CHRISTODOULOPOULOS EPAMEINONDAS (DE)
DELITZ JOACHIM (DE)
DEUTSCHER MATTHIAS (DE)
KWASNITZA MAREK (DE)
WO2016153963A1 | 2016-09-29 | |||
WO2016153963A1 | 2016-09-29 |
JPH07217440A | 1995-08-15 | |||
JPH0941982A | 1997-02-10 | |||
US4664605A | 1987-05-12 |
Patentansprüche 1. Abgasturbolader, mit einem durchströmbaren Abgasführungsabschnitt, einem durchströmbaren Frischluftführungsabschnitt und einem zwischen dem Abgasführungsabschnitt und dem Frischluftführungsabschnitt angeordneten Lagerabschnitt (1 ), und mit einem Laufzeug (2), aufweisend ein Turbinenrad (5), welches rotierbar im Abgasführungsabschnitt aufgenommen ist, ein Verdichterrad (4), welches rotierbar im Frischluftführungsabschnitt aufgenommen ist, und eine Welle (6), welche das Verdichterrad (4) mit dem Turbinenrad (5) drehfest verbindend ausgebildet ist, wobei die Welle (6) im Lagerabschnitt (1 ) rotierbar gelagert ist, und wobei im Lagerabschnitt (1 ) ein Schmiermittelversorgungssystem (8) mit einem Eintrittskanal (9) und einem Austrittskanal (10) ausgebildet ist, über welches Schmiermittel zu Lagerelementen (7) der Lagerung der Welle (6) führbar ist, und wobei ein Schmiermittelabweiselement (14) ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Schmiermittelabweiselement (14) zur Umlenkung eines rotierenden Schmiermittelstromanteils ein Abprallelement (19; 20) aufweist, wobei das Abprallelement (19; 20) sich in Richtung einer Längsachse (28) des Abgasturboladers (3) und in Umfangsrichtung der Welle (6) erstreckend ausgebildet ist. 2. Abgasturbolader nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Schmiermittelabweiselement (14) zur Umlenkung eines schwerkraftgerichteten Schmiermittelstromanteils ein Richtelement (18) aufweist, wobei das Richtelement (18) sich in Richtung der Längsachse (28) das Abgasturboladers (3) und in Richtung einer Längsachse (24) des Austrittskanals (10) erstreckend ausgebildet ist. 3. Abgasturbolader nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Schmiermittelabweiselement (14) im Lagerabschnitt (1 ) nicht rotierbar fixiert ist. 4. Abgasturbolader nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schmiermittelabweiselement (14) einen u-formartigen Querschnitt aufweist, wobei zur Umlenkung des rotierenden Schmiermittelstromanteils Seitenwangen (19, 20) und insbesondere zur Umlenkung des schwerkraftgerichteten Schmiermittelstromanteils ein die erste Seitenwange (19) mit der zweiten Seitenwange (20) verbindendes Mittelteil (18) ausgebildet ist. 5. Abgasturbolader nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Mittelteil (18) in einer virtuellen Verlängerung (21 ) in den Austrittskanal (10) hineinragend ausgebildet ist. 6. Abgasturbolader nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schmiermittelabweiselement (14) ein Befestigungsteil (17) aufweist. 7. Abgasturbolader nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Befestigungsteil (17) die Welle (6) aufnehmbar ausgebildet ist. 8. Abgasturbolader nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Befestigungsteil (17) stoffschlüssig und/oder formschlüssig befestigt ist. 9. Abgasturbolader nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass zur formschlüssigen Befestigung des Befestigungsteils (17) dieses ein Klemmelement (30), insbesondere eine Klemmlasche aufweist. 10. Abgasturbolader nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Klemmelement (30) als Hinterrastung ausgebildet ist. 1. Abgasturbolader nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schmiermittelabweiselement (14) im Lagerabschnitt (1 ) aufgenommen ist. 12. Abgasturbolader nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schmiermittelabweiselement (14) sich am Lagerabschnitt (1 ) abstützend ausgebildet ist. 13. Abgasturbolader nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schmiermittelabweiselement (14) einen Schmiermittelschleuderring (13), welcher drehfest mit der Welle (6) verbunden ist, umfassend ausgebildet ist. 14. Abgasturbolader nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Schmiermittelabweiselement (14) einen Aufnahmedurchmesser (AD) aufweist, dessen Wert mindestens so groß ist wie ein Wert eines größten Außendurchmessers (GD) des Schmiermittelschleuderrings (13). |
Die Erfindung betrifft einen Abgasturbolader der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art.
Abgasturbolader, insbesondere für Kraftfahrzeuge, sind bekannt. Der Abgasturbolader dient einer Komprimierung von einer Verbrennungskraftmaschine zuzuführenden Frischluft, damit der Verbrennungskraftmaschine mehr Verbrennungsluft zugeführt wird, als sie es selbst aufgrund ihres Hubes ansaugen kann. Es wird dabei eine dem Abgas der
Verbrennungskraftmaschine inhärente Energie zum Betreiben eines Laufzeugs des
Abgasturboladers genutzt. Das Laufzeug weist ein Turbinenrad auf, welches in einem durchströmbaren Abgasführungsabschnitt rotierbar aufgenommen ist, das mit einem Verdichterrad, welches in einem durch ström baren Frischluftführungsabschnitt rotierbar aufgenommen ist, über eine Welle drehfest verbunden ist. Das Turbinenrad wird von den Abgasführungsabschnitt durchströmendem Abgas beaufschlagt und treibt das
Verdichterrad aufgrund der mit Hilfe der Welle ausgebildeten drehfesten Verbindung an, so dass dieses Frischluft ansaugen kann, welches verdichtet in die
Verbrennungskraftmaschine strömen kann.
Das Laufzeug ist im Lagerabschnitt dreh- bzw. rotierbar gelagert und weist zur
reibungsarmen Bewegung Lagerelemente auf, die im Lagerabschnitt aufgenommen sind und dort mit Schmiermittel versorgbar sind. Aufgrund der Anordnung des Lagerabschnitts zwischen dem Abgasführungsabschnitt und dem Frischluftführungsabschnitt sowie des jeden der Abschnitte zumindest teilweise durchdringenden Laufzeugs, sind die Abschnitte somit durchströmbar verbunden. Mit Hilfe von bspw. einem Hitzeschild wird weitestgehend der Lagerabschnitt gegenüber einem zu hohen Wärmeeintrag des den
Abgasführungsabschnitt durchströmenden Abgases geschützt.
Jedoch ist es ebenso notwendig, dass den Lagerabschnitt durchströmendes Schmiermittel insbesondere nicht in den Frischluftführungsabschnitt und nicht in den
Abgasführungsabschnitt gelangen kann. Üblicherweise weist hierzu die Welle nahe dem Frischluftführungsabschnitt einen so genannten Ölabstreifring auf, und an ihrer dem Abgasführungsabschnitt nahen Bereich dienen entsprechend ausgebildete Dichtringe einer Abweisung des Übertritts von Schmiermittel in den Abgasführungsabschnitt.
Es hat sich gezeigt, dass über den Ölabstreifring, der mit der Welle drehfest verbunden ist, noch ein bestimmter Anteil an Schmiermittel in den Frischluftführungsabschnitt gelangen kann. Damit eine verbesserte Abdichtung des Frischluftführungsabschnitts erzielt werden kann, ist ein Schmiermittelabweiselement im Bereich des Frischluftführungsabschnitts ausgebildet.
Das Schmiermittel weist einen schwerkraftbedingten Schmiermittelstromanteil auf, welcher aufgrund der Schwerkraft in Richtung der Erdoberfläche strömt. Diese Richtung entspricht üblicherweise einer Anordnung eines Schmiermittelauslasskanals des Lagerabschnitts. Des Weiteren weist das Schmiermittel im Betrieb des Abgasturboladers einen
Schmiermittelstromanteil auf, der durch die Zentrifugalkraft, welche aufgrund der Rotation der Welle im Betrieb des Abgasturboladers, von der Welle weg geschleudert wird und eine bestimmte Flugbahn aufweist. Dieser Schmiermittelstromanteil wird im Weiteren als rotierender Schmiermittelstromanteil bezeichnet.
Aus der Offenlegungsschrift WO 2016/153963 A1 geht ein Abgasturbolader mit einem Schmiermittelabweiselement hervor, welches zur Umlenkung eines schwerkraftbedingten Schmiermittelstromanteils im Bereich eines Frischluftführungsabschnitts des
Abgasturboladers eine Rampe aufweist, die in Richtung eines Schmiermittelsumpfes gerichtet ist, derart, dass das auf die Rampe auftreffende Schmiermittel in den
Schmiermittelsumpf gelenkt wird. Zur Verbesserung dieser Umlenkung weist die Rampe ein Leitelement auf, welches in einem mittleren Bereich der Rampe ausgebildet ist.
Jedoch ist alleine das Umlenken des schwerkraftbedingten Schmiermittelstromanteils nicht ausreichend zur Vermeidung eines Schmiermittelübertritts in den
Frischluftführungsabschnitt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen Abgasturbolader anzugeben, der einen weiter reduzierten Schmiermittelübertritt in den Frischluftführungsabschnitt und/oder Abgasführungsabschnitt besitzt.
Diese Aufgabe wird durch einen Abgasführungsabschnitt für einen Abgasturbolader mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen und nicht-trivialen Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
Der erfindungsgemäße Abgasturbolader umfasst einen durchströmbaren
Abgasführungsabschnitt, einen durchströmbaren Frischluftführungsabschnitt und einen zwischen dem Abgasführungsabschnitt und dem Frischluftführungsabschnitt angeordneten Lagerabschnitt. Des Weiteren weist er ein Laufzeug auf, mit einem Turbinenrad, welches rotierbar im Abgasführungsabschnitt aufgenommen ist, einem Verdichterrad, welches rotierbar im Frischluftführungsabschnitt aufgenommen ist, und einer Welle, welche das Verdichterrad mit dem Turbinenrad drehfest verbindend ausgebildet ist. Die Welle ist im Lagerabschnitt rotierbar gelagert. Des Weiteren ist im Lagerabschnitt ein
Schmiermittelversorgungssystem mit einem Eintrittskanal und einem Austrittskanal ausgebildet, über welches Schmiermittel zu Lagerelementen der Lagerung der Welle führbar ist. Des Weiteren weist der Abgasturbolader ein Schmiermittelabweiselement auf. Erfindungsgemäß weist das Schmiermittelabweiselement zur Umlenkung eines rotierenden Schmiermittelstromanteils ein Abprallelement auf.
Im Betrieb des Abgasturboladers trifft das über das Schmiermittelversorgungssystem aus dem Eintrittskanal in den Austrittskanal strömende Schmiermittel zumindest teilweise auf die rotierende Welle auf, von der es aufgrund der Zentrifugalkraft weggeschleudert wird und ungerichtet auf eine Innenwand des Lagerabschnitts trifft. Dieser
Schmiermittelstromanteil, im Weiteren als rotierender Schmiermittelstromanteil bezeichnet, wird mit Hilfe des am Schmiermittelabweiselement ausgebildeten Abprallelementes auf seinem Weg zur Innenwand des Lagerabschnitts abgefangen und kann anschließend dem Austrittskanal zugeführt werden. Dadurch wird verhindert, dass der rotierende
Schmiermittelstromanteil in den Frischluftführungsabschnitt übertreten kann. Das
Abprallelement ist sich in Richtung einer Längsachse des Abgasturboladers und in
Umfangsrichtung der Welle erstreckend ausgebildet, damit der rotierende
Schmiermittelstromanteil nach Aufprall auf das Abprallelement in seiner Richtung ausgerichtet werden kann.
Neben dem rotierenden Schmiermittelstromanteil weist der aus dem Eintrittskanal in den Austrittskanal strömende Schmiermittelstrom einen schwerkraftgerichteten
Schmiermittelstromanteil auf, welcher aufgrund der Erdanziehungskraft in Richtung der Erdoberfläche strömt. Zum Ausrichten bzw. zum Umlenken dieses
Schmiermittelstromanteils weist das Schmiermittelabweiselement ein Richtelement auf, wobei das Richtelement sich in Richtung der Längsachse des Abgasturboladers und in Richtung einer Längsachse des Austrittskanals erstreckend ausgebildet ist. Der Vorteil ist darin zu sehen, dass neben dem rotierenden Schmiermittelstromanteil der
schwerkraftgerichtete Schmiermittelstromanteil in den Austrittskanal geleitet werden kann. Dadurch ist eine weitestgehend vollständige Verhinderung eines Übertritts von
Schmiermittel in den Frischluftführungsabschnitt realisiert.
Das Schmiermittelabweiselement ist im Lagerabschnitt nicht rotierbar fixiert. Der Vorteil des feststehenden, somit nicht rotierbaren Schmiermittelabweiselements ist eine stets unveränderte Lage zum Austrittskanal. Das bedeutet, dass das Schmiermittel über das Schmiermittelabweiselement wie vorgesehen in den Austrittskanal geleitet werden kann. Würde sich das Schmiermittelabweiselement mit der Welle drehen können, wäre zwar ein Auffangen von Schmiermittel möglich, allerdings ein Ableiten in den Austrittskanal nicht sicher.
In einer weiteren Ausgestaltung weist das Schmiermittelabweiselement einen u-formartigen Querschnitt auf, wobei zur Umlenkung des rotierenden Schmiermittelstromanteils
Seitenwangen und insbesondere zur Umlenkung des schwerkraftgerichteten
Schmiermittelstromanteils ein die erste Seitenwange mit der zweiten Seitenwange verbindendes Mittelteil ausgebildet ist. Damit ist das Schmiermittelabweiselement zum Sammeln des Schmiermittels wannenartig ausgestaltet, wodurch ein effektives Auffangen und Weiterleiten des gesamten Schmiermittelstromes realisierbar ist.
Zur gezielten Umlenkung bzw. Weiterleitung des gesamten Schmiermittelstromes ist das Mittelteil in einer virtuellen Verlängerung in den Austrittskanal hineinragend ausgebildet.
In einer weiteren Ausgestaltung weist das Schmiermittelabweiselement ein Befestigungsteil auf, mit Hilfe dessen es bevorzugt im Lagerabschnitt fixiert werden kann.
In einer kostengünstigen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Abgasturboladers ist das Befestigungsteil stoffschlüssig am Lagerabschnitt befestigt. In Abhängigkeit des Materials des Befestigungsteils wird es verklebt oder geschweißt. Zur lösbaren Verbindung ist das Befestigungsteil formschlüssig am Lagerabschnitt aufgenommen, wobei es zur
formschlüssigen Befestigung ein Klemmelement, insbesondere eine Klemmlasche aufweist, mittels dieser es am Lagerabschnitt befestigt wird. In einer bevorzugten
Ausgestaltung ist das Klemmelement als Hinterrastung ausgebildet. Es hat sich gezeigt, dass eine effiziente Reduzierung des Übertritts von Schmiermittel in den Frischluftführungsabschnitt durch eine Positionierung des
Schmiermittelabweiselements im Bereich eines Schmiermittelschleuderrings, welcher drehfest mit der Welle verbunden ist, diesen umfassend, realisierbar ist. Der
Schmiermittelschleuderring dient einem Wegschleudern von auf die Welle auftreffenden Schmiermittels wobei er zur Ausrichtung des von ihm abschleudernden Schmiermittels ausgebildet ist.
In einer weiteren Ausgestaltung weist das Schmiermittelabweiselement einen
Aufnahmedurchmesser auf, dessen Wert mindestens so groß ist wie ein Wert eines größten Außendurchmessers des Schmiermittelschleuderrings. Dadurch ergibt sich eine deutlich verbesserte Zentrierung des Schmiermittelabweiselementes im Lagerabschnitt.
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und
Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
Es zeigen:
Fig. 1 in einem perspektivischen Längsschnitt einen Ausschnitt eines Lagerabschnitts mit einem Laufzeug eines Abgasturboladers gem. dem Stand der Technik,
Fig. 2 in einem Längsschnitt einen erfindungsgemäßen Abgasturbolader mit einem Schmiermittelabweiselement,
Fig. 3 in einer perspektivischen Darstellung ein Schmiermittelabweiselement in einem ersten Ausführungsbeispiel,
Fig. 4 in einer perspektivischen Darstellung das Schmiermittelabweiselement in einem zweiten Ausführungsbeispiel, Fig. 5 in einem perspektivischen Längsschnitt einen Lagerabschnitt des
Abgasturboladers gem. Fig. 2,
Fig. 6 in einem perspektivischen Längsschnitt einen Lagerabschnitt des
erfindungsgemäßen Abgasturboladers mit dem Schmiermittelabweiselement gem. Fig. 4,
Fig. 7 in einer perspektivischen Unteransicht einen Ausschnitt des Lagerabschnitts gem. Fig. 5,
Fig. 8 in einer perspektivischen Darstellung das Schmiermittelabweiselement gem. Fig. 3 im verbauten Zustand,
Fig. 9 in einer perspektivischen Darstellung das Schmiermittelabweiselement in einem dritten Ausführungsbeispiel im verbauten Zustand,
Fig. 10 in einer perspektivischen Darstellung das Schmiermittelabweiselement gem. Fig. 4 im verbauten Zustand,
Fig. 11 in einer Detailansicht XI das Schmiermittelabweiselement gem. Fig. 10,
Fig. 12 in einem perspektivischen Längsschnitt den Lagerabschnitt mit dem
Schmiermittelabweiselement gem. Fig. 4, und
Fig. 3 in einem Längsschnitt den Lagerabschnitt mit dem Schmiermittelabweiselement gem. Fig. 4.
Ein in Fig. 1 dargestellter Lagerabschnitt 1 mit einem Laufzeug 2 gemäß dem Stand der Technik ist für einen Abgasturbolader 3 vorgesehen, welcher in einem nicht näher dargestellten Ansaugstrang bzw. einem nicht näher dargestellten Abgastrakt einer nicht näher dargestellten Verbrennungskraftmaschine, bei der es sich um einen Ottomotor oder einen Dieselmotor handelt, angeordnet ist. Der Abgasturbolader 3 weist weiterhin einen nicht näher dargestellten durchströmbaren Frischluftführungsabschnitt, der im
Ansaugstrang angeordnet ist, und einen nicht näher dargestellten Abgasführungsabschnitt auf, der im Abgastrakt aufgenommen ist.
Das Laufzeug 2 weist ein Verdichterrad 4 zum Ansaugen und Verdichten von
Verbrennungsluft, ein Turbinenrad 5 zur Expansion von Abgas sowie eine das Verdichterrad 4 mit dem Turbinenrad 5 drehfest verbindende Welle 6 auf. Die Welle 6 ist im Lagerabschnitt 1 des Abgasturboladers 3 drehbar gelagert, welcher zwischen dem Luftführungsabschnitt und dem Abgasführungsabschnitt positioniert ist.
Zur Einströmung des Abgases in den Abgasführungsabschnitt ist ein nicht näher dargestellter Eintrittskanal im Abgasführungsabschnitt ausgebildet. Der Eintrittskanal dient einer Konditionierung des Abgases, welches im Betrieb der Verbrennungskraftmaschine das Turbinenrad 5 in eine rotierende Bewegung versetzt. Mit Hilfe der Welle 6 wird das Verdichterrad 4 ebenfalls in Rotation versetzt, so dass es Verbrennungsluft ansaugt und verdichtet.
Zur reibungsarmen Rotation des Laufzeugs sind im Lagerabschnitt 1 Lagerelemente 7 vorgesehen, welche in Form von Gleitlagern ausgeführt sind. Die Lagerelemente 7 sind bevorzugt Radiallager, welche in unterschiedlichen Formen, bspw. einteilig oder mehrteilig, ausgebildet sein können. Zur Schmiermittelversorgung weist der Lagerabschnitt 1 ein Schmiermittelversorgungssystem 8 auf, welches die Lagerelemente 7 mit Schmiermittel versorgen kann. Das Schmiermittelversorgungssystem 8 umfasst einen Eintrittskanal 9 und einen Austrittskanal 10, welcher üblicherweise auf der dem Eintrittskanal 9
gegenüberliegenden Seite der Welle 6 angeordnet ist. Ausgehend vom Eintrittskanal 9 sind mehrere Versorgungskanäle 1 1 des Schmiermittelversorgungssystems 8 im
Lagerabschnitt 1 ausgebildet.
Damit das Schmiermittel nicht ungehindert in den benachbarten Abgasführungsabschnitt und/oder den Frischluftführungsabschnitt gelangen kann, sind im Bereich des
Turbinenrads 5 Dichtelemente 12, bevorzugt in Form von Dichtringen, vorgesehen. Im Bereich des Verdichterrades 4 weist die Welle 6 einen drehfest mit der Welle 6
verbundenen Schmiermittelschleuderring 13 auf, der zur Verhinderung eines
Schmiermittelübertritts in den Frischluftführungsabschnitt vorgesehen ist.
Im Betrieb des Abgasturboladers 3, d.h. mit anderen Worten bei Rotation der Welle 6, durchströmt das Schmiermittel den Lagerabschnitt 1. Dabei kommt es zu einem
Schmiermittelstromanteil, welcher aufgrund seiner Schwerkraft bzw. der
Erdanziehungskraft quasi senkrecht zur Erdoberfläche abströmt. Des Weiteren liegt ein Schmiermittelstromanteil vor, welcher aufgrund einer Zentrifugalkraft bei Rotation der Welle 6 von dieser und insbesondere vom Schmiermittelschleuderring 13 in entsprechende Flugbahnen im Lagerabschnitt 1 verteilt wird und auf eine Lagerabschnittsinnenwand 15 prallt. Dieser Schmiermittelstromanteil, als rotierender Schmiermittelstrom bezeichnet, ist mit Hilfe des Schmiermittelschleuderrings 13 des Standes der Technik nicht auffangbar.
Der dargestellte Abgasturbolader 3 gemäß dem Stand der Technik weist kein
Schmiermittelabweiselement 14 auf, so dass der Schmiermittelstrom ungehindert gegen den Lagerabschnitt 1 prallen kann, wie durch Strömungspfeile 32 illustriert ist, und von dort verwirbelt wird.
In Fig. 2 ist ein erfindungsgemäßer Abgasturbolader 3 illustriert. Zur Reduktion des Übertritts von Schmiermittel in den Frischluftführungsabschnitt ist ein
Schmiermittelabweiselement 14 vorgesehen, welches den Schmiermittelschleuderring 13 aufnehmend ausgebildet ist. Das Schmiermittelabweiselement 14 ist zur Umlenkung des rotierenden Schmiermittelstromanteils ausgebildet.
Das Schmiermittelabweiselement 14 weist ein Auffangteil 16 und ein Befestigungsteil 17 auf. Das Befestigungsteil 17 ist ringförmig ausgebildet und kann auf unterschiedliche Weise eine Befestigung des Schmiermittelabweiselementes 14 am Lagerabschnitt 1 herbeiführen, wie insbesondere in Verbindung mit den Figuren 3 und 4 erläutert wird.
Das Auffangteil 16 besteht aus einem im wesentlichen ebenen Mittelteil 18, welches an seinen beiden sich bezogen auf das Laufzeug in radialer Richtung erstreckenden
Seitenflächen 23 je eine Seitenwange, eine erste Seitenwange 19 und eine zweite
Seitenwange 20, aufweist, die als Abprallelement dienen. Das heißt mit anderen Worten, dass der rotierende Schmiermittelstromanteil an diesen Seitenwangen 19, 20 abprallen und somit nicht mehr auf die Lagerabschnittsinnenwand 15 auftreffen kann.
Das Mittelteil 18 ist in einer virtuellen Verlängerung 21 in den Austrittskanal 10
hineinragend ausgebildet und erfüllt die Aufgabe eines Richtelementes, da es die
Strömungsrichtung des sich im Auffangteil 16 sammelnden Schmiermittels vorgibt. Das bedeutet, es ist in Richtung des Austrittskanals 10 geneigt ausgebildet, derart, dass die virtuelle Verlängerung 21 bevorzugt eine Längsachse 24 des Austrittskanals 10 schneidet.
Die Seitenwangen 19, 20 sind bevorzugt mit einem Winkel zwischen 90° und 120° relativ zum Mittelteil 18 angeordnet, derart, dass ein wannenartiges oder u-formartiges Profil eines Querschnitts des Auffangteils 16 ausgebildet ist. Der Winkel liegt zwischen einer virtuellen Parallelen der Längsachse 28 und der Seitenwange 19; 20 vor, wobei die virtuelle Parallele das Mittelteil 18 senkrecht schneidet. Mit Hilfe der Seitenwangen 19, 20 wird der rotierende Schmiermittelstromanteil quasi eingefangen und dieser kann über die dem Mittelteil 18 zugewandt ausgebildeten Wangenflächen 22 der Seitenwangen 19, 20 dem Mittelteil 18 zugeführt werden, von dem er in den Austrittskanal 10 strömen kann.
Zur Aufnahme der Welle 6 bzw. insbesondere zur Aufnahme des
Schmiermittelschleuderrings 13, welcher drehfest mit der Welle 6 verbunden ist, weist das Schmiermittelabweiselement 14 eine Aufnahmeöffnung 25 auf, welche einen
Aufnahmedurchmesser AD besitzt. Der Wert des Aufnahmedurchmessers AD ist mindestens so groß wie ein Wert eines größten Außendurchmessers GD des
Schmiermittelschleuderrings 13.
Das Schmiermittelabweiselement 14 kann stoffschlüssig oder formschlüssig im
Lagerabschnitt 1 aufgenommen sein, wobei es im Lagerabschnitt 1 nicht rotierbar fixiert angeordnet ist. Das heißt mit anderen Worten, dass es unbewegbar im Lagerabschnitt 1 aufgenommen ist. Zur stoffschlüssigen Aufnahme des Schmiermittelabweiselementes 14 ist ein Trägerring 26 im Lagerabschnitt 1 ausgebildet, welcher einer Wandung eines Versorgungskanals 11 im Bereich eines Lagerelementes 7 entspricht. Der Trägerring 26 ist bevorzugt auf seiner dem Schmiermittelabweiselement 14 zugewandt ausgebildeten Fläche 27 eben ausgebildet. In Abhängigkeit einer Neigung dieser Fläche 27 bezogen auf eine Längsachse 28 des Lagerabschnitts 1 ist das Befestigungsteil 17 gegenüber dem Auffangteil 16, insbesondere gegenüber dem Mittelteil 18 geneigt ausgeführt.
Das Befestigungsteil 17 des Schmiermittelabweiselementes 14 wird im ersten
Ausführungsbeispiel gem. der Figuren 3 und 5 stoffschlüssig mit der Fläche 27 verbunden.
In einem zweiten Ausführungsbeispiel des Schmiermittelabweiselementes 14 gem. Fig. 4, wird das Schmiermittelabweiselement 14 in den Lagerabschnitt 1 geklemmt. Hierzu weist das Befestigungsteil 17 an seinem Befestigungsring 29 Klemmlaschen 30 auf, die regelmäßig oder unregelmäßig über dem Umfang des Befestigungsrings 29 verteilt sein können. Die Klemmlasche 30 kann vollständig über einen freien Umfang 31 des
Befestigungsringes 29 ausgebildet sein, ebenso können auch mehrere Klemmlaschen 30 abschnittsweise über dem freien Umfang 31 ausgestaltet sein. Der freie Umfang des Befestigungsringes 29 entspricht dem Ringabschnitt, welcher das Mittelteil 18 nicht aufweist.
Das in Fig. 4 als Einzelbauteil abgebildete Schmiermittelabweiselement 14 ist in Fig. 6 im eingebauten Zustand im Lagerabschnitt 1 illustriert. In Fig. 7 ist der erfindungsgemafie Abgasturbolader 3 mit dem
Schmiermittelabweiselement 14, welches mit dem Lagerabschnitt 1 stoffschlüssig verbunden ist, abgebildet. Fig. 7 zeigt in einem perspektivischen Schnitt das
Schmiermittelabweiselement 14 von seinem dem Austrittskanal 10 zugewandt
ausgebildeten Ende, d.h. mit anderen Worten in einer Unteransicht.
Das Schmiermittelabweiselement 14 ist bevorzugt als umgeformtes Stanzbauteil hergestellt.
In Fig. 8 ist das Schmiermittelabweiselement 14 des ersten Ausführungsbeispiels im verbauten Zustand dargestellt. Fig. 9 zeigt das Schmiermittelabweiselement 14 in einem dritten Ausführungsbeispiel. Das Befestigungsteil 17 ist in Form eines Ringabschnittes ausgeführt, wodurch eine kostengünstige Variante des Schmiermittelabweiselementes 14 aufgrund eines reduzierten Materialbedarfs im Vergleich mit dem
Schmiermittelabweiselement 14, welches ein in Form eines vollständigen Rings
ausgebildetes Befestigungsteil 17 aufweist, bereitgestellt ist. Der Abgasturbolader 3, welcher das Schmiermittelabweiselement 14 des dritten Ausführungsbeispiels aufweist ist ebenfalls kostengünstig bereitzustellen, da Material zur Herbeiführung des Stoffschlusses, bspw. Klebemittel, und Bearbeitungszeit zum Anbringen des
Schmiermittelabweiselementes 14 reduziert sind. Die Form des Befestigungsteils 17 kann jede andere geeignete Form auch annehmen und ist nicht auf die dargestellten
Ausführungsbeispiele begrenzt.
In den Figuren 10 bis 13 ist das Schmiermittelabweiselement 14 in Form des zweiten Ausführungsbeispiels im eingebauten Zustand dargestellt zur Erläuterung der
Hinterrastung. Das Schmiermittelabweiselement 14 weist eine geringe Wandstärke, bspw. von 0,5mm auf, damit eine federnde Wirkung bei Belastung der Klemmlaschen 30 erzielt wird. Die Klemmlaschen 30 werden während des Montagevorgangs geringfügig
überdrückt, d.h. mit anderen Worten in Richtung der Aufnahmeöffnung 25 gedrückt. Nach Erreichen ihrer Einbaulage federn die Klemmlaschen 30 in ihre ursprüngliche Lage zurück. Damit wird das Hinterrasten des Schmiermittelabweiselementes 14 im Lagerabschnitt 1 sichergestellt. Im Lagerabschnitt 1 ist vorteilhaft ein maschinell bearbeiteter Absatz 33 ausgeführt, welcher eine Hinterrastfläche 34 bildet. Vorteilhaft ist der Absatz 33 umlaufend ausgestaltet.