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Patent Searching and Data


Title:
FINAL-STAGE ROTOR BLADE OF A STEAM TURBINE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2011/039075
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a turbine blade (1), in particular a final-stage rotor blade for a steam turbine, which consists at least in regions of fibre composite material. The turbine blade (1) has at least one anti-erosion component (2) for protecting against erosion. Furthermore, the invention relates to methods for producing a turbine blade (1) of this type.

Inventors:
EBERT CHRISTOPH (DE)
HAJE DETLEF (DE)
LANGKAMP ALBERT (DE)
Application Number:
PCT/EP2010/063871
Publication Date:
April 07, 2011
Filing Date:
September 21, 2010
Export Citation:
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Assignee:
SIEMENS AG (DE)
EBERT CHRISTOPH (DE)
HAJE DETLEF (DE)
LANGKAMP ALBERT (DE)
International Classes:
B29C65/00; F01D5/14; B29C70/86; F01D5/28
Foreign References:
EP1788197A12007-05-23
DE536278C1931-10-21
DE10013373A12001-09-20
EP0249092A11987-12-16
DE2841827C11995-06-01
Attorney, Agent or Firm:
SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Turbinenschaufel (1), insbesondere Endstufenlaufschaufei für eine Dampfturbine, wobei die Turbinenschaufel (1) zu- mindest bereichsweise aus Faserverbundwerkstoff besteht, dadurch gekennzeichnet, dass

die Turbinenschaufel (1) wenigstens ein Erosionsschutzbau¬ teil (2) aufweist. 2. Turbinenschaufel (1) nach Anspruch 1,

dadurch gekennzeichnet, dass

sich das Erosionsschutzbauteil (2) in die Schaufelkontur der Turbinenschaufel (1) einfügt. 3. Turbinenschaufel (1) nach Anspruch 2,

dadurch gekennzeichnet, dass

sich das Erosionsschutzbauteil (2) so in die Schaufelkon¬ tur der Turbinenschaufel (1) einfügt, dass sich ein flie¬ ßender Übergang zwischen dem Erosionsschutzbauteil (2) und der Turbinenschaufel (1) ergibt.

4. Turbinenschaufel (1) nach Anspruch 2 oder 3,

dadurch gekennzeichnet, dass

das eingefügt Erosionsschutzbauteil (2) durch laminieren und/oder kleben und/oder Befestigungsmittel (3), insbesondere Schrauben, Niete oder Stifte, mit der Turbinenschau¬ fel (1) verbunden ist.

5. Turbinenschaufel (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass

das Erosionsschutzbauteil (2) aus Hartmetall, Titan oder Keramik besteht.

6. Turbinenschaufel (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass

zwischen dem Erosionsschutzbauteil (2) und der Turbinenschaufel (1) eine Zwischenschicht (4), insbesondere eine elastische und/ oder viskoelastische Zwischenschicht (4) angeordnet ist.

7. Turbinenschaufel (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass

das Erosionsschutzbauteil (2) einen mehrschichtigen Aufbau (5) aufweist.

8. Turbinenschaufel (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass

ein Erosionsschutzbauteil (2) zumindest an der Eintritts¬ kante (6) und/oder der Austrittskante (7) der Turbinenschaufel (1) angeordnet ist.

9. Verfahren zum Herstellen einer Turbinenschaufel (1) mittels eines Infiltrierwerkzeugs nach Anspruch 1 bis 8, gekennzeichnet durch die folgenden Verfahrensschritte:

Einlegen von Faserhalbzeugen gemeinsam mit dem Erosi- onsschutzbauteil (2) in das Infiltrierwerkzeug

Infiltrieren des Matrixmaterials, insbesondere Harz, in das Faserhalbzeugen

Aushärten des Matrixmaterials

Entnehmen der Turbinenschaufel (1) aus dem Infiltrierwerkzeug .

10. Verfahren zum Herstellen einer Turbinenschaufel (1) nach Anspruch 9,

dadurch gekennzeichnet, dass

das Erosionsschutzbauteil (2) beim Infiltrieren in die Turbinenschaufel (1) einlaminiert wird.

11. Verfahren zum Herstellen einer Turbinenschaufel (1) nach Anspruch 10,

dadurch gekennzeichnet,

dass Erosionsschutzbauteil (2) nach dem einlaminieren mit zusätzlichen Befestigungsmitteln (3) , insbesondere Schrauben, Nieten oder Stiften an der Turbinenschaufel (1) gesichert wird.

12. Verfahren zum Herstellen einer Turbinenschaufel (1) nach Anspruch 9,

dadurch gekennzeichnet, dass

das Erosionsschutzbauteil (2) vor dem Infiltrieren mit ei¬ nem Trennmittel versehen wird und nach dem Infiltrieren durch Kleben und/ oder zusätzlichen Befestigungsmitteln (3) , insbesondere Schrauben, Nieten oder Stiften an der Turbinenschaufel (1) befestigt wird.

13. Verfahren zum Herstellen einer Turbinenschaufel (1) mittels eines Infiltrierwerkzeugs nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass

das Infiltrierwerkzeug so ausgebildet ist, das nach dem

Infiltrieren an den Stellen der Turbinenschaufel an denen ein Erosionsschutzbauteil angebracht werden soll eine zum Erosionsschutzbauteil komplementäre ausgebildete Ausneh¬ mung vorhanden ist und dass, das Verfahren folgende Ver- fahrensschritte aufweist:

Einlegen von Faserhalbzeugen in das Infiltrierwerkzeug Infiltrieren des Matrixmaterials, insbesondere Harz, in das Faserhalbzeugen

Aushärten des Matrixmaterials

- Entnehmen der Turbinenschaufel (1) aus dem Infiltrierwerkzeug

Befestigen des Erosionsschutzbauteils in den Ausnehmun¬ gen der Turbineschaufel (1), insbesondere durch Kleben und/ oder zusätzlichen Befestigungsmitteln (3) , insbe- sondere Schrauben, Nieten oder Stiften.

Description:
Beschreibung

ENDSTUFENLAUFSCHAUFEL EINER DAMPFTURBINE

Die Erfindung betrifft eine Turbinenschaufel nach dem Ober ¬ begriff des unabhängigen Patentanspruchs 1.

Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Her- stellen einer Turbinenschaufel nach dem Oberbegriff der unabhängigen Patentansprüche 9 und 13.

Turbinenschaufel und insbesondere Turbinenschaufel von Dampf ¬ turbinen werden derzeit vorwiegend aus Stahl gefertigt. Auf- grund des hohen Gewichtes der Stahlturbinenschaufel und den daraus resultierenden hohen Fliehkräfte sind die Drehzahl so ¬ wie die maximale Schaufelllänge der Endstufenlaufschaufei be ¬ grenzt. Hierdurch sind die Abströmfläche des Abdampfgehäuses und damit die Leistung sowie der Wirkungsgrad der Turbine li- mitiert. Um die Leistung und den Wirkungsgrad zukünftiger Turbinen zu steigern, wird zunehmend über den Einsatz von Endstufenlaufschaufeln aus Faserverbundwerkstoff nachgedacht. Faserverbundwerkstoffe haben den Vorteil einer hohen spezifi ¬ schen Festigkeit bei gleichzeitig geringem Gewicht.

Das Herstellen von Turbinenschaufeln aus Faserverbundwerkstoffen erfolgt durch Verpressen und Verkleben mindestens zweier Lagen von Fasermatten gleicher oder verschiedener Materialien. Als Fasermatten eignen sich insbesondere Glasfa- sern oder Kohlestofffasern . Da Faserverbundwerkstoffe nur in Faserrichtung eine hohe Festigkeit aufweisen, ist eine indi ¬ viduelle, beanspruchungsgerechte Ausrichtung der Faserlagen notwendig. Meist werden die Fasermatten aus mehreren überein- andergelegten Fasermatten mit unterschiedlicher Hauptfaser- richtung hergestellt um eine Festigkeit in mehreren Richtungen zu erzielen. Die einzelnen Fasermatten werden mittels einer Matrix, üblicherweise ein Kunstharz, miteinander verbunden. Der Matrixanteil muss dabei so hoch sein, dass die Fasermatten untereinander fest verbunden sind. Ein zu großer Matrixanteil führt jedoch zu einer Abnahme der Festigkeit des Faserverbundwerkstoffes .

Für die Herstellung von Turbinenschaufeln aus Faserverbundwerkstoff eignen sich unterschiedliche Verfahren, wobei man grundsätzlich zwischen offenen und geschlossenen Verfahren unterscheidet. Bei beiden Verfahren werden Faserhalbzeuge, hierunter versteht man unter anderem Gewebe, Gelege oder Fasermatten, in ein Infiltrierwerkzeug gelegt und mit dem Mat ¬ rixmaterial infiltriert. Beim infiltrieren wird das Matrixma- terial in das Gewebe eingebracht und ein Verbund zwischen

Matrixmaterial und Faserhalbzeug hergestellt. Das überschüs ¬ sige Matrixmaterial muss beim infiltrieren entfernt werden und die Turbinenschaufel muss anschließend aushärten, bevor sie aus dem Infiltrierwerkzeug genommen werden kann.

Das derzeit geläufigste offene Verfahren zum Herstellen von Faserverbundschaufeln ist das Handlegeverfahren. Hierbei werden die Faserhalbzeuge von Hand in das Infiltrierwerkzeug eingelegt und mit der Matrix getränkt. Anschließend wird das Laminat mit Hilfe einer Rolle durch Anpressen entlüftet. Da ¬ durch soll nicht nur die im Laminataufbau vorhandene Luft sondern auch überschüssiges Matrixmaterial aus den Fasermat ¬ tenschichten entfernt werden. Das Vorgehen wird so oft wiederholt, bis die gewünschte Schichtdicke vorhanden ist. Nach dem Aufbringen aller Schichten muss das Bauteil aushärten.

Das Aushärten erfolgt aufgrund einer chemischen Reaktion des Matrixmaterials mit einem zum Matrixmaterial zugefügten Här ¬ ter. Der Vorteil des Handlegeverfahrens besteht in dem gerin ¬ gen Werkzeug von Ausstattungsaufwand. Demgegenüber steht je- doch eine geringe Bauteilqualität (geringer Fasergehalt) und der hohe manuelle Aufwand, der geschulte Laminierer voraus ¬ setzt . Das Handauflegen kann auch als geschlossenes Verfahren ausgeführt werden. Das geschlossene Verfahren erfolgt mittels ei ¬ ner Vakuumpresse. Nach dem Einbringen der Fasermatten in das Infiltrierwerkzeug wird die Form mit einer Trennfolie, einem Absaugvlies und einer Vakuumfolie abgedeckt. Zwischen der Va ¬ kuumfolie und der Form wird ein Unterdruck erzeugt. Dies be ¬ wirkt, dass der Verbund zusammengepresst wird. Eventuell noch enthaltene Luft wird abgesaugt und das überschüssige Matrix ¬ materials wird vom Absaugvlies aufgenommen. So kann gegenüber dem offenen Handauflegeverfahren eine höhere Bauteilqualität erzielt werden.

Ein weiteres geschlossenes Verfahren stellt das Prepregver- fahren dar. Hierbei werden mit Matrixwerkstoff vorimprägnierte also bereits getränkte Fasermatten in das Infiltrierwerkzeug gelegt. Das Harz ist dabei nicht mehr flüssig, sondern hat eine leicht klebrige feste Konsistenz. Der Verbund wird anschließend mittels Vakuumsack entlüftet und danach, häufig im Autoklaven, unter Druck und Hitze ausgehärtet. Das

Prepregverfahren ist aufgrund der notwendigen Betriebsausstattung (Kühlanlagen, Autoklaven) und der anspruchsvollen Prozessführung (Temperaturmanagement) eines der teuersten Herstellungsverfahren. Es ermöglicht jedoch auch eine der höchsten Bauteilqualität.

Ein weiteres geschlossenes Verfahren zum Herstellen von Faserverbundschaufeln stellt das Vakuuminfusionsverfahren dar. Bei diesem Verfahren werden die trockenen Faserlagen in ein mit Trennmittel beschichtetes Infiltrierwerkzeug eingelegt. Darüber wird ein Trenngewebe sowie ein Verteilermedium gelegt, dass das gleichmäßige Fließen des Matrixmaterials er ¬ leichtert. Mittels Vakuum-Abdichtband wird die Folie gegen das Infiltrierwerkzeug abgedichtet und das Bauteil anschlie ¬ ßend mit Hilfe einer Vakuumpumpe evakuiert. Der Luftdruck presst die eingelegten Teile zusammen und fixiert sie. Das temperierte flüssige Matrixmaterials wird durch das eingeleg ¬ te Vakuum in das Fasermaterial gesaugt. Nachdem die Fasern vollständig getränkt sind, wird die Matrixmaterialzufuhr un- terbunden und der getränkte Faserverbundwerkstoff kann nach dem Aushärten dem Infiltrierwerkzeug entnommen. Vorteil die ¬ ses Verfahrens ist die gleichmäßige und fast blasenfreie Tränkung der Faser und somit die hohe Qualität der produzier- ten Bauteile sowie die Reproduzierbarkeit.

Die Aushärtezeiten bei den einzelnen Verfahren sind jeweils abhängig vom gewählten Matrixwerkstoff (Harz) und der Aushärtetemperatur .

Die vorgenannten Verfahren stellen allesamt gute Möglichkeiten zum Herstellen von Faserverbundschaufeln dar. Die solchermaßen hergestellten Turbinenschaufeln haben jedoch den Nachteil, dass sie aufgrund des verwendeten Materials sehr anfällig gegen Tropfenschlagerosion sind. Tropfenschlagerosi ¬ on tritt in der Endstufe von Turbinenschaufeln auf, in dem Wasser aus der DampfStrömung zu Tropfen auskondensiert und diese Tropfen mit hoher Geschwindigkeit und Energie auf die Turbinenschaufeln auftreffen. Durch die hohe Aufschlagsener- gie der Wassertropfen kommt es zu einer raschen Zerstörung des Faserverbundwerkstoffes.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Turbinenschaufel, insbesondere eine Endstufenschaufel für eine Dampfturbine bereitzustellen, die zumindest bereichsweise aus Faserverbundwerkstoff besteht und die einen hohen Schutz ge ¬ gen Erosion bietet. Des Weiteren ist es Aufgabe der vorlie ¬ genden Erfindung, ein Verfahren zum Herstellen einer solchen Turbinenschaufel aufzuzeigen.

Die Aufgabe wird hinsichtlich der Turbinenschaufel durch die Merkmale des unabhängigen Patentanspruches 1 und hinsichtlich des Verfahrens durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche 9 und 13 gelöst.

Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen, welche einzeln oder in Kombination miteinander einsetzbar sind, sind Gegenstand der Unteransprüche. Die erfindungsgemäße Turbinenschaufel, insbesondere Endstu ¬ fenlaufschaufei für eine Dampfturbine, wobei die Turbinen ¬ schaufel zumindestens bereichsweise aus Faserverbundwerkstoff besteht, zeichnet sich dadurch aus, dass die Turbinenschaufel wenigstens ein Erosionsschutzbauteil aufweist. Das Erosions ¬ schutzbauteil ist dabei derart angeordnet, dass es den Faser ¬ verbundwerkstoff wirkungsvoll gegen Tropfenschlagerosion schützt. Hierzu ist es zumindest an den besonders erosionsbe- anspruchten Stellen der Turbinenschaufel angeordnet. Durch die Verwendung des Erosionsschutzbauteils kann die Turbinen ¬ schaufel aus Faserverbundwerkstoff hergestellt werden, ohne dass die Erosionsbeanspruchung gegenüber Turbinenschaufeln aus Stahl abnimmt. Dabei wird das Gewicht durch die Verwen- dung von Faserverbundwerkstoff deutlich herabgesenkt, wodurch die Fliehkraftbeanspruchung insbesondere im stark belasteten Fußabschnitt der Turbinenschaufel deutlich reduziert wird. Infolgedessen kann die Schaufellänge und damit Abströmfläche des Abdampfgehäuses vergrößert und die Drehzahl der Turbine erhöht werden. Hierdurch kommt es zu einer Erhöhung des Wirkungsgrades der Dampfturbine.

Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass das Erosionsschutzbauteil in die Schaufelkontur der Turbinen- schaufei eingefügt ist. Eingefügt bedeutet dabei, dass die

Turbinenschaufel so konstruiert ist, dass sich die Schaufel ¬ kontur aus der Turbinenschaufel selbst und dem Erosions ¬ schutzbauteil ergibt. Dadurch, dass das Erosionsschutzbauteil in die Schaufelkontur der Turbinenschaufel eingefügt ist, kommt es zu keiner Veränderung der Strömungsverhältnisse an der Turbinenschaufel, wie dies bei einem Erosionsschutzbau ¬ teilen der Fall wäre, welches lediglich auf die Turbinenschaufel aufgebracht ist. Das Strömungsverhalten an der Turbinenschaufel und damit in der gesamten Turbine bleibt somit unverändert.

Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass sich das Erosionsschutzbauteil so in die Schaufel- kontur der Turbinenschaufel einfügt, dass sich ein fließender Übergang zwischen dem Erosionsschutzbauteil und der Turbinenschaufel ergibt. Durch den fließenden Übergang zwischen dem Erosionsschutzbauteil und der Turbinenschaufel werden Kanten vermieden, die zu einer Schwächung der Turbinenschaufel führen könnten. Außerdem werden hierdurch auch Kanten an der Oberfläche der Turbinenschaufel vermieden, die zu einer Strö ¬ mungsablösung führen würden. Erfindungsgemäß bevorzugt ist das eingefügte Erosionsschutz ¬ bauteil durch laminieren und/oder Kleben und/oder Befestigungsmittel, insbesondere Schrauben, Nieten oder Stifte mit der Turbinenschaufel verbunden. Die auf diese Weise befestig ¬ ten Erosionsschutzbauteile gewährleisten eine sichere und dauerhafte Verbindung mit der Turbinenschaufel auch bei hohen Umfangsgeschwindigkeiten und hohen Fliehkräften. Dies ist besonders wichtig, da abfliegende Erosionsschutzbauteile zu großen Schäden an der Turbinenschaufel führen könnten. Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass das Erosionsschutzbauteil aus Hartmetall, Titan oder Keramik besteht. Hartmetall, Titan und Keramik sind be ¬ sonders erosionsbeständig und eignen sich somit besonders gut als Material für das Erosionsschutzbauteil. Durch die Verwen- dung dieser Materialien kann die Lebensdauer des Erosionsschutzbauteils gegenüber anderen Werkstoffen deutlich erhöht werden .

Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass zwischen dem Erosionsschutzbauteil und der Turbi ¬ nenschaufel eine Zwischenschicht, insbesondere eine elasti ¬ sche und/oder viskoelastische Zwischenschicht angeordnet ist. Sehr harte Werkstoffe bergen die Gefahr, dass der Werkstoff aufgrund der größeren Spröde zu Abplatzungen neigt. Durch die Verwendung einer Zwischenschicht, insbesondere einer elasti ¬ schen oder einer viskoelastischen Zwischenschicht wird die Aufschlagsenergie der Tropfen durch die Zwischenschicht ab ¬ sorbiert bzw. vermindert, wodurch die Gefahr eines Abplatzens der harten äußeren Schicht des Erosionsschutzbauteils vermin ¬ dert wird.

Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass das Erosionsschutzbauteil einen mehrschichtigen

Aufbau aufweist. Der mehrschichtige Aufbau kann aus verschie ¬ denen Metallschichten, aus verschiedenen Schichten Fasermaterial oder aus einer Kombination von beiden bestehen. Durch die gezielte Auswahl von Material für die einzelnen Schichten können unterschiedliche Eigenschaften der Schichten vorteilhaft miteinander kombiniert werden. Die äußerste Schicht sollte dabei möglichst hart sein und die darunterliegenden Schichten sollten möglichst die Aufprallenergie der Tropfen absorbieren und die Körperschallwellen, die durch das Auf- treffen der Tropfen erzeugt werden, absorbieren, so dass Sie nicht in das Grundmaterial der Turbinenschaufel einwirken können .

Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass ein Erosionsschutzbauteil zumindestens an der Ein ¬ trittskante und/oder der Austrittskante der Turbinenschaufel angeordnet ist. Im normalen Betrieb der Turbine treffen die mit der DampfStrömung strömenden Flüssigkeitstropfen auf die Eintrittskante der Turbinenschaufel auf und sorgen dort für erhebliche Schäden durch Tropenerosion. Die übrigen Bereiche der Turbinenschaufel sind nicht so stark durch Erosion be ¬ lastet. Aus diesem Grund sollte zumindest die stark erosions- gefährdete Eintrittskante mit einem Erosionsschutzbauteil ausgebildet sein. Auf einen weiteren Erosionsschutz der Tur- binenschaufel kann unter Umständen verzichtet werden. Hierdurch wird das Gewicht der Turbinenschaufel so gering wie möglich gehalten, wodurch die Fliehkraftbeanspruchung der Turbinenschaufel minimiert wird. Das Anbringen eines Erosi- onsschutzbauteiles an der Austrittskante kann unter Umständen ebenfalls sinnvoll sein. Die Austrittskante der Turbinen ¬ schaufel ist im normalen Betrieb der Turbine nicht durch Ero ¬ sion gefährdet. Im Ventilationsbetrieb der Turbine wird je ¬ doch häufig Wasser in die Dampfturbine eingespritzt, um eine Überhitzung zu vermeiden. Die Wassereinspritzung erfolgt üblicherweise an der Austrittskante der Turbinenschaufel. Hier ¬ durch kann es unter Umständen zu einer Erosionsbelastung auch an der Austrittskante der Turbinenschaufel kommen. Einen Ero- sionsschutzbauteil an der Austrittskante kann hier die Erosi ¬ onsbeanspruchung reduzieren.

Ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Herstellen einer Turbinenschaufel mittels eines Infiltrierwerkzeuges ist gekenn- zeichnet durch die folgenden Verfahrensschritte:

Einlegen von Faserhalbzeugen gemeinsam mit dem Erosi- onsschutzbauteil in das Infiltrierwerkzeug,

Infiltrieren des Matrixmaterials, insbesondere Harz, in das Faserhalbzeug,

Aushärten des Matrixmaterials,

Entnehmen der Turbinenschaufel aus dem Infiltrierwerkzeug . Beim Einlegen der Faserhalbzeuge und des Erosionsschutzbau ¬ teils in das Infiltrierwerkzeug ist darauf zu achten, dass das Erosionsschutzbauteil und die Faserhalbzeuge derart ange ¬ ordnet sind, dass nach dem Infiltrieren des Matrixmaterials in das Faserhalbzeug eine Turbinenschaufel entsteht, in deren Kontur das Erosionsschutzbauteil vollständig integriert ist. Unter Faserhalbzeuge versteht man unter anderem Gewebe, Gele ¬ ge oder Fasermatten. Als Matrixmaterial eignet sich Harz ins ¬ besondere Kunstharz. Das erfindungsgemäße Verfahren zum Her ¬ stellen der Turbinenschaufel hat den großen Vorteil, dass in einem Verfahrensschritt die Turbinenschaufel mit integriertem Erosionsschutzbauteil ausgebildet werden kann. Ein nachträg ¬ liches Anbringen eines Erosionsschutzbauteils ist nicht not ¬ wendig. Durch die Integration des Erosionsschutzbauteils in die Schaufelkontur bleibt diese vollständig erhalten und es kommt zu keiner Veränderung der Strömungsverhältnisse gegen ¬ über konventionellen Turbinenschaufeln. Eine strömungstechnische Neuauslegung der Turbine ist daher nicht notwendig. Ein besonders vorteilhaftes Verfahren zum Herstellen einer Turbinenschaufel sieht vor, dass das Erosionsschutzbauteil beim Infiltrieren in die Turbinenschaufel einlaminiert wird. Einlaminieren bedeutet dabei, dass das Erosionsschutzbauteil durch das Matrixmaterial fest mit der Turbinenschaufel ver ¬ bunden ist. Durch das Einlaminieren des Erosionsschutzbau ¬ teils beim Infiltrieren des Matrixmaterials ist ein nachträg ¬ liches Anbringen bzw. Befestigendes Erosionsschutzbauteils an der Turbinenschaufel nicht mehr erforderlich. Hierdurch wird der Fertigungsaufwand minimiert. Durch das Einlaminieren wird das Erosionsschutzbauteil sicher und dauerhaft an der Turbi ¬ nenschaufel befestigt.

Ein weiteres vorteilhaftes Verfahren zum Herstellen der Tur- binenschaufel sieht als zusätzlichen Verfahrensschritt vor, dass das Erosionsschutzbauteil nach dem Einlaminieren mit zu ¬ sätzlichen Befestigungsmitteln, insbesondere Schrauben, Nieten oder Stiften an der Turbinenschaufel gesichert wird. Das zusätzliche Sichern hat den Vorteil, dass es auch bei einem fehlerhaften einlaminieren nicht zu einem Lösen des Erosionsschutzbauteils kommen kann. Ein Lösen des Erosionsschutzbau ¬ teils ist auf alle Fälle zu vermeiden, da hierdurch größere Schäden an der Turbinenschaufel bzw. an der gesamten Turbine entstehen können.

Ein weiteres vorteilhaftes Verfahren zum Herstellen der Turbinenschaufel sieht vor, dass das Erosionsschutzbauteil vor dem Infiltrieren mit einem Trennmittel versehen wird und nach dem Infiltrieren durch Kleben und/oder zusätzliche Befesti- gungsmittel, insbesondere Schrauben, Nieten oder Stifte an der Turbinenschaufel befestigt wird. Das nachträgliche An ¬ bringen des Erosionsschutzbauteils hat den Vorteil, dass es vor der endgültigen Befestigung noch nachbearbeitet werden kann bzw. die Lage des Erosionsschutzbauteils an der Turbi- nenschaufel leicht korrigiert werden kann.

Ein zweites erfindungsgemäßes Verfahren zum Herstellen einer Turbinenschaufel mittels eines Infiltrierwerkzeugs ist ge- kennzeichnet dadurch, das dass Infiltrierwerkzeug so ausge ¬ bildet ist, das nach dem Infiltrieren an den Stellen der Turbinenschaufel an denen ein Erosionsschutzbauteil angebracht werden soll, eine zum Erosionsschutzbauteil komplementäre ausgebildete Ausnehmung vorhanden ist und dass, das Verfahren folgende Verfahrensschritte aufweist:

Einlegen von Faserhalbzeugen in das Infiltrierwerkzeug

Infiltrieren des Matrixmaterials, insbesondere Harz, in das Faserhalbzeugen

Aushärten des Matrixmaterials

Entnehmen der Turbinenschaufel (1) aus dem Infilt ¬ rierwerkzeug

Befestigen des Erosionsschutzbauteils in den Ausneh- mungen der Turbineschaufel, insbesondere durch Kleben und/ oder zusätzlichen Befestigungsmitteln (3) , insbesondere Schrauben, Nieten oder Stiften.

Das nachträgliche Anbringen des Erosionsschutzbauteils hat wiederum den Vorteil, dass es vor der endgültigen Befestigung noch nachbearbeitet werden kann bzw. die Lage des Erosions ¬ schutzbauteils an der Turbinenschaufel leicht korrigiert wer ¬ den kann. Ausführungsbeispiele und weitere Vorteile der Erfindung wer ¬ den im Folgenden anhand der Zeichnungen erläutert. Es zeigt schematisch :

Figur 1: eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Turbinen- schaufei;

Figur 2: eine Detailansicht einer Eintrittskante einer erfin ¬ dungsgemäßen Turbinenschaufel mit einem einteiligen Erosions ¬ schutzbauteil ;

Figur 3: eine Detailansicht einer Eintrittskante einer erfin ¬ dungsgemäßen Turbinenschaufel mit einem Erosionsschutzbauteil und einer Zwischenschicht aus einem elastischen und/oder viskoelastischen Material;

Figur 4: eine Detailansicht einer Eintrittskante einer erfin- dungsgemäßen Turbinenschaufel, wobei das Erosionsschutzbau ¬ teil einen mehrschichtigen Aufbau aufweist.

Figurübergreifend sind gleiche bzw. funktionsgleiche Bauteile mit denselben Bezugszeichen versehen.

Figur 1 zeigt eine Turbinenschaufel 1, die insbesondere als Endstufenlaufschaufei für eine Dampfturbine verwendet werden kann. Die Turbinenschaufel 1 ist aus einem Faserverbundwerkstoff ausgebildet. Hierzu sind mehrere Lagen von Fasermatten übereinander angeordnet. Um die Vorteile der Fasern, d.h. die hohe Zugfestigkeit in Faserrichtung ausnutzen zu können, sind die Matten so übereinandergelegt , dass die Hauptfaserrichtung entsprechend der Hauptbeanspruchungsrichtung der Turbinenschaufel 1 ausgerichtet sind. Als Fasermaterial eignet sich insbesondere Glasfaser oder Kohlefaser. Die Fasermatten sind in einer Matrix eingebettet. Die Matrix besteht aus vorzugs ¬ weise aus einem Kunstharz und sorgt für eine Verbindung der Fasermatten untereinander. Die Matrix kann jedoch keine hohen Zugkräfte aufnehmen.

Da Turbinenschaufeln aus Faserverbundwerkstoff sehr empfind ¬ lich gegenüber Tropfenschlagerosion sind, weist die Turbinenschaufel 1 ein Erosionsschutzbauteil 2 an der Eintrittskante 6 auf. Die Eintrittskante 6 ist am stärksten von Erosion ge- fährdet, da die Wassertropfen im Wesentlichen hier auftreffen .

Das Erosionsschutzbauteil 2 ist im Ausführungsbeispiel nur in der oberen Hälfte der Eintrittskante 6 angebracht. In diesem Bereich der Eintrittskante 6 besteht die größte Erosionsbean- spruchung, da im Betrieb der Turbine hier die größten Umfangsgeschwindigkeiten auftreten. Das Erosionsschutzbauteil 2 ist so in die Schaufelkontur der Turbinenschaufel 1 einge ¬ fügt, dass sich ein fließender Übergang ohne Kanten zwischen dem Erosionsschutzbauteil 2 und der Turbinenschaufel 1 er ¬ gibt .

Das Erosionsschutzbauteil kann dabei direkt beim Herstellen der Turbinenschaufel mit einlaminiert werden oder auch später durch Kleben oder zusätzliche Befestigungsmittel insbesondere Schrauben, Nieten oder Stifte mit der Turbinenschaufel verbunden werden. Das Erosionsschutzbauteil 2 kann nach dem einlaminiert, zusätzlich mit Befestigungselementen gesichert werden, um so sicherzustellen, dass das Erosionsschutzbauteil 2 sicher mit der Turbinenschaufel 1 befestigt ist. Ein Lösen des Erosionsschutzbauteils, beispielsweise durch ein fehler ¬ haftes einlaminieren, könnte im Betrieb der Turbine zu großen Schäden an den Turbinenschaufeln 1 führen und ist daher unbedingt zu vermeiden.

Das Erosionsschutzbauteil 2 ist vorzugsweise aus Hartmetall, Titan oder Keramik auszubilden. Die große Härte dieser Materialien sorgt für eine hohe Erosionsbeständigkeit und damit für eine hohe Lebensdauer des Erosionsschutzbauteils 2. Da das Erosionsschutzbauteil 2 so gefertigt sind, dass es sich in die Schaufelkontur der Turbinenschaufel 1 nahtlos einfü ¬ gen, ist eine nachträgliche Bearbeitung des Erosionsschutzbauteils 2 nicht notwendig. Dies bietet große Vorteile, da die harten Werkstoffe nur sehr schwer nachträglich zu bearbeiten sind und dies mit hohem Fertigungsaufwand verbunden wäre.

Die Turbinenschaufel 1 weist zusätzlich ein zweites Erosions ¬ schutzbauteil 2 an der Austrittskante 7 der Turbinenschaufel 1 auf. Im normalen Betrieb ist die Austrittskante 7 nicht erosionsgefährdet , da hier kein Tropfeneinschlag vorliegt. Das Erosionsschutzbauteil 2 an der Austrittskante 7 der Tur ¬ binenschaufel 1 ist für den Ventilationsbetrieb vorgesehen. Im Ventilationsbetrieb der Dampfturbine wird, um eine Über ¬ hitzung zu vermeiden, Wasser von hinten gegen die Turbinenschaufel 1 gesprüht. Hierbei kann es unter ungünstigen Bedin- gungen vorkommen, dass Wassertropfen auf die Austrittskante 7 der Turbinenschaufel 1 auftreffen. Diese führen dann zu einer erhöhten Erosionsbelastung an der Austrittskante 7. Aus die- sem Grund ist ein Erosionsschutzbauteil 2 an der Austritts ¬ kante 7 der Turbinenschaufel 1 vorgesehen.

Durch das Vorsehen der Erosionsschutzbauteile 2 an den erosi- onsgefährdeten Bereichen der Turbinenschaufel 1 kann die aus Faserverbundwerkstoff hergestellte Turbinenschaufel auch im Nassdampfbereich einer Dampfturbine eingesetzt werden. Dies ist bislang nicht möglich. Durch den Einsatz von Turbinenschaufeln aus Faserverbundwerkstoff kann das Gewicht der Tur- binenschaufel deutlich reduziert werden. Die Reduzierung des Gewichtes der Turbinenschaufel führt dazu, dass die Flieh- kraftbeanspruchung der Turbinenschaufel insbesondere im emp ¬ findlichen Bereich des Schaufelfußes reduziert werden kann bzw. dass bei gleicher Zugbeanspruchung die Schaufellänge und damit der Abströmquerschnitt des Abdampfgehäuses vergrößert werden kann. Eine Vergrößerung des Querschnitts des Abdampf- gehäuses und eine Erhöhung der Drehzahl der Turbine führen zu einem erhöhten Wirkungsgrad der Dampfturbine.

Die beschriebene Turbinenschaufel 1 ist vollständig aus Fa- serverbundwerkstoff gefertigt. Denkbar ist aber auch eine

Konstruktion, bei der nur ein Teilbereich aus Faserverbundwerkstoff gefertigt ist. So könnten beispielsweise das Schau ¬ felblatt aus Faserverbundwerkstoff und der Schaufelfuß aus Stahl oder Titan gefertigt sein.

Figur 2 zeigt eine Detailansicht der in Figur 1 dargestellten Turbinenschaufel 1. Die Detailansicht zeigt die Seitenansicht der in Figur 1 gezeigten Turbinenschaufel 1. Aus dieser Sicht ist besonders gut zu erkennen, wie sich das Erosionsschutz- bauteil 2 in die Schaufelkontur der Turbinenschaufel 1 ein ¬ fügt. Die Turbinenschaufel 1 ist dabei so vorbereitet, dass sich nach Einfügen des Erosionsschutzbauteils 2 die ursprüng ¬ liche Schaufelkontur der Turbinenschaufel 1 ergibt. Zwischen dem Erosionsschutzbauteil 2 und der Turbinenschaufel 1 ergibt sich dabei ein fließender Übergang ohne jegliche Kanten. Die Strömungsbedingungen an der Turbinenschaufel 1 bleiben somit vollständig erhalten und ein Abreißen der Strömung am Übergang vom Erosionsschutzbauteil 2 zur Turbinenschaufel 1 wird vermieden. Im Ausführungsbeispiel erfolgt die Verbindung zwi ¬ schen der Turbinenschaufel 1 und dem Erosionsschutzbauteil 2 durch das einlaminieren des Erosionsschutzbauteil 2 und die Sicherung mit zusätzlichen Befestigungsmitteln 3, insbesonde- re Schrauben, Nieten oder Stiften. Die Befestigungsmitteln 3 bieten zusätzliche Sicherheit gegen das Lösen des Erosions ¬ schutzbauteils 2 insbesondere bei einem fehlerhaften laminie- ren . Figur 3 zeigt eine Detailansicht eines zweiten Ausführungs ¬ beispieles einer Turbinenschaufel. Die Detailansicht zeigt wiederum die Eintrittskante 6 der Turbinenschaufel 1 in einer Seitenansicht. Zwischen dem Erosionsschutzbauteil 2 und der Turbinenschaufel 1 ist eine Zwischenschicht 4 angeordnet. Bei der Zwischenschicht 4 handelt es sich um eine elastische und/oder viskoelastische Zwischenschicht. Das Aufschlagen von Tropfen auf das Erosionsschutzbauteil 2 bewirkt starke Kör ¬ perschallwellen, die sich innerhalb des Erosionsschutzbau ¬ teils 2 und die Turbinenschaufel 1 fortpflanzen. Die Körper- Schallwellen können zum einen zum Abplatzen von Teilen des

Erosionsschutzbauteils 2 führen. Gleichzeitig können die Kör ¬ perschallwellen zu einer Schädigung der Turbinenschaufel 1 und des Faserverbundwerkstoffes führen. Durch die elastische und/oder viskoelastische Zwischenschicht 4 werden die Körper- Schallwellen absorbiert. Hierdurch können sich die Körperschallwellen nicht in den Faserverbundwerkstoff fortpflanzen und dort zu eine Zerstörung des Werkstoffes führen. Gleich ¬ zeitig wird der Tropfeneinschlag bzw. die AufSchlagenergie des Tropfens von der Zwischenschicht aufgenommen, wodurch die Abplatzgefahr im Bereich des Erosionsschutzbauteiles 2 redu ¬ ziert wird. Die Zwischenschicht 4 und das Erosionsschutzbau ¬ teil 2 sind dabei wieder so ausgebildet, dass sich eine flie ¬ ßender Übergang zur Turbinenschaufel 1 ergibt. Die Zwischen ¬ schicht 4 und das Erosionsschutzbauteil 2 können wiederum gleich bei der Herstellung mit einlaminiert werden oder auch später durch zusätzliche Befestigungselemente mit der Turbi ¬ nenschaufel 1 verbunden werden. Figur 4 zeigt ein drittes Ausführungsbeispiel einer Turbinen ¬ schaufel 1 in einer Detailansicht. Die Detailansicht zeigt wiederum die Eintrittskante 6 der Turbinenschaufel 1 in einer Seitenansicht. Das Erosionsschutzbauteil 2 weist hierbei ei- nen mehrschichtigen Aufbau auf. Grundsätzlich ist der mehrschichtige Aufbau dabei so zu wählen, dass die äußere Schicht eine möglichst harte Erosionsbeständige Schicht ist, und die darunterliegenden Schichten die Körperschallwellen, welche durch den auftreffenden Tropfen erzeugt werden, möglichst gut absorbieren. Als Schichtmaterial können dabei sowohl unterschiedliche Fasermatten als auch unterschiedliche Metalle eingesetzt werden. Im Ausführungsbeispiel besteht der mehr ¬ schichtige Aufbau aus insgesamt vier unterschiedlichen

Schichten 2, 4, 10, 11. Bei dem mehrschichtigen Aufbau han- delt es sich um einen graduierten Aufbau mit unterschiedli ¬ chen Faserverbundschichten. Die äußere Schicht 2 besteht dabei aus einem sehr harten und erosionsunempfindlichen Material. Dabei ist darauf zu achten, dass die sehr harte Schicht nicht zu spröde ist, um eine Abplatzgefahr zu vermeiden. Un- ter der ersten Schicht 2 ist eine zweite elastische und/oder viskoelastische Schicht 4 angeordnet, die dafür sorgt, dass von den Tropfen erzeugte Körperschallwellen weitgehend absorbiert werden. Die nachfolgende Schicht 10 ist eine Glasmatte und die darunter liegende Schicht 11 ein Glasgewebe. Die Glasmatte und das Glasgewebe sorgen für eine besonders gute Verbindung zum Faserverbundwerkstoff der Turbinenschaufel 1 und sorgen zusätzlich für eine Absorption von Körperschallwellen. Die einzelnen Faserverbundschichten 2, 4, 10, 11 des Erosionsschutzbauteils 2 können auf das Grundmaterial der Turbinenschaufel auflaminiert werden und bilden danach einen festen Verbund mit der Turbinenschaufel 1. Die einzelnen Fa ¬ sermatten sind dabei wieder so ausgebildet, dass sich ein fließender Übergang zwischen der Turbinenschaufel 1 und dem mehrschichtigen Erosionsschutzbauteil 2 ergibt. Die Schaufel- kontur entspricht dabei wiederum einer Schaufelkontur wie sie üblicherweise, d.h. ohne Erosionsschutzbauelemente verwendet wird. Die Erosionsschutzbauelemente 2 tragen damit nicht zu einer Veränderung des Schaufelprofils bei und die Strömungs ¬ eigenschaften der Turbinenschaufel bleiben erhalten.

Nachfolgend sollen die erfindungsgemäßen Verfahren zum Her- stellen einer Turbinenschaufel mit Erosionsschutzbauteil nä ¬ her erläutert werden.

Das Herstellen einer Turbinenschaufel mit einem oder mehrerer Erosionsschutzbauteile 2 erfolgt mittels eines Infiltrier- Werkzeugs. Das Infiltrierwerkzeug bildet dabei eine Form für die herzustellende Turbinenschaufel.

Zum Herstellen der Turbinenschaufel werden in einem ersten Herstellungsverfahren die Faserhalbzeuge gemeinsam mit dem Erosionsschutzbauteil 2 in das Infiltrierwerkzeug gelegt. Da ¬ bei ist auf die korrekte Position des Erosionsschutzbauteiles 2 zu achten. Hierzu kann das Erosionsschutzbauteil 2 am In ¬ filtrierwerkzeug fixiert werden. Nach dem Einlegen der Faserhalbzeuge und des Erosionsschutzbauteils 2 in das Infiltrier- Werkzeug erfolgt der Infiltriervorgang. Hierbei kommt es zum Einbringen des Harzes in die Faserhalbzeuge. Das Einbringen kann dabei in einem offenen oder geschlossenen Verfahren erfolgen. Die unterschiedlichen Verfahren sind bereits in der Beschreibungseinleitung näher erläutert, so dass hier nicht mehr näher darauf eingegangen wird. Nachdem das Harz in die Faserhalbzeuge infiltriert ist, muss die Turbinenschaufel 1 aushärten. Die Aushärtezeit ist dabei abhängig vom gewählten Matrixwerkstoff sowie der Umgebungstemperatur. Nachdem das Matrixmaterial ausgehärtet ist, kann die Turbinenschaufel 1 aus dem Infiltrierwerkzeug entnommen werden. Die Verbindung des Erosionsschutzbauteils 2 mit der Turbinenschaufel 1 kann auf unterschiedliche Weise erfolgen. Zum einen kann das Ero- sionsschutzbauteil 2 direkt mit der Turbinenschaufel 1 lami ¬ niert werden. In diesem Fall erfolgt die Verbindung zwischen dem Erosionsschutzbauteil 2 und der Turbinenschaufel 1 mit ¬ tels des Matrixmaterials. Eine zusätzliche Sicherung mittels Befestigungsmittel 3 insbesondere Schrauben, Nieten oder Stiften kann nachträglich erfolgen. Ein anderes Verfahren zum Herstellen der Turbinenschaufel 1 sieht vor, dass das Erosi ¬ onsschutzbauteil 2 vor dem Infiltrieren mit einem Trennmittel versehen wird. Dadurch kommt es beim Infiltriervorgang nicht zu einer Verbindung des Erosionsschutzbauteils 2 mit der Tur- binenschaufel 1. Die Befestigung des Erosionsschutzbauteils 2 an der Turbinenschaufel erfolgt in einem weiteren Verfahrens ¬ schritt durch Kleben und/oder zusätzliche Befestigungsmittel 3 wie Schrauben, Nieten oder Stifte. Ein weiteres Verfahren zum Herstellen einer Turbinenschaufel

1 mit Erosionsschutzbauteil 2 sieht vor, dass ein Infiltrier ¬ werkzeug benutzt wird, das eine Ausnehmung an der Stelle auf ¬ weist, an der später das Erosionsschutzbauteil 2 angebracht werden soll. Nach dem Aushärten der Turbinenschaufel 1 kann das Erosionsschutzbauteil 2 dann durch Kleben und/oder zu ¬ sätzliche Befestigungsmittel 3 wie Schrauben, Nieten oder Stiften eingebracht werden.

Das nachträgliche Anbringen des Erosionsschutzbauteils 2 hat den Vorteil, dass, wenn es Passungenauigkeiten gibt, diese vor dem eigentlichen Befestigen beseitigt werden können. Die Bearbeitung des Erosionsschutzbauteils 2 vor der Befestigung an der Turbinenschaufel 1 ist einfacher zu bewerkstelligen. Insbesondere bei den vorzugsweise verwendeten harten Materia- lien, wie Hartmetall, Titan oder Keramik, die im Wesentlichen nur durch eine schleifende Bearbeitung bearbeitet werden können .

Die vorgestellten Verfahren zum Herstellen der Turbinenschau- fei 1 mit Erosionsschutzbauteil 2 zeichnen sich allesamt da ¬ durch aus, dass sich auf sehr einfache Weise eine Turbinen ¬ schaufel 1 ausbilden lässt, in die ein Erosionsschutzbauteil

2 derart integriert ist, dass sich die Schaufelkontur nicht von der Schaufelkontur herkömmlicher Turbinenschaufeln 1 un- terscheidet. Ein Aufbringen eines Erosionsschutzbauteils oder einer zusätzlichen Beschichtung zum Schutz vor Erosion ist nicht notwendig. Die Erosionsschutzbauteile 2 lassen sich, falls sie übermäßig verschlissen sind, einfach austauschen und durch neue Erosionsschutzbauteile 2 ersetzen. Durch die Verwendung von erosionsunempfindlichen Erosionsschutzbauteilen 2 wird erstmals der Einsatz von Turbinenschaufeln aus Faserverbundwerkstoffen im Nassdampfgebiet möglich.