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Title:
FIRE-RESISTANT CERAMIC MIX AND FIRE RESISTANT CERAMIC PRODUCT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2014/146807
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a fire resistant ceramic mix and to a fire resistant ceramic product.

Inventors:
GELBMANN GERALD (AT)
KAHR FRIEDRICH (AT)
Application Number:
PCT/EP2014/050992
Publication Date:
September 25, 2014
Filing Date:
January 20, 2014
Export Citation:
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Assignee:
REFRACTORY INTELLECTUAL PROP (AT)
International Classes:
C04B35/10; C04B35/04; C04B35/443; C04B35/45; C04B35/66
Foreign References:
GB1503278A1978-03-08
EP0351084A21990-01-17
GB2286184A1995-08-09
DE4403869C21998-01-15
DE19859372C12000-06-08
Other References:
CLAUDE ALLAIRE, ET AL: "Basic Phosphate-Based Castable from Dolomitic-Magnesite Clinkers", J. AM. CER. SOC., vol. 72, no. 9, September 1989 (1989-09-01), CANADA, pages 1699 - 1703, XP002698454
G. ROBBEN; B. BOLLEN; A. BREBELS; J VAN HUMBEECK; O. VAN DER BIEST: "Impulse excitation apparatus to measure resonant frequencies, elastic module and internal friction at room and high temperature", REVIEW OF SCIENTIFIC INSTRUMENTS, vol. 68, 1997, pages 4511 - 4515, XP000726321, DOI: doi:10.1063/1.1148422
HARMUTH H.; MANHART CH.; AUER TH.; GRUBER D.: "Fracture Mechanical Characterisation of Refractories and Application for Assessment and Simulation of the Thermal Shock Behaviour", CFI CERAMIC FORUM INTERNATIONAL, vol. 84, no. 9, 2007, pages E80 - E86, XP009161389
Attorney, Agent or Firm:
BERKENBRINK, Kai et al. (DE)
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Claims:
P at ent an s p rü ch e

1. Feuerfester keramischer Versatz auf Basis Magnesia mit den folgenden Merkmalen:

1.1 der Versatz umfasst die folgenden Komponenten:

1.1.1 wenigstens 70 Masse-% Magnesia,

1.1.2 wenigstens einen Flexibilisierer in Form einer oder mehrerer der folgenden Komponenten: Spinell, Hercynit, Galaxit oder Jakobsit, sowie

1.1.3 wenigstens eine Phosphor umfassende Komponente;

1.2 der Versatz weist Anteile an CaO und Si02 auf, wobei der Molanteil an CaO im Versatz mehr als doppelt so hoch ist wie der Molanteil an Si02 im Versatz.

2. Versatz nach Anspruch 1, bei dem der Massenanteil an Phosphor im Versatz, berechnet als P205, höchstens 50 % über oder unter dem Wert für einen Massenanteil an P2Os, berechnet nach der folgenden Formel (I), liegt: P205 ideal [ % ] = (C aOftei) " ~ (I), a

wobei CaOfrei der freie Anteil an CaO im Versatz in Masse-% gemäß der folgenden Formel (II) ist:

2 - y - c

CaOftei = x - s

mit

x = Anteil an CaO im Versatz [%] ,

y = Gehalt an Si02 im Versatz [%] ,

c = Molgewicht von CaO [g/Mol] = 56 g/Mol,

s = Molgewicht von Si02 [g/Mol] = 60, 1 g/Mol,

a = Anteil an CaO in Tricalciumphosphat [%] = 54,2 % und b = Anteil an P2Os in Tricalciumphosphat [%] = 45 , 8 % .

3. Versatz nach wenigstens seinem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Phosphor umfassende Komponente in solchen

Massenanteilen im Versatz vorliegt, dass Phosphor, berechnet als P205 , im Bereich von 0, 1 bis 5 % im Versatz vorliegt, bezogen auf die Gesamtmasse des Versatzes.

4. Versatz nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem der Massenanteil an CaO, bezogen auf die Gesamtmasse des Versatzes, im Bereich von 0 ,2 bis 8 Masse-% liegt.

5. Versatz nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem der Massenanteil an Si02, bezogen auf die Gesamtmasse des Versatzes, im Bereich von 0 ,05 bis 3 Masse-% liegt.

6. Versatz nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem der Massenanteil an Fe203 , der nicht in Form eines

Flexibilisierers im Versatz vorliegt, bezogen auf die Gesamtmasse der Versatzes, über 3 Masse-% liegt.

7. Versatz nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem der Massenanteil an Magnesia, bezogen auf die Gesamtmasse des Versatzes, im Bereich von 70 bis 97 Masse-% liegt.

8. Versatz nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem der Massenanteil an Flexibilisierer, bezogen auf die

Gesamtmasse des Versatzes, im Bereich von 2 bis 30 Masse-% liegt.

Geformtes feuerfestes keramisches Erzeugnis, das aus einem

Versatz nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche durch einen keramischen Brand hergestellt ist und das die folgenden Phasen aufweist:

Magnesia,

wenigstens eine Mineralphase, die sich aus dem wenigstens einen Flexibilisierer gebildet hat, sowie

wenigstens eine der folgenden Phasen: Tricalciumphosphat oder Calcium- Silikat-Phosphat-Mischkristall. Erzeugnis nach Anspruch 9 bei dem der Massenanteil an

Tricalciumphosphat, bezogen auf die Gesamtmasse des

Erzeugnisses, im Bereich von 0,5 bis 6 Masse-% liegt.

Erzeugnis nach Anspruch 9 bei dem der Massenanteil an Calcium- Silikat-Phosphat-Mischkristall, bezogen auf die Gesamtmasse des Erzeugnisses, im Bereich von 0,5 bis 8 Masse-% liegt.

12. Erzeugnis nach Anspruch 9 mit einem To-Wert über 1 325 °C .

13. Erzeugnis nach Erzeugnis nach Anspruch 9 mit wenigstens einer der folgenden physikalischen Eigenschaften:

Elastizitätsmodul : < 70 GPa, < 60 GPa, < 50 GPa oder < 40 GPa,

Nominelle Kerbzugfestigkeit: < 10 MPa, < 9 MPa, < 8 MPa oder < 7 MPa.

Description:
Feuerfester keramischer Versatz sowie ein feuerfestes keramisches Erzeugnis

B e s c h r e i b u n g

Die Erfindung betrifft einen feuerfesten keramischen Versatz sowie ein feuerfestes keramisches Erzeugnis .

Feuerfeste keramische Produkte lass en sich in unterschiedliche

Kategorien einteilen, beispielsweise in basische und nicht basische Produkte. Die Erfindung betrifft nur basische Produkte, und zwar einen Versatz und ein daraus hergestelltes Erzeugnis, dessen basisches Grundmaterial aus Magnesia besteht

Aus der DE 44 03 869 C2 und der DE 198 59 372 C l sind Versätze zur Herstellung basischer keramischer feuerfester Erzeugnisse bekannt. Neben dem basischen Grundmaterial bestehen die bekannten Produkte aus Spinellen (Hercynit, Galaxit, Jakobsit). Mit einem feuerfesten keramischen Versatz wird bekanntermaßen eine Zusammensetzung aus einer oder mehreren Komponenten bezeichnet, durch die mittels eines keramischen Brandes ein feuerfestes keramisches Erzeugnis erstellbar ist. Der Begriff„feuerfestes keramisches Erzeugnis" im Sinne der Erfindung bezeichnet insbesondere keramische Erzeugnisse mit einer Einsatztemperatur von über 600°C und bevorzugt feuerfeste Werkstoffe gemäß DIN 5 106, also Werkstoffe mit einem Kegelfallpunkt größer SK 17.

Geformte feuerfeste keramische Erzeugnisse sind beispielsweise in Form von feuerfesten Steinen bekannt.

Feuerfeste Steine werden in verschiedensten Aggregaten eingesetzt, insbesondere beispielsweise in wärmetechnischen Aggregaten der

Metall-, Glas- oder Zementindustrie.

In der Zementindustrie werden feuerfeste Steine beispielsweise als sogenannte Zementdrehofensteine zur Zustellung von

Zementdrehrohröfen eingesetzt. Zementdrehofensteine werden teilweise aus eisen- und kalkreichem Magnesiasinter, sogenanntem„Sinter 6" hergestellt. Aufgrund der starken mechanischen Belastungen, den

Zementdrehofensteine im Einsatz in einem Zementdrehrohrofen

ausgesetzt sind, benötigen sie sogenannte Flexibilisierer, die regelmäßig aus der Spinellgruppe ausgewählt sind, also insbesondere beispielsweise Spinell (echter Spinell, Magnesia-Alumina-Spinell), Hercynit (Ferro- Spinell) oder Galaxit (Mangan-Spinell). Da das Zusammenspiel dieser Rohstoffe im Zementdrehofenstein zu verhältnismäßig niedrigen Feuerfestigkeiten führt, beispielsweise mit einer Temperatur T 0 für das Druckerweichen unter 1 .400°C , versucht man den Gehalt an Alumina (AI 2 O 3 ) im Zementdrehofenstein möglichst niedrig zu halten. Dies gelingt beispielsweise durch den Einsatz von Hercynit. Der Einsatz von Hercynit hat den Vorteil, dass bereits durch eine Zugabe von 5 %

Hercynit im Stein der Gehalt an Alumina im Erzeugnis auf

verhältnismäßig niedrigem Niveau gehalten werden kann.

Vorteilhaft an der Verwendung von Hercynit ist ferner, dass durch den gleichzeitigen Einsatz von Hercynit und Spinell insbesondere auch eine hervorragende Korrosionsfestigkeit eines daraus hergestellten Steines erreicht werden kann, beispielsweise eine gute Beständigkeit des Steines gegen Sulfatkorrosion.

Höhere Gehalte von Hercynit und Spinell wären für das

Praxisentsprechen durchaus vorteilhaft. Jedoch können feuerfeste keramische Steine, die aufgrund ihrer Rohstoffe einen verhältnismäßig hohen Anteil an Eisenoxid (Fe 2 0 3 ) aufweisen, nur Anteile an Hercynit von maximal etwa 5 % aufweisen, soweit sie in mechanisch stark belasteten Bereichen eingesetzt werden sollen. Höhere Anteile an

Hercynit würden die Temperatur für das Druckerweichen dieser Steine zu stark herabsetzen, womit die feuerfesten Eigenschaften dieser Steine damit nicht ausreichend für den Einsatz in mechanisch stark belasteten Bereichen wären.

Der To-Wert für das Druckerweichen bezeichnet den invarianten Punkt des Phasensystems der in dem feuerfesten Stein vorhandenen Phasen, also die Temperatur im j eweiligen Phasensystem der Steine, bei dem die ersten S chmelzphasen auftreten und die Feuerfestigkeit der Steine daher schlagartig zurückgeht. Bei auf Basis von Magnesia mit den weiteren Komponenten Hercynit und Spinell erstellten feuerfesten Steinen liegen im Stein insbesondere die Phasen Magnesia, Spinell, Hercynit und Dicalciumsilikat vor, wobei das CaO und Si0 2 des Dicalciumsilikates insbesondere über natürliche Verunreinigungen beziehungsweise

Nebenbestandteile der Magnesia in den Versatz und damit in den daraus hergestellten Steinen eingetragen werden. Daneben kann als weitere Phase Ferrit im feuerfesten Stein vorliegen, wobei das Eisen des Ferrits insbesondere ebenfalls über eisenhaltige Verunreinigungen der Magnesia in den Versatz und damit in den daraus erstellten Steinen eingetragen sein kann; der Begriff "Ferrit" bezeichnet hierin neben Ferrit auch ferritische Mischkristalle.

Der invariante Punkt des Systems Magnesia-Spinell-Dicalciumsilikat liegt bei 1 .417°C .

Soweit das CaO nicht vollständig mit Si0 2 abgesättigt werden kann, liegt als weitere Phase Calciumaluminat im Stein vor. Der invariante Punkt in dem dann vorliegenden Phasensystem Magnesia-Spinell- Dicalciumsilikat-Calciumaluminat liegt bei nur 1 .325 °C .

Um den invarianten Punkt bei einem aus den Komponenten Magnesia, Spinell und Hercynit hergestellten Stein möglichst nah an die

Temperatur von 1 .41 7°C heranzuführen, ist aus dem Stand der Technik bekannt, die chemische Zusammensetzung des Versatzes hinsichtlich des Anteils an Si0 2 durch die gezielte Zugabe von Si0 2 derart zu

beeinflussen, dass der Anteil an CaO im Versatz vollständig durch Si0 2 abgesättigt wird und CaO und Si0 2 beim keramischen Brand möglichst vollständig zu Dicalciumsilikat miteinander reagieren. Eine vollständige Absättigung des CaO durch das Si0 2 ist insbesondere dann möglich, wenn der Molanteil von CaO im Versatz das Doppelte des Molanteils von Si0 2 beträgt.

Allerdings kann der invariante Punkt von 1 .417°C im System Magnesia- Spinell-Dicalciumsilikat auch durch Eisenoxid abgesenkt werden. Bei einem auf Basis der Komponenten Magnesia, Spinell und Hercynit bestehenden Versatz stammt dieses Eisenoxid, das sich negativ auf den invarianten Punkt des Systems Magnesia-Spinell-Dicalciumsilikat auswirkt, insbesondere nicht aus der Hercynit-Komponente, sondern aus Verunreinigungen beziehungsweise Nebenbestandteilen der Magnesia- Komponente, da Magnesia regelmäßig Anteile an Eisenoxid (Fe 2 0 3 ) aufweist. Der Eisenoxidanteil der Hercynit-Komponente wirkt sich insoweit in der Regel nicht nachteilig auf die feuerfesten Eigenschaften aus, da Eisenoxid im Hercynit stabil ist. Soweit der durch die Magnesia in den Versatz beziehungsweise den daraus hergestellten feuerfesten Stein eingetragene Anteil an Eisenoxid nicht über 3 % liegt, führt dies in der Regel nicht zu einer wesentlichen Absenkung des invarianten

Punktes, da Eisenoxid in Anteilen bis zu etwa 3 % in der Magnesia lösbar ist. Soweit der Anteil an Eisenoxid aus der Magnesia im Versatz beziehungsweise dem daraus hergestellten Stein j edoch einen Anteil von 3 % übersteigt, führt dies zu einer merklichen Absenkung des invarianten Punktes eines aus einem solchen Versatz hergestellten feuerfesten Steines . Insbesondere ab einem Anteil von etwa 6 % Eisenoxid fällt der invariante Punkt in aller Regel erheblich ab .

Auch durch die Einstellung eines Molverhältnisses von CaO zu Si0 2 im Versatz von 2 : 1 kann eine solche Absenkung des invarianten Punktes aufgrund der Anwesenheit von Eisenoxid nicht verhindert werden.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen

feuerfesten keramischen Versatz auf Basis Magnesia und wenigstens einem Flexibilisierer, insbesondere wenigstens einem Flexibilisierer aus der Spinellgruppe, zur Verfügung zu stellen, in dem CaO in Anteilen vorliegt, die bei einem keramischen Brand des Versatzes nicht

vollständig durch den Anteil an Si0 2 im Versatz absättigbar sind, wobei aus diesem Versatz durch einen keramischen Brand ein feuerfestes geformtes keramisches Erzeugnis mit verbesserten feuerfesten

Eigenschaften gegenüber gattungsgemäßen Erzeugnissen aus dem Stand der Technik herstellbar ist, und zwar insbesondere auch dann, wenn der Versatz Anteile an Eisenoxid, die nicht über den Flexibilisierer in den Versatz beziehungsweise den daraus hergestellten Stein eingebracht werden, über 3 % aufweist.

Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein geformtes feuerfestes keramisches Erzeugnis zur Verfügung zu stellen, das aus einem solchen Versatz durch einen keramischen Brand hergestellt ist.

Zur Lösung wird erfindungsgemäß zur Verfügung gestellt ein feuerfester keramischer Versatz auf Basis Magnesia mit den folgenden Merkmalen: der Versatz umfasst die folgenden Komponenten:

Magnesia,

wenigstens einen Flexibilisierer, sowie

wenigstens eine Phosphor umfassende Komponente; der Versatz weist Anteile an CaO (Calciumoxid) und

gegebenenfalls an Si0 2 (Siliciumdioxid) auf, wobei der Molanteil an CaO im Versatz mehr als doppelt so hoch ist wie der Molanteil an Si0 2 im Versatz.

Die Erfindung beruht auf der überraschenden Erkenntnis, dass die feuerfesten Eigenschaften eines geformten feuerfesten Erzeugnisses, der auf Basis eines Magnesia und wenigstens einen Flexibilisierer

umfassenden Versatzes hergestellt ist, und bei dem das Molverhältnis von CaO zu Si0 2 im Versatz größer als 2 ist, positiv beeinflusst werden, wenn der Versatz Phosphor umfasst. Da das Molverhältnis von CaO zu Si0 2 im Versatz größer als 2 ist, liegt freies CaO im Versatz vor, also CaO, das beim keramischen Brand des Versatzes nicht durch Si0 2 abgesättigt wird und mit diesem zu Dicalciumsilikat reagiert. Dieses freie CaO reagiert während des keramischen Brandes des Versatzes zumindest mit einem Teil des Phosphors, der über die Phosphor umfassende Komponente in den Versatz eingetragen ist. Insbesondere reagieren während des keramischen Brandes des Versatzes der Phosphor sowie das CaO zu Tricalciumphosphat und im übrigen Phosphor, CaO und Si0 2 zu Calcium-Silikat-Phosphat-Mischkristall . Überraschenderweise hat sich erfindungsgemäß nunmehr herausgestellt, dass sich durch die Anwesenheit von Phosphor im Versatz, die mit der Bildung der vorgenannten Phasen während des keramischen Brandes des Versatzes einhergeht, die feuerfesten Eigenschaften eines aus dem erfindungsgemäßen Versatz gebildeten feuerfesten geformten

Erzeugnisses vorteilhaft beeinflussen lassen.

Insbesondere wurde insofern überraschend festgestellt, dass der invariante Punkt des Phasensystems eines keramischen Erzeugnisses, das auf Basis der Versatz-Komponenten Magnesia und wenigstens einem Flexibilisierer erstellt ist, und das einen nicht über den wenigstens einen Flexibilisierer in den Versatz beziehungsweise das daraus erstellte Erzeugnis eingetragenen Anteil von Eisenoxid über 3 % aufweist, höher ist, wenn der Versatz zusätzlich Phosphor aufweist.

Worauf diese Wirkung beruht, konnte noch nicht im Einzelnen geklärt werden. Es hat sich j edoch herausgestellt, dass das System sensibel auf weitere Komponenten, also Komponenten neben Magnesia,

Flexibilisierer und wenigstens einer Phosphor umfassenden Komponente, die im Versatz vorliegen, reagieren kann, zumindest soweit diese nicht in unerheblichen Anteilen im Versatz vorliegen.

Als überraschend hat es sich insbesondere auch erwiesen, dass durch die Anwesenheit der Phosphor umfassenden Komponente im Versatz ein Absinken des invarianten Punktes, insbesondere wenn der Versatz beziehungsweise das daraus erstellte Erzeugnis einen nicht über die den wenigstens einen Flexibilisierers eingetragenen Anteil von Eisenoxid über 3 % aufweisen, nicht nur verhindert, sondern auch eine Erhöhung des invarianten Punkte erreicht werden kann.

Bevorzugt liegt die Phosphor umfassende Komponente in solchen

Anteilen im Versatz vor, dass der Phosphor und der nicht durch Si0 2 absättigbare Anteil an CaO im Versatz weitgehend oder vollständig miteinander reagieren, so dass im keramischen Erzeugnis, das durch einen Brand des erfindungsgemäßen Versatzes hergestellt ist, keine oder nur geringe Anteile an CaO oder Phosphor vorliegen, die nicht miteinander oder dem Anteil an Si0 2 im Versatz reagiert haben.

Phosphat kann grundsätzlich über eine beliebige Komponenten in den Versatz eingebracht werden bzw. in beliebiger Form im Versatz vorliegen. Insofern kann es sich bei der Phosphor umfassenden

Komponente grundsätzlich um eine beliebige, Phosphor umfassende Substanz handeln.

Bei der wenigstens einen, Phosphor umfassenden Komponente kann es sich um eine oder unterschiedliche Komponenten handeln, die Phosphor umfassen. Bei der Phosphor umfassenden Komponente kann es sich auch um elementares Phosphor handeln. Beispielsweise kann es sich bei der Phosphor umfassenden Komponente um eine oder mehrere der folgenden Komponenten handeln: Phosphor, Phosphoroxid, Phosphorsäure oder Phosphat. Soweit die Phosphor umfassende Komponente als

Phosphoroxid vorliegt, kann diese insbesondere in Form von

Diphosphorpentoxid (P 2 0 5 ) vorliegen. Soweit die Phosphor umfassende Komponente als Phosphorsäure vorliegt, kann diese insbesondere in Form von Ortho-Phosphorsäure (H 3 PO 4 ) vorliegen. Soweit die Phosphor umfassende Komponente in Form von Phosphat vorliegt, kann diese insbesondere in Form wenigstens eines der folgenden Phosphate vorliegen: Natrium-Hexamethaphosphat oder Aluminium-Methaphosphat.

Hierin angegebene Anteile an "Phosphor" im erfindungsgemäßen Versatz beziehungsweise dem daraus hergestellten Erzeugnis sind stets als Anteile in Form von Diphosphorpentoxid (P 2 O 5 ) angegeben.

Im übrigen sind hierin gemachte %-Angaben, soweit im Einzelfall nicht anders angegeben, j eweils Anteile an Masse-% bezogen auf die

Gesamtmasse des erfindungsgemäßen Versatzes beziehungsweise die Gesamtmasse des erfindungsgemäßen feuerfesten Erzeugnisses .

Erfindungsgemäß kann vorgesehen sein, die Phosphor umfassende

Komponente in solchen Anteilen im Versatz vorzusehen, dass der Anteil an Phosphor sowie der Anteil an CaO in dem aus dem

erfindungsgemäßen Versatz gebrannten Erzeugnis, also nach dem keramischen Brand des erfindungsgemäßen Versatzes, die nicht

miteinander beziehungsweise mit dem Anteil an Si0 2 im Versatz reagiert haben, j eweils bevorzugt nicht über 0,5 % liegt, also beispielsweise auch nicht über 0,4 %, 0,3 %, 0,2 % oder 0, 1 % .

Um die notwendige Menge an Phosphor - also gemäß der hierin

gewählten Nomenklatur die notwendige Menge an Diphosphorpentoxid - im erfindungsgemäßen Versatz bestimmen zu können, die notwendig ist, das freie CaO im Versatz vollständig durch Phosphor zu binden, also insbesondere mit diesem zu Tricalciumphosphat oder zusammen mit dem Si0 2 zu Calcium-Silikat-Phosphat-Mischkristall zu reagieren, kann die hierzu notwendige ideale Menge an Phosphor im Versatz nach der folgenden Formel bestimmt werden:

ideal [ %] = (C aO ftei)

wobei C aOfrei den freien Anteil an CaO im Versatz in Masse-% angibt, der nach der folgenden Formel bestimmbar ist :

2 · y - C

CaO frei (Π)

mit x = Anteil an CaO im Versatz [%]

y = Gehalt an S 1O2 im Versatz [%]

c = Molgewicht von CaO [g/Mol] = 56 g/Mol

s = Molgewicht von Si0 2 [g/Mol] = 60, 1 g/Mol

a = Anteil an CaO in Tricalciumphosphat [%] = 54,2 %

b = Anteil an P 2 0 5 in Tricalciumphosphat [%] = 45 , 8 % .

Nach einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Massenanteil an Phosphor im Versatz höchstens 50 %, also beispielsweise auch höchstens 40 %, 30 %, 20 % oder 10 % über oder unter dem sich gemäß der vorstehenden Formel (I) ergebenden idealen Wert für den Massenanteil an Phosphor im Versatz ergibt, wobei die vorgenannten %-Angaben j eweils bezogen sind auf den sich gemäß Formel (I) ergebenden idealen Anteil an Phosphor im Versatz . Die Anteile an CaO und/oder Si0 2 können insbesondere als Nebenbestandteile beziehungsweise Verunreinigungen aus den Haupt- Komponenten des erfindungsgemäßen Versatzes, also Magnesia, Spinell und Hercynit, in den Versatz eingebracht sein. Insbesondere weist Magnesia regelmäßig CaO und Si0 2 als Nebenbestandteil

beziehungsweise Verunreinigung auf, so dass CaO und Si0 2 insbesondere durch die Magnesia-Komponente in den erfindungsgemäßen Versatz eingebracht sein können. Kumulativ oder alternativ können CaO und/oder Si0 2 j edoch auch nicht als Nebenbestandteile oder

Verunreinigungen der Haupt-Komponenten, sondern gezielt,

insbesondere über CaO- beziehungsweise Si0 2 -haltige Komponenten in den erfindungsgemäßen Versatz eingebracht sein. Insofern kann CaO beispielsweise über Kalkstein und/oder Dolomit und Si0 2 beispielsweise über Quarz oder Kieselsäure in den Versatz eingebracht sein.

In j edem Fall liegt der Molanteil an CaO im Versatz mehr als doppelt so hoch wie der Molanteil an Si0 2 im Versatz. Soweit kein Si0 2 im Versatz vorliegt, ist der Molanteil an CaO unendlich mal so hoch wie der

Molanteil an Si0 2 im Versatz.

Erfindungsgemäß kann vorgesehen sein, dass der Massenanteil an CaO , bezogen auf die Gesamtmasse des Versatzes, im Bereich von 0,2 bis 8 Masse-% liegt.

Insofern kann beispielsweise vorgesehen sein, dass der Massenanteil an CaO im Versatz bei wenigstens 0 ,2 %, 0,3 %, 0,4 %, 0,5 %, 0,6 %, 0,7 % oder 0,8 % liegt. Ferner kann beispielsweise vorgesehen sein, dass der Massenanteil an CaO im Versatz bei höchstens 8 %, 7 %, 6 %, 5 %, 4 %, 3 %, 2 ,8 %, 2,5 %, 2 ,4 %, 2,3 %, 2,2 %, 2, 1 % oder 2,0 % liegt.

Es kann vorgesehen sein, dass der Massenanteil an Si0 2 im Versatz, bezogen auf die Gesamtmasse des Versatzes, im Bereich von 0,05 bis 3 Masse-% liegt.

Insofern kann der Massenanteil an Si0 2 im Versatz beispielsweise bei wenigstens 0,05 %, 0,07 %, 0, 1 %, 0, 1 5 %, 0,2 %, 0,25 %, 0,3 %, 0,35 % oder 0,4 % liegen. Ferner kann beispielsweise vorgesehen sein, dass der Massenanteil an Si0 2 im Versatz bei höchstens 3 %, 2 %, 1 , 8 %, 1 ,5 %, 1 ,4 %, 1 ,3 %, 1 ,2 %, 1 , 1 % oder 1 ,0 % liegt.

Das Verhältnis der Molanteile von CaO zu Si0 2 im Versatz, insbesondere also beispielsweise auch das Verhältnis der Molanteile von CaO zu Si0 2 in der Magnesia-Komponente des Versatzes, soweit CaO und Si0 2 als Nebenbestandteile beziehungsweise Verunreinigungen der Magnesia in dem Versatz eingetragen werden, kann insbesondere im Bereich von größer 2 bis 10 liegen, beispielsweise auch im Bereich von größer 2 bis 6. Aufgrund dieses Wertes der Molanteile von CaO zu Si0 2 zueinander und der oben bezeichneten, absoluten Massenanteile an CaO und Si0 2 im Versatz, kann der Massenanteil an Phosphor im Versatz, berechnet als P 2 0 5 , beispielsweise bei höchstens 5 % liegen, also beispielsweise auch bei höchstens 4 %, 3 %, 2 %, 1 , 8 %, 1 ,7 %, 1 ,6 %, 1 ,5 %, 1 ,4 %, 1 ,3 %, 1 , 2 %, 1 , 1 % oder 1 % . Beispielsweise kann der Massenanteil an Phosphor im Versatz beispielsweise auch wenigstens 0 , 1 % betragen, also beispielsweise auch wenigstens 0 ,2 %, 0,3 %, 0,4 % oder 0,5 % .

Die Phosphor umfassende Komponente kann demnach in solchen

Massenanteilen im Versatz vorgesehen sein, dass Phosphor in den hierin gemachten Anteilen im Versatz vorliegt.

Der Massenanteil an Eisenoxid im Versatz, insbesondere der

Massenanteil an Fe 2 0 3 , der nicht in Form beziehungsweise als

Bestandteil eines eisenhaltigen Flexibilisierers im Versatz vorliegt - insbesondere beispielsweise in Form eines eisenhaltigen Flexibilisierers aus der Spinellgruppe, beispielsweise als Bestandteil von Hercynit oder Jakobsit - kann bevorzugt bei über 3 % liegen, bezogen auf die

Gesamtmasse des Versatzes . Demnach kann der Massenanteil an

Eisenoxid im Versatz, der nicht in Form eines eisenhaltigen

Flexibilisierers im Versatz vorliegt, beispielsweise auch über 4 %, 5 %, 5 ,5 %, 6 %, 6,5 % oder 7 % liegen. Beispielsweise kann der Massenanteil an Eisenoxid, insbesondere wiederum in Form von Fe 2 0 3 , der nicht in Form eines eisenhaltigen Flexibilisierers im Versatz vorliegt, höchstens in Anteilen von 15 % im Versatz vorliegen, also beispielsweise auch in Anteilen von höchstens 14 %, 13 %, 12 %, 1 1 %, 10 %, 9 %, 8 ,5 % oder 8 % . Besonders bevorzugt kann der Massenanteil an Eisenoxid, der nicht in Form eines eisenhaltigen Flexibilisierers im Versatz vorliegt, in Anteilen zwischen 3 und 10 % im Versatz vorliegen. Die Magnesia-Komponente kann in Form von Schmelzmagnesia oder Sintermagnesia im Versatz vorliegen, bevorzugt in Form von

Sintermagnesia.

Die Magnesia-Komponente kann beispielsweise in Massenanteilen im Bereich von 70 bis 97 % im Versatz vorliegen, also beispielsweise in Anteilen von wenigstens 70 %, 72 %, 74 %, 76 %, 78 %, 80 %, 8 1 %, 82 %, 83 %, 84 % oder 85 %. Beispielsweise kann Magnesia in

Massenanteilen von höchstens 97 % im Versatz vorliegen, also beispielsweise auch in Anteilen von höchstens 95 %, 93 %, 92 %, 91 % oder 90 %.

Da Magnesia regelmäßig Eisenoxid, insbesondere Fe 2 0 3 , als

Nebenbestandteil beziehungsweise natürliche Verunreinigung umfasst, kann die Magnesia-Komponente insbesondere auch eine Eisenoxid umfassende Komponente sein, so dass ein Eisenoxidanteil des

erfindungsgemäßen Versatzes, der nicht über die den wenigstens einen Flexibilisierers in den Versatz eingebracht ist, insbesondere über die Magnesia in den Versatz eingebracht sein kann.

Aufgrund des oben bezeichneten Phänomens, wonach Eisenoxidanteile über 3 %, die nicht in Form eines eisenhaltigen Flexibilisierers, insbesondere eines eisenhaltigen Flexibilisierers aus der Spinellgruppe vorliegen, in einem Versatz nach dem Stand der Technik den invarianten Punkt des Phasensystems eines aus dem Versatz hergestellten Steines erniedrigen können, ist man bei Versätzen nach dem Stand der Technik bestrebt, den Anteil an Eisenoxid im Versatz möglichst gering zu halten beziehungsweise möglichst eisenoxidarme Magnesia zu verwenden.

Nachdem erfindungsgemäß festgestellt wurde, dass durch die

Anwesenheit von Phosphor in gattungsgemäßen Versätzen der invariante Punkt durch die gleichzeitige Anwesenheit von Eisenoxid im Versatz, der nicht in Form eines eisenhaltigen Flexibilisierers vorliegt, sogar erhöht werden kann, kann erfindungsgemäß gezielt vorgesehen sein, eisenoxidreiche Magnesia als Komponente einzusetzen, beispielsweise Magnesia mit einem Massenanteil an Eisenoxid im Bereich von 3 bis 15 Masse-%, bezogen auf die Masse der Magnesia. Insofern kann

beispielsweise auch vorgesehen sein, dass im erfindungsgemäßen Versatz eine Magnesia mit einem Massenanteil an Eisenoxid, j eweils bezogen auf die Masse der Magnesia, von wenigstens 3 %, also beispielsweise auch von wenigstens 3 ,5 %, 4 %, 4,5 % oder 5 % vorliegt. Ferner kann der Massenanteil an Eisenoxid in der Magnesia, wiederum bezogen auf die Masse der Magnesia, höchstens 15 Masse-%, also beispielsweise auch höchstens 13 %, 12 %, 1 1 %, 10 %, 9 %, 8 %, 7 % oder 6 % betragen.

Nach einer Ausführungsform ist vorgesehen, mehrere unterschiedliche Magnesia im Versatz als Magnesia-Komponente vorzusehen,

insbesondere beispielsweise, um die vorgenannten Massenanteile an Eisenoxid im Versatz, die nicht in Form eines eisenhaltigen

Flexibilisierers im Versatz vorliegen, zu erreichen; in Summe können die unterschiedlichen Magnesia daher die vorgenannten Anteile an Eisenoxid aufweisen. Die vorstehenden Angaben über die Massenanteile an

Magnesia im Versatz, die Anteile an Eisenoxid im Versatz, die durch die Magnesia in den Versatz eingebracht werden, sowie die Anteile an Eisenoxid in der Magnesia gelten daher bei mehreren unterschiedlichen Magnesia für die Gesamtmasse aus diesen unterschiedlichen Magnesia.

Magnesia kann im erfindungsgemäßen Versatz insbesondere auch die Komponente sein, über die CaO und Si0 2 in den Versatz eingebracht werden, da Magnesia regelmäßig auch CaO und Si0 2 als

Nebenbestandteile beziehungsweise Verunreinigungen umfasst. Insofern kann im Versatz bevorzugt eine Magnesia vorliegen, bei der die

Molanteile von CaO zu Si0 2 größer 2 sind. Beispielsweise können auch wiederum unterschiedliche Magnesia mit unterschiedlichen Anteilen beziehungsweise Verhältnissen von CaO zu Si0 2 im Versatz vorliegen, so dass diese in Summe wiederum ein Molanteil von CaO zu Si0 2 größer 2 aufweisen. Das Molverhältnis von CaO zu Si0 2 in der Magnesia- Komponente des Versatzes liegt bevorzugt über 2 , also beispielsweise auch über 2 ,2 über 2,4 über 2,6 über 2, 8 oder über 3. Das Molverhältnis von CaO zu Si0 2 in der Magnesia-Komponente kann beispielsweise bei höchstens 10 liegen, also beispielsweise bei höchstens 9 , 8 , 7 , 6, 5 oder höchstens 4. Sofern mehrere unterschiedliche Magnesia im Versatz vorliegen, gelten diese Werte für die Gesamtmasse der unterschiedlichen Magnesia.

Der Massenanteil an CaO in der Magnesia kann beispielsweise bei wenigstens 0,5 Masse-% liegen, bezogen auf die Gesamtmasse der Magnesia, also beispielsweise auch bei wenigstens 1 %, 2 % oder 3 % . Beispielsweise kann der Anteil an CaO in der Magnesia, bezogen auf die Gesamtmasse der Magnesia, bei höchstens 10 Masse-% liegen, also beispielsweise auch bei höchstens 9 %, 8 %, 7 %, 6 %, 5 % oder 4 % . Der Massenanteil an Si0 2 in der Magnesia kann beispielsweise bei wenigstens 0, 1 Masse-% liegen, bezogen auf die Gesamtmasse der Magnesia, also beispielsweise auch bei wenigstens 0,2 %, 0,3 %, 0,4 %, 0,5 %, 0,6 % oder 0,7 % . Beispielsweise kann der Massenanteil an Si02 in der Magnesia, bezogen auf die Gesamtmasse der Magnesia, bei höchstens 3 Masse-% liegen, also beispielsweise auch bei höchstens 2,5 %, 2,3 %, 2 %, 1 ,8 % oder 1 ,5 % . Sofern wiederum mehrere

unterschiedliche Magnesia eingesetzt werden sollten, gelten die vorgenannten Massenanteile an CaO und Si0 2 wiederum für die

Gesamtmasse der unterschiedlichen Magnesia.

Bei der Komponente oder den Komponenten in Form des wenigstens einen Flexibilisierers handelt es sich um einen oder mehrere

verschiedene Flexibilisierer. Bei einem Flexibilisierer handelt es sich, wie zuvor ausgeführt, um eine Substanz, durch den die Sprödigkeit von feuerfesten Erzeugnissen auf Basis von Magnesia reduziert

beziehungsweise deren Flexibilität erhöht werden kann. Entsprechende Substanzen sind aus dem Stand der Technik insbesondere in Form von Mineralien beziehungsweise Komponenten aus der Spinellgruppe bekannt.

Erfindungsgemäß kann vorgesehen sein, dass der wenigstens eine Flexibilisierer wenigstens eine der folgenden Komponenten umfasst: Eines oder mehrere Mineralien aus der Spinellgruppe, Aluminiumoxid oder Aluminiumoxid-haltige Rohstoffe. Bei Flexibilisierern in Form von Aluminumoxid oder Aluminiumoxid- haltigen Rohstoffen kann es sich beispielsweise um wenigstens eine der folgenden Komponenten handeln : Korund, Mullit, Andalusit, Silimanit oder Kyanit.

Nach einer bevorzugten Ausführungsform liegen der oder die

Flexibilisierer ausschließlich in Form von Komponenten aus der

Spinellgruppe vor, besonders bevorzugt ausschließlich in Form eines oder mehrerer der folgenden Komponenten: Spinell, Hercynit, Galaxit oder Jakobsit.

Der oder die Flexibilisierer, insbesondere soweit diese in Form von Spinell, Hercynit, Galaxit oder Jakobsit vorliegen, können in Anteilen im Bereich von 2 bis 30 % im Versatz vorliegen.

Bei einem Flexibilisierer in Form von Spinell handelt es sich um einen echten Spinell, also einen Magnesia-Spinell (MgO A1 2 0 3 , MgAl 2 0 4 ) . Beispielsweise kann Spinell in Massenanteilen im Bereich von 1 bis 20 % im Versatz vorliegen, also beispielsweise in Anteilen von wenigstens 1 %, 2 %, 3 %, 4 %, 5 %, 6 %, 7 %, 8 % oder 9 %. Ferner kann Spinell beispielsweise in Massenanteilen von höchstens 20 % im Versatz vorliegen, also beispielsweise auch in Anteilen von höchstens 19 %, 1 8 %, 17 %, 16 %, 15 %, 14 %, 1 3 %, 12 % oder 1 1 %.

Bei Hercynit, der als Komponente in Form eines Flexibilisierers im erfindungsgemäßen Versatz vorliegen kann, handelt es sich um einen Ferro-Spinell (FeOAl 2 0 3 , FeAl 2 0 4 ). Bei Jakobsit, der ebenfalls als Komponente in Form eines Flexibilisierers im erfindungsgemäßen Versatz vorliegen kann, handelt es sich um einen Ferrit-Spinell (Mn 2+ , Fe 2+ , Mg)(Fe 3+ , Mn 3+ ) 2 0 4 .

Galaxit, der ebenfalls als Komponente in Form eines Flexibilisierers im erfindungsgemäßen Versatz vorliegen kann, ist ein Mangan-Spinell (MnO · A1 2 0 3 , MnAl 2 0 4 ).

Hercynit, Galaxit und Jakobsit können beispielsweise j eweils in

Massenanteilen im Bereich von 1 bis 10 % im Versatz vorliegen, bezogen auf die Gesamtmasse des Versatzes . Demnach können diese Substanzen beispielsweise j eweils in Massenanteilen von wenigstens 1 %, 2 %, 3 %, 3 ,5 %, 4 % oder 4,5 % im Versatz vorliegen. Beispielsweise können diese Substanzen j eweils in Massenanteilen von höchstens 10 % im Versatz vorliegen, so beispielsweise auch j eweils in Massenanteilen von höchstens 9 %, 8 %, 7 %, 6,5 %, 6 % oder 5 ,5 % .

Bevorzugt ist vorgesehen, dass die Gesamtmasse aus Hercynit, Galaxit und Jakobsit im Versatz im Bereich von 1 bis 15 %, besonders bevorzugt im Bereich von 1 bis 10 % liegt.

Nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform umfasst der Versatz ausschließlich Flexibilisierer in Form von Spinell und Hercynit.

Der erfindungsgemäße Versatz umfasst Magnesia (MgO) bevorzugt als Komponente mit dem höchsten Massenanteil aller Komponenten im Versatz. Bevorzugt kann ferner Flexibilisierer in Form von Spinell als Komponente mit dem zweithöchsten Massenanteil - also mit einem

Massenanteil der, geringer ist als der der Komponente Magnesia aber höher als der der Flexibilisierer in Form von Hercynit, Galaxit oder Jakobsit - und Flexibilisierer in Form von Hercynit Galaxit oder Jakobsit (Gesamtmasse hiervon) mit dem dritthöchsten Massenanteil im Versatz vorliegen.

Die Komponenten des erfindungsgemäßen Versatzes, insbesondere Magnesia und Flexibilisierer, können mit einer Korngröße von höchstens 10 mm im Versatz vorliegen, besonders bevorzugt mit einer Korngröße von höchstens 9 mm, 8 mm, 7 mm, 6 mm oder 5 mm.

Beispielsweise kann die Magnesia-Komponente die folgenden

Massenanteile im Bereich der folgenden Korngrößen aufweisen, j eweils bezogen auf die Gesamtmasse an Magnesia im Versatz :

> 3 mm bis 10 mm oder > 3 mm bis 5 mm : 6 bis 13 %,

> 1 mm bis 3 mm: 20 bis 35 %,

> 0 mm bis 1 mm: 40 bis 80 %, insbesondere 50 bis 70 %.

Nach einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Versatz neben den Komponenten Magnesia, Flexibilisierer und einer Phosphor umfassenden Komponente keine oder nur einen geringen Anteil an weiteren

Komponenten aufweist, da der Versatz, wie oben ausgeführt, auf weitere Komponenten sensibel reagieren kann. Nach einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Versatz neben den Komponenten Magnesia,

Flexibilisierer und einer Phosphor umfassenden Komponente weitere Komponenten in einem Massenanteil von unter 10 % aufweist, also beispielsweise auch von unter 8 %, 6 %, 5 %, 4 %, 3 %, 2 % oder unter 1 %, j eweils bezogen auf die Gesamtmasse des Versatzes .

Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass der Versatz als weitere Komponente eine Si0 2 umfassende Komponente, beispielsweise Quarz oder einen sonstigen Si0 2 -Träger, für die Einstellung des Verhältnisses der Molanteile von CaO zu Si0 2 im Versatz aufweist. Beispielsweise kann eine solche, Si0 2 umfassende Komponente, in Massenanteilen von bis zu 3 %, also beispielsweise auch in Massenanteilen von bis zu 2 % oder bis zu 1 % im Versatz vorhanden sein.

Ferner können beispielsweise die folgenden weiteren Komponenten in den wie folgt angegebenen Massenanteilen maximal im Versatz vorhanden sein, j eweils bezogen auf die Gesamtmasse des Versatzes :

A1 2 0 3 , soweit nicht als Spinell beziehungsweise in Form von

MgOAl 2 0 3 : maximal 5 %, 4 %, 3 %, 2 %, 1 %, 0,5 %,

- Cr 2 0 3 : maximal 3 %, 2 %, 1 %, 0,5 %,

- Ti0 2 : maximal 3 %, 2 %, 1 %, 0 ,5 %,

- Zr0 2 : maximal 3 %, 2 %, 1 %, 0,5 %,

- MnO : maximal 3 %, 2 %, 1 %, 0 ,5 %,

- C : maximal 3 %, 2 %, 1 %, 0,5 %,

- B 2 0 3 : maximal 1 %, 0,5 %,

- Na 2 0 : maximal 1 %, 0,5 %,

- K 2 0 : maximal 1 %, 0,5 %. Soweit hierin Bezug genommen wird auf die "Gesamtmasse des

Versatzes" bezieht sich dies auf die Gesamtmasse des nicht angemachten Versatzes, also des erfindungsgemäßen Versatzes, der nicht mit einem Bindemittel angemacht ist.

Gegenstand der Erfindung ist ferner ein geformtes feuerfestes

keramisches Erzeugnis, das bevorzugt aus dem erfindungsgemäßen Versatz durch einen keramischen Brand hergestellt ist.

Bei dem erfindungsgemäßen geformten feuerfesten keramischen

Erzeugnis kann es sich insbesondere um ein geformtes feuerfestes keramisches Erzeugnis in Form eines feuerfesten Steines handeln.

Zur Herstellung eines geformten feuerfesten keramischen Erzeugnisses aus dem erfindungsgemäßen Versatz kann der Fachmann auf die hierzu aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren zur Herstellung von solchen Erzeugnissen aus gattungsgemäßen Versätzen zurückgreifen, da aus dem erfindungsgemäßen Versatz - trotz der Phosphor umfassenden Komponente - in gleicher Weise wie aus gattungsgemäßen Versätzen ohne eine solche Phosphor umfassende Komponente ein geformtes feuerfestes keramisches Erzeugnis herstellbar ist.

Der Fachmann kann insoweit aus die aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren und Technologien zur Herstellung eines geformten feuerfesten keramischen Erzeugnisses aus dem erfindungsgemäßen Versatz zurückgreifen. Beispielsweise kann zur Herstellung eines geformten feuerfesten keramischen Erzeugnisses (nachfolgend auch als„feuerfester Stein" bezeichnet) aus dem erfindungsgemäßen Versatz zunächst ein

erfindungsgemäßer Versatz zur Verfügung gestellt werden.

Der erfindungsgemäße Versatz kann zur Erzeugung eines homogenen Gemenges gemischt werden, beispielsweise durch eine geeignete

Mischvorrichtung. Beispielsweise kann auch vorgesehen sein, dass der Versatz zumindest teilweise erst während des Mischens aus den

Komponenten formuliert wird.

Dem Versatz kann, insbesondere beispielsweise während des Mischens, ein Bindemittel zugegeben werden. Hierzu kann grundsätzlich j edes aus dem Stand der Technik bekannte Bindemittel für gattungsgemäße

Versätze verwendet werden, insbesondere beispielsweise organische Bindemittel, beispielsweise eine Fruchtsäure, beispielsweise

Citronensäure.

Dem Versatz kann beispielsweise Bindemittel in Massenanteilen im Bereich von 3 bis 10 Masse-% zugegeben werden, bezogen auf 100 % der Masse des Versatzes.

Der mit einem Bindemittel angemachte Versatz kann durch die aus dem Stand der Technik bekannte Technologie zu einem Grünling geformt werden, insbesondere durch Pressen. Der Grünling kann anschließend, gegebenenfalls nach einer Trocknung in einem Trockenaggregat, durch einen keramischen Brand zu einem feuerfesten Stein gebrannt werden. Der keramische Brand wird bei Temperaturen ausgeführt, bei denen die Komponenten des Versatzes miteinander versintern und hierdurch ein geformtes feuerfestes

keramisches Erzeugnis bilden. Beispielsweise kann der Versatz bei Temperaturen im Bereich von wenigstens 1.450°C oder wenigstens 1.500°C und bei Temperaturen von höchstens 1.600°C oder höchstens 1.560°C gebrannt werden.

Nach dem keramischen Brand erhält man ein geformtes feuerfestes keramisches Erzeugnis.

Das erfindungsgemäße geformte feuerfeste keramische Erzeugnis kann insbesondere einen To-Wert über 1.325°C aufweisen, also einen Wert für das Erweichungsverhalten unter Druck (Druckerweichen) To von über 1.325°C. Der Wert für das Druckerweichen kann insbesondere bestimmt sein gemäß DIN EN ISO 1893: 2008-09.

Insbesondere kann das erfindungsgemäße Erzeugnis auch einen solchen To-Wert über 1.350°C, 1.380°C, 1.400°C, 1.420°C oder auch über 1.440°C aufweisen. Der To ,5 -Wert für das Druckerweichen, der

insbesondere ebenfalls gemäß DIN EN ISO 1893: 2008-09 bestimmt sein kann, kann beispielsweise über 1.500°C, 1.530°C, 1.550°C, 1.570°C, 1.590°C oder auch über 1.600°C liegen. Das erfindungsgemäße geformte feuerfeste keramische Erzeugnis weist auch eine für den Einsatz ausreichende Gefügeelastizität auf, wobei diese durch wenigstens einen der folgenden, typischen Eigenschaftswerte charakterisiert sein kann:

- Elastizitätsmodul : < 70 GPa, < 60 GPa, < 50 GPa oder 40 GPa

- Nominelle Kerbzugfestigkeit: < 10 MPa, < 9 MPa, < 8 MPa oder < 7 MPa

Der Elastizitätsmodul (E-Modul) kann bestimmt werden bei

Raumtemperatur gemäß den Angaben in der folgenden Literaturstelle : G. Robben, B . Bollen, A. Brebels, J van Humbeeck, O . van der Biest:

"Impulse excitation apparatus to measure resonant frequencies, elastic module and internal friction at room and high temperature" , Review of Scientific Instruments, Vol. 68 , pp . 45 1 1 -45 15 ( 1997) .

Die nominelle Kerbzugfestigkeit kann bestimmt werden bei 1 . 100°C gemäß den Angaben in der folgenden Literaturstelle : Harmuth H. , Manhart Ch. , Auer Th. , Gruber D . : "Fracture Mechanical

Characterisation of Refractories and Application for Assessment and Simulation of the Thermal Shock Behaviour" , CFI Ceramic Forum

International, Vol. 84, Nr. 9 , pp . E80 - E86 (2007).

Das erfindungsgemäße Erzeugnis weist zumindest insbesondere die folgenden Mineralphasen auf:

Magnesia, wenigstens eine Mineralphase, die sich aus dem wenigstens einen Flexibilisierer gebildet hat, sowie

wenigstens eine der folgenden Phasen: Tricalciumphosphat oder Calcium- Silikat-Phosphat-Mischkristall.

Daneben kann das erfindungsgemäße Erzeugnis noch wenigstens eine der folgenden Phasen aufweisen: Ferrit oder Dicalciumsilikat.

Die Massenanteile an den Mineralphasen im erfindungsgemäßen

Erzeugnis, die sich aus dem oder den Flexibilisierern gebildet haben, können den Massenanteilen im erfindungsgemäßen Versatz entsprechen. Soweit Flexibilisierer in Form von Mineralen aus der Spinellgruppe im Versatz vorlagen, liegen diese regelmäßig als entsprechende

Mineralphase in dem daraus erstellten Erzeugnis vor, da diese während des keramischen Brandes in der Regel praktisch keine Umwandlung erfahren. Insoweit liegen beispielsweise Flexibilisierer in Form von Spinell, Hercynit, Galaxit oder Jakobsit als entsprechende Mineralphasen im gebrannten Erzeugnis vor.

Der Massenanteil an Dicalciumsilikat im Erzeugnis, bezogen auf die Gesamtmasse des Erzeugnisses, kann beispielsweise im Bereich von 0,5 bis 8 Masse-% liegen, beispielsweise bei mindestens 0,5 %, 0, 8 %, 1 % oder 1 ,5 % und bei höchstens 8 %, 7 %, 6 %, 5 %, 4 % 3 % oder 2,5 %.

Der Massenanteil an Tricalciumphosphat im Erzeugnis, bezogen auf die Gesamtmasse des Erzeugnisses, kann beispielsweise im Bereich von 0,5 bis 6 Masse-% liegen, beispielsweise bei mindestens 0 ,5 %, 0 ,8 %, 1 % oder 1 ,2 % und bei höchstens 6 %, 5 %, 4 % 3 %, 2,5 % oder 2 % .

Der Massenanteil an Calcium-Silikat-Phosphat-Mischkristall im

Erzeugnis, bezogen auf die Gesamtmasse des Erzeugnisses, kann beispielsweise im Bereich von 0,5 bis 8 Masse-% liegen, beispielsweise bei mindestens 0,5 %>, 0, 8 %>, 1 %> oder 1 ,5 %> und bei höchstens 8 %>, 7 %, 6 %, 5 %, 4 % 3 % oder 2,5 % .

Die Massenanteile an der Phase Magnesia im erfindungsgemäßen

Erzeugnis können gegebenenfalls geringfügig unter den Massenanteilen an Magnesia im Versatz liegen, da Anteile an CaO und Si0 2 aus der Versatz-Komponente Magnesia miteinander sowie mit dem Phosphor der Phosphor umfassenden Komponente während des keramischen Brandes des Versatzes reagiert haben können und dabei insbesondere die vorbezeichneten Mineralphasen aus CaO, Si0 2 und Phosphat gebildet haben können. Ferner können eisenoxidische Bestandteile der Magnesia Ferrit gebildet haben. Beispielsweise kann der Massenanteil der Phase Magnesia im erfindungsgemäßen Erzeugnis daher im Bereich von 1 ,5 bis 10 %>, also beispielsweise 3 %> unter den oben bezeichneten

Massenanteilen an Magnesia im Versatz liegen. Beispielsweise kann Magnesia im Erzeugnis in Massenanteilen im Bereich von 68 bis 94 % im Versatz vorliegen, bezogen auf die Gesamtmasse des Erzeugnisses, also beispielsweise in Anteilen von wenigstens 68 %>, 70 %>, 72 %>, 74 %>, 76 %, 78 %, 80 %, 8 1 % oder 82 % und beispielsweise von höchstens 94 %, 92 %, 90 % oder 88 % . Ferrit kann im Erzeugnis beispielsweise in Massenanteilen, bezogen auf die Gesamtmasse der Erzeugnisses, im Bereich von 1 bis 6 % vorliegen, beispielsweise in Anteilen von wenigstes 1 %, 1 ,2 % oder 1 ,5 % und beispielsweise in Anteilen von höchstens 6 %, 5 %, 4 %, 3 % oder 2,5 % .

Das erfindungsgemäße geformte feuerfeste keramische Erzeugnis kann insbesondere dort verwendet werden, wo geformte feuerfeste keramische Erzeugnisse mit einer hohen Gefügeelastizität eingesetzt werden müssen. Bevorzugt kann das erfindungsgemäße Erzeugnis beispielsweise

Verwendung in Öfen der Zementindustrie (insbesondere in

Drehrohröfen), in der Glasindustrie (insbesondere zur Verwendung als Gitterstein in Regeneratoren), in der Stahlmetallurgie (insbesondere beispielsweise zur Verwendung in einer Pfanne oder als Dauerfutter) oder beispielsweise in der Nichteisenindustrie (beispielsweise zur

Verwendung in Elektroschmelzöfen für Nickel-Kupfer-Legierungen) finden.

Sämtliche der hierin offenbarten Merkmale der Erfindung können, einzeln oder in Kombination, beliebig miteinander kombiniert sein.

Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel für eine Zusammensetzung einer Magnesia angegeben, die in einem erfindungsgemäßen Versatz verwendet werden kann. Die Magnesia-Komponente ist aus zwei unterschiedlichen Sintermagnesia zusammengesetzt, nachfolgend als "Magnesia 1 " und "Magnesia 2 " bezeichnet. Danach umfassen die unterschiedlichen Magnesia die j eweils nachfolgend angegebenen

Massenanteile an oxidischen Hauptbestandteilen sowie an Nebenbestandteilen, j eweils bezogen auf die Gesamtmasse der j eweils eingesetzten Magnesia:

Tabelle 1

Gemäß einem Ausführungsbeispiel für einen erfindungsgemäßen Versatz weist dieser die folgenden Komponenten in den folgenden

Massenanteilen auf, j eweils bezogen auf die Gesamtmasse des Versatzes :

Tabelle 2

Die verwendete Magnesia entspricht der Magnesia gemäß Tabelle 1 .

Die Komponenten Magnesia, Spinell und Hercynit liegen j eweils in einer Korngröße im Bereich von > 0 bis 5 mm vor. Bei der Phosphat umfassenden Komponente handelt es sich um

Aluminium-Methaphosphat. Damit ergibt sich ein tatsächlicher Anteil von 0,44 Masse-% Phosphor, berechnet als P2 O 5 , im Versatz.

Danach ergibt sich in dem Versatz gemäß Tabelle 2 ein Molverhältnis von CaO zu S1O 2 von 3 , 1 .

Gemäß der oben angegebenen Formel (I) liegen damit 0,6 %

Massenanteile freies CaO im Versatz vor. Der ideale Anteil an Phosphor im Versatz, berechnet als P2 O 5 gemäß Formel (II), liegt damit bei 0,5 Masse-%, womit der tatsächliche Anteil an Phosphor damit nur 0,06 % unter dem idealen Anteil liegt und damit nur 13 ,6 % unter dem Wert für den idealen Anteil, bezogen auf den idealen Wert.

Nach einem Ausführungsbeispiel eines Verfahrens zur Herstellung eines geformten feuerfesten keramischen Erzeugnisses aus dem Versatz gemäß Tabelle 2 wird dieser Versatz zunächst in einem Mischer gemischt.

Gleichzeitig wird dem Versatz Bindemittel in Form von 6 %-iger

Citronensäure in einer Masse von 2 %, bezogen auf eine Masse von 100 % des Versatzes, zugegeben. Nach dem Mischen wird der Versatz durch Pressen zu einem Grünling geformt und anschließend in einem Trocknet bei 95 °C getrocknet. Schließlich wird der Grünling nach dem Trocknen bei 1 .530°C zu einem keramischen Erzeugnis gebrannt.

Das danach erhaltene Erzeugnis weist eine Temperatur für das

Druckerweichen T 0 von 1444°C und Τ 0 , 5 von 1649°C auf und wird als Drehrohrofenstein verwendet. In den beigefügten Abbildungen zeigen

Abbildung 1 eine rasterelektronenmikroskopische Aufnahme einer Schnittfläche einer feuerfesten Steines gemäß dem Stand der Technik und die

Abbildungen 2 bis 5 rasterelektronenmikroskopische Aufnahmen von

Schnittflächen erfindungsgemäßer Erzeugnisse.

In den Abbildungen 1 bis 5 entspricht der weiße Balken in der unteren Bildmitte j eweils einer Länge von 1 0 μιη.

Die Schnittfläche des feuerfesten Steines gemäß Abbildung 1 ist aus einem Versatz gebildet, der die Komponenten Magnesia, Spinell und Hercynit aufweist. In Abbildung 1 sind die Phasen Dicalciumsilikat 2 und Ferrit 3 zu erkennen.

Gegenüber dem feuerfesten Stein gemäß Abbildung 1 sind die

Erzeugnisse gemäß den Abbildungen 2 bis 5 auf Basis eines Versatzes erstellt, der zusätzlich eine Phosphor umfassende Komponente aufweist. Insofern umfassen die Steine gemäß den Abbildungen 2 bis 5 neben den Phasen Magnesia, Spinell, Hercynit, Dicalciumsilikat 2 und Ferrit 3 als weitere Phase einen mit dem Bezugszeichen 1 gekennzeichneten

Calcium-Silicat-Phosphat-Mischkristall.