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Patent Searching and Data


Title:
FIRE PROTECTION
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2003/066169
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a wind power installation comprising a tower and a gondola disposed at the pinnacle of the tower. The invention also relates to a method for controlling such a wind power installation. Also disclosed is a first device generating an inert atmosphere so as to prevent fires or at least be able to quickly extinguish a fire.

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Inventors:
WOBBEN ALOYS (DE)
Application Number:
PCT/EP2003/001224
Publication Date:
August 14, 2003
Filing Date:
February 07, 2003
Export Citation:
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Assignee:
WOBBEN ALOYS (DE)
International Classes:
A62C3/16; A62C99/00; F03D11/00; A62C3/00; H01M8/00; (IPC1-7): A62C39/00; F03D11/00; A62C3/02
Foreign References:
EP1122425A12001-08-08
EP1147789A22001-10-24
EP1168479A12002-01-02
DE10005190C12001-09-06
Other References:
See also references of EP 1476226A1
Attorney, Agent or Firm:
Göken, Klaus G. (Speiser & Partner Martinistrasse 24, Bremen, DE)
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Claims:
Ansprüche
1. Windenergieanlage, mit einem Turm und einer an der Spitze des Turmes angeordneten Gondel, gekennzeichnet durch wenigstens eine erste Vorrich tung zum Erzeugen einer inerten Atmosphäre (24) im Turm und/oder in der Gondel oder anderen Teilen der Windenergieanlage.
2. Windenergieanlage nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch wenigstens jeweils eine Vorrichtung zum Erzeugen ei ner inerten Atmosphäre (24) im Turm (10) und/oder in der Gondel (12) und/oder einem Nebengebäude der Windenergieanlage und/oder einem an deren Raum der Windenergieanlage z. B. dem Inneren eines Rotorblattes.
3. Windenergieanlage nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtungen zum Erzeugen einer inerten Atmosphäre (24) eine BrennstoffzellenEinrichtung aufweisen und wenigstens eine Vorrichtung (24) zur Zuführung von Wasserstoff (25) zu den Brennstoff zellen (24) vorgesehen ist.
4. Windenergieanlage nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch eine elektrische Verbindung zwischen den Brennstoff zellen (24) und der Vorrichtung zum Erzeugen von Wasserstoff (25).
5. Windenergieanlage nach einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen verschließbaren Ablauf für Wasser aus der Windenergieanlage und/oder dem Nebengebäude.
6. Windenergieanlage nach einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch verschließbare Lüftungsöffnungen im Turm (10) und/oder der Gondel (12) der Windenergieanlage und/oder dem Nebenge bäude.
7. Windenergieanlage nach einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch ein mehrstufiges Schließsystem im Zugang zur Wind energieanlage und/oder dem Nebengebäude und eine Verknüpfung des Schließsystems mit wenigstens einem Sensor innerhalb der Windenergiean lage bzw. dem Nebengebäude.
8. Windenergieanlage nach einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen Vorratsbehälter (28) vorgegebener Kapazität für ein Gas z. B. Stickstoff.
9. Windenergieanlage nach Anspruch 8, gekennzeichnet durch eine dem Vorratsbehälter (28) zugeordnete Vorrich tung zum Erzeugen einer inerten Atmosphäre (24), wobei der Vorrichtung (24) ein vorgegebenes Raumvolumen zugeordnet ist, und mit einer Verbin dung zwischen dem Raumvolumen und dem Vorratsbehälter (28), durch wel che das inerte Gas des Raumvolumens in den Vorratsbehälter (28) transpor tiert wird.
10. Windenergieanlage nach einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch wenigstens einen den Turmquerschnitt durchsetzen den Boden (20) mit einer verschließbaren Durchgangsöffnung.
11. Windenergieanlage nach einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch ein abhängig von einem Freigabesignal betätigbares Schließsystem.
12. Windenergieanlage nach einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch wenigstens einen Sensor zur Erfassung physikalischer Größen z. B. Temperatur, Sauerstoffgehalt in der Luft, Druck usw..
13. Verfahren zur Steuerung einer Windenergieanlage, dadurch gekennzeichnet, dass einem vorbestimmten Bereich der Windener gieanlage ein inertes Gas zugeführt wird, wenn wenigstens eine vorbestimm te physikalische Größe einen vorgegebenen Grenzwert überschreitet.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass zur Abgrenzung des vorbestimmten Bereiches Durchgangsöffnungen verschlossen werden.
15. Verfahren zur Steuerung einer Windenergieanlage nach einem der vorste henden Ansprüche 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass nach einer Abschaltung der Windenergieanla ge z. B. in Folge vorbestimmter Störungen, eine automatische Belüftung der Windenergieanlage und/oder des Nebengebäudes erfolgt.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 1315, dadurch gekennzeichnet, dass der Zugang zur Windenergieanlage durch das Schließsystem erst dann freigegeben wird, wenn eine ausreichende Sauer stoffkonzentration in der Windenergieanlage und/oder dem Nebengebäude erreicht ist.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 1316, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtungen (24) zum Erzeugen einer inerten Atmosphäre (24) erst dann aktiviert werden, wenn ein vorbestimmter Schließzustand des Schließsystems erreicht ist.
18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung zum Erzeugen einer inerten Atmosphäre (24) erst dann wieder aktiviert wird, wenn nach Erreichen des vorbestimmten Schließzustandes eine vorgegebene Zeitspanne verstrichen ist.
Description:
Brandschutz Die vorliegende Erfindung betrifft eine Windenergieanlage mit einem Turm und einer an der Spitze des Turmes angeordneten Gondel. Weiterhin betrifft die Er- findung ein Verfahren zur Steuerung einer solchen Windenergieanlage. Der Be- griff Windenergieanlage im Sinne der Erfindung schließt dabei Nebengebäude, in denen z. B. ein Transformator o. ä. untergebracht ist, mit ein.

Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Steuerung einer Windenergie- anlage.

Bei Horizontalachsen-Windenergieanlagen befindet sich in der Gondel der Gene- rator, der die elektrische Energie erzeugt. Diese elektrische Energie wird dann über geeignete Leiter von der Gondel an der Spitze des Turmes zum Fuß des Turmes oder einem Nebengebäude geleitet und von dort in das Energieversor- gungsnetz eingespeist. Dazu sind weitere Komponenten wie z. B. Stromrichter, Schaltanlagen, Transformatoren, etc. vorgesehen, die je nach Konzept der Windenergieanlage in der Gondel und/oder im Turm der Windenergieanlage und/oder in dem Nebengebäude angeordnet sind.

Abhängig von der Leistungsfähigkeit der Anlage ist eine Leistung von durchaus mehreren MW zu übertragen. Dabei wird wiederum abhängig vom Konzept der Windenergieanlage wenigstens ein Teil der Leistung-und häufig die gesamte Leistung-über Stromrichter geführt, wo in der Regel Halbleiter als Schaltele- mente verwendet werden, die beträchtliche Ströme schalten müssen..

Gerade bei hohen Leistungen entstehen natürlich auch unvermeidbar hohe Temperaturen, z. B. in den Halbleitern, aber auch in anderen Komponenten einer Windenergieanlage, z. B. Lager. Diese hohen Temperaturen können aufgrund verschiedener Ursachen zu der Entstehung eines Brandes in einer solchen Windenergieanlage führen. Eine Brandgefahr besteht auch, wenn sich z. B. in Folge eines technischen Fehlers ein Lichtbogen ausbildet, der wiederum brenn- bares Material in seiner Nähe entzündet. Ein solcher Brand kann dann leicht zu einer Beschädigung oder Zerstörung wichtiger Teile der Windenergieanlage füh- ren, so dass ein Weiterbetrieb der Anlage ausgeschlossen ist. Dabei entsteht neben den durch das Feuer entstandenen Schäden dann auch noch ein Er- tragsausfall bis zur Instandsetzung und Wiederinbetriebnahme der Windenergie- anlage.

Seit 1999 werden bereits gemäß den gesetzlichen Vorschriften Windenergiean- lagen mit Feuerlöschgeräten in der Gondel oder im Turm ausgerüstet. Diese Ge- räte sind manuell bedienbar, was ihren Einsatz im tatsächlichen Brandfall er- schwert, nämlich dann, wenn der Aufenthalt in der gesamten Windenergieanlage lebensgefährlich sein sollte.

Aus der DE 100 05 190 ist eine Windenergieanlage mit einer Feuerlöscheinrich- tung zum Abgeben eines Löschmittels in der Gondel, dort als Aufnahmeraum bezeichnet, bekannt, durch welches ein ausgebrochenes Feuer gelöscht werden soll. Dazu sind entsprechende Vorrichtungen in der Gondel der Windenergiean- lage vorgesehen. Nachteilig bei einer solchen Windenergieanlage ist jedoch, dass bereits zum Löschen eines Brandes in der Gondel dieser bekannten Wind- energieanlage beträchtliche Mengen an Löschmittel erforderlich sind. Erheblich mehr Löschmittel ist erforderlich, um einen Brand im Turm der Windenergieanla- ge zu löschen. Weiterhin ist es bei dieser bekannten Windenergieanlage nachtei- lig, dass mit dem Ausbrechen eines Brandes bereits Schäden entstehen.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Windenergieanlage an- zugeben, welche das Entstehen eines Brandes verhindert oder wenigstens dem Schaden begrenzt.

Diese Aufgabe wird bei einer Windenergieanlage der eingangs genannten Art gelöst durch wenigstens eine erste Vorrichtung zum Erzeugen einer inerten At- mosphäre in der Windenergieanlage oder ein Teil davon. Dabei liegt der Erfin- dung die Erkenntnis zugrunde, dass eine Entstehung eines Brandes in einer iner- ten Atmosphäre weitestgehend ausgeschlossen ist und daher auf aufwendige Löschvorrichtungen verzichtet werden kann.

Diese Aufgabe wird weiterhin gelöst durch ein Verfahren mit dem kennzeichnen- den Merkmalen, wie in Anspruch 13 angegeben.

In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist jeweils wenigstens eine Vorrichtung zum Erzeugen einer inerten Atmosphäre im Turm und in der Gondel der Windenergieanlage vorgesehen. Durch die größere Anzahl von Vorrichtun- gen zum Erzeugen einer inerten Atmosphäre kann eine inerte Atmosphäre in der Windenergieanlage entsprechend schneller hergestellt werden und somit die Brandgefahr entsprechend schneller beseitigt werden.

Besonders bevorzugt ist eine Vorrichtung zum Erzeugen einer inerten Atmosphä- re als Brennstoffzelle ausgebildet. Weiterhin ist wenigstens eine Vorrichtung zum Erzeugen von Wasserstoff und eine Zuführung des Wasserstoffs zu der Brennstoffzelle vorgesehen. Da in Brennstoffzellen eine Reaktion abläuft, in der aus Wasserstoff und Sauerstoff Wasser gebildet wird, kann somit der in der Luft im Anlageninneren enthaltene Sauerstoff verbraucht werden. Da die Atmosphäre einen Stickstoffanteil von ca. 78 %, einen Sauerstoffanteil von ca. 21 % und noch vernachlässigbare Anteile anderer Gase beinhaltet, führt der Verbrauch des Sauerstoffs in der Windenergieanlage im Wesentlichen zu einer Stickstoff- Atmosphäre, die im hohen Maße inert ist. Demnach können für die weiteren Be- trachtungen der Verbrauch von Sauerstoff und die Erzeugung von Stickstoff gleichgesetzt werden. Sobald der Sauerstoff in der Windenergieanlage ver- braucht ist, können die Brennstoffzellen nicht mehr arbeiten und geben deshalb auch keine elektrische Energie mehr ab. Dies kann wiederum als Indikator dafür verwendet werden, dass eine inerte Atmosphäre innerhalb der Windenergieanla- ge hergestellt ist.

In einer besonders bevorzugten Weiterbildung der Erfindung wird die von der Brennstoffzelle erzeugte elektrische Energie der Vorrichtung zum Erzeugen von Wasserstoff zugeführt. Dadurch wird der Anteil der von der Windenergieanlage erzeugten elektrischen Energie, der zur Erzeugung von Wasserstoff aufgewendet werden muss, entsprechend verringert.

Insbesondere bevorzugt weist die erfindungsgemäße Windenergieanlage einen verschließbaren Ablauf für Wasser aus der Windenergieanlage auf. Auf diese Weise kann das beim Betrieb der Brennstoffzelle (n) entstehende Wasser aus der Windenergieanlage entfernt werden. Die Verschließbarkeit des Ablaufes trägt dazu bei, dass neuerliche Eintreten von Frischluft und damit Sauerstoff in die Windenergieanlage zu verhindern.

Um den Aufenthalt von Menschen in der Windenergieanlage zu ermöglichen, ohne dass durch das Tragen von Atemgeräten erschwerte Bedingungen ge- schaffen werden, ist die Windenergieanlage in einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung mit verschließbaren Lüftungsöffnungen im Turm und/oder der Gondel ausgestattet. So kann die Anlage schnell belüftet werden, bevor Perso- nen die Anlage betreten.

Um sicherzustellen, dass die Anlage nur dann betreten werden kann, wenn in- nerhalb der Anlage in ausreichendem Maße Sauerstoff zur Verfügung steht, kann ein mehrstufiges Schließsystem zum Zugang zur Windenergieanlage und eine Verknüpfung des Schließsystems mit wenigstens einem Sensor in der Wind- energieanlage vorgesehen sein. Die Tür der Windenergieanlage lässt sich mit dem Schließsystem nur dann entriegeln, wenn der Sensor in der Anlage eine vorgegebene Sauerstoff-Konzentration festgestellt hat.

In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst die Windenergiean- lage einen Vorratsbehälter mit einer vorgegebenen Kapazität für ein Gas. In die- sem Vorratsbehälter kann während des normalen Betriebs der Windenergieanla- ge ein inertes Gas gesammelt werden. Dieses steht dann bereit, um wenigstens einen Teil der Windenergieanlage bei Bedarf sogleich mit diesem Gas fluten zu können. Selbst wenn also noch nicht aller Sauerstoff in der Windenergieanlage verbraucht ist, kann während des Betriebs der Windenergieanlage bei Bedarf das (Stickstoff-) Gas sofort in die Anlage befördert werden, um z. B. in einem beson- ders brandgefährdeten Teil der Anlage sogleich eine Stickstoff-Atmosphäre zu schaffen und damit den Ausbruch eines Brandes sicher zu verhindern. In einer insbesondere bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist der Turm- querschnitt der Windenergieanlage mit wenigstens einem Boden mit einer ver- schließbaren Durchgangsöffnung vollständig durchsetzt. Dadurch kann ein durch den Boden abgetrennter Teil der Windenergieanlage bereits eine inerte Atmo- sphäre aufweisen, während in dem anderen Teil der Windenergieanlage noch eine Sauerstoff enthaltende Atmosphäre vorhanden ist. Im Fall eines Brandes kann dieser Boden auch die Ausbreitung von Ruß verhindern und somit den Schaden in der Anlage begrenzen. Dabei kann die Durchgangsöffnung automa- tisch verschließbar sein, damit z. B. im Fall einer akuten Brandgefahr der brand- gefährdete Teil der Windenergieanlage abgetrennt und mit (Stickstoff-) Gas ge- flutet werden kann.

Durch einen oder mehrere Sensoren zur Erfassung physikalischer Größen wie Strom, Temperatur, Isolationswiderstand bzw. Leitfähigkeit, etc. können bereits frühzeitig Betriebszustände einer Windenergieanlage erkannt werden, bei denen eine erhöhte Brandgefahr besteht. Dadurch kann z. B. der betroffene Teil der Windenergieanlage durch das Schließen der Durchgangsöffnungen vom Rest der Anlage abgetrennt und vorsorglich mit Stickstoff geflutet werden. Dadurch kann der Ausbruch eines Brandes verhindert werden. Selbst, wenn doch ein Brand ausbricht, wird durch die räumliche Abtrennung der Schaden, z. B. durch Verrußung begrenzt.

Um die Ausfallzeit der Windenergieanlage nach einer Störung möglichst kurz zu halten, kann in Folge vorbestimmter Störungen eine automatische Belüftung der Windenergieanlage erfolgen. Wenn sich also aus der Art der Störung bereits er- gibt, dass Servicetechniker die Anlage betreten müssen, kann die Zeit, die diese Servicetechniker für die Anfahrt benötigen, bereits zum Belüften der Anlage ver- wendet werden, so dass beim Eintreffen der Servicetechniker keine Wartezeit mehr für das Belüften verloren geht. Daher können die Arbeiten an der Anlage dann sogleich aufgenommen werden.

Weiterhin kann in einer besonders bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens das Schließsystem den Zugang zur Anlage nur dann ermöglichen, wenn eine ausreichende Sauerstoffkonzentration innerhalb der Anlage festgestellt wird. Auch ist die Ausbildung einer Anzeigeneinrichtung zur Anzeige der Stick- stoff/Sauerstoff Konzentration in der Windenergieanlage vorteilhaft. Diese Anzei- geeinrichtung sollte deutlich sichtbar am Windenergieanlageneingang ange- bracht sein.

Weitere vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprü- chen angegeben.

Nachfolgend wird eine Ausführungsform der Erfindung anhand der Figuren nähe- rer erläutert. Dabei zeigen : Figur 1 eine vereinfachte Darstellung einer erfindungsgemäßen Windenergiean- lage ; Figur 2 eine vereinfachte Darstellung des Verfahrens beim Öffnen des Zugangs zur Windenergieanlage ; und Figur 3 eine vereinfachte Darstellung des Verfahrens beim Schließen der Wind- energieanlage.

In Figur 1 bezeichnet das Bezugszeichen 10 den Turm einer Windenergieanlage, mit 12 ist die Gondel bezeichnet, an welcher Rotorblätter 14 dargestellt sind. Der Turm 10 ist auf einem Fundament 30 angeordnet und durch Zwischenböden 20 in mehrere Abschnitte aufgeteilt. Dabei können diese Zwischenböden 20 Klap- pen 22 aufweisen, mittels denen Durchgangsöffnungen verschlossen werden können. Auf diese Weise kann der Turm 10 in mehrere Abschnitte unterteilt wer- den.

Innerhalb des Turmes 10 und der Gondel 12 sind Vorrichtungen zum Erzeugen einer inerten Atmosphäre 24 vorgesehen. Diese Vorrichtungen 24 umfassen in einer bevorzugten Ausführungsform Brennstoffzellen, um der Luft innerhalb der Windenergieanlage Sauerstoff zu entziehen. Wird diesen Brennstoffzellen 24 Wasserstoff zugeführt, erzeugen diese elektrische Energie, solange in den ent- sprechenden Abschnitten des Turmes 10 Sauerstoff vorhanden ist.

Da der Wasserstoff bevorzugt durch Elektrolyse gewonnen wird, kann die von den Brennstoffzellen 24 erzeugte elektrische Energie wiederum für die Elektroly- se verwendet werden. Für die Elektrolyse kann dabei einerseits das Wasser ver- wendet werden, das in Folge der Luftfeuchtigkeit innerhalb des Turmes 10 an der Turmwand kondensiert und gesammelt wird. Andererseits kann insbesondere bei Offshore-Standorten eine beliebige Menge Wasserstoffgas aus dem Wasser des umgebenden Meeres gewonnen werden. Das während des Betriebs der Brenn- stoffzelle 24 entstehendes Wasser kann gesammelt und gezielt aus dem Turm herausgeleitetet werden.

Wenn den Brennstoffzellen 24 nur das Wasserstoffgas zugeführt wird, wird durch den Betrieb dieser Brennstoffzelle 24 der Sauerstoff innerhalb des Abschnittes der Windenergieanlage verbraucht, in welchen die jeweilige Brennstoffzelle 24 angeordnet ist. Das heißt, die Brennstoffzelle 24 wird solange elektrische Energie erzeugen, wie Sauerstoff innerhalb ihres Abschnittes verfügbar ist. Sobald der Sauerstoff aufgebraucht ist, wird die Brennstoffzelle 24 keine elektrische Energie mehr erzeugen. Somit ergibt sich eine besonders einfache Möglichkeit, festzu- stellen, ob in der Luft innerhalb des Abschnittes der Windenergieanlage mit der Brennstoffzelle 24 noch Sauerstoff vorhanden ist.

Um möglichst sämtlichen in dem Turm befindlichen Sauerstoff auch an die Brennstoffzellen heranzuführen, ist es vorteilhaft, eine Ventilation oder andere Mittel zur Durchmischung der gesamten Luft in der Windenergieanlage vorzuse- hen, so dass nicht nur in der Luft um die Brennstoffzelle herum der Sauerstoff verbraucht wird, sondern sämtlicher in der gesamten in der Windenergieanlage befindlicher Sauerstoff.

Durch einen Zwischenboden 20 mit einer durch eine Klappe 22 verschließbaren Durchgangsöffnung kann ein Abschnitt z. B. des Turmes 10 der Windenergiean- lage abgetrennt werden, so dass die Brennstoffzelle 24 in diesem Abschnitt nur ein verringertes Volumen in diesem abgetrennten Turmabschnitt von dem Sauer- stoff befreien muss, um eine inerte Atmosphäre herzustellen. Aufgrund der nor- malen Zusammensetzung der Umgebungsluft aus etwa 21 % Sauerstoff, 78 % Stickstoff und geringen Anteilen anderer Gase ist die inerte Atmosphäre nach dem Verbrauch von Sauerstoff im Wesentlichen eine Stickstoff-Atmosphäre. Weiterhin ist in einem Abschnitt des Turmes 10 ein Vorratsbehälter 28 vorgese- hen. In dem gleichen Turmabschnitt ist auch eine Brennstoffzelle 24 angeordnet.

Durch den Betrieb der Brennstoffzelle 24 entsteht auch in diesem Abschnitt eine Stickstoff-Atmosphäre. Sobald der Sauerstoff verbraucht ist, kann dann dieser Stickstoff in den Vorratsbehälter 28 gepumpt werden. Sodann wird dieser Turm- abschnitt erneut mit Umgebungsluft belüftet und der Vorgang wird wiederholt, so dass in den Vorratsbehälter 28 (Gas-Tank) ein Stickstoff-Vorrat gesammelt wer- den kann.

Natürlich kann an Stelle eines Turmabschnittes auch ein abgetrennter Raum au- ßerhalb des Turmes 10 der Windenergieanlage vorgesehen sein, z. B. in Form eines Containers bzw. eines Nebengebäudes. In diesem Container kann die ers- te Vorrichtung 24 zum Erzeugen einer inerten Atmosphäre enthalten sein. Auf diese Weise muss keiner der Turmabschnitte wiederholt belüftet werden, so dass die Gefahr einer unbeabsichtigten Belüftung anderer Turmabschnitte vermieden wird. Falls es erforderlich ist, kann über geeignete Leitungen und Pumpen ein bestimmter Teil der Windenergieanlage, wie z. B. ein Abschnitt des Turmes 10 oder die Gondel 12 sehr schnell mit Stickstoff geflutet werden, indem der Stick- stoff aus dem Vorratsbehälter 28 dorthin gepumpt wird. Auf diese Weise kann bei Bedarf in bestimmten Bereichen sofort eine Stickstoff-Atmosphäre geschaffen werden, ohne warten zu müssen, bis die Brennstoffzelle 24 den Sauerstoff ver- braucht hat.

In Figur 2 ist ein Ablaufdiagramm dargestellt, das den Ablauf eines Steuerungs- verfahrens beim Öffnen der Windenergieanlage, z. B. vom Servicepersonal den Zutritt zu ermöglichen, darstellt. Ausgangssituation sei der Normalbetrieb der Windenergieanlage, bei dem durch den ausreichend langen Betrieb der Brenn- stoffzellen (Bezugszeichen 24 in Figur 1) eine inerte Stickstoff-Atmosphäre in- nerhalb der Windenergieanlage hergestellt oder nachdem ein Teil der Windener- gieanlage mit Stickstoff geflutet wurde. Wird die Anlage z. B. aufgrund einer Stö- rung angehalten und ergibt sich bereits aus der Störung, das Servicepersonal die Anlage betreten muss, kann z. B. durch verschließbare Lüftungsklappen in der Tür und der Gondel die stillstehende Anlage bereits vor dem Eintreffen des Ser- vicepersonals belüftet werden. Das Servicepersonal kann also beim Eintreffen die Anlage sofort betreten und mit der Instandsetzung beginnen. Um jedoch sicher zu verhindern, dass Personen eine Windenergieanlage betre- ten, in der eine inerte Atmosphäre vorherrscht, kann ein Schließsystem vorgese- hen sein, das den Zugang zur Anlage nur dann freigibt, wenn im Inneren der An- lage eine ausreichende Sauerstoffkonzentration festgestellt wird. Daher wird bei der ersten Abfrage in Figur 2 geprüft, ob die Windenergieanlage bereits belüftet ist. Ist dies nicht der Fall, wird die Anlage zunächst belüftet und dann wird festge- stellt, ob eine ausreichende Sauerstoffkonzentration innerhalb der Anlage vor- handen ist.

Wird die Windenergieanlage bereits belüftet, wird sofort geprüft, ob eine ausrei- chende Sauerstoffkonzentration vorhanden ist. Wenn dies nicht der Fall ist, wird die Anlage weiterhin belüftet. Ist eine ausreichende Sauerstoffkonzentration vor- handen, wird das Schloss freigegeben, so dass der Zugang zur Windenergiean- lage entriegelt werden kann und der Zugang möglich ist. Vorzugsweise sollte die Sauerstoff/Stickstoff Konzentration nicht nur an einer einzigen Stelle, beispiels- weise in der Gondel geprüft werden, sondern an mehreren Stellen zwischen der Gondel und dem Turmfuß. Bei Stickstoff in der Luft muss es in jedem Fall ver- mieden werden, dass eine Person in den unteren Teil des Turms hinabsteigt und dort aufgrund des Sauerstoffmangels erstickt. Die in der Windenergieanlage übli- cherweise angeordneten Ventilatoren (nicht dargestellt) müssen auch dazu ver- wendet werden, schon bei beginn der Lüftung für Frischluft für eine schnelle und gleich verteilte Luftatmosphäre mit ausreichenden Sauerstoffgehalt (21%) zu sorgen.

Figur 3 zeigt vereinfacht den Ablauf beim Schließen der Anlage, z. B. nach Ab- schluss der Arbeiten und der Wiederinbetriebnahme. Zunächst wird geprüft, ob die Zugangsöffnung wie z. B. eine Tür verschlossen ist. Solange die Tür nicht geschlossen ist, ist ein beliebiger Zutritt zu der Anlage möglich und somit verbie- tet sich bereits deshalb die Schaffung einer inerten Atmosphäre. Weiterhin strömt durch die offene Tür stets Sauerstoff nach, so dass bereits deshalb eine inerte Atmosphäre nicht hergestellt werden kann.

Sobald die Tür verschlossen ist wird geprüft, ob das Schloss betätigt wurde, d. h., ob die Tür verriegelt ist. Dadurch wird sichergestellt, dass die Anlage nicht unbeabsichtigt betreten werden kann bzw. dass die Steuerung anhand des vor Betreten der Anlage erforderlichen Schließvorgangs erkennen kann, dass je- mand die Windenergieanlage betreten will und somit eine rechtzeitige Belüftung der Anlage veranlassen kann.

Wenn also die Tür geschlossen und das Schloss verriegelt ist, kann die Steue- rung die Brennstoffzellen in Betrieb setzen und somit beginnen, eine inerte At- mosphäre (Stickstoff-Atmosphäre) innerhalb der Windenergieanlage herzustel- len.

Da gerade nach der Ausführung von Reparaturarbeiten z. B. infolge von Monta- gefehlern oder technischen Fehlern an den Ersatzteilen die Gefahr eines Bran- des besonders groß ist und da in der Zeit, kurz nachdem das Servicepersonal die Anlage verlassen hat, die Sauerstoffkonzentration innerhalb der Windenergiean- lage noch hoch ist, kann ein bestimmter Teil der Windenergieanlage, z. B. ein mit Schaltanlagen ausgerüsteter Teil der Windenergieanlage, aus einem Vorrat mit Stickstoff geflutet werden. Auf diese Weise wird die Brandgefahr sofort erheblich verringert. Das bei der Flutung der gesamten Windenergieanlage mit Stickstoff und damit hergestellten inerten Atmosphäre innerhalb der Windenergienlage die- se von normalem Feuerlöschpersonal nicht betreten werden kann, ist vertretbar, weil ohnehin beim Brand innerhalb einer Windenergieanlage das Löschpersonal kaum in das Innere vordringen kann, ohne selbst Schäden zu nehmen.

Natürlich sind weitere technische Maßnahmen möglich, die verhindern, dass eine Person versehentlich in einer Windenergieanlage eingeschlossen und damit ei- ner Stickstoff-Atmosphäre ausgesetzt wird. Dieses kann z. B. durch Bewe- gungsmelder wie Infrarotsensoren verwirklicht werden. Eine zusätzliche oder alternative Maßnahme kann eine ausdrückliche Anmeldung und Abmeldung je- der Person sein, welche die Windenergieanlage betritt und wieder verlässt. Au- ßerdem kommt auch eine zeitverzögerte Einschaltung der Brennstoffzellen oder der Pumpen in Betracht, mit denen ein bestimmter Abschnitt der Windenergiean- lage mit Stickstoff geflutet wird, so dass auch nach einem irrtümlichen Einschlie- ßen einer Person in der Windenergieanlage noch eine gewisse Zeitspanne zur Verfügung steht, um den Irrtum zu bemerken und diese Person rechtzeitig aus der Anlage zu befreien. Schließlich kann der Zugang zur Anlage von innen mit einer Notöffnungsvorrichtung ausgestattet sein, die ein Verlassen der Anlage auch ohne Schlüssel erlaubt.

Die Versorgung des Inneren der Windenergieanlage mit einer inerten Atmosphä- re wie einem Stickstoffgas ist nicht nur auf Gondel oder auf das Turm-Innere be- schränkt. Da die Gondel auch unmittelbar verbunden ist mit dem Rotor und damit den Rotorblättern der Windenergieanlage können auch die Rotorblätter im Innern mit einer entsprechenden Stickstoffatmosphäre versorgt werden, um auch den Ausbruch eines Brandes in den Rotorblättern zu verhindern.