KELLNER HANS-JUERGEN (DE)
KELLNER HANS JUERGEN (DE)
US3701592A | 1972-10-31 | |||
US2949638A | 1960-08-23 | |||
US3597053A | 1971-08-03 | |||
BE894660A | 1983-01-31 | |||
DE3130144A1 | 1983-02-17 |
1. | : Verfahren zum Anspassen einer Brille an die Nasenform einer Person, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , daß der Nasenrücken abgeformt wird, indem bei auf¬ gesetzter Brille der verbleibende Hohlraum zwischen dem Nasensteg der Brille und dem Nasenrücken mit einer plastischen, aushärtbaren Abformmasse ausge füllt wird, daß der Nasensteg zusammen mit der ausge¬ härteten Abformmasse zur Bildung eines Modells in Gips eingebettet wird und daß nach dem Entfernen der Abformmasse der Hohlraum zwischen dem Nasensteg und dem Modell mit einem aushärtbaren und sich mit dem Brillenwerkstoff verbindenden Kunststoff ausgefüllt wird. |
2. | Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch g e k e n n ¬ z e i c h n e t , daß die Abformmasse auf dem Nasen¬ rücken verteilt wird und daß danach die Brille in der optimalen Psoition aufgesetzt wird. |
3. | Verfahren nach Anspruch 1 oder den Ansprüchen 1 und 2 , dadurch g e k e n n z e i c h n e t , daß nach dem Aushärten der Abformmasse und dem Absetzen der Brille die Gläser und die Bügel von der Brille ent¬ fernt werden. |
4. | Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3 , dadurch g e k e n n z e i c h n e t , daß die Brille ohne die Gläser und die Bügel zusammen mit dem angeformten Kunststoff einer Wärmebehandlung bei erhöhtem Druck unterworfen wird. |
Die Erfindung betrifft eine Brille und ein Verfahren zum Anpassen einer Brille an die Nasenform einer Person.
Bei jedem Träger einer Brille muß die Nase fast das gesamte Gewicht dieser Brille aufnehmen. Eine, Gewichts¬ entlastung bringt lediglich die Zugkraft der Brillen¬ bügel nach hinten. Die Entlastung liegt jedoch, je nach individueller Einstellung der Brillenbügelenden an die Anatomie hinter dem Ohr, bei höchstens 10 %. Die Gewichts- Verteilung auf der Nase ist daher von größter Bedeutung. Eine größtmögliche Auflagefläche bringt die günstigste Druckverteilung, also den geringsten Druck auf die be¬ lastete Fläche.
Normalerweise bedeutet eine gut angepaßte Brille in der richtigen Größe mit normal bis mittelstarken Korrektions¬ gläsern für den Optiker und den Brillenträger kein Pro¬ blem. Dem Optiker stehen Brillen in den verschiedensten Materialien, Formen, Größen und Ausstattungen zur Ver- fügung, so daß bei fachgerechter Auswahl, Fertigung und Anpassung der Brillenträger mit dem Sitz seiner Brille zufrieden ist.
Bei der Versorgung von Fehlsichtigen mit Brillen gibt es jedoch auch Problemfälle, welche mit normalen Brillen nicht, oder nicht zufriedenstellend gelöst werden können. Solche Problemfälle resultieren einmal aus dem Gewicht der Brille. Starke Brillengläser, besonders Plus-Gläser weisen ein hohes Eigengewicht auf. Das gilt in beson- derem Maße für die Brille für Star-Operierte, weil diese Brillen wegen des in der Regel extrem starken Plusbereiches verhältnismäßig schwer sind. Nicht immer
sind in solchen Fällen Kunststoffgläser angebracht, da ihnen die Kratzempfindlichkeit oder das Fehlen phototroper Eigenschaften entgegenstehen. Moderne, große Brillenfassungen nehmen viel Glasmasse auf, sodaß auch in diesem Fall das Brillengewicht entsprechend hoch ist. Weitere Schwierigkeiten ergeben sich aus Nasen- und Gesichtsanomalien bzw. aus einem anatomisch ungünstig ausgebildeten Gesicht zum Tragen einer Brille. Hierzu gehören flache oder steile Nasenrücken, Nasen- rücken fast ohne Muskelfleisch, Nasen, die nach einem Unfall und einer Operation verbildet sind, Nasen, die im oberen Bereich nicht ausgebildet sind, starke und im oberen Bereich zu dicke Nasen sowie eine starke. Aus¬ bildung de Wangen in Verbindung" mit einer kleinen Nase. Schließlich ist eine extreme allgemeine Druckempfind- lichkeit- der Haut zu beachten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Anpassung einer Brille an die Nasenform des Brillen- trägers anzugeben, mit deren Hilfe auch unter ungünstigen Bedingungen ein guter Sitz der Brille auf der Nase des Trägers zu erzielen ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Ansprüchen 2 und 4 enthalten. Eine insbesondere nach diesem Verfahren geschaffene Brille weist die Merkmale des Anspruches 5 auf.
Nach.dem erfindungsgemäßen Verfahren wird ein Abdruck der Nase des Brillenträgers hergestellt und dieser Ab¬ druck formgetreu in die Brillenfassung ein- oder ange¬ arbeitet. Hierdurch wird eine Brille geschaffen, bei der die beste aus dem Gewicht der Brille resultierende Druckverteilung auf dem Nasenrücken erzielt wird, indem der Nasenrücken in die Brille "eingebettet" ist. Der
Nasensteg der erfindungsgemäßen Brille stellt das "Negativ" der "positiven Nase" dar.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeich- nung dargestellt und wird im folgenden näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 die Ansicht von vorne auf eine Brille gemäß der Erfindung und
Fig. 2 den Schnitt II-ir nach Fig. 1.
Die Brille weist ein vorgefertigtes Gestell mit zwei Einfassungen 1 auf, die die Gläser 2 umgeben. An den Einfassungen 1 sind über Scharniere Bügel 3 befestigt. Die Einfassungen 1 sind über einen Nasensteg 4 mitein¬ ander verbunden.
Auf-dem. Nasensteg 4 ist eine zusätzliche Lage 5 aus einem Kunststoff aufgebracht, der sich mit dem Werkstoff des Brillengestelles verbindet. In der Zeichnung ist diese Lage 5 durch die Fläche erkenntlich, die zwischen dem gestrichelten Linienzug und der Außenkontur des Nasen¬ steges 4 sich befindet, die der Nase zugewandt ist. Diese Außenkontur ist der Form des Nasenrücken des
Brillenträgers angepaßt. Die zusätzliche Lage 5 wird auf die nachfolgend beschriebenen Weise mit Hilfe eines Modelles- 6 hergestellt, das dem betreffenden Nasen¬ rücken entspricht.
Auf dem Nasenrücken der fehlsichtigen Person wird eine entsprechende Menge einer plastischen, aushärtbaren Ab¬ formmasse verteilt. Danach wird die Brille in der optimalen Position aufgesetzt. Als Abformmasse wird vorzugsweise eine Silikonknetmasse mit einem Härter¬ zusatz verwendet, durch den in wenigen Minuten eine stabile Form erhalten wird. Die Brille verbleibt bis
OMPI
zum Aushärten der Abformmasse auf der Nase, was etwa eine Zeit von zwei bis drei Minuten in Anspruch nimmt.
Die Brille wird abgenommen, und die Gläser 2 und die Bügel 3 werden von dem Gestell entfernt. Der Nasen¬ steg 4 wird zusammen mit der ausgehärteten Abformmasse in Gips eingebettet. Auf diese Weise entsteht ein präzises Modell 6, das den Nasenrücken der Person im Bereich des Nasensteges wiedergibt. Nach der Beschnei- düng und Aushärtung des Modells wird die Brille abge¬ hoben und die Abformmasse von dem Nasensteg entfernt.
Die Brille wird auf dem Modell 6, zum Beispiel mit Hilfe von Wachs fixiert. Der durch die Entfernung der ausgehärteten Abformmasse entstandene Hohlraum zwischen dem Nasensteg 4 und dem Modell 6 wird mit Kunststoff ausgefüllt. Als Kunststoff wird bevorzugt ein auch im Bereich der-Zahntechnik eingesetzter Zwei-Komponenten- Kunststoff verwendet, der -±n Fließ- oder Streutechnik verarbeitbar ist. Das Brillengestell mit dem auf den Nasensteg 4 aufgebrachten Kunststoff wird in einen überdrucktopf eingesetzt, in welchem der Kunststoff mit Hilfe von warmen Wasser bei vorzugsweise 2,2 bis 2,5 bar zur Polymerisation gebracht wird. Auf diese Weise ist an dem Nasensteg 4 ein individuelles Nasen¬ bett einge rbeitet.