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Patent Searching and Data


Title:
FALL BRAKE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2007/134746
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a cable or band brake for braking a falling mass connected to a cable or band by means of friction braking of the cable or band on a perforated brake plate and/or by breaking of a brake joint provided between cable or band sections, characterized in that the cable or band has an asymmetric structure in the longitudinal direction, at least in one area provided for braking, an asymmetric structure in the longitudinal direction.

Inventors:
VON BIRCKHAHN CARSTEN (CH)
Application Number:
PCT/EP2007/004262
Publication Date:
November 29, 2007
Filing Date:
May 14, 2007
Export Citation:
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Assignee:
MAMMUT SPORTS GROUP AG (CH)
VON BIRCKHAHN CARSTEN (CH)
International Classes:
A62B1/14; A62B1/16; A62B35/04; A63B29/02
Domestic Patent References:
WO2000044445A12000-08-03
Foreign References:
DE4005563A11991-08-29
DE3345290A11985-06-27
Attorney, Agent or Firm:
BOGENSBERGER PATENT- UND MARKENBÜRO (Vaduz, LI)
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Claims:

PATENTANSPRüCHE

1 . Seil- oder Bandbremse zum Abbremsen einer mit einem Seil oder Band verbundenen fallenden Masse durch Reibebremsung des Seiles oder Bandes an einem Bremskörper und/oder durch Aufreissen einer zwischen Seil- oder Bandabschnitten vorgesehenen Bremsnaht, dadurch gekennzeichnet, dass das Seil oder Band zumindest in einem zum Abbremsen vorgesehenen Bereich eine in Längsrichtung asymmetrische Struktur aufweist.

2. Seil- oder Bandbremse nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Seil zumindest in dem zum Abbremsen vorgesehenen Bereich eine in Längsrichtung kontinuierlich oder stufenförmig zunehmende Querschnittsfläche aufweist.

3. Seil- oder Bandbremse nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Band zumindest in dem zum Abbremsen vorgesehenen Bereich eine in Längsrichtung kontinuierlich oder stufenförmig zunehmende Querschnittsfläche aufweist.

4. Seil- oder Bandbremse nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Band in diesem Bereich eine zunehmende Breite und/oder Dicke aufweist.

5. Seil- oder Bandbremse nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Band zumindest in dem zum Abbremsen vorgesehenen Bereich eine zunehmende Breite bei gleichzeitig abnehmender Dicke oder eine zunehmende Dicke bei gleichzeitig abnehmender Breite aufweist.

6. Seil- oder Bandbremse nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Seil oder Band in dem zum Abbremsen vorgesehenen Bereich zur Erzielung der in Längsrichtung asymmetrischen Struktur mindestens eine der folgenden Fadenkonstruktionen aufweist:

Längsfäden mit zunehmender Einbindung durch Querfäden; Längsfäden mit jeweils in Längsrichtung zunehmender Dicke; - Querfäden gleich bleibender Dicke mit zunehmend grosseren

Durchmessern; ansteigende Dichte an Querfäden;

Längsfäden mit zunehmender Auslenkung der Fadenführung in seitlicher Richtung, zwecks Erzielung einer ansteigenden Breite und/oder Dicke.

7. Seil- oder Bandbremse nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Band in dem zum Abbremsen vorgesehenen Bereich gefaltet in Form zweier oder mehrerer über einander liegender Bandbereiche vorliegt, die mit einander vernäht oder verwoben sind, wobei die Zahl oder Stärke an genähten oder gewobenen Verbindungsstellen zwischen den Bandbereichen in Längsrichtung zunimmt.

8. Seil- oder Bandbremse nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass sie einen Bremskörper umfasst, welcher in Form einer Platte oder eines Hohlkörpers vorliegt und mindestens eine öffnung aufweist, durch die das Seil oder Band hindurch geführt ist.

9. Seil- oder Bandbremse nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Bremskörper plattenförmig ist und mindestens zwei öffnungen, vorzugsweise runde, ovale oder rechteckige öffnungen, aufweist, durch die das Seil oder Band hindurch geführt ist.

10. Seil- oder Bandbremse nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Bremskörper in Form eines Hohlkörpers vorliegt, der wenigstens eine Eintrittsöffnung und wenigstens eine Austrittsöffnung und einen dazwi- sehen liegenden Hohlraum zur Durchführung des Seiles oder Bandes aufweist, und wobei sich der Hohlraum im Bereich zwischen Eintritts- und Austrittsöffnung gegebenenfalls verjüngt.

1 1 . Seil- oder Bandbremse nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Seil oder Band in dem zum Abbremsen vorgesehenen Bereich zweiteilig ist und aus einem ersten und einem zweiten, gegenüber dem ersten dickeren, Seil oder Band besteht, wobei die beiden Seile oder Bänder an einer Stelle ausserhalb des Bremskörpers untrennbar mit einander verbunden und so im Bremskörper angeordnet sind, dass auf Zugbelastung zuerst das erste und zeitversetzt das zweite Seil durch den Bremskörper gleitet, wobei sich die gemeinsame Verbindungsstelle vom Bremskörper entfernt.

Description:

FALLBREMSE

TECHNISCHES GEBIET

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Bremsvorrichtung zum raschen und schonenden Abbremsen eines fallenden Körpers oder Gegenstandes, beispielsweise einer Person, die an einem gesicherten Klettersteig zu Sturz kommt und in das in die Klettersteigsicherung eingehängte Sicherungsseil fällt.

STAND DER TECHNIK

Im Stand der Technik sind eine Reihe von Seilbremssystemen bekannt, die meist den Zweck haben, fallende Massen, insbesondere freiwillig oder unfrei- willig ins Seil fallende Körper von Kletterern, Bergsteigern, Freizeitsportlern, Abenteurern oder Touristen möglichst schonend abzubremsen. Im Wesentlichen gibt es dafür zwei Grundtypen von Bremsen, nämlich dynamische und statische Bremsen, wobei dynamische Seilbremsen die Fallgeschwindigkeit von Massen durch elastische Dehnung eines dynamischen Seiles oder eines Federelementes vermindern, während statische Seil- oder Bandbremsen dies durch erzwungene Reibung undehnbarer oder nur geringfügig dehnbarer Seile oder Bänder an Lochplatten oder Schnallen bewirken.

DE 3345290 A1 beschreibt eine in erster Linie auf Reibung und nicht auf Dehnung beruhende, Seilbremse bestehend aus einer kleinen Metallplatte, der Bremsplatte, mit versetzt angeordneten runden Löchern, durch die das Seil, beispielsweise ein Sicherungsseil, gefädelt wird, welches mit dem abzubremsenden Körper verbunden ist. Die fallende Masse wird hier durch Reibung des durch die Löcher gleitenden Seils an den Umlenkstellen der geloch- ten Bremsplatte abgebremst und so die Fallgeschwindigkeit der fallenden Masse innerhalb kürzester Zeit auf Null reduziert.

G 79 32 501 .2 beschreibt eine Bandbremse bestehend aus einer an eine Gürtelschnalle erinnernden metallischen Bremsplatte mit hintereinander in einer Linie angeordneten, rechteckigen Löchern und dazwischen liegenden Stegen, durch die das Band geführt wird, welches die fallende Masse ebenfalls durch Reibung an den Umlenkstellen der Bremsplatte verzögert.

Beide Systeme haben den Nachteil, dass sie eine hohe Auslösekraft zum Auslösen der Bremswirkung, d.h. zum in Gang Setzen des Gleitvorganges des Seiles oder Bandes durch die Löcher der Bremsplatte und somit für den übergang von der Haft- zur Gleitreibung zwischen Bremsplatte und Seil oder Band, erfordern.

FR 2 709 970 A1 offenbart einen genähten Schockabsorber bestehend aus einem Band, welches gefaltet und vernäht wird, so dass zwei oder mehrere Enden entstehen. Bei Zugbelastung zwischen den Enden reisst die Naht fort- laufend auf und setzt auf diese Weise der Gravitationskraft eine Bremskraft entgegen, um die Fallgeschwindigkeit der fallenden Masse zu reduzieren.

DE 299 01 576 U 1 beschreibt einen gewebten Schockabsorber bestehend aus einem Band, welches aus mehreren mit einander verwobenen Schichten besteht. Auch hier wird die Verzögerung dadurch erreicht, dass durch Zugbelastung zwischen den freien Enden des Bandes die Webstruktur zwischen den Schichten fortlaufend aufreisst.

Als Nachteil dieser beiden Systeme werden die grossen Toleranzen bzw. Schwankungen im Bremskraftverlauf angesehen, weil die Kraftreduktion durch Zerreissen von Nähten oder Gewebe erfolgt.

WO 02/063180 A1 beschreibt einen Falldämpfer bestehend aus einem stark dehnbaren thermoplastischen Polymer, dessen Funktion und Bremscharakte- ristik an eine Spiralfeder erinnert. Ein Nachteil dieses Bremssystems ist jedoch, das es relativ gross ist.

KURZE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG

Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, die erwähnten Nachteile des Standes der Technik zu überwinden und ein Seil- oder Bandbremssystem bereit zu stellen, das einen gleichmässigen stufenlosen oder gegebenenfalls stufenförmigen Anstieg des Bremskraftverlaufes gewährleistet. Erreicht wird dieses Ziel durch ein System gemäss Anspruch 1 . Weitere nützliche Ausführungs- formen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.

In einer ersten Ausführungsform bezieht sich die vorliegende Erfindung auf eine Seil- oder Bandbremse zum Abbremsen einer mit einem Seil oder Band verbundenen fallenden Masse, bei der das Abbremsen durch Reibebremsung des Seiles oder Bandes an einem Bremskörper und/oder durch Aufreissen einer zwischen Seil- oder Bandabschnitten vorgesehenen Bremsnaht erfolgt. Dabei wird die gewünschte Bremscharakteristik gemäss den Kurvenverläufen (a) und (b) in Abb.8 dadurch erzielt, dass das Seil oder Band zumindest in einem zum Abbremsen vorgesehenen Bereich eine in Längsrichtung asymmetrische Struktur aufweist.

Die Bezeichnung " Bremsnaht" soll hierin der Einfachheit halber sowohl für genähte als auch gewobene Verbindungen zwischen zwei oder mehreren aneinander anliegenden, beispielsweise über einander gefalteten. Band- oder Seilabschnitten gelten.

Der Bremskörper kann beispielsweise eine gelochte Bremsplatte oder ein hohler Bremskörper, mit jeweils mindestens einer Eintritts- und mindestens einer Austrittsöffnung für das Bremsseil oder -band, sein. Er muss eine ausreichende mechanische Festigkeit aufweisen und ist daher typischerweise aus Metall oder Hartkunststoff gefertigt.

In einer weiteren Ausführungsform bezieht sich die Erfindung auf eine derartige Seil- oder Bandbremse, bei der das Seil zumindest in dem zum Abbremsen vorgesehenen Bereich eine in Längsrichtung kontinuierlich oder stufen- förmig zunehmende Querschnittsfläche aufweist.

In einer weiteren Ausführungsform bezieht sich die Erfindung auf eine derartige Seil- oder Bandbremse, bei der das Band zumindest in dem zum Abbremsen vorgesehenen Bereich eine in Längsrichtung kontinuierlich oder stufen- förmig zunehmende Querschnittsfläche aufweist.

In einer weiteren Ausführungsform bezieht sich die Erfindung auf eine derartige Seil- oder Bandbremse, bei der das Band im Abbremsbereich eine zunehmende Breite und/oder Dicke aufweist.

In einer weiteren Ausführungsform bezieht sich die Erfindung auf eine derartige Seil- oder Bandbremse, bei der das Band zumindest in dem zum Abbrem-

sen vorgesehenen Bereich eine zunehmende Breite bei gleichzeitig abnehmender Dicke oder eine zunehmende Dicke bei gleichzeitig abnehmender Breite aufweist.

In einer weiteren Ausführungsform bezieht sich die Erfindung auf eine derartige Seil- oder Bandbremse, bei der das Seil oder Band in dem zum Abbremsen vorgesehenen Bereich zur Erzielung der axial, also in Längsrichtung, asymmetrischen Struktur mindestens eine der folgenden Fadenkonstruktionen aufweist: - Längsfäden mit zunehmender Einbindung in die Seilstruktur bzw. zunehmender Bindung an andere Längsfäden mittels Querfäden; in Längsrichtung dicker werdende Längsfäden, d.h. Längsfäden, die jeder für sich in axialer Richtung eine zunehmende Dicke aufweisen; Querfäden, die zwar jeder für sich eine gleich bleibende Dicke aufwei- sen, die aber so ausgewählt sind, dass in Längsrichtung des Seiles oder Bandes Querfäden mit zunehmend grosseren Durchmessern angeordnet sind; ansteigende Dichte an Querfäden, was zu mehr Fadenvolumen je Seilabschnitt führt; - Längsfäden mit zunehmender Auslenkung der Fadenführung in seitlicher (bei einem Band) bzw. radialer (bei einem Seil) Richtung, zwecks Erzielung einer ansteigenden Breite und/oder Dicke.

In einer weiteren Ausführungsform bezieht sich die Erfindung auf eine derar- tige Seil- oder Bandbremse, bei der das Band in dem zum Abbremsen vorgesehenen Bereich gefaltet in Form zweier oder mehrerer über einander liegender Bandbereiche vorliegt, die mit einander vernäht oder verwoben sind, wobei Asymmetrie vor allem dadurch erzielt wird, dass die Zahl oder Stärke an genähten oder gewobenen Verbindungsstellen zwischen den Bandberei- chen in Längsrichtung, insbesondere in Richtung des vorgesehenen Aufreis- sens der Bremsnaht, des Bandes zunimmt.

In einer weiteren Ausführungsform bezieht sich die Erfindung auf eine derartige Seil- oder Bandbremse, welche einen Bremskörper umfasst, der in Form einer gelochten Platte oder eines Hohlkörpers vorliegt und mindestens eine öffnung, vorzugsweise mindestens zwei öffnungen, aufweist, durch die das Seil oder Band hindurch geführt ist.

In einer weiteren Ausführungsform bezieht sich die Erfindung auf eine derartige Seil- oder Bandbremse, bei der der Bremskörper plattenförmig ist und mindestens zwei öffnungen, vorzugsweise runde, ovale und/oder rechteckige öffnungen, aufweist, durch die das Seil oder Band hindurch geführt ist.

In einer weiteren Ausführungsform bezieht sich die Erfindung auf eine derartige Seil- oder Bandbremse, bei der der Bremskörper in Form eines Hohlkörpers vorliegt, der wenigstens eine Eintrittsöffnung und wenigstens eine Austrittsöffnung und einen dazwischen liegenden Hohlraum zur Durchführung des Seiles oder Bandes aufweist, und wobei sich der Hohlraum im Bereich zwischen der Eintritts- und Austrittsöffnung gegebenenfalls verjüngt. Bei diesem Hohlkörper erfolgt die Reibebremsung des Seiles oder Bandes weniger durch Reibung an Umlenkstellen sondern vielmehr durch Quetschen und Klemmen des durch den Hohlraum gleitenden Seiles oder Bandes.

Grundsätzlich lassen sich die beiden Grundtypen an Bremssystemen, nämlich Reibebremsung und Nahtbremsung, auch an ein und demselben Bremsseil oder -band kombiniert einrichten und anwenden, weshalb auch ein derartiges kombiniertes Bremssystem als eine weitere Ausführungsform der vorliegen- den Erfindung mit umfasst ist und in Anspruch 1 als mögliche Alternative zum Ausdruck gebracht wird.

In einer weiteren Ausführungsform bezieht sich die Erfindung auf eine derartige Seil- oder Bandbremse, bei der das Seil oder Band in dem zum Abbrem- sen vorgesehenen Bereich zweiteilig ist und aus einem ersten und einem zweiten, gegenüber dem ersten dickeren, Seil oder Band besteht, wobei die beiden Seile oder Bänder an einer Stelle ausserhalb des Bremskörpers untrennbar mit einander verbunden und so im Bremskörper angeordnet sind, dass auf Zugbelastung zuerst das erste und zeitversetzt oder anschliessend das zweite Seil durch den Bremskörper gleitet, wobei sich die gemeinsame Verbindungsstelle der beiden Seile vom Bremskörper entfernt.

Dies wird beispielsweise dadurch erreicht, dass das zweite, dickere Seil im unbelasteten Zustand nicht straff an der Bremsplatte anliegt sondern soweit aus der Bremsplatte herausgezogen und entspannt vorliegt, dass es eine Schlaufe mit einer definierten, der Bremsaufgabe angepassten Seillänge, bildet. Sobald das erste, dünnere Seil um die Länge der Schlaufe des dickeren

Seiles durch die Bremsplatte geglitten ist und sich dabei die Schlaufe zu einer Geraden gestreckt hat, wenn also der für die Bremsung verbrauchte Seilabschnitt des ersten, dünneren Seiles gleich lang ist, wie die Seillänge der Schlaufe des dickeren Seiles, dann setzt die Bremswirkung des zweiten, dickeren Seiles ein, und zwar zeitversetzt um das Zeitintervall, das beim Strecken der Schlaufe des dickeren Seiles vergangen ist.

Wenn bis zum Strecken der Schlaufe im Wesentlichen die gesamte zur Verfügung stehende Länge des dünneren Seiles verbraucht wurde, leistet das dünnere Seil keinen weiteren Bremsbeitrag mehr, sodass der Gleitvorgang des zweiten Seiles und damit dessen Bremswirkung in zweiter Stufe unmittelbar anschliessend an die erste Stufe einsetzt und das zweite, dickere Seil den gesamten noch verbleibenden Bremsbedarf alleine bewerkstelligt. Die Seillängen des ersten und zweiten Seiles können jedoch so aufeinander abge- stimmt sein, dass ab dem Einsetzen der zweiten Bremsstufe beide Seile gleichzeitig zur Bremswirkung beitragen.

Wird bei dieser Typ einer Fallbremse als Bandbremse ausgeführt, dann ist das zweite Band dicker und/oder breiter als das erste Band. Die Anordnung und Funktionsweise sind analog, wobei jedoch der Bremskörper an Stelle von runden Löchern entsprechende Schlitze und Stege für die Banddurchführungen aufweist.

BESCHREIBUNG DER ABBILDUNGEN

Abb.1 : zeigt ein erfindungsgemässes Seil oder Band mit axialer Asymmetrie durch in Längsrichtung zunehmende Breite und/oder Dicke; A: stufenförmige, B: stufenlose, kontinuierliche Querschnittsver- grösserung Abb.2: zeigt eine gürtelschnallenähnliche Bremsplatte mit Bandumlenkung; die Pfeilrichtung symbolisiert die Zugbelastung auf die Bremsplatte Abb.3: zeigt eine Bremsplatte für ein Seil mit stufenförmig oder kontinuierlich zunehmender Querschnittsfläche; die Pfeilrichtung symbolisiert die Zugbelastung auf die Bremsplatte Abb.4: zeigt ein 2-stufiges System mit Bremsplatte und eingefädeltem, zweiteiligem Seil; L1 , L2 bezeichnen Seilabschnitte auf den beiden

separaten Seilabschnitten; die Pfeilrichtung symbolisiert die Zugbelastung auf die Bremsplatte Abb.5: zeigt einen hohlen Bremskörper mit innerer Querschnittsverjüngung;

A in Schrägansicht; B im längsseitigen Querschnitt Abb.6: zeigt schematische Einblicke in verschiedene Band- oder Seilkonstruktionen; Punkte kennzeichnen Querfäden (Schussfäden), Linien kennzeichnen Längsfäden (Kettfäden);

A: zunehmende Einbindung von Kettfäden durch Schussfäden; B: dicker werdende Kettfäden; C: Einsatz verschieden dicker Schuss- fäden; D: zunehmende Dichte an Schussfäden; E: geänderte seitliche Fadenführung zur Erzielung ansteigender Breite oder Dicke Abb.7: zeigt eine Fallbremse in Form eines Schockabsorbers mit bereits teilweise aufgerissener, progressiv stärker werdender Bremsnaht; die Pfeilrichtung symbolisiert die Richtung des Aufreissens der Bremsnaht

Abb.8: zeigt eine graphische Darstellung des Bremskraftverlaufes bezogen auf den abgebremsten Seilabschnitt in Newton pro Meter; a) erfindungsgemäss stufenlos linear ansteigend; b) erfindungsge- mäss stufenförmig gleichmässig ansteigend; c) Stand der Technik mit sehr rasch ansteigender und dann nachlassender Bremskraft, was eine unerwünscht hohe Impulsbelastung für den abgebremsten Körper bewirkt.

BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG

Die vorliegende Erfindung einer Fallbremse oder eines Schockabsorbers zielt - wie in Abb. 8 dargestellt - auf eine möglichst gleichmässige Bremskraftverteilung ab, bei der der Bremsvorgang schon bei relativ geringen Zugkräften, wie beispielsweise beim Fall eines Kindes in das Sicherungsseil, ausgelöst und dann sukzessive, gegebenenfalls in vordefinierten Stufen, bis zum Stillstand der fallenden Masse erhöht wird.

Der Vorteil der Erfindung liegt unter anderem darin, dass durch die Verwendung in Längsrichtung asymmetrischer Seile oder Bänder, wie in Abb.1 und Abb.7 dargestellt, die Bremskraftverteilung der Seil- oder Bandbremse über die für den Bremsvorgang zur Verfügung stehende Seil- oder Bandlänge sehr genau voraus bestimmt und eingestellt werden kann.

Im Falle der Verwendung von plattenförmigen Bremskörpern, wie in den Abbildungen Abb.2, Abb.3 und Abb.4 dargestellt, erfolgt die Bremswirkung durch die Umlenkung des Bremsseiles oder -bandes an den Löchern einer Bremsplatte gemäss Abb.3 oder Abb.4 bzw. an den eher schlitzartigen, an- nähernd rechteckigen öffnungen und dazwischen liegenden Stegen einer Bremsplatte nach Abb.2. Durch die Umlenkungen und die zunehmende Dicke und/oder Breite des Bremsseiles oder -bandes wird ein Abbremsen des Seiles oder Bandes durch Reibung an der Bremsplatte bewirkt, wobei die dadurch entstehende Bremskraft mit zunehmender Dicke und/oder Breite des Bandes oder Seiles kontinuierlich oder in Stufen verstärkt wird. Auf diese Weise kann der Bremskraftverlauf gezielt gesteuert und damit die Belastung für den fallenden Körper wohl dosiert werden.

In Abb.4 wird ein zweistufiges Seilbremssystem gezeigt, wobei das Seil in dem zum Abbremsen vorgesehenen Bereich zweiteilig ist und aus zwei Seilen unterschiedlichen Durchmessers und einer zugehörigen gelochten Bremsplatte besteht. Die beiden Seile sind in einem Bereich ausserhalb der Bremsplatte miteinander untrennbar verbunden, beispielsweise miteinander vernäht, ver- schweisst oder verwoben. Sie sind so in die Bremsplatte eingefädelt, dass bei Zugbelastung auf die Bremsplatte in Pfeilrichtung (Fig.4) zuerst das erste, dünnere Seil durch die Bremsplatte zu gleiten und damit zu bremsen beginnt, und erst nach einer vorbestimmten Gleitlänge des ersten, dünneren Seiles das zweite, gegenüber dem ersten dickere Seil, durch die Bremsplatte zu gleiten und damit ebenfalls zu bremsen beginnt.

Dies wird beispielsweise dadurch erreicht, dass das zweite, dickere Seil im unbelasteten Zustand nicht straff an der Bremsplatte anliegt sondern soweit aus der Bremsplatte herausgezogen und entspannt wird, dass es eine Schlaufe mit einer definierten, der Bremsaufgabe angepassten Seillänge L2, bildet. Erfolgt nun auf die Bremsplatte eine Zugbelastung in Pfeilrichtung, beispielsweise durch einen fallenden Körper, so wird dieser in einer ersten Stufe durch das dünnere Seil entlang der Seillänge L 1 gebremst. Der Reibungswert liegt tiefer als beim dickeren Seil und hat somit eine geringere, schonendere Anfangsbremskraft. Sobald das erste Seil bis zum Ende der vorbestimmten Seillänge L 1 durch die Bremsplatte geglitten ist, soll das mit dem ersten Seil verbundene, zweite Seil in die Bremsplatte gezogen werden und mit seiner Bremswirkung beginnen und dabei aufgrund des grosseren Durchmessers

und höheren Reibungswertes die Kraft des fallenden Körpers aufnehmen und diesen bis zum Stillstand abbremsen. Diese zweite Bremsstufe setzt ein, sobald das erste, dünnere Seil um die Länge L2 durch die Bremsplatte geglitten ist, sobald also der für die Bremsung verbrauchte Seilabschnitt L1 des ersten, dünneren Seiles gleich lang ist, wie die Seillänge L2 der Schlaufe des dickeren Seiles (L 1 = L2) und die Schlaufe des dickeren Seiles dadurch aufgelöst und zu einem geradlinigen Seilabschnitt gestreckt wurde. Durch die Länge L2 der Schlaufe lässt sich somit das Verhältnis von schonender Erstbremsung zu kräftiger Zweitbremsung gezielt auf die Masse des abzubrem- senden Körpers, beispielsweise auf das Gewicht eines Erwachsenen oder eines Kindes, abstimmen. Dabei können die Seillängen des ersten und zweiten Seiles so auf einander abgestimmt werden, dass die Zweitbremsung aus- schliesslich vom zweiten Seil oder vom ersten und zweiten Seil gemeinsam bewerkstelligt wird.

Diese Art der zweistufigen Seilbremse lässt sich in analoger Weise auch in Form einer Bandbremse realisieren, welche daher von der vorliegenden Erfindung mit umfasst ist.

In den Abb.5 A und B ist eine Seil- oder Bandbremse zu sehen, bei der die Reibebremsung durch Quetschen und Klemmen eines Seiles oder Bandes beim Durchlauf durch einen als Hohlkörper ausgebildeten Bremskörper erfolgt. Im - gegebenenfalls sich verjüngenden - Klemmbereich entsteht zwischen dem Bremskörper und dem Band oder Seil eine Reibungs- bzw. Brems- kraft, die mit zunehmende Dicke und/oder Breite des Bandes bzw. Seiles verstärkt wird.

Die erfindungsgemäss einsetzbaren Seile und Bänder weisen typischerweise eines oder mehrere der folgenden Strukturmerkmale auf (Abb.6 A bis E):

a) kontinuierlich dicker und/oder breiter werdendes Band Durch die Konstruktionsänderung der Bandstruktur in Längsrichtung des Bandes (Abb.6 E) kann z.B. die Breite des Bandes reduziert und gleichzeitig die Höhe bzw. Dicke des Bandes gesteigert werden. Allerdings kann es durch die Veränderung der Bandbreite beim Durchlauf durch den Bremskörper zu unerwünschten Schlingerbewegungen kommen, welche nicht kontrolliert

ablaufen. Die Dicke kann ausserdem nur in einem geringen Bereich variiert werden.

Eine Alternative (Abb.6 B) besteht darin, dass Kettfäden (Längsfäden) einge- setzt werden, die in axialer Richtung dicker werden. Dadurch kann die Dicke des Bandes genau gesteuert werden, ohne dessen Breite zu verändern. Ein Nachteil dieser an sich sehr guten Variante liegt im relativ grossen Aufwand für die Produktion der asymmetrischen, dicker werdenden Kettfäden.

b) stufenförmig dicker und/oder breiter werdendes Band

Durch Verwendung verschieden dicker Schussfäden (Querfäden) können sehr genau definierte Stufen im Band gefertigt werden, was für die Produktion solcher Bänder ein erheblicher Vorteil ist (Abb.6 C).

Eine ähnlich gute Bremswirkung lässt sich auch dadurch erzielen, dass die Schussdichte (Anzahl der Querfäden pro Längeneinheit des Bandes) geändert, insbesondere erhöht wird. Mit dieser Konstruktion können verschiedene Stufenhöhen realisiert werden, wenngleich nur innerhalb eines begrenzten Bereiches (Abb.6 D) .

Man kann aber auch die Bindung der Kettfäden untereinander mit Hilfe von Schussfäden ändern (Abb.6 A). Auf diese Weise können verschiedene Stufenhöhen über einen grosseren Bereich gefertigt werden. Die Stufen können jedoch nicht beliebig fein oder grob definiert werden.

c) kontinuierlich oder in Stufen dicker werdendes Seil Analog zur Bandform können auch erfindungsgemässe Bremsseile dadurch hergestellt werden, dass axial asymmetrische, d.h. in Längsrichtung dicker werdende, Kettfäden eingesetzt werden, um gewobene Bremsseile zu produ- zieren (Abb.6 B). Mit dieser Konstruktion lassen sich beliebige Seilstärken, bzw. Seildurchmesser stufenlos herstellen. Ein Nachteil liegt derzeit aber noch, wie schon oben erwähnt, in der Schwierigkeit der industriellen Fertigung solcher axial asymmetrischer, dicker werdender Fäden.

Für geflochtene Seile, beispielsweise geflochtene Kern-Mantel-Seile, können dicker werdende Mantelfäden eingesetzt werden, um einen gleichartigen

Effekt zu erzielen. Auch auf diese Weise kann jeder beliebige Seildurchmesser stufenlos hergestellt werden.

d) Schockabsorber mit progressivem Nahtbild Ein Schockabsorber funktioniert durch Aufreissen der Bremsnähte, mit dem ein oder mehrere an einander anliegende, beispielsweise über einander gefaltete, Bandabschnitte des Bremsbandes zusammengehalten werden (Abb.7). Durch die spezielle Anordnung der Nähte kann der Kraftaufwand für das Aufreissen gesteuert werden. Vorzugsweise ist die Naht so ausgeführt, dass - in Aufreissrichtung (siehe Pfeil in Abb.7) betrachtet - die Verbindung zwischen den Bandabschnitten am Anfang relativ schwach ist und in Aufreissrichtung zunimmt. Diese in Längsrichtung des Bandes vorgesehene Asymmetrie der zunehmenden Verbindungsstärke kann beispielsweise durch eine zunehmende Dichte an Nahtstellen und/oder eine zunehmende Fadenstärke erreicht werden.