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Title:
EXPLOSION-PROOF HOUSING WITH INNER PRESSURE RELIEF
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/219712
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a housing arrangement (10) comprising an inner space (16) for accommodating components (13, 14, 15) which can form sources of ignition. The housing arrangement (10) further comprises a part housing (12) which is arranged in or on the housing (11) and the interior space (17) of which acts as a pressure relief volume (22). The two interior spaces (16, 17) are connected together via a passage (18) in which a gas-permeable and flame-arresting arrangement (19) is provided. This can be formed from a porous body (20), for instance, which is gas permeable and acts in a throttling and cooling manner on a gas flow passing through it.

Inventors:
ARNHOLD THORSTEN (DE)
HERMANOWSKI CLIFE (DE)
Application Number:
PCT/EP2018/063338
Publication Date:
December 06, 2018
Filing Date:
May 22, 2018
Export Citation:
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Assignee:
STAHL R SCHALTGERAETE GMBH (DE)
International Classes:
H02B1/28
Foreign References:
DE102015206355A12016-10-13
US4484690A1984-11-27
EP0592757A11994-04-20
US20150060465A12015-03-05
US2789238A1957-04-16
DD261063A31988-10-19
DE19860383B42005-06-09
DE102014206433B32015-08-20
DE102013109259A12015-03-05
US4180177A1979-12-25
DE102010016782A12011-11-10
DE102014116149A12016-05-12
Attorney, Agent or Firm:
RÜGER, BARTHELT & ABEL (DE)
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Claims:
Patentansprüche :

1. Gehäuseanordnung (10), insbesondere Gehäuse der

Schutzart ex-d, mit einem Gehäuse (11), das einen Innenraum (16) um¬ schließt, der zur Aufnahme von Komponenten geeignet ist, die Zündquellen bilden können, mit einem in oder an dem Gehäuse (11) angeordneten Entlastungsvolumen (22), mit einer Durchgangsöffnung (18), die den Innenraum (16) mit dem Druckentlastungsvolumen (22) verbindend angeordnet ist, mit einer in oder an der Durchgangsöffnung (18) angeordneten, gasdurchlässigen und flammendurchschlagsicheren Anordnung (19) .

2. Gehäuseanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Druckentlastungsvolumen (22) innerhalb des von dem Gehäuse (11) umschlossenen Innenraums (16) abgegrenzt ist.

3. Gehäuseanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Druckentlastungsvolumen (22) in einem in dem Innenraum (16) angeordneten Teilgehäuse (12) gebildet ist.

4. Gehäuseanordnung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Teilgehäuse (12) mit dem Ge¬ häuse (11) wenigstens eine Wand (25) gemeinsam hat.

5. Gehäuseanordnung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Durchgangsöff¬ nung (18) wenigstens eine Wandfläche des Teilgehäuses (12) bildet.

6. Gehäuseanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Druckentlastungsvolumen (22) außerhalb des von dem Gehäuse (11) umschlossenen Innenraums (16) durch ein Teilgehäuse (12) gegen umgebende Atmosphäre abgegrenzt ist.

7. Gehäuseanordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Teilgehäuse (12) Öffnungen (27) zur umgebenden Atmosphäre aufweist.

8. Gehäuseanordnung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Teilgehäuse (12) eine Schutzart aufweist, die sich von der Schutzart des Gehäuses (11) unterscheidet .

9. Gehäuseanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (11) wenigstens eine Wand auf¬ weist, die wenigstens einen Hohlraum (17) umschließt, der das Druckentlastungsvolumen (22) bildet.

10. Gehäuseanordnung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (11) eine Innenwand (32) und eine Außenwand (33) umfasst, die miteinander mindestens ei¬ nen Hohlraum (17) umschließen und miteinander an wenigstens einer Stelle (35) verbunden sind.

Description:
Explosionssicheres Gehäuse mit innerer Druckentlastung

[0001] Gegenstand der Erfindung ist ein explosionsgeschütztes Gehäuse, insbesondere ein Gehäuse der Schutzart Exd.

[0002] Gehäuse der Schutzart Ex-d werden häufig in explosi ¬ onsgefährdeten Bereichen eingesetzt. Solche Gehäuse sind so robust ausgebildet, dass sie einer im Gehäuseinneren statt ¬ findenden Zündung eines explosiven Gasgemisches und der darauf folgenden Druckerhöhung standhalten. Außerdem sind die Gehäuse so gestaltet, dass keine Flammen oder glühende, als Zündquellen wirkende Partikel nach außen gelangen können. Sollten Spalte vorhanden sein, müssen diese eine Mindestlänge aufweisen und dürfen eine Höchstweite nicht über ¬ schreiten. Außerdem sind Gehäuseöffnungen mit Druckentlastungskörpern versehen, die auch als Flammenschutzfilter bezeichnet werden und verhindern, dass eine im Gehäuse gezün ¬ dete Explosion nach außen dringt und in der Umgebung vorhandenes explosionsfähiges Gemisch zündet.

[0003] Ein Beispiel für ein explosionsgeschütztes Gehäuse ist der DD 261 063 A3 zu entnehmen. Das dort veranschau ¬ lichte Gehäuse weist in seinem Innenraum einen porösen Körper beispielsweise aus Schlackenwolle, Glaswolle oder Me ¬ tall oder Keramik mit offenen durchgehenden Poren oder Spalten auf. Dieser Körper soll zu einer Senkung des Explosionsdrucks um ca. 90% führen.

[0004] Ebenso offenbart die DE 198 60 386 B4 ein für einen Bildschirm vorgesehenes Gehäuse, dessen Innenraum teilweise mit einem porösen Explosionsdruck-Dämpfungsmaterial gefüllt ist. Dieses weist eine Vielzahl im Querschnitt kleiner, nicht geschlossener, sondern durchgehender Kanäle in Form von Poren und/oder Spalten auf. Der Explosionsdruck soll auf lediglich etwa 10% des Explosionsdrucks gedämpft wer ¬ den, der sonst in dem leeren Gehäuse auftreten würde.

[0005] Ähnlich sieht die DE 10 2014 206 433 B3 die Anord ¬ nung eines Tablets-Computers in einem mit einer Glasscheibe versehenen explosionssicheren Gehäuse auf, wobei in dem Tablet-Computer ein Dämpfungselement aus offenporiger

Stein-, Quarz- oder Glaswolle, Metallschaum oder dergleichen, angeordnet ist.

[0006] Die insoweit vorgestellten Gehäuselösungen erfordern zur Senkung des Explosionsdrucks Dämpfungskörper mit erheb ¬ lichem Volumen, womit der Gehäuseinnenraum nur unzulänglich ausgenutzt wird.

[0007] Aus der DE 10 2013 109 259 AI ist dagegen ein explo ¬ sionsgeschütztes Gehäuse der Schutzart „druckfeste Kapse ¬ lung" (Ex-d) bekannt, in dessen Gehäusewand ein poröser Druckentlastungskörper vorgesehen ist, durch den ein im Gehäuse aufgebauter Explosionsdruck nach außen dringen kann.

[0008] Ein ähnliches Prinzip nutzen die Gehäuse nach der US 4,180,177 sowie nach der DE 10 2010 016 782 B4.

[0009] Außerdem ist aus der DE 10 2014 116 149 AI ein vorteilhafter Aufbau eines Druckentlastungskörpers bekannt. Dieser besteht aus mehreren Drahtgewebelagen unterschiedlicher Ausrichtung und Maschenweite, wobei diese Lagen durch einen Sinterprozess miteinander verbunden worden sind. Bei Anordnung solcher Gehäuse in widriger Umgebung, beispielsweise mit Staub beladener Atmosphäre oder mit direkter Wet ¬ terbeaufschlagung, bedürfen die Druckentlastungskörper in den Gehäuseöffnungen besonderen Schutzes, beispielsweise gegen Verschmutzung, Verkeimung, Korrosion und/oder Vereisung .

[0010] Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Konzept für ein explosionsgeschütztes Gehäuse anzugeben, mit dem sich ein oder mehreren der oben genannten Nachteile vermeiden lassen .

[0011] Diese Aufgabe wird mit der explosionsgeschützten Ge ¬ häuseanordnung nach Anspruch 1 gelöst:

[0012] Die erfindungsgemäße Gehäuseanordnung weist ein Ge ¬ häuse auf, das einen Innenraum umschließt, der zur Aufnahme von Komponenten geeignet ist, die Zündquellen bilden können. In oder an dem Gehäuse ist ein Entlastungsvolumen vorgesehen. Dieses kann somit in dem Innenraum angeordnet sein. Zusätzlich oder alternativ kann das Entlastungsvolumen außen oder innen an den Innenraum anschließend angeordnet sein. Es ist dabei wenigstens eine Durchgangsöffnung vorgesehen, die den Innenraum mit dem Druckentlastungsvolu ¬ men verbindet, wobei in dieser Durchgangsöffnung eine gasdurchlässige und flammendurchschlagsichere Anordnung ange ¬ ordnet ist. Bei dieser handelt es sich typischerweise um einen porösen, mechanisch stabilen Körper mit einer Vielzahl von vorzugsweise ein- oder mehrfach verzweigten Porenkanälen, die zwei voneinander weg weisende Seiten des Körpers miteinander verbinden. Der Druckentlastungskörper kann beispielsweise ein poröser Metallkörper, poröser Keramikkörper, poröser Glaskörper, ein aus Metallpartikeln oder Keramikpartikeln gesinterter Körper oder ein aus mehreren miteinander verbundenen Drahtnetzlagen bestehender Körper sein .

[0013] Der Druckentlastungskörper kann mit der Wandanordnung verklebt, verschweißt oder auch mechanisch zum Beispiel durch einen Klemmrahmen, durch Klemmschrauben oder dergleichen verbunden sein. Der Druckentlastungskörper kann an der Gehäusewand angebracht oder beim Urformen der Gehäu ¬ sewand in diese eingebracht sein.

[0014] Erfindungsgemäß befindet sich auf einer Seite der flammendurchschlagsicheren Anordnung derjenige Teil des Innenraums, in dem Zündquellen bildende Komponenten angeordnet sind während auf der anderen Seite der flammendurchschlagsicheren, gasdurchlässigen Anordnung ein Volumen abgegrenzt ist, das frei von Zündquellen bildenden Komponenten ist. Beispielsweise kann der die Komponenten enthal ¬ tende Teil des Innenraums zu einem explosionsgeschützten Gehäuse Ex-d gehören, während das Druckentlastungsvolumen nach einer anderen Schutzart, zum Beispiel Ex-e, ausgebil ¬ det ist. Es kann somit zur Umgebung hin offene Öffnungen aufweisen. Jedenfalls aber ist die gasdurchlässige flammen ¬ durchschlagsichere Anordnung direkten Umgebungseinflüssen und somit Staubablagerung, Vereisung usw. entzogen.

[0015] Letzteres gilt insbesondere, wenn das Druckentlas ¬ tungsvolumen in einem in dem Innenraum des Gehäuses angeordneten Teilgehäuses ausgebildet ist.

[0016] Die Kombination der gasdurchlässigen und flammendurchschlagsicheren Anordnung, zum Beispiel in Gestalt eines steifen, porösen Körpers (beispielsweise eines Metall ¬ netzlagen-Sinterkörpers ) , mit einem Druckentlastungsvolu ¬ men, vermindert im Vergleich zu Dämpfungskörpern, wie sie aus dem Stand der Technik bekannt sind, den Volumenbedarf der Druckreduzierungsanordnung. Diese besteht bei der Erfindung aus der gasdurchlässigen flammendurchschlagsicheren Anordnung und dem das Druckentlastungsvolumen enthaltenden Teilgehäuse. Letzteres hat im Vergleich zu einem gleich großen porösen Körper ein höheres Schluckvermögen. Durch die expansionsbedingte Abkühlung der den porösen Körper durchdringenden Gasmenge wirkt das Druckentlastungsvolumen besonders stark druckreduzierend. Auch ist der Strömungswi- derstad des freien Druckentlastungsvolumens deutlich gerin ¬ ger als der Strömungswiderstand innerhalb eines porösen Dämpfungskörpers, was insbesondere dem Abbau der Druck ¬ spitze nach Auslösung einer Explosion dient.

[0017] Weitere Einzelheiten vorteilhafter Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand von Ansprüchen, der Zeichnung oder der Beschreibung. Es zeigen:

[0018] Figur 1 ein explosionsgeschütztes Gehäuse mit Dru ¬ ckentlastungsvolumen und dazwischen angeordnetem Druckentlastungskörper, in schematisierter Schnittdarstellung,

[0019] Figur 2 bis 5 weitere Ausführungsformen explosions ¬ geschützter Gehäuse mit Druckentlastungsvolumen jeweils, in schematisierter Schnittdarstellung,

[0020] Figur 6 ein doppelwandiges explosionsgeschütztes Ge ¬ häuses mit als Druckentlastungsvolumen dienenden Wandinnenräumen, in schematisierter Schnittdarstellung, und

[0021] Figur 7 ein explosionsgeschütztes doppelwandiges Ge ¬ häuse mit Wandvolumina, die mit porösem Material wenigstens teilweise gefüllt sind.

In Figur 1 ist eine Gehäuseanordnung 10 veranschaulicht, zu der ein Gehäuse 11 und ein Teilgehäuse 12 gehören. Das Ge ¬ häuse 11 enthält eine oder mehrere elektrische oder sons ¬ tige Komponenten 13, 14, 15, die in einem von dem Gehäuse

11 umschlossenen Innenraum 16 angeordnet sind und Zündquel ¬ len für ein dort möglicherweise vorhandenes explosives Gas ¬ gemisch bilden können.

[0022] Das Gehäuse 11 besteht typischerweise aus Metall, beispielsweise Stahl oder Aluminium, es kann jedoch auch aus einem geeigneten Kunststoff oder Kunststoffverbundmate- rial ausgebildet sein. Es schließt unmittelbar an das Teil ¬ gehäuse 12 an, das aus gleichem oder anderem Material be ¬ stehen kann. Das Teilgehäuse 12 umschließt ebenfalls einen Innenraum 17, in dem keine weiteren Bauteile oder Komponenten oder wenigstens keine Bauteile oder Komponenten ange ¬ ordnet sind, die Zündquellen bilden können. Solche Kompo ¬ nenten können beispielsweise ruhende Kontakte z.B. in Form von elektrischen Anschlusskontakten sein. In diesem Fall ist das Gehäuse 11 zum Beispiel nach der Schutzart Ex-d (druckfeste Kapselung) ausgebildet, was bedeutet, dass jede Verbindung zwischen dem Innenraum 16 und der Umgebung flam- mendurchschlagssicher ausgebildet ist, wobei die Gehäuse ¬ wand des Gehäuses 11 der Druckbelastung einer im Innenraum

16 stattfindenden Explosion standhält. Das Teilgehäuse 12 kann hingegen nach einer anderen Schutzart, zum Beispiel Ex-e ausgebildet sein, was bedeutet, dass in dem Innenraum

17 keine Zündquellen bildenden Elemente vorgesehen sind.

[0023] Es ist auch möglich, sowohl das Gehäuse 11 als auch das Teilgehäuse 12 nach gleichem Standard, z.B. als druck ¬ feste Kapselung nach (Ex-d) auszubilden. In diesem Falle können sowohl in dem Gehäuse 11 als auch in dem Teilgehäuse

12 Zündquellen bildende Komponenten vorhanden sein. Dies insbesondere, wenn die in den beiden Innenräumen 16, 17 vorhandenen potentiellen Zündquellen nicht gleichzeitig aktiv sind.

[0024] Das Gehäuse 11 weist an einer Wand 25 eine Durch ¬ gangsöffnung 18 auf, die den Innenraum 16 mit dem Innenraum 17 verbindet. Die Wand 25 ist integraler Bestandteil des Gehäuses 11 oder des Teilgehäuses 12. In oder an der Durch ¬ gangsöffnung 18 ist eine flammendurchschlagsichere Anord ¬ nung 19 vorgesehen, die gasdurchlässig ausgebildet und bei ¬ spielsweise durch einen porösen Körper 20 gebildet ist. Dieser kann beispielsweise ein Metallschaumkörper, Keramikschaumkörper oder ein aus Drahtgewebe, Drahtgestrick, Drahtfilz oder dergleichen gebildeter Körper sein. Insbesondere ist der poröse Körper 20 biegesteif ausgebildet und an seinem Rand 21 mit der Gehäusewand verbunden. Die Verbindung ist vorzugsweise spaltfrei, so dass durch die

Durchgangsöffnung 18 strömendes Gas den porösen Körper 20 nicht umgehen kann.

[0025] Die insoweit beschriebene Gehäuseanordnung 10 kann in explosionsgefährdeter Umgebung eingesetzt werden. Sollten durch nicht weiter veranschaulichte Spalte oder auf sonstigem Wege explosionsfähige Gase in den Innenraum 16 und gegebenenfalls auch 17 eingedrungen sein, können diese an einer der Komponenten 13 bis 15 das Gas zu einem zufälligen Zeitpunkt zünden und zu einer Explosion in dem Innenraum 16 führen. Das Gehäuse 11 weist keine Öffnungen oder Spalten auf, durch die Flammen oder heiße Partikel nach außen dringen könnten. Alle Fugen, Spalten und sonstigen nicht gasdichten Strukturen sind flammendurchschlagsicher.

[0026] Die in dem Innenraum 16 initiierte Explosion führt zunächst zu einer Erwärmung und Ausdehnung des vorhandenen Gasvolumens, was mit einer Druckerhöhung einhergeht. Die flammendurchschlagsichere Anordnung 19 bewirkt jedoch eine Druckentlastung, indem sie einen Gasstrom aus dem Innenraum 16 in den Innenraum 17 übertreten lässt. Die durch den porösen Körper 20 in den Innenraum 17 dringenden Gase kühlen sich durch Wärmeabgabe an dem porösen Körper 20 sowie durch Expansion zum Beispiel adiabatisch und/oder durch den Jules Thompson Effekt ab. Dadurch kann der Innenraum 17 ein Gasvolumen aufnehmen, das größer ist als das Gasvolumen, das den Innenraum 16 durch die Durchgangsöffnung 18 verlassen hat. Der Innenraum 17 bildet somit ein sehr wirksames Dru ¬ ckentlastungsvolumen 22 für den Innenraum 16.

[0027] Zusätzlich hält das Teilgehäuse 12 Umwelteinflüsse von der flammendurchschlagsicheren Anordnung 19 fern, so dass diese insbesondere vor Verstaubung, Verschmutzung, Verkeimung, Vereisung und dergleichen Einflüssen geschützt ist. Insbesondere werden Umwelteinflüssen ferngehalten, die zu einer Verringerung der Gasdurchlässigkeit der flammendurchschlagsicheren Anordnung 19 führen können.

[0028] Sowohl die im Innenraum 16 zugewandte Fläche 23 als auch die im Druckentlastungsvolumen 22 zugewandte Fläche 24 sind dauerhaft geschützt.

[0029] Figur 2 veranschaulicht eine abgewandelte Ausfüh ¬ rungsform der Gehäuseanordnung 10, bei der das Gehäuse 11 und das Teilgehäuse 12 durch einen gemeinsamen Gehäusekörper gebildet sind. Das Druckentlastungsvolumen 22 ist von dem Innenraum 16 durch eine Zwischenwand 25 abgetrennt, die integraler Bestandteil des Gehäusekörpers ist und in der die Durchgangsöffnung 18 mit der darin angeordneten Druckentlastungsanordnung 19 angeordnet ist. Der zu dieser gehörige poröse Körper 20 kann wiederum auf jede geeignete Art mit dem Rand der Druckentlastungsöffnung 18 verbunden sein, beispielsweise über eine mit der Zwischenwand 25 ver ¬ klebte, verschraubte, verschweißte, verlötete oder sonst wie verbundene Fassung 26, in der der poröse Körper 20 ge ¬ halten ist. [0030] Für alle Ausführungsformen gilt, dass der Innenraum 16 des Gehäuses 11 vorzugsweise größer als der Innenraum 17 des Teilgehäuses 12 ist. Nicht dargestellte Komponenten, die potentiell Zündquellen darstellen, können in dem Innenraum 16 angeordnet sein. Der Innenraum 17 ist vorzugsweise frei von Zündquellen.

[0031] Eine weitere Abwandlung der Gehäuseanordnung 10 ist aus Figur 3 zu entnehmen. Die dort veranschaulichte Ausfüh ¬ rungsform beruht auf der Gehäuseanordnung 10 nach Figur 1 wobei das Teilgehäuse 12 mindestens eine Öffnung 27 auf ¬ weist, die den Innenraum 17 mit der freien Umgebung verbindet. Diese Öffnung 27 ist nicht flammendurchschlagsicher ausgebildet. Deswegen sind in dem Innenraum 17 auch keine Zündquellen vorhanden. Jegliche dort angeordneten Komponenten sind so ausgebildet, dass von ihnen keine Explosion ausgehen kann. Es kann sich dabei zum Beispiel um ruhende Kontakte oder andere Mittel handeln. Zündquellen bildende Komponenten 13 bis 15 sind ausschließlich in dem Innenraum 16 angeordnet.

[0032] Lediglich beispielhaft ist bei dieser Ausführungs ¬ form eine Druckentlastungsvorrichtung 19 vorgesehen, bei der der poröse Körper 20 am Rand der Öffnung 18 mit dem Material des Gehäuses 11 durch Urformen verbunden ist, bei ¬ spielsweise, indem der poröse Körper 20 beim Gießen des Ge ¬ häuses 11 in dessen Gussform eingelegt worden ist und teil ¬ weise von dem Gehäusewandmaterial umschlossen wurde. Diese Art der Anordnung des porösen Körpers 20 in oder an der Wand 25 des Gehäuses 11 kann bei jeder der vor- oder nachstehend beschriebenen Ausführungsformen zur Anwendung kommen. Dies sowohl, wenn der Körper 20 die Innenräume 16, 17 miteinander verbindet als auch wenn der poröse Körper 20 den Innenraum 16 mit der Umgebung verbindet. [0033] Eine Ausführungsform mit doppelter Druckentlastung ist Figur 4 zu entnehmen. Es ist dort eine Gehäusestruktur nach dem Vorbild der Gehäuseanordnung 10 nach Figur 2 dargestellt, wobei der poröse Körper 20 nach jeder der vorbe ¬ schriebenen Arten in oder an der Zwischenwand 25 befestigt sein kann. Optional kann der Teilraum 17 über die Öffnung 27 mit der Umgebung verbunden sein.

[0034] Zur Veranschaulichung der optionalen Möglichkeit des Vorhandenseins von Durchgängen oder Spalten zwischen dem Innenraum 16 und der Umgebung ist in Figur 4 eine Durchführung 28 für ein mechanisches Element, beispielsweise eine Welle 29 veranschaulicht. Der zwischen der Welle 29 und der entsprechenden Gehäusedurchführung 28 gebildete Spalt ist eng und lang und deswegen flammendurchschlagsicher. Solche oder ähnliche Anordnungen können bei allen vor- oder nachstehend beschriebenen Ausführungsformen vorgesehen sein.

[0035] Das Gehäuse 11 kann mit einer weiteren Druckentlas ¬ tungsanordnung 30 versehen sein, die durch einen porösen Körper 31 gebildet ist. Dieser ist gasdurchlässig und flam ¬ mendurchschlagsicher. Er kann in Aufbau und Struktur mit dem porösen Körper 20 übereinstimmen, so dass auf dessen Beschreibung entsprechend verweisen wird. Außerdem kann er auf jede der vorgenannten Arten mit der Gehäusewand verbunden sein.

[0036] Bei der Ausführungsform nach Figur 4 ist der poröse Körper 20 vor Verschmutzung und Witterungseinflüssen geschützt. Der zusätzliche Druckentlastungskörper 30 kann deutlich kleiner ausgebildet sein und an einer geeigneten Gehäusestelle zum Beispiel an der Gehäuseunterseite ange ¬ bracht sein. Er kann dadurch oder durch weitere Maßnahmen, z.B. eine reißfähige Schutzmembrane gegen Umwelteinflüsse geschützt werden. Solche Membranen können bei Austritt ei ¬ nes Gasstroms zerreißen und den Weg für diesen frei geben. Sie müssen dann aber ersetzt werden. Durch das Druckentlastungsvolumen führen jedoch kleinere Verpuffungen nicht zur Zerstörung einer solchen Schutzmembrane, so dass kein häufiger Membrane-Austausch erforderlich wird.

[0037] Eine weitere Möglichkeit der Ausbildung eines Dru ¬ ckentlastungsvolumens 22 in oder an dem Gehäuse 11 ist in Figur 5 veranschaulicht. Bei der dort dargestellten Gehäu ¬ seanordnung 10 ist das Teilgehäuse 12 in dem Innenraum 16 angeordnet und somit vollständig von dem Gehäuse 11 umge ¬ ben. Die Wandanordnung des Teilgehäuses 11 kann ganz oder teilweise durch den porösen Körper 20 gebildet sein, der entsprechend den Innenraum 17 gegebenenfalls zusammen mit der verbleibenden Gehäusewand des Gehäuses 12 abgrenzt. Der von dem Innenraum 16 abgegrenzte Innenraum 17, der das Druckentlastungsvolumen 22 bildet, ist durch den Druckentlastungskörper 20 wiederum flammendurchschlagsicher abgegrenzt. Wird in dem Innenraum 16 zum Beispiel an einer der Komponenten 13 bis 15 eine Explosion gezündet, baut sich ein Schwall heißer verdichteter Gase auf, die beim Durchdringen des porösen Körpers 20 abkühlen und dadurch an Volumen abnehmen. Das Druckentlastungsvolumen 22 wirkt somit als Schluckvolumen zur wirksamen Herabsetzung von Druckspitzen in den Gehäuse 11.

[0038] Wie Figur 6 veranschaulicht, ist es auch möglich, die Gehäuseanordnung 10 als doppelwandiges Gehäuse aufzu ¬ bauen, wobei der von der inneren Gehäusewand 32 umschlossen Innenraum 16 Zündquellen bildende Komponenten 13, 14, 15 aufnehmen kann. Zwischen der inneren Gehäusewand 32 und der äußeren Gehäusewand 33 sind ein oder mehrere Kammern ausge ¬ bildet, deren Innenräume 17 gemeinsam das Druckentlastungs ¬ volumen 22 bilden.

[0039] Die Innenwand 32 kann mit einer Anzahl von Öffnungen versehen sein, so dass alle zwischen dem Gehäuse 32, 33 vorhandenen Kammern in offener Verbindung zu dem Innenraum 16 stehen. In den Öffnungen können wiederum Druckentlastungskörper angeordnet sein oder, wie es in Figur 6 dargestellt ist, kann eine flammendurchschlagsichere Auskleidung 34 dem Flammendurchschlag in die Kammern 17 verhindern. Dabei ist die flammendurchschlagsichere Auskleidung vorzugs ¬ weise durch einen oder mehrere flammendurchschlagsichere poröse Körper, beispielsweise Metallschäume, Metallfilze, Metallgewebe, Metallsinterkörper, Keramiksinterkörper, Keramikfaserkörper und dergleichen gebildet. Durch die Kühlwirkung und Expansionskühlung des die Auskleidung 34 durchdringenden Gases wirkt das Druckentlastungsvolumen 22 als Schluckvolumen zur Vermeidung von Druckspitzen.

[0040] Zugleich kann mit dem doppelwandigen Gehäuse ein besonders leichter und stabiler Gehäuseaufbau erreicht wer ¬ den. Weitere Öffnungen zur Durchleitung von Kabeln oder mechanischen beweglichen Elementen können an der Gehäuseanordnung 10 die Gehäusewände 32, 33 durchbrechend angeordnet sein. Diese Öffnungen sind jedoch ebenfalls flammendurchschlagsicher ausgebildet, wie es bei Ex-d Gehäusen üblich ist .

[0041] Eine abgewandelte Ausführungsform der Gehäuseanord ¬ nung 10 veranschaulicht Figur 7. Es handelt sich dort wie ¬ derum um eine zweischaligen Gehäuseaufbau mit einer Innenwand 32 und einer Außenwand 33, zwischen denen einzelne Kammern angeordnet sind, die zusammen den Innenraum 17 und somit das Druckentlastungsvolumen 22 bilden. Die innere Gehäusewand 32 ist mit Öffnungen versehen, so dass vorzugs ¬ weise jede der Kammern mit dem Innenraum 16 kommuniziert. Eine oder mehrere der Kammern sind mit einem porösen Material wenigstens teilweise oder auch ganz gefüllt, um eine Abkühlung und somit Volumenverringerung der in den Innenraum 17 laufenden Explosionswelle zu bewirken. [0042] Die erfindungsgemäße Gehäuseanordnung 10 weist einen Innenraum 16 zur Aufnahme von Komponenten 13, 14, 15 auf, die Zündquellen bilden können. Weiter weist die Gehäuseanordnung 10 ein Teilgehäuse 12 auf, das in oder an dem Ge ¬ häuse 11 angeordnet ist und dessen Innenraum 17 als Dru ¬ ckentlastungsvolumen 22 dient. Die beiden Innenräume 16, 17 sind über eine Durchgangsöffnung 18 miteinander verbunden, in der eine gasdurchlässige und flammendurchschlagsichere Anordnung 19 vorgesehen ist. Diese kann zum Beispiel durch einen porösen Körper 20 gebildet sein, der gasdurchlässig ausgebildet ist und auf einen durch ihn hindurchtretenden Gasstrom drosselnd und kühlend wirkt.

Bezugs zeichen :