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Patent Searching and Data


Title:
FALSE CEILING
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1994/024382
Kind Code:
A1
Abstract:
A false ceiling for buildings designed to absorb acoustic waves has perforated metal plates. One or several suspended plates (1, 6) are provided which are so hard that they cannot vibrate. The lowest metal ceiling has a plurality of regularly or irregularly arranged holes (4, 7) with 1-3 mm diameter, the surface of the holes being less than 4 % of the total surface. The air in the holes (4, 7) forms with the overlying cavities (11) a dampening active mass system of the foil absorber type.

Inventors:
FUCHS HELMUT (DE)
ECKOLDT DIETMAR (DE)
Application Number:
PCT/EP1994/001227
Publication Date:
October 27, 1994
Filing Date:
April 20, 1994
Export Citation:
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Assignee:
FRAUNHOFER GES FORSCHUNG (DE)
FUCHS HELMUT (DE)
ECKOLDT DIETMAR (DE)
International Classes:
E04B1/86; E04B9/00; E04B1/82; E04B1/84; (IPC1-7): E04B9/00; E04B1/86
Foreign References:
EP0139360A21985-05-02
DE2833487B11980-01-10
EP0023618A11981-02-11
DE9304227U11993-06-17
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Claims:
Patentansprüche
1. Unterdecke für Räume in Gebäuden, die zur Absorption von Schallwellen aus¬ gebildet ist und perforierte Metallplatten aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß eine abgehängte Platte (1) vorgesehen ist, die derart hart ausgebildet ist, daß sie nicht schwingungsfähig ist, und eine Vielzahl von gleichmäßig oder ungleichmäßig angeordneten Löchern (4) mit einem Durchmesser d von 0,.
2. m und einem Lochfiächenanteil von weniger als 4% aufweist, und die Luft in den Löchern (4) mit der Luft in den darüber befindlichen Hohlräumen (11) ein FederMasseSystem bildet und die Platte (1) mittels längenvariierbaren Abhängungen (3) oder Unterkonstruktionen (3a) befestigt ist.
3. 2 Unterdecke nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, daß die Löcher (4) einen Durchmesser d von 0,1 1 mm, vorzugsweise von 0,2 0,8 mm, und einen Lochfiächenanteil von weniger als 2% aufweisen.
4. 3 Unterdecke nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Platten (1, 6) vorgesehen sind und diese zur Decke hin in größer werdendem Abstand D angeordnet sind. Unterdecke nach den Ansprüchen 1 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Platten (1,6) aus Kunststoff, Verbundwerkstoff oder Metall bestehen. Unterdecke nach den Ansprüchen 1 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterdecke zur Vermeidung der Durchhängung mit Versteifungen (2) versehen ist. Unterdecke nach den Ansprüchen 1 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Platten (1,6) gewölbt mit der Wölbung nach unten ausgebildet sind. Unterdecke nach den Ansprüchen 1 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Platten (1 , 6) mit seitlichem Rahmen (3b) und einer ebenen Rück¬ wand (7) als Modul ausgebildet sind.
Description:
Unterdecke

Die Erfindung betrifft eine Unterdecke gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 , wie sie aus Frick, O. et al "Baukonstruktionslehre", Teil 1 ., Teubner, Stuttgart 1992 bekannt ist.

1 . Geαenstand

Von massiven, tragenden Geschoßdecken "abgehängte" Unterkonstruktionen kommen als vorzugsweise leichte, weitgehend industriell vorgefertigte, trocken und einfach montierbare Deckensysteme in großem Umfang und sehr variantenreich zum Einsatz. In Neubauten und bei der Altbausanierung von Aufenthaltsräumen, Verwaltungsräumen, Unterrichtsräumen oder Industrie- Messe- oder Sporthallen sowie Büro-, Kauf- und Krankenhäusern übernehmen sogenannte Deckenbekleidungen und Unterdecken (UD) sowohl dekorative als auch bautechnische Funktionen.

2. Zweck und Funktion

Als Verkleidung in gewissem Abstand zur Massivdecke montiert, hilft die UD häufig, verschiedene bauphysikalische Anforderungen an das Gebäude hinsichtlich Wärmeschutz, Brandschutz und Schallschutz zu erfüllen. Sie eignet sich aber als Vorsatzschale ebenso zur lichttechnischen, raumgestalterischen und raumakustischen Anpassung einzelner Räume auf ihre individuelle Nutzungsart. Schließlich dienen größere Hohlräume zwischen Rohdecke und UD auch zur verdeckten Verlegung/Integration von Rohrleitungen, Kabelverbindungen, Aus- und Einlassen der diversen haustechnischen Anlagen.

3. Anforderungen an UD

An Unterdecken bzw. an die meist ebenen Bauteile, aus denen sie zusammengesetzt sind, werden hohe Anforderungen in dreierlei Hinsicht gestellt:

3.1 bautechnisch:

(a) hohe Stabilität bei geringem Gewicht,

(b) glatte, resistente Oberflächenbeschaffenheit,

(c) leichte, reversible Montage

3.2 bauakustisch:

(a) hohe flächenbezogene Masse (5-10 kg/m2),

(b) geschlossene, fugenfreie Modulbauweise (50-200 cm),

(c) faserige/poröse Hohlraumdämpfung (50-100 mm)

3.3raumakustisch:

(a) hoher Perforationsgrad (20-40 %)

(b) faserige/poröse Absorberauflage (10-50 mm)

(c) große Abhängehöhe (20-50 cm).

Welcher der sich teilweise widersprechenden Anforderungen der Vorrang eingeräumt wird, hängt auch von der jeweiligen Raumnutzung ab. Es sind aber einige grundsätzliche Probleme bei konventionellen UD-Systemen ungelöst, wenn diese gleichzeitig als Aku¬ stikdecke wirksam sein sollen:

4. Nachteile herkömmlicher UD

Selbst wenn die UD nur die im Decken-Hohlraum angeordneten Installationen kaschieren und den Raum selbst akustisch bedampfen soll, wie in Frick et al oder in "Trockenbau" 7/92 "Heiss-umkämpfte Kühle" beschrieben, erscheinen die in großem Umfang als Schalen-Bauteil, Decken-Auflage und Hohlraum-Dämpfung eingesetzten Mineralfaser-Platten und -Matten wegen ihrer mechanischen Empfindlichkeit bei Montage- und Installationsarbeiten, hygienischen Bedenklichkeit bei Räumen höherer Reinheitsklasse, physiologischen Auswirkungen bei Abrieb und Austragung von Fasern

als nachteilig und hinderlich.

Bild 1 zeigt einen konventionellen reaktiven Absorber nach Frick et al, wobei a) einen Platten-Resonator, b) einen Helmholtz-Resonator und die Figur c) den Absorptionsgrad darstellt.

Der konventionelle Riesel- und Sichtschutz durch Folien mit geringer Masse und Loch¬ platten mit großem Perforationsgrad (aus raumakustischer Sicht) widerspricht der

bauakustischen Forderung nach einer raumseitig möglichst geschlossenen, nicht zu leichten Vorsatzschale.

Die aus raumakustischer Sicht für die Absorption tiefer Frequenzen zu fordernde große Abhängehöhe von Akustikdecken gemäß Frick et al widerspricht häufig der bauakusti¬ schen Forderung nach geringer Längsübertragung über den Decken-Hohlraum über be¬ nachbarten Räumen, selbst wenn der Hohlraum nach Art eines Schalldämpfers wieder¬ um mit größeren Mengen faserigen oder porösen Dämpfungs-Materials angefüllt wird.

Wenn aber die UD nicht nur dekorativen und akustischen Zwecken dient, sondern als (Niederdruck-) Lüftungsdecke, (Strahlungs-)Heizungsdecke oder (Flächen-)Kühldecke gleichzeitig auch andere haustechnische Funktionen übernehmen soll, dann stellt sich das aus akustischer Sicht bisher unumgängliche faserige/poröse Dämpfungs-Material als schwerer Nachteil heraus: Es würde hier nicht nur Montage und Installation, sondern auch Wartung und Betrieb der Anlagen behindern. Deshalb besteht ein dringender Bedarf für UD-Systeme, die ganz ohne den Einsatz poröser Absorber den räum- und bauakusti¬ schen Anforderungen gerecht werden und gleichzeitig den bautechnischen Erfordernis¬ sen besser als herkömmliche Akustikdecken entgegen kommen.

5. Alternative Deckenplatten-Schallabsorber

In konventionellen Akustikdecken kommen fast ausschließlich passive (poröse/faserige) Absorber zum Einsatz (Trockenbau 7/92). Damit die Luftschallwellen aus dem. Raum ungehindert in das Dämpfungsmaterial eindringen können, müssen die Deckenplatten ei¬ nen hohen Perforationsgrad (1 5-50 %) aufweisen. Sie können deshalb nur eine ent¬ sprechend geringe Luftschall-Dämmung zum Decken-Hohlraum gewährleisten. Konven¬ tionelle reaktive (Platten-/Folien-/Helmholtz-)Absorber gem. Bild 1 benötigen abgeschlos¬ sene Hohlkammern, die zur Erzielung einer auch nur mäßig breitbandigen Absorption wiederum mit Dämpfungsmaterial angefüllt sein müssen. Sogenannte Membran-Absor¬ ber gem. Anordnungen nach Bild 2 (Becherstrukturen) und Bild 3 (Membranabsorber) und wie in Fuchs, H.V. "Zur Absorption tiefer Frequenzen in Tonstudios. Rundfunktech¬ nische Mitteilungen rtm 36 (1992), H. 1 , S. 1 -1 1 " beschrieben, kommen zwar ohne po¬ röses/faseriges Material aus. Sie benötigen aber weiterhin 5-10 cm tiefe Hohlkammern. Durch ihren dreischaligen Aufbau auf einer relativ engmaschigen (10-20 cm) Waben¬ struktur sind sie außerdem als UD-Bauteil für normale Akustikdecken viel zu aufwendig und teuer. Letzere kommen allenfalls als rundum geschlossene Metallkassetten im

Decken-Hohlraum oder als integriertes UD-Bauteil zur Ergänzung der Absorption bei tiefen Frequenzen in Räumen mit besonderen raumakustischen Anforderungen infrage.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine faserfreie Akustik-Unterdecke zu schaffen, die breit- bandig absorbiert.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Unterdecken nach Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.

Das hier vorgestellte neue UD-Bauteil auf der Basis gestaffelter ebener Platten als Reso¬ nanz-Dämpfer kombiniert Eigenschaften der mikroperforierten und Membran-Absor¬ ber, indem es zwar raumseitig eine praktisch geschlossene glatte Oberfläche aufweist,

- aber hohlraumseitig keine eigenen Hohlkammer- oder Waben-Strukturen benötigt,

- ganz ohne den Einsatz poröser/faseriger Materialien auskommt.

Der neue Deckenplatten-Absorber kann als Deckenbekleidung unmittelbar vor bzw. als UD von der Massivdecke abgehängt in allen unter 1 . aufgeführten Anwendungsberei¬ chen eingesetzt sowie mit allen unter 1. und 2. spezifizierten Eigenschaften und Funktio¬ nen ausgestattet werden, ohne daß er die unter 4. angesprochenen Nachteile aufweist.

6. Besondere Merkmale

Im Folgenden werden die akustischen Vorteile des UD-Systems dargestellt:

(a) Unterdecke als Vorsatzschale

Faserfreie UD als Vorsatzschaie (Bild 10) zur Erhöhung der Luftschall- und Trittschall- Dämmung der Massivdecke

aus dünnen nicht durch Schallwellen in Schwingungen anregbare Platten 1 , 6 hoher Dichte mit ausreichender flächenbe¬ zogener Masse (5-10 kg/m2; z.B. Metall, Kunststoff, Holz), mit gleichmäßig oder ungleichmäßig angeordneten kleinen ( < 2 mm) Löchern und geringem Lochfiächenanteil ( < 2 %), hohlraumseitig versteift durch Streben, Rippen 2 (Bild 10b),

so daß der Schalldurchgang durch die Löcher vernachlässigbar bleibt und ein Durchhän¬ gen der Deckenplatten auch bei großen Raster-Feldern (bis etwa 200 cm) bzw. zwi¬ schen den entsprechenden Abhängern vermieden wird.

(b) Unterdecke als Schallabsorber für das raumseitige Schallfeld

Faserfreie UD als Akustikdecke (Bild 10) zur Lärmminderung und Regulierung der Raum¬ akustik aus dünnen Platten 1 , wobei die in den Löchern befindliche Luft in den Platten zusammen mit der Luft im Deckenhohlraum 1 1 durch das raumseitige Schallfeld angeregte, bedämpfte Eigenschwingungen, vorzugsweise bei mittleren und höheren Frequenzen ausführt, mit Platten 1 , mit gleichmäßig oder ungleichmäßig angeordneten Löchern (< 2 mm; und Lochfiächenanteil < 2 %), in denen die Luft zusammen mit der Luft im Decken-Hohlraum bzw. im durch die Ver¬ steifung 2 gebildeten Hohlraum durch das raumseitige Schallfeld in den Löchern angeregte, bedämpfte Schwingungen, vorzugsweise bei mittleren und hohen Frequenzen ausführt,

(c) Unterdecke als Schalldämpfer für die Luftschall-Längsleitung im Decken-Hohl¬ raum

Faserfreie UD als schallabsorbierende Berandung des Decken-Hohlraums als Schall über¬ tragenden Kanal, die nach Art der unter (b) beschriebenen Dämpfungs-Mechanismen durch das kanalseitige Schallfeld angeregte, bedämpfte Schwingungen in einem breiten Frequenzbereich ausführt und damit zur Reduktion der Längsübertragung zum Nachbar¬ raum beiträgt.

7. Weitere technologische Vorteile

Das UD-Bauteil aus ebenen, raumseitig mikroperforierten Decken-Platten hoher Dichte ermöglicht eine komplette industrielle Vorfertigung. Die extrem kleinen Löcher ermögli¬ chen vollständigen Sichtschutz, den optischen Eindruck einer geschlossenen Deckenfläche und Möglichkeiten zur dekorativen Auflockerung der Decke.

Aus den faserfreien Platten-Bauteilen lassen sich nahezu beliebig gestaltete Formteile als

Reflektoren für die Beleuchtung, Aus- und Einlasse für die Lüftung und Radiatoren für die Heizung ausbilden, ohne daß deshalb auf ihre akustische Wirksamkeit verzichtet werden müßte.

Mikroperforierte UD-Systeme können höchste Reinheitsanforderungen erfüllen, weil sie

keinerlei poröses/faseriges Dämpfungsmaterial involvieren, wenig Möglichkeiten für Ablagerungen bieten, außen wie innen einfach wisch-desinfizierbar sind.

Sie bringen geradezu ideale Voraussetzungen mit für die Montage, Demontage und Remontage und sind wegen ihres einfachen, homogenen Aufbaus vollständig und kostengünstig rückführbar.ln Metallausführung kommen die UD-Bauteile auch einem sehr aktuellen Trend beim Kühlen von Verwaltungsgebäuden und Versammlungsstätten im Sommer entgegen: Mit sogenannten "Kühldecken" aus weitgehend standardisierten metallischen Bauteilen läßt sich die hohe Ventilatorleistung, die bei herkömmlichen Klimaanlagen ohne weiteres 50 % der Betriebskosten ausmachen kann, einsparen. So läßt sich auch ein Beitrag zur Senkung des Cθ2-Ausstoßes leisten und eine oft sehr lästige Quelle von Zugerscheinungen, Lärmbelastungen und Allergien in Wohn- und Arbeitsräumen eliminieren. Bei über dem Rohrregister für das Kühlmittel (i.a. Wasser) angeordneter Wärmedämmung (z.B. Alu-kaschierter Hartschaum) lassen sich der Abstand zwischen Kühl-Lamelle und Dämmung, Lamellendicke, Lochdurchmesser und Lochanzahl pro m so aufeinander abstimmen, daß eine optimale Anpassung an die Nachhallzeit des Raumes oder an das Emissionsspektrum der darin aufgestellten Schallquellen erreicht werden kann. Auch hinsichtlich der Heizungs- und Lüftungsdecken bieten die faserfreien, mikroperforierten UD-Bauteile klare Vorteile gegenüber den herkömmlichen Systemen.

UD-Bauteile können einschalig, zwei- oder mehrschalig aufgebaut werden. Als einfache Vorsatzschale können sie sowohl völlig eben und glatt als auch mit dekorativen Mustern und aussteifenden Sicken, Abkantungen und Falzen versehen werden. Als abgehängte Kassetten-Decke lassen sich die Hohlräume der Kassetten selbst als Lüftungs-Kanäle ausbilden. Ihre dem eigentlichen Decken-Hohlraum zugewandte Rückwand kann aus akustischer wie aus funktionstechnischer Sicht vorteilhaft so gestaltet werden, daß

unterschiedliche Hohlraum-Tiefen nebeneinander zur Verbreiterung der Ab¬ sorptionswirkung entstehen, im eigentlichen Decken-Hohlraum unterseitig Vertiefungen und Ausformungen zur Aufnahme von Komponenten der Haus-Installation entstehen, im Kassetten-Hohlraum oberseitig durch Ausformungen und durch Zwischenwände Zuluft-, Abluft- und Verteiler-Kanäle geschaffen werden.

Im folgenden soll die Erfindung, wie sie in Abb. 8, 9, 10, dargestellt ist, gegenüber dem Stand der Technik nach den Abb. 1 bis 7 erläutert werden.

Bild 1 zeigt wie oben bereits kurz erläutert, reaktive Absorber.

Bild 1 a stellt einen Platten-Resonator dar, bei dem die Platte als Masse vor dem Luftkis¬ sen als Feder schwingt, wobei jedoch poröses Material z.B. als Randdämpfung benötigt wird, um ein etwas breitbandigeres Dämpfungsverhalten wie in Bild 1 c zu erreichen.

In sogenannten Folienabsorbern nach DE 27 58 041 gem. Bild 2 gelingt es, in einer sehr komplexen Becherstruktur eine große Zahl unterschiedlicher Platten-Schwingungen bei verschiedenen Frequenzen so anzuregen, daß ein insgesamt breitbandiges Absorptions- Spektrum bei mittleren Frequenzen, auch ohne den Einsatz porösen Materials, erreicht wird.

Beim sogenannten Membran-Absorber, z.B. nach DE 35 04 208 und DE 34 12 432, ge¬ lingt es erstmalig, Platten- und Helmholtz-Resonatoren so hintereinander aufzubauen, daß vielfältig über mehrere Luftschichten und Löcher gekoppelte Schwingungen in ei¬ nem völlig ebenen Bauteil bereits relativ breitbandig anregbar werden. Wenn man vor der Deckmembran dieses reaktiven Absorbers eine auch nur relativ dünne Schicht (1 - 5 mm) aus porösem Material, wie in Bild 3 dargestellt, anbringt, so läßt sich gem. Bild 4 und 5 ein Gewinn an Absorption bei hohen Frequenzen erzielen.

In Bild 3 ist mit 1 5 die Deckmembran bezeichnet, mit 1 6 das poröse Material mit einer wasserdichten Abdeckung 17 bzw. mechanischem Schutz 18. Unterhalb der Deckmem¬ bran 15 befindet sich die Lochmembran 14 und davon beabstandet die Rückwand 12. Sowohl die Deckmembran, Lochmembran und Rückwand sind dabei schwingfähige Komponenten, also keine starre Platten. Die Membranen werden zu Schwingungen an¬ geregt und sie entziehen dadurch dem Schall die Energie. Die Löcher in der Lochmem¬ bran 14 schwanken dabei zwischen 3 - 10 mm. 13 stellt dabei die Wände der Waben

Struktur dar, 1 1 ist der Hohlraum, der üblicherweise mit Luft gefüllt ist. Dieser Membra¬ nabsorber kann auch als Modul gefertigt werden, wobei die Membrane 12, 14, 15 und 13 aus Kunststoff oder Metall bestehen können.

Weiterhin ist bekannt, großvolumige poröse Absorber mit Lochplatten abzudecken, wo¬ bei jedoch die Lochplatten nur einen mechanischen Schutz bewirken sollen. Diese porö¬ sen Absorber sind z.B. gepreßte Mineralfaserplatten, die hinter abgehängten Unter¬ decken aufgelegt sind, wobei oft aus Praktikabilität diese Faserplatten mit einer dünnen Alu-Folie verklebt oder in Kunststoff-Folie eingepackt werden. Da man weiß, daß da¬ durch das Eindringen der Schallwellen in den passiven Absorber weitgehend unterbun¬ den wird, wird die Folie durch "Nadelung" mit einer Vielzahl kleiner Löcher "schalldurchlässig" gemacht.

Bild 6 zeigt das Absorptionsspektrum aus Maa, D.-Y. "Theory and design of microper- forated panel sound absorbing constructions". Scientia Sinica 18 (1975), H. 1 , 55-71 , wobei eine mikroperforierte Platte vor einer starren Wand angeordnet ist. Diese theoreti¬ sche Untersuchung hat jedoch nirgends eine technische Anwendung gefunden.

Bisher ist es nur bei den o.g. Membran-Absorbern nach Bild 3 gelungen, ganz bestimmte Eigenschwingungen der ebenen Membranen, die sich der dahinter angeordneten Waben¬ struktur gut anpassen, anzuregen und dadurch für die gewünschte Absorption nutzbar zu machen. Bei den in der Raumakustik bisher eingesetzten Platten-Resonatoren mit ih¬ ren relativ dicken und damit steifen Platten, liegen die Frequenzen der "höheren Moden" der Platten vor dem jeweiligen Luftkissen soweit oberhalb der Frequenz der "Grund-Mo¬ de", daß sie bisher überhaupt nicht zur Absorption von Schallenergie aus dem Raum herangezogen werden. Werden diese Membranabsorber für Strömungskanäle, z.B. in Klimaanlagen, hergestellt, so werden die Platten üblicherweise dünner hergestellt. Die Schallwellen im Kanal werden dabei weit oberhalb der Masse/Feder-Resonanzfrequenz durch die wechselseitig (rund um den Kanal) angeordneten rein passiven Absorber von vorneherein viel stärker "geschluckt" als durch irgendwelche höheren Moden der Platten selbst. Selbst wenn letztere entsprechend den Plattenabmessungen in einem interessan¬ ten Frequenzbereich nahe der Grundfrequenz anregbar wären, könnten diese Schwin¬ gungen wegen der einseitig ganzflächig pressenden Mineralwolle-Füllung sich gar nicht richtig ausbilden. Dies war vermutlich auch der Grund, woraum nicht versucht worden ist, höhere Moden in dem mikroperforierten Absorber nach Bild 6 mit dem Ziel einer Verbreiterung des wirksamen Frequenzbereiches anregbar zu machen.

unmittelbar auf den Lochplatten ganzτTä τϊg aüflϊegt- üϊe ?nme^ Anordnungen meßtechnisch im Schallraum immer wieder untersucht, da sie in vielen In¬ dustriebetrieben als Unterdecken verwendet werden. In Bild 7 ist eine derartige Anord¬ nung mit einem 0,5 mm dicken Stahlblech, 2,5 mm Lochdurchmesser und 1 6 % Loch¬ fiächenanteil, wobei das Blech etwa 200 mm unterhalb der Decke angeordnet ist, mit ihrem Absorptionsspektrum dargestellt. Man erkennt, daß die Vliese einen erheblichen Anteil an Absorption in höheren Frequenzbereichen aufweisen. Die Absorptionsfrequenz fχ/4 = Co / 4D (mit Co = Schallgeschwindigkeit und D Abstand der Platte zur Rück¬ wand) zeigt dabei erwartungsgemäß gegenüber der Frequenz χ/2 eine erhöhte Absorp¬ tion. Dies zeigt, daß die erzielte Absorption auf das auf der Unterdecke aufliegende Dämpfungsmaterial zurückzuführen ist. Die Luft in den Löchern der Unterdecke über¬ trägt lediglich die Schallschwingungen der auf die Lochbleche auftreffenden Schallwel¬ len in das dahinterliegende Dämpfungsmaterial. Erst dort wird die Schallenergie durch Reibung an den Fasern oder in den Poren des Dämmaterials in Wärme umgewandelt und dadurch die Schallenergie vermindert.

Die Probleme der konventionellen Schallabsorber, insbesondere da neuere Untersuchun¬ gen ergeben haben, daß das schalldämmende Material, z.B. Steinwolle oder Glaswolle, kanzerogen sei, sowie mögliche Feuchtigkeitsaufnahme, Staubentwicklung und Abrieb, bewirkten, daß nach neuen Möglichkeiten der Schalldämpfung gesucht wird. Anderer¬ seits sind die Membranabsorber schon seit längerer Zeit bekannt, da sie jedoch teurer gegenüber den relativ preiswerten Materialien aus Steinwolle oder Glaswolle sind, haben sie sich nicht durchsetzen können. Auch sind die Membranabsorber, sei es in ihrer be¬ cherförmigen Ausgestaltung oder in der früheren Bauweise mit zerklüfteten Oberflächen - zur Verbreiterung des Absorptionsspektrums - demgegenüber relativ kompliziert und daher teuer.

Die erfindungsgemäße Unterdecke dagegen ist einfach herzustellen, einfach anzubringen und nicht teuer, da sie nur aus den fein perforierten Lochblechen und den seitlichen Be¬ grenzungsflächen des Luftzwischenraums und der ebenen Rückwand bzw. Platte be¬ steht. Die Löcher mit einem Durchmesser von vorzugsweise von 0,4 - 0,8 mm dienen nicht als "Durchbrechungen" zum möglichst ungehinderten Eindringen der Schallenergie in den Luftzwischenraum zwischen Unterdecke und Decke. Der für den erfindungsge¬ mäßen Zweck äußerst geringe Lochfiächenanteil von maximal 5%, vorzugsweise nur 0,5 - 3 %, wäre für die (passive) Übertragung von Schallenergie aus dem Raum in den Zwischenraum noch weniger geeignet als die Durchbrechungen nach dem Stand der Technik, da diese Lochflächenanteile zwischen 1 5 - 50 % aufweisen. Stattdessen wirkt die Luft in den Löchern der mikroperforierten Lochbleche gemäß der Erfindung zusam¬ men mit den Luftkissen in dem Zwischenraum als ein ganz spezielles Masse-Feder- Schwingsystem, das durch das auf das mikroperforierte Lochblech auftreffende Schall¬ feld (reaktiv) zu Schwingungen im jeweils interessierenden Frequenzbereich anregbar gemacht wird. Dabei erfolgt die Abstimmung auf den jeweiligen Frequenzbereich durch ganz gezielte Wahl der geometrischen Parameter, insbesondere der Dicke der Lochble¬ che, Dicke des Luftzwischenraüms, Durchmesser der Löcher, Abstände der Löcher, Form der Löcher, Anteil der Perforation in der Gesamtfläche des Lochbleches und Form¬ gebung der Lochbleche.

insbesondere wird mit der Wahl der Lochgeometrie nicht nur der Frequenzbereich der Absorption, sondern auch die Wirksamkeit des Absorbers in diesem Frequenzbereich festgelegt. Die notwendige Dämpfung wird nicht wie nach Abb. 1 a oder Abb. 7, durch Anbringung von zusätzlichen porösen oder faserigen "Schluckstoffen" bewerkstelligt, sondern ganz ausschließlich durch Reibung der Luftteilchen in den engen Löchern an de¬ ren Wänden. Der gewünschte Frequenzbereich und die erforderliche Reibung können so optimal auf den jeweiligen Einsatzfall eingestellt werden, so daß eine fast vollständige Absorption der auftreffenden Schallenergie möglich wird. Die Platten sind dabei so dick und stabil aufgebaut, daß sie nicht von den auftreffenden Schallwellen zu Schwingun¬ gen angeregt werden können. Ohne die Mikroperforation der erfindungsgemäßen Art würde die Platte, sofern sie schwingungsfähig ausgebildet wäre, wie in Bild 8 darge¬ stellt, als Feder-Masse-System allenfalls bei sehr tiefen Frequenzen und nur schmalban- dig mitschwingen, gemäß der gestrichelten Kurve 1 , und dadurch absorbieren. Die Mi¬ kroperforation, Kurve 2, bewirkt dagegen eine relativ breitbandige Absorption bei mittle¬ ren und höheren Frequenzen gemäß Bild 8, weil nur die leichtere Luft in den Löchern als Masse mit der Luft in dem Hohlraum als Feder mitschwingt. Mit zwei hintereinander

angeordneten starren mikroperforierten Platten läßt sich, wie Bild 9 zeigt, eine noch breitere Absorptionskurve erreichen, ohne daß Dämpfungsmaterial zusätzlich einge bracht werden müßte, oder feste Teile nach Art eines Resonators mitschwingen mü߬ ten.

Abb. 10a - e zeigt die erfindungsgemäße Unterdecke, wobei Bild 10e die Unterdecke als Modul zeigt, das dann kassettenförmig unter die Decke als Unterdecke angebracht wird.

In Abb. 10 sind mit 1 und 6 die ebene mikroperforierte Platte aus Blech oder hartem Kunststoff mit Löchern 4 und 7 eine ebene schwingfähige Platte als Rückwand des Moduls bezeichnet. 3b ist der starre Rahmen des Moduls und 1 1 die Hohlräume oder Zwischenräume, die mit Luft gefüllt sind. 3 sind Abhängungen und 3a z.B. Balken oder eine Unterkonstruktion zum Tragen der Unterdecke bzw. Vorsatzschale. Da die Platten oder Module in etwa 1 Quadratmeter großen Einheiten geliefert werden, können über die Abhängungen 3 oder Unterkonstruktion 3a verschiedene Abstände der Unterdecke D zur Rückwand realisiert werden, wodurch das Absorptionsspektrum verbreitert wird. 2 sind Versteifungen der Platten 1 , 6, die natürlich auch über die gesamte Länge und Breite der Platte angeordnet sein können, so daß diese nicht schwingt.

Bild 1 1 zeigt das Spektrum einer mikroperforierten Platte aus Aluminium bei einer Dicke der Platte t von 0,1 5 mm, Lochdurchmesser 0,16 mm. Lochabstand 1 ,2 mm und Dicke der Luftschicht im Zwischenraum zwischen Platte und Rückwand oder Decke von 600 mm und einem durch Lochdurchmesser und Abstand gegebenem Lochfiächenanteil p von 1 ,4 %.

Bei einer gewünschten Resonanzfrequenz fp = 54 x 10^ σ/D • f • K m nach der Theorie von Maa, wobei σ Lochfläche / Gesamtfläche, D die Luftschichtdicke im Zwi¬ schenraum und K m eine Konstante, die proportional ist zum Lochdurchmesser multipli¬ ziert mit der Wurzel aus f, kann man dann die Parameter Plattendicke, Lochfiächenanteil bzw. Anzahl der Löcher bei einem bestimmten Lochdurchmesser und Luftzwischenraum D in gewissen Grenzen variieren. So ergibt bei einer 3 mm dicken Aluminiumplatte, ei¬ nem Lochfiächenanteil p = 1 ,4 und Luftzwischenraum D = 50 mm sich ein Loch¬ durchmesser d von 0,45 mm. Bei gleich großen Löchern, aber erhöhter Anzahl, ver¬ schiebt sich nach der Theorie die Resonanzfrequenz zu höheren Frequenzen. Dies kann man auch erreichen mit kleineren Löchern. Eine Verbreiterung des Spektrums erhält man weiterhin, wenn die Platte gering nach unten gewölbt ist, z.B. bei einer Plattenbreite von 1000 mm und einer Wölbung von 60 - 80 mm.




 
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