Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
FILLING DEVICE OF A FLUID SYSTEM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2014/170381
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a filling device of a fluid conducting system of an extracorporeal blood treatment device (1), comprising the following components: a spike (12) which is adapted for connecting the only fluid connection of a medical fluid container (10) of the fluid system, and a manually operable fluid blocking mechanism which is arranged directly downstream of the spike (12) and is adapted or is provided such that when the filling device is in operation, it remains fluidically connected to the spike (12). The fluid blocking mechanism has at least one fluid outlet connection which is adapted such that a line section/pipe of the liquid conducting system, preferably of the arterial line portion of the blood purifying device, can be detachably connected thereto when the filling device is in operation.

Inventors:
HUNDERTMARK CHARLEEN (DE)
HIERONYMI JUDITH (DE)
SUSCA MICHELE (DE)
MIHAILESCU ANNE-MARIE (DE)
FREITAG CLAUDIA (DE)
HECTOR RAINER (DE)
Application Number:
PCT/EP2014/057748
Publication Date:
October 23, 2014
Filing Date:
April 16, 2014
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
BRAUN B AVITUM AG (DE)
International Classes:
A61M1/36; A61M39/22
Foreign References:
US5334315A1994-08-02
US4819653A1989-04-11
US20080214981A12008-09-04
US5647845A1997-07-15
Attorney, Agent or Firm:
WINTER BRANDL FÜRNISS HÜBNER RÖSS KAISER POLTE - PARTNERSCHAFT (DE)
Download PDF:
Claims:
Ansprüche

1 . Befüllvorrichtung eines Fluidleitungssystems eines extrakorporalen Blutbehandlungsgeräts (1 ), die folgende Bauelemente hat:

- einen Spike (12), der für das Konnektieren des einzigen Fluidanschlusses eines medizinischen Fluidbehälters (10) des Fluidsystems angepasst ist und

- eine manuell betätigbare Fluid-Sperreinrichtung (14), die unmittelbar stromab zu dem Spike (12) angeordnet und dazu angepasst oder dafür vorgesehen ist, im Betrieb der Füllvorrichtung mit dem Spike (12) fluidverbunden zu bleiben, wobei

- die Fluid-Sperreinrichtung zumindest einen Fluidauslassanschluss hat, der dafür angepasst ist, dass ein Leitungsabschnitt/Schlauch des Fluidleitungssystems,

vorzugsweise der arterielle Leitungsabschnitt des Blutreinigungsgeräts im Betrieb der Befüllvorrichtung daran lösbar anschließbar ist.

2. Befüllvorrichtung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Fluid- Sperreinrichtung ein manuell betätigbares Schließventil (14) ist.

3. Befüllvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Schließventil (14) wenigstens einen Fluideinlassanschluss hat, an den der Spike (12) angeschlossen ist, wobei zumindest der wenigstens eine Fluidauslassanschluss als Luer-Lock-Anschluss ausgebildet ist.

4. Befüllvorrichtung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Fluid- Sperreinrichtung eine 3 - Wege - Weiche, vorzugsweise ein 3 - Wege - Hahn (14) ist, welche dem Spike (12) unmittelbar nachgeordnet ist.

5. Befüllvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass ein erster Weg (14a) der 3 - Wege - Weiche, vorzugsweise des 3 - Wege - Hahns (14) den Fluideinlass bildet, der mit dem Spike (12) gekoppelt oder als Spike (12) ausgebildet ist, wobei an einen zweiten Weg (14b) der 3 - Wege - Weiche, vorzugsweise des 3 - Wege - Hahns (14), welcher den zumindest einen Auslassanschluss bildet, der arterielle Leitungsabschnitt (4) und an einen dritten Weg (14c) der 3 - Wege - Weiche, vorzugsweise des 3 - Wege - Hahns (14) ein venöser Leitungsabschnitt (2) des Fluidleitungssystems des extrakorporalen Blutbehandlungsgeräts (1 ) anschließbar sind.

6. Befüllvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die 3 - Wege - Weiche, vorzugsweise der 3 - Wege - Hahn (14) in wenigstens drei Stellungen bringbar oder schaltbar ist, von denen in einer ersten Schaltstellung der erste Weg (14a) mit dem zweiten Weg (14b) fluidverbunden ist oder dazwischen eine Fluidstromung zulässt, und der dritte Weg (14c) gesperrt ist, in einer zweiten Schaltstellung der zweite Weg (14b) mit dem dritten Weg (14c) fluidverbunden oder eine Fluidstromung dazwischen zulässt und der erste Weg (14a) gesperrt ist und in einer dritten Schaltstellung alle drei Wege (14a-14c) gesperrt sind.

7. Befüllvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der 3 - Wege - Hahn (14) manuell betätigbar ist, wofür dieser einen mit einer Handhabe (22) ausgebildeten Drehkolben (20) aufweist.

8. Befüllvorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Fluid- oder Flüssigkeitsbehälter (10) für den Befüllvorgang nach dem single-pass-Prinzip an den arteriellen Leitungsabschnitt (4) gekoppelt ist, indem die 3 - Wege - Weiche, vorzugsweise der 3 - Wege - Hahn (14) der Befüllvorrichtung in die erste Schaltstellung gebracht wird, und der arterielle Leitungsabschnitt (4) für den Zirkulationsvorgang mit dem venösen Leitungsabschnitt (2) verbunden ist, indem die 3 - Wege - Weiche, vorzugsweise der 3 - Wege - Hahn (14) in die zweite Schaltstellung gebracht wird, wobei in dieser zweiten Schaltstellung der erste Weg (14a) der 3 - Wege - Weiche, vorzugsweise des 3 - Wege - Hahns (14) gesperrt ist und damit der Flüssigkeitsbehälter (10) vom Fluidleitungssystem des extrakorporalen Blutbehandlungsgeräts (10) fluidgetrennt ist.

9. Befüllvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass in der dritten

Schaltstellung der 3 - Wege - Weiche, vorzugsweise des 3 - Wege - Hahns (14) dessen sämtliche Wege (14a - 14c) gesperrt sind, sodass in dieser Schaltstellung die beiden Leitungsabschnitte (2, 4) des Fluidleitungssystems von dem Flüssigkeitsbehälter (10) abklemmbar sind.

10. Befüllvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an die Fluid-Sperrvorrichtung (14) der Spike als Anschlussmittel (12) über einen Luer- Lock-Anschluss angeschlossen und/oder mit der Fluid-Sperrvorrichtung (14) zu einer integralen Baueinheit zusammengefasst ist.

1 1 . Befüllvorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Spike (12)

übergangslos ohne Zwischenschaltung eines überbrückenden Leitungsstücks unmittelbar mit der Fluid-Sperrvorrichtung (14) verbunden ist.

12. Medizinisches Fluidleitungssystem eines Blutreinigungsgeräts vorzugsweise einer

Dialysemaschine mit einem arteriellen und einem venösen Leitungsabschnitt, an deren Leitungsabschnittsenden jeweils ein Anschluss, vorzugsweise ein Luer-Lock-Anschuss vorgesehen ist, gekennzeichnet durch eine Befüllvorrichtung gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, an die zumindest der arterielle Leitungsabschnitt wahlweise für einen Befüllvorgang zumindest nach dem single-pass-Prinzip anschließbar ist.

13. Medizinisches Fluidleitungssystem nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest der arterielle Leitungsabschnitt unmittelbar stromab zu seinem mit der

Befüllvorrichtung zusammenwirkenden Anschluss eine Sperreinrichtung vorzugsweise eine Schlauchklemme aufweist, mittels welcher der arterielle Leitungsabschnitt temporär für ein Umklemmen von der Befülleinrichtung zu einem arteriellen Patientenzugang und umgekehrt fluidgesperrt wird.

14. Medizinisches Fluidleitungssystem nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass der venöse Leitungsabschnitt unmittelbar stromab zu seinem mit der

Befüllvorrichtung zusammenwirkenden Anschluss eine Sperreinrichtung vorzugsweise eine Schlauchklemme aufweist, mittels welcher der venöse Leitungsabschnitt temporär für ein Umklemmen von der Befülleinrichtung zu einem arteriellen Patientenzugang und umgekehrt fluidgesperrt wird.

15. Verfahren zur Durchführung eines Befüll- und Rezirkulationsvorgangs eines blutseitigen Leistungssystems einer Dialysemaschine unter Verwendung einer Befüllvorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 1 1 , mit den Schritten: a. Anschließen des Spike (12) an den einzigen Fluidanschluss des medizinischen Fluidbehälters (10) bei vollständig gesperrtem 3-Wege-Hahn (14) sowie Anschließen des arteriellen Leitungsabschnitts (4) an den zweiten Weg (14b) des noch gesperrten-3-Wege- Hahns (14) bei zur Umgebung hin geöffnetem venösem Fluidleitungsabschnitt (2), b. Durchspülen eines Fluidströmungspfads entlang des arteriellen

Fluidleitungsabschnitts (4) des extrakorporalen Blutbehandlungsgeräts (1 ) und des venösen Fluidleitungsabschnitts (2) durch Fluidverbinden des Spike (12) mit dem zweiten Weg (14b) des 3-Wege-Hahns (14), c. vollständiges Sperren des 3-Wege-Hahns (14) und Anschließen des venösen

Fluidleitungsabschnitts (2) an den dritten Weg (14c) des 3-Wege-Hahns (14), d. Rezirkulieren des eingefüllten Fluids in dem Fluidströmungspfad durch

Kurzschließen des zweiten und dritten Wegs (14b, 14c) am 3-Wege-Hahn bei

gleichzeitigem Sperren des Spike (12), e. vollständiges Sperren des 3-Wege-Hahns (14) und Abkoppeln des venösen

Fluidleitungsabschnitts (2) vom dritten Weg (14c) sowie erneutes Durchspülen gemäß Schritt b. und f. vollständiges Sperren des 3-Wege-Hahns als Vorbereitung für das darauffolgende Anschließen der befüllten arteriellen und venösen Fluidleitungsabschnitte (2, 4) an einen Patienten.

16. Verwendung einer Befüllvorrichtung nach einem der Anspruch 1 bis 1 1 zur Befüllung

blutseitigen Fluidleitungssystems einer Dialysemaschine vorzugsweise nach einem Verfahren gemäß Anspruch 15.

Description:
Beschreibung

Befüllvorrichtung eines Flüssigkeitssystems

Die vorliegende Erfindung betrifft die Befüllvorrichtung eines Fluidleitungssystems bzw.

Flüssigkeitssystems, insbesondere eines extrakorporalen Blutbehandlungsgeräts beispielsweise einer Dialyse- oder Apheresemaschine gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 .

Hintergrund der Erfindung

Das hydraulische System (blut-seitiges Flüssigkeitssystem) eines Blutbehandlungsgeräts, beispielsweise einer Dialysemaschine muss vor Anschluss an einen Patienten mit einer

Flüssigkeit, beispielsweise einer NaCI - Lösung oder einer anderen sterilen physiologischen Lösung, gefüllt werden, derart, dass Lufteinschlüsse in dem System entlüftet werden, die für einen, an das System flüssigkeits - angeschlossenen Patienten gefährlich sein würden. Des Weiteren kann das hydraulische System mit der eingefüllten Flüssigkeit über einen bestimmten Zeitraum durchgespült werden, um im System möglicherweise abgelagerte Schadstoffe, Schmutzpartikel, etc. auszufiltern/auszuschwemmen, bevor das System am Patienten angelegt wird. Diese beiden Vorgänge werden bei einem extrakorporalen Blutbehandlungsgerät im Rahmen eines Befüll - Zirkulations - Zyklus durchgeführt.

Stand der Technik

Im Stand der Technik existieren Flüssigkeitsbehälter vorzugsweise in Form von Kunststoffbeuteln, die speziell für extrakorporale Blutbehandlungsgeräte dieser einschlägigen Gattung konstruiert sind, um die u. a. wie vorstehend definierten Gerätefunktionen zu ermöglichen. Solche

Flüssigkeitsbehälter werden auch von der Anmelderin der vorliegenden Anmeldung hergestellt und vertrieben.

Ein solcher Flüssigkeitsbehälter hat in der Regel eine Flüssigkeitsaufnahmekammer und zwei vorzugsweise verschließbare Flüssigkeitsanschlüsse. An einen ersten der zwei Anschlüsse ist ein arterieller Leitungsabschnitt und an den zweiten Anschluss ein venöser Leitungsabschnitt des hydraulischen Systems (Fluidsystems oder auch als Fluidleitungssystem bezeichnet) des extrakorporalen Blutbehandlungsgeräts anschließbar. Der Flüssigkeitsbeutel sowie die beiden Leitungsabschnitte bilden zusammen eine Zirkulationsvorrichtung des extrakorporalen Blutbehandlungsgeräts.

Für den Fluidsystem - Befüllvorgang wird zunächst der arterielle Leitungsabschnitt an den ersten Flüssigkeitsanschluss des Beutels angeschlossen und nach Öffnen des ersten

Flüssigkeitsanschlusses das hydraulische System befüllt. Dabei verbleibt der venöse

Leitungsabschnitt des Systems zunächst zur Atmosphäre hin offen oder ist an einen Ablauf, ein Behältnis oder einen Beutel angeschlossen, sodass im System befindliche Luft zur Atmosphäre hin entweichen/entlüftet werden kann. Sobald der Befüllvorgang abgeschlossen ist, wird der venöse Leitungsabschnitt an den zweiten Flüssigkeitsanschluss des Beutels angeschlossen, um dann die im hydraulischen System des extrakorporalen Blutbehandlungsgeräts befindliche Flüssigkeit für eine bestimmte Zeitspanne oder um ein bestimmtes Strömungsvolumen über die Beutelkammer zu zirkulieren.

Bei diesem optionalen Zirkulationsvorgang durchströmt die Flüssigkeit systeminterne

Filtereinrichtungen, in denen restliche Lufteinschlüsse mit der Flüssigkeit entfernt/ausgefiltert werden. Bei Bedarf kann der venöse Leitungsabschnitt des hydraulischen Systems wieder vom zweiten Flüssigkeitsanschluss des Fluidbeutels abgeklemmt und die im hydraulischen System befindliche Flüssigkeit unter ständiger Zufuhr von Flüssigkeit aus dem Behälter nochmals ausgespült werden.

Mit Beendigung des Zirkulationsvorgangs ist der eine Patientenbehandlung vorbereitende Befüll- /Zirkulationszyklus abgeschlossen, sodass die beiden Leitungsabschnitte (venös und arteriell) vom Flüssigkeitsbeutel abgetrennt und an den Patienten für eine Behandlung angelegt werden können.

Aus der vorstehenden Beschreibung des Befüll-/Zirkulationszyklus eines aus dem Stand der Technik bekannten hydraulischen Systems/Flüssigkeitsleitungssystems eines extrakorporalen Blutbehandlungsgeräts (Dialysemaschine) wird ersichtlich, dass für die Befüll- und

Zirkulationsvorgänge der Fluidbeutel im Systemkreis verbleibt, d. h. die im System befindliche Flüssigkeit durch den Fluidbeutel bzw. durch dessen Fluidkammer zirkuliert wird. Damit kann möglicherweise die im Fluidbeutel bevorratete Flüssigkeit kontaminiert werden. Dies hat zur Folge, dass mit jeder neuen Behandlungsvorbereitung des extrakorporalen Blutbehandlungsgeräts ein neuer Fluidbeutel mit frischer, unkontaminierter Flüssigkeit für den folgenden Befüll- /Zirkulationszyklus eingesetzt wird, wohingegen der Fluidbeutel für den zuvor ausgeführten Befüll- /Zirkulationszyklus entsorgt wird, unabhängig von dessen Restfüllstand. Es liegt auf der Hand, dass bei dieser Vorgehensweise im Fall einer hohen Behandlungszahl ein mengenmäßig großer Teil an Flüssigkeit verschwendet wird, da der Flüssigkeitsinhalt eines Flüssigkeitsbeutels nur für einen Befüll-/Zirkulationszyklus (unvollständig) verwendbar ist. Des Weiteren betreffen die Fluidbeutel für Blutbehandlungsgeräte quasi eine Sonderanfertigung mit zwei separaten Fluidanschlüssen, wodurch sich aufgrund der gegenüber konventioneller NaCI -Beutel/Flaschen kleinen Stückzahlen die Fertigung insgesamt verteuert.

Angesichts dieser Problematik ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine

gattungsgemäße Befüllvorrichtung eines Fluidsystems vorzugsweise eines extrakorporalen Blutbehandlungsgeräts sowie ein Befüllverfahren bereit zu stellen, was gegenüber dem Stand der Technik wirtschaftlicher und damit kostengünstiger betrieben werden kann. Des Weiteren ist ein Ziel der vorliegenden Erfindung, ein mit der erfindungsgemäßen Befüllvorrichtung ausgerüstetes Fluidsystem beispielsweise eines extrakorporalen Blutbehandlungsgeräts bereit zu stellen, das in einfacher Weise bedient werden kann und die Verwendung konventioneller Fluidflaschen (z.B. NaCI-Flaschen) erlaubt.

Diese Aufgabe wird durch eine Befüllvorrichtung eines Fluidsystems/Flüssigkeitssystems vorzugsweise eines extrakorporalen Blutbehandlungsgeräts (Dialyse-, Apheresemaschine) mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Ferner wird das weitere Ziel mit einem Fluidleitungssystem gemäß Anspruch 12 erreicht. Ferner wird die Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 15 und/oder 16 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.

Der Grundgedanke der vorliegenden Erfindung besteht darin, die gattungsgemäße

Befüllvorrichtung eines Fluidleitungssystems insbesondere eines extrakorporalen

Blutbehandlungsgeräts so auszubilden, dass ein konventioneller (preisgünstiger) Fluidbehälter bekannter Bauart, etwa eine herkömmliche NaCI-Flasche oder ein entsprechender Beutel mit einem einzigen punktierbaren/ konnektierbaren Verschluss verwendet werden kann. Demzufolge hat die erfindungsgemäße Befüllvorrichtung als zentrale Bauelemente einen sogenannten Spike für das Konnektieren des einzigen Fluidanschlusses eines konventionellen medizinischen

Fluidbehälters (z.B. NaCI-Flasche), an den sich stromab eine manuell betätigbare Fluid- Sperreinrichtung, etwa ein Sperrventil anschließt, die dazu angepasst oder dafür vorgesehen ist, fortdauernd mit dem Spike fluidverbunden zu bleiben. Die Fluid-Sperreinrichtung hat zumindest einen Fluid-Auslassanschluss, der dafür angepasst ist, dass ein Leitungsabschnitt/Schlauch eines Fluidleitungssystems/Flüssigkeitssystems vorzugsweise der arterielle Leitungsabschnitt eines Blutreinigungsgeräts/Dialysemaschine daran lösbar anschließbar ist.

Durch die Anordnung der Fluid-Sperreinrichtung am Spike kann der Spike an dem konventionellen medizinischen Fluidbehälter nach Punktieren des Behälterverschlusses verbleiben, wohingegen der arterielle Leitungsabschnitt wahlweise an die Fluid-Sperreinrichtung für einen Befüllvorgang des Fluidleitungssystems anschließbar und danach wieder von der Fluid-Sperreinrichtung abklemmbar ist, ohne dass Fluid aus dem medizinischen Fluidbehälter verloren geht. Da der arterielle Leitungsabschnitt von dem Auslassanschluss der Fluid-Sperreinrichtung (z.B. Luer-Lock- Anschluss) abgekoppelt wird, kann der arterielle Leitungsabschnitt unmittelbar danach an einen arteriellen Patientenzugang wieder angeschossen werden, ohne dass am arteriellen

Leitungsabschnitt bzw. dessen Anschluss irgend welche Veränderungen vorgenommen werden müssen. Dadurch wird die Handhabung der Befüllvorrichtung vereinfacht.

Vorzugsweise ist die Fluid-Sperreinrichtung eine 3 - Wege - Weiche, beispielsweise ein Y- oder T- Stück oder ein 3 - Wege - Hahn, wobei die Wege/Anschlüsse wahlweise absperrbar sind

(beispielsweise über Klemmen an den Wegen/Anschlüssen oder über den Hahn) , um so die Weiche vollständig zu verschließen und/oder die Wege wahlweise miteinander Fluid zu koppeln bzw. eine Fluidströmung zumindest zwischen zwei ausgewählten Wegen zuzulassen.

Erfindungsgemäß ist die 3 - Wege - Weiche, vorzugsweise der 3 - Wege - Hahn unmittelbar diesen einem vorzugsweise universellen medizinischen Flüssigkeitsbehälter nachgeordnet. Im Konkreten wird ein erster Anschluss der 3 - Wege - Weiche (des 3 - Wege - Hahns) mit dem sogenannten Spike (oder einem andersartigen Anschlussmittel) gekoppelt oder ist mit diesem ausgebildet, mittels dem eine Fluidkammer des Flüssigkeitsbehälters angezapft werden kann. An einen zweiten Anschluss der 3 - Wege - Weiche (des 3 - Wege - Hahns) ist der arterielle Leitungsabschnitt und an einen dritten Anschluss der 3 - Wege - Weiche (des 3 - Wege - Hahns) ist ein venöser Leitungsabschnitt des Fluidsystems anschließbar. Die 3 - Wege - Weiche, vorzugsweise der 3 - Wege - Hahn ist weiter vorzugsweise manuell in wenigstens drei Stellungen bringbar bzw.

schaltbar, von denen in einer ersten Schaltstellung der erste Anschluss ausschließlich mit dem zweiten Anschluss fluidverbunden bzw. eine Fluidströmung zwischen diesen beiden Anschlüssen zugelassen ist und der dritte Anschluss gesperrt ist (single - Pass - Schaltstellung), in einer zweiten Schaltstellung der zweite Anschluss mit dem dritten Anschluss fluidverbunden bzw. eine Fluidströmung zwischen diesen beiden Anschlüssen zugelassen ist und der erste Anschluss gesperrt ist (Zirkulation - Schaltstellung) und in einer dritten Schaltstellung alle drei Anschlüsse voneinander getrennt bzw. gesperrt sind.

Durch ein derart ausgerüstetes medizinisches Fluid-/Flüssigkeitssystem ist es möglich, den herkömmlichen Flüssigkeitsbehälter für den Befüllvorgang an den arteriellen Leitungsabschnitt zu koppeln (bei unangeschlossenem venösen Leitungsabschnitt), indem die 3 - Wege - Weiche, vorzugsweise der 3 - Wege - Hahn in die erste Schaltstellung gebracht wird, und den arteriellen Leitungsabschnitt mit dem venösen Leitungsabschnitt für den Zirkulationsvorgang zu verbinden, indem die 3 - Wege - Weiche, vorzugsweise der 3 - Wege - Hahn in die zweiten Schaltstellung gebracht wird. Da in dieser zweiten Schaltstellung der erste Anschluss der 3 - Wege - Weiche, vorzugsweise des 3 - Wege - Hahns gesperrt ist, wird der Flüssigkeitsbehälter vom hydraulischen System/Kreis des extrakorporalen Blutbehandlungsgeräts getrennt, sodass die darin sich befindende Restflüssigkeit nicht von der im hydraulischen System zirkulierenden Flüssigkeit kontaminiert wird. Da in der dritten Schaltstellung der 3 - Wege - Weiche, vorzugsweise des 3 - Wege - Hahns dessen sämtliche Anschlüsse gesperrt sind, können in dieser Schaltstellung die beiden Leitungsabschnitte des hydraulischen Systems abgeklemmt und an den Patienten für eine Behandlung angelegt werden.

Der Flüssigkeitsbehälter kann somit für mehrere aufeinanderfolgende Behandlungen eingesetzt werden in Abhängigkeit von dessen Füllvolumens, sodass keine Flüssigkeit verloren geht. Des Weiteren ist die medizinische Befüllvorrichtung für einen konventionellen/universellen

medizinischen Flüssigkeitsbehälter vorgesehen, der gegenüber den für extrakorporale

Blutbehandlungsgeräte speziell angefertigten Behältern mit zwei Anschlüssen preisgünstiger ist. Schließlich braucht der verwendete Flüssigkeitsbehälter gar keinen Anschluss insbesondere für den Fall, dass an die 3 - Wege - Weiche, vorzugsweise den 3 - Wege - Hahn der sogenannte Spike angeschlossen oder mit diesem zu einer integralen Baueinheit zusammengefasst ist. Im letzteren Fall kann der Spike quasi übergangslos, d.h. ohne Zwischenschaltung eines

(überbrückenden) Leitungsstücks unmittelbar mit dem ersten Anschluss vorzugsweise einstückig verbunden oder mit diesem verschraubt sein.

Das erfindungsgemäße medizinische Fluidsystem/Fluidleitungssystem vorzugsweise eines Blutreinigungsgeräts (Dialysemaschine) hat eine Befüllvorrichtung gemäß vorstehend

beschriebenem Aufbau sowie einen venösen und einen arteriellen Leitungsabschnitt, von denen zumindest der arterielle Leitungsabschnitt dafür angepasst ist, wahlweise an die Befüllvorrichtung angeschlossen zu sein/zu werden. Des Weiteren hat zumindest der arterielle Leitungsabschnitt unmittelbar stromab zu seinem mit der Befüllvorrichtung zusammenwirkenden Anschluss (ein Bauelement) eine Sperreinrichtung (z.B. Schlauchklemme als weiteres Bauelement)), mittels welcher der arterielle Leitungsabschnitt temporär für ein Umklemmen von der Befülleinrichtung zu einem arteriellen Patientenzugang und umgekehrt fluidgesperrt werden kann. Vorzugsweise weist auch der venöse Leitungsabschnitt die gleichen Bauelemente auf wie der arterielle

Leitungsabschnitt.

Die Erfindung wird nachstehend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels unter

Bezugnahme auf die begleitenden Figuren näher erläutert.

Fig. 1 zeigt ein Fluidsystem vorzugsweise in Form einer Zirkulationsvorrichtung eines

extrakorporalen Blutbehandlungsgeräts gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung, Fig. 2 zeigt eine geschlossene Schaltstellung einer Befüllvorrichtung in Form eines 3 - Wege - Hahns der Zirkulationsvorrichtung gemäß Fig. 1 als eine mögliche Variante der

erfindungsgemäßen Befüllvorrichtung (hier 3 - Wege - Weiche), wobei an dieser Stelle bereits darauf hingewiesen wird, dass beispielsweise auch ein Y- oder T-Stück mit Schlauchsperrmittel (Schlauchklemmen) an jedem Zweigweg stromauf zu den Befüllvorrichtungs-internen Anschlüssen vorgesehen sein kann,

Fig. 3 zeigt eine "single-pass" Schaltstellung des 3 - Wege - Hahns der Zirkulationsvorrichtung gemäß Fig. 1 , in der eine Flüssigkeitsquelle (Flüssigkeitsbehälter) ausschließlich mit einem arteriellen Leitungsabschnitt des extrakorporalen Blutbehandlungsgeräts fluidverbunden ist,

Fig. 4 zeigt eine "Zirkulation" Schaltstellung des 3 - Wege - Hahns der Zirkulationsvorrichtung gemäß Fig. 1 , in welcher der arterielle Leitungsabschnitt ausschließlich mit einem venösen Leitungsabschnitt des extrakorporalen Blutbehandlungsgeräts fluidverbunden (kurzgeschlossen) ist und die Flüssigkeitsquelle vom extrakorporalen Blutbehandlungsgerät fluidgetrennt ist und

Fig. 5 zeigt eine andere geschlossene Schaltstellung eines 3 - Wege - Hahns der

Zirkulationsvorrichtung gemäß Fig. 1 .

Gemäß der Fig. 1 hat ein extrakorporales Blutbehandlungsgerät 1 , beispielsweise eine Dialyseoder Apheresemaschine ein internes hydraulisches Leitungssystem (nachfolgend als

Fluidleitungssystem bezeichnet), durch das während einer Behandlungsphase auf der

Maschinenseite beispielsweise eine Blut - Reinigungsflüsssigkeit (Dialysierflüssigkeit) geleitet wird und auf der Patientenseite Blut extrakorporal hindurchfließt, wobei das maschinenseitige und patientenseitige Fluidleitungssystem im Fall einer Dialysemaschine durch einen nicht weiter dargestellten Dialysator (Filter) fluidisch getrennt sind.

Hierfür hat das Fluidleitungssystem patientenseitig einen venösen sowie einen arteriellen

Leitungsabschnitt 2, 4, vorzugsweise jeweils Schlauchabschnitt mit jeweils endseitig

angeordneten/ ausgebildeten Anschlüssen (Luer-Lock-Anschlüssen) 6, 8, an die beispielsweise Injektionsnadeln oder Kanülen (nicht dargestellt) als Patientenzugang anschließbar sind, welche in einen Patientenkörper einführbar sind.

Um ein möglicherweise notwendiges Ausschwemmen von ggf. herstellungsbedingten

Verunreinigungen in den Patientenkörper zu vermeiden, hat das extrakorporale

Blutbehandlungsgerät 1 eine Befüllvorrichtung , welche vorliegend einen Zirkulationsprozess ermöglicht (daher nachfolgend als Zirkulationsvorrichtung bezeichnet), mittels welcher das Fluidleitungssystem in der Regel vor jeder Patientenbehandlung gereinigt wird. Gemäß der Fig. 1 hat die Befüll-/Zirkulationsvorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung eine Flüssigkeitsquelle vorzugsweise in Form eines universellen Flüssigkeitsbehälters (NaCI-Flasche) 10 mit einem einzigen Auslass 1 1 , der beim vorliegenden Ausführungsbeispiel mittels eines Spike 12 der Befüllvorrichtung punktiert wird, um Flüssigkeit aus dem Flüssigkeitsbehälter 10

abzuzapfen. Der Aufbau des Spike 12 entspricht bekannter Spikekonstruktionen, sodass an dieser Stelle auf dessen Aufbau nicht weiter eingegangen werden muss. Ferner sei darauf hingewiesen, dass beispielsweise im Fall eines Luer-Lock- oder andersartigen Anschlusses auf der

Behälterseite der Spike durch ein entsprechendes Anschlussstück auf Seiten der Befüll- /Zirkulationsvorrichtung ersetzt sein kann.

Des Weiteren hat die erfindungsgemäße Befüll-/Zirkulationsvorrichtung eine Fluidsperreinrichtung vorliegend in Form einer 3 - Wege - Weiche, vorzugsweise einen 3 - Wege - Hahn 14, der dem Spike 12 (Anschlussstück) in Strömungsrichtung weg vom Flüssigkeitsbehälter 10 gesehen, unmittelbar nachgeschaltet ist. Im vorliegenden Fall ist der Spike 12 direkt (ohne

Zwischenschaltung eines zusätzlichen Leitungsstücks) an den 3 - Wege - Hahn 14

angeschlossen. Alternativ kann der Spike 12 auch einstückig bzw. als eine Baueinheit mit dem 3 - Wege - Hahn 14 ausgebildet sein.

Der 3 - Wege - Hahn 14 hat hierfür einen ersten Anschluss oder Fluideinlass 14a, der mit dem Spike 12 fluidverbunden ist, bzw. an den die Flüssigkeitsquelle 10 anschließbar/angeschlossen ist. Des Weiteren hat der 3 - Wege - Hahn 14 einen zweiten Anschluss 14b, an den der arterielle Leitungsabschnitt 4 des patientenseitigen Fluidleitungssystems des extrakorporalen

Blutbehandlungsgeräts 1 anschließbar ist. Schließlich hat der 3 - Wege - Hahn 14 einen dritten Anschluss 14c, an den der venöse Leitungsabschnitt 2 des patientenseitigen Fluidleitungssystems des extrakorporalen Blutbehandlungsgeräts 1 anschließbar ist. Sowohl der venöse wie auch der arterielle Leitungsabschnitt 2, 4 ist jeweils mit einer Schlauchklemme 16, 18 oder dergleichen Sperrmittel versehen, um den zugehörigen Schlauchabschnitt wahlweise temporär zu

verschließen.

Der 3 - Wege - Hahn 14 hat vorliegend einen manuell betätigbaren Drehverschluss bestehend aus einem drehbaren zylindrischen Ventilkolben 20, der stirnseitig mit einer Handhabe

vorzugsweise in Form von (drei) Eingriffsflügeln 22 versehen/ausgebildet ist. Der Ventilkolben hat eine zentrale Längsbohrung von der drei in Umfangsrichtung gleichmäßig beabstandete

Radialbohrungen abzweigen. Die Eingriffsflügel 22 sind so angeordnet, dass sie sich längs der Radialbohrungen ausrichten und so die Strömungsrichtung der Radialbohrungen anzeigen. Ein solcher 3 - Wege - Hahn ist aus dem Stand der Technik hinlänglich bekannt, sodass an dieser Stelle auf eine weitere Beschreibung insbesondere von dessen Funktion verzichtet werden kann. In den Fig. 2 bis 5 sind die erfindungsgemäß beabsichtigten Schaltstellungen des 3 - Wege - Hahns 14 in Abhängigkeit von den aktuellen Betriebsphasen des extrakorporalen

Blutbehandlungsgeräts 1 dargestellt, welche nachfolgend in Zusammenhang mit den dadurch bezweckten Funktionen beschrieben werden.

Gemäß der Fig. 2 ist der 3 - Wege - Hahn 14 in einer Sperrposition gezeigt, in der alle drei Anschlüsse 14a - 14c geschlossen sind. In dieser Schaltstellung kann der Spike 12 den Auslass 12 des Universal - Flüssigkeitsbehälters 10 punktieren und somit die darin ( in der vom Behälter ausgebildeten Kammer 10a ) gespeicherte Flüssigkeit anzapfen, ohne dass Flüssigkeit zur Atmosphäre hin verloren geht.

Die Fig. 3 zeigt die so genannte "single pass" Schaltstellung, in welcher der erste Anschluss 14a mit dem zweiten Anschluss 14b fluidverbunden ist, wohingegen der dritte Anschluss 14c gesperrt wird. In dieser Schaltstellung ist bereits der arterielle Leitungsabschnitt 4 an den zweiten

Anschluss 14b angeschlossen, wobei jedoch der venöse Leitungsabschnitt 2 zur Atmosphäre hin offen ist oder an einen Abfluss/Sammelbehälter angeschlossen ist.

In dieser Schaltposition wird Flüssigkeit (NaCI-Lösung) aus dem konventionellen

Flüssigkeitsbehälter mit einem einzigen Anschluss über den 3 - Wege - Hahn 14 in den arteriellen Leitungsabschnitt 4 geleitet und dadurch das patientenseitige Fluidleitungssystem fortlaufend geflutet, solange, bis die Flüssigkeit aus dem venösen Leitungsabschnitt 2 heraus läuft. D.h.

während dieses System-Füllvorgangs dient der venöse Leitungsabschnitt 2 als Entlüftung. Dabei sei darauf hingewiesen, dass während dieses Vorgangs die Schlauchklemmen 16, 18 natürlich geöffnet sind.

Sobald das System mit Flüssigkeit aus dem Flüssigkeitsbehälter 10 aufgefüllt ist, wird der venöse Leitungsabschnitt an den dritten Anschluss 14c des 3 - Wege - Hahns 14 angeschlossen und der 3 - Wege - Hahn 14 in die Schaltstellung gemäß der Fig. 4 verstellt, welche als "Zirkulation" Schaltstellung bezeichnet werden kann. In dieser Schaltstellung sind der zweite und der dritte Anschluss 14b, 14c des 3 - Wege - Hahns 14 miteinander fluidverbunden, wohingegen der erste Anschluss 14a gesperrt wird.

Wird nunmehr die im Fluidleitungssystem befindliche Flüssigkeit zirkuliert, durchströmt diese ausgehend vom venösen Leitungsabschnitt 2 den 3 - Wege - Hahn 14 und wird von dort wieder in den arteriellen Leitungsabschnitt 4 weiter geleitet, ohne dass Flüssigkeit in den

Flüssigkeitsbehälter 10 eindringen kann. Die darin gespeicherte Flüssigkeit bleibt somit unkontaminiert.

Nach einer vorbestimmten Zirkulationsdauer wird der 3 - Wege - Hahn 14 in die in Fig. 5 gezeigte Schaltstellung weitergeschaltet, in welcher erneut alle drei Anschlüsse 14a - 14c gesperrt sind. Es ist zu erkennen, dass sich die Schaltstellung gemäß der Fig. 5 von der Schaltstellung gemäß der Fig. 2 unterscheidet, da der Ventilkolben 20 nicht einfach in die erste Sperrstellung gemäß Fig. 2 voll - rückgedreht wurde, sondern in die zweite Sperrstellung gemäß der Fig. 5 teil - rückgedreht wurde, welche demnach der ersten Sperrstellung diametral gegenüberliegt. Wäre der Ventilkolben 20 nämlich voll - rückgedreht worden, hätte er zumindest die "single pass" Schaltstellung temporär durchlaufen, in der möglicherweise kontaminierte Flüssigkeit aus dem Fluidleitungssystem in den Flüssigkeitsbehälter hätte eindringen können.

Sobald der 3 - Wege - Hahn 14 gesperrt ist, wird nunmehr der venöse Leitungsabschnitt 2 erneut vom 3 - Wege - Hahn 14 abgeklemmt und der Ventilkolben 20 in die "single - pass" Stellung gemäß Fig. 3 gedreht, um die möglicherweise kontaminierte Flüssigkeit aus dem

Fluidleitungssystem zu spülen. Mit Beendigung dieses Vorgangs ist der Befüll-/Zirkulationszyklus abgeschlossen.

Abschließend wird der 3 - Wege - Hahn 14 erneut gesperrt, alle Schlauchklemmen 16, 18 stromab zum 3 - Wege - Hahn 14 in Sperrstellung gebracht und auch der arterielle

Leitungsabschnitt vom 3 - Wege - Hahn 14 abgeklemmt, um zusammen mit dem venösen Leitungsabschnitt am Patientenkörper angelegt werden zu können.

An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass gemäß der vorstehenden Beschreibung die erfindungsgemäße Befüllvorrichtung mit der 3 - Wege - Weiche als Fluid - Sperrvorrichtung ausgebildet ist, um einen Zirkulationsmodus ausführen zu können. Es ist aber auch denkbar, die erfindungsgemäße Sperrvorrichtung als einfaches Schließventil mit einem Ein- und einem

Auslassanschluss auszubilden, welches dann nur einen "single - pass - Betrieb" gemäß vorstehender Definition zulässt. In jedem Fall erlaubt die Befüllvorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung ein vorzugsweise manuelles Sperren das Spike - Auslasses, sodass der Spike nach Abschluss des "single - pass - Betriebs im Flüssigkeitsbehälter verbleiben und zumindest der hiervon abgeklemmte arterielle Leitungsabschnitt über dessen internen Anschluss an den bereits gelegten Patientenzugang ohne weitere Maßnahme angeschlossen werden kann.

Ferner ist es denkbar, eine weitere (oder alternativ zur voll geschlossenen Schaltposition)

Schaltposition für die 3 - Wege - Weiche vorzusehen, in der alle drei Wege geöffnet und damit miteinander fluidverbunden sind. Diese Position hat dann technische Relevanz, wenn

beispielsweise sterile Produkte verwendet werden.

Die vorliegende Erfindung betrifft zusammenfassend eine Befüllvorrichtung beilspielsweise in Form einer Zirkulationsvorrichtung eines extrakorporalen Blutbehandlungsgeräts 1 mit einem

vorzugsweise universellen medizinischen Flüssigkeitsbehälter 10, an den wahlweise ein arterieller Leitungsabschnitt 4 eines Fluidleitungssystems des extrakorporalen Blutbehandlungsgeräts 1 anschließbar ist. Die Zirkulationsvorrichtung hat ferner einen Spike sowie eine Fluid- Sperrvorrichtung beispielsweise eine 3 - Wege - Weiche, vorzugsweise einen 3 - Wege - Hahn 14, der dem Spike 12 unmittelbar nachgeordnet ist. Ein Weg 14a der 3 - Wege - Weiche ist mit dem Spike 12 oder dergleichen Anschlussmittel gekoppelt oder einstückig mit diesem ausgebildet.