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Title:
FASTENING SYSTEM, METHOD FOR FASTENING, METHOD FOR MOUNTING, AND MOTOR VEHICLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/224045
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a fastening system for fastening an attachment part to a support part, a method for fastening a connecting part to an attachment part, a method for mounting an attachment part on a support part, and a motor vehicle, in particular a passenger car. A fastening system (10) for fastening an attachment part (20) to a support part comprises an attachment part (20) for a motor vehicle, which attachment part has a mounting opening (24) which is delimited in part by a first side part (21) and a second side part (22) of the attachment part (20) and is open on one side. The side parts (21, 22) extend, at least in regions, in a common plane and the mounting opening (24) has a minimum clearance (W) in the open region between the side parts (21, 22). The fastening system also comprises a connection part (30) for connecting the attachment part (20) to a support part, the connection part (30) having a substantially cylindrical connecting portion (32), which has an external diameter (Da), for arrangement in the mounting opening (24) so as to be fixed therein. The following applies: 0.90 * W ≤ Da ≤ 1.3 * W, in particular 1.0 * W ≤ Da ≤ 1.2 * W. It is thus possible for the connecting portion (32) to be inserted into the mounting opening (24) substantially in the plane of the mounting opening (24).

Inventors:
JUNGGEBAUER JENS (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/062275
Publication Date:
November 28, 2019
Filing Date:
May 14, 2019
Export Citation:
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Assignee:
VOLKSWAGEN AG (DE)
International Classes:
F16B5/06; B60S1/04; F16B4/00
Foreign References:
EP3219995A12017-09-20
US20080216275A12008-09-11
DE102012001457A12013-07-25
US20040076490A12004-04-22
DE102012001457A12013-07-25
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Claims:
Ansprüche

1. Befestigungssystem (10) zur Befestigung eines Anbauteils (20) an einem T ragteil, umfassend

- ein Anbauteil (20) für ein Kraftfahrzeug, umfassend wenigstens eine von

einem ersten Seitenteil (21 ) und einem zweiten Seitenteil (22) des Anbauteils (20) teilweise begrenzte und einseitig offene Montageöffnung (24), wobei die Seitenteile (21 , 22) sich zumindest bereichsweise in einer gemeinsamen Ebene erstrecken und die Montageöffnung (24) im offenen Bereich zwischen den Seitenteilen (21 , 22) eine minimale lichte Weite (W) aufweist, sowie

- ein Verbindungsteil (30) zur Verbindung des Anbauteils (20) mit einem

Tragteil, wobei das Verbindungsteil (30) einen im Wesentlichen

zylinderförmigen Verbindungsabschnitt (32) mit einem äußeren Durchmesser (Da) zur Anordnung in der Montageöffnung (24) zwecks dortiger Fixierung aufweist,

wobei gilt: 0,90 * W < Da < 1 ,3 * W, insbesondere 1 ,0 * W < Da < 1 ,2 * W, sodass der Verbindungsabschnitt (32), ggf. unter zumindest bereichsweiser elastischer

Verformung des Anbauteils (20) und/oder des Verbindungsteils (30), im Wesentlichen in der Ebene der Montageöffnung (24) in die Montageöffnung (24) einbringbar oder eingebracht ist.

2. Befestigungssystem (10) zur Befestigung eines Anbauteils (20) an einem Tragteil nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eines der Bauteile erstes Seitenteil (21 ) und Verbindungsteil (30) wenigstens ein Formelement (40), insbesondere mehrere Zähne, zur Kontaktierung des jeweils anderen Bauteils (30,

21 ) aufweist und das andere Bauteil (30, 21 ) zumindest in einem

Kontaktierungsbereich (42) zur Kontaktierung des Formelements (40) eine geringere Festigkeit als das Formelement (40) aufweist, sodass beim Einbringen des

Verbindungsteils (30) in die Montageöffnung (24) im Wesentlichen in der Ebene der Montageöffnung (24) bei Kontakt des Formelements (40) mit dem

Kontaktierungsbereich (42) ein Form- und/oder Kraftschluss zwischen dem

Formelement (40) und dem Kontaktierungsbereich (42) hergestellt bzw. erhöht wird und auf diese Weise eine translatorische Bewegung (50) zwischen dem Formelement (40) und dem Kontaktierungsbereich (42) erschwert wird, sodass ein weiterer Einschub des Verbindungsteils (30) in die Montageöffnung (24) durch ein Abrollen der im Wesentlichen zylinderförmigen Oberfläche des Verbindungsabschnitts (32) realisierbar ist.

3. Befestigungssystem (10) zur Befestigung eines Anbauteils (20) an einem Tragteil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Formelement (40) am ersten Seitenteil (21 ) des Anbauteils (20) angeordnet ist und die Montageöffnung (24) bereichsweise begrenzt.

4. Befestigungssystem (10) zur Befestigung eines Anbauteils (20) an einem Tragteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungsteil (30) aufweist:

- ein Innenteil (34) mit einem Einleitungselement (35), insbesondere einem Drehgriff bzw. Werkzeugansatz, zur Übertragung eines Drehmoments auf das Verbindungsteil (30), sowie

- wenigstens ein Sperrelement (36) zur Ausbildung eines Hinterschnitts, mit welchem ein eine Öffnung ausbildendes Material des Tragteils hintergreifbar ist, zwecks Herstellung einer formschlüssigen Verbindung zwischen Verbindungsteil (30) und Tragteil.

5. Befestigungssystem (10) zur Befestigung eines Anbauteils (20) an einem Tragteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der äußere Durchmesser (Da) des Verbindungsabschnitts (32) des Verbindungsteils (30) durch ein vom Verbindungsteil (30) umfasstes Pufferelement (38) zur

schwingungsdämpfenden Anordnung des Verbindungsteils (30) am Anbauteil (20) ausgebildet ist.

6. Befestigungssystem (10) zur Befestigung eines Anbauteils (20) an einem Tragteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Anbauteil (20) wenigstens zwei und insbesondere drei Montageöffnungen (24) aufweist, wobei die offenen Bereiche der Montageöffnungen (24) in unterschiedliche Richtungen weisen, sodass im montierten Zustand des Anbauteils (20) am Tragteil die in den Montageöffnungen (24) angeordneten Verbindungsteile (30) das Anbauteil (20) gegen eine translatorische Bewegung in der Ebene der Montageöffnung (24) sichern.

7. Verfahren zur Befestigung eines Verbindungsteils (30) an einem Anbauteil (20), bei dem ein Befestigungssystem (10) gemäß einem der Ansprüche 1-6 bereitgestellt wird und der Verbindungsabschnitt (32) des Verbindungsteils (30) zwecks dortiger Fixierung, ggf. unter zumindest bereichsweiser elastischer Verformung des

Anbauteils (20) und/oder des Verbindungsteils (30), mit wenigstens einer

Komponente seiner Bewegungsrichtung in der Ebene der Montageöffnung (24) in die Montageöffnung (24) eingebracht wird.

8. Verfahren zur Befestigung eines Verbindungsteils (30) an einem Anbauteil (20) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass ein Kontaktierungsbereich (42) des Verbindungsteils (30) während des Einbringens zumindest zeitabschnittsweise ein Formelement (40) des ersten Seitenteils (21 ) kontaktiert, wobei ein Form- und/oder Kraftschluss zwischen dem Formelement (40) und dem Kontaktierungsbereich (42) hergestellt bzw. erhöht wird und auf diese Weise eine translatorische

Relativbewegung (50) zwischen dem Formelement (40) und dem

Kontaktierungsbereich (42) erschwert wird, sodass eine rotatorische

Relativbewegung (52) in Bezug zu einem Bereich eines ersten Seitenteils (21 ) realisiert wird.

9. Verfahren zur Montage eines Anbauteils (20) an ein Tragteil, bei dem das Verfahren gemäß einem der Ansprüche 7-8 durchgeführt wird und das Verbindungsteil (30) zwecks Befestigung des Anbauteils (20) an dem Tragteil mit dem Tragteil verbunden wird.

10. Kraftfahrzeug, insbesondere Personenkraftwagen, umfassend wenigstens ein

Befestigungssystem (10) gemäß einem der Ansprüche 1-6.

Description:
Beschreibung

Befestigungssystem, Verfahren zur Befestigung, Verfahren zur Montage und Kraftfahrzeug

Die Erfindung betrifft ein Befestigungssystem zur Befestigung eines Anbauteils an einem Tragteil, ein Verfahren zur Befestigung eines Verbindungsteils an einem Anbauteil, ein Verfahren zur Montage eines Anbauteils an ein Tragteil sowie ein Kraftfahrzeug,

insbesondere einen Personenkraftwagen.

Bei der mechanischen Befestigung von Anbauteilen an Tragteilen bestehen wesentliche Anforderungen in der Festigkeit der Verbindung sowie der einfachen, raschen,

reproduzierbaren und automatisierbaren Ausführbarkeit des Befestigungsvorgangs. Auch ist ein besonders niedriger Komplexitätsgrad der jeweiligen Systeme bzw. Bauteile gewünscht, um auf diese Weise die Kosten der für die Befestigung genutzten Bauteile möglichst gering zu halten. Darüber hinaus ist eine einfache Kontrollmöglichkeit der korrekten Befestigung wünschenswert.

Bekannte Befestigungssysteme nutzen beispielsweise Schrauben und Muttern, um

Anbauteile an Tragteilen zu befestigen. Dabei ist naturgemäß der Montageaufwand vergleichsweise hoch.

Die US 2004/0076490 A1 beschreibt ein Befestigungselement zur Befestigung zweier Bauteile mit übereinanderliegenden Öffnungen. Dieses umfasst ein Rückhalteelement, eine durchgehende Achse, eine Gummihülse und eine Kappe. Die Achse erstreckt sich durch das Rückhalteelement und die Gummihülse, wobei letztere in axialer Richtung von der Kappe gehalten wird. Zur Verbindung wird das derart montierte Befestigungselement mittels Durchsetzfügen an einem ersten Bauteil befestigt. An der Unterseite eines Kopfes der Achse sowie im Inneren des Rückhalteelements angeordnete Schrägen und Nocken wirken derart zusammen, dass bei einer Drehung des Kopfes bzw. der Achse der Abstand zwischen dem Kopf und dem Rückhalteelement vergrößert wird bzw. das Rückhalteelement in Richtung auf die Kappe gedrückt wird, sodass sich der Abstand zwischen dem Rückhalteelement und der Kappe verringert. Zwischen diesen beiden Elementen wird somit die Gummihülse axial zusammengedrückt. Diese beult sich aus und vergrößert somit ihren radialen Durchmesser, sodass die beiden Bauteile zwischen der Gummihülse und dem Rückhalteelement eingeklemmt werden. Dieses Befestigungssystem bringt aufgrund des komplizierten

Fügeverfahrens sowie der spezialisierten Bauteile einerseits hohe Herstellungskosten und andererseits eine vergleichsweise komplexe Montage mit sich. Ein weiteres Befestigungssystem ist der DE 10 2012 001 457 A1 zu entnehmen, wobei das Befestigungssystem ein Befestigungselement zur elastischen Anbindung eines mit einem Haltefuß versehenen Bauteils umfasst. Das Befestigungselement weist einen als Schaft ausgestalteten mittleren Verbindungsbereich auf. An diesen schließt sich ein Stützteller mit einem Drehgriff oder Werkzeugansatz sowie ein Nockenelement zum Einstecken in ein Loch eines Trägerteils an. Eine Elastomerhülse mit einer außen umlaufenden Haltenut umgibt den Verbindungsbereich, sodass der Haltefuß in die Haltenut eingreift. Der in die Haltenut der Elastomerhülse eingreifende Bereich des Haltefußes ist als Steckteil mit einer C-förmig geöffneten Form ausgebildet, sodass die Elastomerhülse bei der Montage seitlich aufgesteckt werden kann. Das Nockenelement weist radial abragende Nocken zum

Hintergreifen eines Tragteils auf, sodass das Befestigungselement am Tragteil fixierbar ist.

Einzelne Aspekte eines derartigen, aus dem Stand der Technik bekannten

Befestigungssystems sind in den Figuren 1 und 2 dargestellt. Figur 1 zeigt ein aus dem Stand der Technik bekanntes Anbauteil 20, nämlich einen Heckscheibenwischermotor. Zur Befestigung des Anbauteils 20 weist dieses drei Montageöffnungen 24 auf, die von jeweils einem ersten Seitenteil 21 und einem zweiten Seitenteil 22 begrenzt sind. Die Konstruktion der beiden Seitenteile 21 , 22 mit der dazwischenliegenden Montageöffnung 24 wird auch als Haltefuß bezeichnet. Sämtliche Seitenteile 21 , 22 und somit auch sämtliche

Montageöffnungen 24 erstrecken sich parallel zu Darstellungsebene. Die Montageöffnungen 24 weisen jeweils zwischen den Seitenteilen 21 , 22 einen offenen Bereich sowie einen kreisbogenförmigen Bereich auf. Der offene Bereich definiert dabei eine Engstelle.

Wie in Figur 2 ersichtlich, werden zur Befestigung des aus dem Stand der Technik bekannten Anbauteils 20 elastische Pufferelemente 38 in den jeweiligen Montageöffnungen 24 angeordnet. Dies erfolgt durch Einbringen der Pufferelemente 38 durch die offenen Bereiche der Montageöffnungen 24 unter Überwindung der jeweiligen Engstellen in der jeweiligen Ebene der Montageöffnung 24, wobei die jeweiligen Pufferelemente 38 vorübergehend verformt werden. Somit kommen die Pufferelemente 38 in den jeweiligen Zielpositionen in den kreisbogenförmigen Bereichen der Montageöffnungen 24 zum Liegen, wie es in Figur 2 dargestellt ist. Zur Montage des derartig vorbereiteten Anbauteils 20 an einem Tragteil wird das Anbauteil am Tragteil positioniert und es wird in jede

Montageöffnung 24 durch die axiale Öffnung des jeweiligen Pufferelements 38 hindurch sowie in eine geeignete Öffnung des Tragteils ein zumindest bereichsweise zylinderförmiges Verbindungsteil in axialer Richtung eingebracht und mit dem Tragteil verbunden. Alternativ sind als Befestigungselemente beispielsweise Schrauben möglich. Im montierten Zustand dienen die Pufferelemente 38 der schwingungsdämpfenden Anordnung des Verbindungsteils am Anbauteil und somit des Anbauteils am Tragteil. Es ist die Aufgabe der Erfindung, ein Befestigungssystem, ein Verfahren zur Befestigung eines Verbindungsteils an einem Anbauteil sowie ein Verfahren zur Montage eines

Anbauteils an ein Tragteil zur Verfügung zu stellen, welche eine besonders einfache und kostengünstige Befestigung eines Anbauteil an einem Tragteil ermöglichen.

Die Aufgabe wird gelöst durch das Befestigungssystem gemäß Anspruch 1 , das Verfahren zur Befestigung eines Verbindungsteils an einem Anbauteil gemäß Anspruch 7, sowie das Verfahren zur Montage eines Anbauteils an ein Tragteil gemäß Anspruch 9. Ausgestaltungen des Befestigungssystems sind in den Unteransprüchen 2-6 angegeben, eine Ausgestaltung des Verfahrens zur Befestigung eines Verbindungseil mit einem Anbauteil ist in

Unteranspruch 8 angegeben. Darüber hinaus wird ein Kraftfahrzeug, insbesondere ein Personenkraftwagen, gemäß Anspruch 10 zur Verfügung gestellt.

Ein erster Aspekt der Erfindung ist ein Befestigungssystem zur Befestigung eines Anbauteils an einem Tragteil. Dieses umfasst ein Anbauteil für ein Kraftfahrzeug mit wenigstens einer von einem ersten Seitenteil und einem zweiten Seitenteil des Anbauteils teilweise begrenzten und einseitig offenen Montageöffnung. Dabei erstrecken sich die Seitenteile zumindest bereichsweise in einer gemeinsamen Ebene. Die Montageöffnung weist im offenen Bereich zwischen den Seitenteilen eine minimale lichte Weite W auf. Das

Befestigungssystem umfasst weiterhin ein Verbindungsteil zur Verbindung des Anbauteils mit einem Tragteil, wobei das Verbindungsteil einen im Wesentlichen zylinderförmigen Verbindungsabschnitt mit einem äußeren Durchmesser Da zur Anordnung in der

Montageöffnung zwecks dortiger Fixierung aufweist. Es gilt: 0,90 * W < Da < 1 ,3 * W, insbesondere 1 ,0 * W < Da < 1 ,2 * W. Auf diese Weise ist der Verbindungsabschnitt im Wesentlichen in der Ebene der Montageöffnung in die Montageöffnung einbringbar oder eingebracht. Dabei kann es zu zumindest bereichsweiser elastischer Verformung des Anbauteils und/oder des Verbindungsteils kommen.

Das Verbindungsteil bzw. das Befestigungssystem dient der mechanischen Befestigung des Anbauteils an einem Tragteil. Das Anbauteil kann beispielsweise einen

Scheibenwischermotor, einen Fensterhebermotor, einen Schiebedachmotor, einen

Scheibenhebermotor, ein elektronisches Bauteil wie beispielsweise einen

Antennenverstärker, eine Zuziehhilfe bzw. eine Halterung einer solchen Einrichtung umfassen. Das Anbauteil umfasst die beiden Seitenteile, die beispielsweise als Arme ausgestaltet sein können.

Die Montageöffnung ist insbesondere maulförmig bzw. C-förmig ausgestaltet. Sie erstreckt sich in der Ebene der beiden Seitenteile. Das Verbindungsteil ist in der Ebene in das geöffnete Maul bzw. C einbringbar. Die minimale lichte Weite ist dabei an der Stelle des geringsten Abstands zwischen den Seitenteilen gemessen. Sie ist insbesondere in der Ebene der Montageöffnung gemessen. Im Bereich der minimalen lichten Weite kann beispielsweise eine Engstelle der Montageöffnung vorliegen. Es ist mit anderen Worten der engste Bereich gemeint, der während des Einbringens des Verbindungsteils in die

Montageöffnung in der Ebene zu überwinden ist. Insbesondere befindet sich entlang der Einbringrichtung hinter der Engstelle der Montageöffnung mit der minimalen lichten Weite ein Bereich der Montageöffnung mit einer größeren Weite, insbesondere einem größeren inneren Durchmesser Di, in welchem das Verbindungsteil zur Anlage kommt. Dieser wird auch als Zielposition bezeichnet. Der Bereich der Zielposition kann vom ersten bzw. zweiten Seitenteil kreisbogenförmig begrenzt sein und einen Winkelbereich von 260° bis 340°, insbesondere von 280° bis 320°, umspannen.

Beispielsweise gilt Da < 1 ,4 * W, insbesondere Da < 1 , 1 * W. Auf diese Weise ist das Befestigungssystem derart vorgesehen, dass das Verbindungsteil in der Ebene der

Montageöffnung in diese einbringbar ist. Die genannten relativen Größenangaben zur lichten Weite W und dem äußeren Durchmesser Da gelten insbesondere in einem unbelasteten Zustand, also einem solchen, in dem keine durch äußere Kräfte bedingten Verformungen eines oder beider Teile auftreten. Es hat sich gezeigt, dass größere Faktoren durch die damit einhergehenden großen Verformungen eine zu hohe Kraft zur Einbringung des

Verbindungselements in die Montageöffnung mit sich bringen, während kleinere Faktoren einen zu geringen Halt des Verbindungselements in der Montageöffnung bewirken.

Mit anderen Worten ist der Verbindungsabschnitt des Verbindungsteils typischerweise unter elastischer Verformung zumindest eines Bereichs des Verbindungsteils und/oder des Anbauteils in der Ebene der Montageöffnung über eine Engstelle hinweg in die Zielposition einbringbar. Dabei hat insbesondere die Montageöffnung einen inneren Durchmesser Di, der etwas geringer ist als der äußere Durchmesser Da des Verbindungsabschnitts, sodass dieser mittels Presspassung in der Montageöffnung gehalten ist. Typischerweise weist der Verbindungsabschnitt und/oder zumindest ein Bereich der Montageöffnung einen

Kreisquerschnitt auf.

Der Verbindungsabschnitt kann von ihn radial überragenden Bereichen umgeben sein, die sich axial an ihn anschließen. Insbesondere kann der Verbindungsabschnitt in Form einer umlaufenden Nut hergestellt sein. Die im Wesentlichen zylinderförmige Ausgestaltung dient lediglich der Einbringung in die Montageöffnung durch eine senkrecht zur Ebene der Montageöffnung im Wesentlichen ebene bzw. glatte Innenwandung der Engstelle bzw. der Anordnung an einer senkrecht zu dieser Ebene im Wesentlichen ebene bzw. glatten

Innenwandung der Montageöffnung in der Zielposition. Die im Wesentlichen zylinderförmige Form kann dabei im in die Montageöffnung eingebrachten Zustand vorliegen. Mit anderen Worten muss der Verbindungsabschnitt in einem durch äußere Kräfte unbelasteten Zustand nicht notwendigerweise zylinderförmig ausgestaltet sein.

Die minimale lichte Weite der Montageöffnung kann mehr als 75%, insbesondere mehr als 78% und in einem Beispiel mehr als 80% des Durchmessers der Anbindungsöffnung entsprechen.

Demzufolge wird der Verbindungsabschnitt form- und/oder kraftschlüssig im Öffnungsbereich gehalten, insbesondere durch Reibschluss, wobei die haltenden Kräfte ausreichend groß sind, entgegen der Schwerkraft das Verbindungsteil am Anbauteil zu fixieren und

demzufolge das Anbauteil mit dem darin platzierten Verbindungseil an einem Ort der gewünschten Montage des Anbauteils zu positionieren, um dort mittels des Verbindungsteils die mechanische Verbindung des Anbauteils mit einem Tragteil zu realisieren.

Es ist ersichtlich, dass die erfindungsgemäße Lösung aufgrund der seitlichen Einbringung des Verbindungsteils in das Anbauteil eine Vielzahl an Vorteilen mit sich bringt. Die

Bewegung zur Anordnung des Verbindungsteils in der Montageöffnung ist einfach und benötigt lediglich eine kurze Strecke, was eine erhöhte Prozesssicherheit mit sich bringt. Auf diese Weise wird die Ausschussquote verringert und die Montage insgesamt

kostengünstiger. Es ist eine einfache optische Kontrolle der korrekten Anordnung der Verbindungsteile möglich. Dies ist ohne eine zunehmende Komplexität der Bauteile möglich, sodass nicht mit erhöhten Kosten oder konstruktiven Herausforderungen zu rechnen ist.

Eine Ausgestaltung des Befestigungssystems ist dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eines der Bauteile erstes Seitenteil und Verbindungsteil wenigstens ein Formelement, insbesondere mehrere Zähne, zur Kontaktierung des jeweils anderen Bauteils aufweist. Das andere Bauteil weist zumindest in einem Kontaktierungsbereich zur Kontaktierung des Formelements eine geringere Festigkeit als das Formelement auf. Somit wird beim

Einbringen des Verbindungsteils in die Montageöffnung im Wesentlichen in der Ebene der Montageöffnung bei Kontakt des Formelements mit dem Kontaktierungsbereich ein Form- und/oder Kraftschluss zwischen dem Formelement und dem Kontaktierungsbereich hergestellt bzw. erhöht. Auf diese Weise wird eine translatorische Bewegung zwischen dem Formelement und dem Kontaktierungsbereich erschwert, sodass ein weiterer Einschub des Verbindungsteils in die Montageöffnung durch ein Abrollen der im Wesentlichen

zylinderförmigen Oberfläche des Verbindungsabschnitts realisierbar ist.

Bei Kontakt des Formelements mit dem Kontaktierungsbereich kann ein Kraftschluss erhöht werden und/oder ein Formschluss hergestellt werden. Insbesondere erfolgt dies durch zumindest vorübergehende lokale Verformung des Kontaktierungsbereichs. Das Formelement kann somit in eine zumindest temporär ausgebildete komplementäre Form des Kontaktierungsbereichs greifen. Mit anderen Worten verhakt sich das Formelement im Kontaktierungsbereich bzw. greift in den Kontaktierungsbereich ein, wobei der

Kontaktierungsbereich lokal verformt wird. Darüber hinaus kann es zu verstärkter Reibung zwischen den Bauteilen kommen. Durch das damit verbundene Erschweren bzw. Behindern der translatorischen Bewegung wird bei einer weiter geführten Bewegung zum Einbringen des Verbindungsteils in die Montageöffnung auch ohne Einbringung eines Drehmoments von außen eine rotatorische Bewegung des Verbindungsteils unterstützt.

Es wird eine rotatorische Bewegung des Verbindungsteils in Bezug zum Anbauteil unterstützt. Dabei bildet ein Kontaktbereich zwischen dem Formelement und dem

Kontaktierungsbereich eine Drehachse zur rotatorischen Bewegung aus.

Insbesondere ist eines der Bauteile im Wesentlichen formstabil bzw. hart und das andere Bauteil elastisch bzw. weich, sodass sich das elastische Teil lokal verformen kann.

Typischerweise ist das Formelement am formstabilen Teil angeordnet. Dieses ist insbesondere das Anbauteil. Das die Montageöffnung ausbildende Material des Anbauteils kann beispielsweise Metall oder Kunststoff sein. Typischerweise weist ein Seitenteil ein die Montageöffnung wenigstens bereichsweise begrenzendes Formelement auf. Alternativ dazu kann das Verbindungselement wenigstens ein entsprechendes Formelement aufweisen.

Das Formelement weist insbesondere eine dem Innenbereich der Montageöffnung bzw. der Zielposition zugewandte Fläche auf, welche außerhalb des inneren Kreisbogens angeordnet ist, sodass sie die Bewegung des Verbindungsteils unterstützen kann.

Diese Ausgestaltung bringt den Vorteil mit sich, dass das Einbringen des Verbindungsteils in die Montageöffnung besonders einfach, schnell, wenig störungsanfällig und automatisierbar durchführbar ist. Es ist auf einfache Weise eine definierte Position des Verbindungsteils in der Montageöffnung erreichbar. Es sind lediglich geringfügige konstruktive Änderungen des Anbauteils notwendig, die nicht mit erhöhtem Materialbedarf verbunden sind und somit keine Steigerung der Kosten bedingen. Derartige Anbauteile können als Gleichteile genutzt werden. Auch stehen die Formelemente gegebenenfalls zu wählenden alternativen

Befestigungssystemen wie etwa einer Verschraubung nicht im Weg. Sie können weiterhin zur optischen Kontrolle der korrekten Positionierung des Verbindungsteils genutzt werden.

In einer Ausgestaltung des Befestigungssystems ist das Formelement am ersten Seitenteil des Anbauteils angeordnet und begrenzt die Montageöffnung bereichsweise. Mit anderen Worten bildet das Formelement wenigstens einen Bereich der Kontur des die Montageöffnung begrenzenden Materials des ersten Seitenteils aus. Insbesondere befindet sich dieser Bereich außerhalb der Zielposition der Montageöffnung.

Typischerweise ragt das Formelement in die Montageöffnung bzw. in deren offenen Bereich, wobei der Abstand zwischen dem Formelement und dem gegenüberliegenden Seitenteil die minimale lichte Weite W definieren kann. Mit anderen Worten ist das Formelement im Bereich der Engstelle angeordnet. Es kann einen benachbarten Bereich einer größeren lichten Weite um eine entlang der Richtung der lichten Weite W gemessene Länge von 5% bis 30% der lichten Weite W überragen. Beispielsweise kann eine Zacke oder ein

zahnförmiges Formelement einen benachbarten Bereich um diesen Betrag überragen.

Diese Ausgestaltung bringt den Vorteil mit sich, dass das Abrollen des

Verbindungsabschnitts und somit das Einbringen bzw. Eindrehen des Verbindungsteils in die Montageöffnung besonders einfach und unter Ausübung geringer äußerer Kräfte möglich ist.

In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist das Verbindungsteil des

Befestigungssystems ein Innenteil mit einem Einleitungselement, insbesondere einem Drehgriff bzw. Werkzeugansatz, zur Übertragung eines Drehmoments auf das

Verbindungsteil auf. Es umfasst weiterhin wenigstens ein Sperrelement zur Ausbildung eines Hinterschnitts, mit welchem ein eine Öffnung ausbildendes Material des Tragteils

hintergreifbar ist, zwecks Herstellung einer formschlüssigen Verbindung zwischen

Verbindungsteil und Tragteil.

Das Innenteil ist insbesondere ein stiftartiges Element. Dieses kann den

Verbindungsabschnitt aufweisen. Alternativ kann es einen Schaftabschnitt zur Aufnahme eines Pufferelements zwecks Ausbildung des Verbindungsabschnitts aufweisen.

Das Einleitungselement dient der Übertragung eines Drehmoments auf das Verbindungsteil zwecks Einbringens des Verbindungsabschnitts in die Montageöffnung in der Ebene der Montageöffnung, wobei insbesondere der Kontaktierungsbereich des Verbindungsabschnitts am gegebenenfalls vorhandenen Formelement abrollt.

Das Sperrelement dient zur Fixierung des Verbindungsteils am Tragteil, sodass das am Verbindungsteil befestigte Anbauteil ebenfalls am Tragteil fixiert wird. Es ist dazu

eingerichtet, in eine Öffnung des Tragteils eingebracht zu werden und hinter dem die Öffnung ausbildenden Material einen Hinterschnitt zu realisieren. Insbesondere dient es dem Hintergreifen bei Drehen des Sperrelements hinter das Material des Tragteils. Zu diesem Zweck ist das Sperrelement insbesondere nur in einem begrenzten Bereich des Umfang des Verbindungselements angeordnet, um in eine komplementär geformte Aussparung im Tragteil eingesteckt zu werden und nach Verdrehung um einen bestimmten Winkel das diese Aussparung begrenzende Material des Tragteils zu hintergreifen und derart eine

translatorische Verschiebung des angeschlossenen Anbauteils senkrecht zur Ebene zu verhindern.

Diese Ausgestaltung bringt den Vorteil mit sich, dass das Verbindungsteil zur besonders einfachen und raschen Befestigung am Tragteil ausgestaltet ist.

Eine Ausgestaltung des Befestigungssystems ist dadurch gekennzeichnet, dass das Anbauteil ein erstes Anschlagelement aufweist und das Verbindungsteil ein zweites

Anschlagelement aufweist. Das erste und das zweite Anschlagelement sind derart angeordnet, dass sie im in die Montageöffnung eingebrachtem Zustand des

Verbindungselements einander in wenigstens einer Winkelposition des

Verbindungselements in Bezug zum Anbauteil kontaktieren und auf diese Weise eine rotatorischen Bewegung des Verbindungselements über einen bestimmten Winkelbereich hinaus verhindern.

Der bestimmte Winkelbereich meint einen Bereich, in welchem das Verbindungsteil im Anbauteil drehbar ist. Mit anderen Worten dienen die Anschlagelemente der Verhinderung der Rotation des Verbindungselements entlang zumindest einer Drehrichtung. Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn das Verbindungselement ein in lediglich einem begrenzten Bereich seines Umfangs angeordnetes Sperrelement aufweist, da mittels der Anschlagelemente eine Rotation des Sperrelements aus seiner sperrenden Position am Tragteil verhindert werden kann und auf diese Weise eine Aufhebung der Sperrung verhindert und somit die Prozesssicherheit deutlich erhöht wird.

In einer weiteren Ausgestaltung des Befestigungssystem ist der äußere Durchmesser Da des Verbindungsabschnitts des Verbindungsteils durch ein vom Verbindungsteil umfasstes Pufferelement zur schwingungsdämpfenden Anordnung des Verbindungsteils am Anbauteil ausgebildet.

Das Pufferelement ist insbesondere eine geschlossene Figur und kann beispielsweise in Form eines Torus realisiert sein. Typischerweise ist das Pufferelement rotationssymmetrisch aufgebaut. Es weist insbesondere eine Durchgangsöffnung zum Einstecken wenigstens eines Bereichs des Verbindungsteils auf. Das Pufferelement kann neben dem

Verbindungsabschnitt wenigstens eine und insbesondere zwei den Verbindungsabschnitt in axialer Richtung begrenzende Bereiche mit größerem äußerem Durchmesser aufweisen, die zu einem Fixieren des Verbindungsteils in seiner Zielposition entgegen der Schwerkraft beitragen. Beispielsweise können sie jeweils einen Formschluss in axialer Richtung herstellen. Mit anderen Worten kann der Verbindungsabschnitt als umlaufende Nut ausgestaltet sein.

Das Pufferelement ist insbesondere aus einem gummielastischen Material bzw. aus einem Elastomer hergestellt, sodass es im montierten Zustand eine schwingungstechnische Entkopplung von Anbauteil und Tragteil bewirkt. Es wird auch als Dämpfungselement bezeichnet. Typischerweise wird das Pufferelement vor dem Einbringen des

Verbindungsteils in die Montageöffnung des Anbauteils am Innenteil des Verbindungsteils angeordnet. Auf diese Weise ist eine lokale Deformation beim Kontakt mit dem Formelement besonders einfach möglich, sodass das Abrollen erleichtert ist.

Das Pufferelement ist um wenigstens einen Bereich des Innenteils angeordnet und verhindert im in die Montageöffnung eingebrachten Zustand des Verbindungsteils einen direkten Kontakt zwischen Verbindungsteil und Anbauteil.

Das Pufferelement bringt den Vorteil der schwingungsdämpfenden Anordnung des

Anbauteils mit sich. Die erfindungsgemäße seitliche Einbringung des Verbindungsteils in das Anbauteil ermöglicht weiterhin, dass die Anordnung des Pufferelements um das Innenteil des Verbindungsteils bzw. das Zusammensetzen des Verbindungsteils vor dem Einbringen des Verbindungsteils in die Montageöffnung realisierbar ist. Auf diese Weise kann das

Verbindungsteil mit dem Pufferelement bereits als transportfähige vormontierte Einheit bereitgestellt werden, was die Montagezeit weiterhin verringert und Montage erleichtert.

Eine weitere Ausgestaltung des Befestigungssystems ist dadurch gekennzeichnet, dass das Anbauteil wenigstens zwei und insbesondere drei Montageöffnungen aufweist, wobei die offenen Bereiche der Montageöffnungen in unterschiedliche Richtungen weisen. Somit sichern im montierten Zustand des Anbauteils am Tragteil die in den Montageöffnungen angeordneten Verbindungsteile das Anbauteil gegen eine translatorische Bewegung in der Ebene der Montageöffnung.

Alle Montageöffnungen bzw. die diese begrenzenden Seitenteile können in einer

gemeinsamen Ebene angeordnet sein. Die Montage des mit den Verbindungsteilen bestückten Anbauteils am Tragteil erfolgt bei dieser Ausgestaltung des Befestigungssystems durch Aufstecken des Anbauteils auf das Tragteil derart, dass die Verbindungsteile und insbesondere deren Sperrelemente axial in entsprechende Öffnungen am Tragteil eingeführt werden.

Die Sicherung des in der Montageöffnung angeordneten Verbindungsteils kann mittels Formschluss in axialer Richtung durch dem Verbindungsabschnitt des Verbindungsteils benachbarte Seitenbereiche, mittels Presspassung des Verbindungsteils bzw. des Pufferelements in der Montageöffnung und/oder durch einen Formschluss in der Ebene der Montageöffnung durch die Engstelle realisiert sein.

Die hier genannte Ausgestaltung bringt den Vorteil mit sich, dass zusätzlich zu diesen Effekten eine weitere Sicherung der in den jeweiligen Zielpositionen der Montageöffnungen befindlichen Verbindungsteile im montierten Zustand des Anbauteils am Tragteil gegeben ist.

Ein zweiter Aspekt der Erfindung ist ein Verfahren zur Befestigung eines Verbindungsteils an einem Anbauteil, bei dem ein erfindungsgemäßes Befestigungssystem bereitgestellt wird und der Verbindungsabschnitt des Verbindungsteils zwecks dortiger Fixierung mit wenigstens einer Komponente seiner Bewegungsrichtung in der Ebene der Montageöffnung in die Montageöffnung eingebracht wird. Dabei kann es zu einer zumindest bereichsweisen elastischen Verformung des Anbauteils und/oder des Verbindungsteils kommen.

Typischerweise wird der Verbindungsabschnitt durch den Bereich der kleinsten lichten Weite der Montageöffnung gedreht und auf diese Weise in einen Bereich eines inneren

Durchmessers der Montageöffnung, der Zielposition, gebracht.

Insbesondere erfolgt die Relativbewegung im Wesentlichen oder vollständig in der Ebene der Montageöffnung. Es sind jedoch schräge Bewegungen, ebene Bewegungen

schräggestellter Verbindungsteile bzw. entlang zweidimensional oder dreidimensional gekrümmter Bahnen geführte Bewegungen möglich.

Das Einbringen des Verbindungsteils in die Montageöffnung erfordert nicht

notwendigerweise eine Bewegung des Verbindungsteils in Bezug zum Anbauteil sondern lediglich eine Relativbewegung zwischen Verbindungsteil und Anbauteil.

Eine Ausgestaltung des Verfahrens zur Befestigung eines Verbindungsteils an einem

Anbauteil ist dadurch gekennzeichnet, dass ein Kontaktierungsbereich des Verbindungsteils während des Einbringens zumindest zeitabschnittsweise ein Formelement des ersten Seitenteils kontaktiert. Es wird ein Form- und/oder Kraftschluss zwischen dem Formelement und dem Kontaktierungsbereich hergestellt bzw. erhöht und auf diese Weise wird eine translatorische Relativbewegung zwischen dem Formelement und dem

Kontaktierungsbereich erschwert, sodass eine rotatorische Relativbewegung in Bezug zu einem Bereich eines ersten Seitenteils realisiert wird.

Gleichzeitig zur rotatorischen Relativbewegung zwischen Verbindungselement und Anbauteil wird ein Abschnitt des Verbindungsteils an einem Bereich des zweiten Seitenteils, insbesondere einem dem Kontaktierungsbereich gegenüberliegenden Bereich, entlang bewegt. Dabei gleitet der Verbindungsabschnitt am zweiten Seitenteil entlang, wobei es typischerweise zu Reibung kommt. Insbesondere kontaktiert dabei der Verbindungsabschnitt des Verbindungsteils das zweite Seitenteil, wobei er sich zumindest vorübergehend verformen kann. Mit anderen Worten wird das Verbindungsteil in die Montageöffnung eingerollt bzw. eingedreht.

Jede der Relativbewegungen meint insbesondere eine Bewegung des Verbindungsteils in Bezug zum Anbauteil. Diese erfolgen insbesondere quer zur axialen Richtung des jeweiligen Verbindungsteils und somit mit zumindest einer Komponente ihrer Bewegungsrichtung in der Ebene der Montageöffnung. Die rotatorische Bewegung meint insbesondere eine Rotation um eine senkrecht zu der Ebene stehende Drehachse. Diese kann insbesondere durch einen Kontaktbereich zwischen dem Formelement und dem Kontaktierungsbereich ausgebildet sein. Insbesondere wird eine translatorische Relativbewegung gehemmt, sodass eine lediglich rotatorische Relativbewegung zwischen Verbindungselement und Anbauteil erfolgt.

Diese Ausgestaltung bringt den Vorteil mit sich, dass die Anordnung des Verbindungsteils in der Montageöffnung besonders einfach und automatisierbar erfolgt.

In einer Ausgestaltung des Verfahrens erfolgt das Einbringen des Verbindungsteils in die Montageöffnung automatisiert. Beispielsweise positioniert ein Industrieroboter das

Verbindungsteil im Bereich der Montageöffnung, sodass dieses wenigstens eines und insbesondere beide Seitenteile kontaktiert. Es erfolgt eine rotatorische Bewegung, welche durch Kontakt des Kontaktierungsbereichs des Verbindungsteils mit wenigstens einem Formelement des ersten Seitenteils erleichtert wird. Auf diese Weise erfolgt das Einbringen des Verbindungsteils in die Zielposition. Dies ist kostengünstiger als die bisherig bekannte manuelle oder halbautomatische Montage in axialer Richtung und bringt eine höhere Prozesssicherheit mit sich.

Ein dritter Aspekt der Erfindung ist ein Verfahren zur Montage eines Anbauteils an ein Tragteil, bei dem das erfindungsgemäße Verfahren zur Befestigung eines Verbindungsteils an einem Anbauteil durchgeführt. Weiterhin wird das Verbindungsteil zwecks Befestigung des Anbauteils an dem Tragteil mit dem Tragteil verbunden.

Insbesondere erfolgt das Verbinden des Verbindungsteils mit dem Tragteil nach dem

Einbringen des Verbindungsteils in die Montageöffnung. Das Verbindungsteil wird typischerweise durch Herstellung eines Hinterschnitts eines Sperrelements des

Verbindungsteils mit dem eine Öffnung des Tragteils ausbildenden Material realisiert. Die Anordnung des mit wenigstens einem Verbindungsteil bestückten Anbauteils am Tragteil erfolgt insbesondere entlang der axialen Richtung des Verbindungsteils. Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht eine besonders einfache und kostengünstige Montage eines Anbauteils an ein Tragteil. Durch die Bereitstellung bereits mit

Verbindungsteilen bestückter Anbauteile gewinnt der Montageprozess weiterhin an

Flexibilität, da ein Transport der bestückten Anbauteil ohne weiteres möglich ist.

Ein vierter Aspekt der Erfindung ist ein Kraftfahrzeug, insbesondere ein Personenkraftwagen. Dieses umfasst wenigstens ein erfindungsgemäßes Befestigungssystem.

Die Erfindung wird im Folgenden anhand der in den beiliegenden Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele erläutert.

Es zeigen

Fig. 1 : eine Draufsicht auf ein aus dem Stand der Technik bekanntes Anbauteil, nämlich einen Heckscheibenwischermotor,

Fig. 2: eine perspektivische Ansicht des Anbauteils aus Figur 1 ,

Fig. 3: Draufsicht auf ein Anbauteil eines erfindungsgemäßen Befestigungssystems,

Fig. 4: eine perspektivische Darstellung eines Verbindungselements eines

erfindungsgemäßen Anbauteils bei der Montage,

Fig. 5: eine perspektivische Ansicht des Verbindungselements aus Figur 4 im montierten Zustand,

Fig. 6: eine perspektivische Ansicht der Montage eines erfindungsgemäßen

Befestigungssystems,

Fig. 7: eine perspektivische Ansicht des Befestigungssystems aus Figur 6 im montierten Zustand,

Fig. 8: eine perspektivische Ansicht einer weiteren Ausgestaltung des

erfindungsgemäßen Befestigungssystems im montierten Zustand,

Fig. 9: eine perspektivische Ansicht einer weiteren Ausgestaltung des

erfindungsgemäßen Befestigungssystems im montierten Zustand,

Auf die Figuren 1 und 2 wurde bereits im Zuge der Würdigung des Standes der Technik eingegangen.

Figur 3 zeigt ein Anbauteil 20 eines erfindungsgemäßen Befestigungssystems. In ihrer grundsätzlichen Ausgestaltung ähneln die Montageöffnungen 24 den aus dem Stand der Technik bekannten und in den Figuren 1 und 2 dargestellten Montageöffnungen 24, sodass hier auf diese und die zugehörige Beschreibung verwiesen wird. Das Anbauteil 20 weist drei Montageöffnungen 24 auf, wobei die offenen Bereiche der Montageöffnungen 24 in unterschiedliche Richtungen weisen. Auf diese Weise sichern im montierten Zustand des Anbauteils 20 am Tragteil die in den Montageöffnungen 24 angeordneten Verbindungsteile 30 das Anbauteil 20 gegen eine rotatorische und/oder translatorische Bewegung in der Ebene der Montageöffnung 24. Mit anderen Worten sind die jeweiligen Verbindungsteile 30 durch die Ausrichtung der jeweiligen Montageöffnungen 24 auf derartige Weise mittels der die Montageöffnungen 24 begrenzenden Seitenteile 21 , 22 gesichert, dass die Bewegung des Anbauteils 20 verhindert wird.

Ein Unterschied zu den bisher bekannten Montageöffnungen 24 ist, dass die Engstelle der in Figur 3 dargestellten Montageöffnungen 24 geringer ausgeprägt ist. Dies bedeutet, dass die lichte Weite W im offenen Bereich der jeweiligen Montageöffnung 24 im Verhältnis zum inneren Durchmesser Di in der Zielposition der Montageöffnung 24 größer ist als im Stand der Technik. Das erfindungsgemäße Verbindungsteil (hier nicht dargestellt) umfasst ein Innenteil sowie ein darin angeordnetes elastisches Pufferelement zur

schwingungsdämpfenden Anordnung, wobei das Pufferelements den Verbindungsabschnitt mit einem Außendurchmesser Da ausbildet, der um etwa 10-15% größer ist als die lichte Weite W und somit etwa 1-10% größer als der Innendurchmesser Di. Auf diese Weise kann das Verbindungsteil in der durch die Montageöffnung 24 bzw. die Seitenteile 21 , 22 definierten Ebene, also parallel zur Darstellungsebene, in die Montageöffnung 24

eingebracht werden. Somit ist ein gesondertes axiales Einbringen der Innenteile der

Verbindungsteile nicht mehr notwendig, was die Montage deutlich erleichtert.

Ein weiterer Unterschied zu den bisher bekannten Montageöffnungen 24 besteht darin, dass die ersten Seitenteile 21 des in Figur 3 dargestellten Anbauteils 20 Formelemente 40 aufweisen, die jeweils als Zacken bzw. Zähne ausgestaltet sind, welche die Montageöffnung 24 bereichsweise begrenzen. Gegenüber dem Material der Formelemente 40 weist der Verbindungsabschnitt des (hier nicht dargestellten) Verbindungsteils eine geringere

Festigkeit auf. Auf diese Weise wird beim beschriebenen Einbringen des Verbindungsteils in die Montageöffnung 24 ein Kontakt der Formelemente 40 mit dem Verbindungsabschnitt hergestellt, der einen Formschluss zwischen den Bauteilen herstellt bzw. einen Kraftschluss zwischen den Bauteilen erhöht. Insbesondere greifen die härteren Zacken bzw. Zähne in das weichere Material im Verbindungsabschnitt des elastischen Pufferelements und stellen somit einen Formschluss her, der eine weitere translatorische Bewegung des Verbindungsteils in Bezug zur Montageöffnung 24 verhindert und somit eine Rotation des Verbindungsteils um den formschlüssigen Verbindungsbereich begünstigt. Somit erfolgt ein Abrollen der im Wesentlichen zylinderförmigen Oberfläche des Verbindungsabschnitts über dem Formelement 40.

Figur 4 zeigt die Montage eines Verbindungsteils 30 einer erfindungsgemäßen

Befestigungseinrichtung. Das Verbindungsteil 30 umfasst ein Innenteil 34, welches im oberen Bereich ein Einleitungselement 35, nämlich einen Drehgriff aufweist. Am unteren, im Wesentlichen zapfenförmigen Bereich des Innenteils 34 sind mehrere Sperrelemente 36 angeordnet, welche zur Ausbildung eines Hinterschnitts mit eine Öffnung ausbildendem Material eines Tragteils dienen. Die Sperrelemente 36 sind lediglich in einem begrenzten Bereich des Umfangs des Innenteils 34 angeordnet. Zwischen Sperrelementen 36 und Einleitungselement 35 befindet sich ein Schaftabschnitt zur Anordnung des Pufferelements 38. Dieses ist unter dem Innenteil 34 dargestellt. Schematisch zeigt die Fügerichtung 70 diejenige Richtung an, in welcher das Innenteil 34 zu bewegen ist, um es in das

Pufferelement 38 einzuführen und somit an diesem zu befestigen. Am Pufferelement 38 befindet sich ein im Wesentlichen zylinderförmiger Verbindungsabschnitt 32 in Form einer umlaufenden Nut, welcher ebenfalls einem Kontaktierungsbereich 42 zu Kontaktierung der (hier nicht dargestellten) Formelemente der jeweiligen Montageöffnung ausbildet. Der Verbindungsabschnitt 32 des Pufferelements 38 ist in axialer Richtung beidseitig von Bereichen des Pufferelements mit jeweils größerem Durchmessers begrenzt.

Figur 5 zeigt das Verbindungsteil 30 im montierten Zustand.

In Figur 6 sind das erfindungsgemäße Befestigungssystem 10 sowie das erfindungsgemäße Verfahren zur Befestigung dargestellt. Wie bereits beschrieben erfolgt eine translatorische Relativbewegung 50 in Form einer translatorischen Bewegung des Verbindungsteils 30 in Bezug zum ortsfesten Anbauteil 20 zwischen dem rechts dargestellten Verbindungsteil 30 und der links dargestellten Montageöffnung 24 des Anbauteils 20 in der Ebene der

Montageöffnung 24 bzw. der beiden Seitenteile 21 , 22 des Anbauteils 20. Es kommt zu einem Kontakt zwischen den Formelementen 40 und dem vom Verbindungsabschnitt 32 ausgebildeten Kontaktierungsbereich 42 des Verbindungsteils 30. Dieser behindert oder verhindert wie beschrieben die translatorische Relativbewegung 50, sodass eine rotatorische Relativbewegung 52, die ebenfalls eine Bewegung des Verbindungsteils 30 in Bezug zum ortsfesten Anbauteil 20 ist, begünstigt wird.

Es ist ersichtlich, dass das aus dem Innenteil 34 sowie dem Pufferelement 38

zusammengesetzte Verbindungsteil 30 in der Ebene der Montageöffnung 24 in diese hineingedreht wird, wobei die im Wesentlichen zylinderförmige Oberfläche des

Verbindungsabschnitts 32 am Formelement abrollt und gleichzeitig der gegenüberliegende Bereich des Verbindungsabschnitts 32 am zweiten Seitenteil 22 entlang gleitet. Figur 7 zeigt das erfindungsgemäße Befestigungssystem 10 im montierten Zustand, wobei das Verbindungsteil 30 bzw. dessen Verbindungsabschnitt 32 in der Zielposition der Montageöffnung 24 angeordnet ist. Eine ähnliche Darstellung ist in Figur 8 von schräg unten gezeigt. In dieser Ausführungsform schließt das Einleitungselement 35 des Innenteils 34 des Verbindungsteils 30 bündig mit einem darunter angeordneten, scheibenförmigen

Kopfelement des Innenteils 34 ab. Dieses weist im Wesentlichen denselben Durchmesser auf wie die einen erweiterten Durchmesser aufweisenden und dem Verbindungsabschnitt 32 benachbarten Bereiche des Pufferelements 38. Deutlich ersichtlich sind weiterhin die Sperrelemente 36, welche in den oben dargestellten Bereichen schräge Rampen aufweisen, mittels welchen ein Hintergreifen des die entsprechende Öffnung aufweisenden Materials des Tragteils erleichtert ist.

Figur 9 zeigt eine alternative Ausgestaltung des Verbindungsteils 30, in welcher abweichend von Figur 8 das Einleitungselement 35 ein zweites Anschlagelement 62 in Form eines radial erweiterten stegartigen Bereichs aufweist. Das zweite Seitenteil 22 des Anbauteils 20 weist ein stegartig ausgeformtes erstes Anschlagelement 60 auf. Das erste Anschlagelement 60 und das zweite Anschlagelement 62 sind derart angeordnet, dass sie im hier gezeigten, in die Montageöffnung eingebrachten Zustand des Verbindungselements 30 einander in einer definierten Winkelposition des Verbindungselements 30 in Bezug zum Anbauteil 20 kontaktieren. Auf diese Weise wird eine Rotation des Verbindungselements 30 über einen definierten Winkelbereich hinaus verhindert. Dies dient insbesondere der Gewährleistung einer definierten Winkelposition des Sperrelements 36 in Bezug zum die Öffnung

ausbildenden Material des Tragteils, sodass die Herstellung bzw. das Bestehen des zur Befestigung am Tragteil notwendigen Hinterschnitts im montierten Zustand sichergestellt wird.

Bezugszeichenliste

Befestigungssystem 10

Anbauteil 20

Erstes Seitenteil 21

Zweites Seitenteil 22

Montageöffnung 24

Lichte Weite W

Verbindungsteil 30

Verbindungsabschnitt 32

Innenteil 34

Einleitungselement 35

Sperrelement 36

Pufferelement 38

Äußerer Durchmesser Da

Formelement 40

Kontaktierungsbereich 42

Translatorische Relativbewegung 50

Rotatorische Relativbewegung 52

Erstes Anschlagelement 60

Zweites Anschlagelement 62

Innerer Durchmesser Di

Fügerichtung 70