zwischen der Flussrate bzw. Flussgeschwindigkeit des Abgasstroms und seiner Temperatur besteht, ist es sinnvoll, auch die Lenkung des Abgasstroms zur Turbine durch die Leitschaufeln mit einer Maßnahme zu koppeln, die in Abhängigkeit von der Abgastemperatur die Position der Leitschaufeln im Abgasstrom derart steuert, dass der thermischen Expansion bzw. Schrumpfung Rechnung getragen wird. Deshalb kann bei einer Kopplung des Verstellmechanismus der Leitschaufeln mit dem Verschiebemechanismus sowohl die strömungsmechanische Seite durch geeignete Anströmung der Turbine als auch die Reaktion auf die thermischen Veränderungen und die Verformung der Leitschaufeln durch Ausdehnung miteinander verbunden werden. Sinkt die Abgasstromrate, so wird üblicherweise der Strömungskanal zur Turbine weiter geöffnet, das heißt, die Leitschaufeln werden in eine geöffnete Position gebracht. Gleichzeitig sinkt die Temperatur der Leitschaufeln, so dass diese thermisch

schrumpfen. Die dadurch bewirkte Vergrößerung des Spaltes zu einer Wand des Ringspalts wird durch den Verschiebemechanismus, das heißt insbesondere die Verschiebung der jeweiligen Leit ¬ schaufel auf eine Wand des Ringspalts hin, ausgeglichen. Es kann hierzu der Verstellmechanismus jeder einzelnen Leitschaufel mit einem Verschiebemechanismus derselben Leitschaufel gekoppelt sein .

Sind der Verstellmechanismus und der Verschiebemechanismus nicht miteinander gekoppelt, so müssen diese einzeln und getrennt voneinander angesteuert werden. Verschiedene Mechanismen zur Betätigung der Versteileinrichtung sind bereits bekannt, beispielsweise aus der oben genannten US 2012/0243973 AI. Eine mechanische Verschiebung der Leitschaufeln kann dann unabhängig davon vorgesehen und von außen angesteuert werden.

Sind der Verstellmechanismus und der Verschiebemechanismus miteinander gekoppelt, so kann beispielsweise vorgesehen sein, dass jeder Verschiebemechanismus eine Verschiebung der Leit ¬ schaufeln quer, insbesondere senkrecht zur Strömungsrichtung des Abgasstroms im Ringspalt, bewirkt.

Hierzu kann beispielsweise vorgesehen sein, dass jeder Vers ¬ tellmechanismus mit einer Umsetzeinrichtung zur Umsetzung einer Drehbewegung jeder Leitschaufel oder einer mit ihr verbundenen Verstellwelle um die Verstellachse in eine Schubbewegung in Richtung der Verstellachse, das heißt parallel zur Verstell ¬ achse, verbunden ist.

Als Umsetzeinrichtung ist grundsätzlich jede Art eines me- chanischen Getriebes denkbar, das die Ableitung eines Antriebs für den Verschiebemechanismus der Leitschaufeln von der

Drehbewegung der Leitschaufeln erlaubt. Hierzu kann beispielsweise vorgesehen sein, dass jede Um- setzeinrichtung zwei Elemente in Form einer schiefen Ebene einerseits und eines im Zuge der Drehbewegung an der schiefen Ebene gleitenden Gegenkörpers andererseits aufweist, wobei eines dieser Elemente an der ersten Wand und das zweite Element an der Verstellwelle oder an der Leitschaufel befestigt ist. Bei ¬ spielsweise kann an der ersten Wand oder an der Verstellwelle oder der Leitschaufel eine schiefe Ebene in Form eines Keilkörpers vorgesehen sein, und als Gegenelement kann ebenfalls ein Keilkörper mit einer schiefen Ebene vorgesehen sein. Es kann jedoch auch eine Gestaltung gewählt werden, bei der eine einzige Keilfläche mit einer geraden Fläche, das heißt einer Fläche, die senkrecht zur Verstellachse verläuft, oder einfach mit einem Gegenkörper zusammenwirkt. Der Anstellwinkel der schiefen Ebene bzw. der Keilflächen gegenüber der senkrecht zur Verstellachse verlaufenden Ebene kann zwischen wenigen Bruchteilen eines Grades und etwa 5 Grad betragen. Auch größere Winkel sind grundsätzlich denkbar. Die Umsetzeinrichtung kann grundsätzlich auch dadurch ausgestaltet sein, dass jede Umsetzeinrichtung ineinandergreifende Gewinde an einer der Wände einerseits und an der Verstellwelle und/oder der Leitschaufel andererseits aufweist. Es kann auch vorgesehen sein, dass jede Umsetzeinrichtung eine Kulissenführung mit einer Kulisse an einer der Wände einerseits und einem Kulissenstein an der Verstellwelle und/oder der Leitschaufel andererseits oder umgekehrt eine Kulissenführung mit einer Kulisse an der Verstellwelle und/oder der Leitschaufel einerseits und jeweils einem Kulissenstein an einer der Wände andererseits aufweist.

Um an einer der Wände des Ringspalts einen besonders geringen Leitschaufelspalt erreichen zu können, kann vorteilhaft auch vorgesehen sein, dass im Ringspalt an wenigstens einer der Wände des Ringspalts, insbesondere an der zweiten Wand, wenigstens eine Ausnehmung vorgesehen ist, in die eine oder mehrere Leitschaufeln durch eine Verschiebung wenigstens teilweise eintaucht. Eine solche Ausnehmung kann beispielsweise so ausgestaltet sein, dass sie als umlaufende Ringnut in einer der Wände, insbesondere in der zweiten Wand, vorgesehen ist. Es ist auch denkbar, in beiden Wänden jeweils einander gegenüberliegende Ausnehmungen vorzusehen, in die die Leit ¬ schaufeln in Richtung der Verstellachsen jeweils in ihren extremen Positionen wenigstens teilweise eintauchen können. Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen in Figuren einer Zeichnung gezeigt und nachfolgend erläutert. Dabei zeigt

Fig. 1 grundsätzlich den Aufbau eines Abgasturboladers für einen Verbrennungsmotor,

Fig. 2 eine Seitenansicht einer Abgasturbine, teilweise im

Schnitt,

Fig. 3 einen Haltering mit Leitschaufeln in einer

Draufsicht,

Fig. 4 einen Schnitt durch eine Leitschaufel mit einem

Verstellmechanismus gemäß dem Stand der Tech:

Fig. 5 einen Schnitt durch eine Leitschaufel mit einem

Verstellmechanismus ähnlich wie in Figur 4 gemäß dem Stand der Technik in einer geänderten Verstellposition,

Fig. 6 eine Leitschaufel mit einem Verstellmechanismus, der mit einem Verschiebemechanismus gekoppelt ist, in einer ersten Verstellposition, Fig. 7 die Anordnung aus Figur 6 in einer zweiten Verstellposition, Fig. 8 eine Leitschaufel mit einer Versteileinrichtung und einem Gewinde als Teil der Verschiebeeinrichtung sowie

Fig. 9 eine Leitschaufel mit einer Versteileinrichtung und einer Kulisseneinrichtung als Teil eines Verschiebemechanismus .

Figur 1 zeigt schematisch eine Darstellung eines Abgasturboladers 1, der in einen Verbrennungsmotor 2 integriert ist. Im Ansaugkanal 3 des Verbrennungsmotors 2 ist ein Verdichterrad 4 integriert, das eine Vorverdichtung der angesaugten Luft ermöglicht. Das Verdichterrad 4 wird mittels einer Welle 24 angetrieben, die ihrerseits mit einer Turbine 6 fest verbunden ist .

Wie aus Figur 2 ersichtlich ist, ist die Turbine 6 im Abgaskanal 5 des Verbrennungsmotors 2 angeordnet und wird durch die heißen Verbrennungsgase angetrieben. Dabei werden die Verbrennungsgase zunächst in ein Spiralgehäuse 7 und von dort umfangsseitig zu einem Turbinenrad 6a geleitet. Dabei passiert der Abgasstrom einen Ringspalt 8, der zwischen dem Spiralgehäuse 7 und dem Turbinenrad 6a angeordnet ist. Der Ringspalt 8 erstreckt sich zwischen den Wänden 13 und 14 des Turbinengehäuses. Im Bereich des Ringspalts 8 sind ortsfeste Leitschaufeln 9 angeordnet, die jeweils einzeln in einer Halteplatte 6b, die einen Teil des Turbinengehäuses bildet, gelagert sind.

Aus Figur 3 ist eine Draufsicht auf die Halteplatte 6b mit auf dieser montierten Leitschaufeln 9, 10, 11 ersichtlich. Die Halteplatte 6b kann abschnittsweise eine Wand 13 des Ringspalts 8 bilden. Zwischen den Leitschaufeln strömt der Abgasstrom, dargestellt durch die Pfeile 25, umfangsseitig zu dem im Zentrum der Halteplatte 6b angeordneten Turbinenrad.

Jede einzelne der Leitschaufeln 9, 10, 11 kann um eine senkrecht auf der Zeichenebene und auf der Halteplatte 6b stehende Achse (Verstellachse) gedreht bzw. geschwenkt werden, um den Ab- gasstrom zu lenken und den Strömungswiderstand im Abgaskanal zu steuern. Zu diesem Zweck ist jede der Leitschaufeln 9, 10, 11 mit einer Verstellwelle verbunden, die jeweils um eine Verstellachse drehbar ist.

Figur 4 zeigt hierzu aus dem Stand der Technik eine bekannte Anordnung, bei der jede Leitschaufel 9 mit einer Verstellwelle 17 jeweils über eine Montageplatte 17a verbunden und um die Verstellachsen 12 drehbar ist. Der Raum, in dem die Leitschaufeln 9 angeordnet sind, ist zwischen den Wänden 13 und 14 als Ringspalt 8 gebildet. Zwischen der der Welle 17 abgewandten Seite der Leitschaufel 9 und der zweiten Wand 14 ist ein Leitschaufelspalt 15 gebildet, der möglichst klein gehalten werden soll. In Figur 5 ist die Leitschaufel 9 aus Figur 4 in einer gegenüber der Position aus Figur 4 verstellten zweiten Winkelstellung gezeigt. Der Leitschaufelspalt 15 ist grundsätzlich unverändert. Üblicherweise sind zwei voneinander verschiedene Positionen der Leitschaufel 9, wie in den Figuren 4 und 5 gezeigt, für un- terschiedliche Abgasströme vorgesehen, die auch unterschied ¬ liche Abgastemperaturen mit sich bringen. Daher ist die

Leitschaufel 9 in den Fällen der Figur 4 und 5 unterschiedlichen Temperaturen ausgesetzt und damit in Richtung der Verstellachse 12 wie auch senkrecht dazu verschieden thermisch ausgedehnt. Der Leitschaufelspalt 15 wird also in den beiden dargestellten Fällen eine unterschiedliche Breite aufweisen. Der Erfindung gelingt es, für unterschiedliche Temperaturbedingungen eine Aus ¬ gleichsmöglichkeit durch eine Verschiebung der Leitschaufeln zu erreichen .

Figur 6 zeigt zu diesem Zweck eine Umsetzungseinrichtung 18a, 18b, die eine schiefe Ebene 18a im Bereich der ersten Wand 13 vorsieht, auf der ein keilförmiger Körper 18b, der mit der Leitschaufel 9' verbunden ist, im Zuge der Drehung der Vers- teilwelle 17 gleitet. Dadurch wird eine Verschiebung des

Keilkörpers 18b und damit auch der Leitschaufel 9' in Richtung des Pfeils 26 erreicht. In Figur 7 ist eine Ausgestaltung wie in Figur 6, jedoch gegenüber der Position in Figur 6 mit verstellter Leitschaufel 9' dargestellt. Beispielsweise entspricht die in Figur 7 dargestellte Position einem geringeren Abgasstrom als die in Figur 6 dar- gestellte Position, so dass die Leitschaufel 9' in Figur 7 in Zusammenwirkung mit den übrigen Leitschaufeln geöffnet ist. Diese Situation entspricht auch einer geringeren Abgastemperatur als die Position aus Figur 6, so dass die Leitschaufeln gegenüber der Situation in Figur 6 eine geringere thermische Ausdehnung aufweisen. Gleichzeitig mit der Verstellung durch Drehung der Verstellwelle 17 wird in der Position der Figur 7 auch eine Verschiebung der Leitschaufel 9' in Richtung des Pfeils 26 erreicht, um in Figur 7 einen gegenüber Figur 6 verringerten oder zumindest gleich bleibenden Leitschaufelspalt 15 zu erreichen.

In Figur 7 ist eine Ausnehmung 23 in der zweiten Wand 14 gestrichelt dargestellt, die beispielsweise als umlaufende Nut in einer ringförmigen Halteplatte vorgesehen sein kann, die die Leitschaufeln hält. In diese Ausnehmung 23 kann die Leitschaufel 9' bei zunehmender Verschiebung eintauchen, um faktisch für die Abgasströmung den Leitschaufelspalt 15 verschwinden zu lassen.

In Figur 8 ist ein weiterer Umsetzmechanismus gezeigt, der eine Drehung der Verstellwelle 17 einer Leitschaufel 9'' in eine Verschiebung gemäß den Richtungen des Pfeils 26 umsetzt. Auf der Verstellwelle 17 ist ein Außengewinde 20 aufgebracht, das in ein Gewinde der ersten Wand 13 eingreift. Durch eine Verdrehung der Verstellwelle 17 wird somit eine Verschiebung der Leitschaufel 9'' in den Richtungen 26 erreicht.

Aus Figur 9 ist ein weiterer Umsetzmechanismus ersichtlich, der unmittelbar als Verschiebeeinrichtung wirkt, indem auf der Verstellwelle 17 ein Kulissenstein 21 befestigt ist, der in einer Kulisse der ersten Wand 13 läuft. Die Kulisse 22, die als umlaufende Nut in einer Bohrung in der ersten Wand 13 gegenüber der Verstellachse 12 schräggestellt ist, bewirkt, dass bei einer Drehung der Verstellwelle 17 diese in Axialrichtung 26 bewegt wodurch auch die Leitschaufel 9'"' entsprechend bewegt