HIRSCHLE TOBIAS (DE)
DIXA RAPHAEL (DE)
WO2008022630A1 | 2008-02-28 |
DE3707510A1 | 1988-09-01 | |||
DE3707510A1 | 1988-09-01 |
Ansprüche Spreizanker (1 ) zum Verankern in einem Bohrloch, mit einem Schaft (4), der einen Spreizkörper (1 1 ), einen Halsabschnitt (10) und ein Lastangriffsmittel (6) aufweist, die entlang einer Längsachse (L) hintereinander angeordnet sind, wobei in einem unverspreizten Zustand eine Spreizhülse (13) am Halsabschnitt (10) angeordnet ist, die durch Einziehen des Spreizkörpers (1 1 ) in die Spreizhülse (13) radial spreizbar ist, wobei am Schaft (4) ein Federring (18) zum Halten des Spreizankers (1 ) in einem Bohrloch angeordnet ist, der einen ringförmigen Grundkörper (19) mit einer Schwächung (20) aufweist, sodass der Federring (18) zur Veränderung seines Durchmessers (DF) in Umfangsrichtung (U) verformbar ist, und wobei der Grundkörper (19) eine Öffnung (23) aufweist, in der der Schaft (4) aufgenommen ist, und wobei der Durchmesser (DF) des Federrings (18) im unverformten Zustand größer als der Durchmesser (DS) der Spreizhülse (13) im unverspreizten Zustand ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Federring (18) mindestens einen radial vom Grundkörper (19) nach außen abstehenden Vorsprung (24) aufweist. Spreizanker nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass am Grundkörper (19) mindestens drei radial abstehende Vorsprünge (24) angeordnet sind. Spreizanker nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchmesser (DF) des Federrings (18) im unverformten Zustand größer als der maximale Durchmesser (DK) des Spreizkörpers (1 1 ) ist. Spreizanker nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchmesser (DF) des Federrings (18) im unverformten Zustand maximal um das 1 ,3-fache, insbesondere maximal um das 1 ,25-fache, insbesondere maximal um das 1 ,2-fache größer als der maximale Durchmesser (DK) des Spreizkörpers (1 1 ) ist. Spreizanker nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Federring (18) mindestens einen Aufnahmeraum (25) aufweist, in den der Vorsprung (24) beim Einführen des Spreizankers (1 ) in ein Bohrloch bewegbar ist. Spreizanker nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Spreizhülse (13) mindestens zwei Spreizschalen (14) aufweist, die durch Schlitze (15) in Umfangsrichtung (U) voneinander getrennt, aber einstückig durch mindestens einen Verbindungssteg (16) miteinander verbunden sind. Spreizanker nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis von der Querschnittsfläche des Verbindungsstegs (16) zum maximalen Durchmesser (DK) des Spreizkörpers maximal 0,22 mm, insbesondere maximal 0,20 mm und insbesondere maximal 0,18 mm beträgt. Spreizanker nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis von der Querschnittsfläche eines Verbindungsstegs (16) zur axialen Länge (aS) des an den Verbindungssteg (16) in axialer Richtung angrenzenden Schlitzes (15) maximal 0,25 mm, insbesondere maximal 0,18 mm und insbesondere maximal 0,13 mm beträgt. Spreizanker nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die axiale Länge (aV) eines Verbindungsstegs (16) kürzer als die radiale Dicke (dV) des Verbindungsstegs (16) ist. Spreizanker nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die axiale Länge (aV) eines Verbindungsstegs (16) kürzer als 2,5 mm, insbesondere kürzer als 2,0 mm und insbesondere kürzer als 1 ,5 mm ist. Spreizanker nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Lastangriffsmittel (6) ein Außengewinde (5) ist, das sich bis zum hinteren Ende (2) des Spreizankers (1 ) erstreckt. |
Die Erfindung betrifft einen Spreizanker mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 .
Aus der Offenlegungsschrift DE 37 07 510 A1 ist ein Spreizanker aus Metall bekannt, der in einem Bohrloch durch das Spreizen einer Spreizhülse verankerbar ist. Zum Spreizen der Spreizhülse weist der Spreizanker eine Konusmutter als Spreizkörper auf, die durch Einschrauben einer Schraube in die Spreizhülse eingezogen und die Spreizhülse dadurch gespreizt wird. Am Schaft dieses Spreizankers ist ein Federring als Halteelement angeordnet, der die Spreizhülse in einer vorgesehenen Lage im Bohrloch hält. Zudem ist am Schaft des Spreizankers eine Hülse mit Längsrippen als Mitdrehsicherung für die Spreizhülse angeordnet, die verhindert, dass die Spreizhülse beim Spreizen im Bohrloch mitdreht.
Aufgabe der Erfindung ist, ein alternatives Befestigungselement vorzuschlagen, das leicht zu montieren ist. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Spreizanker mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst, der zum Verankern in einem Bohrloch in einem Verankerungsgrund geeignet ist, insbesondere zur Verankerung in einem Verankerungsgrund aus einem massiven Baustoff, insbesondere Beton. Der erfindungsgemäße Spreizanker weist einen Schaft mit einem Spreizkörper, einem Halsabschnitt und einem Lastangriffsmittel auf, die entlang einer Längsachse hintereinander angeordnet sind. Zudem kann am Schaft ein Abstandsabschnitt angeordnet sein, insbesondere zwischen dem Halsabschnitt und dem Lastangriffsmittel. Die Längsachse ist parallel zur oder identisch mit der Einbringrichtung des Spreizankers in ein Bohrloch. Der Schaft des erfindungsgemäßen Spreizankers ist insbesondere aus Stahl und insbesondere einstückig hergestellt. Der Spreizanker ist insbesondere als Bolzenanker ausgebildet, das heißt der Schaft ist insbesondere aus und in einem Stück hergestellt, beispielsweise aus einem Stück Stahldraht durch Kaltmassivumformung, wie es bei Bolzenankern üblich ist. Dies erlaubt eine kostengünstige Herstellung und einen einfachen Aufbau des Spreizankers mit wenigen Teilen. Das Lastangriffsmittel ist insbesondere als Außengewinde ausgeführt, auf das eine Mutter zum Befestigen eines Anbauteils aufgeschraubt werden kann. Alternativ kann das Lastangriffsmittel auch als Innengewinde oder in der Art eines Bajonettverschlusses, eines Hakens oder einer Öse ausgebildet sein, wobei diese Aufzählung nicht abschließend ist. Der Spreizkörper dient zum Spreizen der Spreizhülse. Er ist insbesondere an dem in Einbringrichtung vorderen Ende des Spreizankers angeordnet und ist insbesondere derart gestaltet, dass sich sein Durchmesser in Einbringrichtung, zum vorderen Ende des Spreizkörpers hin, zumindest abschnittsweise vergrößert. Insbesondere ist der Spreizkörper konisch bzw. kegelstumpfförmig geformt. Mit„Durchmesser" ist hier und im Folgenden, sofern nichts anderes erwähnt ist, der Außendurchmesser gemeint. Bei einem vom kreisförmigen Querschnitt abweichenden Querschnitt wird unter „Durchmesser" der Durchmesser eines den Querschnitt umschreibenden Kreises verstanden. Die„Einbringrichtung" ist die Richtung, in die der Spreizanker in das Bohrloch eingebracht wird.„Vorne" und„hinten" bezieht sich stets auf die Einbringrichtung. Das in Einbringrichtung vordere Ende des Spreizankers ist somit das Ende des Spreizankers, das beim planmäßigen Einführen des Spreizankers in ein Bohrloch als erstes in das Bohrloch gelangt. Der Spreizkörper ist an seinem hinteren Ende mit dem Halsabschnitt verbunden. Der Halsabschnitt ist ein Abschnitt am Schaft des Spreizankers, der insbesondere zwischen dem Spreizkörper und dem Lastangriffsmittel angeordnet ist und der einen geringeren Durchmesser aufweist, als der Spreizkörper an seinem durchmessergrößten Querschnitt. Zwischen dem Halsabschnitt und dem Lastangriffsmittel kann ein Abstandsabschnitt angeordnet sein, der einen größeren Durchmesser aufweist, als der Halsabschnitt. Hals- und Abstandsabschnitt weisen insbesondere die Form von Zylindern auf, die an ihrer Grund- beziehungsweise Deckfläche miteinander verbunden sind. In einem unverspreizten Zustand ist die Spreizhülse am Halsabschnitt axial beweglich zum Schaft angeordnet, wobei sie den Halsabschnitt in Umfangsrichtung über mehr als die Hälfte seines Umfangs umfasst. Durch Einziehen des Spreizkörpers in die Spreizhülse kann die Spreizhülse radial gespreizt, also in einer Radialebene zur Längsachse im Durchmesser vergrößert bzw. aufgeweitet werden. Hierdurch wird die Spreizhülse in einem Bohrloch vom Spreizkörper zur Bohrlochwand hin bewegt und reib- und/oder formschlüssig gegen die Bohrlochwand verspannt. Insbesondere wird zum Spreizen der Spreizkörper entlang der Längsachse relativ zur und gegen die Spreizhülse bewegt, insbesondere entgegen der Einbringrichtung. Der Spreizanker ist im„unverspreizten" Zustand, wenn die Spreizhülse noch nicht aufgeweitet ist, der Spreizkörper also noch nicht zum Aufspreizen in die Spreizhülse eingezogen ist. Um den Spreizanker im Bohrloch zu halten, ist am Schaft des Befestigungselements ein Federring angeordnet. Der Federring ist insbesondere aus Kunststoff hergestellt und weist einen ringförmigen Grundkörper mit einer Öffnung auf, in die der Schaft aufgenommen ist. Der Grundkörper umfasst den Schaft des Spreizankers, insbesondere den Halsabschnitt des Spreizankers, zu mehr als der Hälfte des Umfangs. Der Grundkörper weist eine Schwächung auf, sodass der Federring zur Veränderung seines Durchmessers in Umfangsrichtung verformbar ist, insbesondere elastisch, also reversibel. Mit „Schwächung" ist hier insbesondere ein Schlitz, eine Nut oder ein federartiges Element gemeint, das aufgrund seiner Formgebung eine Änderung des Umfangs des Federrings und dadurch eine Änderung des Außen- bzw. des Innendurchmessers des Federrings ermöglicht. Auch können mehrere Schwächungen angeordnet sein, beispielsweise abwechselnd in und entgegen der Einbringrichtung und in Umfangsrichtung voneinander beabstandet. Insbesondere durchtrennt die Schwächung den Grundkörper des Federrings an einer Stelle vollständig, insbesondere als Schlitz in axialer und radialer Richtung, wodurch beidseitig der Schwächung gegeneinander gerichtete Enden entstehen, die aufeinander zu und voneinander weg bewegt werden können, wodurch sich der Durchmesser des Federrings ändert. Die Enden können im unverformten Zustand voneinander beabstandet sein. Der Durchmesser kann insbesondere durch radialen Druck verkleinert und durch Entlastung wieder vergrößert werden. Somit kann sich der Federring aufgrund seiner Verformbarkeit in radialer und/oder in Umfangsrichtung an den tatsächlich vorhandenen Durchmesser eines Bohrlochs anpassen. Durch ein Zusammendrücken des Federrings kann der Federring zudem so stark gegen den Schaft gedrückt werden, dass der Federring aufgrund der wirkenden Reibung drehfest auf dem Schaft gehalten ist. Ein derartig gestalteter Federring lässt sich in einfacher Weise durch eine radiale Bewegung zur Montage auf den Schaft des Befestigungselements aufschieben und ist zudem durch radialen Druck elastisch verformbar. Damit ein guter Halt im Bohrloch gewährleistet ist, ist der Durchmesser des Federrings in einem unverformten Zustand größer als der Durchmesser der Spreizhülse im unverspreizten Zustand. Der „unverformte" Zustand des Federrings ist der Zustand, wenn der Federring noch nicht zusammengedrückt ist. Außerhalb eines Bohrlochs befinden sich der Spreizanker und die Spreizhülse planmäßig im unverspreizten und der Federring im unverformten Zustand. Nach dem Einbringen in ein Bohrloch, aber vor dem Verspannen des Spreizankers, befindet sich der Federring im verformten Zustand, da er beim Einbringen in das Bohrloch planmäßig zusammengedrückt und gegen die Wand des Bohrlochs verspannt wird, während nach dem Verspannen des Spreizankers, durch das die Spreizhülse aufgespreizt wird, sich der Spreizanker im verspreizten und der Federring im verformten Zustand befindet.
Erfindungsgemäß weist der Federring mindestens einen radial nach au ßen abstehenden Vorsprung auf. Dieser radial abstehende Vorsprung ist in radialer Richtung verformbar, insbesondere elastisch verformbar. Insbesondere ist der Vorsprung ein elastisch federnder Kragarm, der insbesondere einstückig mit dem Grundkörper des Federrings, insbesondere einstückig mit dem Grundkörper aus Kunststoff hergestellt ist. Durch die Kombination der Schwächung mit dem Vorsprung am Grundkörper ist der Federring in radialer und/oder in Umfangsrichtung gut zusammendrückbar. Daher lässt sich der Federring sehr leicht durch Zusammendrücken an unterschiedlichste Bohrlochdurchmesser anpassen, wodurch er im unverformten Zustand einen relativ großen Außendurchmesser aufweist, sodass er sich auch in einem weiten Bohrloch in ausreichendem Maß gegen die Wand des Bohrlochs verspannt, während er zum Einführen in ein enges Bohrloch auf einen geringen Durchmesser zusammengedrückt werden kann.„Enges" und„weites" Bohrloch bezieht sich hier auf den Toleranzbereich eines Bohrlochs mit Nenndurchmesser, wie er insbesondere in der „Guideline for European technical approval of metal anchors for use in concrete", ET AG 001 , Annex A, Edition 1997, 3rd Amended, April 2013 unter Punkt 3 angegeben sind. Beispielsweise wird für einen Spreizanker mit Nenndurchmesser 12 mm ein sogenanntes 12er-Bohrloch mit einem Bohrer mit einem Schneidendurchmesser von 12,1 mm bis 12,5 mm gebohrt, wobei der kleinere Schneidendurchmesser ein enges und der größere Schneidendurchmesser ein weites Bohrloch ergibt. Der Federring des erfindungsgemäßen Spreizankers findet sowohl im engen wie auch im weiten Bohrloch ausreichend Halt, um als Widerlager für die Spreizhülse zu wirken, sodass der Spreizkörper zum Verspreizen in die Spreizhülse eingezogen werden kann, ohne dass die Spreizhülse durch den Spreizkörper aus dem Bohrloch herausgezogen wird. Der Nenndurchmesser des Spreizankers entspricht bei Spreizankern üblicherweise dem auf volle Millimeter abgerundeten Durchmesser des Bohrloches, in das der Spreizanker planmäßig eingebracht wird.
Vorzugsweise weist der Federring mindestens drei radial abstehende Vorsprünge auf, die insbesondere in Umfangsrichtung gleichmäßig am Grundkörper verteilt angeordnet sind, sodass die Vorsprünge den Federring in einem Bohrloch zentrieren. Der Durchmesser des Federrings ist insbesondere größer als der Durchmesser des Bohrlochs, insbesondere größer als der Nenndurchmesser des Bohrlochs, in das der Spreizanker planmäßig eingebracht wird, sodass die Bohrlochwand beim Einführen des Spreizankers in das Bohrloch einen radialen Druck auf den Federring ausübt. Der Federring liegt somit an der Bohrlochwand an, insbesondere derart, dass der Federring aufgrund der zwischen dem Federring und der Bohrlochwand auftretenden Reibung axial- und drehfest im Bohrloch gehalten ist. Dagegen muss die Spreizhülse nicht an der Bohrlochwand anliegen. Im Gegenteil ist der Durchmesser der Spreizhülse insbesondere so gewählt, dass er im unverspreizten Zustand kleiner als der Nenndurchmesser des Spreizankers ist, also bei einem Spreizanker mit dem Nenndurchmesser 10 mm, das planmäßig in ein sogenanntes 10er-Bohrloch eingebracht wird, beispielsweise 9,8 mm. Ein derartig gestalteter Spreizanker kann problemlos und insbesondere ohne ein Schlagen mit einem Hammer auf das in Einbringrichtung hintere Ende des Spreizankers, in ein planmäßig hergestelltes Bohrloch mit Nenndurchmesser eingeführt und trotzdem sicher und zuverlässig aufgespreizt werden.
Damit der Federring aber auch in weiten Bohrlöchern einen guten Halt findet, ist bei einer bevorzugten Ausgestaltungsform des erfindungsgemäßen Spreizankers der Durchmesser des Federrings im unverformten Zustand größer als der maximale Durchmesser des Spreizkörpers. Sofern das Lastangriffsmittel einen Gewindeabschnitt umfasst, kann der Durchmesser des Federrings im unverformten Zustand insbesondere zudem größer als der Durchmesser des Gewindeabschnitts sein.
Damit der Spreizanker auch bei einem engen Bohrloch ohne großen Kraftaufwand, insbesondere per Hand, in das Bohrloch eingebracht werden kann, ist der Durchmesser des Federrings im unverformten Zustand vorzugsweise maximal um das 1 ,3-fache größer als der maximale Durchmesser des Spreizkörpers des erfindungsgemäßen Spreizankers. Insbesondere ist der Durchmesser des Federrings maximal um das 1 ,25- fache, insbesondere maximal um das 1 ,2-fache größer als der maximale Durchmesser des Spreizkörpers.
Vorzugsweise weist der Federring mindestens einen Aufnahmeraum auf, in den der Vorsprung beim Einführen des Spreizankers in ein Bohrloch bewegbar ist. Insbesondere ist der Aufnahmeraum an einer Umfangsfläche des Grundkörpers angeordnet, sodass der Vorsprung beim Einführen des Spreizankers in ein Bohrloch zumindest teilweise in den Aufnahmeraum hinein bewegt und damit vom Grundkörper aufgenommen werden kann. Durch die Bewegung des Vorsprungs in den Aufnahmeraum steht der Vorsprung nicht mehr so weit radial über den Grundkörper über, sodass der Vorsprung das Einführen des Spreizanker in ein enges Bohrloch nicht behindert. Durch die mögliche Bewegung in den Aufnahmeraum kann der Vorsprung trotzdem massiv ausgeführt werden, sodass er in einem weiten Bohrloch eine ausreichend hohe Haltekraft erreichen kann und nicht um- oder abknickt, wenn der Federring als Widerlager für die Spreizhülse wirkt. Der Aufnahmeraum ist insbesondere derart gestaltet, dass der Aufnahmeraum minimal 30 %, insbesondere minimal 40%, insbesondere minimal 50 % des Volumens des Vorsprungs aufnehmen kann. Insbesondere sind mehrere Aufnahmeräume vorgesehen, in die ein oder mehrere Vorsprünge bewegt werden können. Insbesondere ist jeweils ein Aufnahmeraum für jeweils einen Vorsprung vorgesehen.
Bei einer weiteren bevorzugten Ausgestaltungsform des erfindungsgemäßen Spreizankers weist die Spreizhülse mindestens zwei Spreizschalen auf, die durch Schlitze in Umfangsrichtung voneinander getrennt sind. Die Spreizschalen sind einstückig durch mindestens einen Verbindungssteg miteinander verbunden, wodurch die Spreizhülse durch Stanzen kostengünstig herstellbar und durch Biegen um den Halsabschnitt des Spreizankers in einfacher Weise verliersicher am Spreizanker befestigt werden kann. Ein Schlitz verläuft in axialer Richtung insbesondere von einem vorderen Ende der Spreizhülse bis zum Verbindungssteg. Benachbarte Spreizschalen können direkt durch einen Verbindungssteg miteinander verbunden sein, insbesondere durch einen in Umfangsrichtung verlaufenden Verbindungssteg. Alternativ können die Spreizschalen auch indirekt, beispielsweise durch eine geschlitzte oder ungeschlitzte Verbindungshülse miteinander verbunden sein, wobei der Verbindungssteg dann eine axial verlaufende Anbindung zum Hülsenkörper sein kann. Der Verbindungssteg ist allgemein der Bereich mit dem geringsten Querschnitt, durch den eine Spreizschale mit einer anderen Spreizschale verbunden ist. Ist eine Spreizschale durch mehrere Stege mit einer anderen Spreizschale direkt oder indirekt verbunden, so ist der Verbindungssteg der Steg mit dem geringsten Querschnitt.
Um die Funktion des erfindungsgemäßen Spreizankers auch in weiten Bohrlöchern zu gewährleisten, ist es notwendig, dass der Federring ausreichend Halt im Bohrloch findet, sodass er als Widerlager für die Spreizhülse wirken kann. Dies ist durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Spreizankers gewährleistet. Eine weitere Verbesserung kann erreicht werden, wenn die Spreizhülse zudem schon bei einer geringen Kraft aufspreizt, sodass sich der als Widerlager wirkende Federring nur gegen diese geringe Kraft an der Bohrlochwand abstützen muss.
Damit die Spreizhülse schon bei einer geringen Kraft aufgespreizt werden kann, beträgt bei einer bevorzugten Ausgestaltungsform des erfindungsgemäßen Spreizankers das Verhältnis der Querschnittsfläche des Verbindungsstegs zum maximalen Durchmesser des Spreizkörpers maximal 0,22 mm, insbesondere maximal 0,20 mm und insbesondere maximal 0,18 mm. Durch die geringe Fläche ist der Widerstand, den der Verbindungssteg einem Aufspreizen entgegensetzt, ausreichend klein.
Zudem oder alternativ beträgt das Verhältnis von der Querschnittsfläche des Verbindungsstegs zur axialen Länge des an den Verbindungssteg in axialer Richtung angrenzenden Schlitzes vorzugsweise maximal 0,25 mm, insbesondere maximal 0,18 mm und insbesondere maximal 0,13 mm, sodass sich die Spreizhülse besonders leicht aufspreizen lässt.
Weiterhin ist bevorzugt, dass die axiale Länge eines Verbindungsstegs kürzer als die radiale Dicke des Verbindungsstegs ist. Zudem oder alternativ ist die axiale Länge eines Verbindungsstegs vorzugsweise kürzer als 2,5 mm, insbesondere kürzer als 2,0 mm und insbesondere kürzer als 1 ,5 mm.
Insbesondere ist der Verbindungssteg am hinteren Ende der Spreizschale, insbesondere am hinteren Ende der Spreizhülse, ausgebildet, sodass ein möglichst großer Hebelarm zwischen der am vorderen Ende der Spreizhülse durch den Spreizkörper wirkenden aufspreizenden Kraft und dem Verbindungssteg besteht, wodurch ein im Verhältnis zur aufspreizenden Kraft großes Biegemoment im Verbindungssteg wirkt, was ein leichtes Aufspreizen begünstigt, bei einer geringen Axialkraft, auf den als Widerlager wirkenden Federring. Der erfindungsgemäße Spreizanker lässt sich ohne großen Kraftaufwand, insbesondere ohne der Notwendigkeit, dass der Spreizanker mit einem Hammer in ein Bohrloch eingeschlagen werden muss, in ein planmäßig mit Nenndurchmesser erstelltes Bohrloch einbringen, insbesondere durch Einschieben oder Einstecken des Spreizankers durch einen Anwender per Hand. Daher muss bei dem erfindungsgemäßen Spreizanker kein Einschlagzapfen an dem in Einbringrichtung hinteren Ende des Schafts vorgesehen werden, wie dies bei bekannten Bolzenankern üblich ist. Erfindungsgemäß kann sich somit ein als Außengewinde ausgebildetes Lastangriffsmittel bis zu dem in Einbringrichtung hinteren Ende des Befestigungselements erstrecken, da die Gefahr, dass das Außengewinde beim Einbringen des Spreizankers in das Bohrloch durch Schläge beschädigt wird, ausgeschlossen ist.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Es zeigen: Figur 1 einen erfindungsgemäßen Spreizanker in einer Seitenansicht;
Figur 2 den erfindungsgemäßen Spreizanker in einer weiteren Seitenansicht; Figur 3 einen Axialschnitt durch den erfindungsgemäßen Spreizanker in der
Ebene III - III;
Figur 4 einen Axialschnitt durch den erfindungsgemäßen Spreizanker in der
Ebene IV - IV; und
Figur 5 Darstellung des Details V der Figur 1 .
In den Figuren ist ein erfindungsgemäßer Spreizanker 1 als Befestigungselement zum Verankern in einem nicht dargestellten Bohrloch in einem un verspreizten Zustand außerhalb eines Bohrlochs dargestellt. Der Spreizanker 1 erstreckt sich entlang einer Längsachse L von einem in Einbringrichtung E vorderen Ende 2 bis zu einem hinteren Ende 3. Der Spreizanker 1 ist als sogenannter Bolzenanker ausgeführt, mit einem lang gestreckten, stiftförmigen und einstückig aus Stahl ausgebildeten Schaft 4. Ausgehend vom hinteren Ende 3 ist am Schaft 4 ein Au ßengewinde 5 als Lastangriffsmittel 6 ausgebildet, das sich bis zum hinteren Ende 3 des Spreizankers 1 erstreckt und an dem eine Unterlegscheibe 7 angeordnet und auf das eine Mutter 8 aufgeschraubt ist. In Einbringrichtung E schließt sich an das Au ßengewinde 5 ein zylindrischer Abstandsabschnitt 9 an. In Einbringrichtung E vor dem Abstandsabschnitt 9 ist ein Halsabschnitt 10 angeordnet, der ebenfalls zylindrisch ist, aber einen Durchmesser aufweist, der kleiner als der Durchmesser des Au ßengewindes 5 ist. An den Halsabschnitt 10 schließt sich in Einbringrichtung E als vorderer Abschnitt des Schafts 4 ein Spreizkörper 1 1 an, der einen konischen Spreizabschnitt 12 aufweist, der sich in Einbringrichtung E im Durchmesser bis zu einem maximalen Durchmesser DK des Spreizkörpers 1 1 erweitert. Am Halsabschnitt 10 ist eine Spreizhülse 13 angeordnet, die aus drei Spreizschalen 14 besteht, die durch Schlitze 15 in Umfangsrichtung U voneinander getrennt, aber einstückig durch Verbindungsstege 16 miteinander verbunden sind. Die Spreizhülse 13 ist durch Einziehen des Spreizkörpers 1 1 in die Spreizhülse 13 zwischen die Spreizschalen 14 radial spreizbar, wodurch sich der Durchmesser DS der Spreizhülse 13 gegenüber dem in den Figuren dargestellten unverspreizten Zustand vergrößert. Die Spreizschalen 14 sind in Umfangsrichtung U gewölbt und bilden gemeinsam im Querschnitt einen durch die Schlitze 15 unterbrochenen Kreisring, wie dies in Figur 4 zu sehen ist. Die Schlitze 15 sind an ihren hinteren Enden durch kreisförmige Aufweitungen 17 aufgeweitet, die ein Aufspreizen der Spreizhülse 13 erleichtern. Die Verbindungsstege 16 schließen die Schlitze 15 an ihren hinteren Enden ab und sind am hinteren Ende der Spreizhülse 13 angeordnet.
Zwischen der Spreizhülse 13 und dem als Ringstufe ausgebildeten Übergang vom Halsabschnitt 10 zum Abstandsabschnitt 9 ist ein Federring 18 zum Halten des Spreizankers 1 in einem Bohrloch angeordnet. Der Federring 18 weist einen ringförmigen, geschlitzten Grundkörper 19 auf, der durch eine als Schlitz ausgebildete Schwächung 20 in Umfangsrichtung U an einer Stelle durchtrennt ist, so das zwei aufeinander zu gerichtete und gegeneinander bewegbare Enden 21 , 22 am Grundkörper 19 vorhanden sind, wodurch der Federring 18 zur Veränderung seines Durchmessers DF in Umfangsrichtung U verformbar ist. Der Grundkörper 19 bildet aufgrund der Schwächung 20 einen offenen Kreisring mit einer Öffnung 23 zur Aufnahme des Halsabschnitts 10 des Schafts 4, wie dies in Figur 3 zu sehen ist.
Am Grundkörper 19 des Federrings 18 sind in Umfangsrichtung U verteilt Vorsprünge 24 angeordnet, die mit dem Federring 18 einstückig aus Kunststoff hergestellt sind, radial vom Grundkörper 19 abstehen und im unverformten Zustand den Durchmesser DF des Federrings 18 definieren. In dem in den Figuren dargestellten unverformten Zustand ist der Durchmesser DF des Federrings 18 größer als der Durchmesser DS der Spreizhülse 13 im unverspreizten Zustand, der in den Figuren dargestellt ist. Der Durchmesser DF des Federrings 18 ist zudem im unverformten Zustand um das 1 ,16-fache größer als der maximale Durchmesser DK des Spreizkörpers 1 1 . In der Umfangsfläche des Grundkörpers 19 sind rechteckförmige Taschen als Aufnahmeräume 25 für die Vorsprünge 24 angeordnet, und zwar jeweils ein Aufnahmeraum 25 für einen Vorsprung 24. Die Vorsprünge 24 sind als Kragarme an den vorderen Enden der Aufnahmeräume 25 angeordnet und stehen vom Grundkörper 19 radial schräg nach hinten ab. Ihre freien Enden können in axialer Richtung elastisch gebogen werden, wodurch sich der Durchmesser DF des Federrings 18 ändert und sich dem Durchmesser eines Bohrlochs anpassen kann. Beim Einführen des Spreizankers 1 in ein Bohrloch können die Vorsprünge 24 durch das Biegen in die Aufnahmeräume 25 bewegt und von den Aufnahmeräumen 25 zumindest teilweise aufgenommen werden. Jeder der Aufnahmeräume 25 weist daher ein Volumen auf, das im Wesentlichen dem Volumen des zugeordneten Vorsprungs 24 entspricht.
Die Spreizschalen 14 sind durch die Verbindungsstege 16 miteinander verbunden. Damit die Spreizhülse 13 leicht aufgespreizt werden kann, das heißt, damit der Spreizkörper 1 1 mit einer möglichst geringen axialen Last zwischen die Spreizschalen 14 axial, das heißt entlang der Längsachse L und entgegen der Einbringrichtung E geschoben werden kann, wodurch die Spreizschalen 14 radial nach außen bewegt werden, weisen die Verbindungsstege 16 eine kleine Querschnittsfläche und somit ein kleines Trägheitsmoment auf. Die Querschnittsfläche eines Verbindungsstegs 16 berechnet sich aus der axialen Länge aV des Verbindungsstegs 16 und der radialen Dicke dV des Verbindungsstegs 16. Das Verhältnis der Querschnittsfläche des Verbindungsstegs 16 zum maximalen Durchmesser DK des Spreizkörpers 1 1 beträgt 0,16 mm. Das Verhältnis von der Querschnittsfläche des Verbindungsstegs 16 zur axialen Länge as des an den Verbindungssteg 16 in axialer Richtung angrenzenden Schlitzes 15 beträgt 0,13 mm. In absoluten Zahlen beträgt bei dem hier abgebildeten Spreizanker 1 die axiale Länge aV des Verbindungsstegs 16 1 ,0 mm, während die radiale Dicke dV des Verbindungsstegs 16 1 ,25 mm beträgt.
Die Spreizhülse 13 weist im unverspreizten Zustand einen Durchmesser DS auf, der kleiner als der Nenndurchmesser des Spreizankers 1 ist. Der Nenndurchmesser des Spreizankers 1 ist gleich dem Nenndurchmesser des Bohrers, mit dem das Bohrloch, in das der Spreizanker 1 eingebracht werden soll, planmäßig gebohrt wird. Bei dem in den Figuren abgebildeten erfindungsgemäßen Spreizanker 1 beträgt der Nenndurchmesser 8 mm, wohingegen der Durchmesser DS der Spreizhülse 13 7,5 mm beträgt. Der Federring 18 weist dagegen im unverformten Zustand mit 9,1 mm einen Durchmesser DF auf, der größer als der Nenndurchmesser des Spreizankers 1 ist. Wird der Spreizanker 1 planmäßig in ein Bohrloch mit Nenndurchmesser eingeführt, behindert die Spreizhülse 13 das Einführen nicht, sodass der Spreizanker 1 ohne großen Kraftaufwand, insbesondere ohne Verwendung eines Hammers, in das Bohrloch eingeschoben beziehungsweise eingesteckt werden kann und nicht eingeschlagen werden muss. Dabei klappen die radial nach außen abstehenden Vorsprünge 24 zumindest teilweise federnd in die Aufnahmeräume 25 des Federrings 18. Die Vorsprünge 24 liegen mit ihren radial äußeren, freien Enden an der Bohrlochwand an und werden federnd gegen die Bohrlochwand gedrückt. Dadurch entsteht zwischen dem Federring 18 und der Bohrlochwand eine Reibkraft, durch die der Federring 18 axialfest im Bohrloch gehalten wird, sodass er beim Aufspreizen der Spreizhülse 13 als Widerlager für die Spreizhülse 13 wirken kann. Nach dem Einstecken des Spreizankers 1 wird der Schaft 4 durch ein Anziehen der Mutter 8 entgegen der Einbringrichtung E aus dem Bohrloch bewegt. Die Spreizhülse 13 ist durch den Federring 18 axial gehalten, sobald der Spreizabschnitt 12 des Spreizkörpers 1 1 zwischen die Spreizschalen 14 der Spreizhülse 13 eingezogen und dadurch die Spreizhülse 13 radial aufgespreizt wird. Aufgrund des kleinen Querschnitts der Verbindungsstege 16 reicht bereits eine geringe axiale Kraft aus, um mit dem Spreizkörper 1 1 die Spreizschalen 14 radial auseinanderzudrücken. Diese axiale Aufspreizkraft ist geringer als die ebenfalls in axialer Richtung wirkende Haltekraft des als Widerlager wirkenden Federrings 18. Sobald die Spreizschalen 14 durch das Aufspreizen gegen die Bohrlochwand gepresst werden, kann die notwendige Aufspreizkraft ansteigen, da die Spreizhülse 13 dann selbst axialfest im Bohrloch verspannt ist.
Der in den Figuren dargestellte Spreizanker 1 lässt sich aufgrund seiner erfindungsgemäßen Ausgestaltung leicht, das heißt, mit einer geringen axialen Kraft in ein Bohrloch einbringen und aufspreizen, was die Handhabung durch einen Anwender gegenüber den bekannten Bolzenankern stark vereinfacht. Der Spreizanker 1 besteht aus wenigen Teilen, die leicht zu montieren und kostengünstig herstellbar sind. Bezuqszeichenliste Spreizanker
1 Spreizanker
2 vorderes Ende des Spreizankers 1
3 hinteres Ende des Spreizankers 1
4 Schaft
5 Au ßengewinde
6 Lastangriffsmittel
7 Unterlegscheibe
8 Mutter
9 Abstandsabschnitt
10 Halsabschnitt
1 1 Spreizkörper
12 Spreizabschnitt
13 Spreizhülse
14 Spreizschale
15 Schlitz
16 Verbindungssteg
17 Aufweitung des Schlitzes 15
18 Federring
19 Grundkörper des Federrings 18
20 Schwächung
21 erstes Ende des Grundkörpers 19
22 zweites Ende des Grundkörpers 19
23 Öffnung des Grundkörpers 19
24 Vorsprung
25 Aufnahmeraum des Federrings 18 für einen Vorsprung 24 aS axiale Länge des Schlitzes 15
aV axiale Länge des Verbindungsstegs 16
dV radiale Dicke des Verbindungsstegs 16 DF Durchmesser des Federrings 18
DK Durchmesser des Spreizkörpers 1 1
DS Durchmesser der Spreizhülse 13
E Einbringrichtung
L Längsachse
U Umfangsrichtung