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Title:
FERROELECTRIC, LIQUID CRYSTAL POLYMERS, PROCESS FOR PRODUCING THE SAME AND THEIR USE IN ELECTRO-OPTIC COMPONENTS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1990/000584
Kind Code:
A1
Abstract:
A ferroelectric liquid crystal polymer is composed of recurrent units having the formula (I), in which Y1 is H, CH3, F; Y2 is H, F, R2; R1 is (-CH2)g-CH(-CH2)h-CH3 or an achiral alkyl with 2 to 16 C atoms; R3 is H, CH3; R2 is CH3, Cl, CN; g, h are integers between 0 and 10; a is comprised between 2 and 20, preferably between 6 and 12; b, c, d, e, f are 0 or 1, d+e+f being equal to 2 or 3; A1, A2, A3 are for example 1,4-phenylene, in which one or two H may be substituted by F, Cl and/or CN, 1,4-cyclohexylene or M1, M2, M3 are for example CO-O, O-CO. These liquid crystal polymers have short switching times, a high mechanical resistance and can be produced by radical polymerization.

Inventors:
SCHEROWSKY GUENTER (DE)
SCHLIWA ANDREAS (DE)
TRAPP WOLFGANG (DE)
Application Number:
PCT/EP1989/000745
Publication Date:
January 25, 1990
Filing Date:
June 29, 1989
Export Citation:
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Assignee:
HOECHST AG (DE)
International Classes:
C07C69/773; G02F1/13; C08F20/10; C08F20/26; C08F20/30; C08F20/32; C08F20/34; C08F20/36; C08F20/38; C08F120/30; C08F220/30; C08F220/32; C08F220/36; C08F290/00; C08F299/02; C09K19/02; C09K19/38; (IPC1-7): C09K19/38
Foreign References:
EP0271900A21988-06-22
EP0228703A21987-07-15
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Claims:
Patentansprüche:
1. Ferroelektrisches lüssigkristallines Polymer bestehend aus wiederkehrenden Einheiten der Formel (I) (CH2)aM1(A1)b(M2)c(A2)d(M3)c(A3)fR1 wobei oder achirales Alkyl mit.
2. bis 16 C Atomen, wobei R2 = CH3, Cl, CN g = eine ganze Zahl von 0 bis 10 h = eine ganze Zahl von 0 bis 10, wobei h nicht 0 sein darf, wenn R2 = CH3 ist a = 2 bis 20, vorzugsweise 6 bis 12 b,c,d,e,f = 0 oder 1, wobei d+e+f = 2 oder 3 ist A ,A ,A = gleich oder verschieden 1,4Phenylen bei dem ein oder zwei H durch F,C1 und oder CN substituiert sein können, 1,4Cyclohexylen, Pyrazin2,5diyl, Pyridazin3,6diyl, Pyridin 2,5diyl, Pyrimidin3,6diyl, (1,3,4)Thiadiazol2,5diyl, l,3Dioxan2,5diyl, l,3Dithian2,5diyl, mit der Maßgabe, daß mindestens einer der Reste A , A oder A nicht gleich 1,4Phenylen ist. M2,M3 = gleich oder verschieden COO, OCO, COS, SCO, CH O, OCH , CH CH O 0 II MJ = 0, 0 fi. C0 bedeuten.
3. 2 Ferroelektrisches flüssigkristallines Polymer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es zu 50 bis 90 % aus Einheiten der Formel (I) besteht, bei denen oder a = 6 bis 12 ist und b,c,d,e,f,g,h,R2,R3'Al'A2'A3'Ml'M2'M3 die gl iche Bedeutungen wie in Anspruch 1 haben, sowie zu 10 bis 50 % aus Einheiten der Formel (I) besteht, bei denen Rx ein achirales Alkyl mit 2 bis 16 CAtomen ist und Y^Y^a^c^e^,A1,A2,A3,M1,M2,M3 die oben genannten Bedeutungen haben.
4. Ferroelektrisches flüssigkristallines Polymer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Y1 = H,CH3 Y2 = H a = 6 bis 12 A ,A2,A3 = gleich oder verschieden 1,4Phenylen, bei dem ein oder zwei H durch F, Cl und/oder CN substituiert sein können, 1,4Cyclohexylen, Pyrazin2,5diyl, Pyridazin3,6diyl, Pyridin 2,5diyl, Pyrimidin2,5diyl mit der Maßgabe, daß mindestens einer der Reste A ,A oder A nicht gleich 1,4Phenylen ist M2,M3 = gleich oder verschieden COO, OCO, CH20, OCH2, CH CH j O O MJ 0,0C,C0 und (CH2)gCH(CH2)hCH3 oder bedeuten und R ,R ,b,c,d,e,f,g,h die gleichen Bedeutungen wie in Anspruch 1 haben.
5. Ferroelektϊisches flüssigkristallines Polymer nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Gruppierung (A1)b(M2)c(A2)d(M3)e(A3)f bedeutet: {__> » • <> _.> __> _} .
6. Ferroelektrisches flüssigkristallines Polymer nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Gruppierung (A1)b(M2)c(A2)d(M3)e(A3)f bedeutet: .
7. Verfahren zur Herstellung von Polymeren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man Verbindungen der Formel (II) CH = C COO(CH2)aM1(A1)b(M2)c(A2)d(M3)e(A3)fR1 mittels eines Radikalbildners polymerisiert, wobei Y1 Y2,M1 M2,M3,A1,A2,A3,R1 R2,a,b c,d,e f,g,h die jeweils in den Ansprüchen 1 bis 5 angegebenen Bedeutungen haben.
8. Verwendung von ferroelektrischen flüssigkristallinen Polymeren nach einem der Ansprüche 1 bis 5 in elektrooptischen Bauteilen.
9. Elektrooptisches Bauteil enthaltend ein Polymer nach einem der Ansprüche 1 bis 5.
Description:
Beschreibung

Ferroelektrische flüssigkristalline Polymere, ein Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung in elektrooptischen Bauteilen

Flüssigkristalle haben in jüngerer Zeit Eingang in verschiedene technische Gebiete gefunden, in denen bestimmte elektro-optische Eigenschaften (z. B. kleine AnsteuerSpannungen) in Verbindung mit bestimmten Anforderungen an Anzeige- oder Schaltvorrichtungen (z.B. flache Bauweise, geringes Gewicht) gefragt sind. Diese Vorrichtungen beruhen z.Z. auf dielektrischen Ausrichtungseffekten in nematischen, cholesterischen und/oder smektischen Flüssigkristallphasen, wobei die Lichtdurchlässigkeit oder -reflektivität der Vorrichtung von der angelegten elektrischen Spannung abhängt.

Ein Flüssigkristalldisplay besteht aus zwei Trägerplatten, vorzugsweise Glasplatten, die mit transparenten Elektroden und in der Regel mit einer oder zwei Orientierungsschichten beschichtet sind, zwischen denen sich die Flüssigkristallschicht befindet. Als weitere Komponenten sind Polarisatoren, Farbfilter, Passivierungs- , Antireflex- , Diffisionssperr- u.a. Schichten gebräuchlich.

Während derzeit noch überwiegend nematische oder chloesterische Flüssigkristallphasen verwendet werden, haben seit einigen Jahren in zunehmendem Maße auch ferroelektrische, insbesondere smektische C*, Flüssigkristallphasen an Bedeutung gewonnen. ' Ferroelektrische Flüssigkristalle besitzen den Vorteil sehr kurzer Schaltzeiten und ermöglichen den Betrieb von hochauflösenden Bildschirmen ohne Zuhilfenahme elektronischer Elemente, wie z.B. Dünnschichttransistoren, die bei der Verwendung nematischer oder chloresterischer Flüssigkristallphasen erforderlich sind.

Bei allen genannten Anwendungen handelte es sich um niedermolekulare flüssigkristalline Verbindungen, d.h. mit Molmassen unterhalb von 2000 g/mol, vorzugsweise unterhalb von 800 g/mol, insbesondere aber nicht um Polymere, Copolymere, Polykondensate oder Copolykondensate. Wegen ihrer geringeren Viskosität besitzen niedermolekulare Flüssigkristalle im allgemeinen den Vorteil kurzer Schaltzeiten; dies gilt insbesondere für ferroelektrische Flüssigkristalle, deren Schaltzeiten im Bereich von μs liegen und die damit 10 bis 1000 mal schneller schalten als konventionelle nematische Flüssigkristallphasen.

Bei der Anwendung ferroelektrischer Flüssigkristalle kann jedoch das Problem der hohen Anfälligkeit der Orientierung hinsichtlich mechanischer Beanspruchung (Stoß, Schlag, Druck, thermische Verformung, Verbiegung usw.) auftreten, was zu einer irreversiblen Störung der Bildqualität eines Displays führen kann. Diese hohe Empfindlichkeit erschwert derzeit den Bau flexibler ferroelektrischer LC-Displays und verteuert die Herstellung konventioneller, d.h. mit Glas oder starren Kunststof platten versehenen, Displays.

Wegen ihrer geringeren Deformierbarkeit und besseren Verarbeitbarkeit ist die Verwendung polymerer Flüssigkristalle vorteilhaft.

Polymere Flüssigkristalle wurden bereits mehrfach beschrieben (z.B. J. Polym.Sci. Polym.Lett. , Ed. 13, 243 (1975); Polym.Bull. 6 , 309 (1982)), jedoch weisen die bislang beschriebenen polymeren Flüssigkristalle für praktische Zwecke zu langsame Schaltzeilen auf.

Ferroelektrische, schnellschaltende polymere Flüssigkristalle sollten sich daher zur Herstellung flexibler Displays besonders eignen.

Besonders vorteilhaft wäre die Produktion einer Displayfolie in einem kontinuierlichen Prozeß, wozu jedoch schnell schaltende polymere ferroelektrische Flüssigkristalle benötigt werden. Daher bezieht sich die vorliegende Erfindung auf die Bereitstellung neuer polymerer, ferroelektrischer Flüssigkristalle.

Die neuen Verbindung stellen Polymere dar, die aus wiederkehrenden Einheiten der Formel (I) bestehen:

Y 2 Y 1

•C - C

A τ2

\

0(-CH 2 ) a -M 1 (-A 1 ) b (-M 2 ) c (-A 2 ) d (* M 3 ) ( -A3) f - wobei

oder achirales Alkyl mit 2 bis 16 C-

Atomen, wobei

R — H,CH-_»

R 2 = CH 3 , Cl, CN g = eine ganze Zahl von 0 bis 10 h = eine ganze Zahl von 0 bis 10, wobei h nicht 0 sein darf, wenn R 2 = CH 3 ist a = 2 bis 20, vorzugsweise 6 bis 12 b,c,d,e,f = 0 oder 1, wobei d+e+f = 2 oder 3 ist A ,A 2 ,A 3 = gleich oder verschieden 1,4-Phenylen bei dem ein oder zwei H durch F,C1 und oder CN substituiert sein können, 1,4-Cyclohexylen,

Pyrazin-2,5-diyl, Pyridazin-3,6-diyl, Pyridin- 2,5-diyl, Pyrimidin-3,6-diyl, (l,3,4)-Thiadiazol-2,5-diyl l,3-Dioxan-2,5-diyl, l,3-Dithian-2,5-diyl, mit der Maßgabe, daß mindestens einer der Reste A , A 2 oder A 3 nicht gleich 1,4-Phenylen ist. M 2 ,M 3 = gleich oder verschieden CO-O, O-CO, CO-S, S-CO, CH O, OCH , CH CH

bedeuten.

Bevorzugt werden Polymere, die zu 50 bis 90 % aus Einheiten der Formel (I) bestehen, bei denen

oder

a = 6 bis 12 ist und b,c d,e,f g,_h., 2 ,R 3 ,A 1 if A 2 1 .A 3 M 1 ,M 2 ,M 3 die oben genannten Bedeutungen haben,

sowie zu 10 bis 50 % aus Einheiten der Formel (I) bestehen, wobei

R 1 ein achirales Alkyl mit 2 bis 16 C-Atomen ist und Y Y 11 YY 22 ,,aa,bb,cc,dd,,ee,,.fl_; _A 1 A 2 A 3 ,M 1 , 2 ,M 3 die oben genannten

Bedeutungen haben.

Besonders bevorzugt wird ein ferroelektrisches flüssigkristallines Polymer bestehend aus Einheiten der

Formel (I), bei dem

Y 1 = H,CH 3

Y 2 = H a = 6 bis 12

A ,A ,A 3 = gleich oder verschieden 1,4-Phenylen, bei dem ein oder zwei H durch F, Cl und/oder CN substituiert sein können, 1,4-Cyclohexylen, Pyrazin-2,5-diyl, Pyridazin-3,6-diyl, Pyridin- 2,5-diyl, Pyrimidin-2,5-diyl mit der Maßgabe, daß mindestens einer der Reste A ,A 2 oder A 3 nicht gleich 1,4-Phenylen ist

M 2 ,M 3 = gleich oder verschieden CO-O, O-CO, CH 2 0, OCH 2 , CHnCH 0 0

M 1 = 0,0-C,C-0 und

R 1 = (-CH 2 ) -

bedeuten

und

R 2 ,R 3 ,b,c,d,e,f,g,h die oben genannten Bedeutungen haben.

Besonders bevorzugt werden auch solche ferroelektrischen flüssigkristallinen Polymere der Formel (I), bei denen die Gruppierung (-A 1 ) b (-M 2 ) c (-A 2 ) d (-M 3 ) e (-A 3 ) f - bedeutet:

Die Herstellung der genannten Polymere erfolgt durch radikalische Polymerisation von Monomeren der Formel (II)

Y 2 γ1

Die Monomere sind nach bekannten Verfahren darstellbar,

Beispiel 1

Darstellung des Monomeren (M*ι)

Vorschrift:

B

Zu einer Lösung von 1.26 g (4 mmol) A, 0.91 g (4 mmol) B und 1.05 g (4 mmol) Triphenylphosphin wird eine Lösung von

0.70 g (4 mmol) Diethylazodicarboxylat in 20 ml THF getropft. Nach Rühren über Nacht wird der Niederschlag abgetrennt, die Lösung eingeengt und der Rückstand an

Flash-Kieselgel chromatographiert (Laufmittel

CH 2 Cl 2 /Petrolether) .

Ausbeute: 700 mg; Schmp. 83.5 - 84° C; [α] = +6.9°

D

(1.08 in CHC1 3 ) .

Polymerisation (Pl)

6.36 mg (1.21 mmol) des vorstehenden Monomeren (M- j ) werden mit 2 mg (0.012 mmol) AIBN in 6 ml trockenem THF 18 h bei 60° C polymerisiert. Anschließend wird mit Methanol ausgefällt und mehrmals umgefällt. Ausbeute: 480 mg (75 %) .

Molmasse M w = 7.600 g/mol

Molekular-dispersität E = M w /M n = 1,38

Das flüssigkristalline Polymer weist folgende Phasenfolge auf:

T G 50 S c * 97,5 S A 113 / (DSC-Messung)

Die Abhängigkeit der Schaltzeiten von der Temperatur verdeutlicht folgende Tabelle (Messungen bei 25 Volt; 2ttn-Zelle)

T [°C] 55 60.2 66.0 69.9 74.8 80.4 85

[ms] 53 28 10 3.2 1.4 1.5

Beispiel 2

Darstellung des Monomeren (M )

456 mg (2 mmol) _A und 609 mg (2 mmol) B werden mit 412 mg (2 mmol) Dicyclohexylcarbodii id und 37 mg (0.3 mmol) Dimethylaminopyridin in 10 ml absol THF 24 h bei Raumtemperatur gerührt. Anschließend wird filtriert, das Filtrat im Vakuum eingedampft und der Rückstand chomatographisch gereinigt. Ausbeute: 1.0 g (97 ) .

Das Produkt der vorstehenden Reaktion wird in THF/EtOH (4:1) in Gegenwart von Pd/Kohle hydriert. Nach Abfiltrieren des Katalysators wird das Lösungsmittel abgezogen und aus Aceton umkristallisiert. Ausbeute: 300 mg; Schmp. 208° C.

1. 69 g (4 mmol ) C, 0 . 92 g (4 mmol )

Acrylsäure-ω-bromdecylester, 1.05 g (4 mmol)

Triphenylphosphin und 0.7 g (4 mmol) DEAD werden in 50 ml

THF 40 h bei Raumtemperatur umgesetzt. Das Rohprodukt wird mit CH C1 2 als Laufmittel chromatographisch gereinigt und aus Aceton umkristallisiert. r 20 + 4.2° Ausbeute: 1.32 g (52 %) ; Schmp. 115° C; [α] D

(C = 1.15 in CHC1 3 ) .

Polymerisation (P )

500 g Monomer und 2 mg AIBN werden in 6 ml THF 17 bei 60° C unter N 2 -Schutz gerührt. Das Polymer wird mit Methanol ausgefällt und mehrmals aus THF mit Methanol umgefällt.

Ausbeute: 340 mg; M w = 9.500

E = 1.33

Das Polymer zeigt folgende Phasenfolge:

(DSC): T G 50 S χ 127.5 S Q * 187 S 220 I

Das flüssigkristalline Polymer ist im Temperaturbereich von 120° C - 170° C elektrooptisch schaltbar.