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Title:
FIBER AGGREGATES USEFUL AS MOULDING OR PADDING MATERIAL FOR TEXTILES, SUCH AS COVERS, CLOTHES OR THE LIKE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1992/001626
Kind Code:
A2
Abstract:
A moulding or padding material for textiles, such as covers, clothes or the like, is composed of a plurality of fiber aggregates. Each fiber aggregates 50 mm long at its longest extension. The fiber aggregates are shaped as down, as all fibers are essentially curled and tangled within each fiber aggregate. A padding material is thus obtained which is particularly useful for textiles, such as covers, in particular bed covers, clothes, such as jackets, coats or the like, in which the padding material is enclosed in an envelope. This padding material can be produced with varying thickness, relative to its surface distribution, as in the case of fiber balls and downs, but it does not slip, even when the textile is strongly shaked, although it is very soft. A process for producing such textiles is also disclossed.

Inventors:
TESCH GUENTER (CH)
Application Number:
PCT/EP1991/001353
Publication Date:
February 06, 1992
Filing Date:
July 18, 1991
Export Citation:
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Assignee:
TESCH GUENTER (CH)
International Classes:
B68G1/00; D01G25/00; D04H1/00; (IPC1-7): B68G1/00; D04H1/00
Foreign References:
EP0257658A11988-03-02
Attorney, Agent or Firm:
LESSER, Karl-Bolko (DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Als Füllmaterial für textile Materialien, wie Decken, Be¬ kleidungsstücke od.dgl., dienende Faseraggregate, wobei das einzelne Faseraggregat eine größte Längenausdehnung von 50 mm aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Faseraggregate flaum¬ artig ausgebildet sind, daß im wesentlichen alle Fasern gekräu¬ selt sind und daß die Fasern des einzelnen Faseraggregates in diesem wirr angeordnet sind.
2. Faseraggregat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fasern im Innern des einzelnen Faseraggregates wirr und in einer Außenschicht des Faseraggregates sphärisch angeordnet sind.
3. Faseraggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da¬ durch gekennzeichnet, daß die Fasern bzw. Faserenden in der Au¬ ßenschicht des einzelnen Faseraggregates sphärisch aufgewickelt bzw. gewickelt sind.
4. Faseraggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da¬ durch gekennzeichnet, daß das Faseraggregat in sich einen eige¬ nen inneren Zusammenhalt aufweist.
5. Faseraggregat nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß das Faseraggregat durch in ihm angeordnete Bindefasern, die an anderen Fasern dieses Aggregates befestigt sind, einen eigenen inneren Zusammenhalt aufweisen.
6. Faseraggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da¬ durch gekennzeichnet, daß das Faseraggregat eine größte Längen* ausdehnung von 15 mm, vorzugsweise von 4 mm bis 10 mm aufweist und die Fasern des Faseraggregates vorzugsweise eine Länge von 30 bis 60 mm aufweisen.
7. Faseraggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da¬ durch gekennzeichnet, daß die Fasern aus e nem Gemisch von fei¬ neren und gröberen Fasern bestehen und vorzugsweise der Anteil der gröberen Fasern in dem Fasergemisch 2 % bis 20 % beträgt.
8. Faseraggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da¬ durch gekennzeichnet, daß die Fasern in dem Faseraggregat aus Synthesefasern bestehen.
9. Faseraggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Fasern in dem Faserag¬ gregat aus Tierhaaren bestehen.
10. Faseraggregat nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß die TierhaarFasern in dem Faseraggregat neben Unterhaaren auch Grannenhaare aufweisen und insbesondere diese Grannenhaare künstlich gekräuselt sind.
11. Aus einer Vielzahl von Faseraggregaten nach einem der vor¬ hergehenden Ansprüche bestehendes Form oder Füllmaterial für textile Materialien, wie Decken, Bekleidungsstücke od.dgl., wo¬ bei das einzelne Faseraggregat eine größte Längenausdehnung von 50 mm aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Faseraggregate des Form oder Füllmaterials untereinander einen Zusammenhalt aufweisen.
12. Form oder Füllmaterial nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß die Faseraggregate über Bindefasern miteinander verbunden sind.
13. Textile Materialien, wie Decken, Bekleidungsstücke od.dgl., mit einem aus einer Vielzahl von Faseraggregaten be¬ stehenden, in einer Hülle angeordneten Füllmaterial nach einem der beiden vorhergehenden Ansprüche.
14. Verfahren zum Herstellen eines textilen Materials mit ei¬ ner zwei Außenseiten aufweisenden Hülle, insbesondere einer Decke oder einem Bekleidungsstück nach dem vorhergehenden An¬ spruch, dadurch gekennzeichnet, daß auf die eine Außenseite der Hülle Faseraggregate des Füllmaterials abgelegt werden, die an¬ dere Außenseite der Hülle auf die abgelegten Faseraggregate aufgelegt wird und die beiden Hüllenteile mindestens an ihrem Rand miteinander verbunden, vorzugsweise vernäht und abgesteppt werden.
15. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch ge¬ kennzeichnet, daß das textile Material an über seine Fläche verteilten Positionen abgesteppt wird, insbesondere in einzelne Kammern aufgeteilt wird.
16. Verfahren nach einem der beiden vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Fasern Naturfasern einschlie߬ lich der dabei anfallenden Grannenhaare verwendet werden und diese Naturfasern künstlich gekräuselt werden.
Description:
ALS FORM- ODER FÜLLMATERIAL FÜR TEXTILE MATERIALEN, WIE DECKEN, BEKLEIDUNGSSTÜCKE OD. DGL. DIENENDE FASERAGGREGATE

Als Form- oder Füllmaterial für textile Materialien, wie Dek- ken, Bekleidungsstücke od.dgl., dienende Faseraggregate, aus einer Vielzahl von solchen Faseraggregaten bestehendes Form¬ oder Füllmaterial, dieses Füllmaterial aufweisende textile Ma¬ terialien und Verfahren zur Herstellung des textilen Materials

Die Erfindung betrifft als Form- oder Füllmaterial für textile Materialien, wie Decken ' , Bekleidungsstücke od.dgl., dienende Faseraggregate gemäß Oberbegriff des Anspruches 1, ein aus einer Vielzahl von solchen Faseraggregaten bestehendes Form- oder Füllmaterial, dieses Füllmaterial aufweisende texti¬ le Materialien und ein Verfahren zur Herstellung des textilen Materials.

Stand der Technik

Füllmaterialien für textile Materialien, wie Decken, Be¬ kleidungsstücke od.dgl. sind vielfältig bekannt.

So werden Decken schon seit Jahrhunderten mit Daunen, Fe¬ dern, Tierhaaren od.dgl. gefüllt. Mit Daunen gefüllte Decken und Bekleidungsstücke sind allerdings sehr teuer. Füllmaterial aus Daunen ist sehr angenehm bei der Benutzung, da es sehr leicht ist und trotzdem eine gute Wärmeisolation erbringt.

Bekanntes Füllmaterial aus Federn und insbesondere aus Tierhaaren, wie Kameilhaaren ist härter, andererseits aber bil¬ liger als Daunen.

Es wird nun seit vielen Jahren versucht, ein daunenähnli¬ ches Produkt herzustellen, welches aus synthetischen Fasern be¬ steht.

So ist aus der US-A-4 065 599 eine Faserkugel bekannt, die aus sphärisch gewickelten synthetischen Fasern besteht. Dabei sind die Fasern im wesentlichen in einer Kugelhülle angeordnet, während im Zentrum der Faserkugel relativ wenig Fasern angeord¬ net sind. Die Fasern dieser Faserkugel sind durch Hitzeeinwir¬ kung mit einander verklebt, so daß eine haltbare und steife Fa¬ serkugel erhalten wird.

Aus der DE-B-2 301 913 ist ein Füllmaterial aus Formungen mit einem runden Querschnitt bekannt. Dieses Füllmaterial wird somit aus Faseraggregaten gebildet, wobei zur Herstellung des einzelnen Faseraggregates einzelne Fäden einer Länge von minde¬ stens 200 mm verwendet werden. Diese Fäden werden durch einen Gasstrom voneinander getrennt, in ein Gefäß mit durchlochter Wandung eingeblasen, darin angesammelt und durch exzentrisches Einblasen eines Gasstroms in das Gefäß unter Ausbildung eines kugelförmigen Formlings in Rotation versetzt. Dabei entsteht eine Faserkugel mit sphärisch gewickelten Fasern, welches in seinen räumlichen Außenbereichen eine größere Dichte aufweist, als in seinem Kernbereich, in dem nach Möglichkeit keine Fasern angeordnet sind. Für diese Faserkugel werden Synthetikfasern aus Polyamid, Polyester, Polyacrylsäure, Polyvinylälkohol, Po- lyvinylidenchlorid, Polyurethan oder Polyvinylchlorid benutzt. Es können auch verschiedene Synthetikfasern gemischt verwendet werden, die sich insbesondere in ihren thermoplastischen Eigen¬ schaften unterscheiden.

Infolge der gegenseitigen Befestigung der Fäden aus syn¬ thetischen Material an deren Berührungspunkten können diese be¬ kannten Faserkugeln sich nicht ineinander verhaken oder einan¬ der durchdringen. Wenngleich eine solche Faserkugel an sich ähnliche Eigenschaften, insbesondere in Bezug auf große Sper¬ rigkeit, Druckelastizität, Weichheit, Wärmeisolierfähigkeit, geringes Gewicht und gute Anpassung an den einzuhüllenden Kör¬ per, wie Daunen aufweisen kann, so weist sie doch den Nachteil auf, daß sich die einzelnen Faserkugeln innerhalb eines Kissens oder einer Decke sehr leicht verschieben. Insbesondere bei Dek- ken und Bekleidungsstücken ist dies aber nachteilig, da beim Schütteln oder sonstigen Bewegen eines solchen textilen Materi¬ als sich die Faserkugeln in der Hülle verschieben und in be¬ stimmten Bereichen des Materials im Laufe der Zeit immer weni¬ ger bzw. gar keine Faserkugeln mehr zu liegen kommen. Dadurch entstehen große Kältebrücken, in denen die wärmende Wirkung des Materials nicht mehr zum Tragen kommt.

Aus der US-A-4 618 531 ist eine als Füllmaterial dienende Faserkugel aus Polyester bekannt, deren Fasern spiralgekräuselt

sind. Bei diesen Faserkugeln stehen nur sehr wenige Fasern über die Oberfläche der Kugel hervor. Die Faserkugeln weisen nach einem dort definierten Verfahren einen Kohäsionswert von weni¬ ger als 6 Newton auf. D.h., die Faserkugeln gleiten gut gegen¬ einander. Werden solche Faserkugeln als Füllmaterial verwendet, so gleiten die Faserkugeln weg, wenn auf das Füllmaterial an einer Stelle ein Druck ausgeübt wird. Wird solches Füllmaterial z.B. in einer Decke benutzt und wird diese Decke geschüttelt, so gleiten die Faserkugeln in eine Richtung und man erhält in der Decke Bereiche mit vielen Faserkugeln und Bereiche mit we¬ nig bis gar keinen Faserkugeln. In letzteren Bereiche entstehen durch das Fehlen einer ausreichenden Menge von Füllmaterial Kältebrücken.

Solche Faserkugeln eignen sich also nur schlecht für Dek- ken, Bekleidungsstücke od.dgl., in denen die Faserkugeln locker liegen sollen und aufgrund der Eigenschaften der Faserkugeln verrutschen können.

Um ein allzw großes Verrutschen in dem textilen Material, wie Decke, Bekleidungsstück od.dgl. zu vermeiden, werden solche textilen Materialien in der Regel abgesteppt. Dieses Absteppen hat den weiteren Vorteil, daß verschiedene Bereiche mit ver¬ schieden viel Füllmaterial gefüllt sein kann. So kann z.B. der Fußbereich einer Decke mit mehr Füllmaterial gefüllt sein, als der Mittelbereich. Solche unterschiedliche Füllung ist z.B. mit einer Faservlies-Füllung nicht möglich.

Bisher wurde also immer wieder versucht, einen Daunener¬ satz dadurch zu erhalten, daß Faserkugeln mit sphärisch verwik- kelten Fasern als Füllmaterial verwendet wurden, d.h. Faserag¬ gregate, bei den denen die Fasern im wesentlichen einer Kugel¬ oberfläche folgen. Dadurch wollte man eine Bauschigkeit des Füllmaterials erzielen.

Bekannt sind weiterhin textile Materialien, wie Bettdecken und Bekleidungsstücke, bei denen als Füllmaterial Lagen von Fa¬ sern aufweisenden Vliesen verwendet werden. Mit diesen Vliesen wird die Dicke des Füllmaterials über einen längeren Zeitraum der Benutzung immer dünner. Diese textilen Materialien weisen Eigenschaften auf, die sehr unterschiedlich zu mit Daunen ge-

füllten Materialien sind. Auch ist es fast nicht möglich, sol¬ che Materialien mit einer über die Fläche des Materials gesehen unterschiedlichen Dicke herzustellen, was z.B. bei mit Faserku¬ geln gefüllten Materialien der Fall ist.

Problem

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, gattungsgemäße Faseraggregate für ein Form- oder Füllmaterial zu schaffen, welches Form- oder Füllmaterial sich zwar über die Fläche ver¬ teilt gesehen unterschiedlich dick herstellen läßt, wie von den Faserkugeln an sich bekannt ist, welches aber auch bei stärke¬ rem Schütteln eines mit diesen Aggregaten gefüllten textilen Materials nicht wesentlich verrutscht und trotzdem eine große Weichheit aufweist. Auch soll ein solches Form- und Füllmateri¬ al zwischen den einzelnen Faseraggregaten möglichst keine frei¬ en Zwischenräume aufweisen und bei gleichem Gesamtgewicht volu¬ minöser ausgebildet sein. Weiterhin soll ein textiles Material unter Verwendung dieses Füllmaterials und ein Verfahren zum Herstellen eines solchen Materials geschaffen werden.

Erfindung

Diese Aufgabe wird durch das in den Ansprüchen beschriebe¬ ne Faseraggregat, das diese Faseraggregate aufweisende Form¬ und Füllmaterial nach Anspruch 11, dieses Füllmaterial aufwei¬ sende textile Materialien nach Anspruch 13 und das Verfahren zur Herstellung des textilen Materials nach Anspruch 14 gelöst.

Die einzelnen erfindungsgemäßen Faseraggregate sind im Ge¬ gensatz zu den bekannten, aus sphärisch gewickelten Fasern be¬ stehenden Faserkugeln nun flaumartig ausgebildet, im wesentli¬ chen sind alle Fasern gekräuselt und die Fasern des einzelnen Faseraggregates sind in diesem wirr angeordnet.

Diese flaumartigen Faseraggregate sind sehr verletzlich, d.h., es können leicht Einzelfasern wieder herausgezogen wer¬ den, sie können sich gegenüber den bekannten Faserkugeln an an¬ dere Faseraggregate leicht anpassen, wodurch im wesentlichen

keine Zwischenräume zwischen den Aggregaten verbleiben. Ihre Dichte ist geringer, als die Dichte bekannter Faserkugeln, so daß bei gleichem Gewicht ein größeres Volumen erhalten wird.

Ein mit solchen Faseraggregaten als Füllmaterial gefülltes textiles Material, wie z.B. eine Bettdecke, ein Bekleidungs¬ stück od.dgl. ist verglichen mit Bettdecken oder Bekleidungs¬ stücken, die mit Faserkugeln aus sphärisch gewickelten Fasern gefüllt sind, wesentlich weicher. Die Faseraggregate haben in dem Form- oder Füllmaterial von sich aus einen Zusammenhalt, so daß eine solche Decke bzw. ein solches Bekleidungsstück benutzt werden kann, ohne daß sich die Faseraggregate wesentlich ver¬ schieben und durch fehlendes Füllmaterial Kältebrücken gebildet werden. Auch sind die mit diesen neuen Faseraggregaten gefüll¬ ten textilen Materialien an ihrer Oberfläche sehr eben ausge¬ bildet, was bei einem mit Faserkugeln aus sphärisch gewickelten Fasern gefüllte Materialien nicht möglich ist.

Gemäß einer Ausführungsform sind die Fasern im Innern des einzelnen Faseraggregates wirr und in einer Außenschicht des Faseraggregates sphärisch angeordnet. Diese Außenschicht ist bezogen auf den Gesamtdurchmesser des Faseraggregateε relativ klein. Je nach verwendeter Faserart läßt sich dadurch, wie sich insbesondere aus unten angegebener Tabelle ergibt, die Weich¬ heit des Füllmaterials noch weiter erhöhen. Auch kann dadurch die Verletzlichkeit der Faseraggregate etwas verringert und da-, mit die Handhabbarkeit derselben verbessert werden.

Vorteilhafterweise sind die Fasern bzw. Faserenden in der Außenschicht des einzelnen Faseraggregates sphärisch aufgewik- kelt bzw. gewickelt. Dadurch halten die einzelnen Faseraggrega¬ te von sich aus schon besser zusammen.

Die Faseraggregate des Füllmaterials weisen in sich einen eigenen Zusammenhalt auf und die Faseraggregate des Füllmateri¬ als weisen auch von sich aus untereinander einen Zusammenhalt auf.

Die Faseraggregate weisen bevorzugt eine größte Längen¬ ausdehnung von 15 mm, vorzugsweise von 4 mm bis 10 mm auf. Die dafür verwendeten Fasern der Faseraggregate weisen einen Titer von 2 dtex bis 10 dtex und vorzugsweise eine Länge von 30 bis

60 mm auf. Bevorzugte Materialien für die Fasern sind einer¬ seits Synthesefasern kleineren Titers, wie z.B. 4 bis 6 den, die stark oder sogar dreidimensional gekräuselt sind.

Ein anderes bevorzugtes Material für die Fasern sind Tier¬ haare, insbesondere Kamelhaare. Die erfindungsgemäßen Faserag¬ gregate lassen sich aus sogenannten entgrannten, also von den groben Haaren befreiten Unterhaaren von Tieren, wie Kamel, Ka¬ schmir usw. herstellen. Auch diese Haare können noch gekräuselt werden. Es lassen sich aber auch die Grannenhaare zusammen mit den Unterhaaren verwenden. Auch diese Grannenhaare sind vor¬ zugsweise vor dem Herstellen des Faseraggregates künstlich ge¬ kräuselt worden.

Die Grannenhaare, die zum Teil aus dem einzelnen Faserag- gregat herausragen, stützen die Faseraggregate gegeneinander ab, wodurch sich ein größeres elastisches Volumen ergibt.

Das Faseraggregat besteht bei einer Ausführungsform der Erfindung aus einem Gemisch von feineren und gröberen Fasern. Der Anteil der groben Fasern in dem Fasergemisch kann dabei 2 % bis 20 % betragen.

Das Fasergemisch kann aber auch aus feineren und gröberen Synthesefasern bestehen, die künstlich gekräuselt wurden.

Der Zusammenhalt der einzelnen Faseraggregate untereinan¬ der und auch.in diesen selbst kann noch dadurch verstärkt wer¬ den, daß die Faseraggregate über Bindefasern miteinander ver¬ bunden sind.. Solche Bindefasern können thermoplastische, ange¬ schmolzene Fasern wie z.B. Kernmantel-Fasern od.dgl. sein.

In einem aus einer Vielzahl von solchen Faseraggregaten bestehendes Füllmaterial für textile Materialien, wie Decken, Bekleidungsstücke od.dgl., weisen die Faseraggregate des Füll¬ materials untereinander einen Zusammenhalt auf. Dieser kann noch dadurch verstärkt werden, daß die Fastraggregate über Bin¬ defasern miteinander verbunden sind.

Ein solches erfindungsgemäßes Füllmaterial eignet sich be¬ sonders gut für textile Materialien, wie Decken, insbesondere Bettdecken, Bekleidungsstücke od.dgl., wobei das Füllmaterial in einer Hülle eingeschlossen ist.

* Ein erfindungsgemäßes Formmaterial aus diesen neuen Faser¬ aggregaten, kann z.B. dadurch erhalten werden, daß eine dem zu

erstellenden Formkörper entsprechende Hohlform mit diesen Fa¬ seraggregaten gefüllt wird. Der geformte Körper wird einer Tem¬ peratur unterworfen, die die Bindefasern zum Anschmelzen bringt und danach wieder abgekühlt und der Form entnommen. Nach dem Anschmelzen sind die Fasern an Kreuzungsstellen mit anderen Fa¬ sern verbunden und es wird ein in sich stabiler, haltbarer Formkörper erhalten, der im wesentlichen aus dreidimesional miteinander verbundenen Fasern besteht.

Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Her¬ stellen eines textilen Materials mit einer zwei Außenseiten aufweisenden Hülle, insbesondere einer Decke oder einem Beklei¬ dungsstück, bei dem auf die eine Außenseite der Hülle Faserag¬ gregate des Füllmaterials abgelegt werden, die andere Außensei¬ te der Hülle auf die abgelegten Faseraggregate aufgelegt wird und die beiden Hüllenteile mindestens an ihrem Rand miteinander verbunden, vorzugsweise vernäht und abgesteppt werden. Durch die neuen Faseraggregate können also auf eine Bahn abgelegt werden.

Nach einer besonderen Ausführungsform des Verfahrens wird das textile Material an über seine Fläche verteilten Positio¬ nen, insbesondere in einzelne Kammern aufgeteilt, abgesteppt.

Die einzelnen Kammern des textilen Material sind dabei insbesondere mit mehr Füllmaterial gefüllt, als ihrem eigenen Volumen entspricht. So kann z.B. eine Menge Füllmaterial in eine solche Kammer eingefüllt werden, deren Volumen vor dem Einfüllen, also im unbelasteten Zustand ohne den von der Hülle auf das Füllmaterial ausgeübten Druck, dem 1,3-fachen des Kammer-Volumens entspricht.

Gemäß einem besonderen Verfahrensschritt werden als Fasern Naturfasern einschließlich der dabei anfallenden Grannenhaare verwendet und diese Naturfasern werden künstlich gekräuselt.

Anhand von Beispielen sollen im Folgenden weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung erläutert werden.

In einem Vergleichsversuch wurde die Weichheit verschiede¬ ner Füllmaterialien folgendermaßen gemessen:

Eine immer gleiche Menge (30 g) des jeweiligen Füllmateri¬ al wurde in einen Zylinder eingefüllt und mittels eines stem-

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pels einmal mit einem Druck von 0,25 g/cm 2 und ein zweites Mal mit einem Druck von 2 g/cm 2 beaufschlagt. Die dabei gemessene Volumendifferenz ist das in folgender Tabelle als Weichheit an gegebene Maß. Gleichzeitig wurde auch die Dichte des Materials im unbelastetem Zustand gemessen.

Faserorientierung Faserart Dichte Weichhei

[g/101] cm 3 /30

wirre Raumlage Kamelhaar 100 740

Polyesterfaser 4,4 dtex 82 800

innen wirre Raumlage Kamelhaar 93 860 außen sphärisch ge- Polyesterfaser 4,4 dtex 85 760 wickelt,

Vergleich: sphärisch zu einer Kamelhaar 145 300

Faserkugel gewickelt Polyesterfaser 4,4 dtex 105 450

Aus der Tabelle ist ersichtlich, daß bei gleicher Faser die Weichheit der Faseraggregate mit wirr angeordneten Fasern wesentlich größer ist, als die Weichheit der Faserkugeln mit sphärisch gewickelten Fasern.

Werden die Faseraggregate mit den im Inneren wirr angeord neten Fasern außen noch mit einigen Faser sphärisch umwickelt, so steigt bei Kamelhaar die Weichheit des Füllmaterials noch weiter an, während sie bei Polyesterfasern mit 4,4 dtex gerin¬ ger wird. Die Dichte des Füllmaterials aus Kamelhaar wird dabei noch weiter verringert, während die Dichte bei Polyesterfasern größer wird.

Während bisher versucht wurde, eine besonders stabile Fa¬ serkugel aus sphärisch gewickelten Fasern herzustellen, die aber sehr steif war, wird mit dem erfindungsgemäßen Füllmateri¬ al ein sehr weiches Füllmaterial geschaffen, welches für Decken und Bekleidungsstücke besser geeignet ist, als diese bekannten Faserkugeln.

Aus folgender Tabelle gehen die geometrische Maße verwen¬ deter Faseraggregate hervor, wobei den erfindungsgemäßen Aggre-

gaten aus Kamelhaar und Polyester, die insbesondere für Decken verwendet werden sollen, bekannte, vollkommen aus sphärisch ge¬ wickelten Fasern bestehende Faserkugel für Kissen und für Dek- ken gegenüber gestellt sind.

Faserorientierung Dichte ittl. mittl. Faser- Aggregat- (und Faserart) Titer Aggregat- länge pro Durch¬ gewicht Aggregat messer [g/101] [dtex] [mg] [m]* [mm]

innen wirre Raumlage, außen sphärisch gewickelt (Erfindung) , Kamelhaar 85 5,5 1,2 3 3,8

Polyester 95 4,8 2 4 4,6

sphärisch zu einer Faserkugel gewickelt

Aggregat für Decken 105 4,8 3 6 5,3

Aggregat für Kissen 115 6,7 4 5 5,9

* Summe der Länge aller Fasern eines Aggregates

Aus der TabeULe ist ersichtlich, daß die erfindungsgemäßen flaumartig ausgebildeten Faseraggregate mit wirr angeordneten Fasern nicht nur eine geringere Dichte aufweisen, als bekannte sphärisch gewickelte Faserkugeln, sondern auch einen kleineren Durchmesser und darüber hinaus weniger Fasermaterial notwendig ist.

Das beiliegende Diagramm zeigt, wie sich die erfindungsge¬ mäßen Faseraggregate gegenüber den bekannten, aus sphärisch ge¬ wickelten Faseraggregaten bestehenden Faserkugel in Bezug auf das relative Füllvolumen verhalten, wenn beide Sorten Faserag¬ gregate in einer Hülle angeordnet sind, wie dies z.B. bei Bett¬ decken der Fall ist.

Auf der Y-Achse ist der Druck [p] angegeben, der von den Faseraggregaten auf die Hülle ausgeübt wird. Auf der X-Achse ist das relative Füllvolumen, d.h. das Verhältnis [V F /V H ] des Volumen [V F ] der Faseraggregate im druckfreien Zustand, wenn diese außerhalb einer Hülle vorliegen, zu dem Volumen [V H ] der Hülle angegeben. Ein relatives Füllvolumen von 1 bedeutet dann, daß das Volumen der Hülle [V H ] genau dem Volumen [V F ] der ein-

gefüllten Faseraggregate im nicht zusammengedrückten Zustand gemessen entspricht.

Bis zu einem relativen Füllvolumen von 1, d.h. , es wird ein Volumen von Faseraggregaten in die Hülle eingefüllt, das kleiner als das Hüllenvolumen ist bzw. diesem entspricht, übe * n sowohl die erfindungsgemäßen Faseraggregate, als auch die be¬ kannten Faserkugeln auf die Hülle keinen Druck aus.

Wird zum Beispiel, wie im Rahmen vorliegender Erfindung empfohlen, eine Menge Faseraggregate in die Hülle eingefüllt, deren "druckfreies", unbelastetes Volumen [V F ] dem 1,3-fachen des Hüllenvolumens [V H ] entspricht, so ist der Druck [p] , der von den Faseraggregaten auf die Hülle und von der Hülle auf die Faseraggregate ausgeübt wird, bei den bekannten Faserkugeln (Kurve "K") weitaus höher, als bei den erfindungsgemäßen Faser¬ aggregaten (Kurve "E") .

Die Steigung der beiden Kurven kann in Relation zur Härte des mit den Faseraggregaten gefüllten Gegenstandes, wie z.B. einer Decke, eines Bekleidungsstückes od.dgl. gesehen werden. Es ist ersichtlich 7 daß eine mit den bekannten Faserkugeln (Kurve "K") gefüllter Gegenstand schon bei einem geringeren "Überfüllen" der Hülle weitaus härter ist, als ein mit den neu- en Faseraggregaten (Kurve "E") gefüllter Gegenstand.

Die Angabe des obengenannten relativen Füllvolumens gilt aber auch für die Betrachtung, daß eine einmal gefüllte Hülle z.B. bei der Benutzung zusammengedrückt wird, d.h., die Menge der Faseraggregate bleibt konstant und das Hüllenvolumen wird verringert. Dies ist der Fall, wenn z.B. auf die Decke oder das Bekleidungsstück von außen im Sinne Zusammendrücken des Gegen¬ standes ein Druck aufgebracht wird. Die erfindungsgemäßen Fa¬ seraggregate (Kurve "E") lassen sich viel leichter zusammen¬ drücken, als die bekannten Faserkugeln (Kurve "K") .

Während der Druck mit Zunahme des relativen Füllvolumens bei den bekannten Faserkugeln (Kurve "K") von Anfang an stark ansteigt, steigt der Druck bei den erfindungsgemäßen Faserag¬ gregaten (Kurve "E") erst mit einem sehr viel höheren Füllgrad sehr stark an, da dann allmählich das freie Luftvolumen auf den Wert Null zurückgeht und die einzelnen Fasern an einander an¬ liegen.

Durch die geringere Dichte der erfindungsgemäßen Faserag¬ gregate wird für ein Füllmaterial weniger Material und somit weniger Masse bei gleichem Volumen benötigt. Die Faseraggregate sollen, wie zuvor gesagt, auf die Hülle einen inneren Druck ausüben, trotzdem ergibt sich dann mit den erfindungsgemäßen Faseraggregaten eine weichere Füllung, da die Kraft zum Zusam¬ mendrücken der Faseraggregate kleiner ist, als bei den bekann¬ ten Faserkugeln.

Die erfindungsgemäßen Faseraggregate können gegenüber den bekannten Faserkugeln viel mehr deformiert werden. Die bekann¬ ten Faserkugeln, die nicht so stark deformiert werdn können, bewegen sich deshalb in einem aus einer Vielzahl von Faserag¬ gregaten bestehenden Füllmaterial viel eher, als die erfin¬ dungsgemäßen Faseraggregate, da die bekannten Faserkugeln ver¬ suchen, der Deformierung auszuweichen.

Da die gröberen Fasern, also z.B. die Grannenhaare gekräu¬ selt sind, stechen sie nicht durch eine Hülle, wie z.B. die Hülle einer Bettdecke, hindurch. Dieses Hindurchstechen war der Grund, weshalb bisher die groben Grannenhaare bei Tierhaaren immer vor der Weiterverarbeitung entfernt werden mußten, die nun bei den erfindungsgemäßen Faseraggregaten eine wichtige Aufgabe übernehmen.

Aus den anliegenden Fotos sind die Ausbildungen von Aggre¬ gaten in etwa fünffacher Vergrößerung ersichtlich.

Das Bild 1 zeigt dabei bekannte Faseraggregate, bei denen die Fasern derselben nur sphärisch zu Faserkugeln gewickelt sind und aus Polyester bestehen.

Das Bild 2 zeigt erfindungsgemäße Faseraggregate aus Ka¬ melhaar. Es ist ersichtlich, daß die erfindungsgemäßen Faserag¬ gregate vom Durchmesser her kleiner sind. Auch sind sie insge¬ samt "luftiger" ausgebildet sind, d.h., die enthalten bezogen auf das Volumen des einzelnen Aggregates weniger Fasern, als die bekannten Faserkugeln.