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Patent Searching and Data


Title:
FILLING STATION AND METHOD FOR FILLING AN ENVELOPE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2012/110170
Kind Code:
A1
Abstract:
A filling station for filling an envelope is configured to receive a filling material (122) and an envelope (126, 128). The filling station comprises a filling region (102) with at least one filling aid (100), an envelope feed (104) that is configured to receive an envelope (128) and to hold the envelope at least partly at a position outside of the filling region, and a conveying system (110) that is configured to move the envelope (128) that lies in the envelope feed to the filling aid (100). The envelope feed (104) is configured to receive another envelope while the previous envelope (128) is moved from the envelope feed (104) to the filling aid (100) and/or while the previous envelope (128) is filled. The conveying system (110) is configured to move the other envelope out of the envelope feed to the filling aid (100) after the previous envelope (128) is completely filled and before the filled envelope (128) is completely removed from the filling station.

Inventors:
BATZER JOSEPH (DE)
FOERG HELMUT (DE)
HUBER THOMAS (DE)
SEILER REINHARD (DE)
Application Number:
PCT/EP2011/074296
Publication Date:
August 23, 2012
Filing Date:
December 30, 2011
Export Citation:
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Assignee:
BOEWE SYSTEC GMBH (DE)
BATZER JOSEPH (DE)
FOERG HELMUT (DE)
HUBER THOMAS (DE)
SEILER REINHARD (DE)
International Classes:
B43M3/04
Foreign References:
EP0671286A11995-09-13
US4020615A1977-05-03
EP2149459A22010-02-03
US20040080099A12004-04-29
US7475522B22009-01-13
EP1275523A22003-01-15
EP1473173A22004-11-03
EP1275523B12008-11-12
Attorney, Agent or Firm:
BURGER, Markus et al. (DE)
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Claims:
Patentansprüche für PCT

1. Füllstation zum Befüllen eines Kuverts (126, 128, 130, 132), wobei die Füllstation konfiguriert ist, um ein Füllgut (122, 134a, 134b) und ein Kuvert (126, 128, 130, 132) zu empfangen, wobei die Füllstation folgende Merkmale umfasst: einen Füllbereich (102) mit zumindest einer Füllhilfe (100); eine Kuvertzufuhrung (104), die konfiguriert ist, um ein Kuvert (128) zu empfangen und das Kuvert (128) zumindest teilweise an einer Position außerhalb des Füllbereichs (102) anzuordnen; und eine Transportvorrichtung (1 10), die konfiguriert ist, um ein in der Kuvertzuiuhrung (104) angeordnetes Kuvert (128) in den Füllbereich (102) zu bewegen; wobei die Kuvertzuführung (104) konfiguriert ist, um ein folgendes Kuvert (130) während einer Bewegung des vorhergehenden Kuverts (128) von der Kuvertzufüh- rung (104) in den Füllbereich (102) und/oder während einer Befüllung des vorhergehenden Kuverts (128) aufzunehmen und außerhalb des Füllbereichs (102) zu halten, und wobei die Kuvertzufuhrung (104) konfiguriert ist, um das folgende Kuvert (130) unterhalb einer Position, in der ein Kuvert be füllt wird, zu empfangen.

2. Füllstation nach Ansprach 1 , bei der die Transportvorrichtung (1 10) konfiguriert ist, um das folgende Kuvert (130) aus der Kuvertzufuhrung in den Füllbereich ( 102) zu bewegen, nachdem die Befüllung des vorhergehenden Kuverts (1 28) abgeschlossen ist und bevor ein Ausfahren des gefüllten Kuverts ( 128) aus der Füllstation abgeschlossen ist.

3. Füll Station nach Anspruch 1 oder 2, bei der der Transport (1 10) konfiguriert ist, um das in der Kuvertzufuhrung ( 104) angeordnete Kuvert in Richtung der Füllhilfe (100) zu bewegen.

4. Füllstation nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei der die Transportvorrichtung

( 1 10) konfiguriert ist, um das Kuvert zu ziehen oder zu schieben. Füllstation nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei der die Kuvertzufuhrung (104) konfiguriert ist, um einen Kuvertboden des folgenden Kuverts (130) beim Einfahren in die Kuvertzuführung (104) gegenüber dem Rest des Kuverts nach unten ausgelenkt zu halten.

Füllstation nach Anspruch 5, bei der die Kuvertzufuhrung (104) konfiguriert ist, um den Kuvertboden vor Abschluss der Befüllung des Kuverts oder vor Beginn der Befüllung des Kuverts freizugeben.

Füllstation nach Ansprach 5 oder 6, bei der die Kuvertzufuhrung (104) eine Auflage umfasst, die ein von der Füllhilfe (100) entferntes Ende (104b) aufweist, das unterhalb der Position angeordnet ist, in der ein Kuvert befüllt wird, so dass der Kuvertboden eines in die Kuvertzufuhrung (104) eingefahrenen Kuverts gegenüber dem Rest des Kuverts nach unten ausgelenkt ist.

Füllstation nach einem der Ansprüche 1 bis 7, bei der die Füllhilfe (100) beweglich oder stationär angeordnet ist.

Füllstation nach einem der Ansprüche 1 bis 8, mit einer weiteren Transportvorrichtung (106), die konfiguriert ist, um das folgende Kuvert (130) der Kuvertzuführung (104) zuzuführen.

Füll Station nach Ansprach 9, bei der die weitere Transportvorrichtung (106) konfiguriert ist, um das folgende Kuvert (130) in Guttransportrichtung, senkrecht zu der Guttransportrichtung oder entgegen der Guttransportrichtung zu der Kuvertzufuhrung (104) zuzuführen.

Füiistation nach Anspruch 9 oder 10, bei der die weitere Transportvorrichtung (106) konfiguriert ist, um eine Mehrzahl von Kuverts geschuppt aufzunehmen.

Füllstation nach einem der Ansprüche 9 bis 11, bei der die weitere Transportvorrichtung einen Saugriementransport (106) umfasst.

Füiistation nach einem der Ansprüche 1 bis 12, bei der die Transportvorrichtung (110) eine Zylindersegmentrolle (110a5 110b) umfasst.

14. Füiistation nach einem der Ansprüche 1 bis 13, mit einer Abtransportvorrichtung, die konfiguriert ist, um das gefüllte Kuvert (128) auszufahren, wobei die Abtrans- portvorrichtung konfiguriert ist, um aktiviert zu sein, wenn das Füllgut in das Kuvert eingebracht ist.

Füllstation nach Ansprach 14, bei der die Abtransportvorrichtung eine oberhalb des Füllbereichs angeordnete Saugtrommel umfasst.

Füllstation nach einem der Ansprüche 1 bis 15, mit zumindest einem Füllschieber (124), der konfiguriert ist, um ein Füllgut (134a) in das auf die Füllhilfe (100) aufgezogene Kuvert (128) einzubringen.

Füllstation nach Ansprach 16, bei der der Füllschieber (124) ferner konfiguriert ist, um das gefüllte Kuvert (128) auszufahren.

Füllstation nach einem der Ansprüche 1 bis 17, die konfiguriert ist, um ein Füllgut (122, 124a, 134b), das in einer ersten Richtung bewegt wird, und das Kuvert (128) aus einer zweiten, der ersten Richtung entgegengesetzten Richtung zu empfangen, wobei die Kuvertzufuhrung (104) konfiguriert ist, um das folgende Kuvert (130) aus einer dritten Richtung zu empfangen.

Papierhandhabungsanlage, mit: einer oder mehreren Papierhandhabungskomponenten (202, 206) zum Bereitstellen eines Füllguts; einer Füllstation (204) nach einem der Ansprüche 1 bis 18; und einer Steuerung (210), die wirksam ist, um die Papierhandhabungskomponente (206) und die Füllstation (202) anzusteuern.

Verfahren zum Befüllen eines Kuverts (126, 128, 132) in einer Füllstation, die ein Füllgut (122, 134a, 134b) und ein Kuvert (126, 128, 130, 132) empfängt, mit folgenden Schritten:

Bewegen eines Kuverts (128) aus einer Kuvertzuführung (104) in Richtung einer Füllhilfe (100) der Füllstation,

Einbringen eines Füllguts (134a) in das Kuvert (128), und während der Bewegung des Kuverts (128) von der Kuvertzuführung (104) zu der

Füllhilfe (100) und/oder während einer Befüllung des Kuverts (128), Aufnehmen eines folgenden Kuverts (130) in der Kuvertzuführung (104) derart, dass zumindest ein Teil des empfangenen Kuverts (100) außerhalb eines Füllbereichs angeordnet wird, wobei das folgende Kuvert ( 130) unterhalb einer Position, in der ein Kuvert befüllt wird, empfangen wird.

21. Verfahren nach Anspruch 20, bei dem das folgende Kuvert (130) aus der Kuvertzuführung (104) zu der Füllhilfe (100) bewegt wird, nachdem die Befüllung des vorhergehenden Kuverts (128) abgeschlossen ist und bevor ein Ausfahren des gefüllten Kuverts (128) aus der Füllstation abgeschlossen ist.

Description:
Füllstation und Verfahren zum Befüllen eines Kuverts

Beschreibung

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Papierhandhabung, insbesondere auf eine Füllstation zum Befüllen eines Kuverts, auf eine Papierhandhabungsanlage und auf ein Verfahren zum Befüllen eines Kuverts in einer Füllstation. Im Stand der Technik sind verschiedene Kuvertierprinzipien bekannt. Die US 7,475,522 B2 zeigt eine Füllstation mit direkter Zuführung der Kuverts von oben. Ein Kuvert fährt von dem Kuvertanleger kommend gegen einen Anschlag, wird von zwei Schneckenrädern aufgenommen, separiert und vertikal in die Füilebene eingebracht. Nach der Kuvertöffnung und nach der Kuvertbefüllung wird der Anschlag geöffnet und das Ku- vert aus der Füllstation aus transportiert. Die EP 1 275 523 A beschreibt einen Ansatz zum Einbringen eines Materials in ein Kuvert, wobei die Kuverts von oben zugeführt, durch Schneckenräder separiert und durch die Bewegung der Schneckenräder der Füllstation zugeführt werden. Die EP 1 473 173 Λ beschreibt eine Kuverti ermasch i ne , bei der die Kuverts der Füllstation von unten zugeführt werden. Die Zuführung erfolgt durch Schnecken- räder, die nachfolgend zu der Kuvertbefüllung für die Kuvertausgabe freigeschaltet werden.

Die oben beschriebenen Füllstationen für Kuvertierm aschinen weisen kurze Laufwege in der Zuführung der Kuverts zu der Füllstation auf. Um ein nachfolgendes Kuvert in die Füllstation zu transportieren, ist es lediglich erforderlich, einen Bewegungsweg zu überbrücken, der im Wesentlichen der Dicke des Kuverts bzw. dem Abstand eines Schneckenganges entspricht. Bereits während des Abtransports des befüllten Kuverts steht das nächste Kuvert für die Kuvertöffnung zur Verfügung. Die Vermeidung großer Laufwege und der damit einhergehenden langen Totzeiten ermöglicht es, dass die Zuführung der Kuverts zur Füll Station keine hohen Geschwindigkeiten aufweisen muss, vielmehr kann mit geringen Geschwindigkeiten gearbeitet werden. Diese Ansätze sind daher für hohe Taktleistungen geeignet. Die US 7,475,522 B2 betrifft eine Ausführungsform einer Füll Station, bei der die Taktleistung 30.000 Kuverts/h betragen kann. Aufgrund der kurzen Laufwege und der geringen Geschwindigkeiten wird auch eine kompakte Bauweise der Anlage ermöglicht.

Die oben beschriebenen, bekannten Ansätze bzw. Lösungen sind jedoch dahin gehend nachteilhaft, dass zwei der drei bekannten Lösungen, nämlich die in der US 7,475,522 B2 und in der EP 1 275 523 Bl beschriebenen Ansätze eine Zuführung der Kuverts von oben offenbaren. Dies ist nachteilhaft, da bei der Zuführung von oben ein nachfolgendes Kuvert in das Fenster des vorauslaufenden Kuverts einhaken kann.

Femer erfordern die oben beschriebenen drei Ansätze, bei denen eine Kuvertbefüllung in ein Kuvert mit oben liegender Lasche bzw. mit unten liegender Mundöffnung erfolgt, einen höheren Aufwand zur Verhinderung einer Kollision des einlaufenden Gutes an der Mundöffnung und schränkt dadurch die Format- und Formflexibilität erheblich ein. Femer zeigen alle oben beschriebenen Lösungen Ansätze ohne Seitenführungen bzw. ohne Aufspannung des Kuverts beim Füllprozess, was die Prozesssicherheit erheblich reduziert und die Füllgrenze nach unten senkt. Ferner ist der Aufbau und der Betrieb aufgrund der verwendeten Schneckenräder aufwendig.

Das Öffnen des Kuverts sowie das Offenhalten des Kuverts erfolgt gemäß den oben beschriebenen, drei Lösungen ausschließlich durch Blasluft. Dies ist jedoch nur bedingt zu- verlässig, da einerseits bereits geringe Verklebungen des Kuverts an der Innenseite das Öffnen des Kuverts nur durch Blasluft erheblich erschweren, und zum anderen kann das Offenhalten des Kuverts ausschließlich über Blasluft ein teilweises oder gar vollständiges „Herausblasen" des Füllgutes aus dem Kuvert bewirken.

Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen verbesserten Ansatz zur Einbringung von Gütern in ein Kuvert zu schaffen, der die oben beschriebenen, im Stand der Technik erkannten Nachteile verhindert. Diese Aufgabe wird durch eine Füllstation nach Anspruch 1 und durch ein Verfahren nach Ansprach 21 gelöst.

Die vorliegende Erfindung schafft eine Füllstation zum Befüllen eines Kuverts, wobei die Füllstation konfiguriert ist, um ein Füllgut und ein Kuvert zu empfangen, wobei die Füll- Station folgende Merkmale umfasst: einen Füllbereich mit zumindest einer Füllhilfe; eine Kuvertzuführung, die konfiguriert ist, um ein Kuvert zu empfangen und das Ku- vert zumindest teilweise an einer Position außerhalb des Füllbereichs zu halten; und einen Transport, der konfiguriert ist, um ein in der Kuvert Zuführung angeordnetes Kuvert zu der Füllhilfe zu bewegen; wobei die Kuvertzufuhrung konfiguriert ist, um ein weiteres Kuvert während einer Bewegung des vorhergehenden Kuverts von der Kuvertzufuhrung zu der Füllhilfe und/oder während einer Befüllung des vorhergehenden Kuverts aufzunehmen, und wobei der Transport konfiguriert ist, um das weitere Kuvert aus der Kuvertzuführung zu der Füllhilfe zu bewegen, nachdem die Befüllung des vorhergehenden Kuverts abgeschlossen ist und bevor ein Ausfahren des gefüllten Kuverts aus der Füllstation abgeschlossen ist.

Die vorliegende Erfindung schafft femer ein Verfahren zum Befüllen eines Kuverts in einer Füilstation, die ein Füllgut und ein Kuvert empfängt, mit folgenden Schritten:

Bewegen eines Kuverts aus einer Kuvertzufuhrung derart, dass das Kuvert zu einer Füllhilfe der Füllstation bewegt wird,

Einbringen eines Füllguts in das Kuvert, und während der Bewegung des Kuverts von der Kuvertzuführung zu der Füllhilfe und/oder während einer Befüllung des Kuverts, Aufnehmen eines weiteren Kuverts in der Kuvertzufuhrung derart, dass zumindest ein Teil des empfangenen Kuverts außerhalb eines Füllbereichs gehalten wird, wobei das weitere Kuvert aus der Kuvertzufuhrung zu der Füllhilfe bewegt wird, nachdem die Befüllung des vorhergehenden Kuverts abgeschlossen ist und bevor ein

Ausfahren des gefüllten Kuverts aus der Füllstation abgeschlossen ist.

Die vorliegende Erfindung schafft femer eine Papierhandhabungsanlage mit einer oder mehreren Papierhandhabungskomponenten, wie beispielsweise einen Schneider, einen Merger, eine Sammelstation, ein Falzwerk und/oder eine Zusammentragbahn mit einem oder mehreren Beilagenanleger(n), um ein Füllgut bereitzustellen, und mit einer Füllstation gemäß Ausfuhrungsbeispielen der Erfindung, wobei femer eine Steuerung vorgesehen ist, die wirksam ist, um die Papierhandhabungskomponente und die Füllstation anzusteuern. Gemäß Ausführungsbeispielen der Erfindung ist der Transport konfiguriert, um ein Kuvert aus der Kuvertzufuhrung derart zu bewegen, dass das Kuvert auf die Füllhilfe aufgezogen ist. Die Kuvertzuführung kann konfiguriert sein, um ein Kuvert unterhalb einer Position, in der ein Kuvert befüllt wird, zu empfangen, wobei die Kuvertzuführung konfiguriert sein kann, um einen Kuvertboden eines Kuverts beim Einfahren in die Kuvertzuführung und/oder während er in der Kuvertzuführung angeordnet ist, gegenüber dem Rest des Kuverts nach unten ausgelenkt zu halten. Der Kuvertboden kann z.B. durch Aufnahme in ein Fach gehalten werden, um die Auslenkung zu bewirken, ohne das der Kuvertboden in der Aufnahme fixiert ist. Bei anderen Ausführungsbeispielen kann optional vorgesehen sein, ein Klemmelement zum Fixieren des Kuvertbodens vorzusehen. Der Kuvertboden wird vor Abschluss der Befüllung des Kuverts oder vor Beginn der Befüllung des Kuverts freigegeben, so dass er nicht länger nach unten ausgelenkt ist. Gemäß einer Ausführungsform umfasst die Kuvertzuführung eine einteilige oder mehrteilige Auflage, die ein von der Füllhilfe entferntes Ende aufweist, das unterhalb der Position angeordnet ist, in der ein Kuvert befüllt wird, so dass ein Kuvertboden eines in die Kuvertzuführung eingefahrenen Kuverts gegenüber dem Rest des Kuverts nach unten ausgelenkt ist. Hierdurch kann eine Öffnung des Kuvertmundes unterstützt werden.

Gemäß Ausführungsbeispielen der Erfindung kann die Füllhilfe beweglich oder stationär angeordnet sein. Die Füllhilfe ist wirksam, um das Kuvert aufzuspannen, und um das einlaufende Gut gegen ein Anfahren an eine Kuvertseite oder an den Kuvertboden sowie ge- gen eine Kuvertverklebung zu schützen.

Gemäß weiteren Ausfuhrungsbeispielen umfasst die Füllstation einen weiteren Transport, der konfiguriert ist, um ein Kuvert der Kuvertzuführung zuzuführen, wobei der weitere Transport konfiguriert sein kann, um ein Kuvert in Guttransportrichtung, senkrecht zu der Guttransportrichtung oder entgegen der Guttran sportrichtung zu der Kuvertzuführung zuzuführen. Ferner kann der weitere Transport konfiguriert sein, um eine Mehrzahl von Kuverts geschuppt aufzunehmen. Gemäß Ausführungsbeispielen umfasst der weitere Transport einen Saugriementransport, der deaktiviert ist, während ein Kuvert von der Kuvertzuführung auf die Füllhilfe bewegt wird, und der während einer Kuvert befüllung aktiviert ist. Der Saugriementransport kann konfiguriert sein, um das Kuvert in der Kuvertzuführung außerhalb des Füllbereichs anzuordnen. Alternativ kann der weitere Transport auch einen Segmenttransport umfassen, der aktive und nicht-aktive Abschnitte aufweist. Der Transport und der Segmenttransport werden derart gesteuert bzw. sind derart konfiguriert, dass einem zum Einfahren in die Ku vertzu ührung bereitstehenden Kuvert ein nicht-aktiver Abschnitt des Segmenttransports zugeordnet wird, während der Transport ein Kuvert auf die Füllhilfe bewegt, und dass dem zum Einfahren bereitstehenden Kuvert ein aktiver Abschnitt des Segmenttransports zugeordnet wird, während ein Kuvert be üllt wird. Gemäß Ausfuhrungsbeispielen der Erfindung kann der Transport eine Zylindersegmentrolle umfassen, so dass bei einer Bewegung des Kuverts zu der Füilhilfe unter Verwendung der Zylindersegmentrollen eine Lasche eines sich bereits in der Kuvertzuführung befindlichen Kuverts bzw. eines gerade einfahrenden Kuverts nicht behindert wird.

Gemäß weiteren Ausführungsbeispielen umfasst die Füllstation einen Abtransport, um ein gefülltes Kuvert auszufahren, wobei der Abtransport aktiviert wird, wenn das Füllgut in das Kuvert eingebracht ist. Gemäß weiteren Ausfuhrungsbeispielen umfasst die Füllstation zumindest einen Füllschieber, um ein Füllgut in das auf die Füilhilfe aufgezogene Kuvert einzubringen, wobei der Füllschieber femer vorgesehen sein kann, um ein gefülltes Kuvert aus der Füllstation auszufahren. Gemäß weiteren Ausführungsbeispielen der Erfindung ist die Füllstation ausgestaltet, um ein Füllgut zu empfangen, das in einer ersten Richtung bewegt wird, und um ein Kuvert zu empfangen, das aus einer zweiten, der ersten Richtung entgegengesetzten Richtung empfangen wird. Die Kuvertzuführung ist konfiguriert, um ein Kuvert aus einer dritten Richtung zu empfangen, beispielsweise einer Richtung senkrecht zu der ersten Richtung.

Die Kuvertzuführung kann ein Blech, einen Keil, eine bewegliche Trennhilfe, einen oder mehrere Finger oder eine Führung umfassen, um den Kuvertboden gegenüber dem Rest des Kuverts nach unten ausgelenkt zu halten. Die Füilhilfe kann eine Führung, einen oder mehrere Finger, ein Blech oder eine Packtasche umfassen.

Die Füllstation kann zusätzlich zumindest ein weiteres Element umfassen, welches ein Kuvert zum Befüllen öffnet und/oder beim Befüllen offen hält, und ferner kann eine Ein- richtung vorgesehen sein, um einen Mund des Kuverts vor dem Aufziehen auf die Füilhilfe zu öffnen, d.h. die Kuvertunterseite von der Kuvertoberseite zu trennen, beispielsweise mittels eines oder mehreren Fingern oder mittels Blasluft, die durch eine oder mehrere Blasdüsen bereitgestellt wird. Der weitere Transport zum Zuführen eines Kuverts zu der Kuvertzuführung kann auch in Form eines Zangentransports, eines Fingertransports oder eines Rollentransports realisiert werden. Die Füllstation kann ferner zumindest eine Einrichtung umfassen, um eine Wechselrichtung zwischen einem Kuvert beim Einfahren in die Kuvertzuführang und einem Kuvert beim Transport auf die Füllhilfe zu vermeiden. Femer kann eine Einrichtung vorgesehen sein, um das Kuvert an einer Füllposition zu fixieren, beispielsweise unter Verwendung einer oder mehrerer Segmentrollen, eines oder mehreren von oben oder von unten auf die Kuvertlasche wirkenden Saugers/Saugern, einer oder mehrerer Zange(n), einer oder mehrerer seitlicher Führungsschiene(n) und/oder eines von oben auf den Kuvertkörper wirkenden Saugers. Der Sauger kann als Saugleiste oder als Saugblech ausgeführt sein. Ausführungsbeispiele der Erfindung schaffen somit einen neuen Lösungsansatz zur Befüllung von Kuverts mit hoher Taktleistung in einem weiten Formatspektrum, wobei insbesondere die Vorteile der bekannten Lösungen beibehalten wurden, und gleichzeitig deren Nachteile eliminiert wurden. Gemäß Ausführungsbeispielen der Erfindung wird das Kuvert zur Befüllung dem Gut„entgegen" transportiert und auf die Füllhilfe aufgezogen, wobei im Betrieb gleichzeitig mindestens zwei Kuverts übereinander vorliegen, eines in dem Fülibereich und ein weiteres in der Kuvertzuführung. In diesen Positionen sind die Kuverts in einer Draufsicht zumindest teilweise überlappend angeordnet. Femer werden zur Sicherung des Füllprozesses Füllhilfen eingesetzt. Aktive Elemente, wie beispielsweise Schnecken oder Transporträder, die durch die bekannten Lösungen verwendet werden, sind durch passive Elemente bzw. alternative Ausführungsformen ersetzt, beispielsweise wird anstelle der Schnecken/Transporträder ein passives Element zum Trennen der mindestens zwei in der Füllstation befindlichen Kuverts eingesetzt, z.B. ein Element in Form einer Schräge, eines Halters oder einer Kante oder Ähnlichem. Gemäß weiteren Ausführungsbeispielen der Erfindung erfolgt eine Kuvertzuführang derart, dass ein Fenster eines Kuverts nach unten zeigt, so dass die Führung für das Füllgut, z.B. die Anpassung an die Mundöffnungsform, einfacher zu realisieren ist. Femer werden die zu befüllenden Kuverts untereinanderliegend angeordnet, was dazu führt, dass nach der Abfuhr des befüllten Kuverts bereits das nächste Kuvert bereitsteht.

Ein Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung besteht darin, dass eine Kuvertiermaschine geschaffen wird, die eine hohe Taktleistung aufweist, ein großes Formatspektrum verarbeiten kann, eine geringe Anzahl von erforderlichen Bau- und Funktionsteilen aufweist, einen kompakten Bauraum bzw. einen geringen umbauten Raum aufweist, geringe Laufwege von Kuvert und Füllgut hat, und keine Leistungseinbußen bei einer steigenden Formathöhe des Kuverts zeigt. Ein Vorteil von Ausführungsbeispielen der Erfindung besteht darin, dass die Fenster und die Lasche des Kuverts unten liegend angeordnet sind, so dass die damit einhergehenden Probleme, wie sie oben im Stand der Technik erläutert wurden, nicht mehr vorliegen. Ferner ergibt sich eine kompakte Abmessung der Füll Station, die nur niedrige Füllgeschwin- digkeiten und geringe Zykluszeiten und damit einhergehende hohe Taktleistungen aufweist. Femer zeichnet sich die Füilstation durch eine geringe Anzahl von Bauteilen aus, und dadurch, dass die Zuführleistung der Kuverts unabhängig von der Kuverthöhe ist.

Nachfolgend werden unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen Ausführungs- beispiele der Erfindung näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine schematische, seitliche Schnittdarstellung einer Füllstation gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung;

Fig. 2 bis 14 Darstellungen des Ablaufs der Befüllung von Kuverts unter Verwendung der erfindungsgemäßen Füllstation anhand einer Darstellung des ZuStands der Füllstation und der darin befindlichen Kuverts und Güter zu verschiedenen Zeitpunkten zwischen einer Ausgangsposition (t=to) und einem Ende des Füllvorgangs (t=ti2); und

Fig. 15 eine schematische Darstellung einer Papierhandhabungsanlage, die eine

Kuvertiermaschine mit einer Füllstation gemäß Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung aufweist.

In der nachfolgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele werden gleiche oder gleichwirkende Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen. Fig. 1 zeigt eine schematische, seitliche Schnittdarstellung einer Füllstation gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung. Die Füll Station umfasst eine stationäre Füllhilfe 100, die beispielsweise eine Mehrzahl von Fingern umfasst, die parallel nebeneinander angeordnet sind und auf die ein Kuvert zumindest teilweise aufgezogen werden kann, indem ein Kuvert zu der Füllhilfe 100 bewegt wird, so dass die Füllhilfe 100 in einer Mundöffnung des Kuverts angeordnet ist. Die Füllhilfe 100 umfasst Enden 100a, die beim Aufziehen eines Kuverts zuerst mit demselben in Kontakt kommen. Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel verjüngen sich die Finger 100 in Richtung der Enden 100a. Die Finger 100 können Teile eines Gutzuführungsblechs 101 sein, können aber auch als hiervon getrennte Elemente ausgebildet sein.

Die Füllhilfe 100 ist in einem Füllbereich 102 angeordnet, der sich ausgehend von der Füllhilfe 100 entlang der Guttransportrichtung RG um eine Entfernung erstreckt, die im Wesentlichen einer Kuverthöhe KH (^Abmessung des Kuverts zwischen dem Kuvertboden und der Hinge Line = Kante, an der die Lasche des Kuverts am Kuvertkörper angesetzt ist) eines auf die Füllhilfe 100 aufgezogenen Kuverts entspricht. Eine Füllebene EF ist im wesentlichen durch eine Ebene, in der sich die Finger der Füllhilfe 100 erstrecken bzw. in der die Oberseite des aufgezogenen Kuverts (=Seite, an der die Lasche angeordnet ist) angeordnet ist, definiert .

Die Füllstation umfasst femer eine Kuvertzuführung 104 zur Aufnahme eines Kuverts. Die Kuvertzuführung 104 umfasst eine mehrteilige Auflage 104a, 104b und 104c zur Aufnah- me eines zugeführten Kuverts. Die Auflage umfasst einen ersten Abschnitt 104a in Form eines Bleches, auf dem ein oberer Abschnitt eines zugeführten Kuverts ruht, sowie einen hinteren Abschnitt 104b, der ausgestaltet ist, um einen Kuvertboden gegenüber dem Rest des Kuverts nach unten auszudenken. Die Abschnitte 104a und 104b definieren eine Kuvertzuführungsebene Εχ, die unterhalb und parallel zu der Füllebene EF angeordnet ist. Vertikal erstreckt sich der Füllbereich 102 bis zu der der Auflage bzw. der Ebene E z . Abhängig davon, wie ein folgendes Kuvert zugeführt wird, kann dieses bzgl. des Kuverts, welches gerade befüllt wird, versetzt angeordnet sein, so dass die Längs- und/oder Querseiten der Kuverts nicht ausgerichtet sind. Als Füllbereich wird derjenige Bereich betrachtet, in dem die Kuverts ganz oder teilweise übereinanderliegend angeordnet sind.

Die Kuvertz.ulührung 104 umfasst femer eine Laschenauflage 104c, die sich von dem Saugriementransport 106 entgegen der Guttransportrichtung G erstreckt und unterhalb der Füllhilfe 100 und des Gutzuführungsblechs 101 angeordnet ist. Ein in der Kuvertzuführung

104 angeordnetes Kuvert ist durch die Abschnitte 104a und 104b an seinem Kuvertkörper gehalten, und die Kuvertlasche ruht auf der Auflage 104c. Ein Kuvert wird mitteis eines Saugriementransports 106 der Kuvertzuführung zugeführt, wobei der Saugriementransport 106 bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel an einer Position angeordnet ist, die in Guttransportrichtung RG hinter der Füllhilfe 100 liegt, so dass ein oberes Ende des Kuverts für den Transport kontaktiert wird. Der Saugriementransport 106 führt gemäß dem gezeigten Ausführungsbeispiel ein Kuvert aus einer Kuverttransportrichtung RK der Füllstation zu, wobei die Kuverttransportrichtung R senkrecht zur Guttransportrichtung RG ist, Die Füllstation umfasst femer einen Transport 1 10, der bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel durch zwei in Guttransportrichtung RQ hintereinander angeordnete Segmentrollen 1 10a und 1 10b gebildet ist. Die Segmentrollen 1 10a und 1 10b sind derart ausgestaltet, dass entlang eines ersten Abschnitts 1 12 des Umfangs derselben die Rolle einen ersten Radius aufweist, und entlang eines zweiten Abschnitts des Umfangs einen zweiten Radius aufweist, der größer ist als der erste Radius. Der Transport 1 10 dient dazu, ein in der Ku vertzuführun g 104angeordnetes Kuvert entgegen der Guttransportrichtung Ro zu bewegen, um dieses auf die Füllhilfe 100 aufzuziehen, wie es nachfolgend noch näher erläutert wird. Das Kuvert wird gemäß dem gezeigten Ausführungsbeispiel durch Aktivierung der Transportrollen 1 10, die mit einer Kuvertlasche Eingriff nehmen, transportiert, wobei die Kuvertlasche zwischen den Rollen 1 10a und 1 10b, bzw. zwischen deren Abschnitte 1 14 und Gegenrollen 1 16a, 1 16b angeordnet sind. Die Rollen 1 16a und 1 16b wirken mit den Abschnitten der Segmentrollen 1 10a und 1 1 Ob zusammen, die den größeren Radius aufweisen. Somit wird durch eine Bewegung der Transportrollen 1 10 eine Bewegung eines in der Kuvertzuführung 104 befindlichen Kuverts in Richtung auf die Füllhilfe 100 bewirkt, derart, dass eine Mundöffnung, die in der Kuvertzuführung an der Position 108 angeordnet ist, entgegen der Guttransportrichtung RQ verschoben wird, so dass die Füllhilfe 100 in die Mundöffnung des Kuverts eingreifen kann und somit eine Befüllung des Kuverts unterstützt wird.

Die Füllstation umfasst femer eine seitliche Gutführung 1 18 sowie eine Blasdüse (nicht gezeigt), um ein anfängliches Öffnen des Kuvertmundes beim Aufziehen auf die Füllhilfe 100 zu unterstützen. Ein Füllgut 122 wird mittels eines Füllschiebers 124 entlang der Guttransportrichtung RG bewegt. Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel dient der Füllschieber 124 zum einen dazu, ein Füllgut zuzuführen, und zum anderen dazu, das gefüllte Kuvert aus der Füllstation auszufahren. Femer umfasst die Füllstation ein Klemmelement 125, z.B. in Form einer Klemmrolle (Segmentrolie), die dazu dient, eine Lasche eines Kuverts bei der Befüllung zu fixieren. Alternativ kann auch ein Sauger, der z.B. in oder an dem Gutzuführungsblech 101 angeordnet ist, verwendet werden. Gemäß anderen Ausführungsbeispielen ist kein zusätzliches Klemmelement 125 vorgesehen, stattdessen wird dessen Funktion durch die Transportrol- len 1 10 übernommen, die nach dem Aufziehen eines Kuverts in ihrer Position verbleiben und die Lasche zwischen den Rollen 1 10a, 1 10b und den Rollen 1 16a, 1 16b festhalten. Nach Abschluss der Befüllung wird die Lasche freigegeben. In Fig. 1 ist eine Situation dargestellt, in der ein erstes Kuvert 126 befüllt wird, also ein Füllgut 122 eingebracht wird. Das Kuvert 126 ist auf die Füllhilfe 100 aufgezogen, so dass deren Enden 100a in der Mundöffnung 126a des Kuverts 126 angeordnet sind und das Kuvert 126 öffnen. Die Lasche 126b ist unter dem Blech 101 angeordnet und z.B. durch die Rolle 125 geklemmt. Ein Kuvertboden 126c ist freigegeben, d.h. er ist gegenüber dem Rest des Kuverts nicht nach unten ausgelenkt. Durch die Freigabe kehrt der Kuvertboden aufgrund der Elastizität des Kuverts in seine ursprüngliche Ausrichtung zurück, so dass das Kuvert im wesentlichen flach in einer Ebene liegt. Mittels des Schiebers 124 wird das Füllgut in das geöffnete Kuvert 126 eingebracht. Ferner ist ein zweites, unbefülltes Kuvert 128 gezeigt, welches sich in der Kuvertzuführung 104 befindet. Die Mundöffnung 128a des zweiten Kuverts ruht auf dem Abschnitt 104a und befindet sich an der Position 108, die unmittelbar vor den Enden 100a der Füllhilfe 100 ist, so dass bei einer Bewegung des Kuverts 128 entgegen der Guttransportrichtung Ro dessen Mundöffnung unmittelbar mit den Enden 1 10a der Füllhilfe Eingriff nehmen. Diese Anordnung erfordert nur die Über- brückung einer kurzen Distanz, um das Kuvert auf die Füllhilfe aufzuziehen und damit wenig Zeit. Die Lasche 128b ruht auf der Laschenauflage 104c und der Kuvertboden 128c ist im Bereich 104b der Kuvertzuführung gehalten und nach unten ausgelenkt.

Ausgehend von der in Fig. 1 gezeigten Situation, also nach dem Befüllen des Kuverts 126 und vor dem Ausfahren des Kuverts aus der Fülistation, also bevor das gefüllte Kuvert den Bereich der Füllstation, in dem die Kuvertzuführung 104 sich befindet, verlassen hat, erfolgt eine Bewegung des in der Kuvertzuführung 104 angeordneten Kuverts 128 entgegen der Guttransportrichtung RQ, um das Kuvert auf die Füllhilfe 100 aufzuziehen. Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel erfolgt die Bewegung mittels der Segmentrollen 110 derart, dass zumindest ein Teil des Kuverts auf die Füilhilfe 100 aufgezogen wird, so dass diese in die Mundöffnung 128a des Kuverts 128 eingreifen kann, um diese zu öffnen, so dass ein Füllgut 122 in das nunmehr in der Füilposition befindliche Kuvert 128 einbringen kann.

Die Funktionalität der anhand der Fig. 1 beschriebenen Füllstation ist derart, dass eine Zu- führung eines aus einem Kuvertanleger abgezogenen Kuverts von der Seite erfolgt, wobei ein Kuvertfenster, soweit vorhanden, und die Kuvertlasche 128b unten liegen, und die Mundöffnung 128a nach oben zeigt. Die Kuverts werden mit geöffneter Lasche beispielsweise über den Saugriemen 106 von unten in die Füllstation transportiert und dort positioniert. Das Kuvert 128 wird beim Eintransport in die Füllstation bodenseitig in einer Füh- rung aufgenommen und am Kuvertboden 128c außerhalb der Füllebene orientiert. Eine seitliche Positionierung des Kuverts kann beispielsweise über Anschläge, Kanten oder Fallen oder auch direkt durch den S augri ementransport 106 erfolgen. Das so in die Fülistation eingefahrene Kuvert 128 wird nach erfolgter Positionierung durch die Zylindersegmentrollen 100a, 110b, abhängig von der maximalen Kuvertlasche von einer oder mehreren Zylindersegmentrollen 100a, 110b an der Kuvertlasche 128b ergriffen und eine vorbestimmte Wegstrecke in Richtung des Füllgutes (entgegen der Guttransport- richtung Ro) transportiert und auf die Füllhilfe 100 und eine gegebenenfalls vorhandene seitliche Gutführung aufgezogen. Dadurch wird der Kuvertboden 128c gelöst und vollständig in den Füllbereich der Füllstation transportiert. Um den Transport in diese Richtung zu ermöglichen, wird der Saugriementransport 106 deaktiviert, wobei anstelle des Saugriementransports alternativ auch ein Segmenttransport mit aktiven und nicht-aktiven Bereichen vorgesehen sein kann.

Sobald das Kuvert seine Endposition erreicht hat, kann es durch beispielsweise durch die Rolle 125, durch unten an der Kuvert führung angebrachte Saugleisten und/oder über auf den seitlichen Gutführungen angebrachten Saugleisten während der Kuvertbefüllung fixiert werden. Die Kuvertbefüllung erfolgt mittels des Füllschiebers 124, der das Füllgut 122 in das aufgespannte Kuvert befördert. Ist die Kuvertbefüllung abgeschlossen, wird die Kuvertfixierung gelöst und das Kuvert kann beispielsweise über die Füllschieber aus der Füllstation abtransportiert werden. Während das erste Kuvert in der Füllstation von den Segmentrollen ergriffen und auf die Füllhilfen aufgezogen wird, wird ein zweites Kuvert unterhalb des ersten Kuverts in die Fülistation eintransportiert. Durch geeignete Mittel, wie beispielsweise Blasluft, Anlaufschrägen, Kanten oder Fallen werden Beschädigungen des Kuverts beim Einlauf verhindert. Eine Kollision mit den Transportelementen der Füllstation wird dadurch vermieden, dass die Transportelemente als Zylindersegmentrollen ausgeführt sind, die den Einlauf der Lasche des neuen Kuverts nicht behindern. In der Füllstation werden vorzugsweise maximal zwei Kuverts untereinander positioniert.

Die Parallelschaltung der gerade beschriebenen Vorgänge, nämlich des Befül- lens/ Abtransportierens und des Zuführens eines neuen Kuverts ermöglicht, dass sofort nach dem Befüllen und vor dem Abschluss des Abtransports des befüllten Kuverts ein weiteres Kuvert zur Verfügung steht, wodurch hohe Leistungen erreicht werden. Im Gegensatz zu bekannten Lösungen ist der erfindungsgemäße Ansatz vorteilhaft, da die Kuverthöhe keinen Einfluss auf die Zufuhrleistung hat. Die Kuverthöhe ist die Abmessung des Kuverts vom Kuvertboden bis zur Kante, an der die Lasche des Kuverts am Kuvertkörper angesetzt ist, die sogenannte Hinge Line. Diese Unabhängigkeit von der Kuverthöhe wird dadurch erreicht, dass der Eitransport des Kuverts stets auf Höhe der Hinge Line erfolgt. In Fig. 1 ist die Position der Hinge Line des eingebrachten Kuverts die Position 108. Anhand der nachfolgenden Figs. erfolgt eine Beschreibung eines Funktionsablaufs zur Befüllung eines Kuverts unter Verwendung der erfindungsgemäßen Füllstation. Der nachfolgende Funktionsablauf ist im Folgenden für die folgenden Bedingungen dargestellt: Die Kuvertzuführung erfolgt von der Seite, wobei die Zuführung getaktet ist und die Kuverts einen vorbestimmten Abstand aufweisen. Die Fenster der Kuverts sind nach unten gerichtet, und zwei Kuverts untereinander sind in der Fülistation gleichzeitig angeordnet. Ein Kuvert wird um eine vorbestimmte Entfernung auf die Füllhilfe aufgezogen, wobei auf einen Sauger für eine Kuvertöffnung verzichtet wird. Bei der nachfolgenden Beschreibung wird von einer Funktionalität ausgegangen, bei der ein nächstes Kuvert erst dann eingefahren wird, wenn das vorhergehende Kuvert die Füllposition erreicht hat, und ein gefülltes Kuvert wird dann ausgegeben, wenn das neue Kuvert vollständig eingefahren ist, so dass Bewegungsüberschneidungen vermieden werden. Die Fig. 2 zeigt eine„Ausgangssituation" (t = t 0 ), bei der ausgehend von der in Fig. 1 erläuterten Situation die Befüllung des Kuverts 126 bereits abgeschlossen ist und das gefüllte Kuvert nicht mehr auf die Füllhilfe 100 aufgezogen ist. In Fig. 2 ist im oberen Bereich eine seitliche Darstellung gezeigt, sowie in dem unteren Bereich eine Draufsichtdarstellung. In Fig. 2 ist das befüllte Kuvert 126, welches das Füllgut 122 enthält, soweit abgezogen und von der Füllhilfe 100 entfernt, dass das untere Kuvert 128 geöffnet und aufgezogen werden kann, wobei das in der Fülistation unten liegende Kuvert 128 mit einer Bewegung um eine vorbestimmte, festgelegte Entfernung dem Gut entgegen startet. Femer ist in Fig. 2 ein weiteres Kuvert 130 gezeigt, welches für eine Zuführung zu der Fülistation bereitsteht, wobei seitlich einlaufende Kuverts einen vorbestimmten Abstand aufweisen. In Fig. 2 ist femer ein bereits befülltes Kuvert 132 gezeigt, das sich stromabwärts von der Fülistation befindet. Stromaufwärts bezüglich der Füllstation sind zwei zu kuvertierende Füllgutgrup- pen 134a und 134b gezeigt, wobei die Füllgutgruppe 134a in das Kuvert 128 und die Füllgutgruppe 134b in das Kuvert 130 einzubringen sind. Fig. 3 zeigt die Position der einzelnen Elemente nach der Zeit t = tj. Zu diesem Zeitpunkt wird mit dem Aufziehen des Kuverts 128 auf die Füllhilfen 100 begonnen, wobei sich das gefüllte Kuvert 128 bereits weiterbewegt hat. Der Beginn des Aufziehens des neuen Kuvert 128 auf die Füllhilfe 100 beginnt jedoch bereits bevor das gefüllte Kuvert 126 vollständig aus der Fülistation ausgefahren ist, d.h. während des Aufziehens des neuen Kuvert auf Füllhilfe 100 sind beide Kuverts übereinander in der Füllstation angeordnet, was vorteilhaft ist, da nicht gewartet werden muss, bis das Kuvert 126 vollständig ausgefahren ist, vielmehr kann für die nächste Befüllung ein Kuvert bereits bereitgestellt werden, während das gefüllte Kuvert 126 ausgefahren wird, wodurch sich eine Erhöhung des Durchsatzes ergibt. Bei der in Fig. 3 gezeigten Situation sind die Kuverts 128 und 130 mit ihrer Hinge Line HL noch an der Position 108 unmittelbar vor der Füllhilfe angeordnet.

Fig. 4 zeigt die Situation zum Zeitpunkt t = t 2 (=eine Zeitdauer t 2 nach der Ausgangspositi- on, die in Fig. 2 gezeigt ist). Das gefüllte Kuvert 126 wurde um ein weiteres Stück in der Guttransportrichtung RQ abtransportiert, während das neue Kuvert 128 bereits in Richtung der Füllhilfen 100 bewegt wurde, so dass dessen Hinge Line HL an einer Position in Guttransportrichtung RQ vor der Position 108 ist, wohingegen die Position der Hinge Line HL 130 des neu zuzuführenden Kuverts 130 unverändert an der Position 108 ist. Wie aus einem Vergleich der Figs. 2, 3 und 4 zu erkennen ist, wurde während dieser Zeit auch das Füllgut 134a, weiches in das Kuvert 128 einzubringen ist, in Richtung der Füllstation bewegt, und hat in Fig. 4 die seitlichen Führungen 1 18 fast erreicht.

Fig. 5 zeigt die Situation nach t = t 3 , in der das Kuvert 126 weiter ausgefahren wurde und den Bereich der Kuvertzuführung, wie bei 104c gezeigt ist, fast verlassen hat. Das neue Kuvert 128 ist nunmehr um die vorbestimmte Entfernung auf die Füllhilfe 100 aufgezogen, und das Füllgut 134a hat die Führungen 118 erreicht.

Fig. 6 zeigt die Situation nach t = U, in der begonnen wird, in das auf die Füllhilfe aufge- zogene Kuvert 128 das Füllgut 134a einzuführen. Das im vorhergehenden Zyklus befüllte Kuvert 126 hat die Fülistation nunmehr verlassen bzw. den Bereich 104c der Kuvertzuführung 104 hinter sich gelassen. Das neu zu befüllende Kuvert 128 ist bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel nunmehr auf die Füllhilfe 100 aufgezogen und steht still. Der Füll- prozess startet durch Einbringen der Füllgutgruppe 124a in das Kuvert 128. Während die- ses Füllprozesses, während das Kuvert 128 stillsteht, wird das Kuvert 130 in die Füllstation eingefahren. In Fig. 6 ist die Situation dargestellt, bei der das Kuvert 130 in Richtung der Kuverttransportrichtung K bereits zu einem kleinen Teil in die Füllstation eingeführt wurde, wie durch den überlappenden Bereich der Kuverts 128 und 130 gezeigt ist. Das Kuvert 130 wird mit seiner Hinge Line HLoo ausgerichtet auf die Position 108 eingefahren, so dass das Kuvert 130 außerhalb des Füllbereichs eingefahren wird.

Die Figs. 7 bis 13 zeigen die Position in der oben beschriebenen Elemente nach ts, t 6 , t 7 , t 8 , t tio und tu. Anhand der Figs. 7 bis 13 ist das Befüllen des Kuverts 128 durch Einbringen der Füllgutgruppe 134a gezeigt, während gleichzeitig das Kuvert 130 in die Kuvertzufüh- rung eingebracht wird, so dass sich abschließend die in Fig. 14 gezeigte Situation ergibt, die wiederum der Ausgangsposition entspricht, die anhand der Fig. 2 erläutert wurde, nämlich die Situation, in der das Kuvert 128 gefüllt ist und bereits ein weiteres Kuvert 130 zur Aufnahme der weiteren Füllgutgrappen 134b bereitsteht. Ausgehend von der Situation in Fig. 14 wiederholt sich der oben beschriebene Prozess zur Befüllung des Kuverts 130 und zur gleichzeitigen Bereitstellung eines weiteren Kuverts.

Bei dem oben beschriebenen Ausführungsbeispiel wird ein nachfolgendes Kuvert 130 erst eingefahren, wenn das vorhergehende Kuvert 128 auf die Füllhilfe 100 aufgezogen ist, um Bewegungsüberschneidungen in zweifacher Richtung, also in Richtung des Guttransports und in Richtung des Kuverttransports zu vermeiden. Das gefüllte Kuvert 128 wird erst dann ausgegeben, wenn das nachfolgende Kuvert 130 vollständig eingefahren ist, wie es in Fig. 14 gezeigt ist, um Bewegungsüberschneidungen in die zwei Richtungen, nämlich die Abtransportrichtung und die Kuvertzuführungsrichtung zu vermeiden. Ausfuhrungsbeispiele der Erfindung verwenden diese Vorgehensweise, um die Prozesssteuerung zu erleichtem, jedoch wird darauf hingewiesen, dass die vorliegende Erfindung nicht auf diese Ausgestaltung beschränkt ist. Bei anderen Ausführungsbeispielen kann eine Bewegungsüberschneidung in zwei Richtungen zugelassen sein, so dass das nachfolgende Kuvert ein- gefahren wird, während das vorhergehende Kuvert auf die Füllhilfe aufgezogen wird, und/oder das gefüllte Kuvert ausgegeben wird, während das nachfolgende Kuvert eingefahren wird.

Die Füllhilfen sind vorzugsweise im Formatbereich verschiebbar und sind ausgestaltet, so dass sich keine Lücken oder Kanten bilden, an welchen die einlaufende Kuvertlasche anstoßen oder hängen bleiben kann.

Fig. 15 zeigt eine schematische Darstellung einer Papierhandhabungsanlage 200, die eine Kuvertierm aschine 202 umfasst, welche eine Füllstation 204 gemäß Ausführungsbeispie- len der vorliegenden Erfindung aufweist. Die Papierhandhabungsanlage 200 kann einen oder mehrere Eingangskanäle umfassen, wobei in Fig. 15 beispielhaft nur ein Eingangskanal 206 gezeigt ist. Der Eingangskanal umfasst verschiedene Papierhandhabungskomponenten, wie beispielsweise einen Schneider, einen Merger, eine Sammelstation, ein Falzwerk und/oder eine Zusammentragbahn mit einem oder mehreren Beilagenanleger(n). Fer- ner umfasst die Anlage 200 zumindest einen Ausgangskanal 208 zur Weiterverarbeitung der kuvertierten Güter, beispielsweise eine Frankiereinheit oder eine Sortiereinheit. Ferner ist eine Steuerung 210 vorgesehen, die die Komponenten in dem Eingangskanal 206, dem Ausgangskanal 208 und dem Kuvertierer 202 sowie die Füllstation 204 steuert. Obwohl Fig. 15 eine zentrale Steuerung 210 zeigt, sind Ausführungsbeispieie der Erfindung nicht auf eine solche Ausgestaltung beschränkt, vielmehr kann die Steuerung auch dezentral in jeder der Komponenten angeordnet sein, und die entsprechenden Ansteuersignale für die Nachfolgekomponenten werden zwischen den Komponenten übertragen. Obwohl manche Aspekte im Zusammenhang mit einer Vorrichtung beschrieben wurden, versteht es sich, dass diese Aspekte auch eine Beschreibung des entsprechenden Verfahrens darstellen, sodass ein Block oder ein Bauelement einer Vorrichtung auch als ein entsprechender Verfahrensschritt oder als ein Merkmal eines Verfahrensschrittes zu verstehen ist. Analog dazu steilen Aspekte, die im Zusammenhang mit einem oder als ein Verfahrensschritt beschrieben wurden, auch eine Beschreibung eines entsprechenden Blocks oder Details oder Merkmais einer entsprechenden Vorrichtung dar.

Die oben beschriebenen Ausführungsbeispiele stellen lediglich eine Veranschaulichung der Prinzipien der vorliegenden Erfindung dar. Es versteht sich, dass Modifikationen und Variationen der hierin beschriebenen Anordnungen und Einzelheiten anderen Fachleuten einleuchten werden. Deshalb ist beabsichtigt, dass die Erfindung lediglich durch den Schutzumfang der nachstehenden Patentansprüche und nicht durch die spezifischen Einzelheiten, die anhand der Beschreibung und der Erläuterung der Ausführungsbeispiele hierin präsentiert wurden, beschränkt sei.