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Patent Searching and Data


Title:
FIELD DEVICE WITH PROCESS-SPECIFIC CONDITION MONITORING CAPABILITY
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/104169
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a device (1) for determining and/or monitoring at least one process variable (P) of a medium (M), comprising a sensor unit (3) for detecting a value for the process variable (P), a time detection unit (5) for detecting at least one operating duration (t), and a computation unit (6) which is designed to generate at least one statement regarding the condition of at least one component of the device (1) at least using the operating duration (t) detected by the time detection unit (5) and using at least one influencing variable (E) which influences the operating duration (t). The invention additionally relates to a method for operating a device (1) according to the invention.

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Inventors:
JÖGEL THOMAS (DE)
SCHNALKE MICHAEL (DE)
WALSER BJÖRN (DE)
SCHNEIDER KAJETAN (DE)
SCHMÖLZ FABIAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/079882
Publication Date:
May 28, 2020
Filing Date:
October 31, 2019
Export Citation:
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Assignee:
ENDRESS HAUSER WETZER GMBH CO KG (DE)
International Classes:
G01F15/06; G01D3/00; G07C3/00
Foreign References:
US9915375B12018-03-13
US20140261791A12014-09-18
JP2000075919A2000-03-14
Attorney, Agent or Firm:
ANDRES, Angelika (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Vorrichtung (1 ) zur Bestimmung und/oder Überwachung zumindest einer

Prozessgröße (P) eines Mediums (M) umfassend

- eine Sensoreinheit (3) zur Erfassung eines Wertes für die Prozessgröße (P), eine Zeiterfassungseinheit (5) zur Erfassung zumindest einer Betriebsdauer

(t),

und

eine Berechnungseinheit (6), welche dazu ausgestaltet ist, zumindest anhand der von der Zeiterfassungseinheit (5) erfassten Betriebsdauer (t) und anhand zumindest einer die Betriebsdauer (t) beeinflussenden Einflussgröße (E) zumindest eine Aussage über den Zustand zumindest einer Komponente der Vorrichtung (1 ) zu machen. 2. Vorrichtung (1 ) nach Anspruch 1 ,

wobei es sich bei der Einflussgröße (E) um einen Prozessparameter (p), eine Prozessgröße (P) oder einen Umgebungsparameter (u), insbesondere eine Temperatur (T) des Prozesses oder einer Komponente der Vorrichtung (1 ), um einen Druck, insbesondere einen Druck in einem Behältnis (2) in welchem sich das Medium (M) befindet, um einen Feuchtegehalt, insbesondere einen

Feuchtegehalt der Umgebung, um Vibrationen, die im Bereich der Vorrichtung (1 ) auftreten um einen Durchfluss des Mediums (M), um einen pH-Wert des Mediums (M) oder um eine Leitfähigkeit des Mediums (M) handelt. 3. Vorrichtung (1 ) nach Anspruch 1 oder 2,

umfassend zumindest eine Messeinheit (7) zur Erfassung eines Wertes für die Einflussgröße (E), wobei die Messeinheit (7) eine Vorrichtung zur Bestimmung einer Temperatur (T), eines Druckes, eines Feuchtehehalts, eine Vorrichtung zur Detektion von Vibrationen, oder zur Bestimmung eines Durchflusses, eines pH- Werts, oder einer Leitfähigkeit ist.

4. Vorrichtung (1 ) nach zumindest einem der vorherigen Ansprüche,

umfassend zumindest ein erstes (3) und ein zweites Modul (4),

wobei die Berechnungseinheit (6) dazu ausgestaltet ist, zumindest anhand der von der Zeiterfassungseinheit (5) erfassten Betriebsdauer (t) und anhand zumindest einer die Betriebsdauer (t) beeinflussenden Einflussgröße (E) zumindest eine erste Aussage über den Zustand des ersten Moduls (3) der Vorrichtung (1 ) und eine zweite Aussage über den Zustand des zweiten Moduls (4) der Vorrichtung (1 ) zu machen, oder wobei zwei Berechnungseinheiten (6,8) vorhanden sind, wobei eine erste Berechnungseinheit (6) dazu ausgestaltet ist, die erste Aussage über den Zustand des ersten Moduls (3) zu machen, und wobei eine zweite

Berechnungseinheit (8) dazu ausgestaltet ist, die zweite Aussage über den Zustand des zweiten Moduls (4) zu machen.

5. Vorrichtung (1 ) nach Anspruch 4,

wobei es sich bei dem ersten Modul (3) um die Sensoreinheit der Vorrichtung (1 ) und/oder bei dem zweiten Modul (4) um eine Elektronikeinheit der Vorrichtung (1 ) handelt.

6. Vorrichtung (1 ) nach einem der vorherigen Ansprüche,

umfassend eine Anzeigeeinheit (10) zur, insbesondere visuellen, Anzeige der zumindest einen Aussage über den Zustand der Komponente der Vorrichtung (1 ).

7. Verfahren zum Betreiben einer Vorrichtung (1 ) nach einem der vorherigen

Ansprüche, wobei

ein Wert für die Prozessgröße (P) erfasst wird,

eine Betriebsdauer (t) erfasst wird,

und

zumindest anhand der erfassten Betriebsdauer (t) und anhand zumindest einer die Betriebsdauer (t) beeinflussenden Einflussgröße (E) zumindest eine Aussage über den Zustand zumindest einer Komponente der Vorrichtung (1 ) gemacht wird.

8. Verfahren nach Anspruch 7,

wobei es sich bei der Aussage über den Zustand der zumindest einen

Komponente der Vorrichtung (1 ) um eine prozessspezifische Betriebsdauer (tp) zumindest der Komponente der Vorrichtung handelt. 9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8,

wobei es sich bei der Aussage über den Zustand der zumindest einen

Komponente der Vorrichtung (1 ) um eine Wahrscheinlichkeit für das Auftreten eines Defekts oder eines Ausfalls zumindest der Komponente der Vorrichtung (1 ) handelt.

10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7-9,

wobei es sich bei der Aussage über den Zustand der zumindest einen

Komponente der Vorrichtung (1 ) um eine Belastung zumindest der Komponente der Vorrichtung (1 ) handelt. WO 2020/104169 PCT/EP2019/079882

1 1. Verfahren nach einem der Ansprüche 7-10,

wobei eine Aussage über den Zustand einer weiteren Vorrichtung, welche zur Überwachung des Mediums (M) dient, gemacht wird. 12. Verfahren nach einem der Ansprüche 7-1 1 ,

wobei zumindest ein erster und ein zweiter Wertebereich (w,wi,W2) für die Einflussgröße (E) vorgegeben werden.

13. Verfahren nach Anspruch 12,

wobei für jeden der zumindest zwei Wertebereiche (w,wi,W2) eine Aussage über die zumindest eine Komponente der Vorrichtung (1 ) gemacht wird.

14. Verfahren nach Anspruch 12,

wobei für zumindest einen Wertebereich (w,wi,W2) ein Gewichtungsfaktor vorgegeben wird.

15. Verfahren nach Anspruch 14,

wobei anhand der zumindest zwei Wertebereiche (w,wi,W2) für die Einflussgröße (E) und anhand des zumindest einen Gewichtungsfaktors die Aussage über die zumindest eine Komponente der Vorrichtung (1 ) gemacht wird.

Description:
Feldgerät mit prozessspezifischer Zustandsüberwachung

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Bestimmung und/oder

Überwachung zumindest einer Prozessgröße eines Mediums sowie ein Verfahren zum Betreiben einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.

Derartige Feldgeräte dienen der Überwachung und/oder Bestimmung mindestens einer, beispielsweise chemischen oder physikalischen, Prozessgröße eines Mediums. Im Rahmen der vorliegenden Anmeldung werden im Prinzip alle Messgeräte als Feldgerät bezeichnet werden, die prozessnah eingesetzt werden und die prozessrelevante Informationen liefern oder verarbeiten, also auch Remote I/Os, Funkadapter bzw.

allgemein elektronische Komponenten, die auf der Feldebene angeordnet sind. Eine Vielzahl solcher Feldgeräte wird von Firmen der Endress + Hauser-Gruppe hergestellt und vertrieben.

Beispielsweise kann es sich bei dem Feldgerät um ein Füllstandsmessgerät,

Durchflussmessgerät, Druck- und Temperaturmessgeräte, pH- und/oder pH- Redoxpotentialmessgerät, oder auch um ein Leitfähigkeitsmessgerät, handeln, welches der Erfassung der jeweils entsprechenden Prozessgrößen, wie einem Füllstand, einem Durchfluss, dem Druck, der Temperatur, einem pH-Wert, eines Redoxpotentials, oder einer Leitfähigkeit dient. Die jeweils zugrunde liegenden Messprinzipien sind aus dem Stand der Technik hinlänglich bekannt, und werden an dieser Stelle nicht einzeln angeführt. Bei Durchflussmessgeräten handelt es sich insbesondere um Coriolis-, Ultraschall-, Vortex-, thermische und/oder magnetisch induktiven Durchflussmessgeräte. Füllstandsmessgeräte wiederum sind insbesondere Mikrowellen-Füllstandsmessgeräte, Ultraschall-Füllstandsmessgeräte, zeitbereichsreflektometrische Füllstandsmessgeräte (TDR), radiometrische Füllstandsmessgeräte, kapazitive Füllstandsmessgeräte, konduktive Füllstandsmessgeräte und/oder temperatursensitive Füllstandsmessgeräte ausgestaltet. Bei Druckmessgeräten dagegen handelt es sich bevorzugt um sogenannte Absolut-, Relativ- oder Differenzdruckgeräte, während ein Temperaturmessgerät beispielsweise über ein Thermoelement oder einen temperaturabhängigen Widerstand zur Ermittlung der Temperatur verfügen kann.

Ein Feldgerät umfasst zumindest eine zumindest teilweise und zumindest zeitweise mit dem Prozess in Berührung kommende Sensoreinheit und eine Elektronikeinheit, welche beispielsweise der Signalerfassung, -auswertung und/oder -speisung dient. Zumindest die Elektronikeinheit des jeweiligen Feldgeräts ist typischerweise in einem Gehäuse mit einer Gehäuseeinführung angeordnet zur Einführung zumindest eines Anschlusskabels an das Feldgerät angeordnet. Um einen Aufschluss über die Gesamtbetriebsdauer eines Feldgeräts er erhalten, werden Feldgeräte vielfach mit Betriebsstundenzählern ausgestattet. Auf diese Weise kann beispielsweise Aufschluss über einen möglicherweise notwendigen Austausch eines Feldgeräts im Prozess gewonnen werden.

Nun ist es aber so, dass Feldgeräte im fortlaufenden Betrieb im jeweiligen Prozess unterschiedlichsten Umgebungs- und/oder Prozessbedingungen ausgesetzt sind. Die jeweiligen Rahmenbedingungen können in diesem Zusammenhang erheblichen Einfluss auf die Lebensdauer des jeweiligen Messgeräts, bzw. einzelner Komponenten des Messgeräts haben. Eine anhand eines Betriebsstundenzählers gemachte Prognose bezüglich eines möglichen Ausfalls eines Geräts kann entsprechend mit einem großen Fehler behaftet sein.

Deshalb liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit bereitzustellen, mit der eine genauere Aussage über den Zustand eines Feldgeräts im fortlaufenden Betrieb gemacht werden kann.

Die Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung nach Anspruch 1 sowie durch ein Verfahren nach Anspruch 7.

Hinsichtlich der Vorrichtung wird die Aufgabe gelöst durch eine Vorrichtung zur

Bestimmung und/oder Überwachung zumindest einer Prozessgröße eines Mediums umfassend

eine Sensoreinheit zur Erfassung eines Wertes für die Prozessgröße, eine Zeiterfassungseinheit zur Erfassung zumindest einer Betriebsdauer, und

eine Berechnungseinheit, welche dazu ausgestaltet ist, zumindest anhand der von der Zeiterfassungseinheit erfassten Betriebsdauer und anhand zumindest einer die Betriebsdauer beeinflussenden Einflussgröße zumindest eine Aussage über den Zustand zumindest einer Komponente der Vorrichtung zu machen.

Die Zeiterfassungseinheit kann beispielsweise ein Betriebsstundenzähler sein. Bei herkömmlichen Betriebsstundenzählern wird in der Regel lediglich eine Gesamt- Betriebsdauer des jeweiligen Feldgeräts akkumuliert. Die jeweils mittels des

Betriebsstundenzählers gewonnene Zeitinformation enthält keinerlei Angaben über die jeweiligen Prozessbedingungen, unter welchen das jeweilige Feldgerät verwendet wird. Erfindungsgemäß wird dagegen im Zusammenhang mit einer Zustandsüberwachung, also bei der Ermittlung einer Aussage über den Zustand zumindest einer Komponente der Vorrichtung, zumindest eine Einflussgröße berücksichtigt. Derartige Einflussgrößen können einen erheblichen Einfluss auf den Zustand des Feldgeräts aufweisen. Die Zustandsüberwachung wird also nicht nur anhand der mittels der Zeiterfassungseinheit ermittelten Betriebsdauer durchgeführt, sondern unter Berücksichtigungen der jeweiligen Anwendung der Vorrichtung. Auf diese Weise können deutlich genauere und

zuverlässigere Aussagen über den Zustand getroffen werden.

Es ist von Vorteil, wenn es sich bei der Einflussgröße um einen Prozessparameter, eine Prozessgröße oder einen Umgebungsparameter, insbesondere um eine Temperatur, insbesondere eine Temperatur des Prozesses oder einer Komponente der Vorrichtung, um einen Druck, insbesondere einen Druck in einem Behältnis in welchem sich das Medium befindet, um einen Feuchtegehalt, insbesondere einen Feuchtegehalt der Umgebung, um Vibrationen, die im Bereich der Vorrichtung auftreten, um einen

Durchfluss des Mediums, um einen pH-Wert des Mediums oder um eine Leitfähigkeit des Mediums handelt. Die jeweiligen Prozessparameter bzw. Prozesseigenschaften des Mediums und/oder Umgebungsparameter des jeweiligen Prozesses beeinflussen den Zustand des jeweils verwendeten Feldgeräts, insbesondere die erreichbare Lebensdauer, erheblich.

Beispielsweise kann ein Betreiben des Feldgeräts bei zu hohen Temperaturen, Drücken oder Feuchtegehalten zu einem Defekt, oder sogar zu einem Totalausfall des jeweiligen Geräts oder zumindest einzelner Komponenten des Geräts führen.

In einer Ausgestaltung umfasst die Vorrichtung eine Messeinheit zur Erfassung eines Wertes für die Einflussgröße, insbesondere wobei die Messeinheit eine Vorrichtung zur Bestimmung einer Temperatur, eines Druckes, eines Feuchtegehalts, eine Vorrichtung zur Detektion von Vibrationen, oder zur Bestimmung eines Durchflusses, eines pH-Werts, oder einer Leitfähigkeit ist. In diesem Zusammenhang ist es einerseits denkbar, dass die Vorrichtung eine separate Messeinheit zur Erfassung eines Werts für die Einflussgröße aufweist. Je nach gewählter Sensoreinheit kann aber auch die Sensoreinheit selbst zur Erfassung eines Werts für die Einflussgröße dienen.

Andere Ausgestaltungen beinhalten ferner, dass ein Wert für die Einflussgröße unabhängig bzw. separat von der Vorrichtung erfasst wird, beispielsweise mittels eines anderen Feldgeräts oder mittels einer anderen Messeinheit. Eine bevorzugte Ausgestaltung beinhaltet, dass die Vorrichtung zumindest ein erstes und ein zweites Modul umfasst, wobei die Berechnungseinheit dazu ausgestaltet ist, zumindest anhand der von der Zeiterfassungseinheit erfassten Betriebsdauer und anhand zumindest einer die Betriebsdauer beeinflussenden Einflussgröße zumindest eine erste Aussage über den Zustand des ersten Moduls der Vorrichtung und eine zweite Aussage über den Zustand des zweiten Moduls der Vorrichtung zu machen, oder wobei zwei Berechnungseinheiten vorhanden sind, wobei eine erste Berechnungseinheit dazu ausgestaltet ist, die erste Aussage über den Zustand des ersten Moduls zu machen, und wobei eine zweite Berechnungseinheit dazu ausgestaltet ist, die zweite Aussage über den Zustand des zweiten Moduls zu machen.

Auf diese Weise kann berücksichtigt werden, dass manche Einflussgrößen auf einzelne Komponenten einen größeren Einfluss haben als auf andere, oder dass bezüglich mancher Einflussgrößen nur einzelne Komponenten betroffen sind. In diesem Zusammenhang ist es von Vorteil, wenn es sich bei dem ersten Modul um die Sensoreinheit der Vorrichtung und/oder bei dem zweiten Modul um eine Elektronikeinheit der Vorrichtung handelt. Die Elektronik ist in der Regel außerhalb des Prozesses angeordnet, während die Sensoreinheit in vielen Fällen zumindest teilweise und/oder zeitweise mit dem jeweiligen Medium in Kontakt kommt. Es sind sowohl Feldgeräte in der sogenannten Kompaktbauweise, bei welcher die Elektronikeinheit direkt mit der

Sensoreinheit verbunden ist, als auch solche, welche separat von der Sensoreinheit angeordnet sind, bekannt. Somit haben verschiedene Einflussgrößen in

unterschiedlichem Maße Einfluss auf die unterschiedlichen Module. Beispielsweise ist es häufig so, dass die Elektronikeinheit und Sensoreinheit eines Feldgeräts für

unterschiedliche maximale Betriebstemperaturen ausgestaltet sind.

In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung umfasst die Vorrichtung eine Anzeigeeinheit zur, insbesondere visuellen, Anzeige der zumindest einen Aussage über den Zustand der Komponente der Vorrichtung. In diesem Zusammenhang sind unterschiedlichste

Anzeigeeinheiten denkbar, beispielsweise eine Anzeigeeinheit zur Anzeige einer Grafik, oder umfassend ein visuelles Anzeigeelement, beispielsweise in Form einer oder mehrerer, insbesondere farbiger, LEDs.

Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird ferner gelöst durch ein Verfahren zum Betreiben einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, wobei ein Wert für die Prozessgröße erfasst wird, eine Betriebsdauer erfasst wird, und wobei zumindest anhand der erfassten Betriebsdauer und anhand zumindest einer die Betriebsdauer beeinflussenden

Einflussgröße zumindest eine Aussage über den Zustand zumindest einer Komponente der Vorrichtung gemacht wird.

In einer bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens handelt es sich bei der Aussage über den Zustand der zumindest einen Komponente der Vorrichtung um eine

prozessspezifische Betriebsdauer zumindest der Komponente der Vorrichtung. Die prozessspezifische Betriebsdauer berücksichtigt neben der reinen Betriebsdauer den jeweiligen Einfluss der Einflussgröße. Für bestimmte Bereiche der jeweiligen Einflussgröße kann es zweckdienlich sein, eine Betriebsdauer zu begrenzen, um eine frühzeitige Schädigung der jeweiligen Komponente der Vorrichtung bzw. der gesamten Vorrichtung zu vermeiden. In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung handelt es sich bei der Aussage über den Zustand der zumindest einen Komponente der Vorrichtung um eine Wahrscheinlichkeit für das Auftreten eines Defekts oder eines Ausfalls zumindest der Komponente der Vorrichtung. In noch einer bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens handelt es sich bei der Aussage über den Zustand der zumindest einen Komponente der Vorrichtung um eine Belastung zumindest der Komponente der Vorrichtung.

Im Rahmen der vorliegenden Erfindung können eine oder mehrere Aussagen über den Zustand der Vorrichtung gemacht werden. Hierzu können jeweils die gleichen oder auch unterschiedliche Einflussgrößen berücksichtigt werden. Die unterschiedlichen Aussagen können sich ferner auf unterschiedliche Module der Vorrichtung beziehen.

Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es außerdem von Vorteil, wenn eine Aussage über den Zustand einer weiteren Vorrichtung, welche zur Überwachung des Mediums dient, gemacht wird. Es kann also auch ein Zustandsüberwachung weitere im Prozess angeordneter Feldgeräte erfolgen, die den gleichen Prozess- und/oder

Umgebungsbedingungen ausgesetzt sind. In einer bevorzugten Ausgestaltung werden zumindest ein erster und ein zweiter

Wertebereich für die Einflussgröße vorgegeben. Dann kann insbesondere ein erster Wert für die Betriebsdauer der Vorrichtung entsprechend einem Wert für die Einflussgröße innerhalb des ersten Wertebereichs und ein zweiter Wert für die Betriebsdauer der Vorrichtung entsprechend einem Wert für die Einflussgröße innerhalb des zweiten Wertebereichs ermittelt werden. Erfindungsgemäß werden zumindest zwei, vorzugsweise drei, Wertebereiche vorgegeben. Für unterschiedliche Module der Vorrichtung und/oder für unterschiedliche Einflussgrößen oder Kombinationen von zumindest zwei

Einflussgrößen kann ferner jeweils eine unterschiedliche Anzahl von Wertebereichen vorgegeben werden. Die einzelnen Wertebereiche können darüber hinaus gleich groß oder unterschiedlich große Intervalle für die jeweilige Einflussgröße umfassen.

In dieser Hinsicht ist es von Vorteil, wenn für jeden der zumindest zwei Wertebereiche eine Aussage über die zumindest eine Komponente der Vorrichtung gemacht wird. Alternativ ist es aber ebenso möglich und vorteilhaft, für zumindest einen Wertebereich ein Gewichtungsfaktor vorzugeben. Hinsichtlich des zumindest einen Gewichtungsfaktors wiederum ist es von Vorteil, wenn anhand der zumindest zwei Wertebereiche für die Einflussgröße und anhand des zumindest einen Gewichtungsfaktors die Aussage über die zumindest eine Komponente der Vorrichtung gemacht wird.

Es sei darauf verwiesen, dass sich die in Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung beschriebenen Ausgestaltungen sich mutatis mutandis auch auf das erfindungsgemäße Verfahren anwenden lassen und umgekehrt.

Die Erfindung sowie ihre vorteilhaften Ausgestaltungen werden im Folgenden anhand der Figuren Fig. 1 - Fig. 4 näher erläutert. Es zeigt:

Fig. 1 eine erste Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einer

Sensoreinheit, einer Zeiterfassungseinheit, einer Berechnungseinheit und einer zusätzlichen Messeinheit,

Fig. 2 eine zweite Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung mit zwei Berechnungseinheiten sowie einer Anzeigeeinheit,

Fig. 3 Beispiele für die Vorgabe verschiedener Wertebereiche für eine Einflussgröße, und

Fig. 4 eine erfindungsgemäße Vorrichtung in Form eines Thermometers mit zwei Modulen

In den Figuren sind gleiche Elemente jeweils mit demselben Bezugszeichen versehen.

In Fig. 1 ist ein Feldgerät 1 zur Bestimmung und/oder Überwachung zumindest einer Prozessgröße P eines Mediums M gezeigt, wobei sich das Medium M in einem Behälter 2 befindet. Es versteht sich von selbst, dass sich ein Medium M im Rahmen der vorliegenden Erfindung aber ebenso gut in einem anderen Behältnis, beispielsweise einer Rohrleitung befinden, oder auch ohne Behältnis angeordnet sein kann.

Die Vorrichtung 1 weist eine Sensoreinheit 3 zur Erfassung eines Wertes für die jeweilige Prozessgröße P sowie eine Elektronikeinheit 4 auf. Im vorliegend gezeigten Beispiel handelt es sich um ein modulares Feldgerät 1 in Kompaktbauweise, wobei ein erstes Modul durch die Sensoreinheit 3 und ein zweites Modul durch die Elektronikeinheit 4 gegeben ist. Aber auch andere Arten von Feldgeräten fallen unter die vorliegende Erfindung. In der Elektronikeinheit 4 ist eine Zeiterfassungseinheit 5 zur Erfassung zumindest einer Betriebsdauer t der Vorrichtung 1 angeordnet. Außerdem umfasst die Elektronikeinheit 4 eine Berechnungseinheit 6. Es sei darauf verwiesen, dass die Zeiterfassungseinheit 5 und Berechnungseinheit 6 jedoch keineswegs zwingend innerhalb der Elektronikeinheit 4 angeordnet sein müssen. Sie können vielmehr auch außerhalb derselben angeordnet sein.

Die Vorrichtung 1 umfasst zudem eine Messeinheit 7 zur Erfassung eines Wertes für die Einflussgröße E. Diese ist im vorliegenden Beispiel, wie die Messeinheit 3, so angeordnet, dass sie einen Prozess parameter p des Mediums M erfasst. In anderen Ausgestaltungen kann die Messeinheit auch zur Bestimmung eines

Umgebungsparameters u, also außerhalb des Mediums M und/oder Behälters 2 ausgestaltet sein. Bei dem Prozessparameter p handelt es sich beispielsweise um die Temperatur, oder um den Druck des Mediums. Wie vorliegend beschrieben, kommen aber auch andere Prozessparameter in Betracht.

Erfindungsgemäß ist die Berechnungseinheit 6 dazu ausgestaltet, anhand der von der Zeiterfassungseinheit 5 erfassten Betriebsdauer t und anhand zumindest der die

Betriebsdauer t beeinflussenden Einflussgröße E zumindest eine Aussage über den Zustand der Vorrichtung 1 zu machen. Bei dieser Aussage kann es sich beispielsweise um eine prozessspezifische Betriebsdauer t p der Vorrichtung 1 , um eine

Wahrscheinlichkeit für das Auftreten eines Defekts oder eines Ausfalls der Vorrichtung 1 , oder um eine Belastung der Vorrichtung handeln. Eine zweite mögliche Ausgestaltung für eine erfindungsgemäße Vorrichtung 1 ist in Fig. 2 skizziert. Im Unterschied zu Fig. 1 umfasst die Vorrichtung 1 eine erste 6 und eine zweite Berechnungseinheit 8. Die erste Berechnungseinheit 6 ist dann dazu ausgestaltet, zumindest anhand der von der Zeiterfassungseinheit 5 erfassten Betriebsdauer t und die zweite Berechnungseinheit 8 ist dazu ausgestaltet, anhand zumindest einer die

Betriebsdauer t beeinflussenden Einflussgröße E eine erste Aussage über den Zustand der Sensoreinheit 3 und eine zweite Aussage über den Zustand der Elektronikeinheit 4 der Vorrichtung 1 zu machen. Die erste und zweite Berechnungseinheit 6, 8 können bei der Ermittlung der ersten und zweiten Aussage dieselbe E Einflussgröße oder unterschiedliche Einflussgrößen E1 , E2 berücksichtigen. In anderen Ausgestaltungen können wiederum mehrere, insbesondere die beiden Aussagen betreffend die

Elektronikeinheit 4 und die Sensoreinheit 3, mittels derselben Berechnungseinheit 6 ermittelt werden. Auch ist es denkbar, dass für jedes Modul 3,4 jeweils eine eigene Zeiterfassungseinheit 5,9 [die zweite Zeiterfassungseinheit ist gestrichelt eingezeichnet] vorhanden sind. Außerdem umfasst die Vorrichtung 1 gemäß Fig. 2 eine Anzeigeeinheit 10. Diese dient der, insbesondere visuellen, Anzeige der zumindest einen Aussage über den Zustand der Vorrichtung 1. Für die hier gezeigte Ausgestaltung ist die Anzeigeeinheit 10 ebenfalls der Elektronikeinheit 4 zugeordnet. In anderen Ausgestaltungen kann es sich bei der

Anzeigeeinheit aber auch um eine separate Einheit handeln.

Es sei darauf verwiesen, dass die einzelnen Komponenten der Vorrichtungen gemäß den Figuren Fig. 1 und Fig. 2 in anderen Ausgestaltungen auch anders miteinander kombinierbar sind. Die gezeigten Ausführungen sind also lediglich als einzelne mögliche Beispiele zu verstehen.

In Fig. 3 sind mögliche Beispiele für die Vorgabe einzelner Wertebereiche für eine erfindungsgemäße Vorrichtung 1 bzw. für ein erfindungsgemäßes Verfahren illustriert. Für die Beispiele gemäß Fig. 3a und 3b wurden zwei wi, W 2 bzw. drei äquidistante

Wertebereiche W 1 -W 3 für die Einflussgröße E vorgegeben. Im Falle der Fig. 3c sind die dagegen vier unterschiedlich große Wertebereiche W1-W4 vorgegeben. Die Wertebereiche w werden dabei bevorzugt in Abhängigkeit des Einflusses E auf die Betriebsdauer t der Vorrichtung 1 vorgegeben bzw. entsprechend ausgewählt. Es ist dann beispielsweise denkbar, für jeden der Wertebereiche w je eine Aussage über die Vorrichtung 1 zu machen, oder es kann für zumindest einen der Wertebereiche w ein Gewichtungsfaktor vorgegeben werden. Dann ist es wiederum möglich, anhand der zumindest zwei

Wertebereiche wi, W 2 für die Einflussgröße E und anhand des zumindest einen

Gewichtungsfaktors die Aussage über die Vorrichtung zu machen. Denkbar ist in anderen Ausgestaltungen zudem auch, dass für die unterschiedlichen Module 3,4 der Vorrichtung 1 unterschiedlich viele Wertebereiche w, oder für

unterschiedliche Einflussgrößen E unterschiedliche Wertebereiche w vorgegeben werden. Die verschiedenen Aussagen können dabei in einer einzigen Berechnungseinheit 6 oder in mehreren Berechnungseinheiten 6,8 ermittelt werden.

Es sei darauf verwiesen, dass für die in den Figuren Fig. 1- Fig.3 gezeigten

Ausgestaltungen anstelle von Aussagen über die gesamte Vorrichtung 1 auch

unterschiedliche Aussagen für unterschiedliche Module, beispielsweise eine

Elektronikeinheit 4 oder eine Sensoreinheit 3, gemacht werden können.

Eine weitere beispielhafte Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung mit einer Vorrichtung in Form eines Thermometers 1 ist in Fig. 4 illustriert. Das Thermometer 1 umfasst eine Sensoreinheit 3 in Form eines Widerstandselements, welche über zwei

Anschlussleitungen 1 1 a, 1 1 b mit der Elektronikeinheit 4 verbunden sind. In anderen Ausgestaltungen kann beispielsweise auch ein Sensorelement 3 mit einem Thermocouple verwendet werden. Im Prinzip können alle aus dem Stand der Technik bekannten, in Zusammenhang mit Thermometern 1 verwendeten, Sensoreinheiten 3 zum Einsatz kommen. Für die beispielhafte Ausgestaltung gemäß Fig. 4 handelt es sich sowohl bei der

Prozessgröße P als auch bei der Einflussgröße E um die Temperatur T des Mediums. Entsprechend bedarf es für die Vorrichtung 1 aus Fig. 4 keiner separaten Messeinheit 7.

Üblicherweise sind im Falle von Thermometern 1 unterschiedliche Maximaltemperaturen für die Sensoreinheit 3 bzw. für die Elektronikeinheit 4 zugelassen. Ein Betreiben des jeweiligen Moduls, also der Sensoreinheit 3 bzw. der Elektronikeinheit 4 bei

vergleichsweise hohen Temperaturen T, d.h. bei Temperaturen nahe der maximal zulässigen Betriebstemperatur, führt zu einer erhöhten Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Defekten der jeweiligen Module 3,4 bzw. kann einen Austausch des jeweiligen Moduls zu einem früheren Zeitpunkt notwendig machen, als in einem Fall, in welchem das Thermometer 1 lediglich bei niedrigeren Temperaturen T betrieben wird. Insoweit stellt die Temperatur T des Mediums eine die Betriebsdauer t der Vorrichtung 1 beeinflussende Einflussgröße E dar. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung kann für die gesamte Vorrichtung 1 , oder separat für unterschiedliche Module 3,4 und/oder für unterschiedliche Wertebereiche jeweils eine Aussage gemacht werden. Oder es können für die unterschiedlichen Module 3,4 und/oder Wertebereiche jeweils

Gewichtungsfaktoren ermittelt werden. Anhand der verschiedenen Aussagen oder anhand der einzelnen Aussagen und der entsprechenden Gewichtungsfaktoren kann dann beispielsweise eine prozessspezifische Betriebsdauer t p eines der Module 3,4 oder der Vorrichtung 1 ermittelt werden.

Vorteilhaft ermöglicht die vorliegende Erfindung eine zuverlässige und genaue

Zustandsüberwachung auf Basis der Betriebsdauer t der Vorrichtung und anhand zumindest einer die Betriebsdauer t beeinflussenden Einflussgröße.

Bezugszeichen

1 Vorrichtung

2 Behälter

3 Sensoreinheit

4 Elektronikeinheit

5 Zeiterfassungseinheit

6 Berechnungseinheit

7 Messeinheit

8 Zweite Berechnungseinheit

9 Zweite Zeiterfassungseinheit

10 Anzeigeeinheit

1 1 1 1 a, 1 1 b Anschlussleitungen

M Medium

P Prozessgröße

E Einflussgröße

p Prozessparameter

u Umgebungsparameter

T Temperatur

w Wertebereiche

t Betriebsdauer

t p prozessspezifische Betriebsdauer