Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
FIBRE-REINFORCED FOAM MATERIALS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/202669
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a moulded body (1) comprising a foam (5) and at least one fibre (4a1, 4b1, 4c, 4b2, 4a2). The fibre comprises a first part (4a1, 4b1), a second part (4a2, 4b2) and a third part (4c). The third part (4c) of the fibre binds the first part (4a1, 4b1) and the second part (4a2, 4b2) of the fibre and is arranged on a second side (3) of the foam material (5). A first region (4b1) of the first part (4a1, 4b1) of the fibre and a first region (4b2) of the second part (4a2, 4b2) of the fibre is inside the moulded body (1) and is non-contacting. A second region (4a1) of the first part of the fibre and a second region (4a2) of the second part of the fibre protrude from a first side (2) of the foam materials (5). The invention also relates to a method for producing the moulded body (1) and to a panel which contains the moulded body (1) and at least one cover layer for generating a sandwich laminate, and to a method for producing the panel. The invention further relates to the use of the moulded body or the panel, for example as a rotor blade in wind turbines.

Inventors:
STEIN ROBERT (DE)
RUCKDAESCHEL HOLGER (DE)
ARBTER RENE (DE)
DIEHLMANN TIM (DE)
DAUN GREGOR (DE)
MARTIN MARC CLAUDE (DE)
Application Number:
PCT/EP2017/061871
Publication Date:
November 30, 2017
Filing Date:
May 17, 2017
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
BASF SE (DE)
International Classes:
B29C70/24; B29C65/00; B29C70/02; B29D99/00; B32B5/12; B32B7/00; B32B27/06; E04C2/24
Foreign References:
DE102005024408A12006-11-30
US20100266833A12010-10-21
US20100255251A12010-10-07
EP0873862A21998-10-28
Attorney, Agent or Firm:
ELLWANGER, Arndt (DE)
Download PDF:
Claims:
Ansprüche

1 . Formkörper, umfassend einen Schaumstoff, der eine erste Seite und eine zweite Seite aufweist, und mindestens eine Faser (F), die einen ersten Teil (FT1 ), einen zweiten Teil (FT2) und einen dritten Teil (FT3) aufweist, wobei

- sich ein erster Bereich (FB1 1 ) des ersten Teils (FT1 ) der Faser (F) innerhalb des Formkörpers befindet und von dem Schaumstoff umschlossen ist und ein zweiter Bereich (FB21 ) des ersten Teils (FT1 ) der Faser (F) aus der ersten

Seite des Schaumstoffs herausragt, und

- sich ein erster Bereich (FB12) des zweiten Teils (FT2) der Faser (F) innerhalb des Formkörpers befindet und von dem Schaumstoff umschlossen ist und ein zweiter Bereich (FB22) des zweiten Teils (FT2) der Faser (F) aus der ersten

Seite des Schaumstoffs herausragt und

- der dritte Teil (FT3) der Faser (F) den ersten Teil (FT1 ) und den zweiten Teil (FT2) der Faser (F) verbindet und auf der zweiten Seite des Schaumstoffs angeordnet ist, und

- der erste Bereich (FB1 1 ) des ersten Teils (FT1 ) der Faser (F) und der erste Bereich (FB12) des zweiten Teils (FT2) der Faser (F) sich nicht berühren, wobei der Formkörper erhältlich ist nach einem Verfahren umfassend die folgenden Schritte a) bis k): a) Bereitstellen des Schaumstoffs, b) Bereitstellen der Faser (F) auf der zweiten Seite des Schaumstoffs, c) Erzeugen von einem ersten Loch je Faser (F) in dem Schaumstoff, wobei sich das erste Loch von der ersten Seite zur zweiten Seite des Schaumstoffs erstreckt, d) Erzeugen von einem zweiten Loch je Faser (F) in dem Schaumstoff, wobei sich das zweite Loch von der ersten Seite zur zweiten Seite des Schaumstoffs erstreckt, e) Durchführen einer Nadel von der ersten Seite des Schaumstoffs durch das erste Loch zur zweiten Seite des Schaumstoffs, f) Befestigen des ersten Teils (FT1 ) der Faser (F) an der Nadel auf der zweiten Seite des Schaumstoffs, g) Rückführen der Nadel zusammen mit dem ersten Teil (FT1 ) der Faser (F) durch das erste Loch zur ersten Seite des Schaumstoffs, h) Durchführen einer Nadel von der ersten Seite des Schaumstoffs durch das zweite Loch zur zweiten Seite des Schaumstoffs, i) Befestigen des zweiten Teils (FT2) der Faser (F) an der Nadel auf der zweiten Seite des Schaumstoffs, j) Rückführen der Nadel zusammen mit dem zweiten Teil (FT2) der Faser (F) durch das zweite Loch zur ersten Seite des Schaumstoffs und k) Erhalt des Formkörpers.

Formkörper gemäß Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass i) der erste Bereich (FB1 1 ) des ersten Teils (FT1 ) der Faser (F) parallel zum ersten Bereich (FB12) des zweiten Teils (FT2) der Faser (F) ausgerichtet ist, und/oder ii) der dritte Teil (FT3) der Faser (F) parallel zur zweiten Seite des Schaumstoffs ausgerichtet ist, und/oder iii) der dritte Teil (FT3) der Faser (F) mit der zweiten Seite des Schaumstoffs in Kontakt ist, und/oder iv) der zweite Bereich (FB21 ) des ersten Teils (FT1 ) der Faser (F) schlaufenförmig ist, und/oder der zweite Bereich (FB22) des zweiten Teils (FT2) der Faser (F) schlaufenförmig ist, bevorzugt sind der zweite Bereich (FB21 ) des ersten Teils (FT1 ) der Faser (F) und der zweite Bereich (FB22) des zweiten Teils (FT2) der Faser (F) schlaufenförmig.

Formkörper gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaumstoff aus einem Partikelschaumstoff, einem Extrusionsschaumstoff, einem Reaktivschaumstoff und/oder einem Batchschaumstoff hergestellt ist, vorzugsweise aus einem Extrusionsschaumstoff, insbesondere aus einem Extrusionsschaumstoff, der in einem Verfahren umfassend die folgenden Schritte hergestellt worden ist: I) Bereitstellen einer Polymerschmelze in einem Extruder,

II) Einbringen von zumindest einem Treibmittel in die in Schritt I) bereitgestellte Polymerschmelze unter Erhalt einer schäumbaren Polymerschmelze,

III) Extrusion der in Schritt II) erhaltenen schäumbaren Polymerschmelze aus dem Extruder durch zumindest eine Düsenöffnung in einen Bereich niedrigeren Drucks, wobei die schäumbare Polymerschmelze expandiert unter Erhalt eines expandierten Schaums,

IV) Kalibrieren des expandierten Schaums aus Schritt III), indem der expandierte Schaum durch ein formgebendes Werkzeug durchgeführt wird, unter Erhalt des Extrusionsschaumstoffs,

V) gegebenenfalls spanende Bearbeitung des in Schritt IV) erhaltenen Extrusionsschaumstoffs, wobei i) die in Schritt I) bereitgestellte Polymerschmelze gegebenenfalls mindestens ein Additiv enthält, und/oder ii) gegebenenfalls während Schritt II) zu der Polymerschmelze und/oder zwischen Schritt II) und Schritt III) zu der schäumbaren Polymerschmelze mindestens ein Additiv gegeben wird, und/oder iii) gegebenenfalls während Schritt III) auf den expandierten Schaum und/oder während Schritt IV) auf den expandierten Schaum mindestens ein Additiv aufgebracht wird, und/oder iv) gegebenenfalls während und/oder direkt im Anschluss an Schritt IV) auf den Extrusionsschaumstoff mindestens eine Schicht (S2) aufgebracht wird.

Formkörper gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaumstoff auf Basis von mindestens einem Polymer ist, das ausgewählt ist aus Polystyrol, Polyester, Polyphenylenoxid, einem aus Phenylenoxid hergestellten Copolymer, einem aus Styrol hergestellten Copolymer, Polyarylethersulfon, Polyphenylensulfid, Polyaryletherketon, Polypropylen, Polyethylen, Polyamid, Polyamidimid, Polyetherimid, Polycarbonat, Polyacrylat, Polymilchsäure, Polyvinylchlorid, Polyurethan oder einem Gemisch davon, vorzugsweise ist das Polymer ausgewählt aus Polystyrol, Polyphenylenoxid, einem Gemisch aus Polystyrol und Polyphenylenoxid, Polyethylenterephthalat, Polycarbonat, Polyethersulfon, Polysulfon, Polyetherimid, einem aus Styrol hergestellten Copolymer, oder ein Gemisch aus aus Styrol hergestellten Copolymeren, besonders bevorzugt ist das Polymer Polystyrol, ein Gemisch aus Polystyrol und Poly(2,6-dimethyl phenylenoxid), ein Gemisch aus einem Styrol- Maleinsäureanhydrid-Polymer und einem Styrol-Acrylnitril-Polymer oder ein Styrol-Maleinsäureanhyrid-Polymer (SMA), vorzugsweise weist ein aus Styrol hergestelltes Copolymer als Comonomer zu Styrol ein Monomer auf, das ausgewählt ist aus α-Methylstyrol, kernhalogenierten Styrolen, kernalkylierten Styrolen, Acrylnitril, Acrylsäureester, Methacryl- säureester, N-Vinylverbindungen, Maleinsäureanhydrid, Butadien, Divinylbenzol oder Butandioldiacrylat.

Formkörper gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass i) der in Schritt a) bereitgestellte Schaumstoff auf der ersten Seite und/oder auf der zweiten Seite eine Schicht (S2) aufweist, wobei in Schritt c) das erste Loch je Faser (F) zusätzlich in der Schicht (S2) erzeugt wird und in Schritt d) das zweite Loch je Faser (F) zusätzlich in der Schicht (S2) erzeugt wird und in den Schritten e) und h) die Nadel zusätzlich durch die Schicht (S2) durchgeführt wird, und/oder ii) die Schritte c) und e) gleichzeitig durchgeführt werden, und/oder die Schritte d) und h) gleichzeitig durchgeführt werden, bevorzugt werden die Schritte c), d), e) und h) gleichzeitig durchgeführt.

Formkörper gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass i) die Faser (F) eine einzelne Faser oder ein Faserbündel, vorzugsweise ein Faserbündel ist, und/oder ii) die Faser (F) eine organische, anorganische, metallische, keramische Faser oder eine Kombination daraus ist, bevorzugt eine polymere Faser, Basaltfaser, Glasfaser, Kohlenstofffaser oder Naturfaser, insbesondere bevorzugt eine Polyaramidfaser, Glasfaser, Basaltfaser oder Kohlenstofffaser; eine polymere Faser ist vorzugsweise eine Faser aus Polyester, Polyamid, Polyaramid, Polyethylen, Polyurethan, Polyvinylchlorid, Polyimid und/oder Polyamidimid; eine Naturfaser ist vorzugsweise eine Faser aus Sisal, Hanf, Flachs, Bambus, Kokos und/oder Jute, und/oder iii) die Faser (F) in Schritt b) als Faserbündel bereitgestellt wird mit einer Anzahl von Einzelfasern pro Bündel von mindestens 10, bevorzugt 100 bis 100 000, besonders bevorzugt 300 bis 10 000 bei Glasfasern und 1 000 bis 50 000 bei Kohlenstofffasern, und insbesondere bevorzugt 500 bis 5 000 bei Glasfasern und 2 000 bis 20 000 bei Kohlenstofffasern, und/oder iv) der erste Teil (FT1 ) der Faser (F) in einem Winkel aFn von 0 bis 60°, vorzugsweise von 0 bis 50°, mehr bevorzugt von 0 bis 15° oder von 10 bis 70 °, insbesondere von 30 bis 60 °, mehr bevorzugt von 30 bis 50°, noch mehr bevorzugt von 30 bis 45°, insbesondere von 45°, relativ zur Dickenrichtung (d) des Formkörpers in den Schaumstoff eingebracht ist, und/oder v) der zweite Teil (FT2) der Faser (F) in einem Winkel afj2 von 0 bis 60°, vorzugsweise von 0 bis 50°, mehr bevorzugt von 0 bis 15° oder von 10 bis 70 °, insbesondere von 30 bis 60 °, mehr bevorzugt von 30 bis 50°, noch mehr bevorzugt von 30 bis 45°, insbesondere von 45°, relativ zur Dickenrichtung (d) des Formkörpers in den Schaumstoff eingebracht ist, und/oder vi) die erste Seite des Schaumstoffs der zweiten Seite des Schaumstoffs gegenüberliegt, und/oder

Verfahren zur Herstellung eines Formkörpers gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6, umfassend die Schritte a) bis k): a) Bereitstellen des Schaumstoffs, b) Bereitstellen der Faser (F) auf der zweiten Seite des Schaumstoffs, c) Erzeugen von einem ersten Loch je Faser (F) in dem Schaumstoff, wobei sich das erste Loch von der ersten Seite zur zweiten Seite des Schaumstoffs erstreckt, d) Erzeugen von einem zweiten Loch je Faser (F) in dem Schaumstoff, wobei sich das zweite Loch von der ersten Seite zur zweiten Seite des Schaumstoffs erstreckt, e) Durchführen einer Nadel von der ersten Seite des Schaumstoffs durch das erste Loch zur zweiten Seite des Schaumstoffs, f) Befestigen des ersten Teils (FT1 ) der Faser (F) an der Nadel auf der zweiten Seite des Schaumstoffs, g) Rückführen der Nadel zusammen mit dem ersten Teil (FT1 ) der Faser (F) durch das erste Loch zur ersten Seite des Schaumstoffs, h) Durchführen einer Nadel von der ersten Seite des Schaumstoffs durch das zweite Loch zur zweiten Seite des Schaumstoffs, i) Befestigen des zweiten Teils (FT2) der Faser (F) an der Nadel auf der zweiten Seite des Schaumstoffs, j) Rückführen der Nadel zusammen mit dem zweiten Teil (FT2) der Faser (F) durch das zweite Loch zur ersten Seite des Schaumstoffs und k) Erhalt des Formkörpers. 8. Paneel umfassend mindestens einen Formkörper gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6 und mindestens eine Schicht (S1 ).

9. Paneel gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Schicht (S1 ) mindestens ein Harz umfasst, vorzugsweise ist das Harz ein reaktives duroplastisches oder thermoplastisches Harz, mehr bevorzugt ist das Harz auf der Basis von Epoxiden, Acrylaten, Polyurethanen, Polyamiden, Polyestern, ungesättigten Polyestern, Vinylestern oder Mischungen daraus, insbesondere ist das Harz ein aminisch härtendes Epoxidharz, ein latent härtendes Epoxidharz, ein anhydridisch härtendes Epoxidharz oder ein Polyurethan aus Isocyanaten und Polyolen.

10. Paneel gemäß Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Schicht (S1 ) zusätzlich mindestens ein faserförmiges Material enthält, wobei i) das faserförmige Material Fasern in Form von ein oder mehreren Lagen aus Schnittfasern, Vliesen, Gelegen, Gestricken und/oder Geweben, bevorzugt in Form von Gelegen oder Geweben, besonders bevorzugt in Form von Gelegen oder Geweben mit einem Flächengewicht pro Gelege bzw. Gewebe von 150 bis 2500 g/m2 enthält, und/oder das faserförmige Material organische, anorganische, metallische oder keramische Fasern, bevorzugt polymere Fasern, Basaltfasern, Glasfasern, Kohlenstofffasern oder Naturfasern, besonders bevorzugt Glasfasern oder Kohlenstofffasern enthält.

1 1 . Paneel gemäß einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass i) der zweite Bereich (FB21 ) des ersten Teils (FT1 ) der Faser (F) und/oder der zweite Bereich (FB22) des zweiten Teils (FT2) der Faser (F) teilweise oder vollständig, vorzugsweise vollständig, mit der Schicht (S1 ) in Kontakt ist, und/oder das Paneel zwischen mindestens einer Seite des Formkörpers und mindestens einer Schicht (S1 ) mindestens eine Schicht (S2) aufweist, vorzugsweise ist die Schicht (S2) aus flächigen Fasermaterialien oder polymeren Folien, besonders bevorzugt aus Glasfasern oder Kohlenstofffasern in Form von Vliesen, Gelegen oder Geweben, und/oder iii) das Paneel zwei Schichten (S1 ) aufweist und die beiden Schichten (S1 ) jeweils an einer Seite des Formkörpers angebracht sind, die der jeweils anderen Seite im Formkörper gegenüberliegt.

12. Verfahren zur Herstellung eines Paneels gemäß einem der Ansprüche 8 bis 1 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Schicht (S1 ) als reaktives, viskoses Harz auf einen Formkörper gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6 erzeugt, aufgebracht und ausgehärtet wird, vorzugsweise durch Flüssigimprägnierverfahren, besonders bevorzugt durch druck- bzw. vakuumunterstützte Imprägnierverfahren, insbesondere bevorzugt durch Vakuuminfusion oder druckunterstützte Injektionsverfahren, am meisten bevorzugt durch Vakuuminfusion.

Verwendung eines Formkörpers gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6, oder eines Paneels gemäß einem der Ansprüche 8 bis 1 1 für Rotorblätter in Windenergieanlagen, im Transportsektor, im Bausektor, im Automobilbau, im Schiffsbau, im Schienenfahrzeugbau, für den Containerbau, für sanitäre Anlagen und/oder in der Luft- und Raumfahrt.

Description:
Faserverstärkte Schaumstoffe Beschreibung Die vorliegende Erfindung betrifft einen Formkörper, der einen Schaumstoff und mindestens eine Faser (F) umfasst. Die Faser (F) weist einen ersten Teil (FT1 ), einen zweiten Teil (FT2) und einen dritten Teil (FT3) auf. Der dritte Teil (FT3) der Faser (F) verbindet den ersten Teil (FT1 ) und den zweiten Teil (FT2) der Faser (F) und ist auf einer zweiten Seite des Schaumstoffs angeordnet. Ein erster Bereich (FB1 1 ) des ersten Teils (FT1 ) der Faser (F) und ein erster Bereich (FB12) des zweiten Teils (FT2) der Faser (F) befinden sich innerhalb des Formkörpers und berühren sich nicht. Ein zweiter Bereich (FB21 ) des ersten Teils (FT1 ) der Faser (F) und ein zweiter Bereich (FB22) des zweiten Teils (FT2) der Faser (F) ragen aus einer ersten Seite des Schaumstoffs heraus. Die vorliegende Erfindung betrifft außerdem ein Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Formkörper sowie ein Paneel, das den erfindungsgemäßen Formkörper und mindestens eine Schicht (S1 ) enthält, sowie ein Verfahren zur Herstellung des Paneels. Darüber hinaus betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung des Formkörpers beziehungsweise des Paneels, beispielsweise als Rotorblatt in Windenergieanlagen.

WO 2006/125561 betrifft ein Verfahren zur Herstellung von verstärkten zellulären Materialen. In einem ersten Verfahrensschritt wird in dem zellulären Material zunächst mindestens ein Loch erzeugt, das sich von einer ersten Oberfläche zu einer zweiten Oberfläche des zellulären Materials erstreckt. Auf der zweiten Oberfläche des zellulären Materials wird mindestens ein Faserbündel bereitgestellt und dieses Faserbündel dann mit einer Nadel, die von der ersten Oberfläche des zellulären Materials durch das Loch zur zweiten Oberfläche des zellulären Materials geführt wird, durch das Loch auf die erste Seite des zellulären Materials gezogen. Nach den Verfahrensschritten befindet sich das Faserbündel teilweise innerhalb des zellulären Materials und füllt das entsprechende Loch aus, teilweise ragt das Faserbündel aus den jeweiligen Seiten des zellulären Material heraus.

Durch das in WO 2006/125561 beschriebene Verfahren können sandwichartige Komponenten hergestellt werden, die einen Kern aus dem zellulären Material sowie mindestens ein Faserbündel umfassen. Auf die Oberflächen dieses Kerns können Harzschichten und faserverstärkte Harzschichten aufgebracht werden, um die Sandwichkomponente herzustellen. Als zelluläres Material sind beispielsweise Polyvinylchloride oder Polyurethane beschrieben, als Faserbündel Kohlenstofffasern, Nylonfasern, Glasfasern und Polyesterfasern. Die sandwichartigen Komponenten gemäß WO 2006/125561 eignen sich zur Verwendung im Flugzeugbau. WO 2006/125561 offenbart nicht, dass die im Formkörper enthaltene Faser einen ersten Teil, einen zweiten Teil und einen dritten Teil aufweist, wobei sich der erste Bereich des ersten Teils und der erste Bereich des zweiten Teils nicht berühren und der dritte Teil den ersten Teil und den zweiten Teil der Faser verbindet.

WO 2012/138445 beschreibt ebenfalls ein Verfahren zur Herstellung von Kompositmaterialien, wobei eine Vielzahl von länglichen Streifen aus einem zellulären Material mit einer niedrigen Dichte eingesetzt wird. Zwischen die jeweiligen Streifen wird eine doppellagige Fasermatte eingebracht. Unter Verwendung von Harz bewirkt diese ein Verkleben der einzelnen Streifen unter Ausbildung der Kompositmaterialien. Das zelluläre Material ist ausgewählt aus Balsaholz, elastischen Schäumen oder faserverstärkten Kompositschäumen. Bei den doppellagigen Fasermatten handelt es sich beispielsweise um poröse Glasfasermatten. Als Kleber wird Harz verwendet, das beispielsweise ein Polyester, ein Epoxy- oder ein phenolisches Harz sein kann oder ein durch Wärme aktivierter Thermoplast, beispielsweise Polypropylen oder Polyethylenterephthalat (PET). WO 2012/138445 offenbart nicht, dass einzelne Fasern oder Faserbündel in das zelluläre Material eingebracht werden können. Stattdessen werden ausschließlich Fasermatten eingesetzt, die als Verbindungsglied im Rahmen einer Verklebung der einzelnen Streifen mittels Harz unter Erhalt des Kompositkernpaneels darstellen.

WO 201 1/012587 betrifft ebenfalls ein Verfahren zur Herstellung eines Kernmaterials, das eine Faser enthält, zur Herstellung von Paneelen. Das Kernmaterial wird hergestellt, indem auf einen so genannten „Kuchen" aus Leichtmaterial auf eine Oberfläche Fasern aufgelegt werden und mit Hilfe einer Nadel teilweise oder vollständig in diesen„Kuchen" eingebracht werden. Das Einbringen der Fasern erfolgt nach einem sogenannten „Tufting-Verfahren". Der „Kuchen" kann aus Polyurethanschäumen, Polyesterschäumen, Polyethylenterephthalatschäumen, Polyvinylchloridschäumen oder einem phenolischen Schaum, insbesondere aus einem Polyurethanschaum, ausgebildet sein. Als Fasern können jegliche Arten von einfachen oder mehrfachen Fäden sowie sonstige Garnen verwendet werden.

Die so hergestellten Kernmaterialien können Bestandteil eines Paneels sein, wobei der Kern dann einseitig oder zweiseitig von einer Harzmatrix oder Kombinationen aus Harzmatrizes mit Fasern in einer sandwichartigen Ausgestaltung umgeben ist. WO 201 1/012587 beschreibt allerdings nicht, dass die Faser einen ersten Teil, einen zweiten Teil und einen dritten Teil aufweist, wobei der dritte Teil den ersten Teil und den zweiten Teil der Faser verbindet und sich der erste Teil mit einem ersten Bereich und der zweite Teil mit einem ersten Bereich innerhalb des Formkörpers befindet und von dem Schaumstoff umschlossen ist. Die US 6, 187,41 1 beschreibt Kompositsandwichpaneele und ein Verfahren zu deren Herstellung. Die Kompositsandwichpaneele umfassen ein Kernmaterial, das faserverstärkt ist. Das Kernmaterial ist ein geschlossenzelliger Schaumstoff wie beispielsweise Polyurethan, Phenol, Isocyanat oder ähnliche. Die Fasern werden so in den Kern eingebracht, dass sie auf einer Seite Schlaufen bilden. Diese Schlaufen werden durch einen Unterfaden fixiert. Die Fasern sind daher als Kettstich oder Steppstich in das Kernmaterial eingebracht.

Die US 6, 187,41 1 beschreibt nicht, dass die Faser mit einer Nadel von der zweiten Seite zur ersten Seite des Kernmaterials gezogen wird. Stattdessen beschreibt sie, dass eine Faser von der ersten Seite zur zweiten Seite mit einer Nadel hindurchgeschoben wird.

Ähnliche Verfahren und Materialien wie die US 6,187,41 1 beschreiben die US 5,624,622 und US 4, 196,251 . Auch bei diesen Verfahren wird eine Schlaufe der Faser erst auf einer Seite eines Kernmaterials gebildet und diese Schlaufe anschließend durch einen Unterfaden fixiert. Auch bei den in der US 5,624,622 und der US 4, 196,251 beschriebenen Verfahren wird also ein Kettstich oder ein Steppstich eingesetzt.

Die US 2010/0266833 beschreibt faserverstärkte Kernpaneele und ein Verfahren zu deren Herstellung. Die faserverstärkten Kernpaneele umfassen ein faserverstärktes zelluläres Material, Harz sowie faserförmige und nicht faserförmige äußere Schichten. Es können Fasern in den Kernpaneelen enthalten sein, die durch ein Tufting-Verfahren eingebracht werden. Dabei werden Rovings durch Nadeln von einer ersten Seite beim Durchstechen des zellulären Materials eingebracht. Die US 2010/0266833 beschreibt also nicht, dass die Faser mit einer Nadel von der zweiten Seite zur ersten Seite des Kernmaterials gezogen wird, sondern beschreibt stattdessen, dass eine Faser von der ersten Seite zur zweiten Seite mit einer Nadel hindurchgeschoben wird.

Die US 2010/0255251 beschreibt ein faserverstärktes Kompositpaneel, das zwei faserförmige Oberflächen und ein Kernmaterial umfasst. Bei dem Kompositpaneel sind Fasern der Oberflächenmaterialien in den Kern mittels needlepunching eingedrückt. Auch bei dem in der US 2010/0255251 beschriebenen Verfahren wird also nicht die Faser mit einer Nadel von der zweiten Seite zur ersten Seite des Kernmaterials gezogen, stattdessen wird eine Faser von der ersten Seite zur zweiten Seite mit einer Nadel hindurchgeschoben.

Bei den Verfahren gemäß US 2010/0266833 und US 2010/0255251 handelt es sich jeweils um Tufting-Verfahren. Nachteilig bei diesen ist, dass die Fasern teilweise unvollständig im Schaumstoff verbleiben und teilweise durch die Nadeln herausgezogen werden und außerdem die Fasern brechen. Des Weiteren ist die Fixierung der Fasern in dem Schaumstoff nur unzureichend.

Die der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht daher in der Bereitstellung von neuen Formkörpern.

Gelöst wird diese Aufgabe durch einen Formkörper, umfassend einen Schaumstoff, der eine erste Seite und eine zweite Seite aufweist, und mindestens eine Faser (F), die einen ersten Teil (FT1 ), einen zweiten Teil (FT2) und einen dritten Teil (FT3) aufweist, wobei

- sich ein erster Bereich (FB1 1 ) des ersten Teils (FT1 ) der Faser (F) innerhalb des Formkörpers befindet und von dem Schaumstoff umschlossen ist und ein zweiter Bereich (FB21 ) des ersten Teils (FT1 ) der Faser (F) aus der ersten Seite des Schaumstoffs herausragt, und

- sich ein erster Bereich (FB12) des zweiten Teils (FT2) der Faser (F) innerhalb des Formkörpers befindet und von dem Schaumstoff umschlossen ist und ein zweiter Bereich (FB22) des zweiten Teils (FT2) der Faser (F) aus der ersten Seite des Schaumstoffs herausragt und

- der dritte Teil (FT3) der Faser (F) den ersten Teil (FT1 ) und den zweiten Teil (FT2) der Faser (F) verbindet und auf der zweiten Seite des Schaumstoffs angeordnet ist, und

- der erste Bereich (FB1 1 ) des ersten Teils (FT1 ) der Faser (F) und der erste Bereich (FB12) des zweiten Teils (FT2) der Faser (F) sich nicht berühren, wobei der Formkörper erhältlich ist nach einem Verfahren umfassend die folgenden Schritte a) bis k): a) Bereitstellen des Schaumstoffs, b) Bereitstellen der Faser (F) auf der zweiten Seite des Schaumstoffs, c) Erzeugen von einem ersten Loch je Faser (F) in dem Schaumstoff, wobei sich das erste Loch von der ersten Seite zur zweiten Seite des Schaumstoffs erstreckt, d) Erzeugen von einem zweiten Loch je Faser (F) in dem Schaumstoff, wobei sich das zweite Loch von der ersten Seite zur zweiten Seite des Schaumstoffs erstreckt, e) Durchführen einer Nadel von der ersten Seite des Schaumstoffs durch das erste Loch zur zweiten Seite des Schaumstoffs, f) Befestigen eines ersten Teils (FT1 ) der Faser (F) an der Nadel auf der zweiten Seite des Schaumstoffs, g) Rückführen der Nadel zusammen mit dem ersten Teil (FT1 ) der Faser (F) durch das erste Loch zur ersten Seite des Schaumstoffs, h) Durchführen einer Nadel von der ersten Seite des Schaumstoffs durch das zweite Loch zur zweiten Seite des Schaumstoffs, i) Befestigen des zweiten Teils (FT2) der Faser (F) an der Nadel auf der zweiten Seite des Schaumstoffs, j) Rückführen der Nadel zusammen mit dem zweiten Teil (FT2) der Faser (F) durch das zweite Loch zur ersten Seite des Schaumstoffs und k) Erhalt des Formkörpers.

Der erfindungsgemäße Formkörper ermöglicht in vorteilhafter Weise eine nachträgliche Konfektionierung, insbesondere auch durch spanende Verfahren, wobei nur sehr wenige oder gar keine Fasern aus dem Formkörper ausgezogen werden. Die Fasern sind in den erfindungsgemäßen Formkörper also besonders fest eingebracht, einerseits durch die Verbindung des ersten Teils (FT1 ) der Faser (F) und des zweiten Teils (FT2) der Faser (F) über den dritten Teil (FT3) der Faser (F), andererseits durch die Herstellung des Formkörpers. Es werden daher besonders hohe Auszugswiderstände für die Faser (F) in dem Formkörper erhalten.

Da in einer bevorzugten Ausführungsform der dritte Teil (FT3) der Faser (F) parallel zur zweiten Seite des Formkörpers ausgerichtet ist und mit dieser in Kontakt steht, wird im erfindungsgemäßen Formkörper eine ebene Fläche erhalten, die eine exakte Bezugskante für weitere Bearbeitungsschritte darstellt. Dies gewährleistet eine hohe Maßgenauigkeit bei der weiteren Konfektionierung des Formkörpers. Zudem wird durch diese bevorzugt ebene Fläche die Drapierbarkeit der erfindungsgemäßen Formkörper verbessert und die Eigenstabilität bei der Konfektionierung (beispielsweise beim Einbringen von Schlitzen oder Schäftungen in den Formkörper) erhöht sich, was ebenfalls das Handling der erfindungsgemäßen Formkörper verbessert.

Die erfindungsgemäßen Formkörper zeichnen sich außerdem in vorteilhafter Weise durch eine geringe Harzaufnahme bei gleichzeitig guter Grenzflächenanbindung aus. Dieser Effekt ist insbesondere dann von Bedeutung, wenn der erfindungsgemäße Formkörper zu den erfindungsgemäßen Paneelen weiterverarbeitet wird.

Eine weitere Verbesserung der Anbindung bei gleichzeitig reduzierter Harzaufnahme wird erfindungsgemäß durch die Faserverstärkung der Schaumstoffe in den erfindungsgemäßen Formkörpern bzw. den daraus resultierenden Paneelen ermöglicht. Erfindungsgemäß kann die Faser (F) (einzeln oder vorzugsweise als Faserbündel) in vorteilhafter Weise zunächst trocken und durch mechanische Prozesse in den Schaumstoff eingebracht werden. Die Faser (F) bzw. das Faserbündel weist an den jeweiligen Schaumstoffoberflächen einen Überstand auf (zweiter Bereich (FB21 ), zweiter Bereich (FB22) und dritter Teil (FT3) der Faser (F)) und ermöglichen damit eine verbesserte Anbindung bzw. eine direkte Verbindung mit den entsprechenden Decklagen im erfindungsgemäßen Paneel. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn als Decklage erfindungsgemäß mindestens eine weitere Schicht (S1 ) unter Ausbildung des Paneels auf den erfindungsgemäßen Formkörper aufgebracht wird. Vorzugsweise werden zwei Schichten (S1 ), die gleich oder verschieden sein können, aufgebracht. Besonders bevorzugt werden zwei gleiche Schichten (S1 ), insbesondere zwei gleiche faserverstärkte Harzschichten, auf einander gegenüberliegenden Seiten des erfindungsgemäßen Formkörpers unter Ausbildung des erfindungsgemäßen Paneels aufgebracht. Solche Paneele werden auch als „Sandwich-Material" bezeichnet, wobei der erfindungsgemäße Formkörper auch als „Kernmaterial" bezeichnet werden kann.

Die erfindungsgemäßen Paneele zeichnen sich daher durch eine geringe Harzaufnahme in Verbindung mit einer guten Schälfestigkeit sowie einer guten Schubsteifigkeit und einem hohen Schubmodul aus. Weiterhin sind hohe Festigkeitsund Steifigkeitseigenschaften gezielt durch die Wahl der Fasertypen, deren Anteil und Anordnung einstellbar. Der Effekt einer geringen Harzaufnahme ist deswegen von Bedeutung, weil beim Einsatz von solchen Paneelen (Sandwich-Materialien) häufig das Ziel besteht, dass die strukturellen Eigenschaften bei möglichst geringem Gewicht erhöht werden sollen. Beim Einsatz von beispielsweise faserverstärkten Decklagen trägt neben den eigentlichen Decklagen und dem Formkörper die Harzaufnahme des Formkörpers zum Gesamtgewicht bei. Durch die erfindungsgemäßen Formkörper bzw. die erfindungsgemäßen Paneelen kann die Harzaufnahme jedoch verringert werden, wodurch Gewicht sowie Kosten eingespart werden können.

Weitere Verbesserungen/Vorteile können dadurch erzielt werden, dass der erste Teil (FT1 ) der Faser (F) und/oder der zweite Teil (FT2) der Faser (F) jeweils unabhängig voneinander in einem Winkel α von 0 bis 60°, vorzugsweise von 0 bis 50°, mehr bevorzugt von 0 bis 15° oder von 10 bis 70°, insbesondere von 30 bis 60°, mehr bevorzugt von 30 bis 50°, noch mehr bevorzugt von 30 bis 45°, insbesondere von 45 °, relativ zur Dickenrichtung (d) des Formkörpers in den Schaumstoff eingebracht sind. Generell ist das Einbringen in einem Winkel α von 0° bis < 90° technisch durchführbar.

Zusätzliche Verbesserungen/Vorteile können erzielt werden, wenn die Fasern (F) nicht nur parallel zueinander in den Schaumstoff eingebracht werden, sondern wenn weitere Fasern (F) in einem Winkel ß zueinander, der vorzugsweise im Bereich von > 0 bis 180 ° liegt, eingebracht werden. Dadurch wird zusätzlich eine Verbesserung der mechanischen Eigenschaften des Formkörpers erzielt. Ebenso ist es von Vorteil, wenn in den erfindungsgemäßen Paneelen die Harz- (Deck-)Schicht durch ein Flüssiginjektionsverfahren oder Flüssiginfusionsverfahren aufgebracht wird, bei dem die Fasern während der Verarbeitung in Harz getränkt und die mechanischen Eigenschaften verbessert werden können. Zudem können dadurch Kosten eingespart werden.

Nachfolgend wird die vorliegende Erfindung weiter erläutert.

Erfindungsgemäß umfasst der Formkörper einen Schaumstoff und mindestens eine Faser (F). Der Schaumstoff weist eine erste Seite und eine zweite Seite auf. Bevorzugt liegt die erste Seite des Schaumstoffs der zweiten Seite des Schaumstoffs gegenüber.

Der Schaumstoff kann auf Basis aller dem Fachmann bekannten Polymere sein.

Beispielsweise ist der Schaumstoff auf Basis von mindestens einem Polymer, das ausgewählt ist aus Polystyrol, Polyester, Polyphenylenoxid, einem aus Phenylenoxid hergestellten Copolymer, einem aus Styrol hergestellten Copolymer, Polyarylethersulfon, Polyphenylensulfid, Polyaryletherketon, Polypropylen, Polyethylen, Polyamid, Polyamidimid, Polyetherimid, Polycarbonat, Polyacrylat, Polymilchsäure, Polyvinylchlorid, Polyurethan oder einem Gemisch davon.

Bevorzugt ist der Schaumstoff auf Basis von mindestens einem Polymer, das ausgewählt ist aus Polystyrol, Polyphenylenoxid, einem Gemisch aus Polystyrol und Polyphenylenoxid, Polyethylenterephthalat, Polycarbonat, Polyethersulfon, Polysulfon, Polyetherimid, einem aus Styrol hergestellten Copolymer oder ein Gemisch aus aus Styrol hergestellten Copolymeren. Besonders bevorzugt ist das Polymer Polystyrol, ein Gemisch aus Polystyrol und Poly(2,6-Dimethylphenylenoxid), ein Gemisch aus einem Styrol-Maleinsäureanhydrid-Polymer und einem Styrol-Acrylnitril-Polymer oder ein Styrol-Maleinsäureanhydrid-Polymer (SMA). Polyphenylenoxid ist vorzugsweise Poly(2,6-Dimethylphenylenether), das auch als Poly(2,6-Dimethylphenylenoxid) bezeichnet wird. Geeignete aus Phenylenoxid hergestellte Copolymere sind dem Fachmann bekannt. Geeignete Comonomere zu Phenylenoxid sind dem Fachmann ebenfalls bekannt.

Ein aus Styrol hergestelltes Copolymer weist vorzugsweise als Comonomer zu Styrol ein Monomer auf, das ausgewählt ist aus α-Methylstyrol, kernhalogenierten Styrolen, kernalkylierten Styrolen, Acrylnitril, Acrylsäureester, Methacrylsäureester, N- Vinylverbindungen, Maleinsäureanhydrid, Butadien, Divinylbenzol oder Butandioldiacrylat. Der Schaumstoff ist beispielsweise aus einem Partikelschaumstoff, einem Extrusionsschaumstoff, einem Reaktivschaumstoff und/oder einem Batchschaumstoff hergestellt. Vorzugsweise ist der Schaumstoff aus einem Extrusionsschaumstoff hergestellt, insbesondere bevorzugt aus einem Extrusionsschaumstoff, der in einem Verfahren umfassend die folgenden Schritte hergestellt worden ist:

I) Bereitstellen einer Polymerschmelze in einem Extruder,

II) Einbringen von zumindest einem Treibmittel in die in Schritt I) bereitgestellte Polymerschmelze unter Erhalt einer schäumbaren Polymerschmelze,

III) Extrusion der in Schritt II) erhaltenen schäumbaren Polymerschmelze aus dem Extruder durch zumindest eine Düsenöffnung in einen Bereich niedrigeren Drucks, wobei die schäumbare Polymerschmelze expandiert unter Erhalt eines expandierten Schaums,

IV) Kalibrieren des expandierten Schaums aus Schritt III), indem der expandierte Schaum durch ein formgebendes Werkzeug durchgeführt wird, unter Erhalt des Extrusionsschaumstoffs, V) gegebenenfalls spanende Bearbeitung des in Schritt IV) erhaltenen Extrusionsschaumstoffs, wobei i) die in Schritt I) bereitgestellte Polymerschmelze gegebenenfalls mindestens ein Additiv enthält, und/oder ü) gegebenenfalls während Schritt II) zu der Polymerschmelze und/oder zwischen Schritt II) und Schritt III) zu der schäumbaren Polymerschmelze mindestens ein Additiv gegeben wird, und/oder iii) gegebenenfalls während Schritt III) auf den expandierten Schaum und/oder während Schritt IV) auf den expandierten Schaum mindestens ein Additiv aufgebracht wird, und/oder iv) gegebenenfalls während und/oder direkt im Anschluss an Schritt IV) auf den Extrusionsschaumstoff mindestens eine Schicht (S2) aufgebracht wird.

Zur Bereitstellung der Polymerschmelze in dem Extruder in Schritt I) eignen sich prinzipiell alle dem Fachmann bekannten Methoden, beispielsweise kann die Polymerschmelze in dem Extruder bereitgestellt werden, indem ein bereits fertig polymerisiertes Polymer aufgeschmolzen wird. Das Polymer kann direkt in dem Extruder aufgeschmolzen werden, ebenso ist es möglich, das Polymer in geschmolzener Form dem Extruder zuzuführen und so die Polymerschmelze in Schritt I) in dem Extruder bereitzustellen. Ebenso ist es möglich, dass die Polymerschmelze in Schritt I) bereitgestellt wird, indem die entsprechenden zur Herstellung des Polymers der Polymerschmelze benötigten Monomere zu dem Polymer miteinander in dem Extruder reagieren und so die Polymerschmelze bereitgestellt wird. Unter einer Polymerschmelze wird vorliegend verstanden, dass das Polymer oberhalb der Schmelztemperatur (T M ) bei teilkristallinen Polymeren bzw. der Glasübergangstemperatur (T G ) bei amorphen Polymeren vorliegt.

Üblicherweise liegt die Temperatur der Polymerschmelze in Verfahrensschritt I) im Bereich von 100 bis 450 °C, bevorzugt im Bereich von 150 bis 350 °C und insbesondere bevorzugt im Bereich von 160 bis 300 °C.

In Schritt II) wird zumindest ein Treibmittel in die in Schritt I) bereitgestellte Polymerschmelze eingebracht. Verfahren hierzu sind dem Fachmann als solche bekannt.

Geeignete Treibmittel sind beispielsweise ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Kohlenstoffdioxid, Alkanen, wie Propan, Isobutan und Pentan, Alkoholen, wie Methanol, Ethanol, 1 -Propanol, 2-Propanol, 1-Butanol, 2-Butanol, 2-Methylpropanol und tert-Butanol, Ethern wie Dimethylether, Ketonen, wie Aceton und Methylethylketon, halogenierten Kohlenwasserstoffen wie Hydrofluorpropen, Wasser, Stickstoff und Mischungen aus diesen.

In Schritt II) wird so die schäumbare Polymerschmelze erhalten. Die schäumbare Polymerschmelze enthält üblicherweise im Bereich von 1 bis 15 Gew.-% des zumindest einen Treibmittels, bevorzugt im Bereich von 2 bis 10 Gew.-% und insbesondere bevorzugt im Bereich von 3 bis 8 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der schäumbaren Polymerschmelze. Der Druck im Extruder in Schritt II) liegt üblicherweise im Bereich von 20 bis 500 bar, bevorzugt im Bereich von 50 bis 400 bar und insbesondere bevorzugt im Bereich von 60 bis 300 bar.

In Schritt I I I) wird die in Schritt I I) erhaltene schäumbare Polymerschmelze durch zumindest eine Düsenöffnung aus dem Extruder in einen Bereich niedrigeren Drucks extrudiert, wobei die schäumbare Polymerschmelze expandiert unter Erhalt des expandierten Schaums.

Verfahren zur Extrusion der schäumbaren Polymerschmelze sind dem Fachmann als solche bekannt.

Für die Extrusion der schäumbaren Polymerschmelze eignen sich alle dem Fachmann bekannten Düsenöffnungen. Die Düsenöffnung kann jede beliebige Form aufweisen, beispielsweise kann sie rechteckig, kreisförmig, ellipsenförmig, quadratisch oder hexagonal sein. Bevorzugt sind rechteckige Schlitzdüsen und kreisförmige Runddüsen.

In einer Ausführungsform wird die schäumbare Polymerschmelze durch genau eine Düsenöffnung, vorzugsweise durch eine Schlitzdüse, extrudiert. In einer weiteren Ausführungsform wird die schäumbare Polymerschmelze durch eine Vielzahl von Düsenöffnungen, vorzugsweise kreisförmige oder hexagonale Düsenöffnungen, extrudiert unter Erhalt einer Vielzahl von Strängen, wobei die Vielzahl von Strängen direkt nach dem Austreten aus den Düsenöffnungen zusammengeführt werden und den expandierten Schaum ausbilden. Die Vielzahl von Strängen kann auch erst in Schritt IV) durch das Durchführen durch das formgebende Werkzeug zusammengeführt werden.

Vorzugsweise ist die zumindest eine Düsenöffnung beheizt. Insbesondere bevorzugt wird die Düsenöffnung mindestens auf die Glasübergangstemperatur (T G ) des in der in Schritt I) bereitgestellten Polymerschmelze enthaltenen Polymers, wenn das Polymer ein amorphes Polymer ist, und mindestens auf die Schmelztemperatur T M des in der in Schritt I) bereitgestellten Polymerschmelze enthaltenen Polymers, wenn das Polymer ein teilkristallines Polymer ist, geheizt, beispielsweise liegt die Temperatur der Düsenöffnung im Bereich von 80 bis 400 °C, vorzugsweise im Bereich von 100 bis 350 °C und insbesondere bevorzugt im Bereich von 1 10 bis 300 °C.

Die schäumbare Polymerschmelze wird in Schritt I II) in einen Bereich niedrigeren Drucks extrudiert. Der Druck im Bereich niedrigeren Drucks liegt üblicherweise im Bereich von 0,05 bis 5 bar, bevorzugt im Bereich von 0,5 bis 1 ,5 bar. Der Druck mit dem die schäumbare Polymerschmelze in Schritt III) aus der Düsenöffnung extrudiert wird, liegt üblicherweise im Bereich von 20 bis 600 bar, bevorzugt im Bereich von 40 bis 300 bar und insbesondere bevorzugt im Bereich von 50 bis 250 bar.

In Schritt IV) wird der expandierte Schaum aus Schritt III) kalibriert, indem der expandierte Schaum durch ein formgebendes Werkzeug durchgeführt wird unter Erhalt des Extrusionsschaumstoffs. Durch die Kalibrierung des expandierten Schaums wird die Außenkontur des in Schritt IV) erhaltenen Extrusionsschaumstoffs bestimmt. Verfahren zur Kalibrierung sind dem Fachmann als solche bekannt.

Das formgebende Werkzeug kann direkt an der Düsenöffnung angeordnet sein. Ebenso ist es möglich, dass das formgebende Werkzeug von der Düsenöffnung entfernt angeordnet ist.

Formgebende Werkzeuge zum Kalibrieren des expandierten Schaums sind dem Fachmann als solche bekannt. Geeignete formgebende Werkzeuge umfassen beispielsweise Plattenkalibrierungen, Rollenabzüge, Dornkalibrierungen, Kettenabzüge und Bandabzüge. Um den Reibungskoeffizient zwischen den formgebenden Werkzeugen und dem Extrusionsschaumstoff zu verringern, können die Werkzeuge beschichtet und/oder beheizt werden. Durch die Kalibrierung in Schritt IV) wird also die geometrische Form des Querschnitts des erfindungsgemäßen Extrusionsschaumstoffs in mindestens einer Dimension festgelegt. Vorzugsweise weist der Extrusionsschaumstoff einen nahezu rechtwinkligen Querschnitt auf. Falls die Kalibrierung teils nur in bestimmten Richtungen vorgenommen wird, kann der Extrusionsschaumstoff von der idealen Geometrie an den freien Flächen abweichen. Die Dicke des Extrusionsschaumstoffs wird dabei einerseits durch die Düsenöffnung bestimmt, andererseits auch durch das formgebende Werkzeug, gleiches gilt für die Breite des Extrusionsschaumstoffes.

Zur spanenden Bearbeitung des in Schritt IV) erhaltenen Extrusionsschaumstoffs in Schritt V) eignen sich prinzipiell alle dem Fachmann bekannte Methoden. Beispielsweise kann der Extrusionsschaumstoff durch sägen, fräsen, bohren oder hobeln spanend bearbeitet werden. Wenn der Extrusionsschaumstoff ein thermoplastischer Schaumstoff ist, ist zudem ein thermisches Umformen möglich, wodurch eine spanende Verarbeitung mit Schnittverlusten und einer Schädigung der Fasern (F) vermieden werden kann. Als Additive eignen sich prinzipiell alle dem Fachmann bekannten Additive wie beispielsweise Nukleierungsmittel, Flammschutzmittel, Farben, Prozessstabilisatoren, Verarbeitungshilfsmittel, Lichtstabilisatoren und Pigmente. Bezüglich der Schicht (S2), die in einer Ausführungsform auf den Extrusionsschaumstoff aufgebracht wird, gelten die weiter unten beschriebenen Ausführungen und Bevorzugungen.

Der erfindungsgemäße Schaumstoff umfasst üblicherweise Zellen. Durch die bevorzugte Herstellung des Schaumstoffs durch ein Extrusionsverfahren, insbesondere durch ein Extrusionsverfahren umfassend die Schritte I) bis V), sind üblicherweise mindestens 50 %, vorzugsweise mindestens 80 %, mehr bevorzugt mindestens 90 % der Zellen des Schaumstoffs, anisotrop. Eine anisotrope Zelle weist in unterschiedlichen Raumrichtungen unterschiedliche Dimensionen auf, die größte Dimension der Zelle wird als a-Richtung und die kleinste Dimension als c-Richtung bezeichnet. Die dritte Dimension wird als b-Richtung bezeichnet. Die Dimensionen der Zellen können beispielsweise durch licht- oder elektronenmikroskopische Aufnahmen bestimmt werden.

Aus den anisotropen Eigenschaften der Zellen resultieren bevorzugt auch anisotrope Eigenschaften des Schaumstoffs.

Beispielsweise können zumindest eine der mechanischen Eigenschaften, vorzugsweise alle mechanischen Eigenschaften des Schaumstoffs, anisotrop sein und/oder zumindest eines der elastischen Moduli, vorzugsweise alle elastischen Moduli des Schaumstoffs anisotrop sein. Ebenso kann das Verhältnis der Druckfestigkeit in der Dicke (z-Richtung) des Schaumstoffs zu der Druckfestigkeit in der Länge (x-Richtung) des Schaumstoffs und/oder das Verhältnis der Druckfestigkeit in der Dicke (z-Richtung) des Schaumstoffs zu der Druckfestigkeit in der Breite (y-Richtung) des Schaumstoffs verschieden sein.

Der Schaumstoff kann beliebige Größen aufweisen. Üblicherweise weist der Schaumstoff eine Dicke (z-Richtung) im Bereich von 4 bis 200 mm, bevorzugt im Bereich von 5 bis 60 mm, eine Länge (x-Richtung) von mindestens 200 mm, vorzugsweise von mindestens 400 mm und eine Breite (y-Richtung) von mindestens 200 mm, vorzugsweise von mindestens 400 mm auf.

Der Schaumstoff weist zudem üblicherweise eine Länge (x-Richtung) von maximal 4000 mm, bevorzugt von maximal 2500 mm und/oder eine Breite (y-Richtung) von maximal 4000 mm, bevorzugt von maximal 2500 mm auf. Der Schaumstoff weist üblicherweise eine Dichte im Bereich von 10 bis 150 kg/m 3 auf, besonders bevorzugt im Bereich von 20 bis 100 kg/m 3 und insbesondere bevorzugt im Bereich von 25 bis 60 kg/m 3 . Die Dichte wird erfindungsgemäß bestimmt nach ISO 845 Stand Oktober 2009.

Der Formkörper umfasst mindestens eine Faser (F).

„Mindestens eine Faser (F)" bedeutet im Rahmen der vorliegenden Erfindung sowohl genau eine Faser (F) als auch zwei oder mehrere Faser (F). Bevorzugt sind zwei oder mehrere Fasern (F).

Die Begriffe „mindestens eine Faser (F)" und „Faser (F)" werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung synonym gebraucht und besitzen daher die gleiche Bedeutung. Die Faser (F) in Schritt a) ist vorzugsweise eine einzelne Faser oder ein Faserbündel, besonders bevorzugt ein Faserbündel.

Als Faser (F) in Schritt a) eignen sich alle dem Fachmann bekannten Materialien, die Fasern bilden können. Beispielsweise ist die Faser (F) in Schritt a) eine organische, anorganische, metallische, keramische Faser oder eine Kombination daraus. Bevorzugt ist eine polymere Faser, Basaltfaser, Glasfaser, Kohlenstofffaser oder Naturfaser, insbesondere bevorzugt eine Polyaramidfaser, Glasfaser, Basaltfaser oder Kohlenstofffaser. Eine polymere Faser ist vorzugsweise eine Faser aus Polyester, Polyamid, Polyaramid, Polyethylen, Polyurethan, Polyvinylchlorid, Polyimid und/oder Polyamidimid. Eine Naturfaser ist vorzugsweise eine Faser aus Sisal, Hanf, Flachs, Bambus, Kokos und/oder Jute.

Bevorzugt werden Faserbündel als Faser (F) in Schritt b) bereitgestellt. Die Faserbündel setzen sich aus mehreren einzelnen Fasern (Filamenten) zusammen. Die Anzahl der Einzelfasern pro Bündel beträgt bevorzugt mindestens 10, besonders bevorzugt 100 bis 100 000, insbesondere bevorzugt 300 bis 10 000 bei Glasfasern und 1000 bis 50 000 bei Kohlenstofffasern und am meisten bevorzugt 500 bis 5 000 bei Glasfasern und 2 000 bis 20 000 bei Kohlenstoffasern. Die Faser (F) weist erfindungsgemäß einen ersten Teil (FT1 ), einen zweiten Teil (FT2) und einen dritten Teil (FT3) auf. Ein erster Bereich (FB1 1 ) des ersten Teils (FT1 ) der Faser (F) befindet sich innerhalb des Formkörpers und ist von dem Schaumstoff umschlossen. Ein zweiter Bereich (FB21 ) des ersten Teils (FT1 ) der Faser (F) ragt aus der ersten Seite des Schaumstoffs heraus. Ein erster Bereich (FB12) des zweiten Teils (FT2) der Faser (F) befindet sich ebenfalls innerhalb des Formkörpers und ist von dem Schaumstoff umschlossen. Ein zweiter Bereich (FB22) des zweiten Teils (FT2) der Faser (F) ragt aus der ersten Seite heraus. Der dritte Teil (FT3) der Faser (F) verbindet den ersten Teil (FT1 ) und den zweiten Teil (FT2) der Faser (F) und ist auf der zweiten Seite des Schaumstoffs angeordnet. Der erste Bereich (FB1 1 ) des ersten Teils (FT1 ) der Faser (F) und der erste Bereich (FB12) des zweiten Teils (FT2) der Faser (F) berühren sich nicht.

Der erste Bereich (FB1 1 ) des ersten Teils (FT1 ) der Faser (F) und der erste Bereich (FB12) des zweiten Teils (FT2) der Faser (F) sind daher durch den Schaumstoff voneinander getrennt. Erfindungsgemäß bevorzugt ist der erste Bereich (FB1 1 ) des ersten Teils (FT1 ) der Faser (F) parallel zum ersten Bereich (FB12) des zweiten Teils (FT2) der Faser (F) ausgerichtet.

Unter „parallel" wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung nicht nur die genaue parallele Ausrichtung des ersten Bereichs (FB1 1 ) des ersten Teils (FT1 ) der Faser (F) zu dem ersten Bereich (FB12) des zweiten Teils (FT2) der Faser (F) verstanden, sondern auch eine Abweichung von der parallelen Ausrichtung von maximal +/- 10°, bevorzugt von maximal +/- 5° und insbesondere bevorzugt von maximal +/- 1 °. Der erste Teil (FT1 ) der Faser (F) ist bevorzugt in einem Winkel α Ρ τι relativ zur Dickenrichtung (d) des Formkörpers bzw. zur Orthogonalen (der Oberfläche) der ersten Seite des Schaumstoffs in den Formkörper eingebracht. Der Winkel α Ρ τι kann beliebige Werte von 0 bis 90° annehmen, beispielsweise ist der erste Teil (FT1 ) der Faser (F) in einem Winkel α Ρ τι von 0 bis 60° , vorzugsweise von 0 bis 50°, mehr bevorzugt von 0 bis 15° oder von 10 bis 70°, insbesondere bevorzugt von 30 bis 60°, mehr bevorzugt von 30 bis 50°, noch mehr bevorzugt von 30 bis 45°, insbesondere bevorzugt von 45°, relativ zur Dickenrichtung (d) des Formkörpers in den Schaumstoff eingebracht.

Der zweite Teil (FT2) der Faser (F) ist bevorzugt in einem Winkel a F T2 relativ zur Dickenrichtung (d) des Formkörpers bzw. zur Orthogonalen (der Oberfläche) der ersten Seite des Schaumstoffs in den Formkörper eingebracht. Der Winkel α ΡΤ ι kann beliebige Werte von 0 bis 90° annehmen, beispielsweise ist der zweite Teil (FT2) der Faser (F) in einem Winkel a F T2 von 0 bis 60°, vorzugsweise von 0 bis 50°, mehr bevorzugt von 0 bis 15° oder von 10 bis 70°, insbesondere bevorzugt von 30 bis 60°, mehr bevorzugt von 30 bis 50°, noch mehr bevorzugt von 30 bis 45°, insbesondere bevorzugt von 45°, relativ zur Dickenrichtung (d) des Formkörpers in den Schaumstoff eingebracht.

Bevorzugt werden der erste Teil (FT1 ) der Faser (F) und der zweite Teil (FT2) der Faser (F) in dem gleichen Winkel α = α ΡΤ ι = CIFT2 in den Schaumstoff eingebracht. Insbesondere in dieser Ausführungsform ist es möglich, dass zumindest zwei unterschiedliche Fasern (F), die jeweils einen ersten Teil (FT1 ), einen zweiten Teil (FT2) und einen dritten Teil (FT3) aufweisen in den Schaumstoff eingebracht werden. Der erste Teil (FT1 ) jeder der zumindest zwei Fasern (F) weist dann einen ersten Bereich (FB1 1 ) und einen zweiten Bereich (FB21 ), für die jeweils die vorstehend beschriebenen Ausführungen und Bevorzugungen gelten, auf. Ebenso weist der zweite Teil (FT2) jeder der zumindest zwei Fasern (F) einen ersten Bereich (FB12) und einen zweiten Bereich (FB22), für die jeweils die vorstehend beschriebenen Ausführungen und Bevorzugungen gelten, auf. Dabei ist es bevorzugt, dass der erste Teil (FT1 ) und der zweite Teil (FT2) einer Faser (F) jeweils in dem gleichen Winkel α = α Ρ τι = CIFT2 relativ zur Dickenrichtung (d) in den Schaumstoff eingebracht sind. Der Winkel a F i des ersten Teils (FT1 ) und des zweiten Teils (FT2) der ersten Faser (F1 ) ist dann vorzugsweise von dem Winkel a f2 des ersten Teils (FT1 ) und des zweiten Teils (FT2) der zweiten Faser (F2) verschieden. Der Winkel a F i liegt dann vorzugsweise im Bereich von 0 bis 15° und der Winkel a f2 im Bereich von 30 bis 50°, insbesondere bevorzugt liegt der Winkel a F i im Bereich von 0 bis 5° und der Winkel a f2 im Bereich von 40 bis 50°.

Insbesondere bevorzugt weisen sämtliche Fasern (F) und damit auch sämtliche erste Teile (FT1 ) und zweite Teile (FT2) im erfindungsgemäßen Formkörper den gleichen Winkel α oder zumindest einen annähernd gleichen Winkel (Abweichung von maximal +/- 5°, vorzugsweise +1- 2°, besonders bevorzugt +/- 1 °) auf. Dann liegen die zumindest zwei Fasern (F) beispielsweise parallel zueinander vor.

Sämtliche Fasern (F) können parallel zueinander im Formkörper vorliegen. Ebenso ist es möglich dass zwei oder mehrere Fasern (F) in einem Winkel ß zueinander in dem Formkörper vorliegen. Unter dem Winkel ß wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung der Winkel zwischen der senkrechten Projektion des ersten Teils (FT1 ) einer ersten Faser (F1 ) auf die Oberfläche der ersten Seite des Formkörpers und der senkrechten Projektion des ersten Teils (FT1 ) der zweiten Faser (F2) auf die Oberfläche der ersten Seite des Formkörpers verstanden, wobei beide Fasern (F1 und F2) in den Formkörper eingebracht sind.

Entsprechend können auch der zweite Teil (FT2) einer ersten Faser (F1 ) und der zweite Teil (FT2) einer zweiten Faser (F2) in einem Winkel ß zueinander vorliegen.

Besonders bevorzugt sind sämtliche Winkel ß zwischen den ersten Teilen (FT1 ) zweier Fasern (F) und den zweiten Teilen (FT2) zweier Fasern (F) gleich.

Daher wird nachfolgend Bezug genommen auf den Winkel ß zwischen einer ersten Faser (F1 ) und einer zweiten Faser (F2). Es versteht sich von selbst, dass dabei der Winkel ß zwischen dem ersten Teil (FT1 ) der ersten Faser (F1 ) und dem ersten Teil (FT1 ) der zweiten Faser (F2) gemeint ist, beziehungsweise der Winkel ß zwischen dem zweiten Teil (FT2) der ersten Faser (F1 ) und dem zweiten Teil (FT2) der zweiten Faser (F2). Der Winkel ß liegt vorzugsweise im Bereich ß = 360 n, wobei n eine ganzzahlige Zahl ist. Bevorzugt liegt n im Bereich von 2 bis 6, besonders bevorzugt im Bereich von 2 bis 4. Beispielsweise liegt der Winkel ß bei 90°, 120° oder 180°. In einer weiteren Ausführungsform liegt der Winkel ß im Bereich von 80 bis 100°, im Bereich von 1 10 bis 130° oder im Bereich von 170 bis 190°.

In einer weiteren Ausführungsform werden mehr als zwei Fasern (F) in einem Winkel ß zueinander eingebracht, beispielsweise drei oder vier Fasern (F). Diese drei oder vier Fasern (F) können jeweils zu den beiden benachbarten Fasern zwei unterschiedliche Winkel ß, ß-ι und ß 2 , aufweisen. Bevorzugt weisen alle Fasern (F) zu den beiden benachbarten Fasern (F) die gleichen Winkel ß = ß-ι = ß 2 auf. Beispielsweise beträgt der Winkel ß 90°, dann beträgt der Winkel ß-ι zwischen der ersten Faser (F1 ) und der zweiten Faser (F2) 90°. Der Winkel ß 2 zwischen der zweiten Faser (F2) und der dritten Faser (F3) 90°, der Winkel ß 3 zwischen der dritten Faser (F3) und der vierten Faser (F4) 90° und der Winkel ß 4 zwischen der vierten Faser (F4) und der ersten Faser (F1 ) ebenfalls 90°. Als Winkel ß zwischen der ersten Faser (F1 ) (Referenz) und der zweiten Faser (F2), dritten Faser (F3) und vierten Faser (F4) ergeben sich dann im Uhrzeigersinn 90°, 180° und 270°. Analoge Betrachtungen gelten für andere mögliche Winkel ß. Die erste Faser (F1 ) weist dann eine erste Richtung auf, die zweite Faser (F2), die in einem Winkel ß zur ersten Faser (F1 ) angeordnet ist, weist eine zweite Richtung auf. Bevorzugt weisen die erste Faser (F1 ) und die zweite Faser (F2) eine ähnliche Anzahl an Teilen (FT) auf. Unter „Teilen (FT) der Faser (F)" werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung der erste Teil (FT1 ), der zweite Teil (FT2) und der dritte Teil (FT3), sowie die weiter unten beschriebenen weiteren Teile der Faser (F) verstanden.

Unter„ähnlich" wird vorliegend verstanden, dass der Unterschied zwischen der Anzahl der Teile (FT) der Faser (F) in jeder Richtung relativ zu der anderen Richtung < 30 %, bevorzugt < 10 % und insbesondere bevorzugt < 2 %, ist.

Die Faser (F) kann weitere Teile aufweisen. Sie kann beispielsweise 4 bis 80000 weitere Teile, bevorzugt 8000 bis 32000 weitere Teile aufweisen.

Beispielsweise kann die Faser (F) einen vierten Teil (FT4), einen fünften Teil (FT5), einen sechsten Teil (FT6) und eine siebten Teil (FT7) aufweisen. Der vierte Teil (FT4) und der sechste Teil (FT6) weisen jeweils einen ersten Bereich (FB14, FB16) auf, der sich innerhalb des Formkörpers befindet und von dem Schaumstoff umschlossen ist und einen zweiten Bereich (FB24, FB26), der aus der ersten Seite des Schaumstoffs herausragt. Der fünfte Teil (FT5) der Faser (F) verbindet dann den zweiten Teil (FT2) und den vierten Teil (FT4) der Faser (F), der siebte Teil (FT7) der Faser (F) verbindet den vierten Teil (FT4) und den sechsten Teil (FT6) der Faser (F). Sämtliche ersten Bereiche (FB1 ) der Teile (FT) der Faser (F) sind durch den Schaumstoff voneinander getrennt.

Weist die Faser (F) mehr als die beispielshaft beschriebenen sieben Teile auf, so ist dem Fachmann anhand der vorstehenden Ausführungen klar, wie die mehr als sieben Teile in dem Formkörper angeordnet sind und welche der mehr als sieben Teile einen ersten Bereich (FB1 ) und einen zweiten Bereich (FB2) aufweisen.

Der erste Bereich (FB1 ) des ersten Teils (FT1 ) der Faser (F) und der erste Bereich (FB12) des zweiten Teils (FT2) der Faser (F) weisen einen Abstand a zueinander auf.

Der Abstand a kann beliebig sein. Vorzugsweise liegt der Abstand a im Bereich von 3 bis 100 mm, bevorzugt im Bereich von 7 bis 30 mm und insbesondere bevorzugt im Bereich von 10 bis 20 mm.

Weist die mindestens eine Faser (F) weitere Teile auf, beispielsweise einen vierten Teil (FT4), einen fünften Teil (FT5), einen sechsten Teil (FT6) und einen siebten Teil (FT7), so ist es bevorzugt, dass die ersten Bereiche (FB1 ) direkt benachbarter Teile (FT) der Faser (F), den gleichen Abstand a aufweisen.

Erfindungsgemäß verbindet der dritte Teil (FT3) der Faser (F) den ersten Teil (FT1 ) und den zweiten Teil (FT2) der Faser (F) und ist auf der zweiten Seite des Schaumstoffs angeordnet. Dabei ist es bevorzugt, dass der dritte Teil (FT3) der Faser (F) parallel zur zweiten Seite des Schaumstoffs ausgerichtet ist.

Unter„parallel" wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung verstanden, dass der dritte Teil (FT3) der Faser (F) nicht nur genau parallel zu der zweiten Seite des Schaumstoffs ausgerichtet sein kann, sondern auch um einen Winkel von +/- 10°, bevorzugt von +/- 5°, insbesondere bevorzugt von +/- 1 ° von der parallelen Ausrichtung abweichen kann.

Zudem ist für den Fachmann klar, dass auch nur ein Abschnitt des dritten Teils (FT3) der Faser (F) parallel zur zweiten Seite des Schaumstoffs ausgerichtet sein kann. Beispielsweise können zwei Abschnitte des dritten Teils (FT3) der Faser (F) gebogen sein, da diese jeweils mit dem ersten Teil (FT1 ) und dem zweiten Teil (FT2) der Faser (F) verbunden sind und der dritte Teil (FT3) kann nur mit seinem mittleren Abschnitt parallel zur zweiten Seite des Schaumstoffs ausgerichtet sein.

Es ist außerdem bevorzugt, dass der dritte Teil (FT3) der Faser (F) mit der zweiten Seite des Schaumstoffs in Kontakt ist. Für den Fachmann ist klar, dass auch nur ein Abschnitt des dritten Teils (FT3) der Faser (F) mit der zweiten Seite des Schaumstoffs in Kontakt sein kann. Beispielsweise können zwei Abschnitte des dritten Teils (FT3) der Faser (F) gebogen sein, da sie jeweils mit dem ersten Teil (FT1 ) der Faser (F) und dem zweiten Teil (FT2) der Faser (F) verbunden sind und der dritte Teil (FT3) der Faser (F) kann nur mit seinem mittleren Abschnitt mit der zweiten Seite des Schaumstoffs in Kontakt sein.

Es kann also nur ein Abschnitt des dritten Teils (FT3) der Faser (F) mit der zweiten Seite des Schaumstoffs in Kontakt sein.

Es ist insbesondere bevorzugt, dass der dritte Teil (FT3) der Faser (F) parallel zur zweiten Seite des Schaumstoffs ausgerichtet ist und dass der dritte Teil (FT3) der Faser (F) mit der zweiten Seite des Schaumstoffs in Kontakt ist. Dabei gelten jeweils die zuvor beschriebenen Ausführungen und Bevorzugungen.

Erfindungsgemäß ragt der zweite Bereich (FB21 ) des ersten Teils (FT1 ) der Faser (F) aus der ersten Seite des Schaumstoffs heraus. Ebenso ragt der zweite Bereich (FB22) des zweiten Teils (FT2) der Faser (F) aus der ersten Seite des Schaumstoffs heraus. Der zweite Bereich (FB21 ) des ersten Teils (FT1 ) der Faser (F) und der zweite Bereich (FB22) des zweiten Teils (FT2) der Faser (F) kann beliebige Formen aufweisen. Beispielsweise können sie schlaufenformig sein oder in Form von aufgeschnittener Schlaufen. Schlaufenformig wird auch als „schlingenförmig" bezeichnet.

Es ist daher bevorzugt, dass der zweite Bereich (FB21 ) des ersten Teils (FT1 ) der Faser (F) schlaufenformig ist und/oder der zweite Bereich (FB22) des zweiten Teils (FT2) der Faser (F) schlaufenformig ist. Bevorzugt sind der zweite Bereich (FB21 ) des ersten Teils (FT1 ) der Faser (F) und der zweite Bereich (FB22) des zweiten Teils (FT2) der Faser (F) schlaufenformig.

Es versteht sich von selbst, dass, wenn die Faser (F) weitere Teile aufweist, die zuvor beschriebenen Ausführungen und Bevorzugungen für den ersten Teil (FT1 ), den zweiten Teil (FT2) und den dritten Teil (FT3) für den jeweiligen weiteren Teil entsprechend gelten.

Wenn die Faser (F) weitere Teile aufweist, so ist es bevorzugt, dass mindestens 80 %, bevorzugt mindestens 90 % der zweiten Bereiche (FB2) der Teile (FT) der Faser (F) schlaufenformig sind. Insbesondere bevorzugt sind mindestens 80 %, bevorzugt mindestens 90 %, insbesondere bevorzugt mindestens 95 % der zweiten Bereiche (FB2) der Teile (FT) der Faser (F) schlaufenformig und der Formkörper weist 500 bis 40000 zweite Bereiche (FB2) der Faser (F) pro m 2 auf.

Figur 1 a zeigt einen beispielhaften erfindungsgemäßen Formkörper (1 ). Die Bezugszeichen (2) und (3) markieren die erste Seite und die zweite Seite des Formkörpers. In den Formkörper ist eine Faser (F) eingebracht, die einen ersten Teil (4a1 und 4b1 ), einen zweiten Teil (4a2 und 4b2) sowie einen dritten Teil (4c) aufweist. Der erste Bereich (4b1 ) des ersten Teils (FT1 ) der Faser (F) sowie der erste Bereich (4b2) des zweiten Teils (FT2) der Faser (F) befinden sich innerhalb des Schaumstoffs (5). Der zweite Bereich (4a1 ) des ersten Teils der Faser (F) und der zweite Bereich (4a2) des zweiten Teils (FT2) der Faser (F) ragen aus der ersten Seite (2) des Schaumstoffs (5) heraus. Der dritte Teil (4c) der Faser (F) verbindet den ersten Teil (FT1 ) der Faser (F) mit dem zweiten Teil (FT2) der Faser (F) und ist an der zweiten Seite (3) des Schaumstoffs (5) angeordnet.

Die Figur 1 b zeigt eine weitere bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Formkörpers, bei dem die Faser (F) weitere Teile aufweist. Der erste Teil, der zweite Teil, der vierte Teil und der sechste Teil der Faser befinden sich jeweils mit einem ersten Bereich (4b1 , 4b2, 4b3 und 4b4) innerhalb des Schaumstoffs und ein zweiter Bereich (4a1 , 4a2, 4a3 und 4a4) ragt jeweils zur ersten Seite (2) des Schaumstoffs (5) heraus. Der dritte Teil (4c1 ) verbindet den ersten Teil und den zweiten Teil der Faser und ist an der zweiten Seite (3) des Schaumstoffs (5) angeordnet. Der fünfte Teil (4c2) verbindet den zweiten Teil mit dem vierten Teil der Faser und ist an der zweiten Seite (3) des Schaumstoffs (5) angeordnet. Der siebte Teil (4c3) verbindet den vierten Teil der Faser mit dem sechsten Teil der Faser und ist an der zweiten Seite (3) des Schaumstoffs (5) angeordnet.

Erfindungsgemäß ist der Formkörper erhältlich nach einem Verfahren umfassend die folgenden Schritte a) bis k): a) Bereitstellen des Schaumstoffs, b) Bereitstellen der Faser (F) auf der zweiten Seite des Schaumstoffs, c) Erzeugen von einem ersten Loch je Faser (F) in dem Schaumstoff, wobei sich das erste Loch von der ersten Seite zur zweiten Seite des Schaumstoffs erstreckt, d) Erzeugen von einem zweiten Loch je Faser (F) in dem Schaumstoff, wobei sich das zweite Loch von der ersten Seite zur zweiten Seite des Schaumstoffs erstreckt, e) Durchführen einer Nadel von der ersten Seite des Schaumstoffs durch das erste Loch zur zweiten Seite des Schaumstoffs, f) Befestigen eines ersten Teils (FT1 ) der Faser (F) an der Nadel auf der zweiten Seite des Schaumstoffs, g) Rückführen der Nadel zusammen mit dem ersten Teil (FT1 ) der Faser (F) durch das erste Loch zur ersten Seite des Schaumstoffs, h) Durchführen einer Nadel von der ersten Seite des Schaumstoffs durch das zweite Loch zur zweiten Seite des Schaumstoffs, i) Befestigen des zweiten Teils (FT2) der Faser (F) an der Nadel auf der zweiten Seite des Schaumstoffs, j) Rückführen der Nadel zusammen mit dem zweiten Teil (FT2) der Faser (F) durch das zweite Loch zur ersten Seite des Schaumstoffs und k) Erhalt des Formkörpers.

Für den in Schritt a) bereitgestellten Schaumstoff gelten die zuvor beschriebenen Ausführungen und Bevorzugungen für den im Formkörper enthaltenen Schaumstoff entsprechend. Der Schaumstoff kann nach allen dem Fachmann bekannten Methoden in Schritt a) bereitgestellt werden. Vorzugsweise wird er gemäß dem vorstehend beschriebenen Extrusionsverfahren bereitgestellt.

Der in Schritt a) bereitgestellte Schaumstoff weist bevorzugt auf der ersten Seite und/oder auf der zweiten Seite eine Schicht (S2) auf. Für die Schicht (S2) gelten die weiter unten beschriebenen Ausführungen und Bevorzugungen, für die gegebenenfalls im erfindungsgemäßen Paneel enthaltene Schicht (S2) entsprechend.

Für die in Schritt b) bereitgestellte Faser (F) gelten die zuvor für die im Formkörper enthaltene Faser (F) beschriebenen Ausführungen und Bevorzugungen entsprechend.

Bevorzugt ist der Durchmesser des ersten Lochs und des zweiten Lochs kleiner als der doppelte Durchmesser der Faser (F). Erfindungsgemäß bevorzugt werden die Schritte c) und e) gleichzeitig durchgeführt und/oder die Schritte d) und h) gleichzeitig durchgeführt. In diesem Fall wird also das erste Loch je Faser (F) in dem Schaumstoff durch das Durchführen einer Nadel von der ersten Seite des Schaumstoffs zur zweiten Seite des Schaumstoffs erzeugt. Entsprechend wird das zweite Loch je Faser (F) durch das Durchführen einer Nadel von der ersten Seite des Schaumstoffs zur zweiten Seite des Schaumstoffs erzeugt. Besonders bevorzugt werden die Schritte c), d) e) und h) gleichzeitig durchgeführt. In dieser Ausführungsform werden also für das erste Loch eine ersten Nadel eingesetzt und für das zweite Loch eine zweite Nadel eingesetzt. Wie vorstehend beschrieben, ist es bevorzugt, dass der in Schritt a) bereitgestellte Schaumstoff auf der ersten Seite und/oder auf der zweiten Seite eine Schicht (S2) aufweist. In diesem Fall wird in Schritt c) das erste Loch je Faser (F) zusätzlich in der Schicht (S2) erzeugt und in Schritt d) das zweite Loch je Faser (F) zusätzlich in der Schicht (S2) erzeugt und in den Schritten e) und h) die Nadel zusätzlich durch die Schicht (S2) durchgeführt.

Es versteht sich von selbst, dass, wenn die Faser (F) weitere Teile aufweist, diejenigen weiteren Teile, die einen ersten Bereich (FB1 ) und einen zweiten Bereich (FB2) aufweisen, entsprechend der vorstehend beschriebenen Schritte, in den Schaumstoff eingebracht werden und dass dann auch entsprechend den vorstehend beschriebenen Schritten c) und d), weitere Löcher im Schaumstoff erzeugt werden, beispielsweise ein drittes Loch, ein viertes Loch und ein fünftes Loch. Es gelten dann die vorstehend beschriebenen Ausführungen und Bevorzugungen entsprechend. Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher auch ein Verfahren zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Formkörpers, umfassend die Schritte a) bis k): a) Bereitstellen des Schaumstoffs, b) Bereitstellen der Faser (F) auf der zweiten Seite des Schaumstoffs, c) Erzeugen von einem ersten Loch je Faser (F) in dem Schaumstoff, wobei sich das erste Loch von der ersten Seite zur zweiten Seite des Schaumstoffs erstreckt, d) Erzeugen von einem zweiten Loch je Faser (F) in dem Schaumstoff, wobei sich das zweite Loch von der ersten Seite zur zweiten Seite des Schaumstoffs erstreckt, e) Durchführen einer Nadel von der ersten Seite des Schaumstoffs durch das erste Loch zur zweiten Seite des Schaumstoffs, f) Befestigen des ersten Teils (FT1 ) der Faser (F) an der Nadel auf der zweiten Seite des Schaumstoffs, g) Rückführen der Nadel zusammen mit dem ersten Teil (FT1 ) der Faser (F) durch das erste Loch zur ersten Seite des Schaumstoffs, Durchführen einer Nadel von der ersten Seite des Schaumstoffs durch das zweite Loch zur zweiten Seite des Schaumstoffs, i) Befestigen des zweiten Teils (FT2) der Faser (F) an der Nadel auf der zweiten Seite des Schaumstoffs,

Rückführen der Nadel zusammen mit dem zweiten Teil (FT2) der Faser (F) durch das zweite Loch zur ersten Seite des Schaumstoffs und

Erhalt des Formkörpers.

Für das erfindungsgemäße Verfahren gelten die zuvor beschriebenen Ausführungen und Bevorzugungen für das Verfahren, nach dem der Formkörper erhältlich ist, entsprechend.

Bevorzugt werden daher die Schritte c) und e) gleichzeitig durchgeführt und/oder die Schritte d) und h) gleichzeitig durchgeführt, besonders bevorzugt werden die Schritte c), d), e) und h) gleichzeitig durchgeführt.

Bevorzugt umfasst das Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemäßen Formkörpers daher die folgenden Schritte a-1 ) bis k-1 ): a-1 ) Bereitstellen des Schaumstoffs, b-1 ) Bereitstellen der Faser (F) auf der zweiten Seite des Schaumstoffs,

c-1 ) Erzeugen von einem ersten Loch je Faser (F) in dem Schaumstoff, wobei sich das erste Loch von der ersten Seite zur zweiten Seite des Schaumstoffs erstreckt und wobei die Erzeugung des ersten Lochs durch das Durchführen einer Nadel durch den Schaumstoff erfolgt,

Befestigen des ersten Teils (FT1 ) der Faser (F) an der Nadel auf der zweiten Seite des Schaumstoffs, e-1 ) Rückführen der Nadel zusammen mit dem ersten Teil (FT1 ) der Faser (F) durch das erste Loch zur ersten Seite des Schaumstoffs,

Erzeugung von einem zweiten Loch je Faser (F) in dem Schaumstoff, wobei sich das zweite Loch von der ersten Seite zur zweiten Seite des Schaumstoffs erstreckt und wobei die Erzeugung des zweiten Lochs durch das Durchführen einer Nadel durch den Schaumstoff erfolgt, g-1 ) Befestigen des zweiten Teils (FT2) der Faser (F) an der Nadel auf der zweiten Seite des Schaumstoffs, h-1 ) Rückführen der Nadel zusammen mit dem zweiten Teil (FT2) der Faser (F) durch das zweite Loch zur ersten Seite des Schaumstoffs und i-1 ) Erhalt des Formkörpers, wobei vorzugsweise die Schritte c-1 ) und f-1 ) sowie die Schritte d-1 ) und g-1 ) sowie e- 1 ) und h-1 ) gleichzeitig durchgeführt werden.

Die Figuren 2 und 3 zeigen bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Formkörpers. In Figur 2 wird die Herstellung eines erfindungsgemäßen Formkörpers gezeigt, wobei die Schritte c) und e) sowie die Schritte d) und h) gleichzeitig durchgeführt werden.

In Figur 2a wird ein Schaumstoff (5) mit einer ersten Seite (2) und einer zweiten Seite (3) bereitgestellt. Auf der zweiten Seite wird eine Faser (4) mit einem ersten Teil (41 ) bereitgestellt. Auf der ersten Seite (2) wird eine Nadel (6) bereitgestellt.

In Figur 2b wird durch das Durchführen der Nadel (6) von der ersten Seite (2) zur zweiten Seite (3) des Schaumstoffs (5) ein Loch erzeugt und auf der zweiten Seite (3) des Schaumstoffs der erste Teil (41 ) der Faser (4) in die Nadel (6) eingehängt.

In Figur 2c wurde die Nadel (6) von der zweiten Seite (3) des Schaumstoffs (5) zur ersten Seite (2) rückgeführt durch das zweite Loch. Der erste Teil der Faser (4) wurde ebenfalls durch das Loch geführt, so dass sich ein erster Bereich (4b1 ) des ersten Teils der Faser (4) innerhalb des Schaumstoffs (5) befindet und ein zweiter Bereich (4a1 ) des ersten Teils der Faser (4) zur ersten Seite (2) des Schaumstoffs (5) herausragt.

In Figur 2d wurde die Nadel (6) ausgehängt, so dass der zweite Bereich (4a1 ) des ersten Teils der Faser (4) schlaufenförmig bzw. schlingenförmig ist. Ebenso wäre es möglich, den zweiten Bereich (4a1 ) des ersten Teils der Faser (4) zum Aushängen der Nadel (6) durchzuschneiden.

In Figur 2e wurde das zweite Loch durch das Durchführen der Nadel (6) von der ersten Seite (2) zur zweiten Seite (3) des Schaumstoffs (5) erzeugt und der zweite Teil (42) der Faser (4) in die Nadel (6) eingehängt, wobei der erste Teil der Faser mit dem zweiten Teil (42) der Faser (4) über den dritten Teil (4c) verbunden ist. In Figur 2f wurde die Nadel (6) rückgeführt, so dass sich der zweite Teil der Faser (4) mit einem ersten Teil (4b2) innerhalb des Schaumstoffs (5) befindet und der zweite Bereich (4a2) des zweiten Teils der Faser (4) zur ersten Seite (2) des Schaumstoffs (5) herausragt. So wird der erfindungsgemäße Formkörper (1 ) erhalten. Die Nadel (6) kann aus dem zweiten Bereich (4a2) des zweiten Teils der Faser (4) ausgehängt werden, so dass der zweite Bereich (4a2) schlaufenförmig bzw. schlingenförmig ist. Ebenso ist es möglich, den zweiten Bereich (4a2) durchzuschneiden und so die Nadel (6) auszuhängen. Figur 3 zeigt die Ausführungsform, in der das erste und das zweite Loch sowie die weiteren Löcher gleichzeitig erzeugt werden. Dazu werden, wie in Figur 3a gezeigt, eine erste Nadel (61 ), ein zweite Nadel (62), eine dritte Nadel (63) und eine vierte Nadel (64) auf der ersten Seite (2) des Schaumstoffs (5) bereitgestellt, während auf der zweiten Seite (3) des Schaumstoffs (5) eine Faser (4) bereitgestellt wird, die einen ersten Bereich (41 ), einen zweiten Bereich (42), einen vierten Bereich (43) und einen sechsten Bereich (44) aufweist, die jeweils über einen dritten Bereich (4c1 ), einen fünften Bereich (4c2) und einen siebten Bereich (4c3) miteinander verbunden sind.

In Figur 3b wurden die erste Nadel (61 ), die zweite Nadel (62), die dritte Nadel (63) und die vierte Nadel (64) von der ersten Seite (2) des Schaumstoffs (5) zur zweiten Seite (3) des Schaumstoffs (5) durch den Schaumstoff (5) durchgeführt, wobei ein erstes Loch, ein zweites Loch, ein drittes Loch und ein viertes Loch erzeugt worden sind und der erste Teil (41 ) der Faser (4) wurde in die erste Nadel (61 ) eingehängt, der zweite Teil (42) der Faser (4) wurde in die zweite Nadel (62) eingehängt, der vierte Teil (43) der Faser (4) wurde in die dritte Nadel (63) eingehängt und der sechste Teil (44) der Faser (4) wurde in die vierte Nadel (64) eingehängt.

In Figur 3c ist zu sehen, dass die erste Nadel (61 ) durch das erste Loch rückgeführt worden ist, die zweite Nadel (62) durch das zweite Loch, die dritte Nadel (63) durch das dritte Loch und die vierte Nadel (64) durch das vierte Loch. Dieses Rückführen erfolgte gleichzeitig, so dass sich die ersten Bereiche (4b1 , 4b2, 4b3, 4b4) der Faser (4) innerhalb des Schaumstoffs (5) befinden und die zweiten Bereiche (4a1 , 4a2, 4a3, 4a4) der Faser (4) zur ersten Seite (2) des Schaumstoffs (5) herausragen. Der dritte Teil (4c1 ), der fünfte Teil (4c2) und der siebte Teil (4c3) verbinden jeweils die anderen Teile miteinander.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist außerdem ein Paneel, das mindestens einen erfindungsgemäßen Formkörper und mindestens eine Schicht (S1 ) umfasst. Ein „Paneel" kann gegebenenfalls in Fachkreisen auch als „Sandwich", „Sandwichmaterial",„Laminat" und/oder„Compositartikel" bezeichnet werden. In einer bevorzugten Ausführungsform des Paneels weist das Paneel zwei Schichten (S1 ) auf, und die beiden Schichten (S1 ) sind jeweils an einer Seite des Formkörpers angebracht, die der jeweils anderen Seite im Formkörper gegenüberliegt. In einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Paneels umfasst die Schicht (S1 ) mindestens ein Harz, vorzugsweise ist das Harz ein reaktives duroplastisches oder thermoplastisches Harz, mehr bevorzugt ist das Harz auf der Basis von Epoxiden, Acrylaten, Polyurethanen, Polyamiden, Polyestern, ungesättigten Polyestern, Vinylestern oder Mischungen daraus, insbesondere ist das Harz ein aminisch härtendes Epoxidharz, ein latent härtendes Epoxidharz, ein anhydridisch härtendes Epoxidharz oder ein Polyurethan aus Isocyanaten und Polyolen. Derartige Harzsysteme sind dem Fachmann bekannt, beispielsweise aus Penczek et al. (Advances in Polymer Science, 184, S. 1 - 95, 2005), Pham et al. (Ullmann's Encyclopedia of Industrial Chemistry, Vol. 13, 2012), Fahnler (Polyamide, Kunststoff Handbuch 3/4, 1998) und Younes (W012134878 A2).

Es ist außerdem bevorzugt, dass die mindestens eine Schicht (S1 ) des Paneels zusätzlich mindestens ein faserförmiges Material enthält, wobei i) das faserförmige Material Fasern in Form von einer oder mehreren Lagen aus Schnittfasern, Vliesen, Gelegen, Gestricken und/oder Geweben, bevorzugt in Form von Gelegen oder Geweben, besonders bevorzugt in Form von Gelegen oder Geweben mit einem Flächengewicht pro Gelege bzw. Gewebe von 150 bis 2500 g/m 2 enthält, und/oder ii) das faserförmige Material Fasern aus organischen, anorganischen, metallischen oder keramischen Fasern, bevorzugt polymere Fasern, Basaltfasern, Glasfasern, Kohlenstofffasern oder Naturfasern, besonders bevorzugt Glasfasern oder Kohlenstofffasern enthält.

Für die Naturfasern und die polymeren Fasern gelten die zuvor beschriebenen Ausführungen.

Eine Schicht (S1 ), die zusätzlich mindestens ein faserförmiges Material enthält, wird auch als faserverstärkte Schicht, insbesondere als faserverstärkte Harzschicht, sofern die Schicht (S1 ) ein Harz umfasst, bezeichnet.

Erfindungsgemäß bevorzugt ist außerdem ein Paneel, bei dem zumindest eine der folgenden Optionen erfüllt ist: i) der zweite Bereich (FB21 ) des ersten Teils (FT1 ) der Faser (F) und/oder der zweite Bereich (FB22) des zweiten Teils (FT2) der Faser (F) ist teilweise oder vollständig, vorzugsweise vollständig, mit der Schicht (S1 ) in Kontakt, und/oder ii) das Paneel weist zwischen mindestens einer Seite des Formkörpers und mindestens einer Schicht (S1 ) mindestens eine Schicht (S2) auf, vorzugsweise ist die Schicht (S2) aus flächigen Fasermaterialien oder polymeren Folien, besonders bevorzugt aus Glasfasern oder Kohlenstofffasern in Form von Vliesen, Gelegen oder Geweben und/ oder, iii) das Paneel weist zwei Schichten (S1 ) auf und die beiden Schichten (S1 ) sind jeweils an einer Seite des Formkörpers angebracht, die der jeweils anderen Seite des Formkörpers gegenüberliegt. Weiterhin Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemäßen Paneels, bei dem die mindestens eine Schicht (S1 ) als reaktives viskoses Harz auf einen erfindungsgemäßen Formkörper erzeugt, aufgebracht und ausgehärtet wird, vorzugsweise durch Flüssigimprägnierverfahren, besonders bevorzugt durch Druck- bzw. vakuumunterstützte Imprägnierverfahren, insbesondere bevorzugt durch Vakuuminfusion oder druckunterstützte Injektionsverfahren, am meisten bevorzugt durch Vakuuminfusion. Flüssigimprägnierverfahren sind dem Fachmann als solche bekannt und werden beispielsweise in Wiley Encyclopedia of Composites (2nd Edition, Wiley, 2012), Parnas et al. (Liquid Composite Moulding, Hanser, 2000) und Williams et al. (Composites Part A, 27, S. 517 - 524, 1997) ausführlich beschrieben.

Zur Herstellung des erfindungsgemäßen Paneels können verschiedene Hilfsmaterialien eingesetzt werden. Geeignete Hilfsmaterialien für die Herstellung durch Vakuuminfusion sind beispielsweise Vakuumfolie, bevorzugt aus Nylon, Vakuumdichtband, Fließhilfe, bevorzugt aus Nylon, Trennfolie, bevorzugt aus Polyolefin, Abreißgewebe, bevorzugt aus Polyester sowie eine semipermeable Folie, vorzugsweise eine Membranfolie, besonders bevorzugt eine PTFE Membranfolie und Absaugvlies, bevorzugt aus Polyester. Die Wahl geeigneter Hilfsmaterialien richtet sich nach dem zu fertigenden Bauteil, dem gewählten Prozess und den eingesetzten Materialien, speziell dem Harzsystem. Beim Einsatz von Harzsystemen auf der Basis von Epoxid und Polyurethan werden bevorzugt Fließhilfen aus Nylon, Trennfolien aus Polyolefin, Abreißgewebe aus Polyester sowie eine semipermeable Folien als PTFE- Membranfolien und Absaugvliese aus Polyester eingesetzt. Diese Hilfsmaterialien können auf verschiedene Arten bei den Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemäßen Paneels eingesetzt werden. Paneele werden besonders bevorzugt aus den Formkörpern durch Aufbringung faserverstärkter Decklagen mittels Vakuuminfusion hergestellt. In einem typischen Aufbau werden zur Herstellung des erfindungsgemäßen Paneels an der Ober- und Unterseite der Formkörper faserförmige Materialien und ggf. weitere Schichten aufgebracht. Anschließend werden Abreißgewebe und Trennfolien platziert. Bei der Infusion des flüssigen Harzsystems kann mit Fließhilfen und / oder Membranfolien gearbeitet werden. Besonders bevorzugt sind die folgenden Varianten: i) Einsatz einer Fließhilfe auf nur einer Seite des Aufbaus, und/oder ii) Einsatz einer Fließhilfe auf beiden Seiten des Aufbaus, und/oder iii) Aufbau mit einer semipermeablen Membran (VAP-Aufbau), diese wird vorzugsweise flächig über den Formkörper drapiert, auf dem Fließhilfen, Trennfolie und Abreißgewebe auf einer oder beiden Seiten eingesetzt werden und die semipermeable Membran durch Vakuumdichtband zur Formoberfläche hin abgedichtet wird, das Absaugvlies wird auf der Formkörper fremden Seite der semipermeablen Membran eingesetzt wodurch die Luft flächig nach oben evakuiert wird, und/oder iv) Verwendung einer Vakuumtasche aus Membranfolie, die bevorzugt auf die gegenüberliegende Anguss-Seite des Formkörpers platziert wird, womit die Luft von der gegenüberliegenden Seite zum Anguss evakuiert wird.

Der Aufbau wird anschließend mit Angüssen für das Harzsystem und Anschlüssen für die Evakuierung ausgestattet. Schließlich wird eine Vakuumfolie über den gesamten Aufbau aufgebracht, mit Dichtband abgedichtet und der gesamte Aufbau evakuiert. Nach der Infusion des Harzsystems findet unter Aufrechterhaltung des Vakuums die Reaktion des Harzsystems statt. Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist außerdem die Verwendung des erfindungsgemäßen Formkörpers oder des erfindungsgemäßen Paneels für Rotorblätter in Windenergieanlagen, im Transportsektor, im Bausektor, im Automobilbau, im Schiffsbau, im Schienenfahrzeugbau, für den Containerbau, für sanitäre Anlagen und/oder in der Luft- und Raumfahrt.