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Title:
FIN RAY WIPER HAVING A CLAMPING DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2016/020241
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a windshield wiper device for a vehicle, in particular a motor vehicle, having a fastening element fastened to a drive shaft. The windshield wiper device comprises a wiper blade having an elongate upper part, which is at least partially flexible, an elongated lower part, which is at least partially flexible, and a plurality of connecting elements for connecting the upper part and the lower part. Along a longitudinal extension of the wiper blade, the connecting elements are spaced apart from one another, wherein the connecting elements are designed to allow a movement of the upper part and the lower part relative to one another, by means of a movement component, along a longitudinal extension of the wiper blade. The windshield wiper device further comprises a fastening part on the wiper blade side, wherein the fastening part on the wiper blade side comprises a clamping device such that the fastening part on the wiper blade side can be adjusted to the dimension of at least part of the drive shaft.

Inventors:
MAYER STEPHAN (DE)
WEILER MICHAEL (DE)
HACKL VIKTOR (HU)
METZ ULRICH (DE)
DEAK PETER (HU)
Application Number:
PCT/EP2015/067375
Publication Date:
February 11, 2016
Filing Date:
July 29, 2015
Export Citation:
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Assignee:
BOSCH GMBH ROBERT (DE)
International Classes:
B60S1/34; B60S1/38
Foreign References:
DE102005060865A12007-06-28
DE102013214064A12014-05-08
US3716888A1973-02-20
DE102012201287A12013-08-01
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Claims:
Ansprüche

1 . Scheibenwischvorrichtung (100) für ein Fahrzeug mit einem an einer Antriebswelle befestigten Befestigungselement (50), insbesondere ein Kraftfahrzeug, umfassend ein Wischblatt (2) mit

einem langgestreckten Oberteil (10), das zumindest teilweise biegbar ausgestaltet ist,

einem langgestreckten Unterteil (12), das zumindest teilweise biegbar ausgestaltet ist,

- mehreren Verbindungselementen (18) zum Verbinden des Oberteils

(10) und des Unterteils (12), wobei die Verbindungselemente (18) entlang einer Längserstreckung (8) des Wischblatts (2) voneinander beabstandet sind, und wobei die Verbindungselemente (18) ausgelegt sind, um eine Bewegung des Oberteils (10) und des Unterteils relativ zueinander mit einer Bewegungskomponente entlang einer Längserstreckung (8) des Wischblatts

(2) zu ermöglichen, und

einem wischblattseitigen Befestigungsteil (30), wobei das wischblatt- seitige Befestigungsteil eine Klemmvorrichtung umfasst, so dass das wisch- blattseitige Befestigungsteil an die Abmessung zumindest eines Teils der An- triebswelle anpassbar ist.

2. Scheibenwischvorrichtung (100) nach Anspruch 1 , wobei das wischblattseiti- ge Befestigungsteil eine Kavität umfasst, die in einer ersten Position der Klemmvorrichtung eine größere Kavitätsabmessung hat als der zumindest eine Teil der An- triebswelle.

3. Scheibenwischvorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 2, wobei die Klemmvorrichtung einen Hebel, insbesondere einen Kniehebel, aufweist. 4. Scheibenwischvorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 2, wobei die Klemmvorrichtung ausgestaltet ist, so dass das Wischblatt eine Hebelwirkung für die Klemmvorrichtung zur Verfügung stellt.

5. Scheibenwischvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, wobei die Klemmvorrichtung in eine zweite Position bewegbar ist, in der ein Kraft- und/oder Formschluss lösbar mit der Antriebswelle herzustellen.

6. Scheibenwischvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei das wischblattseitige Befestigungsteil einteilig oder mit am Kopfende des Wischblatts befestigten Komponenten ausgebildet ist.

7. Scheibenwischvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei das wischblattseitige Befestigungsteil angepasst, um mittels eines Spritzgussverfahrens, insbesondere eines Spritzgussverfahrens mit einem Schritt zur Verfügung gestellt zu werden.

8. Scheibenwischvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 7, wobei die Ka- vität einen zylinderförmigen Abschnitt hat, der einen größeren Innendurchmesser hat als ein entsprechender Außendurchmesser des zumindest einen Teils der Antriebswelle.

9. Scheibenwischvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei die Klemmvorrichtung mit einem Verbindungsgelenk, insbesondere einem Filmscharnier mit dem Wischblatt verbunden ist. 10. Scheibenwischvorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei die mehreren Verbindungselemente an mehreren oberen Verbindungspositionen mit dem Oberteil und an mehreren unteren korrespondierenden Verbindungspositionen mit dem Unterteil verbunden sind, und wobei bei der Bewegung des Oberteils und des Unterteils relativ zueinander der Abstand zwischen einer oberen Verbindungs- Positionen und einer korrespondierenden unteren Verbindungsposition, im Wesentlichen konstant ist, insbesondere konstant ist mit einer Abweichung von ±1 mm.

1 1 . Verfahren (200) zur Montage einer Scheibenwischervorrichtung, umfassend:

- Bereitstellen (201 ) einer Scheibenwischervorrichtung (100), insbesondere einer Scheibenwischvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,

- Aufschieben des wischblattseitigen Befestigungsteils (20) auf die Antriebswelle, wobei ein Spalt zwischen dem wischblattseitigen Befestigungsteil und der Antriebswelle zur Verfügung gestellt ist; und

- Klemmen des wischblattseitigen Befestigungsteils an die Antriebswelle mit der Klemmvorrichtung um einen Kraft- und/oder Formschlusses zwischen dem wischblattseitigen Befestigungsteils und der Antriebswelle auszubilden.

Description:
Beschreibung

Finray-Wischer mit Klemmvorrichtung

Die Erfindung betrifft eine Scheibenwischvorrichtung für ein Fahrzeug, insbesondere ein Kraftfahrzeug.

Stand der Technik Scheibenwischvorrichtungen haben typischerweise einen Wischarm oder Wischhebel, wobei ein Wischblatt auf der Scheibe eines Kraftfahrzeugs bewegt wird. Dabei wird das Wischblatt zwischen einer ersten Wendelage und einer zweiten Wendelage bewegt. Zu diesem Zweck ist der Wischarm oder das Wischblatt über die Antriebswelle mit einem Wischermotor verbunden. Insbesondere auf Windschutzscheiben mit starken Krümmungsänderungen und bei großen Temperaturschwankungen verliert das Wischblatt leicht den Kontakt zur Scheibe. Hierdurch kann es, insbesondere bei stark gekrümmten Scheiben, zu ungewischten Wischbereichen bzw. zu Schleierbildung kommen. Da ein Wischvorgang auf eine Vielzahl von Parametern optimiert werden muss, wie zum Beispiel eine Regenmenge auf der Scheibe, eine eventuell auftretende Schneelast auf der Scheibe, die Geschwindigkeit des Fahrzeugs und damit einhergehender Winddruck auf den Wischarm, kann eine Schleierbildung nicht auf einfache Weise durch Anpassung des Drucks des Wischarms auf die Windschutzscheibe zuverlässig verhindert werden. Daher ist es ein Bedürfnis, Scheibenwischvorrichtungen weiter zu verbessern.

Bei der Verbesserung gibt es eine Mehrzahl von Randbedingungen, die zusätzlich berücksichtigt werden sollten. Dabei ist es auch ein Bedürfnis, die Handhabung bzw. die Benutzerfreundlichkeit zu gewährleisten bzw. zu verbessern. Offenbarung der Erfindung

Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein zuverlässiges, weitgehend schlierenfreies Wischen einer Scheibe eines Fahrzeugs zur Verfügung zu stellen und/oder eine verbesserte Scheibenwischvorrichtung mit einfacher Handhabung, insbesondere einfache Montage bzw. Demontage zur Verfügung zu stellen.

Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Scheibenwischvorrichtung mit den Merkmalen gemäß Anspruch 1.

Gemäß einer Ausführungsform wird eine Scheibenwischvorrichtung für ein Fahrzeug mit einer Antriebswelle, insbesondere ein Kraftfahrzeug, zur Verfügung gestellt. Die Scheibenwischvorrichtung beinhaltet ein Wischblatt mit einem langge- streckten Oberteil, das zumindest teilweise biegbar ausgestaltet ist, einem langgestreckten Unterteil, das zumindest teilweise biegbar ausgestaltet ist, mehreren Verbindungselementen zum Verbinden des Oberteils und des Unterteils, wobei die Verbindungselemente entlang einer Längserstreckung des Wischblatts voneinander beabstandet sind, und wobei die Verbindungselemente ausgelegt sind, um eine Bewegung des Oberteils und des Unterteils relativ zueinander mit einer Bewegungskomponente entlang einer Längserstreckung des Wischblatts zu ermöglichen, und einem wischblattseitigen Befestigungsteil, wobei das wischblattseitige Befestigungsteil eine Klemmvorrichtung umfasst, so dass das wischblattseitige Befestigungsteil an die Abmessung zumindest eines Teils der Antriebswelle anpassbar ist.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform wird ein Verfahren zur Montage einer Scheibenwischvorrichtung zur Verfügung gestellt. Das Verfahren beinhaltet das Bereitstellen einer Scheibenwischvorrichtung, insbesondere nach einem der der hier beschriebenen Ausführungsformen, ein Aufschieben des wischblattseitigen Befesti- gungsteils auf die Antriebswelle, wobei ein Spalt zwischen dem wischblattseitigen Befestigungsteil und der Antriebswelle zur Verfügung gestellt ist; und ein Klemmen des Befestigungsteils an die Antriebswelle mit der Klemmvorrichtung um einen Kraft- und/oder Formschlusses zwischen dem wischblattseitigen Befestigungsteils und der Antriebswelle auszubilden. Bevorzugte Ausführungsformen und besondere Aspekte der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen, den Zeichnungen und der vorliegenden Beschreibung. Vorteile der Erfindung

Gemäß den hier beschriebenen Ausführungsformen der Erfindung können Schei- benwischvorrichtung für Fahrzeuge auf besonders günstige Weise und für eine Mehrzahl unterschiedlicher Einsatzgebiete einfach und mit verbesserten Randbe- dingungen montiert werden. Weiterhin ermöglichen die Ausführungsformen der Erfindung, ein zuverlässiges, weitgehend schlierenfreies Wischen einer Scheibe eines Fahrzeugs.

Gemäß einer Ausführungsform wird eine Scheibenwischvorrichtung für ein Fahr- zeug mit einer Antriebswelle, insbesondere ein Kraftfahrzeug, zur Verfügung gestellt. Die Scheibenwischvorrichtung beinhaltet ein Wischblatt mit einem langgestreckten Oberteil, das zumindest teilweise biegbar ausgestaltet ist, einem langgestreckten Unterteil, das zumindest teilweise biegbar ausgestaltet ist, mehreren Verbindungselementen zum Verbinden des Oberteils und des Unterteils, wobei die Verbindungselemente entlang einer Längserstreckung des Wischblatts voneinander beabstandet sind, und wobei die Verbindungselemente ausgelegt sind, um eine Bewegung des Oberteils und des Unterteils relativ zueinander mit einer Bewegungskomponente entlang einer Längserstreckung des Wischblatts zu ermöglichen, und einem wischblattseitigen Befestigungsteil, wobei das wischblattseitige Befesti- gungsteil eine Klemmvorrichtung umfasst, so dass das wischblattseitige Befestigungsteil an die Abmessung zumindest eines Teils der Antriebswelle anpassbar ist. Hierdurch kann ein Verkanten bei der Montage verhindert werden.

Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann das wischblattseitige Befestigungsteil eine Kavität beinhalten, die in einer ersten Position der Klemmvorrichtung eine größere Kavitätsabmessung hat als der zumindest eine Teil der Antriebswelle. Hierdurch kann die Scheibenwischvorrichtung verkantfrei an die Antriebswelle geschoben werden. Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann die Klemmvorrichtung in eine zweite Position bewegbar sein, in der ein Kraft- und/oder Formschluss lösbar mit der Antriebswelle herzustellen. Hierdurch kann nach verkantfreiem Aufsetzen bzw. Aufschieben, die Scheibenwischvorrich- tung an der Achse festgeklemmt werden.

Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann die Klemmvorrichtung einen Hebel, insbesondere einen Kniehebel, aufweisen. Hierdurch kann ein Kraft- und/oder Formschluss mit einer ausreichenden Übertragung eines Drehmoments zum Wischen zur Verfügung gestellt werden.

Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann die Klemmvorrichtung ausgestaltet sein, so dass das Wischblatt eine Hebelwirkung für die Klemmvorrichtung zur Verfügung stellt. Hierdurch kann ein Kraft- und/oder Formschluss mit einer ausreichenden Übertragung eines Drehmoments zum Wischen zur Verfügung gestellt werden. Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann das wischblattseitige Befestigungsteil einteilig bzw. mit am Kopfende des Wischblatts befestigten Komponenten ausgebildet sein. Hierdurch kann die Scheibenwischvorrichtung ohne Werkzeug montiert werden bzw. die Scheibenwischvorrichtung ist eine einzige Baugruppe, die ihr eigenes Werkzeug in Form einer Klemmvorrichtung zur Verfügung stellt. Insbesondere kann das wischblattseitige Befestigungsteil angepasst sein, um mittels eines Spritzgussverfahrens, insbesondere eines Spritzgussverfahrens mit einem Schritt zur Verfügung gestellt zu werden. Weiterhin kann die Klemmvorrichtung mit einem Verbindungsgelenk, insbesondere einem Filmscharnier mit dem Wischblatt verbunden sein.

Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann die Kavität einen zylinderförmigen Abschnitt haben, der einen größeren Innendurchmesser hat als ein entsprechender Außendurchmesser des zumindest einen Teils der Antriebswelle. Hierdurch kann ein Verkanten bei der Montage verhindert werden

Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform können die mehreren Verbindungselemente an mehreren oberen Verbindungspositionen mit dem Oberteil und an mehreren unteren korrespondierenden Verbindungspositionen mit dem Unterteil verbunden sein, wobei bei der Bewegung des Oberteils und des Unterteils relativ zueinander der Abstand zwischen einer oberen Verbindungspositionen und einer korrespondierenden unteren Verbindungsposition, im Wesentlichen konstant ist, insbesondere konstant ist mit einer Abweichung von ±1 mm. Hierdurch kann eine Kraftübertragung zwischen dem Oberteil und dem Unterteil zur Verfügung gestellt werden, die eine Scheibenwischvorrichtung ermöglicht, die gemäß dem Finray- Prinzip arbeitet.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform wird ein Verfahren zur Montage einer Scheibenwischvorrichtung zur Verfügung gestellt. Das Verfahren beinhaltet das Bereitstellen einer Scheibenwischvorrichtung, insbesondere nach einem der der hier beschriebenen Ausführungsformen, ein Aufschieben des wischblattseitigen Befesti- gungsteils auf die Antriebswelle, wobei ein Spalt zwischen dem wischblattseitigen Befestigungsteil und der Antriebswelle zur Verfügung gestellt ist; und ein Klemmen des Befestigungsteils an die Antriebswelle mit der Klemmvorrichtung um einen Kraft- und/oder Formschlusses zwischen dem wischblattseitigen Befestigungsteils und der Antriebswelle auszubilden. Hierdurch kann nach verkantfreiem Aufsetzen bzw. Aufschieben, die Scheibenwischvorrichtung an der Achse festgeklemmt werden.

Kurze Beschreibung der Zeichnungen

Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Figuren dargestellt und werden im Folgenden näher beschrieben. Es zeigen:

Figur 1 eine schematische Darstellung eines Teils eines Wischblatts in einer Längs- Schnittansicht mit einer Klemmvorrichtung gemäß Ausführungsformen der Erfindung,

Figuren 2A und 2B eine schematische Darstellung eines Wischblatts mit einer Klemmvorrichtung gemäß Ausführungsformen der Erfindung in einer ersten Positi- on, d.h. einer geöffneten Position, und einer zweiten Position, d.h. einer geschlossenen Position,

Figuren 3A und 3B eine schematische Darstellung eines Wischblatts mit einer Klemmvorrichtung gemäß Ausführungsformen der Erfindung in einer ersten Positi- on, d.h. einer geöffneten Position, und einer zweiten Position, d.h. einer geschlossenen Position, Figur 4 eine schematische Darstellung eines Teils eines Wischblatts in einer Aufsicht mit einer Klemmvorrichtung gemäß Ausführungsformen der Erfindung, Figur 5A schematische Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Scheibenwischvorrichtung in Form eines Wischerarms mit integriertem Wischblatt in einer Grundstellung,

Figur 5B eine schematische Darstellung des Wischerarms mit integriertem Wisch- blatt nach Fig. 5A in einer an eine Scheibe angelegten Stellung,

Figur 6 eine schematische Darstellung eines Wischblatts gemäß Ausführungsformen vorliegenden Erfindung in einer Grundstellung, Figur 7 eine schematische Darstellung eines Wischblatts gemäß Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung in einer an eine Scheibe angelegten Stellung, und

Figur 8 eine Diagramm zur Illustration eines Verfahrens zur Montage einer Scheibenwischvorrichtung gemäß Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung.

Ausführungsformen der Erfindung

Im Folgenden werden, sofern nicht anders vermerkt, für gleiche und gleichwirkende Elemente gleiche Bezugszeichen verwendet.

Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung eines Ausschnitts eines Wischblatts 2 einer Scheibenwischvorrichtung für ein Fahrzeug, insbesondere für ein Kraftfahrzeug. Das Wischblatt 2 umfasst ein langgestrecktes Oberteil 10 und ein langge- strecktes Unterteil 12, welche zumindest teilweise biegbar ausgestaltet sind. Des Weiteren sind mehrere Verbindungselemente 18 zum Verbinden des Oberteils 10 und des Unterteils 12 vorgesehen, wobei die Verbindungselemente 18 entlang einer Längserstreckung 8 des Wischblatts 2 voneinander beabstandet sind. Figur 1 zeigt als Ausschnitt des Wischblatts 2 lediglich ein Verbindungselement 18. Die Verbin- dungselemente 18 sind ausgelegt, um eine Bewegung des Oberteils 10 und des Unterteils 12 relativ zu einander mit einer Bewegungskomponente entlang einer Längserstreckung des Wischblatts 2 zu ermöglichen. Das Zusammenwirken des Oberteils, des Unterteils und der Verbindungselemente 18 kann gemäß zusätzlichen oder alternativen Ausgestaltungen auch durch Drehgelenke an den jeweiligen Enden eines Verbindungselements, mit denen das Verbindungselement an dem Unter- teil und/oder dem Oberteil verbunden ist, beschrieben werden. Hierbei sind die Verbindungselemente an dem Oberteil 10 an einer jeweiligen oberen Verbindungsposition verbunden und an dem Unterteil 12 an einer jeweiligen unteren Verbindungsposition. Zum Beispiel ist an den Verbindungspositionen jeweils ein Drehgelenk zur Verfügung gestellt. Bei einer Bewegung des Oberteils 10 des Unterteil 12 relativ zueinander verändert sich der Abstand einer oberen Verbindungsposition zu einer unteren Verbindungsposition am selben Verbindungselement im Wesentlichen nicht, d.h. der Abstand ist mit Abweichungen von zum Beispiel ±1 mm, insbesondere ±0,3 mm konstant.

Weiter hat das Wischblatt 2 ein Kopfende 70. Am Kopfende ist ein Befestigungsteil, d.h. ein wischblattseitiges Befestigungsteil, zur Verfügung gestellt. Entlang der Längserstreckung des Wischblatts 2 wird der Abstand zwischen dem Oberteil 10 und dem Unterteil 12 ausgehend vom Kopfende kleiner, zumindest in Bereichen der Längserstreckung des Wischblatts bzw. in einem überwiegenden Teil der Längserstreckung des Wischblatts. Ausgehend vom Kopfende läuft die Höhe des Wischblatts in Bereichen keilförmig zu bzw. wird in Bereichen der Längserstreckung kleiner. Zum Beispiel kann gemäß Ausführungsformen für eine Mehrzahl der Verbin- dungselemente die Länge der Verbindungselemente derart zur Verfügung gestellt werden, dass die am Kopfende zur Verfügung gestellten Verbindungselemente länger sind als die an der gegenüberliegenden Seite des Wischblatts entlang der Längserstreckung. Durch diese Eigenschaften kann ein Wischblatt zur Verfügung gestellt werden, dass nach dem Finray-Prinzip funktioniert. Diese Scheibenwischvorrichtungen haben typischerweise kein Gelenk um das Wischblatts oder eine Wischlippe von einer Scheibe, zum Beispiel einer Scheibe eines Kraftfahrzeugs, abzuheben. Zum Beispiel wird das Wischblatts 2 mittels den hier beschriebenen Klemmvorrichtungen an der Antriebswelle befestigt. Durch die Abwesenheit eines Gelenks um das Wischblatts oder eine Wischlippe von einer Scheibe, zum Beispiel einer Scheibe eines Kraftfahrzeugs, abzuheben kann beim Aufführen des Wischblatts auf die Antriebswelle das wischblattseitige Befestigungsteil an der Antriebswelle verkanten. Dies kann gemäß hier beschriebenen Ausführungsformen verhindert werden.

Figur 1A zeigt das wischblattseitige Befestigungsteil 30. Das Befestigungsteil hat eine Kavität. Die Kavität hat einen Innendurchmesser 120. Der Innendurchmesser 120 ist größer als der Außendurchmesser 20 der Antriebswelle 130 bzw. einem Teil der Antriebswelle 130, der in zur Montage in die Kavität eingeführt wird. Es existiert ein Spalt 122 zwischen der Antriebswelle und dem wischblattseitige Befestigungsteil 30. Zum Anbringen des Wischblatts 2 bzw. zum Lösen des Wischblatts findet eine translatorische Bewegung statt, die zum Beispiel im Wesentlichen entlang der Achse der Antriebswelle 130 ausgerichtet sein kann. Durch den Spalt kann ein verkan- ten verhindert werden. Durch betätigen der Klemmvorrichtung 140 kann ein Kraft- und/oder Formschluss zwischen dem wischblattseitigen Befestigungsteil 30 und der Antriebswelle zur Verfügung gestellt werden.

Gemäß manchen Ausführungsformen kann die Klemmvorrichtung ein Hebel, insbe- sondere ein Kniehebel, sein. Dies ist zum Beispiel in Figur 1 dargestellt. Der Hebel bzw. Kniehebel kann um die Achse 142 rotiert werden, wodurch durch einen Bewegung von einer ersten Position der Klemmvorrichtung in eine zweite Position der Klemmvorrichtung, das Wischblatt auf der Antriebswelle 130 festgeklemmt wird. Gemäß manchen Ausführungsformen können an der Antriebswelle 130 Rändel 131 zur Verfügung gestellt werden, um ein höheres Drehmoment übertragen zu können.

Figur 1 zeigt weiter eine Ausbuchtung 133 an dem wischblattseitigen Befestigungsteil 30. Die Ausbuchtung kann in eine Nut in der Antriebswelle eingreifen. Hierdurch kann beim Montieren der Scheibenwischvorrichtung auf der Antriebswelle eine vereinfachte Positionierung entlang der Achsrichtung der Welle zur Verfügung gestellt werden.

Die Figuren 2A und 2B zeigen eine weitere Form einer Klemmvorrichtung, die gemäß hier beschriebene Ausführungsformen zur Verfügung gestellt werden kann. Insbesondere können solche Ausführungsformen für eine Antriebswelle 130 mit einem verbreiterten Kopfende 230, zum Beispiel für einen Rändeltopf, verwendet werden. Figur 2A zeigt das Wischblatt bei der Montage, wobei die Klemmvorrichtung in einer geöffneten, ersten Position ist. Das Wischblatt 2 wird auf die Antriebswelle geschoben, so dass die Klemmvorrichtung 240 am verbreiterten Kopfende der Antriebswelle, d.h. einem Teil der Antriebswelle 130 anliegt. Die Klemmvorrichtung kann eine Klemmbacke sein, die mit einem Gelenk, zum Beispiel einem Filmscharnier, am Kopfende der Scheibenwischvorrichtung zur Verfügung gestellt ist. Insbesondere kann die Klemmvorrichtung mit dem Wischblatt derart verbunden werden, dass kein weiteres Befestigungswerkzeug benötigt wird. Eine Scheibenwischvorrichtung gemäß den hier beschriebenen Ausführungsformen (z.B. Figuren 1 , 2A B, 3A B und 4) kann folglich werkzeugfrei montiert werden.

Das wischblattseitige Befestigungsteil kann eine Klemmbacke, die rotierbar am Kopfende zur Verfügung gestellt ist, und einen Vorsprung 242 beinhalten. Der Vorsprung 242 kann bei der Montage hinter dem verbreiterten Kopfende 230 der An- triebswelle 130 einrasten. Somit findet ein Klemmen an zumindest einem Teil der Antriebswelle, zum Beispiel dem verbreiterten Kopfende, statt.

Gemäß hier beschriebenen Ausführungsformen hat das wischblattseitige Befestigungsteil eine Kavität, die eine Abmessung 120 hat, die größer als zum Beispiel der Durchmesser 20 des verbreiterten Kopfendes ist. Hierdurch kann das Wischblatt 2 ohne Verklemmen in die in Figur 2A dargestellten Position gebracht werden, das heißt auf die Antriebswelle aufgeschoben werden. Zum Klemmen wird die Klemmvorrichtung in eine zweite Position gebracht, die in Figur 2B dargestellt ist. In den Figuren 2A und 2B dient hierbei das Wischblatt als Hebel. Das Wischblatt wird ro- tiert, so dass eine Rotation zwischen der Klemmbacke 240 und dem Wischblatt zur Verfügung gestellt wird. Hierbei dreht sich das Wischblatt 2 und die Klemmbacke 240 relativ zueinander um die Drehachse 244.

Beim Klemmen kann der Vorsprung 242 hinter dem verbreiterten Kopfende einras- ten. Durch das Klemmen wird das verbreiterte Kopfende in der Kavität am Kopfende der Scheibenwischvorrichtung derart zur Verfügung gestellt, dass ein Formund/oder Kraftschluss zwischen dem wischblattseitigen Befestigungsteil und der Antriebswelle zur Verfügung gestellt wird. Gemäß manchen Ausführungsformen können an der Antriebswelle 130 Rändel 131 zur Verfügung gestellt werden, um ein höheres Drehmoment übertragen zu können. Das verbreiterte Kopfende kann im Rahmen eines Rändeltopfs zur Verfügung gestellt werden. Hierbei wird als Rändel- topf ein Zylinder mit Rändel und ein korrespondierenden Hohlzylinder mit Rändel verstanden, d.h. ein Rändelpositiv mit einem passenden Rändelnegativ.

Die Figuren 3A und 3B zeigen eine weitere Ausgestaltung einer Scheibenwischvor- richtung gemäß hier beschriebenen Ausführungsformen. Im Unterschied zu den Figuren 2A und 2B hat das verbreiterte Kopfende der Antriebswelle einen 6-eckigen Querschnitt bzw. ist ein 6-kant. Hierdurch kann eine eindeutige radiale Ausrichtung der Scheibenwischvornchtung gewährleistet werden. Andererseits biete ein runder Querschnitt, zum Beispiel mit Rändeln, eine bessere Justagemöglichkeit der radia- len Ausrichtung der Scheibenwischvornchtung. Gemäß hier beschriebenen Ausführungsformen kann die Form des Querschnitts des verbreiterten Kopfendes ausgewählt sein aus der Gruppe bestehend aus: rund, rund mit Rändeln, 4-eckig, 6-eckig, 8-eckig, 12-eckig, torxprofil-förmig, und sternförmig. Figur 4 zeigt eine weitere Ausführungsform einer Scheibenwischvornchtung. Hierbei ist das Kopfende 70 bzw. das wischblattseitige Befestigungsteil derart ausgebildet, dass die Scheibenwischvornchtung in radialer Richtung auf die Antriebswelle geschoben werden kann. Der Innendurchmesser einer Kavität des wischblattseiti- gen Befestigungsteils ist größer als der Außendurchmesser 20 der Antriebswelle 130. Es existiert ein Spalt zwischen der Antriebswelle und dem wischblattseitige Befestigungsteil 30. Zum Anbringen des Wischblatts 2 bzw. zum Lösen des Wischblatts findet eine translatorische Bewegung statt, die zum Beispiel im Wesentlichen radial zur der Antriebswelle 130 ausgerichtet sein kann. Durch den Spalt kann ein verkanten verhindert werden. Durch betätigen der Klemmvorrichtung 440 kann ein Kraft- und/oder Formschluss zwischen dem wischblattseitigen Befestigungsteil und der Antriebswelle zur Verfügung gestellt werden. Hierbei ist die Klemmvorrichtung 440 mittels eines Gelenks 244 am Kopfende 70 der Scheibenwischvornchtung verbunden. Die Klemmvorrichtung 440 kann eine Klemmbacke sein, die mit einem Gelenk 244, zum Beispiel einem Filmscharnier am Kopfende der Scheibenwischvor- richtung zur Verfügung gestellt ist. Insbesondere kann die Klemmvorrichtung mit dem Wischblatt derart verbunden werden, dass kein weiteres Befestigungswerkzeug benötigt wird.

Im Folgenden werden Aspekte einer beispielhafte Scheibenwischvornchtung be- schrieben, für welche die hierin beschriebenen Ausführungsformen der Scheibenwischvornchtung, insbesondere die beschriebene Montage bzw. Demontage mit einem wischblattseitigen Befestigungsteil und einer Klemmvorrichtung vorteilhaft sind. Der Wischarm bzw. das Wischblatt können hierbei besonders einfach montiert werden und ein Verkanten kann bei der Montage weitestgehend verhindert werden. Hierbei bezieht sich das Verkanten auf die Tatsache, dass ein nach dem Finray- Prinzip funktionierender Wischer beim Kontakt mit der Scheibe bereits den Anpressdruck für den Wischvorgang aufbaut, und dadurch eine Kraft aufgebaut wird, die beim translatorischen Montieren, im Wesentlichen entlang der Richtung der Achse der Antriebswelle zu einem Verkanten führen kann. Figuren 5A und 5B zeigen schematische Darstellungen eines Wischblatts 2 in einer Grundstellung und in einer an eine Scheibe angelegten Stellung gemäß Ausführungsformen der Scheibenwischvorrichtung der Offenbarung. Es werden hier Fin- Ray-Wischer beschrieben, für die eine Kompensationsschicht 13 gemäß hier beschriebenen Ausführungsformen besonders nützlich ist. Die Kompensationsschicht 13 ist in den Figuren 5A, 5B, 6 und 7 nicht erneut dargestellt und kann auch in diesen Ausführungsformen wie zuvor beschrieben zur Verfügung gestellt werden. Das Wischblatt 2 dient zum Wischen einer Scheibe 4 eines Fahrzeugs, das zum Beispiel ein Kraftfahrzeug ist, insbesondere ein Auto. Das Wischblatt 2 hat eine Längserstreckung 8 und weist ein langgestrecktes Oberteil 10 und ein ebenfalls langge- strecktes Unterteil 12 auf. Die Längserstreckungen des Oberteils 10 und des Unterteils 12 entsprechen im Wesentlichen der Längserstreckung 8 des Wischblatts 2.

Sowohl das Oberteil 10 als auch das Unterteil 12 sind biegbare Balken oder können als biegbare Balken ausgestaltet sein Es ist ebenso möglich, nur jeweils einen Teil des Oberteils 10 und/oder des Unterteils 12 biegbar auszugestalten. Gemäß manchen Ausführungsformen, die mit den anderen hier beschriebenen Ausführungsformen kombiniert werden können, wird für das Oberteil 10 und/oder das Unterteil 12 ein Material eingesetzt, das einen Elastizitätsmodul hat, der in einem Bereich zwischen 0,005 kN/mm 2 und 0,5 kN/mm 2 , insbesondere 0,01 kN/mm 2 und 0,1 kN/mm 2 , liegt. Dies ermöglicht eine geeignete Biegefähigkeit des Oberteils 10 und des Unterteils 12. Zusammen mit einer geeignet ausgestalteten Querschnittsfläche des Oberteils 10 und des Unterteils 12 ergibt sich so eine optimale Biegesteifigkeit.

Das Oberteil 10 und das Unterteil 12 sind an einem Befestigungsteil 30 befestigt. Die Scheibenwischvorrichtung kann mittels des Befestigungsteils 30 zum Beispiel mit einer Quickfix-Befestigung am Fahrzeug verbunden sein. An der Seite, die dem Befestigungsteil 30 entlang der Längserstreckung der Scheibenwischvorrichtung gegenüberliegt, ist das Oberteil 10 und das Unterteil 12 an einer Verbindungsposition 34 verbunden. Die Verbindungselemente sind derart ausgestaltet, dass sich der Abstand der Verbindungsposition mit dem Oberteil und der Abstand der Verbin- dungsposition mit dem Unterteil um maximal ±1 mm ändert, insbesondere um maximal +. 0,3 mm ändert (zum Beispiel durch Wärmeausdehnung und/oder Zug und Druckbelastung). Die Verbindungselement können somit im Wesentlichen nicht elastisch ausgebildet bzw. der Effekt der Verbindungselemente beruht auf deren Kraftübertragung zwischen Oberteil und Unterteil und nicht auf deren Elastizität.

Das Oberteil 10 und das Unterteil 12 sind durch Verbindungselemente 18 miteinander verbunden. Die Verbindungselemente 18 sind an einander zugewandten inneren Längsseiten des Oberteils 10 und des Unterteils 12 mittels Drehgelenken 20 befestigt. Typischerweise sind die Drehgelenke 20 Scharniere. Insbesondere kön- nen die Drehgelenke 20 als Filmscharniere ausgebildet sein. Dies ist vor allem dann vorteilhaft, wenn das Oberteil 10, das Unterteil 12 und/oder die Verbindungselemente 18 aus einem Kunststoffmaterial hergestellt oder mit einem geeigneten Kunststoffmaterial überzogen sind. Gemäß typischen hier beschriebenen Ausführungsformen, die mit anderen hier beschriebenen Ausführungsformen kombiniert werden können, ist ein Drehgelenk aus der folgenden Gruppe ausgewählt, die besteht aus: einem Scharnier, einem Filmscharnier, einer Verjüngung des Materials zur Erzeugung geringerer Steifigkeit entlang einer Torsionsachse, einem Gelenk mit einer Rotationsachse, einem Mittel zur Verbindung des Oberteils mit dem Verbindungselement oder zur Verbindung des Unterteils mit dem Verbindungselement, das die Verschiebung des Unterteils in Bezug auf das Oberteil entlang der Längserstreckung erlaubt, etc.

Ausführungsformen, bei denen die Gelenke durch Filmscharniere zur Verfügung gestellt sind, stellen somit eine sehr einfache Art und Weise zur Verfügung, um die Gelenke für einen Fin-Ray-Wischer zur Verfügung zu stellen. Das Wischblatt 2 kann einteilige, insbesondere werkzeugfallend, zur Verfügung gestellt werden. Gemäß typischen Ausführungsformen haben die Filmscharniere eine hohe Dehnbarkeit. Dies kann zum Beispiel durch ein Material ausgewählt aus der Gruppe PP, PE, POM, und PA, zur Verfügung gestellt werden. Alternativ können die Filmscharniere aus einem oder mehreren Materialen aus einer Gruppe bestehend aus: TPE (Thermoplastischem Elastomer), beispielsweise TPE-S, TPE-O, TPE-U, TPE-A TPE-V und TPE-E hergestellt sein.

Die Verbindungselemente 18 sind entlang der Längserstreckung des Wischblatts 2 voneinander beabstandet. Die Abstände sind vorteilhafterweise kleiner als 50 mm, insbesondere kleiner als 30 mm. Dadurch kann eine besonders hohe Flexibilität der Scheibenwischvorrichtung, insbesondere ihres Unterteils, und gute Anpassung an die Krümmung und Krümmungsänderungen der zu wischenden Scheibe gewährleistet werden.

Fig. 5B zeigt eine schematische Darstellung des Wischblatts 2 nach Fig. 5A in einer an die Scheibe 4 angelegten Stellung. Da die Scheibe 4 eine Krümmung hat, wirken beim Anlegen des Wischblatts 2 an die Scheibe 4 Kontaktdruckkräfte auf das Unterteil 12. Da das Oberteil 10 und das Unterteil 12 biegbare Balken und die Verbin- dungselemente 12 drehbar an Oberteil 10 und Unterteil 12 gelagert sind, sind das Oberteil 10 und das Unterteil 12 gegeneinander verschiebbar. Durch die von unten auf das Unterteil 12 wirkenden Druckkräfte biegt sich das Wischblatt 2 in diejenige Richtung, aus der die Druckkräfte kommen, und legt sich genau an die Krümmung der Scheibe 4 an.

Durch den Aufbau der hier beschriebenen Ausführungsformen, findet bei einer Krafteinwirkung auf das Unterteil (durch die Scheibe 4) eine Biegung des Unterteils in die Richtung statt, aus der die Kraft wirkt. Dies ist durch die Verbindung des Oberteils 10 und des Unterteils an der Verbindungsposition 34, die Form, und durch Drehgelenke an der Verbindung zwischen den Verbindungselementen und dem Ober- bzw. Unterteil gegeben. Eine Scheibenwischvorrichtung gemäß hier beschriebener Ausführungsformen nutzt den Effekt von Schwanzflossen bestimmter Fische, die bei seitlichem Druck nicht in Druckrichtung ausweichen, sondern sich in entgegengesetzte Richtung wölben, d. h. in die Richtung, aus der der Druck kommt. Dieses Prinzip wird auch als Flossenstrahl-Prinzip oder„Fin Ray"-Prinzip bezeichnet. Dadurch hat eine Scheibenwischvorrichtung gemäß den hierin beschriebenen Ausführungsformen den Vorteil einer verbesserten Anpassung an eine Scheibe eines Kraftfahrzeugs. Bei einem herkömmlichen Scheibenwischblatt ist dessen Oberteil üblicherweise starr, d. h. es ist nicht biegbar ausgebildet. Figuren 6 und 7 zeigen schematische Darstellungen eines Wischblatts 2 einer Scheibenwischvorrichtung für ein Fahrzeug, insbesondere für ein Kraftfahrzeug, in einer Grundstellung (Figur 6), d.h. in einem unbelastetem Zustand, und in einer an eine Scheibe 4 angelegten Stellung (Figur 7) gemäß den hierein beschrieben Aus- führungsformen. Das Wischblatt 2 umfasst ein langgestrecktes Oberteil 10 und ein langgestrecktes Unterteil 12, welche zumindest teilweise biegbar ausgestaltet sind. Des Weiteren sind mehrere Verbindungselemente 18 zum Verbinden des Oberteils 10 und des Unterteils 12 vorgesehen, wobei die Verbindungselemente 18 entlang einer Längserstreckung 8 des Wischblatts 2 voneinander beabstandet sind. Die Verbindungselemente 18 sind ausgelegt, um eine Bewegung des Oberteils 10 und des Unterteils 12 relativ zu einander mit einer Bewegungskomponente entlang einer Längserstreckung 8 des Wischblatts 2 zu ermöglichen. Des Weiteren sind die Verbindungselemente 18 relativ zum Unterteil 12 so angeordnet, dass sich in einem unbelasteten Zustand des Wischblatts 2 ein Winkel a n der jeweiligen Längsachsen 24 der Verbindungselemente 18 relativ zum Unterteil 12 zumindest teilweise entlang einer Längserstreckung 8 des Wischblatts 2 verändert, insbesondere stetig verändert bzw. monoton oder streng monoton verändert.

In dem in Figur 6 dargestellten Wischblatt im unbelastetem Zustand sind die Winkel a n der jeweiligen Längsachsen der Verbindungselemente 18 relativ zum Unterteil 12, die sich entlang der Längserstreckung 8 des Wischblatts 2 ändern, mit α-ι, α 2 , α 3 , ... α η- ι, α η bezeichnet. In einem belasteten Zustand des Wischblatts, d.h. in einer an die Scheibe angelegten Stellung, wie sie beispielhaft in Fig. 7 dargestellt ist, verändern sich die Winkel a n der jeweiligen Längsachsen 24 der Verbindungselemente 18 relativ zum Unterteil 12 im Vergleich zum unbelasteten Zustand. Um dies zum Ausdruck zu bringen sind die Winkel a n der jeweiligen Längsachsen der Verbindungselemente 18 relativ zum Unterteil 12, die sich entlang der Längserstreckung 8 des Wischblatts 2 ändern, in dem in Fig. 2 dargestellten Wischblatt, welches sich in einer an die Scheibe angelegten Position befindet, mit αΊ, α' 2 , α' 3 , ... α' η- ι, α' η be- zeichnet.

Gemäß Ausführungsformen der Scheibenwischvorrichtung, welche mit anderen Ausführungsformen kombiniert werden können, weist das Wischblatt 2 zumindest einen ersten Bereich auf, in dem der Winkel a n der Längsachsen 24 der Verbin- dungselemente 18 relativ zum Unterteil 12 entlang einer Längserstreckung 8 des Wischblatts 2 zu einem Wischblattende hin abnimmt, insbesondere monoton, insbe- sondere streng monoton, abnimmt. Ferner kann das Wischblatt 2 zumindest einen zweiten Bereich aufweisen, in dem der Winkel a n der Längsachsen 24 der Verbindungselemente 18 relativ zum Unterteil 12 entlang einer Längserstreckung 8 des Wischblatts 2 zu einem Wischblattende hin zunimmt, insbesondere monoton, insbe- sondere streng monoton, zunimmt. Gemäß Ausführungsformen, wie beispielhaft in den Figuren 6 und 7 dargestellt, ist der zweite Bereich des Wischblatts, in dem der Winkel a n der Längsachsen 24 der Verbindungselemente 18 relativ zum Unterteil 12 entlang der Längserstreckung 8 des Wischblatts 2 zu einem Wischblattende hin zunimmt, an einer inneren Position des Wischblatts angeordnet, welche sich in der Nähe einer Befestigungsvorrichtung 30 des Wischblatts befindet. Dadurch kann eine Scheibenwischvorrichtung zur Verfügung gestellt werden, welche eine besonders gute Anpassung an die Krümmung einer Scheibe ermöglicht. Ferner kann ein weitgehend gleichmäßiger Anpressdruck der Scheibenwischvorrichtung auf der Scheibe als auch eine homogene Kraftverteilung der Scheibenwischvorrichtung bereitgestellt werden, so dass eine hohe Wischqualität bereitgestellt wird.

Gemäß Ausführungsformen des Wischblatts, welche mit anderen Ausführungsformen kombiniert werden können, sind die Verbindungselemente 18, insbesondere in einem unbelastetem Zustand des Wischblatts 2, so an dem Unterteil 12 befestigt, dass die Längsachsen 24 der Verbindungselemente 18 in Winkeln a n zum Unterteil 12 verlaufen, die zwischen einem unteren Winkelgrenzwert a nu und einem oberen Grenzwert a no liegen. Gemäß Ausführungsformen, ist der untere Winkelgrenzwert a nu = 10°, insbesondere a nu = 15°, insbesondere a nu = 20° und der obere Winkelgrenzwert a no = 80°, insbesondere a no = 90° insbesondere a no = 100°. Dies gewähr- leistet vorteilhafterweise eine besonders gute Übertragung einer auf das Unterteil wirkenden Kraft auf das Oberteil.

Gemäß Ausführungsformen der Scheibenwischvorrichtung, welche mit anderen Ausführungsformen kombiniert werden können, sind die Verbindungselemente 18 derart konfiguriert sind, dass sich der Abstand zwischen dem Oberteil 10 und dem Unterteil 12 zumindest teilweise entlang einer Längserstreckung 8 des Wischblatts 2 verändert, insbesondere in einem ersten Bereich stetig verkleinert und in einem zweiten Bereich stetig vergrößert. Der Abstand zwischen dem Oberteil 10 und dem Unterteil 12 entlang der Längserstreckung 8 des Wischblatts 2 kann auch einen Bereich umfassen, in welchem der Abstand zwischen dem Oberteil 10 und dem Unterteil 12 entlang der Längserstreckung 8 des Wischblatts 2 im Wesentlichen konstant ist. Der Abstand zwischen dem Oberteil 10 und dem Unterteil 12 ist am Befestigungsteil größer als am gegenüberliegenden Ende.

Gemäß Ausführungsformen des Wischblatts, welche mit anderen Ausführungsfor- men kombiniert werden können, beträgt der innere (dem Befestigungsteil zugewandte) Abstandswert mindestens 15 mm, insbesondere mindestens 25 mm, insbesondere mindestens 35 mm. Gemäß Ausführungsformen, welche mit anderen Ausführungsformen kombiniert werden können, beträgt der äußere Abstandswert mindestens 10 mm, insbesondere mindestens 12,5 mm, insbesondere mindestens 15 mm. Gemäß Ausführungsformen, welche mit anderen Ausführungsformen kombiniert werden können, beträgt der mittlere Abstandswert mindestens 7,5 mm, insbesondere mindestens 9 mm, insbesondere mindestens 12,5 mm.

Wie in den Figuren 6 bis 7 beispielhaft dargestellt, sind die Verbindungselemente 18 gemäß Ausführungsformen, welche mit anderen Ausführungsformen kombiniert werden können, gelenkig mit dem Unterteil 12 und/oder dem Oberteil 10 verbunden. Insbesondere sind die Verbindungselemente 18 mit dem Unterteil 12 und/oder dem Oberteil 10 mittels eines ersten Filmscharniers 20 verbunden. Das erste Filmscharnier 20 kann einteilig mit dem Verbindungselement 18 und dem Oberteil 10 und/oder dem Unterteil 12 ausgebildet sein. Die einteilige Ausgestaltung der Filmscharniere erlaubt eine einfache und kostengünstige Herstellung.

Gemäß Ausführungsformen des Wischblatts, welche mit anderen hierin beschriebenen Ausführungsformen kombiniert werden können, umfasst das Wischblatt einen ersten Bereich mit einer ersten Krümmung ω<0 und einen zweiten Bereich mit einer zweiten Krümmung ω>0. Ferner kann das Wischblatt gemäß Ausführungsformen einen dritten Bereich mit einer dritten Krümmung ω<0 aufweisen, wobei der zweite Bereich des Wischblatts mit der zweiten Krümmung ω>0 zwischen dem ersten Bereich mit der ersten Krümmung ω<0 und dem dritten Bereich mit der dritten Krüm- mung ω<0 angeordnet ist, wie es beispielhaft in Fig. 6 gezeigt ist. Somit kann eine Scheibenwischvorrichtung zur Verfügung gestellt werden mit welcher ein weitgehend gleichmäßiger Anpressdruck auf die Scheibe 4 realisiert werden kann. Ferner kann eine Scheibenwischvorrichtung bereitgestellt werden, welche eine verbesserte Anpassung an die Scheibe 4 und eine hohe Wischqualität aufweist. Gemäß weitern Ausführungsformen kann zusätzlich zu einem für Fin-Ray-Wischer verwendbaren Befestigungsverschluss, bei dem die gesamte Scheibenwischvorrich- tung von einer Antriebsachse am Fahrzeug entfernt wird, einen Mechanismus zur Verfügung gestellt werden, um das Wischblatt 2 einer Scheibenwischvorrichtung von der Scheibe 4 abzuheben bzw. auf diese aufzusetzen. Dies vereinfacht weiter die Benutzung, zum Beispiel für eine manuelle Reinigung der Scheibe 2.

In Figur 8 wird ein Verfahren zur Montage einer Scheibenwischvorrichtung gemäß hier beschriebenen Ausführungsformen illustriert. Ein Wischer mit einem wischblatt- seitigen Befestigungsteil wird zur Verfügung gestellt und auf Antriebswelle aufgeschoben (siehe 802), wobei ein Spalt zwischen dem wischblattseitigen Befestigungsteil und der Antriebswelle zur Verfügung gestellt ist. Das wischblattseitige Befestigungsteil wird mit der Klemmvorrichtung an die Antriebswelle geklemmt (siehe 804), um einen Kraft- und/oder Formschlusses zwischen dem wischblattseitigen Befestigungsteils und der Antriebswelle auszubilden. Insbesondere handelt es sich um eine Scheibenwischvorrichtung, die nach dem Finray-Prinzip funktioniert.