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Patent Searching and Data


Title:
FATTY FOOD OR FODDER PELLETS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2014/111151
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for producing fatty food or fodder pellets, comprising the following steps: a) providing or producing a substance which contains a proportion of solids and water, wherein the proportion of solids contains at least one fatty component, in particular at least one oil seed, and the total proportion of fatty component(s) in the proportion of solids is in the range of % by weight to 99 % by weight, preferably from 25 % by weight to 95 % by weight, more preferably from 50 % by weight to 85 % by weight, particularly preferably from 60 % by weight to 80 % by weight; b) cooking the substance; c) removing at least a part of the water contained in the substance; d) forming the substance into pellets. The invention further relates to pellets and compositions comprising such pellets produced by this method and to uses of said pellets or compositions.

Inventors:
MUNZ KONRAD (CH)
Application Number:
PCT/EP2013/050917
Publication Date:
July 24, 2014
Filing Date:
January 18, 2013
Export Citation:
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Assignee:
BÜHLER AG (CH)
International Classes:
A23K1/00; A23P1/12; A23K1/14; A23K1/18; A23L1/00; A23L1/0522; A23L7/10; A23L11/00
Domestic Patent References:
WO2006063444A12006-06-22
WO2010040884A12010-04-15
Foreign References:
FR2768025A11999-03-12
CA2319978A12002-03-20
GB2269084A1994-02-02
DE4042354A11992-03-26
EP0041641A21981-12-16
Other References:
OLAV FJELD KRAUGERUD ET AL: "Physical properties of extruded fish feed with inclusion of different plant (legumes, oilseeds, or cereals) meals", ANIMAL FEED SCIENCE AND TECHNOLOGY, ELSEVIER, AMSTERDAM, NL, vol. 163, no. 2, 24 November 2010 (2010-11-24), pages 244 - 254, XP028128457, ISSN: 0377-8401, [retrieved on 20101130], DOI: 10.1016/J.ANIFEEDSCI.2010.11.010
Attorney, Agent or Firm:
HEPP, Dieter et al. (CH)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zum Herstellen von fetthaltigen Lebensmittel- oder Futter-Pellets, enthaltend die folgenden Schritte: a) Bereitstellen oder Herstellen einer Masse, die einen Feststoffanteil und Wasser enthält, wobei der Fest¬ stoffanteil mindestens eine fetthaltige Komponente, insbesondere mindestens eine Ölsaat, enthält und der Gesamtanteil der fetthaltigen Komponente (n) im Fest¬ stoffanteil im Bereich von 1 Gew.-% bis 99 Gew.-%, bevorzugt von 25 Gew.-% bis 95 Gew.-%, weiter bevorzugt von 50 Gew.-% bis 85 Gew.-%, besonders bevorzugt von 60 Gew.-% bis 80 Gew.-% liegt; b) Kochen der Masse; c) Entfernen zumindest eines Teils des in der Masse ent¬ haltenen Wassers; d) Formen der Masse zu Pellets.

2. Verfahren gemäss Anspruch 1,

dadurch gekennzeichnet, dass

der Feststoffanteil der im Schritt a) bereitgestellten oder hergestellten Masse ausser der Ölsaat mindestens eine stärke¬ haltige Substanz enthält, insbesondere mindestens ein Getrei¬ de und/oder mindestens eine Leguminose.

3. Verfahren gemäss einem der vorangehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

der Stärkeanteil im Feststoffanteil im Bereich von 1 Gew.-% bis 80 Gew.-%, bevorzugt von 5 Gew.-% bis 60 Gew.-%, weiter bevorzugt von 10 Gew.-% bis 40 Gew.-%, besonders bevorzugt von 10 Gew.-% bis 15 Gew.-%, bezogen auf den Feststoffanteil liegt .

4. Verfahren gemäss einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass

die Temperatur der Masse im Schritt b) mindestens 100 °C be¬ trägt und bevorzugt im Bereich von 100 °C bis 140 °C, weiter bevorzugt von 110 °C bis 130 °C liegt.

5. Verfahren gemäss einem der vorangehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

das zumindest teilweise Entfernen des Wassers im Schritt c) durch zumindest teilweise Verdunstung und/oder Verdampfung des Wassers erfolgt und insbesondere mit Hilfe eines Unter¬ drucks bewirkt oder verstärkt wird.

6. Verfahren gemäss einem der vorangehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Temperatur der Masse im Schritt d) niedriger ist als die Temperatur der Masse im Schritt b) und insbesondere im Be¬ reich von 80 °C bis 110 °C, bevorzugt von 90 °C bis 105 °C liegt .

7. Verfahren gemäss einem der vorangehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

zumindest die Schritte b) bis d) in einem insbesondere gleichläufigen Zweiwellenextruder (30) durchgeführt werden und das Formen im Schritt d) mittels mindestens einer Düse des Zweiwellenextruders (30) erfolgt.

8. Verfahren gemäss einem der vorangehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

Schritt a) eine Konditionierung enthält, bei der zumindest einem Teil des Feststoffanteils , insbesondere mindestens ei¬ ner Ölsaat, Wasser und/oder Dampf hinzugefügt werden.

9. Verfahren gemäss Anspruch 8,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Konditionierung für einen Zeitraum durchgeführt wird, der im Bereich von 5 s bis 200 s, weiter bevorzugt von 20 s bis 120 s und besonders bevorzugt von 20 s bis 60 s liegt.

10. Verfahren gemäss einem der vorangehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Ölsaat in der im Schritt a) hergestellten oder bereitge¬ stellten Masse eine mittlere Partikelgrösse von weniger als 1 mm aufweist.

11. Verfahren gemäss einem der vorangehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Ölsaat ausgewählt ist aus der Gruppe, die aus Leinsamen, Raps, Soja und Sonnenblumen besteht.

12. Lebensmittel- oder Futter-Pellets, erhältlich durch ein Verfahren gemäss einem der Ansprüche 1 bis 11.

13. Lebensmittel- oder Futter-Pellets gemäss Anspruch 12,

dadurch gekennzeichnet, dass

der Anteil der Ölsaat im Bereich von 1 Gew.-% bis 99 Gew.-%, bevorzugt von 25 Gew.-% bis 90 Gew.-%, weiter bevorzugt von 50 Gew.-% bis 85 Gew.-%, besonders bevorzugt von 60 Gew.-% bis 80 Gew.-% liegt, bezogen auf das Gesamtgewicht der Pel¬ lets liegt.

14. Zusammensetzung, insbesondere Fischfutter-Zusammensetzung, Heimtierfutter-Zusammensetzung, Futtermittel-Zusammensetzung oder Lebensmittel-Zusammensetzung, enthaltend Lebensmitteloder Futter-Pellets gemäss einem der Ansprüche 12 und 13.

15. Verwendung von Lebensmittel- oder Futter-Pellets gemäss einem der Ansprüche 12 und 13 oder einer Zusammensetzung gemäss Anspruch 14 als Fischfutter, als Heimtierfutter, als Futtermittel oder als Lebensmittel.

Description:
Fetthaltige Lebensmittel- oder Futter-Pellets

Die vorliegende Erfindung betrifft Verfahren zum Herstellen von fetthaltigen Lebensmittel oder Futter-Pellets, Lebensmittel oder Futter-Pellets an sich, Pellets enthaltende Zusammensetzungen sowie Verwendungen von Pellets.

Lebensmittel- und Futter-Pellets können eine Vielzahl von In ¬ haltsstoffen enthalten, wie beispielsweise Fette, Stärke und Proteine. Physiologisch besonders wertvoll sind Fette, die Ome- ga-3-Fettsäuren enthalten. Es besteht somit ein Bedürfnis nach Pellets mit einem möglichst hohen Anteil solcher Fettsäuren. Derartige Fettsäuren sind in Ölsaaten enthalten. Beispielsweise besteht Leinsamen zu etwa 50 Gew.-% aus Fett, wobei 70 Gew.-% davon Omega-3-Fettsäuren sind.

Es ist bekannt, Leinsamen enthaltende Lebensmittel- oder Futter- Pellets mit Hilfe von Einwellenextrudern zu extrudieren. Bei diesem Verfahren wird die Masse während der Extrusion jedoch aufgrund des hohen Fettanteils nicht ausreichend plastifiziert , so dass die Pellets mechanisch äusserst instabil sind. Zudem sorgt der hohe Fettanteil dafür, dass die Masse im Extruder von der Extruderwelle und den Innenwänden des Gehäuses leicht ab ¬ gleitet, so dass eine hinreichende Durchmischung verhindert wird. Des Weiteren expandieren die mit den bekannten Verfahren hergestellten Pellets nach der Extrusion stark, was einen weiteren negativen Einfluss auf die mechanische Stabilität hat. In der nachfolgenden Trocknung und beim Transport erfahren sie daher einen starken Abrieb.

Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Nachteile im Stand der Technik zu überwinden und insbesondere ein Verfahren zum Herstellen von fetthaltigen Lebensmittel- oder Futter-Pellets bereitzustellen, die einen möglichst hohen Anteil mindestens einer fetthaltigen Komponente, insbesondere mindes ¬ tens einer Ölsaat, enthalten, die aber trotzdem mechanisch stabil sind.

Diese Aufgabe wird zum Einen gelöst durch ein Verfahren zum Herstellen von fetthaltigen Lebensmittel- oder Futter-Pellets, wel ¬ ches die folgenden Schritte enthält: a) Bereitstellen oder Herstellen einer Masse, die einen Feststoffanteil und Wasser enthält, wobei der Feststoffanteil mindestens eine fetthaltige Komponente, insbesondere mindes ¬ tens eine Ölsaat, enthält und der Gesamtanteil der fetthal ¬ tigen Komponente (n) im Feststoffanteil im Bereich von 1 Gew.-% bis 99 Gew.-%, bevorzugt von 25 Gew.-% bis 95 Gew.-%, weiter bevorzugt von 50 Gew.-% bis 85 Gew.-%, besonders be ¬ vorzugt von 60 Gew.-% bis 80 Gew.-% liegt; b) Kochen der Masse; c) Entfernen zumindest eines Teils des in der Masse enthaltenen Wassers ; d) Formen der Masse zu Pellets.

Bei der fetthaltigen Komponente handelt es sich bevorzugt um ei ¬ ne Ölsaat. Alternativ oder zusätzlich kann mindestens eine der fetthaltigen Komponenten aber beispielsweise auch Fischmehl oder Fleischmehl sein. Die fetthaltige Komponente kann einen Fettanteil im Bereich von 5 bis 60 Gew.-% aufweisen. So kann beispielsweise der Fettanteil von Leinsamen im Bereich von 47 bis 57 Gew.-% liegen; der Fettanteil von Fleischmehl kann im Bereich von 7 bis 23 Gew.-% liegen. Der maximale Anteil der fetthaltigen Komponente (n) in der Masse ist durch deren Fettanteil und die Bindeeigenschaft einer optionalen, weiter unten noch genauer beschriebenen stärkehaltigen Substanz beschränkt. Das Entfernen zumindest eines Teils des Wassers im Schritt c) kühlt die Masse und führt dazu, dass diese während und/oder nach dem Formen im Schritt d) weniger oder gar nicht expandiert. Auf Grund dieser Abkühlung kann die Masse im Schritt b) höheren Temperaturen ausgesetzt werden, so dass dort eine verstärkte

Plastifizierung der Masse erreicht werden kann. Sowohl die Reduktion der Expansion als auch die Erhöhung der Plastifizierung führen dazu, dass selbst trotz des hohen Fettgehalts mechanisch stabile Pellets erzeugt werden können.

Je höher der Anteil der fetthaltigen Komponente (n) bezogen auf den Feststoffanteil ist, desto höher ist offensichtlich auch der Fettgehalt in den mit dem Verfahren hergestellten Pellets und damit auch der Anteil der physiologisch wertvollen Omega-3- Fettsäuren. Wie sich gezeigt hat, lassen sich mit dem erfin- dungsgemässen Verfahren Gewichtsanteile der fetthaltigen Komponente (n) im Feststoffanteil bis zu 95 oder sogar 99 Gew.-% erreichen, ohne dass die Pellets mechanisch instabil werden.

Der Feststoffanteil der im Schritt a) bereitgestellten oder hergestellten Masse kann ausser der/den fetthaltigen Komponente (n) mindestens eine stärkehaltige Substanz enthalten. Diese stärke ¬ haltige Substanz kann durch das Kochen im Schritt b) zu einer ausreichenden Plastifizierung Bindung der Pellets führen. Bei der stärkehaltigen Substanz kann es sich beispielsweise um ein Getreide oder um eine Leguminose handeln. Das Getreide kann Wei ¬ zen, Mais, Gerste, Hafer, Roggen, Gerste, Hirse, Reis oder eine beliebige Mischung davon enthalten oder daraus bestehen. Die Leguminose kann beispielsweise Erbsen (pisum sativum) oder Ackerbohnen sein. Die stärkehaltige Substanz kann auch Kartoffeln oder Maniok sein. Das Getreide und/oder die Leguminose können in Form von Mehl oder Schrot verwendet werde. Leguminosen wie Erb ¬ sen, oder Getreide, Kartoffeln oder Maniok können als reine Stärke vorliegen. Der Stärkeanteil im Feststoffanteil kann im Bereich von 1 Gew.-% bis 80 Gew.-%, bevorzugt von 5 Gew.-% bis 60 Gew.-%, weiter bevorzugt von 10 Gew.-% bis 40 Gew.-%, besonders bevorzugt von 10 Gew.-% bis 15 Gew.-% Stärke, bezogen auf den Feststoffanteil liegen. Wie Versuche gezeigt haben, genügt bereits ein Anteil von 10 Gew.-% oder sogar nur 1 Gew.-% an Stärke im Feststoffanteil für eine ausreichende Plastifizierung und damit für eine genügende Stabilität der Pellets. Beispielsweise kann in einigen Ausführungsbeispielen durch einen Anteil von etwa 20 bis 30 Gew.-% Erbsen im Feststoffanteil ein Stärkeanteil von 10 bis 15 Gew.-% im Feststoffanteil erreicht werden, der noch zu mecha ¬ nisch stabilen Pellets führt. Ein Gewichtsanteil von 95 Gew.-% der fetthaltigen Komponente ist beispielsweise möglich, wenn die fetthaltige Komponente Fleischmehl ist und die restlichen 5 Gew.-% des Feststoffanteils Erbsenstärke ist. Weitere mechanisch stabile Pellets lassen sich ausserdem erreichen, wenn beispielsweise der Feststoffanteil 90 Gew.-% Leinsamen und 10 Gew.-% Erb ¬ senstärke oder 75 Gew.-% Leinsamen und 25 Gew.-% Erbsen enthält.

Der Gesamtanteil der Stärke in der im Schritt a) hergestellten oder bereitgestellten Masse kann im Bereich von 1 Gew.-% bis 80 Gew.-%, bevorzugt von 5 Gew.-% bis 80 Gew.-%, weiter bevorzugt von 10 Gew.-% bis 50 Gew.-%, besonders bevorzugt von 12 Gew.-% bis 30 Gew.-% liegen.

Die Temperatur der Masse beim Kochen in Schritt b) kann mindestens 100 °C betragen und liegt bevorzugt im Bereich von 100 °C bis 140 °C, weiter bevorzugt von 110 °C bis 130 °C. Mit derart hohen Temperaturen können eine ausreichende Plastifizierung und damit mechanisch stabile Pellets erreicht werden.

Das zumindest teilweise Entfernen des Wassers im Schritt c) kann beispielsweise durch zumindest teilweise Verdunstung und/oder Verdampfung des Wassers erfolgen. Insbesondere kann die Verduns ¬ tung und/oder Verdampfung mit Hilfe eines Unterdrucks bewirkt oder verstärkt werden. Der Unterdruck kann beispielsweise mit einer Vakuumpumpe erreicht werden. Zudem kann ein Teil des ent ¬ fernten Wasserdampfs in den Vorkonditionierer zurückgeführt werden, so wie es beispielsweise in der WO 97/14312 erläutert ist.

Bevorzugt werden im Schritt c) 1 Gew.-% bis 8 Gew.-%, weiter bevorzugt 1 Gew.-% bis 5 Gew.-%, besonders bevorzugt 1 Gew.-% bis 4 Gew.-% des in der Masse enthaltenen Wasser entfernt. Dieser Anteil kann mit Hilfe eines Druckeinstellungsmittels eingestellt werden, so wie es in der WO 2006/092070 beschrieben ist. Dieses Druckeinstellungsmittel kann ein Rückhaltewerk mit in den Extru ¬ der zurückfördernden Schnecken aufweisen. Hiermit kann verhindert werden, dass zusammen mit dem entfernten Wasser auch ein Teil der Masse austritt. Hierdurch kann der in der Masse herrschende Dampfdruck geregelt werden, wodurch auch der Expansionsgrad der Pellets nach dem Formen im Schritt d) beeinflusst wer ¬ den kann.

Der Strom der Masse zwischen den Schritten b) und c) kann mit Hilfe einer einstellbaren Barriere reguliert werden. Mit einer solchen einstellbaren Barriere, wie sie beispielsweise in der WO 2006/092070 beschrieben ist, kann die während des Verfahrens eingetragene spezifische mechanische Energie eingestellt werden, indem die Förderung der Masse gehemmt wird. Zudem kann hierdurch auch die Temperatur im Schritt b) eingestellt werden.

Wie oben bereits ausgeführt wurde, sinkt die Temperatur der Mas ¬ se aufgrund des Entfernens des Wassers ab. So kann die Tempera ¬ tur der Masse im Schritt d) im Bereich von 80 °C bis 110 °C, be ¬ vorzugt von 90 °C bis 105 °C liegen und besonders bevorzugt min ¬ destens 90 °C, aber kleiner als 100 °C sein. Durch Temperaturen, die unter 100 °C oder nur geringfügig darüber liegen, kann eine unerwünschte Expansion der Pellets verhindert werden. Bei höhe ¬ ren Temperaturen würde der Dampfdruck das Extrudat aufblähen und die Struktur schwächen, was bei hohem Fett- und geringem Stärkegehalt eine geringere mechanische Bindung zur Folge hätte.

Zumindest die Schritte b) bis d) können in einem Zweiwellenex ¬ truder durchgeführt werden. Ein Zweiwellenextruder hat gegenüber einem in den bekannten Verfahren verwendeten Einwellenextruder den Vorteil, dass die Masse auch trotz ihres hohen Fettanteils weitgehend unabhängig von der Wandreibung durch den Prozess gefördert und bearbeitet werden kann. Zu diesem Zweck ist ein gleichläufiger Zweiwellenextruder besonders geeignet, der zudem auch noch für eine Selbstreinigungswirkung sorgt. Das Formen im Schritt d) kann mittels mindestens einer Düse des Zweiwelle ¬ nextruders erfolgen.

Schritt a) kann eine Konditionierung enthalten, bei der zumindest einem Teil des Feststoffanteils , insbesondere mindestens einer fetthaltigen Komponente wie etwa einer Ölsaat, Wasser und/oder Dampf hinzugefügt werden. Zusätzlich kann die hierdurch entstehende Masse bereits vorgewärmt werden.

Wie sich gezeigt hat, ist es für das erfindungsgemässe Verfahren ausreichend, wenn die Konditionierung für einen Zeitraum durchgeführt wird, der im Bereich von 5 s bis 200 s, weiter bevorzugt von 20 s bis 120 s und besonders bevorzugt von 20 s bis 60 s liegt .

Bevorzugt hat/haben die fetthaltige (n) Komponente (n) , insbeson ¬ dere die eine Ölsaat, in der im Schritt a) hergestellten oder bereitgestellten Masse eine mittlere Partikelgrösse von weniger als 1 mm. Je kleiner die mittlere Partikelgrösse ist, desto bes ¬ ser können allfällige in der/den fetthaltigen Komponente (n) enthaltene verdauungshemmende Stoffe und Enzyme inaktiviert werden. Beispielsweise enthält Leinsamen derartige Enzyme, um sich gegen den Befall durch Insekten zu schützen. Insbesondere zur Erreichung derartiger Partikelgrössen kann Schritt a) eine Vermahlung mindestens einer der fetthaltigen Komponenten, insbesondere mindestens einer der Ölsaaten, enthal ¬ ten. Eine Vermahlung kann beispielsweise mit Hilfe mindestens einer Schlagmühle und/oder mindestens einer Hammermühle und/oder mindestens eines Walzwerks vollzogen werden, wobei die Vermah ¬ lung insbesondere vor der Konditionierung erfolgt.

Nach Schritt d) können die Pellets getrocknet werden, um sie für die anschliessende Lagerung und den Transport haltbar zu machen. In einigen Fällen können die Pellets direkt nach dem Formen im Schritt d) noch eine derart hohe Temperatur aufweisen, bei der sie zerbrechlich sind. Die Pellets sollten dann möglichst scho ¬ nend der Trocknung zugeführt werden. Falls sie beispielsweise allein aufgrund ihrer Schwerkraft von einer Extrusionsdüse in einen Trockner fallen, so sollte die Fallhöhe möglichst gering gehalten werden. Falls die Pellets nach der Extrusion pneumatisch transportiert werden sollen, so sollten sie zuvor abgekühlt werden, beispielsweise auf Temperaturen im Bereich von 20 °C bis 60 °C. In diesem Temperaturbereich sind die Pellets dann ausreichend stabil.

Bei der Ölsaat kann es sich beispielsweise um Leinsamen, Soja, Raps oder Sonnenblumen handeln. Auch Maiskeime und Reiskleie lassen sich auf diese Weise inaktivieren und verkapseln.

Die Erfindung betrifft weiterhin Lebensmittel oder Futter- Pellets, welche durch ein wie oben beschriebenes Verfahren er ¬ hältlich sind. Diese Pellets unterscheiden sich von bekannten, eine fetthaltige Komponente enthaltenden Pellets durch den höhe ¬ ren Anteil der fetthaltigen Komponente und/oder durch ihre höhere mechanische Stabilität. So kann beispielsweise der Anteil der fetthaltigen Komponente (n) , insbesondere im Fall von Leinsamen, im Bereich von 1 Gew.-% bis 99 Gew.-%, bevorzugt von 25 Gew.-% bis 90 Gew.-%, weiter bevorzugt von 50 Gew.-% bis 85 Gew.-%, be- sonders bevorzugt von 60 Gew.-% bis 80 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Pellets liegen. Dieser Anteil ist abhängig vom Fettgehalt der fetthaltigen Komponenten und vom Stärkegehalt der stärkehaltigen Substanz. Der Fettanteil kann mit üblichen Verfahren bestimmt werden, beispielsweise mit der Methode nach Soxhlet .

Noch ein Aspekt der Erfindung betrifft eine Zusammensetzung, die wie oben beschriebene Lebensmittel- oder Futter-Pellets enthält. Bei der Zusammensetzung kann es sich beispielsweise um eine Fischfutter-Zusammensetzung, eine Heimtierfutter-Zusammensetzung, eine Futtermittel-Zusammensetzung oder eine Lebensmittel-Zusammensetzung handeln.

Schliesslich betrifft die Erfindung auch noch die Verwendung von Lebens- oder Futter-Pellets, die mit einem wie oben beschriebe ¬ nen Verfahren hergestellt wurden, oder einer wie oben beschriebenen Zusammensetzung als Fischfutter, als Heimtierfutter, als Futtermittel oder als Lebensmittel.

Durch das erfindungsgemässe Verfahren kann auch eine teilweise Verkapselung der Fette erreicht werden, welche deren Oxidation reduziert. Hierfür wird durch eine homogene Vermischung von Stärke und Fett eine Matrix erreicht, die den Austausch von Luftsauerstoff mit den labilen Komponenten des Fetts reduziert.

Im Folgenden wird die Erfindung an Hand von Ausführungsbeispie ¬ len und zwei Zeichnungen erläutert. Dabei zeigen

Figur 1 : eine erste Anlage zur Durchführung eines erfindungsge- mässen Verfahrens;

Figur 2: eine zweite Anlage zur Durchführung eines erfindungs- gemässen Verfahrens. Figur 1 zeigt eine erste Anlage 10, die zur Durchführung des er- findungsgemässen Verfahrens ausgebildet ist. Die Anlage 10 ent ¬ hält drei Dosiereinheiten 11, 14, 17, die jeweils über einen Trichter 12, 15, 18 sowie eine Förderschnecke 13, 16, 19 verfü ¬ gen. Mit Hilfe dieser Dosiervorrichtungen 11, 14, 17 können bis zu drei verschiedene Feststoffe durch ein Dosierrohr 20 in einen Vorkonditionierer 21 eingefüllt werden. Mindestens einer der Feststoffe ist dabei eine fetthaltige Komponente, und zwar be ¬ vorzugt eine Ölsaat, wie beispielsweise Leinsamen, Raps, Sonnen ¬ blumen oder Soja. Erfindungsgemäss werden die Feststoffe so do ¬ siert, dass der Gewichtsanteil der fetthaltigen Komponente, ins ¬ besondere der Ölsaat, bezogen auf den gesamten Feststoffanteil im Bereich von 1 Gew.-% bis 99 Gew.-%, bevorzugt von 25 Gew.-% bis 95 Gew.-%, bevorzugt von 50 Gew.-% bis 85 Gew.-%, besonders bevorzugt von 60 Gew.-% bis 80 Gew.-% liegt.

Vorteilhafterweise hat die in einem oder mehreren der Trichter 12, 15 oder 18 bereitgestellte Ölsaat eine mittlere Partikel- grösser von weniger als 1 mm. Hierdurch kann eine besonders effektive Inaktivierung allfälliger verdauungshemmender Stoffe o- der Enzyme erreicht werden. Eine derartig mittlere Partikelgrös ¬ se kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass die Ölsaat zuvor in einer hier nicht dargestellten Mahleinheit vermählen wird, beispielsweise in einer Schlagmühle, einer Hammermühle o- der einem Walzwerk.

Ausser der Ölsaat können mittels einer der Dosiervorrichtungen 11, 14 und 17 eine oder mehrere stärkehaltige Substanzen einge ¬ füllt werden, wie beispielsweise Getreide oder Leguminosen. Bei dem Getreide kann es sich beispielsweise um Weizen, Mais, Gers ¬ te, Roggen, Gerste, Hirse, Hafer oder Reis handeln. Die Leguminose kann beispielsweise Erbsen (pisum sativum) oder Ackerbohnen sein. Die stärkehaltige Substanz kann auch Kartoffeln oder Maniok sein. Das Getreide und/oder die Leguminose können beispiels- weise in Form von Mehl oder Schrot zugeführt werden. Leguminosen wie Erbsen, oder Getreide, Kartoffeln oder Maniok können als reine Stärke zugeführt werden. Der Stärkeanteil bezogen auf den gesamten Feststoffanteil kann im Bereich von 1 Gew.-% bis 80 Gew.-%, bevorzugt von 5 Gew.-% bis 60 Gew.-%, weiter bevorzugt von 10 Gew.-% bis 40 Gew.-%, besonders bevorzugt von 10 Gew.-% bis 15 Gew.-% liegen.

Im Vorkonditionierer 21 werden den durch das Dosierrohr 20 eindosierten Feststoffen durch eine Wasserzuleitung 22 Wasser und durch eine Dampfzuleitung 23 Dampf zugeführt. Die Wasserzulei ¬ tung 22 enthält ein Absperrventil 24 und einen Durchflussmesser 25. Die Dampfzuleitung 23 verfügt ebenfalls über ein Ventil 26. Bei dem Vorkonditionierer 21 kann es sich beispielsweise um das Modell BCTC handeln, welches von der Bühler AG, 9240 Uzwil, Schweiz erhältlich ist. Es hat sich gezeigt, dass eine ausrei ¬ chende Konditionierung in weniger als einer Minute erreicht werden kann.

Nach Verlassen des Vorkonditionierers 21 hat die Masse eine Tem ¬ peratur von etwa 95 °C. Durch eine Leitung 27 wird sie einer StopfSchneckeneinheit 28 zugeführt, welche sie in eine Ein ¬ trittszone 32 eines gleichläufigen Zweiwellenextruders 30 hin ¬ einfördert. Als Zweiwellenextruder 30 kann etwa das Modell BCTG der Bühler AG verwendet werden. Durch eine Zufuhrleitung 29 kann der Masse während des Durchlaufens der StopfSchneckeneinheit 28 weiteres Wasser zugeführt werden.

Die beiden hier nicht dargestellten Wellen des Zweiwellenextruders 30 werden mit Hilfe eines Motors 31 angetrieben. In der Eintrittszone 32 hat die Masse eine Temperatur von 95 °C. An ¬ schliessend wird sie auf eine Temperatur im Bereich von 110 °C bis 130 °C erhitzt. Die Erhitzung geschieht einerseits auf Grund des Energieeintrags, der durch die Extruderwellen bewirkt wird, als auch aufgrund einer zusätzlichen, hier nicht dargestellten Heizung. Die genannten Temperaturen führen zu einem Kochen der Masse. Zudem erfolgt eine Plastifizierung der in der Masse enthaltenen Stärke, die ausreicht, um mechanisch stabile Pellets zu erzeugen .

Ein vierter Extruderabschnitt 34 enthält einen Entgasungsstutzen 35, durch den zumindest ein Teil des in der Masse enthaltenen Wassers durch Verdampfung entfernt werden kann. Der Entgasungsstutzen 35 kann ein Rückhaltewerk mit hier nicht dargestellten Schnecken aufweisen, um zu verhindern, dass zusammen mit dem abgezogenen Wasserdampf auch die Masse selbst aus den Zweiwelle ¬ nextruder 30 austritt. Der Entgasungsstutzen 35 ist mit einer Dampfzufuhrleitung 36, einer ersten Dampfabfuhrleitung 37 und einer zweiten Dampfabfuhrleitung 38 verbunden. Durch Öffnen eines der Ventile 39, 40 kann der Masse Wasserdampf entzogen werden. Dieser Wasserdampf kann dann durch die erste Dampfabfuhrleitung 37 einem Feststoffabscheider 41 zugeführt. Mit Hilfe einer Vakuumpumpe 42 wird ein für die Entfernung des Wasserdampfes erforderlicher Unterdruck erzeugt. Kondensierte Flüssigkeit kann einem Abfluss 43 zugeführt werden. Durch eine Zufuhrleitung 44 kann dem Feststoffabscheider 41 weiteres Wasser hinzugefügt werden. Der Wasserdampf wird zusammen mit einer geringen Menge von Staub und Aromakomponenten ausgeschieden und mit Hilfe einer Dosierpumpe 45 als warmes, mit geringen Feststoffanteil beladenes Wasser durch einen Durchflussmesser 46 und eine Leitung 47 erneut dem Vorkonditionierer 21 zugeführt.

In einem dritten Extruderabschnitt 33, der förderabseitig von der Eintrittszone 32 und förderaufseitig vom vierten Extrude ¬ rabschnitt 34 angeordnet ist, kann eine einstellbare Barriere vorgesehen sein, so wie sie beispielsweise in der WO 2006/092070 beschrieben ist. Mit einer derartigen einstellbaren Barriere können die spezifische mechanische Energie in der Kochzone und damit die dort herrschende Temperatur der Masse eingestellt wer ¬ den .

Aufgrund der Entfernung des Wasserdampfs sinkt die Temperatur der Masse in einen Bereich von 90 °C bis 105 °C. In einer Formeinheit 48, die eine oder mehrere Extrusionsdüsen enthält, kann die Masse dann zu Pellets geformt werden. Durch ein Fallrohr 49 können die Pellets bei einer Temperatur von etwa 90 °C bis

110 °C und einem Feuchtigkeitsgehalt von 25 % bis 40 % direkt einem Trockner 50 zugeführt werden. Falls die Pellets in dem ge ¬ nannten Temperaturbereich noch nicht ausreichend mechanisch stabil sein sollten, sollte die Fallhöhe zwischen Formeinheit 48 und Trockner 50 entsprechend gering gehalten werden.

Figur 2 zeigt eine leicht modifizierte zweite Anlage 10'. Bei dieser Anlage 10' gelangen die aus der Formeinheit 48 austreten ¬ den Pellets zunächst in eine Kühleinrichtung 51, in der sie auf eine Temperatur im Bereich von 20 °C bis 60 °C abgekühlt werden können. Mit Hilfe eines Fliessbandes 52 können die Pellets an ¬ hand ihrer Qualität sortiert werden: Entweder werden Sie in einen Ausschussbehälter 53 geleitet oder einer pneumatischen Fördereinheit 54 zugeführt.

Der Masse können auch weitere Zusatzstoffe hinzugefügt werden, beispielsweise im Vorkonditionierer 21 oder im Zweiwellenextru ¬ der 30. Bei diesen weiteren Zusatzstoffen kann es sich etwa um Salze, Öle, Vitamine, Antioxidantien oder andere Stabilisatoren handeln, die in der Herstellung von Lebensmitteln, Futtermitteln etc. geeignet sind.

Im Einzelnen wurden mit den oben beschriebenen Anlagen 10, 10' Pellets mit den folgenden Rezepturen hergestellt: Beispiel 1 :

Der Fettanteil in dieser Rezeptur beträgt etwa 29 Gew.-%, der Stärkeanteil etwa 18 Gew.-%. Aus dieser Rezeptur wurden mit dem erfindungsgemässen Verfahren quaderförmige Pellets mit den Abmessungen 15 mm x 22 mm x 6 mm zur Verwendung als Pferdefutter hergestellt. Eine Extrusion war problemlos möglich.

Beispiel 2 :

In dieser Rezeptur betrug der Fettanteil nur etwa 5 Gew.-% und der Stärkeanteil etwa 18 Gew.-%. Die Mischung aus Leinsamen und den restlichen Komponenten wurde mit einer Hammermühle vermählen . Beispiel 3:

Diese Inhaltsstoffe wurden mit einer Hammermühle vermählen und gemäss dem erfindungsgemässen Verfahren extrudiert, wobei sie in die Form von Knochen gebracht wurden, um als Heimtierfutter zu dienen. Der Fettanteil in dieser Rezeptur beträgt etwa 14 Gew.- %, der Stärkeanteil etwa 25 Gew.-%.

Beispiel 4 :

Diese Inhaltsstoffe wurden mit einer Hammermühle vermählen und gemäss dem erfindungsgemässen Verfahren extrudiert. Der Fettanteil in dieser Rezeptur beträgt etwa 36 Gew.-%, der Stärkeanteil etwa 11 Gew.-%. Der Fettgehalt auf Trockenbasis beträgt ca. 36% und der Stärkegehalt ist ca. 11 %. Wird der Leinsamenanteil wei- ter erhöht, reduziert sich die mechanische Stabilität der Pel ¬ lets .