BÖRSIG JÖRG (DE)
WÄLDE STEFFEN (DE)
US20070186678A1 | 2007-08-16 | |||
EP3139139A1 | 2017-03-08 | |||
EP2770308A1 | 2014-08-27 | |||
US20090079621A1 | 2009-03-26 | |||
US2595358A | 1952-05-06 | |||
EP3182505A1 | 2017-06-21 |
Patentansprüche 1. Füllstandmessgerät (100), aufweisend: einen integrierten Mikrowellenschaltkreis (201, 301, 1001) in Form eines Radarsystems on Chip mit mehreren Sendekahälen (904, 905, 906, 907, 804, 805), jeweils eingerichtet zur Erzeugung eines hochfrequenten Sendesignals, und einem oder mehreren Empfangskanälen (904, 905, 906, 907, 804, 805), jeweils eingerichtet zum Empfang der an der Füllgutoberfläche reflektierten Sendesignale; eine Rauschpegelreduktionseinrichtung (206, 303), eingerichtet zur Erhöhung eines Signal-Rauschverhältnisses eines Empfangssignals, welches auf die an der Füllgutoberfläche reflektierten Sendesignale zurückzufuhren ist, durch Mittelung der Ergebnisse mehrerer, zeitlich hintereinander durchgeführter Messungen, und/oder eine Signalpegelerhöhungseinrichtung (802), eingerichtet zur Kombination von zwei der Sendekanäle (804, 805) zum Erzeugen eines kombinierten Sendesignals mit erhöhter Leistung und/oder zwei der Empfangskanäle (804/805) zum Erzeugen eines kombinierten Empfangssignals mit erhöhter Leistung. 2. Füllstandmessgerät (100) nach Anspruch 1, wobei die Rauschpegelreduktionseinrichtung (206, 303) eingerichtet ist, nach der Mittelung der Ergebnisse der mehreren, zeitlich hintereinander durchgeführten Messungen festzustellen, ob ausreichend viele Messungen gemittelt wurden, und bei Bedarf weitere Messungen zu triggern, deren Ergebnisse ebenfalls der Mittelung zugeführt werden. 3. Füllstandmessgerät (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Füllstandmessgerät (100) als FMCW Füllstandmessgerät ausgeführt ist und jede der zeitlich hintereinander durchgeführten Messungen Frequenzsweep umfasst. 4. Füllstandmessgerät (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der integriere Mikrowellenschaltkreis zumindest einen integrierten Analog-Digitalwandler aufweist, eingerichtet zum Erzeugen des Empfangssignals in Form eines digitalisierten Zwischenfrequenzsignals, welches auf ein oder mehrere an der Füllgutoberfläche reflektierte Sendesignale zurückzuführen ist. 5. Füllstandmessgerät (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei an zumindest zwei der Sendekanäle jeweils eine Antenne (902, 908, 909, 910) angeschlossen ist. 6. Füllstandmessgerät (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der integrierte Mikrowellenschaltkreis auf BiCMOS-Technologie basiert. 7. Füllstandmessgerät (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der integrierte Mikrowellenschaltkreis auf SiGe-Technologie basiert. 8. Füllstandmessgerät (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der integrierte Mikrowellenschaltkreis auf HF-CMOS-Technologie basiert und somit Hochfrequenzschaltungsteile für Frequenzen von 75 GHz oder mehr aufweist. 9. Füllstandmessgerät (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, weiter aufweisend einen Prozessor (109) und einen Temperatursensor, der vom Prozessor ausgelesen wird, wobei bei Erreichen einer vorgebbaren Maximaltemperatur der Prozessor eingerichtet ist, den integrierten Mikrowellenschaltkreis (201, 301, 1001) auch bei Vorhandensein eines ausreichenden Energieniveaus zu deaktivieren, um die Temperatur innerhalb des Mikrowellenschaltkreises zu senken. 10. Füllstandmessgerät (100) nach Anspruch einem der vorhergehenden Ansprüche, eingerichtet zur Erfassung der Topologie eines Mediums in einem Behälter. 11. Verfahren zum Messen eines Füllstands eines Mediums in einem Behälter oder einer Topologie einer Oberfläche des Mediums, aufweisend die Schritte: Erzeugen eines hochfrequenten Sendesignals mit jeweils einem von mehreren Sendekanälen (904, 905, 906, 907, 804, 805); Empfangen der an der Füllgutoberfläche reflektierten Sendesignale mit mehreren Empfangskanälen (904, 905, 906, 907, 804, 805); Erhöhen eines Signal-Rauschverhältnisses eines Empfangssignals, welches auf die an der Füllgutoberfläche reflektierten Sendesignale zurückzuführen ist, durch Mittelung der Ergebnisse mehrerer, zeitlich hintereinander durchgeführter Messungen, und/oder Kombinieren von zwei der Sendekanäle (804, 805) zum Erzeugen eines kombinierten Sendesignals mit erhöhter Leistung und/oder zwei der Empfangskanäle (804/805) zum Erzeugen eines kombinierten Empfangssignals mit erhöhter Leistung. 12. Programmelement, das, wenn es auf einem Prozessor (109) eines Füllstandmessgeräts ausgeführt wird, das Füllstandmessgerät anleitet, die Schritte nach Anspruch 11 durclizuführen. 13. Computerlesbares Medium, auf dem ein Programmelement nach Anspruch 12 gespeichert ist. |
Gebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft die Füllstandmessung. Insbesondere betrifft die Erfindung ein Füllstandmessgerät mit einem integrierten Mikrowellenschaltkreis in Form eines Radarsystems on Chip, ein Verfahren zum Messen eines Füllstands eines Mediums in einem Behälter, ein Verfahren zum Messen einer Topologie einer Oberfläche eines Mediums in einem Behälter, ein Programmelement und eine computerlesbares Medium.
Hintergrund
Füllstandmessung mit Radar ist heute Stand der Technik. Im Gegensatz zu vielen anderen Bereichen wurde der Durchbruch für die Radartechnik in der
Füllstandmessung erst möglich, nachdem extrem kleine Reflexionssignale von der Elektronik der Messgeräte erfasst und verarbeitet werden konnten.
Moderne Messgeräte zeichnen sich nicht nur durch eine hohe Sendefrequenz, die typischerweise im Bereich von 75 bis 85 GHz liegen kann, aus, sondern sind auch in der Lage, Amplitudenunterschiede des reflektierten Signals in einem Bereich bis zu 120 dB sicher zu verarbeiten.
Möglich wurde dies durch den Einsatz sehr rauscharmer
Hochfrequenzschaltungskomponenten, die üblicherweise in Form von integrierten Mikrowellenschaltkreisen (MMIC's) auf Basis von Galliumarsenid (GaAs) in den Geräten Verwendung finden. Mit der Anwendung von Galliumarsenidbausteinen wurde es auch möglich, die zur Messung verfugbare Hochfrequenzleistung zu erhöhen. Nachteilig an dieser Lösung ist jedoch der erhöhte Preis der Bauteile.
Zusammenfassung der Erfindung
Es ist eine Aufgabe der Erfindung, ein Füllstandmessgerät mit einem integrierten Mikrowellenschaltkreis in Form eines Radarsystems on Chip bereitzustellen, das für die Füllstandmessung geeignet ist.
Diese Aufgabe wird durch die Gegenstände der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der folgenden Beschreibung.
Ein erster Aspekt der Erfindung betrifft ein Füllstandmessgerät mit einem integrierten Mikrowellenschaltkreis in Form eines Radarsystems on Chip. Ein solches Radarsystem on Chip ist ein hochintegrierter Mikrowellenschaltkreis (MMIC) mit Schaltungskomponenten für digitale Funktionen, welches, gemäß einer Ausfuhrungsform, in der Lage ist, die komplette Funktionalität eines Radarsystems für die Signalerzeugung, die Signalverarbeitung und die Überführung der
Empfangssignale in eine digitale Darstellung auf einem einzigen Radarchip zu integrieren. Das Radarsystem on Chip (RSOC) weist mehrere Sendekanäle auf, wobei jeder dieser Sendekanäle eingerichtet ist, ein hochfrequentes Sendesignal mit einer Frequenz im Gigahertzbereich zu erzeugen, beispielsweise im Bereich von 75 bis 85 GHz oder darüber. Auch können einer oder mehrere Empfangskanäle vorgesehen sein, wobei diese eingerichtet sind, jeweils ein an der Füllgutoberfläche reflektiertes Sendesignal zu empfangen.
Es kann eine Rauschpegebeduktionseinrichtung vorgesehen sein, die eingerichtet ist, das Signal-Rausch- Verhältnis des Empfangssignals zu erhöhen, also zu verbessern. Das Empfangssignal ist hierbei das vom Füllstandmessgerät empfangene Signal, das auf die an der Füllgutoberfläche reflektierten Sendesignale zurückzuführen ist. Das Signal-Rausch- Verhältnis wird erhöht, indem die Ergebnisse mehrerer, zeitlich hintereinander durchgeführter Messungen gemittelt werden. Alternativ oder zusätzlich ist eine Signalpegelerhöhungseinrichtung vorgesehen, die eingerichtet ist zur Kombination von zumindest zwei der Sendekanäle, um daraus ein kombiniertes Sendesignal mit erhöhter Leistung zu erzeugen und/oder zur
Kombination von zumindest zwei der Empfangskanäle zum Erzeugen eines kombinierten Empfangssignals mit erhöhter Empfangsleistung.
Diese Signalpegelerhöhung führt dazu, dass das abgestrahlte Sendesignal bei gleicher Leistung des Füllstandmessgeräts bzw. des Radarsystems on Chip insgesamt eine höhere Sendeleistung aufweist, so dass auch schwächer reflektierende Medien oder Objekte zuverlässig detektiert werden können. Dies führt letztendlich zu einer Signalverbesserung.
Entsprechend verhält es sich mit der Rauschpegelreduktionseinrichtung. Bei gleicher Gesamtleistung des Radarsystems on Chip wird das Messergebnis insgesamt verbessert, da das Signal-Rausch- Verhältnis erhöht wird. Auch dies führt also zu einer Signalverbesserung, was die sinnvolle Verwendbarkeit bestimmter Radarsysteme on Chip für die Füllstandmessung erst ermöglicht, da andernfalls die Messergebnisse nicht ausreichend genau wären.
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist die
Rauschpegelreduktionseinrichtung eingerichtet, nach der Mittelung der Ergebnisse der mehreren, zeitlich hintereinander durchgeführten Messungen festzustellen, ob ausreichend viele Messungen gemittelt wurden, um eine bestimmte Messqualität zu erzielen. Ist diese Messqualität nicht erzielt worden, werden weitere Messungen getriggert, deren Ergebnisse ebenfalls der Mittelung zugeführt werden, um das Messergebnis weiter zu verbessern, indem das Signal-Rausch- Verhältnis erhöht wird.
Die Entscheidung, ob ausreichend viele Messungen gemittelt wurden, kann beispielsweise durch eine Schwellwertbetrachtung erfolgen. Liegt das durch die Mittelung erzielte Signal-Rausch- Verhältnis unter einem vorbestimmten
Schwellwert, werden weitere Echokurven und / oder Messergebnisse erzeugt und in die Mittelung mit einbezogen. Dieser Vorgang kann mehrmals wiederholt werden, bis das Signal-Rausch- Verhältnis die gewünschte Qualität aufweist. Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist das Füllstandmessegerät als frequenzmoduliertes Dauer-Signal-Füllstandmessgerät (FMCW) ausgeführt, wobei jede der zeitlich hintereinander durchgeführten Messungen einen
Frequenzsweep umfasst, beispielsweise bei einer Startfrequenz von 75 GHz bis zu einer Maximalfrequenz von 85 GHz.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist der integrierte Mikrowellenschaltkreis zumindest einen integrierten Analog-Digital- Wandler auf, eingerichtet zum Erzeugen des Empfangssignals in Form eines digitalisierten Zwischenfrequenzsignals, welches auf ein oder mehrere an der Füllgutoberfläche reflektierte Sendesignale zurückzuführen ist. Gemäß einer weiteren Ausführungsform werden die vom A/D-Wandler erzeugten digitalisierten Zwischenfrequenzsignale von der Rauschpegelreduktionseinrichtung gemittelt.
Gemäß einer weiteren Ausfulirungsform der Erfindung ist an zumindest zwei (oder sogar allen) der Sendekanäle jeweils eine Antenne angeschlossen. Ebenso ist an zumindest zwei (oder allen) Empfangskanälen eine Antenne angeschlossen.
Insbesondere kann vorgesehen sein, dass bestimmte (oder alle) Sendekanäle auch gleichzeitig als Empfangskanäle verwendet werden.
Gemäß einer weiteren Ausfuhrungsform der Erfindung basiert der integrierte Mikrowellenschaltkreis auf BiCMOS-Technologie, in welcher SiGe- und CMOS- Schaltungselemente kombiniert sind.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung basiert der integrierte Mikrowellenschaltkreis auf SiGe-Technologie.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung basiert der integrierte Mikrowellenschaltkreis auf HF-CMOS-Technologie und weist
Hochfrequenzschaltungsteile für Frequenzen von 75 GHz oder mehr auf.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist, wie bereits angesprochen, jeder Sendekanal auch ein Empfangskanal, eingerichtet zum Empfangen des an der Füllgutoberfläche reflektierten Sendesignals.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist das Füllstandmessgerät zur Erfassung der Topologie eines Mediums in einem Behälter ausgeführt, ist also in der Lage, die Füllgutoberfläche durch digitale Strahlformung abzuscannen. Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Messen eines
Füllstands eines Mediums in einem Behälter oder einer Topologie einer Oberfläche des Mediums. Es wird ein hochfrequentes Sendesignal mit einer Frequenz von beispielsweise 75 GHz oder mehr erzeugt. Dies erfolgt mit jeweils einem von mehreren Sendekanälen. Die an der Füllgutoberfläche reflektierten Sendesignale werden daraufhin von mehreren Empfangskanälen empfangen. Hierfür können die oben und im Folgenden beschriebenen Radarsysteme on Chip verwendet werden.
Um das Signal-Rausch- Verhältnis eines Empfangssignals, welches auf die an der Füllgutoberfläche reflektierten Sendesignale zurückzufuhren ist, zu erhöhen, werden die Ergebnisse mehrerer, zeitlich hintereinander durchgeführter Messungen gemittelt.
Alternativ oder zusätzlich werden zwei oder mehr der Sendekanäle miteinander kombiniert, um ein kombiniertes Sendesignal mit erhöhter Leistung zu erzeugen.
Alternativ oder zusätzlich werden zwei oder mehr der Empfangskanäle miteinander kombiniert, um ein kombiniertes Empfangssignal mit erhöhter Leistung zu erzeugen.
Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Programmelement, das, wenn es auf einem Prozessor eines Füllstandmessgeräts ausgeführt wird, das Füllstandmessgerät anleitet, die oben und im Folgenden beschriebenen Schritte durchzuführen.
Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein computerlesbares Medium, auf dem das oben beschriebene Programmelement gespeichert ist.
Die im Folgenden im Hinblick auf das Füllstandmessgerät beschriebenen
Eigenschaften können auch als Verfahrensschritte implementiert sein. Umgekehrt können sämtliche im Folgenden beschriebenen Verfahrensschritte in dem
Füllstandmessgerät implementiert sein.
Im Folgenden werden mit Verweis auf die Figuren Ausfuhrungsformen der
Erfindung beschrieben. Werden in der folgenden Figurenbeschreibung dieselben Bezugszeichen verwendet, so bezeichnen diese gleiche oder ähnliche Elemente. Die Darstellungen in den Figuren sind schematisch und nicht maßstäblich.
Kurze Beschreibung der Figuren
Fig. 1 zeigt ein Füllstandmessgerät, das in einem Behälter eingebaut ist.
Fig. 2 zeigt ein weiteres Füllstandmessgerät. Fig. 3 zeigt ein weiteres Füllstandmessgerät.
Fig. 4A zeigt einen Frequenzsweep eines Sendesignals eines Füllstandradargeräts.
Fig. 4B zeigt eine Hintereinanderreihung mehrerer Frequenzsweeps eines
Sendesignals eines Füllstandradargeräts.
Fig. 5 zeigt mehrere hintereinander durchgeführte Frequenzsweeps eines
Sendesignals eines Füllstandradargeräts. Fig. 6 zeigt ein Beispiel für eine Mittelung.
Fig. 7 zeigt ein Flussdiagramm eines Verfahrens gemäß einer Ausfuhrungsform der Erfindung. Fig. 8 zeigt ein Füllstandmessgerät gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
Fig. 9 zeigt ein Füllstandmessgerät gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung. Fig. 10 zeigt ein Füllstandmessgerät gemäß einer weiteren Ausfuhrungsform der Erfindung.
Fig. 11 zeigt ein Füllstandmessgerät gemäß einer weiteren Ausfuhrungsform der Erfindung.
Fig. 12 zeigt ein Füllstandmessgerät mit einem Behälter gemäß einer weiteren Ausfuhrungsform der Erfindung. Fig. 13 zeigt ein Flussdiagramm eines Verfahrens gemäß einer Ausfuhrungsform der Erfindung.
Detaillierte Beschreibung von Ausführungsformen Fig. 1 zeigt ein Füllstandmessgerät in Form eines Füllstandradars. Das Messgerät
101 erzeugt mithilfe einer Steuerschaltung 112 und einer Hochfrequenzschaltung 102 ein Sendesignal 103 und strahlt dieses mithilfe einer Antenne 104 in Richtung einer Füllgutoberfläche 105 ab. Das Füllgut 106 reflektiert nur einen geringen Teil 107 der Energie des Sendesignals zurück zum Füllstandmessgerät. In der
Hochfrequenzschaltung 102 wird das reflektierte Signal in ein niederfrequentes
Zwischenfrequenzsignal umgesetzt und einer Analog-Digital- Wandlerschaltung 108 zugeführt. Diese digitalisiert das niederfrequente Echosignal und leitet die
Digitalwerte an eine Signalverarbeitungsschaltung, beispielsweise einen Prozessor 109 weiter. Innerhalb dieses Prozessors wird nach bestimmten Verfahren der Abstand zum Füllgut bestimmt. Der auf diese Art ermittelte Messwert wird drahtlos oder drahtgebunden nach außen hin bereitgestellt. Üblicherweise wird an dieser Stelle eine sogenannte Zweileiterschnittstelle 111 verwendet, welche zum einen den Sensor 101 mit Energie versorgt, und zum anderen über das Einstellen eines zum Messwert proportionalen Stromwertes im Bereich zwischen 4... 20 mA innerhalb der Leitung 111 der Signalisierung des Messwertes nach außen hin dient. Die in Füllstandradargeräten gemäß Fig. 1 üblicherweise verwendete Sendefrequenz liegt in einem Bereich von 6 GHz, 24 GHz oder zwischen 75 GHz und 85 GHz. Speziell für den zuletzt genannten Frequenzbereich kommen bislang ungehäuste GaAs-Halbleiterbauteile zum Einsatz, welche bedingt durch die
Halbleitertechnologie an sich schon teuer sind, und welche zudem kostenintensiv durch Bonding auf der Platine in Serie verarbeitet werden müssen.
In den letzten Jahren wurden vermehrt Anstrengungen unternommen, MMIC's auf Basis preisgünstigerer Halbleitermaterialien zu realisieren. So können MMIC's auf Basis von Siliziumgermanium (SiGe), welches im Vergleich zu Galliumarsenid- Bausteinen neben reduzierten Kosten auch den Übergang zu höheren Frequenzen ermöglicht, verwendet werden. Werden hochintegrierte MMIC's auf Basis von SiGe verwendet, welche einen Großteil der für die analoge Signalerzeugung und
Signalverarbeitung notwendigen Schaltungsteile auf einem Chip integrieren, erhöht sich jedoch das Rauschen (das Signal-Rausch- Verhältnis wird geringer) und die maximale Sendeleistung, die von solchen Schaltungskreisen bereitgestellt werden kann, sinkt. Wurde zu früheren Zeiten vorgeschlagen, analoge Schaltungskomponenten auf einem Chip zu integrieren, so zielt die vorliegende Erfindung darauf ab, ein
Füllstandmessgerät mit einem Radarsystem on Chip (Radar-SoC's) zu verwenden. Durch die Integration von CMOS-Schaltungskomponenten für digitale Funktionen wird es möglich, die komplette Funktionalität eines Radarsystems für die
Signalerzeugung, die Signalverarbeitung und die Überführung der Empfangssignale in eine digitale Darstellung auf einem einzigen Radarchip zu integrieren. Hierfür können Siliziumgermanium und CMOS-Schaltungselemente (BiCMOS) kombiniert werden. Auch hat es sich als möglich erwiesen, Hochfrequenzschaltungsteile in spezialisierter CMOS-Technologie zu realisieren (HF-CMOS), so dass die
Integration von digitalen Schaltungsteilen auf dem gleichen Chip bis hin zu kompletten Prozessoren technisch machbar ist, so dass Ein-Chip-Radarsysteme aufgebaut werden können, die für die Füllstandmessung einsetzbar sind.
Die Anforderungen an Radarsysteme zur Füllstandmessung unterscheiden sich erheblich von denen anderer Anwendungsgebiete, in denen es nicht so sehr auf die Genauigkeit der Messung und die Energieeffizienz, sondern vielmehr auf die Minimierung der Messzeit ankommt. Ein wichtiges Merkmal industrieller
Füllstandmessgeräte ist es, dass auch extrem schwache Reflexionen eines
Schüttgutes messtechnisch erfasst werden müssen. Durch den Einsatz von GaAs- MMIC ' s mit inhärent niedrigem Eigenrauschen und hoher Sendeleistung können selbst kleinste Reflexionssignale sicher verarbeitet werden. Eine signifikante Reduktion der Kosten eines Füllstandradarmessgeräts kann hingegen nur durch den Einsatz preisgünstiger Halbleitertechnologien (SiGe, HF-CMOS) und die weitergehende Integration erreicht werden. Der reduzierte Sendepegel und erhöhtes Eigenrauschen der zuletzt genannten Technologien steht dem Einsatz im Bereich der Füllstandmessung somit auf den ersten Blick entgegen.
Im Folgenden wird eine Lösung vorgeschlagen, wie preisgünstige BiCMOS und HF- CMOS basierte integrierte Radarchips in industriellen Radarfüllstandmessgeräten eingesetzt werden können.
Figur 2 zeigt einen ersten Schritt zur Kostenreduktion eines Füllstandmessgerätes 100, 205. Durch die Verwendung von Bauteilen 201 auf Basis von BiCMOS oder HF-CMOS kann ein erster Integrationsschritt vollzogen werden. Die Steuerschaltung 112, welche abhängig von der gewünschten Modulation des Sendesignals 103 beispielsweise in Form einer PLL, Fractionalen PLL oder gebrochen rationalen PLL realisiert sein kann, lässt sich als digitale Schaltungskomponente mit den integrierten Hochfrequenzschaltungsteilen auf einem gemeinsamen IC 201 integrieren. Nach außen hin weist dieses IC lediglich eine Hochfrequenzschnittstelle 204 zum Anschluss einer oder mehrerer Antennen 104, eine analoge Schnittstelle 202 zum Auslesen der niederfrequenten Zwischenfrequenzsignale sowie eine digitale
Schnittstelle 203 zur Steuerung und Parametrierung des Chips auf. Bedingt durch den Verzicht auf GaAs als Halbleitermaterial verschlechtern sich die Eigenschaften eines solchen Systems im Vergleich zum Aufbau der Figur 1 sowohl im Hinblick auf das Eigenrauschen der Halbleiterschaltungskreise als auch im Hinblick auf den maximal erzeugbaren Sendepegel, was beides zu einem reduzierten Bereich der durch das System erfassbaren Amplitudenunterschiede des reflektierten Echosignals führt.
Figur 3 zeigt einen weiteren Integrationsschritt. Im Baustein 301 sind neben den Hochfrequenzschaltkreisen 102 und der Steuerschaltung 112 auch die Schaltkreise zur Analog-Digitalwandlung 108 integriert. Das auf diese Weise definierte IC 301 ermöglicht einen radikal vereinfachten Systemaufbau, der durch die verwendete Halbleitertechnologie zu reduzierten Bausteinkosten führt. Darüber hinaus sind integrierte Schaltungen 201, 301 auch im Gehäuse herstellbar, wodurch ein kostenintensives Halbleiterbonding im Fertigungsablauf entfallen kann. Sind von Seiten der Halbleiterbauteile signifikante Kosteneinsparungen durch den Wechsel der Technologie, den vereinfachten Systemaufbau sowie die
kostengünstigere Fertigung darstellbar, so bringen die extremen Anforderungen im Bereich der Füllstandmessung technische Herausforderungen mit sich, welche zu überwinden sind, um die Verwendung hochintegrierter Chips (RSOC) in
industriellen Füllstandmessgeräten zu ermöglichen. Schlüssel zur Lösung der beschriebenen Problematik ist die Erkenntnis, dass im Gegensatz zu den Zielmärkten Automobil und Automation im Bereich der Füllstandmessung regelmäßig von statischen oder extrem langsam veränderlichen Reflexionsobjekten ausgegangen werden kann. Figur 4A zeigt vergleichend einen ersten beispielhaften Betriebsablauf bei einem Füllstandradarmessgerät 101 und Figur 4B zeigt einen typischen Betriebsablauf bei einem Radarmessgerät 100 gemäß einer Ausführungsform der Erfindung. Bei dem Betriebsablauf der Figur 4A wird die von der Antenne 104 abgestrahlte Frequenz 401 während eines Messdurchlaufes typischerweise linear von einer Startfrequenz fO hin zu einer Stopfrequenz fl durchmoduliert. Da dieser
Betriebsmodus auf eine Vermessung statischer Ziele mit gleichzeitig hohen
Anforderungen an die Unterdrückung von Rauscheinflüssen hin optimiert wurde, wird dieser Frequenzsweep 402 sehr langsam durchgeführt. Typische
Größenordnungen für die Sweepzeit T 403 liegen im Bereich von 1ms bis hin zu 5 ms. Die Radarchips 201, 301 werden von den Halbleiterherstellern vorrangig zur Beobachtung mobiler Ziele entwickelt. Über die Steuerungsschnittstelle 203, 303 kann demzufolge lediglich ein Betriebsmodus mit einem oder mehreren unmittelbar aufeinanderfolgenden Einzelsweeps 404, 405, 406 angesteuert werden. Die Zeitdauer TO 407 eines solchen Einzelsweeps ist um Größenordnungen kleiner als diejenige bei den bisherigen Radargeräten. Typische Werte für die Zeitdauer TO 407 liegen im Bereich von wenigen Mikrosekunden bis hin zu einigen 100 Mikrosekunden. Ein Betrieb des Radargerätes mit einem einzigen solchen Sweep führt systembedingt daher zu einer Anhebung des Rauschpegels um typischerweise 20 bis 30 dB. Zudem besteht das Problem, dass die Echosignale aufeinanderfolgende Sweeps 404, 405, 406 nicht in der dafür notwendigen Geschwindigkeit auf Echos hin untersucht werden können. Die neuen Radargeräte 100 weisen daher eine Rauschpegelreduktionseinrichtung oder -einheit 206, 303 auf, deren Funktionsweise anhand der Figuren 5 und 6 näher erläutert werden soll. Es sei an dieser Stelle daraufhingewiesen, dass die
Rauschpegelreduktionseinheit 206, 303 Teil des Auswerteprozessors 109 sein kann, und auf diesem durch Softwareroutinen umgesetzt werden kann. Es kann aber auch vorgesehen sein, die Rauschpegelreduktionseinheit 206, 303 mittels eines oder mehrerer programmierbarer Logikbausteine (GAL, FPGA) oder durch einen spezialisierten ASIC direkt als Hardwareschaltung zu realisieren. Figur 5 zeigt einen weiteren beispielhaften Betriebsablauf. Das Radarmessgerät 100 strahlt eine Sequenz von Einzelsweeps 404, 405, 406 in Richtung der
Füllgutoberfläche 105 ab, und empfängt im Wesentlichen zeitgleich die
digitalisierten Echosignale 207, 304. Die daraus entstehenden digitalisierten
Zwischenfrequenzsignale 207, 304 werden in der Rauschpegelreduktionseinheit 206, 303 zunächst in einem Speicherbereich abgelegt. Nach Abschluss der
Hochfrequenzmessung zum Zeitpunkt 501 werden die im Speicher liegenden Daten 601 zunächst logisch gruppiert, und zwar derart, dass die während eines
Einzelsweeps 404, 405, 406 erfassten Daten zu einer Gruppe A, B, ...
zusammengefasst werden. Die Mittelungseinheit 206, 303 berechnet aus diesen Teilgruppen einen resultierenden Mittelungsvektor ZF (602), indem der
arithmetische Mittelwert 604 für die einzelnen Samples 603 ermittelt wird. Es kann vorgesehen sein, dass der Radarbaustein 201, 301 derart parametriert wird, dass die Anzahl der abgesendeten Sweeps N 404, 405, 406 gleich einer Potenz der Zahl zwei ist. Die für jede zu ermittelnde Stelle 604, 605, 606 notwendige Division durch N kann dann in besonders effizienter Weise durch Anwendung einer Schiebeoperation in einem digitalen Rechensystem realisiert werden. Das resultierende ZF-Signal 602 kann entsprechend den bekannten Verfahren weiter verarbeitet werden, also insbesondere durch FFT in eine Echokurve umgesetzt werden, und auf Echos und deren Position hin untersucht werden. Durch die Mittelung reduziert sich der Rauschpegel im ZF-Signal 602, was die Verarbeitung extrem kleiner
Reflexionssignale erst ermöglicht. Es kann vorgesehen sein, die Parametrierung der Radarchips 201, 301 derart vorzusehen, dass die Dauer einer Kaskade von
Einzelsweeps 404, 405, 406 im Wesentlichen der Zeitspanne T 403 aktueller Füllstandmessgeräte entspricht. Durch den Wechsel der Halbleitertechnologie von GaAs hin zu SiGe / CMOS kann jedoch nicht davon ausgegangen werden, dass diese Messzeit 501 zu ähnlich niedrigem Systemrauschen führt wie bei bestehenden Messgeräten 101. Ein weiterer Aspekt der Erfindung sieht daher einen erweiterten oder alternativen Mechanismus zur Mittelung vor, um eine weitere Absenkung des Rauschpegels zu erreichen. Da im Umfeld der Zweileitertechnik ein Betrieb leistungshungriger Radarkomponenten stets den Einsatz einer Energiemanagementeinheit notwendig macht, wird das Verfahren nach Figur 7 auch diesem Aspekt gerecht. Der modifizierte Messablauf beginnt im Startzustand 701 mit deaktiviertem
Radarchip. Im Schritt 702 wird der Radarchip 201, 301 aktiviert. Dies kann durch Einschalten der Versorgungsspannung des Chips und / oder ggf. durch Schreiben einer entsprechenden Parametersequenz über die Schnittstelle 203, 305 erfolgen. Im Schritt 703 wird vom Radarchip zumindest eine Sequenz 404, 405, 406 an Sweeps abgesendet, wieder empfangen und zu einem Zwischenfrequenzsignal verarbeitet, welches von einer Rauschpegelreduktionseinheit 206, 303 ggf. unter Hinzuziehen eines A/D- Wandlers 108 erfasst wird. Im Schritt 704 wird der Radarchip 201 , 301 wieder deaktiviert, um Energie zu sparen. Im Schritt 705 werden die erfassten Zwischenfrequenzwerte 601, 603 von der Rauschpegelreduktionseinheit 206, 303 entsprechend dem Verfahren der Figur 6 in ein erstes gemitteltes
Zwischenfrequenzsignal 602 umgesetzt. Im Schritt 706 wird überprüft, ob ein vorgebbares Rauschunterdrückungsniveau bereits erreicht worden ist. Ist dem nicht der Fall, so wird im Schritt 707 zunächst überprüft, ob genügend Energie im Sensor und hier insbesondere in der Netzteileinheit 110 vorhanden ist, um eine weitere Radarsignalerfassungssequenz entsprechend Figur 5 abzusetzen. Für den Fall eines Energiedefizits wird zunächst im Schritt 708 verharrt, bis genügend Energie vorhanden ist. Danach beginnt der Sensor mit dem Schritt 702 damit, weitere Echosignale zu erfassen. Sobald genügend Echokurven gemittelt worden sind, kann im Schritt 706 festgestellt werden, dass ein vorgegebenes
Rauschunterdrückungsniveau erreicht worden ist. Der Sensor geht im Schritt 709 dazu über, aus der aus mehreren Zyklen 702 bis 705 gebildeten resultierende
Mittelungskurve 602 nach bekannten Verfahren eine Echokurve zu ermitteln. Im Schritt 710 wird ebenfalls nach bekannten Verfahren das Füllgutecho und dessen Position innerhalb des Behälters 113 ermittelt. Der auf diese Weise gewonnene Messwert wird im Schritt 711 nach außen hin in analoger und/oder digitaler Weise bereitgestellt. Der Messdurchgang endet im Zustand 712. Aus dem beschriebenen Ablauf heraus wird ersichtlich, dass im Rahmen der Verwendung hochintegrierter RSOC's innerhalb eines Füllstandmessgerätes im Allgemeinen eine kontinuierliche Überwachung und Steuerung des Energieniveaus im Sensor notwendig wird. Die Netzteileinheit 110 kann hierzu modifiziert werden, und den Prozessor 109 direkt anweisen, den Radarchip 201, 301 mit entsprechenden Parametriersequenzen in einen energiesparenden Zustand zu versetzen. Es kann auch vorgesehen sein, dass der Prozessor 109 diese Steuerung selbst übernimmt. Es kann ferner vorgesehen sein, dass der Radarchip 109 einen Temperatursensor aufweist, der vom Prozessor ausgelesen wird. Bei Erreichen einer vorgebbaren Maximaltemperatur, ggf. unter Berücksichtigung der aktuellen Umgebungstemperatur und unter Berücksichtigung ggf. vorgegebener Grenztemperaturen aufgrund von Explosionsschutzanforderungen kann der Prozessor den Radarchip auch bei Vorhandensein eines ausreichenden Energieniveaus deaktivieren, um die Temperatur innerhalb des Bausteins 201, 301 zu senken. Auch dieser Aspekt kann applikationsspezifisch für eine Verwendung der RSOC's im Füllstandsensor implementiert werden.
Figur 8 zeigt eine weitere Ausfuhrungsform eines Füllstandmessgeräts 100. Der Sensor 801 weist wiederum zumindest einen Radarchip 301 auf, welcher in SiGe oder CMOS - Technologie realisiert ist. Die maximal erzeugbare Sendeleistung ist in dieser Technologie prinzipiell geringer als bei den bislang verwendeten GaAs - Bausteinen. Durch die höhere Integrationsdichte ist es aber möglich, ggf. mehrere Sendekanäle 804, 805 und/oder mehrere Empfangskanäle 806 auf einem Radarchip zu realisieren. Es kann auch vorgesehen sein, mehrere Sende- und/oder
Empfangskanäle 804, 805, 806 durch den Einbau mehrerer Radarchips 301 zu verwirklichen, was aufgrund der im Vergleich zu bislang bekannten Radarsystemen 101 dramatisch reduzierten Systemkosten dennoch wirtschaftlich sein kann. Ein Aspekt der Erfindung ist nun, zumindest zwei der Sendekanäle 804, 805 und/oder Empfangskanäle 806 durch eine Signalpegelerhöhungseinrichtung oder -einheit 802 miteinander zu verknüpfen. Im Beispiel der Figur 8 werden gerade zwei Sendekanäle 804, 805 mit Hilfe eines inversen Wilkinson-Teilers zu einem resultierenden
Sendesignal 807 kombiniert. Die beiden Sendekanäle 804, 805 müssen durch Vorgabe entsprechender Steuerbefehle 808 derart angesteuert werden, dass beide Sendesignale während eines Messzyklus 404, 405 aktiv sind. Über die Sende- Empfangsweiche 803 wird das kombinierte Signal 807 mit nahezu doppelter
Leistung an die Antenne weitergeleitet. Durch die beschriebene Maßnahme kann erreicht werden, dass das Sendesignal einen Pegel erreicht, der gleich oder größer dem Pegel des Sendesignals bekannter Füllstandsensoren 101 ist. Der in Figur 8 dargestellte Wilkinson-Teiler kann alternativ durch einen in
Mikrostreifenleitungstechnik realisierten Balun ersetzt werden, wobei die
Ansteuerung 808 dann derart erfolgt, dass die beiden Sendesignale 804, 805 gerade mit 90° Phasenversatz erzeugt werden. Es kann auch vorgesehen sein, die Sende- und Empfangsweiche 803 entfallen zu lassen, und das Füllstandmessgerät mit getrennten Sende- und Empfangsantennen zu realisieren. Es kann ergänzend oder alternativ vorgesehen sein, bei Vorhandensein mehrerer Empfangskanäle die reflektierten Signale mit mehreren Kanälen zu erfassen, und die
Signalpegelerhöhungseinheit auf der Seite der digitalen Signalverarbeitung in Software oder programmierbarer Logik zu realisieren. Figur 9 zeigt eine Anwendung der Erfindung im Rahmen eines die Topologie eines Füllguts erfassenden Füllstandmessgerätes 100. Der Radarchip 109 besitzt mehrere mit Antennen 902 verbundene Sende- und /oder Empfangskanäle. Der
Steuerungsprozessor 109 besitzt eine Rauschpegelreduktionseinheit 303, welche während mehrerer Messzyklen 404, 405, 406 die von den Empfangskanälen im RSOC 301 umgesetzten Echosignale mittelt. Auf diese Weise wird das Rauschen der Signale reduziert. Ist dieses unter einen vorgebbaren Wert gefallen, werden die rauschreduzierten Signale an eine Strahlformungseinheit 903 weitergeleitet, welche in Verbindung mit Algorithmen zur digitalen Strahlformung die Topologie einer Schüttgutoberfläche 105 ermitteln kann.
Figur 10 zeigt eine Weiterentwicklung mit einem hochintegrierten RSOC 1001, welcher die Funktionseinheiten des Radarchips 301 mit der Funktionalität eines Rechenwerks 1002 kombiniert. Innerhalb des Rechenwerks 1002 wird eine
Rauschpegelreduziereinheit 303 implementiert, welche die
halbleitertechnologiebedingten Defizite in Bezug auf das Rauschen kompensiert. Um der Vorgabe begrenzter Leitung gerecht zu werden, wird eine modifizierte
Netzteileinheit 1003 vorgesehen, welche einen größeren Energiespeicher vorsieht als bisherige Netzteileinheiten 110. Somit kann die RSOC - Einheit 1001 über mehrere Sweeps 405, 406, 407 und ggf. mehrere Messzyklen 713 hinweg durchgehend aktiviert sein, und erst nach Ermittlung eines Messwertes deaktiviert werden. Die Speicherinhalte der Mittelungseinheit 303 gehen im deaktivierten Zustand verloren, der aktuelle Messwert kann von der Netzteileinheit 1003 dennoch nach außen hin signalisiert werden. Figur 11 zeigt eine weitere Ausführungsform eines Füllstandmessgeräts 100.
Zwischen der Prozessoreinheit 109 und dem Radarchip 301 wird hier ein Low- Power-FPGA 1101 vorgesehen, welcher während eines Zeitraums mit aktivem Radarchip 301 mit einem externen Betriebstakt versorgt wird, und somit die Funktionalität der Rauschpegelreduktionseinheit 303 umsetzen kann. Bei einer Mittelung 713 über mehrere Messzyklen hinweg kann der Prozessor 109 in einen energiesparenden Zustand wechseln, das Verfahren wird vom Low-Power-FPGA umgesetzt. Während ggf. notwendiger Pausen 708 wird dem FPGA lediglich die Taktversorgung entzogen, was dessen Leistungsaufnahme massiv reduziert, die teilgemittelten Messwerte 601, 603 jedoch im Speicher des FPGA erhält. Figur 12 zeigt ein die Topologie erfassendes Füllstandmessgerät 100 entsprechend dem Schema der Figur 9. Es unterscheidet sich jedoch von der zuvor dargestellten Variante durch den Einbau einer Vielzahl an Radarchips 301, was zu einer
Vergrößerung der Apertur der effektiv wirksamen Antenne nach Abschluss der digitalen Strahlformung und somit zu einer verbesserten Abbildungsqualität des Messgerätes beiträgt.
Somit wird ein Füllstandmessgerät mit wenigstens einem preisgünstigen integrierten Radarchip bereitgestellt, welches eine Vorrichtung zur Erhöhung des Signal-Rausch- Verhältnisses dieser Bausteine aufweist, eine Vorrichtung zur Verringerung des Energieverbrauchs dieser Bausteine und/oder eine Vorrichtung zur Begrenzung der Erwärmung der Schaltkreise.
Ein Kerngedanke der Erfindung kann darin gesehen werden, dass das
Füllstandmessgerät zur Füllstand- und/oder Topologieerfassung zumindest einen Radarbaustein (Radarsystem on Chip) aufweist, wobei der Radarbaustein zumindest einen integrierten Analog-Digital- Wandler zum Bereitsteilen digitalisierter
Zwischenfrequenzsignale aufweist, und wobei das Füllstandmessgerät zumindest eine Rauschpegelreduktionseinrichtung und/oder eine
Signalpegelerhöhungseinrichtung und/oder eine Energiemanagementeinrichtung aufweist.
Fig. 13 zeigt ein Flussdiagramm eines Verfahrens gemäß einer Ausführungsform der Erfindung. In Fig. 1301 erzeugt jeder einer Vielzahl von Sendekanälen ein hochfrequentes Sendesignal, das jeweils ausgesendet wird. In Schritt 1302 werden die entsprechenden Empfangssignale von mehreren Empfangskanälen empfangen. Diese Schritte können von einem Radarsystem-on-chip durchgeführt werden. In Schritt 1303 wird das Signal-Rausch- Verhältnis eines oder sämtlicher
Empfangssignale erhöht, indem die Ergebnisse mehrerer, zeitlich hintereinander durchgeführter Messungen gemittelt werden. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass die digitalisierten Zwischenfrequenzsignale der hintereinander durchgeführten Messungen gemittelt werden. Jede Messung wird durchgeführt, indem das
Sendesignal eine Frequenzrampe durchläuft. In Schritt 1304 wird festgestellt, dass das Messergebnis verbesserungswürdig ist und in Schritt 1305 werden zwei oder mehrere der Sendekanäle miteinander kombiniert, um die Leistung des
resultierenden kombinierten Sendekanals zu erhöhen.
Ergänzend sei daraufhingewiesen, dass„umfassend" und„aufweisend" keine anderen Elemente oder Schritte ausschließt und die unbestimmten Artikel„eine" oder„ein" keine Vielzahl ausschließen. Ferner sei darauf hingewiesen, dass
Merkmale oder Schritte, die mit Verweis auf eines der obigen Ausfuhrungsbeispiele beschrieben worden sind, auch in Kombination mit anderen Merkmalen oder Schritten anderer oben beschriebener Ausfuhrungsbeispiele verwendet werden können. Bezugszeichen in den Ansprüchen sind nicht als Einschränkungen anzusehen.
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