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Title:
FAULT CURRENT PROTECTION CIRCUIT BREAKER
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1986/006222
Kind Code:
A1
Abstract:
The circuit breaker consists of a housing and contact apparatus (17) arranged with terminals, a fault current releasing device (15), a summation current converter (10), an electronic circuit (19) dependent of network voltage, and an energy storage circuit (13) independent of network voltage. For greater simplicity in assembling and manufacture, the device has only one summation current converter (10) and one fault current releasing device (15), which are used not only for release by the circuit dependent of the network voltage, but also by the circuit independent of the network voltage.

Inventors:
BIEGELMEIER GOTTFRIED (AT)
Application Number:
PCT/DE1986/000161
Publication Date:
October 23, 1986
Filing Date:
April 12, 1986
Export Citation:
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Assignee:
BBC BROWN BOVERI & CIE (DE)
International Classes:
H02H3/05; H02H3/33; (IPC1-7): H02H3/33; H02H3/05
Foreign References:
FR2416580A11979-08-31
GB2082408A1982-03-03
FR2321208A11977-03-11
DE1808770A11970-06-11
DE2555302A11977-06-23
FR2246097A11975-04-25
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Claims:
Patentansürüche
1. Fehlerstromschutzschalter bestehend aus einem in einem geeigneten Gehäuse mit Anschlußklemmen für die Installationsleitungen angeordneten Kontaktapparat mit zugehörigem Schaltschloß, Prüfeinrichtung und Betäti¬ gungsorgan, einem Fehlerstromauslöser mit einer oder zwei Auslösespulen, einem Summenstromwandler, einer netzspannungsunabhängigen, elektronischen Energiespei cherschaltung und einer netzspannungsabhängigen Elektro¬ nikschaltung, wobei einerseits die netzspannungsunabhän¬ gige Energiespeicherschaltung einen Kondensator enthält, der bei Auftreten von Fehlerwechselströmen und gegebe¬ nenfalls auch bei pulsierenden Fehlergleichströmen über den Summenstromwandler und eine Gleichrichterschaltung fehlerstromabhängig aufgeladen wird und sich über ein spannungsabhängiges Halbleiterbauelement bei Erreichen einer bestimmten Ladespannung impulsartig über eine Aus¬ lösespule eines Fehlerstromauslösers entlädt und dadurch den Fehlerstromschutzschalter auslöst, andererseits die¬ se Auslösung auch durch die netzspannungsabhängige Elek¬ tronikschaltung bei Auftreten von Fehlergleichströraen und gegebenenfalls auch bei Fehlerwechselströmen mit Gleichstromkomponenten dadurch bewirkt wird, daß der Gleichstrom oder die Gleichstromkomponente in dem Sum¬ menstromwandler die durch einen Oszillator der Elektro¬ nikschaltung in einer Wicklung des Wandlers erzeugte Spannung durch Asymmetrie oder durch Verschiebung des Arbeitspunktes so verändert, daß über die Elektronik¬ schaltung ein Schaltvorgang bewirkt wird, durch den mit Hilfe der Netzenergie ein Fehlerstromauslöser betätigt 5 wird, dadurch gekennzeichnet, daß nur ein Summenstrom¬ wandler (2) und nur ein Fehlerstromauslδser vorzugsweise in Form eines Permanentmagnetauslösers (1) sowohl für die netzspannungsunabhängige Auslösung durch die Ener¬ giespeicherschaltung mit den Bauelementen elektronisches ° Schaltelement (3), Speicherkondensator (4) und Gleich¬ richterschaltung (5) als auch für die netzspannungsab¬ hängige Auslösung mit einer Elektronikschaltung (6) ver¬ wendet werden. 5 2.
2. Fehlerstromschutzschalter nach Anspruch 1, da¬ durch gekennzeichnet, daß der Speicherkondensator (4) der netzspannungsunabhängigen Energiespeicherschaltung über die Elektronikschaltung (6) und den Summenstrom¬ wandler (2) bei Fließen von Fehlergleichstrδmen und ge 0 gebenenfalls auch bei Fehlerwechselstrδmen mit Gleich stromkoraponenten mit Hilfe der Netzenergie aufgeladen wird und nach Erreichen einer entsprechenden Ladespan¬ nung impulsartig eine Auslδsespule des Fehlerstromaus¬ lösers (1) erregt und dadurch über den Fehlerströmaus 5 lδser den Abschaltvorgang des Fehlerstromschutzschalters einleitet (Figur 3).
3. Fehlerstromschutzschalter nach Anspruch 1 und dem Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektro 0 nikschaltung so aufgebaut ist, daß durch sie die Auslö¬ sung des Fehlerstromschutzschalters mit der gleichen Auslösekennlinie erfolgt, wie bei der Auslösung durch die netzspannungsunabhängige Energiespeicherschaltung.
4. Fehlerstromschutzschalter nach Anspruch 1 und den Ansprüchen 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Summenstromwandler (2) außer der Sekundärwicklung noch eine Tertiärwicklung besitzt, wobei die Sekundärwicklung für die netzspannungsunabhängige Auslösung durch die Energiespeicherschaltung vorgesehen ist und die Tertiär¬ wicklung für die netzspannungsabhängige Auslösung über die Elektronikschaltung (6) verwendet wird.
5. Fehlerstromschutzschalter nach Anspruch 1 und den Ansprüchen 2 oder 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Fehlerstromauslöser zwei Auslδsespulen (1a und 1b) besitzt, von denen eine durch die netzspannungsunab¬ hängige Energiespeicherschaltung und die zweite über die Elektronikschaltung (6) vom Netz erregt wird (Figur 4).
6. Fehlerstromschutzschalter nach Anspruch 1 und den Ansprüchen 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß über die Elektronikschaltung in der Sekundär oder Tertiär¬ wicklung des Summenstromwandlers ein Erregerstrom geeig¬ neter Frequenz dauernd zum Fließen gebracht wird, dessen Induktionsspannung über die Gleichrichterschaltung (5) der netzspannungsunabhängigen Energiespeicherschaltung eine Vorspeicherung des Speicherkondensators (4) be¬ wirkt.
Description:
Fehlerstromschutzschalter

Die Erfindung betrifft einen Fehlerstromschutzschalter, gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.

Den Anstoß zur Erfindung gibt die Erfahrung, die bei der Anwendung der Fehlerstromschutzschaltung gemacht worden ist und die nach neuen technischen Lösungen ver¬ langt, um die bekannt gewordenen Lücken im Schutzumfang dieser heute in vielen Ländern angewendeten Schutzma߬ nahme zu schließen.

Die für die Konstruktion von Fehlerstromschutzschaltern möglichen drei Grundschaltungen wurden schon vor zwanzig Jahren angegeben (1). Die zuerst in Österreich angewen¬ deten Fl-Schutzschalter mit Impuls- oder Energiespei- cherauslδsung, eine richtungsweisende Erfindung (AT-PS 197.468), wurden in großen Stückzahlen eingebaut und ha¬ ben sich als zuverlässig erwiesen. Als Schaltorgan der Energiespeicherschaltung wurde zuerst eine Glimmlampe verwendet, wodurch diese Lösung kostspielig war (hohe Sekundärwindungszahl beim Summenstromwandler) und zuviel Raum in Anspruch nahm. Die Haltleitertechnik stellt aber

heute geeignete Bauelemente zur Verfügung, die billig und mit kleinen Abmessungen die Glimmlampe als Schalt¬ element ersetzen können. Mit Schaltspannungen, die bei 10 Volt liegen, ermöglichen sie verhältnismäßig kleine Sekundärwindungszahlen des Summenstromwandlers und fast beliebige Auslösekennlinien des Schutzschalters. Um auch den Speicherkondensator klein zu halten, werden als Aus¬ löser vorteilhaft polarisierte Permamentmagnetauslöser eingesetzt, die man weniger kritisch einstellen und mit größeren Auslösekräften arbeiten lassen kann, als bei den netzspannungsunabhängigen Schaltungen ohne elektri¬ sche Energiespeicherung. Ein modernes Konzept eines Feh¬ lerstromschutzschalters muß aber auch die Auslösung bei Fehlerstrδmen beherrschen, die in Form von pulsierenden oder geglätteten Gleichströmen auftreten können. Es war ja immer bekannt, daß Fl-Schutzschalter nur bei Fehler¬ wechselströmen wirksam sein können. Hat der Fehlerstrom Gleichstromkomponenten, dann werden die Schutzschalter in ihrer Auslöseempfindlichkeit ungünstig beeinflußt. Da immer mehr elektronische Bauelemente in Haushaltsgeräten verwendet werden, muß auch das Gleichstromproblem gelöst werden. Man hat lange Zeit geglaubt, daß bei den in der Praxis bei elektrischen Haushaltsgeräten verwendeten Schaltungen im Falle eines Masseschlusses der fließende Fehlerstrom immer nur in Form eines pulsierenden Gleich¬ stromes auftreten kann. Für derartige Fehlerstrδme, wie sie z.B. bei der Einweggleichrichtung ohne Glättungskon- densator auftreten, ist es möglich, Fehlerstromschutz- Schalter netzspannungsunabhängig mit den klassischen Schaltungen, also auch mit der Energiespeicherauslδsung zu bauen (GB-PS 2 082 408 B). Es zeigte sich aber, daß es kaum möglich ist, den Herstellern von Elektrogeräten

wegen der Fl-Schutzschalter Beschränkungen in der Aus¬ wahl der für ihre Geräte notwendigen elektronischen Schaltungen aufzuerlegen. Besonders die Einweggleich- richtungen mit Glättungskondensatoren und die Drehstrom¬ gleichrichtungen müssen in diesem Zusammenhang genannt werden.

Netzspannungsunabhängige Schaltungen, auch solche mit elektrischer Energiespeicherung, können aber wegen des transformatorischen Auslöseprinzips, Fehlerströme in Form von geglätteten Gleichströmen nicht erkennen. In diesem Fall ist die Anwendung von Elektronikschaltungen erforderlich, die naturgemäß von der Netzspannung abhän- gen und über Summenstromwandler Fehlergleichströme in allen Formen verarbeiten können.

So beschreiben z.B. die US-PS 3,768,011 und die DE-OS 27 30 874 derartige Schaltungen. Es tritt also die Frage auf, welche Gefahren durch die Verwendung des Netzes als Hilfsspannungsversorgung für die Auslösung von Fehler¬ stromschutzschaltern entstehen können. Wird die Hilfs¬ spannung nur von einem Außenleiter und dem Neutralleiter genommen, dann kann der Schalter versagen, wenn der ent- sprechende Außenleiter oder der Neutralleiter ausfällt (etwa bei Ansprechen einer Sicherung des Außenleiters oder beim Neutralleiterbruch), und Fehlerspannungen, die durch Masseschlüsse der beiden anderen Außenleiter ent¬ stehen, können nicht mehr erkannt werden. Aber auch wenn alle drei Außenleiter des Drehstromnetzes für die Hilfs¬ spannungsversorgung verwendet werden, bleibt immer noch der Neutralleiterbruch. Es wurde deshalb versucht, dadurch Abhilfe zu schaffen, daß der Fl-Schalter bei

Neutralleiterbruch auslöst (DE-OS 28 25 881). Wenn man dafür einen zusätzlichen Anschluß, z.B. den Schutzleiter verwendet, dann hat dies den Nachteil, daß dadurch die Installation komplizierter und das Erdpotential in den Schalter gebracht wird. Dadurch wird aber die Schaltung empfindlicher gegen Überspannungen, die ja vor allem ge¬ gen Erde auftreten. Netzspannungsabhängige Auslösungen haben aber vor allem den Nachteil, daß bei Masseschlüs¬ sen in der geschützten Anlage die Höhe der Spannung für die Hilfsspannungsversorgung vom Verhältnis des Netz¬ schleifenwiderstandes zwischen Transformator und den An¬ schlußpunkten der Hilfsspannungsversorgung zum Gesamtwi¬ derstand der Fehlerschleife abhängt. Dies ist in Figur 1 für den Fall des Masseschlusses in einer genullten Anla¬ ge dargestellt.

Bezeichnet man mit

L Leitungsimpedanz des Außenleiters vom Trans¬ formators bis zum Fehlerstromschutzschalter

Zp-gjj Leitungsimpedanz des PEN-Leiters vom Trans¬ formator bis zum Fehlerstromschutzschalter

Z-] Leitungsimpedanz des Außenleiters nach dem

Fehlerstromschutzschalter bis zur Fehlerstelle

Z2 Leitungsimpedanz des Schutzleiters von der Fehlerstelle bis zum PEN-Leiter

UJI Netzspannung - Außenleiter-PEN-Leiter

U a Versorgungsspannung der netzspannungsabhängi¬ gen Elektronikschaltung

^ dann gilt für die Höhe der Versorgungsspannung:

U a = x Zi + Z?

Z L + Z PEN + z 1 + z 2

10 Erfolgt also der Masseschluß in der Nähe der Einbaustel¬ le des Fl-Schalters, dann kann die Hilfsspannung zu Null werden, womit eine Auslösung unmöglich wird. In diesen Fällen müssen dann die Überstromschutzorgane den Masse¬ schluß wegschalten, der Fl-Schalter ist funktionslos ge-

15 worden. Aus diesem Grund wird in Ländern, die Schalter mit netzspannungsabhängigen Auslösesystemen verwenden, durch den Fl-Schutz nur der sogenannte Zusatzsσhutz er¬ reicht und entsprechende Einschränkungen sind im inter¬ nationalen Vorschriftenwesen geplant (2, 3).

20

Es nützt auch nichts, wenn, wie in der DE-OS 28 25 881 angegeben, die Spannung des Neutralleiters gegen den Schutzleiter überwacht wird. Die Schaltung versagt näm¬ lich, wenn zugleich mit dem Masseschluß ein Kurzschluß ^ 5 auftritt. Wie aus Figur 2 ersichtlich, sind in diesem Fall die Ausgangsklemmen des Fl-Schalters mit dem Schutzschalter zusammen kurzgeschlossen, der Schalter kann nicht auslösen und trotzdem nehmen die geschützten Anlaeenteile eine FehlersDannune von z.B. 110 V an.

30

Man erkennt dies auf Figur 2 mit den Bezeichnungen:

ZL' Leitungsimpedanz des Außenleiters vom Trans¬ formator bis zum Fehlerstromschutzschalter

35

Z jj ' Leitungsimpedanz des Neutralleiters vom Trans¬ formator bis zum Fehlerstromschutzschalter

ZL'' Leitungsimpedanz des Außenleiters vom Fehler¬ stromschutzschalter bis zur Kurzschlußstelle

ZJJ , ? Leitungsimpedanz des Neutralleiters vom Feh- lerstromschutzschalter bis zur Kurzschlußstel¬ le

Ujj Netzspannung Außenleiter-Neutralleiter

u a Versorgungsspannung der netzspannungsabhängi¬ gen Elektronikschaltung

PE Anschlußklemme für den Schutzleiter im Fehler- Stromschutzschalter

Ii, Kurzschlußstrom

1^ Fehlerstrom

R A Erdungswiderstand der geschützten Anlage

Rß Erdungswiderstand des Neutralleiters in der Transformatorenstation (Betriebserde)

U a = U N x ZT." + ZN

Z L « + Z L " + Z N » + Z N "

Erfolgt also der Kurzschluß nahe beim Fehlerstromschutz¬ schalter, dann bricht die Versorgungsspannung zusammen

und die PE-Klemme nimmt ebenfalls das Potential der Kurzschlußstelle an. Der Schalter kann also in keinem Fall auslösen. Der Kurzschlußstrom Ig durchfließt Außen¬ leiter und Neutralleiter und der durch ihn verursachte Spannungsabfall im Neutralleiter wird im Verhältnis des Anlagenerders R^ zum Betriebserder Rß als Fehlerspannung wirksam. Der infolge der Fehlerspannung fließende Feh¬ lerstrom 1^ kann aber den Schalter wegen des Fehlers der Hilfsspannung U A nicht auslösen. Um also einen Fehler¬ stromschutzschalter für den Schutz bei indirektem Berüh¬ ren (Fehlerschutz) einsetzen zu können, müssen folgende Bedingungen erfüllt sein:

1) Der Schalter muß bei normaler Netzspannungsversor¬ gung bei Auftreten von Fehlerwechse- und/oder Feh¬ lergleichströmen auslösen. Löst er bei Fehlerwech- selstrδmen beim Nennwert des Auslösefehlerstromes A n aus, dann genügt es aus physiologischen Gründen (4), wenn die Auslösung bei pulsierenden Fehler- gleichstrδmen bei Einweggleichrichtung bei- 2 x Ix n , bei Vollweggleichrichtung bei 2 x I^ n und bei ge¬ glättetem Fehlergleichstrom bei 2,8 x I Δ n erfolgt. Um dies zu erreichen sind netzspannungsabhängige Elektronikschaltungen erforderlich. Andere Hilfs- spannungsquellen, z.B. Batterien, scheiden für die¬ sen Verwendungszweck aus praktischen Gründen aus.

2) Der Schalter muß auch bei Ausfall der Außenleiter und/oder des Neutralleiters sowie bei gleichzeitigen Kurz- und Masseschlüssen bei Fehlerwechselströmen auslösen. Er braucht in diesen Fällen bei Fehler- gleichstrδmen nicht funktionsfähig zu bleiben, weil

erstens das gleichzeitige Auftreten einer Netzstδ- rung und eines Fehlergleichstromes ein vernachläs¬ sigbares Sicherheitsrisiko darstellt und zweitens bei Kurzschlüssen die Fehlerspannung infolge der

Spannungsteilung Außenleiter-Neutralleiter in Netzen bis 240 V gegen Erde unter 120 V bleibt und damit die konventionellen Berührungsspannungsgrenze, die bei Gleichstrom 120 V beträgt, nicht überschritten wird.

Netzspannungsunabhängige Schaltungen können, wie erläu¬ tert, geglättete Gleichströme nicht erkennen, netzspan¬ nungsabhängige Konstruktionen versagen wieder bei Aus- fall der Außenleiter und/oder des Neutralleiters und bei mit Masseschlüssen gleichzeitig auftretenden Kurz¬ schlüssen. Die technischen Forderungen hinsichtlich des Schutzes bei indirektem Berühren schließen sowohl netz¬ spannungsunabhängige Schaltungen als auch netzspannungs¬ abhängige Schaltungen aus. Diese scheinbar widersprüch¬ lichen Forderungen an einen Fehlerstromschutzschalter für den Schutz bei indirektem Berühren (Fehlerschutz) löst mit günstigem wirtschaftlichem Aufwand die im folgenden beschriebene Erfindung.

Es wäre natürlich möglich, zwei Fl-Schalter in Serie zu verwenden, einen mit netzspannungsabhängiger Schaltung zur Erfüllung der unter 2) genannten Schutzbedingung und eine netzspannungsabhängige Konstruktion für die Schutz¬ bedingungen, die in 1) angeführt wurden. Dieser Aufwand ist wirtschaftlich nicht zu vertreten. Auch der Einbau der beiden Systeme in einen Schalter mit zwei Summen- stromwandlern und/oder zwei Fehlerstromauslδsern ist aus

wirtschaftlichen Gründen und wegen des Platzbedarfes nicht möglich. Dies ist der Grund, weshalb das Patent DE-PS 23 48 881 nie in der Praxis angewendet wurde. Es beschreibt einen Fehlerstromschutzschalter mit einer Summenstromwandleranordnung mit einer Sekundärwicklung, die mit der Erregerwicklung des Fehlerstromauslösers verbunden ist, wobei in der Sekundärwicklung von einer äußeren Wechselstromquelle ein Ruhestrom zum Vormagneti- sieren des Wandlerkerns eingespeist wird, wobei als kennzeichnend beschrieben wird, daß zusätzlich eine weitere, gesonderte Summenstromwandleranordnung mit einer der ersten Summenstromwandleranordnung entsprech- 1 enden Anzahl von Primärwicklungen und mit einer auf das der ersten Summenstromwandleranordnung zugeordnete Schaltschloß einwirkenden Sekundärwicklung angeordnet ist. Kennzeichnend für dieses Patent ist also, die Verwendung von zwei Summenstrorawandlern, und dies war eben der Grund, warum dieses Patent keine praktische Bedeutung erlangt hat.

Aus der EP-OS 0 113 026 ist ein Fehlerstromschutzschal¬ ter bekannt geworden, bei dem ein Relais lediglich über eine Gleichrichterschaltung mit der Sekundärwicklung des Summenstromwandlers verbunden ist. Zur Erhöhung der Emp¬ findlichkeit der Auslöseschaltung kann ein Kondensator verwendet werden, der mit der in der Auslöseschaltung befindlichen Induktivität (Relais bzw. Sekundärwicklung) einen auf die sekundärseitige Frequenz abgestimmten LC- Kreis bildet. Eine Energiespeicherschaltung ist diese bekannte Schaltung nicht.

Auch aus der US-PS 4 320 433 ist eine Energiespeicher¬ schaltung nicht bekanntgeworden.

Aufgabe der Erfindung ist es, einen Fehlerstromschutz¬ schalter der eingangs genannten Art zu schaffen, der so- wohl für Wechselfehler- als auch für Gleichfehlerstrδme sowie für Wechselfehlerströme mit Gleichstromkomponente gleichgut geeignet und dabei einfacher in seinem Aufbau ist als bspw. der Schalter gemäß der DE-PS 23 48 881.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1.

Im Gegensatz zu der Schaltung nach der DE-PS 23 48 88 wird bei der hier beschriebenen erfindungsgemäßen Anord- nung nur ein Summenstromwandler verwendet und der für die netzspannungsabhängige Energiespeicherschaltung ver¬ wendete Fehlerstromauslöser, vorzugsweise in Form eines Permamentmagnetauslδsers, wird auch für die Auslösung durch die spannungsabhängige Elektronikschaltung verwen- det. Dies kann entweder dadurch erfolgen, daß über die Elektronikschaltung eine Auslösespule des Auslösers direkt mit Wechsel- oder Gleichstrom mit der vom Netz entnommenen Energie ausgelöst wird, oder die Elektronik¬ schaltung bewirkt bei Fließen eines entsprechenden Fehlerstromes die Aufladung des Speicherkondensators vom Netz, womit nach Erreichen der entsprechenden Ladespan¬ nung der Auslδseimpuls erfolgt. Man kann dabei die Elektronikschaltung erfindungsgemäß so dimensionieren, daß der Schalter sowohl bei netzspannungsabhängiger Auslösung über die Elektronik bei Auftreten von Fehler¬ gleichströmen, als auch bei netzspannungsunabhängiger Auslösung über die Energiespeicherschaltung die gleiche Auslösekennlinie besitzt, d.h. also, daß für beide

Auslδsesysteme die gleichen Nennwerte gelten.

Ersafebϊatl

Die Sekundärwicklung des Summenstromwandlers dient so¬ wohl für die Aufladung des Speicherkondensators bei netzspannungsunabhängiger Auslösung beim Auftreten von Fehlerwechselströmen bzw. pulsierenden Fehlergleichstrδ- men, als auch zur Steuerung der Elektronikschaltung, mit der glatte Fehlergleichströme oder aber auch pulsierende Fehlergleichströme erfaßt werden, falls die Energiespei¬ cherschaltung nur für Fehlerwechselströme ausgelegt ist. Versieht man den Summenstromwandler erfindungsgemäß mit einer Sekundärwicklung und einer Tertiärwicklung, dann kann die Sekundärwicklung für die Energiespeicherschal¬ tung und die Tertiärwicklung für die Steuerung der Elek- tronikschaltung verwendet werden. Durch diese Lösung kann man die Energiespeicherschaltung galvanisch von der Elektronikschaltung trennen, wenn man erfindungsgemäß den Fehlerstromauslöser mit zwei Auslösespulen versieht.

Eine weitere Beeinflussung der Auslδsekennlinie des FI- Schutzschalters ist auf einfache und bekannte Weise (AT- PS 205 574 dadurch möglich, daß über die Elektronik¬ schaltung in der Sekundär- oder Tertiärwicklung des Sum¬ menstromwandlers dauernd ein künstlicher Fehlerstrom er¬ zeugt wird, der unter der Ansprechgrenze des Schutz¬ schalters liegt. Der Summenstromwandler wird dann auch durch diesen Fehlerstrora vorerregt und der Speicherkon¬ densator dadurch teilweise aufgeladen. Entsteht nun in der Anlage ein echter Fehlerstrom, der den Auslösestrom des Schalters überschreitet, so bewirkt dieser die rest¬ liche Aufladung des Speicherkondensators bis zum Anspre¬ chen der Energiespeicherschaltung.

Dies kann erfindungsgemäß dadurch erreicht werden, daß der durch die netzspannungsabhängige Elektronikschaltung erzeugte Signalstrom .mit geeigneter Frequenz, der ja über die Sekundär- oder Tertiärwicklung des Summenstrom¬ wandlers fließt, diese induziert und damit über die Gleichrichterschaltung die Energievorspeicherung des Speicherkondensators bewirkt. Die erfindungsgemäßen Lö¬ sungen werden im folgenden beispielshaft näher beschrie- ben.

Anhand der Zeichnung, in der dem Stand der Technik zuge¬ hörige Schaltungen un Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt sind, soll die Erfindung näher erläutert und beschrieben werden.

Es zeigt:

Fig. 1 und 2 zwei bekannte Schaltungen, die schon oben beschrieben sind,

Fig. 3,4 und 5 je ein Ausführungsbeispiel eines erfin¬ dungsgemäßen Fehlerstromschutzschalters.

Die Phasenleiter L-j, L2 > L3 und der Neutralleiter N ei¬ nes Netzes sind als Primärwicklungen durch einen Summen¬ stromwandler 10 hindurchgeführt. Der Summenstromwandler 10 trägt eine Sekundärwicklung 11, an der eine Gleich¬ richterschaltung 12 angeschlossen ist, der ein als Kon¬ densator 13 ausgebildeter Energiespeicher parallel ge¬ schaltet ist, welcher Kondensator 13 nach Erreichen ei¬ ner bestimmten Ladespannung einen Schwellwertschalter 14 durchschaltet. Parallel zu dem Energiespeicher 13 ist

ein Permanentmagnetauslöser 15 geschaltet, der ein Schaltschloß 16 auslöst, das Kontaktstücke 17 in den Leitern L-] bis 3 und N öffnet. Über Versorgungsleitun¬ gen 18, die mit dem Phasenleiter Li und dem Neutrallei¬ ter N verbunden sind, wird eine elektronische Erfas¬ sungseinrichtung 19 mit Spannung versorgt, die Gleich¬ fehlerströme an der Sekundärwicklung erfaßt und über Verbindungsleitungen 20 und 21 mit dem Energiespeicher verbunden ist.

Die Sekundärwicklung 11 dient damit sowohl für die Auf¬ ladung des Kondensators 13 beim Fließen von Fehlerwech¬ selströmen und ggf. auch bei pulsierenden Fehlergleich- strömen, als auch zur Steuerung der netzspannungsabhän¬ gigen Elektronikschaltung 19, die beispielhaft so ge¬ staltet ist, daß sie parallel zum Kondensator 13 liegt, also auch beim Ansprechen mit Auslöseimpulsen über das spannungsabhängige Halbleiterelement 14 und die Auslδse- spule des Fehlerstromauslδsers 15 arbeitet.

Die Schalteranordnung nach Figur 4 unterscheidet sich von der nach Figur 3 nur dadurch, daß der Summenstrom¬ wandler 10 eine Sekundärwicklung 11 und eine Tertiär¬ wicklung 22 besitzt, wobei die Sekundärwicklung für die Energiespeicherschaltung und die Tertiärwicklung 22 für die Steuerung der Elektronikschaltung verwendet wird. Der Fehlerstromauslöser 15 besitzt beispielsweise zwei Auslδsespulen 15a und 15b. Dadurch ist der Auslösekreis der Energiespeicherschaltung galvanisch vom Auslδsekreis der Elektronisschaltung und damit auch vom Netz ge¬ trennt.

Eine detaillierterer Ausgestaltung der Erfindung ist in Figur 5 zu entnehmen. Man erkennt wieder die Phasenlei¬ ter L* | , L2, 3 sowie den Neutralleiter N, die als Pri¬ märwicklungen durch den Summenstromwandler 10 hindurch¬ geführt sind. An der Sekundärwicklung 11 schließt die Energiespeicherschaltung an, die durch ein Zeitglied 13 und einen Schwellwertschalter oder eine Triggerschaltung 14 angedeutet ist. Der Ausgang der Schaltung 13/14 ist auf das Relais 15 aufgeschaltet und dann, wenn Wechsel¬ fehlerströme auftreten, wird der Kondensator 13 aufgela¬ den und bei einem bestimmten Ladezustand über den Schwellwertschalter 14 auf das Relais 15 entladen, wo- - durch die Kontaktstücke 17 öffnen. Über die Leitungen 18 ist ein Gleichrichter 30 mit dem Phasenleiter Li und N verbunden, welcher Gleichrichter 30 zur Versorgung der strichliert eingerahmten Elektronikschaltung 19 dient. Diese Elektronikschaltung besitzt im wesentlichen-ein Verstärkerteil 31, ein Zeitglied oder einen Integrator 32 und einen Schwellwertschalter 33 sowie einen Oszilla¬ tor 34. Mittels des Oszillators wird über eine Leitung 35 an einer Anzapfstelle 36 der Sekundärwicklung 11 der Summenstromwandler 10 mit einer Frequenz von vorzugswei¬ se 500 Hz auf- bzw. abraagnetisiert, entsprechend der Hy- stereseschleife des Materials des Summenstromwandlers. Bei Auftreten eines Gleichfehlerstromes bzw. eines Wech¬ selfehlerstromes mit Gleichstromkomponenten fährt der Summenstromwandler in Richtung Sättigung, d.h. also in die Unsymmetrie und der dabei auftretende Spannungsab¬ fall wird über die Schaltungsanordnung 31/32/33 erfaßt und verarbeitet und der Energiespeicherschaltung 13/14 zugeführt, wodurch eine Auslösung des Relais 15 und da¬ mit eine Öffnung der Kontaktstellen 17 bewirkt wird.

Bei den bekannten elektronischen Schaltungsanordnun g en zur Erfassung von Gleichfehlerströmen wird im wesentli¬ chen eine Frequenz von 1000 bis 5000 Hz benutzt, um den Kern vorzumagnetisieren. Damit ein derartiger Fehler- stroraschutzschalter auch Wechselfehlerstrδme dedektieren kann, ist meist ein zweiter Summenstromwandler vorzuse¬ hen, siehe z.B. die DE-PS 23 48 881. Dadurch, daß die Frequenz des Oszillators auf ca. 500 Hz heruntergesetzt wird, kann der für Wechselfehlerströme geeignete Summen¬ stromwandler mitbenutzt werden; wenn dabei der Wandler aus F8θ-Material hergestellt wird, benötigt man 700 Win¬ dungen an der Sekundärseite und die Anzapfung erfolgt etwa bei einer Windungszahl von 100, so daß zwischen dem Anschluß 40 und der Anzapfleitung 35 100 Windungen der Sekundärwicklung liegen.

Literatur

(1) Biegelmeier, G.: Moderner Fehlerstromschutz.

E.u.M., 75 Jg. (1958), H.8, S. 157 - 164.

(2) Biegelmeier, G.: Gedanken über die Nullung

(TN-System) als optimalen Fehlerschutz (Schutzmaßnahme bei indirektem Berühren) in elektrischen Anlagen. ÖZE, 37. Jg. (1984), H.12, S. 483.

(3) IEC 64 (Central Office) 151, January 1985, IEC Publ

364 Part 5, Chapter 53 switch- gear and controlgear

(4) IEC-Report 479, second Edition: Effects of electric shock on the human body, Part 2, Chapter 5.




 
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