Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
FILLER-CONTAINING POLYMER DISPERSION, METHOD FOR ITS PRODUCTION AND ITS USE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2000/040629
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a filler-containing polymer dispersion which contains inorganic filler particles and particles of at least one synthetic organic polymer. The ratio of the particle size of the filler particles to the particle size of the polymer particles is 1.1:1 to 20:1. The invention also relates to the production and to the use thereof, for example in adhesive or surface coating agents.

Inventors:
PAVEZ ARANGUIZ ROBERTO (CL)
Application Number:
PCT/EP1999/010151
Publication Date:
July 13, 2000
Filing Date:
December 21, 1999
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
HENKEL KGAA (DE)
HENKEL CHILE SA (CL)
PAVEZ ARANGUIZ ROBERTO (CL)
International Classes:
C08F2/24; C08F2/44; C08F263/04; C08F291/00; C08K3/00; C08K5/00; C08L101/00; C09D17/00; C09D151/00; C09D201/00; C09J151/00; C09J201/00; (IPC1-7): C08F292/00; C08L51/10; C08F291/00; C08L51/00; C09D151/00; C09J151/00
Foreign References:
GB2035342A1980-06-18
US4272424A1981-06-09
EP0718329A11996-06-26
US3884871A1975-05-20
Download PDF:
Claims:
Patentanspriiche
1. Füllstoffhaltige Polymerdispersion, die Wasser, Partikel mindestens eines organi schen oder mindestens eines anorganischen Füllstoffs oder deren Gemisch (Füll stoffpartikel), und Partikel mindestens eines synthetischen organischen Polymeren das in Gegenwart mindestens einer Sorte von Füllstoffpartikeln polymerisiert wur de (Polymerpartikel) enthält, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis der Teil chengröße der Füllstoffpartikel zur Teilchengröße der Polymerpartikel 1,1 : 1 bis 20 : 1 beträgt.
2. Füllstoffhaltige Polymerdispersion nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Polymerpartikel einen Durchmesser (d50) von 0,03 bis 0,5, um aufweisen.
3. Füllstoffhaltige Polymerdispersion nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich net, daß als anorganischer Füllstoff Kreide (CaCO3), Gips (CaS04) als Anhydrit, Halbhydrat oder Dihydrat, Quarzmehl, Kieselgel, Titandioxid, Talk, Schichtsilikat, Bariumsulfat oder Baryt enthalten ist.
4. Füllstoffhaltige Polymerdispersion nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge kennzeichnet, daß als organischer Füllstoff Füllstoffpartikel enthaltend Polyvinyla cetat oder Copolymere von Polyvinylacetat mit einem oder mehreren polymerisier baren Verbindungen, Polystyrol, Polyethylen, Polypropylen, Wachse, Polybutylen, Polybutadien, Copolymere von Butadien und Styrol, Polyacrylnitril, Harze, Po lyacrylatester oder Polymethacrylatester oder Silylgruppenhaltige Polymere eu halten sind.
5. 4 Füllstoffhaltige Polymerdispersion nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge kennzeichnet, daß mindestens ein wasserlösliches organisches Polymeres mit einem Molekulargewicht von mehr als 600 und einem HLBWert von mindestens 15 ent halten ist.
6. Füllstoffhaltige Polymerdispersion nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge kennzeichnet, daß mindestens ein ionisches Tensid mit einem HLBWert von 1 bis 10 enthalten ist.
7. Füllstoffhaltige Polymerdispersion nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge kennzeichnet, daß mindestens ein nichtionisches Tensid mit einem HLBWert von 13 bis 20 enthalten ist.
8. Füllstoffhaltige Polymerdispersion nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge kennzeichnet, daß sie 10 bis 70 Gew.% eines nicht wasserlöslichen organischen Po lymeren, 5 bis 55 Gew.% Füllstoffpartikel, 0,05 bis 0,5 Gew.% eines nichtionischen Tensids mit einem HLBWert von 13 bis 20, 0,01 bis 0,1 Gew.% eines ionischen Tensids mit einem HLB Wert von 1 bis 10, 0,05 bis 10 Gew.% eines wasserlöslichen organischen Polymeren mit einem Molekulargewicht von mehr als 600 und einem HLB Wert von mehr als 15, 24,89 bis 84,89 Gew.% Wasser und 0 bis 30 Gew.% weitere Zusatzstoffe enthält.
9. Verfahren zur Herstellung einer fiillstoffhaltigen Polymerdispersion, dadurch ge kennzeichnet, daß mindestens ein radikalisch polymerisierbares Monomeres unter Verwendung eines Polymerisationsinitiators einer Emulsionspolymerisation in wäßriger Phase unterworfen wird, wobei die wäßrige Phase Füllstoffpartikel min destens eines dispergierten Füllstoffs mit einer Partikelgröße (d50) von 0,01 bis 0,5 um, mindestens ein wasserlösliches organisches Polymeres mit einem Molekular gewicht von mehr als 600 und einem HLBWert von mehr als 15 enthält.
10. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die wäßrige Phase ein ionisches Tensid enthält.
11. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die wäJ3rige Phase ein nichtionisches Tensid enthält.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß ein wasserlöslicher Polymerisationsinitiator verwendet wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß es in mindestens zwei aufeinanderfolgenden Stufen durchgeführt wird, wobei in einer er sten Stufe eine Dispersion enthaltend f) mindestens ein ionisches Tensid mit einem HLBWert von 1 bis 10 oder ein nichtionisches Tensid mit einem HLBWert von 13 bis 20 oder ein Gemisch aus zwei oder mehr davon, g) mindestens einen anorganischen Füllstoff mit einer Partikelgröße (5i ; 0) von 0,01 bis 0,5 pm, h) mindestens einen Polymerisationsinitiator und i) mindestens ein wasserlösliches organisches Polymeres mit einem Mole kulargewicht von mehr als 600 und einem HLBWert von mehr als 15 hergestellt wird, die Dispersion auf eine Temperatur von 70 bis 90 °C gebracht und anschließend in einer zweiten Stufe j) mindestens ein radikalisch polymerisierbares Monomeres zugegeben und polymerisiert wird.
14. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugabe der anorga nischen Füllstoffpartikel vor der Zugabe des Polymerisationsinitiators erfolgt.
15. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die in der wäßrigen Pha se dispergierten Füllstoffpartikel mit einem oder mehreren Monomeren voremul giert werden.
16. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Voremulsion Poly merisationsinitiatoren portionsweise zugegeben werden.
17. Füllstoffhaltige Polymerdispersion, dadurch gekennzeichnet, daß sie nach einem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 8 bis 15 hergestellt wird.
18. Klebstoff oder Oberflächenbeschichtungsmittel, dadurch gekennzeichnet, daß die ser mindestens eine füllstoffhaltige Polymerdispersion nach einem der Ansprüche I bis 7 oder 16, oder eine nach einem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 8 bis 15 hergestellte füllstoffhaltige Polymerdispersion enthält.
Description:
Füllstoffhaltige Polymerdispersion, Verfahren zu deren Herstellung und deren Verwendung Die Erfindung betrifft eine füllstoffhaltige Polymerdispersion, die organische oder anorga- nische Füllstoffpartikel und Partikel wenigstens eines synthetischen organischen Polyme- ren enthält, wobei das Verhältnis der Teilchengröße der Füllstoffpartikel zur Teilchengröße der Polymerpartikel 1,1 : 1 bis 20 : 1 beträgt.

Polymerpartikel mit einem Durchmesser von etwa 0,01 bis etwa 30 pm spielen eine große Rolle in vielen Bereichen der Kunststofftechnik. Besonders im Bereich der Verklebung von Gegenständen oder der Beschichtung von Oberflächen werden häufig Klebstoffe oder Beschichtungsmittel eingesetzt, die Polymerpartikel in dieser Größe enthalten. Beispielhaft für den Anwendungsbereich sind die dekorative Oberflächenbeschichtung in Form von Lackierungen oder sonstigen Überzügen, sowie die Verklebung von zwei Oberflächen mit gleichen oder unterschiedlichen Eigenschaften mit Klebstoffen, wie sie häufig in der Ver- bindungstechnik zum Tragen kommt.

Die genannten Polymerpartikel werden in der Regel durch Polymerisation olefinisch unge- sättigter Monomerer hergestellt, deren Eigenschaften durch die Polymerisation von Gemi- schen verschiedener Monomerer, beispielsweise in der Co-oder Terpolymerisation, verän- dert werden können. Die veränderten Eigenschaften eines einzelnen Polymerpartikels übertragen sich in der Regel als kollektive Eigenschaft auf eine mit Hilfe solcher Polymer- partikel hergestellte Oberflächenbeschichtung oder Verklebung. Kollektive Eigenschaften, die häufig einer anwendungsabhängigen Modifizierung unterworfen werden, sind bei- spielsweise Härte, Elastizität sowie insbesondere im Bereich von Klebstoffanwendungen, Klebestärke, offene Zeit oder Anfangshaftung. Ebenfalls eine hohe Bedeutung besitzen bestimmte Eigenschaften des zur Herstellung des Überzugs oder der Verklebung eingesetzten Mittels, beispielsweise des Oberflächenbe- schichtungsmittels oder des Klebstoffs. In diesem Zusammenhang werden in Abhängigkeit von der gewünschten Anwendung häufig die Viskosität, das Fließverhalten oder der Rest- monomergehalt modifiziert.

Oft werden zur Modifizierung der genannten Eigenschaften einer Oberflächenbeschichtung oder einer Verklebung einem Polymerpartikel enthaltenden Oberflächenbeschichtungs- mittel oder einem solchen Klebstoff, anorganische oder organische Füllstoffe zugesetzt, die, im Falle anorganischer Füllstoffe, den Anteil an organischem Polymermaterial in der Beschichtung reduzieren und damit zu größerer Härte der Beschichtung sowie Schonung von Umwelt und Rohstoffen, aufgrund eines geringeren Gehalts an organischen Polyme- ren, beitragen. Organische Füllstoffe können beispielsweise einer Polymerdispersion be- stimmte kombinierte Eigenschaften der darin enthaltenen Füllstoff-und Polymerpartikel verleihen.

Während Abmischungen von Polymerpartikeln und Füllstoffen im Bereich der Oberflä- chenbeschichtung häufig zu stumpfen und rauhen Oberflächen führen, wirken sie sich bei Klebstoffen jedoch häufig dergestalt aus, daß die Klebkraft und die Elastizität von Klebe- verbindungen stark reduziert wird. Darüber hinaus trägt die Anwesenheit von Füllstoffen in Polymerdispersionen oft zu einer Verringerung der Anfangsklebkraft bei.

Insbesondere im Bereich der hochwertigen Anwendungen von Oberflächenbeschichtungen und Verklebungen, wie Hochglanzlackierungen oder Verklebungen im Papier-oder Mö- belbereich, machen sich solche Effekte drastisch bemerkbar. Häufig wird beispielsweise eine signifikante Verringerung der abschließenden Klebkraft auf Holz festgestellt, die zu- dem von einer reduzierten Anfangshaftung begleitet wird.

Die EP-A 0 392 065 betrifft polymerumhüllte Füllstoffpartikel, bei denen ein Füllstoffkerri mit einer Hülle eines hydrophoben Polymeren überzogen wird. Zur Herstellung solcher polymerumhüllten Partikel wird ein Monomeres in Gegenwart von Füllstoffpartikeln und einem amphiphilen Polymeren in wäßriger Dispersion polymerisiert. Die Druckschrift ent- hält keine Lehre zur Herstellung fiillstoffhaltiger Polymerdispersionen, in denen die Füll- stoffpartikel und die Polymerpartikel im wesentlichen nebeneinander vorliegen.

Die DE-OS 22 43 687 betrifft ein Klebemittel, insbesondere zur Herstellung von Wellpap- pe. Die Druckschrift beschreibt zwar eine Polymerdispersion, in der Polymerteilchen und mineralische Teilchen zusammen vorliegen und gibt Größenbereiche für die jeweiligen Teilchen an. Eine Lehre bezüglich des Größenverhältnisses der Teilchen im Sinne des vor- liegenden Textes wird in dieser Druckschrift jedoch nicht gegeben.

Es war demnach eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, den oben genannten Nachteilen der aus dem Stand der Technik bekannten Gemische aus Polymerpartikeln und Füllstoffen abzuhelfen. Insbesondere war es eine Aufgabe der Erfindung, eine füllstoffhaltige Poly- merdispersion zur Verfügung zu stellen, welche die Vorteile der aus dem Stand der Tech- nik bekannten Abmischungen von Polymerpartikeln und Füllstoffen unter Vermeidung der aus dem Stand der Technik bekannten Nachteile aufweist.

Eine besondere Aufgabe der vorliegenden Erfindung bestand demnach darin, eine füll- stoffhaltige Polymerdispersion zur Verfügung zu stellen, die zur Herstellung hochwertiger Oberflächenbeschichtungen oder Verklebungen eingesetzt werden kann.

Weiterhin war es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine füllstoffhaltige Polymer- dispersion zur Verfügung zu stellen, die als Klebstoff mit hoher Klebkraft, insbesondere auf Holz, einsetzbar ist.

Eine weitere Aufgabe der Erfindung bestand darin, eine füllstoffhaltige Polymerdispersion zur Verfügung zu stellen, die einen geringen Restmonomergehalt aufweist.

Weiterhin bestand eine Aufgabe der Erfindung darin, einen Klebstoff zur Verfiigung u stellen, der eine ausreichende offene Zeit aufweist, sowie über hohe Anfangshaftung und eine niedrige Viskosität bei einem ausgezeichneten Fließverhalten verfügt.

Eine weitere Aufgabe der Erfindung bestand darin, ein Verfahren zur Herstellung solcher füllstoffhaltiger Polymerdispersionen zur Verfügung zu stellen.

Gelöst werden die oben genannten Aufgaben durch eine füllstoffhaltige Polymerdispersi- on, die organische oder anorganische Füllstoffpartikel und Partikel wenigstens eines syn- thetischen organischen Polymeren das in Gegenwart der Füllstoffpartikel polymerisiert wurde enthält, wobei das Verhältnis der Teilchendurchmesser der Füllstoffpartikel zum Teilchendurchmesser der Polymerpartikel 1,1 : 1 bis 20 : 1 beträgt.

Gegenstand der Erfindung ist daher eine füllstoffhaltige Polymerdispersion, die Wasser, Partikel mindestens eines organischen oder mindestens eines anorganischen Füllstoffs oder deren Gemisch (Füllstoffpartikel), und Partikel mindestens eines synthetischen organi- schen Polymeren das in Gegenwart mindestens einer Sorte von Füllstoffpartikeln polyme- risiert wurde (Polymerpartikel) enthält, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis der Teilchengröße der Füllstoffpartikel zur Teilchengröße der Polymerpartikel 1,1 : 1 bis 20 : 1 beträgt Es wurde festgestellt, daß sich mit Hilfe solcher Polymerdispersionen Oberflächenbe- schichtungsmittel und Oberflächenbeschichtungen, sowie Klebstoffe und Klebeverbindun- gen erhalten lassen, welche in bezug auf offene Zeit, Klebkraft und Anfangshaftung mit Beschichtungen ohne Füllstoffgehalt mindestens vergleichbar sind, aber den aus dem Stand der Technik bekannten füllstoffhaltigen Systemen überlegen sind. Die erfindungs- gemäßen, füllstoffhaltigen Polymerdispersionen zeigen zudem in der Regel eine geringere Viskosität und ein besseres Fließverhalten als die aus dem Stand der Technik bekannten, in bezug auf Polymergehalt und Füllstoffgehalt vergleichbaren Systeme.

Ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Herstellung solcher füllstoffhaltiger Polymerdisper- sionen zeichnet sich gegenüber den aus dem Stand der Technik bekannten Polymerisdti- onsverfahren zudem dadurch aus, daß es die Polymerisationszeit gegenüber vergleichbaren <BR> <BR> <BR> Systemen verkürzt, eine einfachere Temperaturkontrolle ermöglicht und zu Polymerdisper- sionen falot, die gegenüber Polymerdispersionen, die gemäß aus dem Strand der Technik bekannten Polymerisationsverfahren hergestellt wurden, einen reduzierten Gehalt an Restmonomeren aufweisen.

Gegenstand der Erfindung ist daher eine fullstoffhaltige Polymerdispersion, die Wasser, Partikel eines organischen oder anorganischen Füllstoffs (Füllstoffpartikel), oder eines Gemischs aus zwei oder mehr organischen oder anorganischen Füllstoffen oder ein Ge- misch aus zwei oder mehr davon, und Partikel mindestens eines synthetischen organischen Polymeren das in Gegenwart des Füllstoffs oder der Füllstoffe polymerisiert wurde (Poly- merpartikel) enthält, wobei das Verhältnis der Teilchengröße der Füllstoffpartikel zur Teil- chengröße der Polymerpartikel 1,1 : 1 bis 20 : 1 beträgt.

Die erfindungsgemäße Polymerdispersion enthält also entweder eine Sorte anorganischer Füllstoffpartikel oder eine Sorte organischer Füllstoffpartikel oder zwei oder mehr ver- schiedene Sorten anorganischer Füllstoffpartikel oder zwei oder mehr verschiedene Sorten organischer Füllstoffpartikel oder eine Sorte anorganischer Füllstoffpartikel und zwei oder mehr verschiedene Sorten organischer Füllstoffpartikel oder eine Sorte organischer Füll- stoffpartikel und oder zwei oder mehr verschiedene Sorten anorganischer Füllstoffpartikel oder zwei oder mehr verschiedene Sorten anorganischer Füllstoffpartikel und zwei oder mehr verschiedene Sorten organischer Füllstoffpartikel.

Im Hinblick auf organische Polymerpartikel in der erfindungsgemäßen Dispersion unter- scheiden sich die organischen Füllstoffpartikel und die (ebenfalls organi- schen) Polymerpartikel dahingehend, daß die organischen Polymerpartikel in Gegenwart der Füllstoffpartikel entstehen, die Polymerisation der Polymerpartikel also in Gegenwart der Füllstoffpartikel abläuft. Der erfindungsgemäße Effekt wird dabei auch dann erzielt, wenn organische Füllstoffpartikel und Polymerpartikel im wesentlichen die gleiche Mo- nomerzusammensetzung aufweisen. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weisen organische Füllstoffpartikel und Polymerpartikel jedoch eine unterschiedliche Mo- nomerenzusammensetzung auf.

Unter den Begriffen"Teilchengröße"oder"Partikelgröße", die im Rahmen des vorliegen- den Textes synonym benutzt werden, wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung der üblicherweise als"d50"bezeichnete Wert verstanden, d. h., der Wert bei dem etwa 50 % der Partikel einen kleineren Durchmesser und etwa 50 % der Partikel einen größeren Durchmesser aufweisen. Zur Bestimmung dieses Werts eignen sich grundsätzlich alle Par- tikelmeßverfahren, beispielsweise Meßverfahren, die auf dem Prinzip der Lichtbeugung ruhen. Die im Rahmen der vorliegenden Erfindung angegebenen Daten für Teilchengrößen beziehen sich auf Messungen mit dem Gerät MASTERSIZER X, von der Firma Malvem Instruments, Herrsching, Deutschland, (Version 1.2b). Die Funktionsweise dieses Appara- tes beruht auf der Beugung eines Lichtstrahles, indem die Partikelgröße mit dem Beu- gungswinkel in Zusammenhang gebracht wird.

Weitere Verfahren zur Bestimmung von Teilchengrößen sind beispielsweise die Granulo- metrie, bei der in einem geeigneten Dispersionsmittel eine gleichmäßige Aufschlämmung einer kleinen Menge des zu untersuchenden Pulvers hergestellt wird und diese dann der Sedimentation ausgesetzt wird. Aus dem nach dem Stokes-Gesetz gegebenen Zusammen- hang zwischen Größe und Dichte der als kugelförmig angenommenen Teilchen und ihrer Sinkgeschwindigkeit kann über den zeitlichen Verlauf der Sedimentation auf die prozen- tuale Verteilung der Komgrößen geschlossen werden. Weitere Methoden zur Bestimmung der Teilchengröße sind die Mikroskopie, Elektronenmikroskopie, Siebanalyse, Sedimenta- tionsanalyse, Bestimmung der Dichte der Oberfläche und dergleichen.

Unter dem Begriff"Polymerpartikel"werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung dis- pergierte Partikel eines im wesentlichen wasserunlöslichen synthetischen organischen Po- lymeren, das in Gegenwart eines anorganischen oder organischen Füllstoffpartikels oder eines Gemischs aus zwei oder mehr solcher Füllstoffpartikel, wie oben beschrieben, poly- merisiert wurde, verstanden.

Als Füllstoffpartikel eignen sich im Rahmen der vorliegenden Erfindung alle organische ? oder anorganischen Partikel, die eine Partikelgröße (gemäß der oben genannten Definition) von etwa 0,033 bis etwa 10 um, beispielsweise etwa 0,05 bis etwa 5 pm, oder etwa 0,1 bis etwa 4 Hm, oder 0,2 bis etwa 311m, oder etwa 0,5 bis etwa 1,0 Rm aufweisen. Zur Klassifi- zierung der Partikelgröße wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung auf die Größe der Primärpartikel abgestellt.

Unter einem"Primärpartikel"wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung ein Partikel verstanden, der aufgrund von primären ionischen oder kovalenten Kräften, beispielsweise in Form eines Kristallgitters, zusammengehalten wird. Im Unterschied zu den Primärparti- keln werden als"Sekundärpartikel"Agglomerate von zwei oder mehr Primärpartikeln ver- standen, die aufgrund von schwachen ionischen oder anderen auf Polarität beruhenden Kräften an den Außenflächen oder Korngrenzen der Primärpartikel aneinander haften und unter geringem Energieaufwand, beispielsweise durch eine einfache mechanische Disper- sion und/oder durch Zugabe eines Dispergiermittels, das die Aufspaltung der Partikel durch Beseitigung oder Verminderung der zwischen den Primärpartikeln bestehenden schwachen Bindungskräfte bewirkt.

Als Füllstoffpartikel eignen sich im Rahmen der vorliegenden Erfindung beispielsweise anorganische Stoffe, die gegenüber dem mindestens einen organischen Polymeren sowie während des Herstellungsprozesses der füllstoffhaltigen Polymerdispersion unter den dort herrschenden Reaktionsbedingungen inert sind. Beispiele für geeignete anorganische Ma- terialien sind Aluminiumsilikate, beispielsweise Andalusit, Sillimanit, Kyanit, Mullit, Py- rophyllit oder Imogolit. Weiterhin geeignet sind Verbindungen auf der Basis von Natriu- maluminium-oder Calciumsilikaten. Ebenfalls geeignet sind Mineralien wie Kieselerde, Quarzmehl, Kieselgel, Bariumsulfat, Metalloxide wie Zinkoxid, Titandioxid, Zeolithe, Kaophilit, Leucit, Kalifeldspat, Biotit, die Gruppe der Soro-, Cyclo-, Ino-, Phyllo-und Tectosilikate, die Gruppe der löslichen oder schwer löslichen Sulfate, wie Gips, Anhydrit oder Schwerspat, sowie Calciummineralien wie Talkum oder Kreide (CaC03). Die ge- nannten anorganischen Materialien können im Rahmen der vorliegenden Erfindung ein- zeln, d. h. als einzige Art von Füllstoffpartikeln eingesetzt werden. Es ist jedoch ebensogut möglich, ein Gemisch aus zwei oder mehr der genannten Füllstoffpartikel einzusetzen.

Weiterhin sind als Füllstoffpartikel im Rahmen der vorliegenden Erfindung organische Füllstoffpartikel geeignet, in deren Gegenwart die Polymerisation der Polymerpartikel ab- laufen kann. Geeignete organische Füllstoffpartikel sind beispielsweise Polyvinylacetat und Copolymere von Polyvinylacetat mit einem oder mehreren polymerisierbaren Verbin- dungen, Polystyrol, Polyethylen, Polypropylen, Wachse wie Polyethylenwachs, Polybuty- len, Polybutadien, Copolymere von Butadien und Styrol, Polyacrylnitril, Harze wie Kolo- phoniumharz oder Kohlenwasserstoffharze, Polyacrylatester oder Polymethacrylatester mit linearen oder verzweigten aliphatischen, aromatischen oder cycloaliphatischen Alkoholen wie Methanol, Ethanol, Propanol, Isopropanol, den isomeren Butanolen und höheren Ho- mologen der genannten Alkohole mit bis zu etwa 22 C-Atomen, Cyclohexanol, Benzylal- kohol und dergleichen, Polydialkylmaleinate wie Dibutylmaleinat und deren Copolymere oder Silylgruppen-haltige Polymere wie Polyvinylsilane oder Copolymere von Vinylsilan mit einem oder mehreren der genannten Monomeren.

In einer bevorzugten Ausfiihrungsform der Erfindung enthalten die organischen Füllstoff- partikel als organischer Füllstoff Füllstoffpartikel Polyvinylacetat oder Copolymere von Polyvinylacetat mit einem oder mehreren polymerisierbaren Verbindungen, Polystyrol, Polyethylen, Polypropylen, Wachse, Polybutylen, Polybutadien, Copolymere von Butadien und Styrol, Polyacrylnitril, Harze, Polyacrylatester oder Polymethacrylatester oder Silyl- gruppen-haltige Polymere. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform bestehen die organischen Füllstoffpartikel aus den genannten Polymeren.

Im Rahmen einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung enthält die füllstoffhaltige Polymerdispersion weniger als fünf verschiedene Sorten von Füllstoffpartikeln, beispiels- weise vier, drei oder zwei verschiedene Sorten. In einer weiteren Ausfiihrungsform der vorliegenden Erfindung enthält die erfindungsgemäße Polymerdispersion nur eine Sorte von Füllstoffpartikeln.

Die im Rahmen der vorliegenden Erfindung einsetzbaren Füllstoffpartikel können glatte, rauhe oder poröse Oberflächen aufweisen. Im Rahmen einer bevorzugten Ausführungs- form weisen Füllstoffpartikel eine rauhe oder eine poröse Oberfläche auf. Im Rahmen einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind in der erfindungsge- mäßen fiillstoffhaltigen Polymerdispersion Partikel von Kreide (CaCO3), Gips (CaS04) als Anhydrit, Halbhydrat oder Dihydrat, Quarzmehl, Kieselgel, Titandioxid, Quarzmehl, Talk, oder ein Schichtsilikat als Füllstoff enthalten.

In einer weiteren bevorzugten Ausfiihrungsform der Erfindung enthält die erfindungsge- mäße füllstoffhaltige Dispersion als Füllstoffpartikel Kreide (CaCO3) oder Gips (CaS04) oder ein Gemisch von Füllstoffpartikeln enthaltend Kreide und Gips. In einer besonders bevorzugten Ausfuhrungsform sind als Füllstoffpartikel Kreidepartikel enthalten.

Die füllstoffhaltige Polymerdispersion enthält Polymerpartikel bestehend aus einem orga- nischen Polymeren oder einem Gemisch aus zwei oder mehr organischen Polymeren.

Als organische Polymere eignen sich alle organischen Polymeren, die durch radikalische Polymerisation olefinisch ungesättigter und radikalisch polymerisierbarer Monomere er- hältlich sind.

Zur Herstellung der Polymerpartikel eignen sich insbesondere olefinisch ungesättigte Mo- nomere, die einer Emulsionspolymerisation zugänglich sind. Geeignete Polymere sind bei- spielsweise Vinylester-Polymere, deren monomerer Grundbaustein ein Vinylester einer linearen oder verzweigten Carbonsäure mit etwa 2 bis etwa 10 C-Atomen darstellt.

Die Vinylester-Polymeren werden nicht nur als Homopolymere oder Copolymere von Vinylester-Monomeren eingesetzt, in einer weiteren bevorzugten Ausfuhrungsform der Erfindung wird als organisches Polymeres ein Copolymeres von Vinylacetat und Ethylen (EVA-Copolymeres) eingesetzt.

Weitere geeignete organische Polymere entstammen der Gruppe der Styrol-Butadien Kautschuke (SBR). Solche Kautschuke werden durch Copolymerisation von Styrol und Butadien hergestellt und enthalten die beiden Monomere in der Regel in einem Gewichts- verhältnis von etwa 23,5 zu 76,5 oder etwa 40 zu 60. Die SBR werden üblicherweise durch Emulsionspolymerisation in Wasser hergestellt.

Eine weitere geeignete Gruppe von Polymeren sind die Polyvinylacetate (PVAC). Die Po- lyvinylacetate stellen thermoplastische Polymere des Vinylacetats dar. Die Polymerisation erfolgt in der Regel durch Suspensions-oder Emulsionspolymerisation.

Eine weitere geeignete Gruppe von Polymeren stellen die Polyethylenhomo-und Copoly- mere dar. Eine radikalische Polymerisation von Ethylen wird beispielsweise im Rahmen der Hochdruckpolymerisation zu LDPE bei Drücken von etwa 1.400 bis 3.500 bar unter Temperaturen von 150 bis 350 °C durchgeführt. Die Reaktion wird dabei durch Sauerstoff oder Peroxide gestartet. Als Comonomere eignen sich lineare oder verzweigte a, ß- ungesättigte Olefine.

Eine weitere Gruppe von geeigneten Polymeren stellen die Polyacrylsäureester oder die Polymethacrylsäureester oder die Copolymere aus Acrylsäureestern und Methacrylsäuree- stern davon. Gegebenenfalls können die genannten Polymere einen Gehalt an freier Säure aufweisen, der bis 20-25 ml 0,1 n KOH-Lösung entspricht.

Ein weiteres geeignetes Polymeres ist das Polyvinylidenchlorid. Das Polymere wird vor- zugsweise durch Emulsionspolymerisation von 1,1-Dichlorethylen erhalten. Besonders geeignet sind Copolymere von 1,1-Dichlorethylen mit Acrylaten, Methacrylaten, Vinylchlorid oder Acrylnitril.

Ein weiteres geeignetes Polymeres ist das Polyvinylidenfluorid. Das Polymere läßt sich durch Polymerisation von Vinylidenfluorid erhalten und kann beispielsweise durch Copo- lymerisation mit geeigneten Monomeren wie Ethylen, Acrylnitril, Acrylatestern, Methacrylatestern und dergleichen in bezug auf chemische und mechanische Eigenschaf- ten angepaßt werden.

Ebenfalls geeignet sind die Polyvinylchloride, wie sie im Rahmen der Suspensionspolyme- risation (S-PVC) der Mikro-Suspensionspolymerisation oder der Emulsionspolymerisation (E-PVC) erhältlich sind.

Die genannten Polymeren können im Rahmen der vorliegenden Erfindung in der erfin- dungsgemäßen füllstoffhaltigen Polymerdispersion sowohl einzeln als auch im Gemisch aus zwei oder mehr davon, vorliegen.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung enthält die füllstoffhaltige Polymerdispersion als Polymerpartikel Polyvinylacetat oder Polyacrylat, insbesondere Polybutylacrylat oder ein Gemisch aus Polyvinylacetat und Polyacrylat.

Je nach gewünschten Eigenschaften der Polymerpartikel und der Art der Herstellung kann der Anteil an Füllstoff an der gesamten Polymerdispersion zwischen etwa 5 und etwa 55 Gew.-% betragen. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung liegt der Anteil zwischen etwa 5 und etwa 50 Gew.-%, beispielsweise zwischen etwa 10 und etwa 35 Gew.-%. In weiteren bevorzugten Ausführungsformen kann der Gehalt an Füllstoffparti- keln bei etwa 15,20,25 oder 30 Gew.-% oder einem dazwischen liegenden Wert liegen.

Gegebenenfalls kann die erfindungsgemäße füllstoffhaltige Polymerdispersion noch min- destens ein wasserlösliches organisches Polymeres mit einem Molekulargewicht von mehr als etwa 600 und einem HLB-Wert von mindestens 15, beispielsweise mehr als etwa 16 oder mehr als etwa 17 oder mehr als etwa 18, enthalten. Dies ist insbesondere dann bevor- zugt, wenn als Füllstoffpartikel zumindest teilweise anorganische Füllstoffpartikel in der erfindungsgemäßen Polymerdispersion vorliegen.

Eine als wasserlösliches organisches Polymeres geeignete Verbindung ist beispielsweise Polyvinylalkohol, der bis zu etwa 99 %, beispielsweise zu etwa 70 bis etwa 95 % rodera wa 80 bis etwa 88 %, hydrolysiert sein kann, wobei die Essigsäuregruppen der Kette durch OH-Gruppen ersetzt sind, die vorzugsweise statistisch über die gesamte Polymerkette ver- teilt sind.

Der Polyvinylalkohol weist vorzugsweise einen Polymerisationsgrad von mehr als 100, insbesondere von mehr als etwa 2 000 auf. Besonders gute Ergebnisse lassen sich bei- spielsweise mit Polyvinylalkohol mit einem Polymerisationsgrad von etwa 1 000 bis etwa 2 000 erzielen.

Der Polyvinylalkohol weist vorzugsweise einen HLB-Wert von mindestens etwa 19 oder mindestens etwa 20 auf, beispielsweise etwa 21 bis etwa 26, z. B. etwa 22 bis etwa 24.

Geeignete Polyvinylalkohole sind beispielsweise unter der Bezeichnung Mowiwol 40/88, Mowiwol 26/88, Mowiwol 8/88 oder Mowiwol 4/88 von der Fa. Clariant erhältlich.

Weitere im Rahmen der vorliegenden Erfindung liegende wasserlösliche organische Poly- mere bestehen beispielsweise aus den Celluloseethern, Carboxymethylcellulosen, Hy- droxyethylcellulosen, Casein, Natrium-oder Kaliumalginaten, Polyurethanen usw.

In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung beträgt das Verhältnis der mittleren spe- zifischen Oberfläche von organischem Polymeren zu organischen oder anorganischen Füll- stoffpartikeln etwa 5 : 1. Die den anorganischen Füllstoffen entsprechende spezifische Ge- samtoberfläche beträgt, bezogen auf die organischen wasserlöslichen Polymeren, bei der erfindungsgemäßen Dispersion etwa 5 % bis etwa 35 % der Gesamtoberfläche der Disper- sion.

In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung erhöhen die Füllstoffe die mittlere spezi- fische Gesamtoberfläche der Dispersion.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung enthält die füllstoffhaltige Polymerdispersion mindestens ein ionisches Tensid mit einem HLB-Wert von 1 bis 10. In einer bevorzugten Ausfiihrungsform der Erfindung weist das ionische Tensid ein Moleku- largewicht von weniger als etwa 600 auf.

Es können hierbei anionische, kationische oder ampholytische Tenside, oder Gemische aus zwei oder mehr davon, enthalten sein. Beispiele für geeignete anionische Tenside sind Al- kylsulfate, insbesondere solche mit einer Kettenlänge von etwa 8 bis etwa 18 C-Atomen, Alkyl-und Alkarylethersulfate mit etwa 8 bis etwa 18 C-Atomen im hydrophoben Rest und 1 bis etwa 10 Ethylenoxid (EO) oder Propylenoxid (PO) Einheiten, oder deren Ge- misch, im hydrophilen Teil des Moleküls, Sulfate, insbesondere Alkylsulfonate, mit et- wa 8 bis etwa 18 C-Atomen, Alkylarylsulfonate mit etwa 8 bis etwa i 8 C-Atomen, Tauri- de, Ester und Halbester der Sulfobernsteinsäure mit einwertigen Alkoholen oder Alkylphe- nolen mit 4 bis etwa 15 C-Atomen, die gegebenenfalls mit 1 bis etwa 20 EO-Einheiten ethoxyliert sein können, Alkali-und Ammoniumsalze von Carbonsäuren, beispielsweise von Fettsäuren oder Harzsäuren mit etwa 8 bis etwa 32 C-Atomen oder deren Gemischen, Phosphorsäurepartialester und deren Alkali-und Ammoniumsalze.

In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden als anionische Tenside Al- kyl-oder Alkarylphosphate oder Alkyl-oder Alkarylsulfate mit etwa 8 bis etwa 22 C- Atomen im organischen Rest, Alkylether-oder Alkaryletherphosphate oder Alkylether- oder Alkarylethersulfate mit etwa 8 bis etwa 22 C-Atomen im Alkyl-bzw. Alkarylrest und 1 bis etwa 10 EO-Einheiten, oder ein Gemisch aus zwei oder mehr davon, eingesetzt.

Im Rahmen einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird als anionisches Tensid ein Alkyl-oder Alkarylsulfate mit etwa 8 bis etwa 22 C-Atomen im organischen Rest oder ein Alkylether-oder Alkarylethersulfat mit etwa 8 bis etwa 22 C-Atomen im Alkyl-bzw. Z- karylrest und 1 bis etwa 10 EO-Einheiten, oder ein Gemisch aus zwei oder mehr davon, eingesetzt. Beispiele für kationische Tenside sind Salze von primären, sekundären oder tertiären Fet- taminen mit etwa 8 bis etwa 24 C-Atomen mit Essigsäure, Schwefelsäure, Salzsäure oder Phosphorsäuren, quatemäre Alkyl-und Alkylbenzolammoniumsalze, insbesondere solche, deren Alkylgruppen etwa 6 bis etwa 24 C-Atome aufweisen, insbesondere die Halogenide, Sulfate, Phosphate oder Acetate, oder Gemische aus zwei oder mehr davon, Alkylpyridini- um-, Alkylimidazolinium-oder Alkyloxazolidiniumsalze, insbesondere solche, deren Al- kylkette bis zu etwa 18 C-Atome aufweist, beispielsweise die Halogenide, Sulfate, Phos- phate oder Acetate, oder Gemische aus zwei oder mehr davon.

Beispiele für ampholytische Tenside sind langkettig substituierte Aminosäuren wie N- Alkyl-di (aminoethyl) glycin oder N-Alkyl-2-aminopropionsäuresalze, Betaine, wie N- (3- acylamidopropyl)-N, N-dimethylammoniumsalze mit einem C8-lg-Acylrest oder Alkylimi- dazoliumbetaine.

In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung werden die folgenden anionischen Tenside eingesetzt : die Alkalisalze, insbesondere das Na-Salz der Ci2/ 4- Fettalkoholethersulfate, Alkylphenolethersulfate, insbesondere deren Alkali-oder NH4- Salze, Na-n-Dodecylsulfat, Di-K-Ölsäuresulfonat (Cls), Na-n-alkyl-(Cl0Cl3)- benzolsulfonat, Na-2-Ethylhexylsulfat, NH4-Laurylsulfat (C8/14), Na-Laurylsulfat (Cl2/, 4), Na-Laurylsulfat (Cl2X16), Na-Laurylsulfat (Cl2/ls), Na-Cetylstearylsulfat (Cl6/l8), Na- Oleylcetylsulfat (Cl6/X8), Sulfobernsteinsäuremonoester-di-Na-Salz, Fettalkoholsulfo- succinat-di-Na-Salz, Dialkylsulfosuccinat-Na-Salz oder Di-Na-Sulfosuccinamat oder Ge- mische aus zwei oder mehr davon.

Wenn die erfindungsgemäße Polymerdispersion ionische Tenside enthält, so sind sie in einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung in einer Menge von bis zu etwa I Gew.-% oder weniger, beispielsweise bis zu etwa 0,8 Gew.-% oder etwa 0,5 Gew.-%, oder weniger, bezogen auf die gesamte Dispersion, enthalten. Gegebenenfalls können auI ? geringere Mengen an ionischem Tensid enthalten sein, beispielsweise bis zu etwa 0,2 Gew.-% oder darunter, beispielsweise etwa 0,1 Gew.-%, 0,05 Gew.-% oder 0,02 Gew.-%.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform beträgt das Verhältnis von ionischem Tensid zu organischem wasserlöslichem Polymerem etwa 0,1 % bis etwa 3,0 %.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform enthält die füllstoffhaltige Polymerdisper- sion mindestens ein nichtionisches Tensid mit einem HLB-Wert von 13 bis 20. In einer bevorzugten Ausfiihrungsform der Erfindung weist das nichtionische Tensid ein Moleku- largewicht von weniger als etwa 600 auf.

Beispiele für nichtionische Tenside sind Alkylpolyglykolether, vorzugsweise solche mit etwa 8 bis etwa 20 EO-Einheiten und Alkylresten mit etwa 8 bis etwa 20 C-Atomen, Al- kylarylpolyglykolether, vorzugsweise solche mit etwa 8 bis etwa 40 EO-Einheiten und etwa 8 bis etwa 20 C-Atomen in den Alkyl-oder Arylresten, Ethylenoxid/Propylenoxid (EO/PO)-Blockcopolymere, vorzugsweise solche mit etwa 8 bis etwa 40 EO-bzw. PO- Einheiten, Additionsprodukte von Alkylaminen mit Alkylresten von etwa 8 bis etwa 22 C- Atomen mit Ethylenoxid oder Propylenoxid, Fett-und Harzsäuren mit etwa 6 bis etwa 32 C-Atomen, Alkylpolyglykoside mit linearen oder verzweigten, gesättigten oder ungesät- tigten Alkylresten mit im Mittel etwa 8 bis etwa 24 C-Atomen und einem Oligoglykosi- drest mit etwa I bis etwa 10 Hexose-oder Pentoseeinheiten im Mittel oder Gemische aus zwei oder mehr davon, Naturstoffe und deren Derivate wie Lecithin, Lanolin oder Sarko- sin, polare Gruppen enthaltende lineare Organo (poly) siloxane, insbesondere solche mit Alkoxygruppen mit bis zu etwa 10 C-Atomen und bis zu etwa 20 EO-oder PO-Gruppen.

In einer bevorzugten Ausfdhrungsfonn der Erfindung enthält die erfindungsgemäße Poly- merdispersion als nichtionisches Tensid beispielsweise Nonylphenolethoxylate, Octylphe- <BR> <BR> <BR> nolethoxylate, C X 2,, 4-Fettalkoholethoxylate, Oleylcetylethoxylate, C 16/ s-<BR> <BR> <BR> <BR> <BR> Fettalkoholethoxylate, Cetylstearylethoxylate, ethoxylierte Triglyceride, Sorbitanmonolav rat, Sorbitanmonooleat, Sorbitan-20EO-monooleat, Sorbitan-20EO-monostearat oder ein Gemisch aus zwei oder mehr davon.

Wenn die erfindungsgemäße Polymerdispersion nichtionische Tenside enthält, so sind sie in einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung in einer Menge von bis zu etwa 1 Gew.-% oder weniger, beispielsweise bis zu etwa 0,8 Gew.-% oder etwa 0,5 Gew.-%, oder weniger, bezogen auf die gesamte Dispersion, enthalten. Gegebenenfalls können auch ge- ringere Mengen an nichtionischem Tensid enthalten sei, beispielsweise bis zu etwa 0,2 Gew.-% oder darunter, beispielsweise etwa 0,1 Gew.-%, 0,05 Gew.-% oder 0,02 Gew.-%.

In einer weiteren bevorzugten Ausfuhrungsform beträgt das Verhältnis von nichtionischem Tensid oder nichtionischen Tensiden zu organische wasserlöslichen Polymeren (bezogen auf das Gewicht) etwa 0,01 bis etwa 1,0 %. Das Verhältnis von nichtionischem Tensid oder nichtionischen Tensiden zu anionischem Tensid oder anionischen Tensiden (bezogen auf das Gewicht) beträgt in einer bevorzugten Ausftihrungsform der Erfindung etwa 5 : 1 bis etwa 1 : 5, beispielsweise etwa 3 : 1 bis etwa 1 : 3 oder etwa 2 : 1 bis etwa 1.2. In einer bevor- zugten Ausführungsform der Erfindung liegt das Gewichtsverhältnis von nichtionischem Tensid zu anionischem Tensid bei etwa 1,2 : 1 bis etwa 1 : 1,2 oder bei etwa 1 : 1.

In einer weiteren bevorzugten Ausfuhrungsform der Erfindung enthält die Dispersion bis zu etwa 30 Gew.-%, bezogen auf die gesamte Dispersion, an Zusatzstoffen. Zu den Zusatz- stoffen zählen beispielsweise Stabilisatoren, Entschäumer, Antioxidantien, Photostabilisa- toren, Pigmentverteiler, Füllstoffe, pH-Regler, Weichmacher und dergleichen.

Als Weichmacher geeignet sind beispielsweise Ester wie Abietinsäureester, Adipinsäureester, Azelainsäureester, Benzoesäureester, Buttersäureester, Essigsäureester, Ester höherer Fettsäu- ren mit etwa 8 bis etwa 44 C-Atomen, Ester OH-Gruppen tragender oder epoxidierter Fettsäu- ren, Fettsäureester und Fette, Glykolsäureester, Phosphorsäureester, Phthalsäureester, von 1 bis 12 C-Atomen enthaltenden linearen oder verzweigten Alkoholen, Propionsäureester, Se- <BR> <BR> <BR> bacinsäureester, Sulfonsäureester, Thiobuttersäureester, Trimellithsäureester, Zitronensäuree- ster, sowie Gemische aus zwei oder mehr davon. Besonders geeignet sind die asymmetrischen, Ester der difunktionellen, aliphatischen Dicarbonsäuren, beispielsweise das Veresterungspro- dukt von Adipinsäuremonooctylester mit 2-Ethylhexanol (Edenol DOA, Fa. Henkel, Düssel- dorf).

Ebenfalls als Weichmacher geeignet sind die reinen oder gemischten Ether monofunk- tioneller, linearer oder verzweigter C4-16-Alkohole oder Gemische aus zwei oder mehr ver- schiedenen Ethern solcher Alkohole, beispielsweise Dioctylether (erhältlich als Cetiol OE, Fa.

Henkel, Düsseldorf).

In einer weiteren bevorzugten Ausfiihrungsform werden als Weichmacher endgruppenver- schlossene Polyethylenglykole eingesetzt. Beispielsweise Polyethylen-oder Polypropy- lenglykoldi-C,-alkylether, insbesondere die Dimethyl-oder Diethylether von Diethylen- glykol oder Dipropylenglykol, sowie Gemische aus zwei oder mehr davon.

Die erfindungsgemäße Dispersion kann, wenn eine Verwendung als Klebstoff vorgesehen ist, bis zu etwa 10 Gew.-% an üblichen Tackifiem enthalten. Als Tackifier geeignet sind bei- spielsweise Harze, Terpen-Oligomere, Cumaron-/Inden-Harze, aliphatische, petrochemische Harze und modifizierte Phenolharze Die erfindungsgemäße Dispersion kann bis zu etwa 2 Gew.-%, vorzugsweise etwa l Gew.-% an UV-Stabilisatoren enthalten. Als UV-Stabilisatoren besonders geeignet sind die sogenann- ten Hindered Amine Light Stabilisators (HALS).

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist die füllstoffhaltige Polymerdispersion etwa 10 bis 70 Gew.-% eines organischen Polymeren in Form von Polymer- partikeln, 5 bis 55 Gew.-% Füllstoffpartikel, -0,05 bis 0,5 Gew.-% eines nichtionischen Tensids mit einem HLB-Wert von 13 bis 20, -0,01 bis 0,1 Gew.-% eines ionischen Tensids mit einem HLB-Wert von 1 bis 10, -0,05 bis 10 Gew.-% eines wasserlöslichen organischen Polymeren mit ei- nem Molekulargewicht von mehr als 600 und einem HLB-Wert von mehr als 15, sofern anorganische Füllstoffpartikel in der Polymerdispersion vor- liegen, 24,89 bis 84,89 Gew.-% Wasser und -0 bis 30 Gew.-% weitere Zusatzstoffe auf.

Wenn die erfindungsgemäße Polymerdispersion ausschließlich organische Füllstoffpartikel aufweist, kann trotzdem ein wasserlösliches organisches Polymeres mit einem Molekular- gewicht von mehr als 600 und einem HLB-Wert von mehr als 15 zusammen mit den ent- sprechenden weiteren Verbindungen in der Dispersion vorliegen. Es ist bei ausschließlich organischen Füllstoffen jedoch zur Erzielung des erfindungsgemäßen Effekts nicht unbe- dingt notwendig ein wasserlösliches organisches Polymeres einzusetzen. Sofern ein was- serlösliches organisches Polymeres mit einem Molekulargewicht von mehr als 600 und einem HLB-Wert von mehr als 15 zusammen mit einem organischen Füllstoff oder einem Gemisch aus zwei oder mehr organischen Füllstoffen eingesetzt werden soll, so kann die eingesetzte Menge an wasserlöslichem organischem Polymeren mit einem Molekularge- wicht von mehr als 600 und einem HLB-Wert von mehr als 15 in der Regel geringer sein als bei einer vergleichbaren Menge an anorganischem Füllstoff.

In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird die füllstoffha- ge Polymerdispersion durch Emulsionspolymerisation hergestellt. Unter"Emulsionspoly- merisation"wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung ein Verfahren zur Polymerisation verstanden, bei dem in Wasser unlösliche oder schlecht lösliche Monomere mit Hilfe von Emulgatoren in Wasser emulgiert und unter Verwendung wasserlöslicher Initiatoren poly- merisiert werden. Geeignete Verfahren zur Emulsionspolymerisation werden beispielswei- se in"Comprehensive Polymer Chemistry", 4,171-218, Elias (5. Auflage), 2,93ff. Ency- clopaedia of Polymer Science and Engineering, 12,512ff. oder Encyclopaedia of Polymer Science and Technology, 5,801ff. beschrieben. Weitere geeignete Referenzen sind bei- spielsweise aus den dem Fachmann bekannten lexikalischen Nachschlagewerken Ull- mann's Enzyklopädie der technischen Chemie, Houben-Weyl (E20,218-268) oder Kirk- Othmer bekannt. Auf die genannten Literaturstellen wird hiermit ausdrücklich Bezug ge- nommen und die Offenbarung der genannten Stellen wird als Bestandteil der Offenbarung des vorliegenden Textes betrachtet.

Während die aus dem Stand der Technik bekannten füllstoffhaltigen Polymerdispersionen in der Regel eine Zugabe des Füllstoffs zu der bereits fertigen Polymerdispersion beinhal- ten, liegen die Füllstoffpartikel beim erfindungsgemäßen Verfahren bereits vor Beginn der Polymerisation der Monomeren in einer Dispersion in Form ihrer Primärpartikel vor.

In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird die Dispersion der Füllstoffpartikel so durchgeführt, daß gegebenenfalls vorliegende Agglomerate von Füll- stoffpartikeln wenigstens weitgehend, d. h., zu wenigstens etwa 80 oder 90 Gew.-%, in ihre Primärpartikel aufgetrennt werden. In der Regel wird diese Aufspaltung in die Primär- partikel durch das Vorliegen von Emulgatoren bzw. Dispergatoren wie sie in der Emulsi- ons-bzw. Suspensionspolymerisation eingesetzt werden, begünstigt. Es ist jedoch auch jede andere Form von Zerlegung eventueller Füllstoffpartikel-Agglomerate in die Primär- partikel im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens möglich. Hierzu zählt beispiels- weise die Zerteilung von Agglomeraten mittels Ultraschall, einem Flotationsverfahren oder elektrokinetischen Vorgängen.

Die füllstoffhaltige Polymerdispersion wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung durch Emulsionspolymerisation hergestellt. Zu diesem Zweck wird vorzugsweise zunächst eine Dispersion der Füllstoffpartikel in Wasser erzeugt.

Dabei wird beispielsweise zunächst eine wäßrige Lösung eines ionischen Tensids herge- stellt, wobei als ionisches Tensid vorzugsweise dasjenige Tensid eingesetzt wird, das im Anschluß auch bei der Emulsionspolymerisation Verwendung findet.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird zunächst eine wäßrige Lösung eines organischen wasserlöslichen Polymeren mit einem Molekulargewicht von mindestens etwa 600 und einem HLB-Wert von mindestens etwa 15 hergestellt.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann auch zunächst eine wäßrige Lösung hergestellt werden, die sowohl ein ionisches Tensid als auch ein wasser- lösliches Polymeres mit einem Molekulargewicht von mindestens etwa 600 und einem HLB-Wert von mindestens etwa 15 aufweist.

Im Anschluß an die Herstellung der genannten Lösungen wird im Rahmen einer bevor- zugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung die Dispersion der Füllstoffpartikel erzeugt. Hierzu werden die Füllstoffpartikel in einer der oben genannten Lösungen disper- giert, wobei die Dispersion wird so lange gerührt wird, bis eine möglichst weitgehende Verteilung gegebenenfalls vorliegender Füllstoffagglomerate erzielt wurde. In Zweifels- fällen, beispielsweise beim Einsatz eines neuen Füllstoffs zu dem noch keine experimen- telle Erfahrung vorliegt, läßt sich die Dispersion der Füllstoffpartikel und die Verteilung eventuell vorliegender Agglomerate einfach durch mehrere aufeinanderfolgende Messun- gen der Größenverteilung während der Dispersion verfolgen. Eine Zerteilung in die Pri- märpartikel liegt dann vor, wenn sich die Partikelgrößenverteilung in zwei aufeinanderfol- genden Messungen nicht mehr oder nur noch geringfügig ändert. Gegebenenfalls kann die Zerteilung der Agglomerate durch Beeinflussung der Temperatur, der Rührgeschwindig- keit oder den eingesetzten Emulgator oder ein Gemisch aus zwei oder mehr Emulgatoren beeinflußt werden. Die Effekte der vorgeschlagenen Maßnahmen lassen sich auf einfachste Weise durch die Messung der Partikelgrößenverteilung kontrollieren und für den EinzelfaZ optimieren.

Wenn eine geeignete Dispersion von Füllstoffpartikeln vorliegt, so wird anschließend mit der Emulsionspolymerisation fortgefahren. Hierzu wird beispielsweise ein Polymerisati- onsinitiator in der Dispersion gelöst, die Dispersion auf eine geeignete Temperatur ge- bracht und die Polymerisationsreaktion durch Zutropfen von Monomerem in Gang ge- bracht. Anstelle dieser Vorgehensweise ist jedoch auch jede andere Vorgehensweise ge- eignet, mit deren Hilfe sich die Emulsionspolymerisation in der Füllstoffpartikeldispersion durchführen läßt.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann auch eine die Mono- <BR> <BR> <BR> <BR> meren oder das Monomerengemisch und die Füllstoffdispersion enthaltende Voremulsion nach dem oben beschriebenen Verfahren hergestellt werden. Diese Voremulsion, die gege- benenfalls einen Polymerisationsinitiatoren enthält, kann tropfenweise oder portionsweise bei einer für die Polymerisationsreaktion geeigneten Temperatur hinzugefügt werden.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist demnach auch ein Verfahren zur Herstellung einer füllstoffhaltigen Polymerdispersion, bei dem mindestens ein radikalisch polymeri- sierbares Monomeres unter Verwendung eines Polymerisationsinitiators einer Emulsi- onspolymerisation in wäßriger Phase unterworfen wird, wobei die wäßrige Phase Füll- stoffpartikel mindestens eines dispergierten Füllstoffs mit einer Partikelgröße (d50) von 0,01 bis 0,5 pm, mindestens ein wasserlösliches organisches Polymeres mit einem Mole- kulargewicht von mehr als 600 und einem HLB-Wert von mehr als 15 und mindestens ein ionisches Tensid enthält. Geeignete ionische Tenside sind diejenigen, die bereits im Rah- men des vorliegenden Textes aufgezählt wurden.

In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung enthält die wäßrige Phase zusätzlich ein nichtionisches Tensid, wobei geeignete nichtionische Tenside bereits im Rahmen des vorliegenden Textes beschrieben wurden.

In einer weiteren bevorzugten Ausfiihrungsform der Erfindung wird im Rahmen des Ver- fahrens zur Herstellung der erfindungsgemäßen Polymerdispersion ein wasserlöslicher Polymerisationsinitiator verwendet, insbesondere Peroxoverbindungen organischer oder anorganischer Säuren.

Als Polymerisationsinitiatoren geeignet sind wasserlösliche Initiatoren wie tert.- Butylhydroperoxid, Natriumperoxodisulfat, Peroxodischwefelsäure, Cumolhydroperoxid, Wasserstoffperoxid, Natrium-oder Kaliumpercarbonat ; Azoverbindugen wie Diazoiso- buttersäuredinitril oder Benzoylperoxid. Ebenfalls geeignet sind Redoxinitiatoren, d. h., Systeme die aus Oxidations-und Reduktionsmitteln bestehen. Wasserlösliche Redoxi- nitiatoren enthalten in vielen Fällen Übergangsmetalle, z. B. Fe/HO (I), es können jedoch auch andere Basiskomponenten enthalten sein, z. B. die Systeme Peroxisulfa- te/Metabisulfate, Peroxisulfate/Thiosulfate oder Peroxide/Thiosulfate.

Im Rahmen einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden als Polymerisati- onsinitiatoren Natriumpersulfat, Kaliumpersulfat oder Ammoniumpersulfat eingesetzt.

Die Menge an eingesetztem Polymerisationsinitiator liegt im Rahmen der vorliegenden Erfindung in der Regel bei etwa 0,01 bis etwa 0,5 Gew.-%, bezogen auf die gesamte Dis- persion. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung liegt die gesamte einge- setzte Menge an Polymerisationsinitiator bei etwa 0,03 bis etwa 0,2 Gew.-%, beispielswei- se bei etwa 0,05 bis etwa 0,15 Gew.-%.

Die Gesamtmenge des Polymerisationsinitiators kann im Rahmen der vorliegenden Erfin- dung bereits zu Beginn der Polymerisation in der Dispersion der Füllstoffpartikel vorlie- gen. In einer bevorzugten Ausfiihrungsform der Erfindung wird der Polymerisationsinitia- tor jedoch in mindestens zwei Chargen zu unterschiedlichen Zeitpunkten der Polymerisati- onsreaktion zugegeben. So kann z. B. die Zugabe eines Teils der gesamten Menge des Po- lymerisationsinitiators vor der Monomerzugabe erfolgen, während die Zugabe der verblei- benden Restmenge portionsweise oder kontinuierlich während der Monomerzugabe, oder nach Beendigung der Monomerzugabe erfolgen kann Das erfindungsgemäße Verfahren wird in einer bevorzugten Ausfuhrungsfbrm der Erfin- dung in mindestens zwei aufeinanderfolgenden Stufen durchgeführt, wobei in einer ersten Stufe eine Dispersion enthaltend a) mindestens ein ionisches Tensid mit einem HLB-Wert von I bis 10 oder ein nichtionisches Tensid mit einem HLB-Wert von 13 bis 20 oder ein Gemisch aus zwei oder mehr davon, b) mindestens einen anorganischen Füllstoff mit einer Partikelgröße (d50) von 0,01 bis 0,5 um, c) mindestens einen Polymerisationsinitiator und d) mindestens ein wasserlösliches organisches Polymeres mit einem Mole- kulargewicht von mehr als 200 und einem HLB-Wert von mehr als 15 hergestellt wird, die Dispersion auf eine Temperatur von 70 bis 90 °C gebracht und an- schließend in einer zweiten Stufe e) mindestens ein radikalisch polymerisierbares Monomeres zugegeben und polymerisiert wird.

In einer weiteren bevorzugten Ausfuhrungsform der Erfindung erfolgt die Zugabe der or- ganischen oder anorganischen Füllstoffpartikel oder von deren Gemisch vor der Zugabe des Polymerisationsinitiators.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens liegen der organische oder der anorganische Füllstoff oder deren Gemisch vor der Polymerisation im wesentlichen in Form ihrer Primärpartikel vor. Die im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens angewandte Polymerisations- temperatur hängt von der Wahl der eingesetzten Monomeren und dem angewandten Poly- merisationsverfahren ab. Für die im Rahmen der vorliegenden Erfindung eingesetzten Mo- nomeren aus der Gruppe der Acrylate und Vinylacetat beträgt die Polymerisationstempe- ratur in einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung etwa 80 bis 90 °C.

Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung der erfindungsgemäßen füll- stoffhaltigen Polymerdispersionen in Lacken, Dispersionsfarben, Leimen, Klebstoffen, Oberflächenbeschichtungsmitteln oder sonstigen Oberflächenbeschichtungen.

Gegenstand der Erfindung ist demnach auch ein Klebstoff oder ein Oberflächenbeschich- tungsmittel, enthaltend eine erfindungsgemäße oder eine nach einem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte, füllstoffhaltige Polymerdispersion.

Die Erfindung wird nachfolgend durch Beispiele näher erläutert : Beispiele : Beispielhafte Herstellung einer füllstoffhaltigen Polyvinylacetatdispersion : 1.1 In einen Monomerbehälter wurden 200 Gramm Vinylacetatmonomeres gefüllt.

1.2 Herstellung der Katalysatorlösung In einem sauberen Plastikbehälter wurden 1,0 Gramm Ammoniumpersulfat in 3,0 <BR> <BR> <BR> Gramm Wasser aufgelöst.

1.3 Herstellung einer Vormischung In einen sauberen Behälter wurden 592,3 Gramm Wasser und 32,7 Gramm Vinol V-205 (Hersteller : Air Products, Kentucky) gefüllt. Die Mischung wurde gerührt und anschließend auf etwa 85 bis 90 °C erhitzt. Es wurde bis zur vollständigen Auflösung der Komponenten etwa 2 Stunden gerührt. Anschließend wurde abge- kühlt.

1.4 Es wurden 0,37 Gramm Natriumlaurylethersulfat und 0,12 Gramm Tergitol 15S9 (Hersteller : Union Carbide Chemicals and Elastics (Europe) S. A.) zugegeben. Die Mischung wurde einige Minuten homogenisiert und anschließend mit 100 Gramm Kreide versetzt. Hierbei wurde etwa 30 Minuten lang gerührt, um die Spaltung der Kreide in ihre Primärpartikel zu erreichen.

1.5 Zu dieser Dispersion wurden 0,09 Gramm Entschäumer gegeben.

1.6 Polymerisation : Die Vormischung wurde nun auf 80 °C aufgeheizt und 90 % der Katalysatorlösung wurden zugegeben. Das Gemisch wurde für 5Minuten durch Rühren homogenisiert.

1.7 Anschließend wurde das Vinylacetatmonomere zugegeben und mit dem Polymeri- sationsverfahren begonnen, das etwa 3,5 bis 4,0 Stunden dauerte.

1.8 Nach der Erlangung des Endproduktes wurden die physikalisch-chemischen Para- meter sowie die Endanwendung untersucht.

2. Restmonomergehalt : Eine erfindungsgemäße Dispersion wurde mit einer Dispersion verglichen, die4- diglich durch Mischen einer Polyvinylacetatdispersion mit Kreide erhalten wurde.

Beide Dispersionen waren ansonsten in ihrer Zusammensetzung identisch. Beide Dispersionen wurden gaschromatografisch auf monomeres Vinylacetat untersucht.

Die Untersuchungen wurden sowohl durch Extraktion als auch nach dem"Head- space-Verfahren"durchgeführt. Die Ergebnisse lassen sich aus Tabelle 1 entneh- men.

Tabelle 1 : Gehalt an Vinylacetat Muster Headspace Extraktion Vergleichsbeispiel 551 ppm 872 Erfindungsgemäß 28 27 3. Beispielrezepturen In der folgenden Tabelle 2 sind einige Beispielrezepturen angegeben. Die angege- benen Mengen beziehen sich auf Gewichtseinheiten.

Tabelle 2 Bestandteil Beispiel I Beispiel 2 Beispiel 3 Wasser 450 450 582 SKI--14 SK2 23, 5 23,5 36 SK3 23, 5 23, 5 NichtionischesTensid 0, 4 0, 4 0,4 AnionischesTensid 0, 4 0, 4 0,4 Entschäumer 0, 2 0, 2 0,2 Titandioxid--90 Kreide 110 165- Vinylacetat 390 335 260 Ammoniumpersulfat 1, 3 1, 3 1,3 Total 999,3 999,3 984, 3 Feststoffgehalt 55, 33 % 55,84% 41,32 pH-Wert 6, 5 6, 65- Viskosität (5/2/20) cps 38. 000 38. 000 83.000 SKI = Polyvinylalkohol, teilverseift, Hydrolysegrad 87,2-88,8 %, Acetylgehalt 10-11,4 %, Polymerisationsgrad 900, Viskosität 3,5-4,5 mPas (4% ige Lö- sung in Wasser) SK2 = Polyvinylalkohol, teilverseift, Hydrolysegrad 86,7-88,7 %, Acetylgehalt 10-11,4 %, Ester-Zahl 130-150, pH-Wert = 4,5-7 (4% ige Lösung in Wasser), Viskosität 24,5-27,5 mPas (4% ige Lösung in Wasser) SK3 = Polyvinylalkohol, teilverseift, Hydrolysegrad 87,2-88,8 %, Acetylgehalt 10-11,4 %, Polymerisationsgrad 900, Viskosität 3,5-4,5 mPas (4% ige Lö- sung in Wasser) Nichtionisches Tensid = Cl l-15 Alkohol + 9 EO Anionisches Tensid = C12-14 Fettalkohol + 2 EO-Sulfat-Natriumsalz Entschäumer= Gemisch aus Kohlenwasserstoffen und nichtionischen Tensi- den