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Title:
FIREPROOF GLAZING FOR DOORS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/186506
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a fireproof glazing (20) for doors, at least comprising a fireproof composite glass (10) consisting of at least one first pane (1), a second pane (2), at least one spacer (3) which extends in spaced relation around the panes (1, 2), and at least one fireproof layer (6) which is arranged in the intermediate space (5) between the panes (1, 2) and the spacer (3); and a securing part (7). The fireproof composite glass (10) has a lower edge (U), an upper edge (O) opposite the lower edge (U), and two lateral edges (S), and the fireproof composite glass (10) has a recess (4) which directly adjoins the lower edge (U) and into which the securing part (7) is inserted, the recess having an edge (K). The securing part (7) has a surface (9) which is flush with the lower edge (U) and has a securing axis (8) that is orthogonal to the lower edge (U).

Inventors:
NYSTEN DANIEL (DE)
HONARAMOOZ AYAT (DE)
DE HERDT SARA (DE)
KORUS JEROME (DE)
Application Number:
PCT/EP2023/056310
Publication Date:
October 05, 2023
Filing Date:
March 13, 2023
Export Citation:
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Assignee:
SAINT GOBAIN (FR)
International Classes:
E06B3/02; E05D5/02; E05D7/081; E06B3/54
Domestic Patent References:
WO1994004355A11994-03-03
Foreign References:
DE102010020999A12011-11-17
EP2016871A12009-01-21
DE202016103533U12017-10-05
DE202016106522U12016-12-09
EP2016871A12009-01-21
DE102010020999A12011-11-17
EP1179113B12003-07-23
EP2516568B12013-10-16
DE102005018842A12006-10-26
EP3224045A12017-10-04
Attorney, Agent or Firm:
SCHÖNEN, Iris (DE)
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Claims:
Patentansprüche Brandschutzverglasung (20) für Türen mindestens umfassend ein Brandschutzverbundglas (10) aus zumindest einer ersten Scheibe (1), einer zweiten Scheibe (2), mindestens einem die Scheiben (1 , 2) umlaufend beabstandenden Abstandhalter (3) und mindestens einer im Zwischenraum (5) zwischen den Scheiben (1 ,2) und dem Abstandhalter (3) angeordneten Brandschutzschicht (6), und einem Befestigungsteil (7), wobei das Brandschutzverbundglas (10) eine Unterkante (U), eine der Unterkante (U) gegenüberliegende Oberkante (O) und zwei Seitenkanten (S) aufweist, das Brandschutzverbundglas (10) unmittelbar angrenzend an die Unterkante (U) eine Aussparung (4) mit einer Kante (K) aufweist, die die erste Scheibe (1) und die zweite Scheibe (2) durchtritt und in die das Befestigungsteil (7) eingesetzt ist und das Befestigungsteil (7) eine bündig mit der Unterkante (U) abschließende Oberfläche (9) mit einer orthogonal zur Unterkante (U) ausgerichteten Befestigungsachse (8) aufweist. Brandschutzverglasung (20) nach Anspruch 1 , wobei die Befestigungsachse (8) um 3 mm bis 50 mm, bevorzugt 5 mm bis 25 mm, besonders bevorzugt um 7 mm bis 17 mm über die bündig mit der Unterkante U abschließende Oberfläche (9) hinausragt. Brandschutzverglasung (20) nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Befestigungsteil (7) die Kante (K) der Aussparung (4) kontaktiert und bevorzugt stoffschlüssig oder formschlüssig mit dieser verbunden ist. Brandschutzverglasung (20) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei das Befestigungsteil (7) die Kante (K) der Aussparung (4) zumindest teilweise umgreift und sich auf der Aussparung (4) benachbarte Bereiche einer oder beider Außenflächen (a) des Brandschutzverbundglases erstreckt. Brandschutzverglasung (20) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei das Befestigungsteil (7) mindestens einen Steg (11) aufweist, der sich in den Zwischenraum (5) zwischen der ersten Scheibe (1) und der zweiten Scheibe (2) erstreckt. 6. Brandschutzverglasung (20) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei das Befestigungsteil (7) einteilig oder mehrteilig ausgeführt ist.

7. Brandschutzverglasung (20) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei der Abstandhalter (3) benachbart zur Unterkante (U) in einem Abstand von 0 mm bis 200 mm zur Unterkante (U) verläuft.

8. Brandschutzverglasung (20) nach Anspruch 7, wobei der Abstandhalter (3) benachbart zur Unterkante (U) in einem Abstand von 30 mm bis 200 mm angebracht ist und im Zwischenraum zwischen erster Scheibe (1), zweiter Scheibe (2), Abstandhalter (3) und Unterkante (U) eine Absenkdichtung angeordnet ist.

9. Brandschutzverglasung (20) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei das Brandschutzverbundglas (10) an der Unterkante (U), an der Oberkante (O) und/oder an einer oder beiden Seitenkanten (S) ein Dichtband (15) umfassend intumeszentes Material enthält.

10. Brandschutzverglasung (20) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei die Brandschutzschicht (6) Hydrogele und/oder Polysilikate umfasst.

11. Brandschutzverglasung (20) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei das Brandschutzverbundglas (10) mindestens eine dritte Scheibe (18) umfasst, die über einen Abstandhalter (3) an der ersten Scheibe (1) und/oder zweiten Scheibe (2) angebracht ist und zu dieser unter Ausbildung eines mit einer Brandschutzschicht (6) gefüllten Zwischenraums (5) beabstandet ist.

12. Türsystem mindestens umfassend eine Brandschutzverglasung (20) nach einem der Ansprüche 1 bis 11 und eine Bodenhalterung, wobei im Einbauzustand des Türsystems in einem Gebäude die Befestigungsachse (8) der Brandschutzverglasung (20) in die Bodenhalterung eingreift.

13. Verfahren zur Herstellung einer Brandschutzverglasung (20) nach einem der Ansprüche 1 bis 12, wobei zumindest a) eine erste Scheibe (1) und eine zweite Scheibe (2) bereitgestellt werden, b) in die erste Scheibe (1) und die zweite Scheibe (2) eine Aussparung (4) eingebracht wird, c) die erste Scheibe (1) und die zweite Scheibe (2) so angeordnet werden, dass die Aussparungen (4) der ersten Scheibe (1) und der zweiten Scheibe (2) zumindest teilweise deckungsgleich sind und die erste

Scheibe (1) mit der zweiten Scheibe (2) über einen Abstandhalter (3) und eine Brandschutzschicht (6) verbunden wird, d) ein Befestigungsteil (7) mit Befestigungsachse (8) in die Aussparung (4) eingesetzt wird.

Description:
Brandschutzverglasung für Türen

Die Erfindung betrifft eine Brandschutzverglasung für Türen und ein Türsystem umfassend eine solche Brandschutzverglasung.

Brandschutzverglasungen dienen dazu im Falle eines Feuers die auf einer Seite der Verglasung befindlichen Personen und Gegenstände vor einem auf der anderen Seite der Verglasung befindlichen Brand zu schützen. Dabei ist in der Regel nicht nur ein Rauchabschluss erwünscht, sondern es soll auch eine zumindest temporäre Hitzebarriere geschaffen werden. Im Normalbetrieb soll die Brandschutzverglasung hingegen wie ein normales transparentes Verglasungselement wirken. Eine Kategorie von Brandschutzgläsern weist mindestens zwei, in der Regel transparente, Scheiben auf, zwischen denen eine Brandschutzschicht eingebracht ist. Die Brandschutzschicht, auch als Brandschutzinterlayer oder Brandschutzgel bezeichnet, weist beispielsweise ein aufschäumendes, hitzeisolierendes und/oder kühlendes Material auf. Das Material der Brandschutzschicht ist beispielsweise ein Alkalipolysilikat mit einem möglichst hohen Wassergehalt. Als Material für Brandschutzschichten sind auch wasserhaltige, organische, gelartige Polymer-Hydrogele bekannt. Den Brandschutzschichten ist gemeinsam, dass sie bei Raumtemperatur transparent sind, aber unter Hitzeeinwirkung trübe werden und aufschäumen, wobei sich die kühlende Wirkung entfaltet.

Alkalisilikate sind unter üblichen Anwendungsbedingungen völlig transparent, beginnen allerdings schon bei Temperaturen von ungefähr 80 °C irreversibel zu trüben und aufzuschäumen. Solche Brandschutzverglasungen können hergestellt werden, indem auf einer Seite einer ersten Scheibe eine dünne Schicht von Alkalisilikat in flüssiger Form aufgetragen und anschließend getrocknet wird. Dieser Trocknungsschritt ist aufwendig und verzögert den Herstellungsprozess. Eine zweite Scheibe wird dann abschließend auf die Zwischen-, bzw. Schutzschicht aus Alkalisilikat aufgeklebt. Ein derartiger Herstellungsprozess ist zeitlich aufwändig und es ist schwierig eine konstante Produktqualität ist schwierig zu gewährleisten, insbesondere im Hinblick auf Lufteinschlüsse. Insofern schlägt WO 94/04355 A1 ein Verfahren vor, bei dem die Brandschutzschicht durch Vergießen und ohne Trocknung herstellbar ist. Die Brandschutzschicht der WO 94/04355 A1 ist ein aus Alkalisilikat und mindestens einem Härter gebildetes Polysilikat, dessen Ausgangsmasse fließfähig und zum Eingießen in Hohlräume geeignet ist. Dabei wird eine Kammer, gebildet durch den Zwischenraum zwischen zwei (oder mehr) Scheiben, umlaufend entlang des Randbereiches der Scheiben abgedichtet, in der Abdichtung ein Durchbruch geschaffen und die Kammer mit der Ausgangsmasse einer Brandschutzschicht im flüssigen oder pastösen Zustand durch den Durchbruch hindurch gefüllt. Anschließend wird der Durchbruch verschlossen und die Brandschutzmasse zur Brandschutzschicht ausgehärtet.

Die Verwendung solcher Brandschutzverglasungen in Brandschutztüren ist allgemein bekannt. Aus ästhetischen Gründen ist es erstrebenswert Brandschutztüren möglichst rahmenlos auszuführen, wodurch die Befestigung in technischer Hinsicht jedoch wesentlich komplexer wird. Rahmenlose Brandschutztüren nach dem Stand der Technik weisen dabei an der im Einbauzustand bodenseitigen Kante der Verbundscheibe ein Befestigungsblech auf, das die Verbundscheibe umgreift und eine über die Kante der Verbundscheibe hinausragende Befestigungsachse aufweist. Das Befestigungsblech mit Befestigungsachse ragt im Einbauzustand der Verglasung ausgehend von der bodenseitigen Kante der Verbundscheibe in Richtung des Gebäudebodens und greift in eine in der Bodenfläche des Gebäudebodens befindliche Öffnung, bevorzugt in eine Öffnung eines Bodentürschließers. Die Befestigungsachse wird beispielsweise auch als Steckachse für Bodentürschließer bezeichnet. Bei einem derartigen Aufbau der Brandschutztür ragt das Befestigungsblech über die Unterkante der Brandschutzverglasung hinaus, wodurch der zwischen bodenseitiger Kante der Verbundscheibe und Bodenfläche des Gebäudebodens vorhandene Spalt eher großzügig bemessen ist. Dies führt im Brandfall gegebenenfalls zu einer nicht vollständigen Abdichtung gegen Rauchdurchtritt.

In DE 202016106522 U1 wird eine Brandschutzglastür offenbart, die eine Brandschutzscheibe mit einem Glasausschnitt umfasst, in den ein Schlosskasten eingesetzt ist.

EP 2016871 A1 offenbart ein Warenpräsentationsmöbel umfassend eine Isolierglasscheibe, wobei der Abstandhalter der Isolierglasscheibe in den Ecken des Randbereichs eine Ausnehmung bildet zur Aufnahme von Achsbolzen.

DE 102010020999 A1 offenbart eine Isolierglastür mit Scharnierbeschlägen, die ein zwischen zwei Glasscheiben gehaltenes Grundelement und einen mit diesem verbundenen und von diesem abstehenden Dorn aufweist.

Demnach besteht Bedarf an Brandschutzverglasungen, die geeignet sind um in rahmenlosen Brandschutztürsystemen eine einfache Montage der Tür und einen sicheren Raumabschluss zu gewährleisten. Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine solche verbesserte Brandschutzverglasung und ein Türsystem umfassend eine solche Brandschutzverglasung bereitzustellen.

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird erfindungsgemäß durch eine Brandschutzverglasung gemäß Anspruch 1 gelöst. Bevorzugte Ausführungen gehen aus den Unteransprüchen hervor.

Die erfindungsgemäße Brandschutzverglasung für Türen umfasst mindestens ein Brandschutzverbundglas aus mindestens einer ersten Scheibe und einer zweiten Scheibe, die über mindestens einen umlaufenden Abstandhalter miteinander verbunden und zueinander beabstandet sind, wobei mindestens ein Zwischenraum zwischen den Scheiben und dem Abstandhalter besteht und im Zwischenraum eine Brandschutzschicht angeordnet ist. Umfasst die Brandschutzverglasung genau zwei Scheiben, so bilden diese mit einem umlaufend zwischen den Scheiben angeordneten Abstandhalter einen Zwischenraum aus, der mit der Brandschutzschicht gefüllt ist. Verfügt das Brandschutzverbundglas über genau drei Scheiben, so ist die dritte Scheibe über einen weiteren Abstandhalter an der ersten oder zweiten Scheibe angebracht, wobei zwischen dritter Scheibe, Abstandhalter und erster bzw. zweiter Scheibe ein weiterer Zwischenraum ausgebildet ist, der ebenfalls mit einer Brandschutzschicht gefüllt ist. Die Brandschutzverbundscheibe kann auch mehr als drei Scheiben umfassen, wobei sich analog dazu weitere mit Brandschutzschichten gefüllte Zwischenräume ergeben. Die Brandschutzverglasung umfasst ferner ein Befestigungsteil, das am Brandschutzverbundglas angebracht ist. Das Brandschutzverbundglas verfügt über eine Unterkante, eine der Unterkante gegenüberliegende Oberkante und zwei Seitenkanten, die die Oberkante und die Unterkante miteinander verbinden. Unmittelbar angrenzend an die Unterkante des Brandschutzverbundglases ist eine Aussparung in dieses eingebracht, im Bereich der Aussparung ist somit ein Bereich des Brandschutzverbundglases einschließlich dessen Unterkante entfernt. Die Aussparung selbst verfügt über eine Kante, die im Vergleich zur Unterkante des Brandschutzverbundglases in Richtung der Flächenmitte des Verbundglases nach innen versetzt ist. Die Kante der Aussparung durchtritt die erste Scheibe und die zweite Scheibe. Umfasst die Brandschutzverglasung über die erste Scheibe und die zweite Scheibe hinausgehend weitere Scheiben, so werden auch diese von der Kante der Aussparung durchtreten. In die Aussparung des Brandschutzverbundglases ist das Befestigungsteil eingesetzt. Das Befestigungsteil weist eine bündig mit der Unterkante der der Brandschutzverbundscheibe abschließende Oberfläche auf. Dies wird ermöglicht durch das Einlassen des Befestigungsteils in der Aussparung. Aus der bündig mit der Unterkante abschließenden Oberfläche ragt eine Befestigungsachse hervor, der orthogonal zur Unterkante U ausgerichtet ist. Im Einbauzustand der Brandschutzverglasung greift die Befestigungsachse in die Nut einer Bodenhalterung, beispielsweise eines Bodentürschließers, ein und die bündig mit der Unterkante abschließende Oberfläche des Befestigungsteils sowie die Unterkante der Brandschutzverbundscheibe können mit geringem Spaltmaß zur Bodenfläche vorgesehen werden. Somit ist ein sicherer Rauchabschluss gewährleistet. Darüber hinaus treten bei der erfindungsgemäßen Brandschutzverglasung auch bei Wärmeausdehnung der Scheiben nur vergleichsweise geringe Kräfte zwischen Befestigungsteil und Brandschutzverbundglas auf, wodurch die mechanische Zuverlässigkeit des Türsystems erhöht wird. Das in die Aussparung des Brandschutzverbundglases eingebrachte Befestigungsteil bietet dabei eine zuverlässige mechanische Verbindung, die reinen Klebeverbindungen überlegen ist.

Im Sinne der Erfindung weist das Befestigungsteil eine bündig mit der Unterkante des Verbundglases abschließende Oberfläche auf, aus der die Befestigungsachse hervorragt. Vorzugsweise sind im Bereich der Unterkante, abgesehen von der Befestigungsachse, keinerlei andere Bauelemente vorhanden, die über die Unterkante des Verbundglases und die damit bündig ausgestaltete abschließende Oberfläche des Befestigungsteils hinausragen.

Die erfindungsgemäße Brandschutzverglasung ist eine Brandschutzverglasung für Türen, also für die Verwendung in Türen geeignet. Als Türen sind dabei sowohl Gebäudeaußentüren, die einen Innenraum von einer Gebäudeumgebung abtrennen, als auch innerhalb der Gebäudehülle befindliche Türen, die einen Gebäudeinnenraum von einem anderen Gebäudeinnenraum trennen, gemeint. Die Tür, in der die Brandschutzverglasung verwendet werden kann, verschließt demnach eine innenliegende oder außenliegende Gebäudeöffnung. Die erfindungsgemäße Brandschutzverglasung kann darüber hinaus auch in anderen Bauelementen, wie Wänden oder Fenstern verwendet werden.

Als Unterkante des Brandschutzverbundglases wird die im Einbauzustand in einer Gebäudeöffnung der Bodenfläche des Gebäudes nächstliegende Kante bezeichnet, während die Oberkante die Kante des Brandschutzverbundglases ist, die im Einbauzustand den größten Abstand zur Bodenfläche aufweist und die der nächstliegenden Geschossdecke des Gebäudes am nächsten liegt. Das Brandschutzverbundglas weist darüber hinaus zwei Seitenkanten auf, die bevorzugt parallel zueinander verlaufen und die Oberkante und die Unterkante miteinander verbinden. Das Brandschutzverbundglas verfügt darüber hinaus über zwei Außenflächen, die durch die der Umgebung zugewandten Scheibenoberflächen gebildet werden. Bei einem Brandschutzverbundglas umfassend zwei Scheiben stellt die erste Scheibe eine Außenfläche des Brandschutzverbundglases, die der Umgebung zugewandt ist, und eine Innenfläche, die in Richtung der Brandschutzschicht und des Abstandhalters weist. Über die Brandschutzschicht und den Abstandhalter ist die erste Scheibe an die Innenfläche der zweiten Scheibe angebunden, während die der Brandschutzschicht abgewandte Oberfläche der zweiten Scheibe eine Außenfläche des Brandschutzverbundglases darstellt. Umfasst das Brandschutzverbundglas weitere Scheiben, so gilt dieser Aufbau analog, wobei sämtliche an eine Brandschutzschicht grenzenden Scheibenoberflächen als Innenflächen definiert sind und die beiden Außenflächen des Brandschutzverbundglases von der ersten Scheibe und einer der weiteren Scheiben gestellt werden.

Das Befestigungsteil ist bevorzugt so in die Aussparung eingesetzt, dass dieses in Kontakt zur Kante der Aussparung steht, wobei diese Verbindung formschlüssig und/oder stoffschlüssig ausgeführt sein kann. Bei einer formschlüssigen Anbindung ist das Befestigungsteil entlang der Kante angebracht, folgt also in seiner Formgebung ganz oder teilweise der Kantengeometrie der Aussparung. Das Befestigungsteil kann die Kante der Aussparung sowohl über die gesamte Höhe der Kante kontaktieren, als auch nur einen Teilbereich abdecken. Die Höhe der Kante ergibt sich als Summe sämtlicher Scheibendicken des Brandschutzverbundglases und der Dicke der zwischen den Scheiben angeordneten Abstandhalter. Die mechanische Anbindung zwischen Brandschutzverbundglas und Befestigungsteil wird dabei mit steigender Größe der Kontaktfläche zwischen Befestigungsteil und Kante der Aussparung verbessert. Alternativ oder zusätzlich zu dieser mechanischen Anbindung zwischen Aussparung und Befestigungsteil kann eine stoffschlüssige Anbindung über eine Verklebung erfolgen. Besonders vorteilhaft ist es zusätzlich zu einer formschlüssigen Ausführung ein Klebstoff zwischen Befestigungsteil und Kante der Aussparung vorzusehen. Der Klebstoff wird vorzugsweise im flüssigen Zustand eingebracht und füllt durch seine Fließfähigkeit etwaige Lücken zwischen der Kante der Aussparung und dem Befestigungsteil optimal aus. Nach Aushärten des Klebstoffs wird eine besonders stabile Anbindung erreicht. Gleichzeitig können Fertigungstoleranzen der Aussparung und des Befestigungsteils ausgeglichen werden. Vorzugsweise werden als Klebstoff die für den Abstandhalter genannten Materialien verwendet.

Die Aussparung des Brandschutzverbundglases durchtritt sämtliche Schichten des Brandschutzverbundglases, also die erste Scheibe, die zweite Scheibe und die dazwischen angeordnete Brandschutzschicht sowie etwaige weitere Scheiben und weitere Brandschutzschichten des Brandschutzverbundglases. Die Aussparung kann dabei in allen Schichten den gleichen oder einen verschiedenen Querschnitt aufweisen, wobei alle Schichten eine gemeinsame Schnittmenge der Aussparung aufweisen müssen. Die Aussparung des Brandschutzverbundglases setzt sich demnach zusammen aus einer ersten Aussparung in der ersten Scheibe, einer zweiten Aussparung in der zweiten Scheibe und gegebenenfalls dritten Aussparungen in dritten Scheiben. Die Kanten der ersten Aussparung, der zweiten Aussparung und etwaiger dritter Aussparungen der Scheiben ergeben dabei gemeinsam die Kante der Aussparung des Brandschutzverbundglases. Die Kante der Aussparung des Brandschutzverbundglases durchtritt die Scheiben der Brandschutzverglasung und kann dabei auch nicht linear zwischen den Außenflächen des Brandschutzverbundglases verlaufen. Dies ist beispielsweise der Fall bei einem Brandschutzverbundglas umfassend drei Scheiben, dessen zweite mittlere Scheibe eine kleinere Aussparung aufweist als die erste Scheibe und die dritte Scheibe. Die erste Scheibe und die dritte Scheibe sind dabei im Bereich der Aussparung in Richtung der Flächenmitte des Brandschutzverbundglases zurückversetzt, während ein Abschnitt der mittleren zweiten Scheibe zwischen diesen hervorragt und beispielsweise der Anbindung des Befestigungsteils über eine Klebeverbindung dient. Die Aussparung ist in zumindest einem Teilbereich als durchgehende Aussparung gefertigt, die die Außenfläche der ersten Scheibe mit der Außenfläche der zweiten Scheibe oder einer weiteren Scheibe verbindet. Bevorzugt weist die Aussparung einen zylindrischen, konischen, pyramidenstumpfartigen oder quaderförmigen Querschnitt auf, wobei besonders bevorzugt sämtliche Ecken abgerundet sind. Ein quaderförmiger Querschnitt der Aussparung ist hinsichtlich einer einfachen Fertigung der Aussparung vorteilhaft. Eine Aussparung mit abgerundeten Ecken ist dabei optisch ansprechend und vereinfacht herstellbar. Die Aussparung grenzt bevorzugt nicht unmittelbar an eine Seitenkante des Brandschutzverbundglases, das heißt zwischen der Aussparung und der nächstliegenden Seitenkante befindet sich ein Abschnitt der Unterkante. Anders ausgedrückt umfasst die Aussparung nicht die durch Aufeinandertreffen von Unterkante und Seitenkante gebildete Ecke der Verglasung. Dadurch kann eine verbesserte Verankerung des Befestigungsteils entlang der angrenzenden Kante erreicht werden.

Die Aussparung weist bevorzugt eine Höhe von 10 mm bis 100 mm, besonders bevorzugt 15 mm bis 50 mm und eine Breite von bevorzugt 30 mm bis 150 mm, besonders bevorzugt 40 mm bis 100 mm auf. Die Höhe der Aussparung wird dabei in ihrer Erstreckungsrichtung parallel zu den Seitenkanten des Brandschutzverbundglases bestimmt, während die Breite entlang dessen Unterkante gemessen wird.

In einer bevorzugten Ausführungsform umgreift das Befestigungsteil die Kante des Brandschutzverbundglases zumindest teilweise und erstreckt sich auf benachbarte Bereiche einer Außenfläche oder beider Außenflächen des Brandschutzverbundglases. Die über die Aussparung auf die Außenflächen hinausragenden Abschnitte des Befestigungsteils werden als Seitenflanken bezeichnet. Diese Seitenflanken sind vorteilhaft um die Kontaktfläche zwischen Befestigungsteil und Brandschutzverbundglas und die damit einhergehende mechanische Stabilität weiter zu erhöhen. Darüber hinaus ist auf diese Weise die Kante der Aussparung für den Betrachter nicht sichtbar, was je nach Ausgestaltung der Kanten das optische Erscheinungsbild verbessern kann.

In einerweiteren bevorzugten Ausführungsform ragt das Befestigungsteil mindestens an einer Außenfläche der Brandschutzverglasung nicht über die Außenfläche hinaus. Dies ist vorteilhaft hinsichtlich einer platzsparenden und optisch ansprechenden bündigen Ausführung des Befestigungsteils und der entsprechenden benachbarten Scheibenoberfläche.

In einer möglichen Ausführungsform weist das Befestigungsteil mindestens einen Steg auf, der sich in den Zwischenraum zwischen der ersten Scheibe und der zweiten Scheibe erstreckt. Sind weitere Scheiben vorhanden, so erstreckt sich vorzugsweise ein Steg in jeden Zwischenraum zwischen zwei zueinander benachbarten Scheiben. Damit wird die mechanische Anbindung des Befestigungsteils an den Scheiben des Brandschutzverbundglases weiter verbessert. Optional kann ein Klebstoff zwischen den Stegen des Befestigungsteils und den Scheiben des Brandschutzverbundglases vorgesehen werden. Dieser verbessert die Anbindung weiter und gleicht eventuelle Fertigungstoleranzen der Komponenten aus.

Bevorzugt ragt die Befestigungsachse um 3 mm bis 50 mm, bevorzugt um 5 mm bis 25 mm, besonders bevorzugt um 7 mm bis 17 mm über die bündig mit der Unterkante abschließende Oberfläche des Befestigungsteils hinaus. Dies ist vorteilhaft um im Einbauzustand der Brandschutzverglasung ein sicheres Eingreifen der Befestigungsachse in die Nut einer Bodenhalterung zu gewährleisten.

Das Befestigungsteil ist einteilig oder mehrteilig ausgeführt. Insbesondere kann das Befestigungsteil ein Innenteil und ein Außenteil umfassen.

Der Abstandhalter des Brandschutzverbundglases dient dazu die Scheiben in einem definierten und über die Verglasung konstanten Abstand zueinander zu halten. Ferner definiert der Abstandhalter die Kavität zwischen den Scheiben, in die die Brandschutzmasse eingebracht ist, und schützt die Brandschutzschicht vor Umwelteinflüssen. Je nach Art der Brandschutzschicht und nach Herstellungsverfahren dient der Abstandhalter auch der Abdichtung des Zwischenraums während der Herstellung. Zur Verarbeitung einer fließfähigen Brandschutzmasse können die Scheiben zunächst umlaufend über den Abstandhalter beabstandet werden, wobei im umlaufenden Abstandhalterrahmen eine Öffnung freigelassen wird, über die die fließfähige Brandschutzmasse eingefüllt wird. Der Abstandhalter dichtet dabei den Zwischenraum ab. Nach Befüllen des Zwischenraums wird die Brandschutzmasse ausgehärtet und die Öffnung des Abstandhalterrahmens verschlossen. Geeignete Abstandhalter zur Verwendung in Brandschutzverglasungen sind dem Fachmann bekannt, beispielsweise werden Abstandhalter umfassend Polyvinylchlorid (PVC), spritzbare thermoplastische Abstandhalter und/oder glasfaserverstärkte Kunststoffe (GFK) eingesetzt. Abstandhalter aus glasfaserverstärkten Kunststoffen sind als vorgefertigte Profile erhältlich, die über ein Dichtmittel an den benachbarten Scheibenoberflächen verklebt werden. Bevorzugt ist der Abstandhalter ein thermoplastischer spritzbarer Abstandhalter. Spritzbare thermoplastische Abstandshalter, die auch als TPS Abstandhalter oder TPS Spacer bezeichnet werden, sind dem Fachmann bekannt und umfassen in der Regel Dichtmaterialien wie Polyisobutylen und Butylkautschuk. Bei diesen Abstandhaltern wird kein separates Dichtmittel oder Klebemittel zur Montage des Abstandhalters benötigt, da der Abstandhalter selbst bereits aus einem entsprechenden Dichtmaterial besteht. Diese Abstandhalter können direkt auf die Scheibe appliziert werden. Thermoplastische Abstandshalter sind ferner vorteilhaft in Bezug auf ihre vergleichsweise hohe mechanische Flexibilität, so dass unterschiedliche thermische Ausdehnung der einzelnen Komponenten einer Verglasung ausgeglichen werden kann. Ferner bieten thermoplastische Abstandhalter durch ihre Auftragung im Extrusionsverfahren eine hohe Flexibilität hinsichtlich der Formgebung des Abstandhalterstrangs. Dies ist im Sinne der Erfindung besonders vorteilhaft, da der Abstandhalterstrang auch bei komplexeren Geometrien der Aussparung oder sofern der Zwischenraum der Formgebung der Aussparung folgt, vereinfacht aufgebracht werden kann.

Der Abstandhalter ist bevorzugt ein spritzbarer thermoplastischer Abstandhalter, der ein Dichtmaterial aus der Gruppe der Hotmelt-Klebstoffe, besonders bevorzugt aus der Gruppe der Butyl-basierten Hotmelt-Klebstoffe, insbesondere Butylkautschuk und/oder Polyisobutylen umfasst. Als besonders vorteilhaft haben sich die in EP 1179113 B1 beschriebenen Butyl-Polymere mit 40 Gew.-% bis 65 Gew.-% Polyisobutylen, 10 Gew.-% bis 25 Gew.-% Ruß und 10 Gew.-% bis 40 Gew.-% eines Füllstoffs erweisen, die direkt mittels einer Extrusionsdüse auf den Scheiben aufgebracht werden können. Der Abstandhalter ist an der Oberkante, der Unterkante und den Seitenkanten des Brandschutzverbundglases wahlweise bündig mit den Scheibenkanten ausgeführt oder von den Scheibenkanten ausgehend in Richtung der Flächenmitte der Brandschutzverglasung zurückversetzt. In letzterem Fall ist ein äußerer Scheibenzwischenraum ausgebildet, der von den Scheiben und dem Abstandhalter begrenzt wird und an einer vierten Seite zur Umgebung offen ist. Im Bereich der Aussparung kann der Abstandhalter wahlweise unmittelbar der Kontur der Aussparung folgen oder in Bezug auf die Kante der Aussparung von dieser ausgehend in Richtung der Flächenmitte der Brandschutzverglasung zurückversetzt sein. Somit durchtritt die Aussparung weder den Abstandhalter selbst noch den Verglasungsbereich, in dem sich Brandschutzmasse befindet. Dies ist vorteilhaft im Sinne einer einfachen Herstellbarkeit der Verglasung und Abdichtung des mit Brandschutzmasse gefüllten Bereichs.

Bevorzugt ist der Abstandhalter entlang der Unterkante um einen Betrag von 0 mm bis 200 mm von dieser Unterkante in Richtung der Flächenmitte der Brandschutzverglasung zurückversetzt. Entlang der Oberkante und der Seitenkanten ist der Abstandhalter vorzugsweise jeweils um einen Betrag von 2 mm bis 50 mm, besonders bevorzugt 2 mm bis 30 mm, insbesondere 3 mm bis 22 mm, von der nächstliegenden Kante ausgehend in Richtung der Flächenmitte zurückversetzt. Dadurch bildet sich ein umlaufender äußerer Scheibenzwischenraum zwischen erster Scheibe, zweiter Scheibe und Abstandhalter.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist der Abstandhalter benachbart zur Unterkante um einen Betrag von 30 mm bis 200 mm in Richtung der Flächenmitte der Brandschutzverglasung zurückversetzt. Dabei ist der Abstandhalter vorzugsweise um mindestens den Betrag zurückversetzt, der der Höhe der Aussparung, also der Ausdehnung der Aussparung in einer Richtung parallel zu den Seitenkanten, entspricht. Dies hat den Vorteil, dass der Abstandhalter nicht der Kontur der Aussparung angepasst werden muss, sondern parallel zur Unterkante aufgetragen werden kann. Darüber hinaus steht der äußere Scheibenzwischenraum benachbart zur Unterkante für die Aufnahme weiterer Komponenten zur Verfügung. Insbesondere kann im äußeren Scheibenzwischenraum benachbart zur Unterkante eine Absenkdichtung angeordnet werden. Dies ist vorteilhaft um den Türspalt bei geschlossener Türe optimal zu verschließen. Die Absenkdichtung befindet sich im nicht abgesenkten Zustand vorzugsweise vollständig innerhalb der Brandschutzverbundscheibe und ist somit in vorteilhafter Weise verdeckt. Bevorzugt weist die Brandschutzverglasung einen äußeren Scheibenzwischenraum auf, der angrenzend an den Abstandhalter ein sekundäres Dichtmittel umfasst. Das sekundäre Dichtmittel, auch als Versiegelung bezeichnet, füllt den äußeren Scheibenzwischenraum in seiner gesamten Breite zwischen der ersten Scheibe und der zweiten Scheibe aus. Dieses sekundäre Dichtmittel bewirkt eine Verklebung der ersten und der zweiten Scheibe und verbessert somit die mechanische Stabilität der Verglasung. Das sekundäre Dichtmittel enthält bevorzugt ein Polymer oder silanmodifiziertes Polymer, besonders bevorzugt organische Polysulfide, Silikone, raumtemperaturvernetzenden Silikonkautschuk, hochtemperaturvernetzenden Silikonkautschuk, peroxidisch-vernetzten Silikonkautschuk und/oder additions-vernetzten-Silikonkautschuk, Polyurethane und/oder Butylkautschuk. Derartige Stoffe haben eine sehr gute Haftung auf Glas, sodass das sekundäre Dichtmittel vor allem der Verklebung der Scheiben dient. Die Dicke der äußeren Abdichtung aus sekundärem Dichtmittel beträgt bevorzugt 2 mm bis 30 mm, besonders bevorzugt 5 mm bis 10 mm. Bevorzugt schließt das sekundäre Dichtmittel bündig mit der umlaufenden Kante der ersten Scheibe und der zweiten Scheibe ab.

Bevorzugt umfasst das Brandschutzverbundglas an der Unterkante, an der Oberkante und/oder an einer oder beiden Seitenkanten ein Dichtband enthaltend intumeszentes Material. Derartige Dichtbänder sind dem Fachmann bekannt und kommerziell erhältlich. Das intumeszente Band schäumt im Brandfall auf und dichtet dabei den Spalt zwischen der entsprechenden Türkante und der Einbauöffnung, in die das Türsystem mit Brandschutzverglasung eingesetzt ist, ab. Vorzugsweise ist ein intumeszentes Band zumindest an der Unterkante des Brandschutzverbundglases angebracht. Das intumeszente Band ist bevorzugt mittels einer Schiene an der Unterkante des Brandschutzverbundglases angebracht.

Als Brandschutzschicht können die verschiedensten dem Fachmann bekannten intumeszenten oder nicht intumeszenten Brandschutzmassen verwendet werden. Bevorzugt umfasst die Brandschutzschicht Polysilikate oder Hydrogele. Beispielhaft sind an dieser Stelle die in EP 2516568 B1 genannten Alkalisilikate sowie die in DE 102005018842 A1 beschriebenen Hydrogele als geeignet zu benennen. Als besonders vorteilhaft haben sich Alkalisilikatgele gemäß EP 3224045 A1 erwiesen.

In einer bevorzugten Ausführungsform der Brandschutzverglasung umfasst das Brandschutzverbundglas mindestens drei Scheiben, wobei eine dritte Scheibe über einen Abstandhalter an der ersten Scheibe oder zweiten Scheibe angebracht ist und zu dieser unter Ausbildung eines mit einer Brandschutzschicht gefüllten Zwischenraums beabstandet ist.

Das Befestigungsteil ist vorzugsweise aus einem metallischen Werkstoff ausgeführt, beispielsweise Aluminium oder Stahl, insbesondere rostfreier Stahl. Alternativ kann das Befestigungsteil auch aus Kunststoff gefertigt werden, beispielsweise Polypropylen. Geeignete Materialien sind dem Fachmann bekannt.

Die Geometrie des Befestigungsteils ist bevorzugt an die Geometrie der Aussparung angepasst, so dass die bevorzugten Abmaße des Befestigungsteils im Rahmen der für die Aussparung offenbarten Bereiche liegen. Weist das Befestigungsteil Seitenflanken auf, die die Kante der Aussparung umgreifen und bis auf die Außenflächen des Brandschutzverbundglases ragen, so gehen die Seitenflanken vorzugsweise um 2 mm bis 15 mm, besonders bevorzugt 2 mm bis 10 mm über die Aussparung hinaus. Die Größe des Befestigungsteils übersteigt in diesem Fall die Größe der Aussparung um diesen Betrag. Gleiches gilt für Befestigungsteile umfassend Stege, wobei die Höhe der Stege ebenfalls bevorzugt 2 mm bis 15 mm, besonders bevorzugt 2 mm bis 10 mm beträgt.

In einer ersten besonders bevorzugten Ausführungsform der Brandschutzverglasung ist das Befestigungsteil einteilig ausgeformt, steht in direktem Kontakt zur Kante der Aussparung und umgreift das Brandschutzverbundglas in einer Weise, dass sich Seitenflanken des Befestigungsteils auf jeweils einen Teilbereich beider Außenflächen der Brandschutzverglasung erstrecken. Die Befestigungsachse erstreckt sich im Einbauzustand der Brandschutzverglasung von dem innerhalb der Aussparung liegenden Anteil des Befestigungsteils ausgehend in Richtung der Bodenfläche. Die Befestigungsachse ragt aus der mit der Unterkante bündig abschließenden Oberfläche des Befestigungsteils orthogonal zur Unterkante heraus, wobei die Projektion der Befestigungsachse in die Ebene der bündig abschließenden Oberfläche nicht seitlich über das Befestigungsteil hinausragt. Der Abstandhalter entlang der Unterkante der Brandschutzverbundscheibe ist dabei in Richtung der Flächenmitte der Brandschutzverglasung in der Art zurückversetzt, dass der Abstandhalter hinter die Kante der Aussparung zurückversetzt ist. Der zur Unterkante benachbarte äußere Scheibenzwischenraum wird dabei vorzugsweise zur Aufnahme einer Absenkdichtung genutzt, die im nicht abgesenkten Zustand insbesondere vollständig verdeckt innerhalb der Brandschutzverbundscheibe liegt. In einer zweiten besonders bevorzugten Ausführungsform ist das Befestigungsteil zweiteilig ausgeführt und umfasst ein Innenteil und ein Außenteil. Das Innenteil des Befestigungsteils ist in die Aussparung eingesetzt und kontaktiert die Kante der Aussparung entlang der gesamten Aussparung und Dicke der Brandschutzverglasung. Das Außenteil umfasst dabei die abschließende Oberfläche des Befestigungsteils, die bündig mit der Unterkante der Brandschutzverbundscheibe abschließt. Die Befestigungsachse ragt aus der mit der Unterkante bündig abschließenden Oberfläche des Befestigungsteils orthogonal zur Unterkante heraus, wobei die Projektion der Befestigungsachse in die Ebene der bündig abschließenden Oberfläche nicht seitlich über diese hinausragt. Das Außenteil des Befestigungsteils ist außenseitig auf die Brandschutzverbundscheibe aufgesteckt und umschließt das Innenteil des Befestigungsteils und die Aussparung. Das Außenteil weist dabei zwei Seitenflanken auf, die an den Außenflächen der Brandschutzverbundscheibe anliegen. Der Abstandhalter folgt in seinem Verlauf der Unterkante, sowie im Bereich der Aussparung dem Verlauf der Aussparung. Benachbart zur abschließenden Oberfläche des Außenteils sind bevorzugt ein intumeszentes Dichtband und eine Schiene angebracht. Diese weisen im Bereich der Befestigungsachse eine Lochung auf, die die Befestigungsachse durchgreift.

In einer dritten besonders bevorzugten Ausführungsform ist das Befestigungsteil einteilig ausgeformt und weist zumindest einen Steg auf, der in den Zwischenraum der Brandschutzverbundscheibe eingreift. Der Steg erstreckt sich somit zwischen den Scheiben benachbart zu den Innenflächen der Scheiben, die der Brandschutzschicht zugewandt sind. Umfasst die Brandschutzverbundscheibe mehr als zwei Scheiben und mehr als einen Zwischenraum, so weist das Befestigungsteil vorzugsweise einen Steg pro Zwischenraum auf. Das Befestigungsteil kontaktiert die Kante der Aussparung, wobei sich der oder die Stege von der Kante der Aussparung ausgehend zwischen den Scheiben in Richtung der Scheibenmitte erstrecken. Die Befestigungsachse ragt aus der mit der Unterkante bündig abschließenden Oberfläche des Befestigungsteils orthogonal zur Unterkante heraus, wobei die Projektion der Befestigungsachse in die Ebene der bündig abschließenden Oberfläche nicht seitlich über diese hinausragt. An den Außenflächen des Brandschutzverbundglases schließt das Befestigungsteil bündig mit diesen ab. Das Befestigungsteil ist vorzugsweise im Bereich der Stege mittels eines Klebstoffs fixiert. Der Abstandhalter folgt in seinem Verlauf der Unterkante und ist im Bereich der Aussparung mindestens um den Betrag der Steghöhe von der Kante der Aussparung in Richtung der Flächenmitte zurückversetzt. Benachbart zur abschließenden Oberfläche des Außenteils sind bevorzugt ein intumeszentes Dichtband und eine Schiene angebracht. Diese weisen im Bereich der Befestigungsachse eine Lochung auf, die die Befestigungsachse durchgreift.

Die erste Scheibe und/oder die zweite Scheibe, sowie gegebenenfalls weitere Scheiben enthalten bevorzugt Glas, besonders bevorzugt Quarzglas, Borosilikatglas, Kalk-Natron-Glas und/oder Gemische davon. Die Scheiben können auch thermoplastische polymere Scheiben umfassen. Thermoplastische polymere Scheiben umfassen bevorzugt Polycarbonat, Polymethylmethacrylat und/oder Copolymere und/oder Gemische davon.

Die erste Scheibe und die zweite Scheibe verfügen über eine Dicke von 1 mm bis 50 mm, bevorzugt 1 mm bis 10 mm, besonders bevorzugt 2 mm bis 6 mm, wobei beide Scheiben auch unterschiedliche Dicken haben können. Darüber hinausgehende Scheiben der Brandschutzverglasung liegen bevorzugt ebenfalls in diesen Dickenbereichen.

Die erste Scheibe, die zweite Scheibe und optional weitere Scheiben können aus Einscheibensicherheitsglas, aus thermisch oder chemisch vorgespanntem Glas, aus Floatglas, aus extraklarem eisenarmem Floatglas, gefärbtem Glas, oder aus Verbundsicherheitsglas enthaltend eine oder mehrere dieser Komponenten ausgeführt sein. Die Scheiben können beliebige weitere Komponenten oder Beschichtungen, beispielsweise Low-E-Schichten oder anderweitige Sonnenschutzbeschichtungen, aufweisen.

Die Erfindung umfasst ferner ein Türsystem mindestens umfassend eine erfindungsgemäße Brandschutzverglasung und eine Bodenhalterung, wobei im Einbauzustand des Türsystems in einem Gebäude die Befestigungsachse des Befestigungsteils in eine Bodenhalterung des Gebäudebodens eingreift. Die Bodenhalterung ist bevorzugt ein Bodentürschließer, der eine Aufnahme für die Befestigungsachse des Befestigungsteils aufweist. Das Türsystem ist bevorzugt ein Pendeltürsystem, das eine Öffnung des Türflügels um bis zu 180° ermöglicht.

Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer erfindungsgemäßen Brandschutzverglasung mindestens umfassend die Schritte a) Bereitstellen von zumindest einer ersten Scheibe und einer zweiten Scheibe, b) Einbringen einer Aussparung zumindest in der ersten Scheibe und der zweiten Scheibe, c) Anordnen zumindest der ersten Scheibe und der zweiten Scheibe so, dass die Aussparung der ersten Scheibe und der zweiten Scheibe zumindest teilweise deckungsgleich ist und Verbinden der ersten Scheibe mit der zweiten Scheibe über einen Abstandhalter und eine Brandschutzschicht, d) Einsetzen eines Befestigungsteils mit einer Befestigungsachse in die Aussparung.

Bevorzugt wird mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens eine Brandschutzverglasung umfassend mindestens drei Scheiben hergestellt, wobei die genannten Verfahrensschritte analog auf die dritte und weitere Scheiben angewandt werden.

Die hinsichtlich der erfindungsgemäßen Brandschutzverglasung beschriebenen Merkmale gelten auch für das erfindungsgemäße Verfahren und umgekehrt.

Die Aussparung wird in Schritt b) mittels dem Fachmann bekannter Methoden zum Schneiden von Glas in die Scheiben eingebracht. Gängig sind dabei mechanische Schnittverfahren sowie Laserschnittverfahren.

Der Abstandhalter wird in Schritt c) bevorzugt in Form eines Dichtmittels umlaufend im Randbereich eines zwischen den Scheiben bestehenden Spaltes automatisiert eingespritzt, beispielsweise mit Hilfe einer kommerziell erhältlichen Doppelverglasungsanlage. Bevorzugt wird dabei zunächst ein Strang des Dichtmittels umlaufend im Randbereich der ersten Scheibe auf diese aufgetragen, danach die zweite Scheibe auf das Dichtmittel aufgelegt und die Anordnung verpresst. Alternativ dazu könnten die erste Scheibe und die zweite Scheibe beispielsweise mittels einer Saugvorrichtung in Position gehalten werden, während umlaufend in den Spalt zwischen den Scheiben ein Dichtmittel mit Hilfe einer an einem Roboterarm befindlichen Düse eingespritzt wird. Weiter alternativ dazu kann das Dichtmittel auch als Strang oder Hohlprofilstrang vorgefertigt und in den Spalt zwischen den Scheiben eingelegt werden.

Nach Einbringen des Dichtmittels werden die erste Scheibe und die zweite Scheibe mit dem dazwischenliegenden Dichtmittelstrang verpresst. Geeignete Pressen, beispielsweise zur Herstellung von Isolierverglasungen, sind dem Fachmann bekannt. Nach dem Verpressen der Anordnung ergibt sich ein Rohling, bei dem der umlaufende Dichtmittelstrang als Abstandhalter zwischen den Scheiben fungiert.

Die Brandschutzschicht wird bevorzugt als fließfähige Brandschutzmasse in den Zwischenraum zwischen erster Scheibe, zweiter Scheibe und Abstandhalter eingebracht. Dazu wird bevorzugt mindestens eine Öffnung im umlaufenden Abstandhalter vorgesehen, durch die die Brandschutzmasse in den Zwischenraum zwischen den Scheiben eingefüllt werden kann. Der mit fließfähiger Brandschutzmasse gefüllte Rohling wird abschließend einem Härtungsschritt unterzogen, wodurch die fließfähige Brandschutzmasse aushärtet. Dabei findet beispielsweise eine Polymerisation statt, so dass sich ein Brandschutzgel in der Kammer ausbildet. Dieses Verfahren ist auf alle Brandschutzmassen anwendbar, die während des Produktionsprozesses in einer fließfähigen Form verarbeitet werden können und in einem nachfolgenden Schritt aushärten. Alternativ dazu kann die Brandschutzmasse auch in fließfähiger Form auf eine der Scheiben aufgebracht, auf dieser getrocknet werden und nach Auflegen einer weiteren Scheibe zwischen den Scheiben laminiert werden.

Bevorzugt wird ein sekundäres Dichtmittel vor oder nach dem Befüllen mit der Brandschutzmasse an der der Umgebung zugewandten Oberfläche des umlaufenden Abstandhalters in den äußeren Scheibenzwischenraum eingebracht.

Im Stand der Technik sind verschiedene Arten von Brandschutzgläsern bekannt, die fließfähige Brandschutzmassen verwenden, beispielsweise wasserhaltige Alkalisilikate oder auch wasserhaltige Hydrogele. Derartige Brandschutzmassen ergeben nach Aushärtung eine unter Hitzeeinwirkung aufschäumende, hitzeisolierende und/oder kühlende Brandschutzschicht. Bevorzugt umfasst die fließfähige Brandschutzmasse zumindest Alkalisilikate und mindestens einen Härter. Nach Aushärtung der Brandschutzmasse bildet sich somit eine Polysilikat-Brandschutzschicht. Solche Polysilikat-Brandschutzschichten weisen unter Normalbedingungen eine gute Transparenz auf, während sich im Brandfall eine Hitzeschutzwirkung durch Eintrüben und Aufschäumen der Brandschutzschicht ergibt. Aufschäumende Brandschutzschichten werden auch als intumeszente Brandschutzschichten bezeichnet und sind dem Fachmann bekannt.

In einer möglichen Ausführungsform des Verfahrens umfasst Brandschutzverglasung weitere über die erste Scheibe und die zweite Scheibe hinausgehende Scheiben, die analog zur Verbindung der ersten Scheibe und der zweiten Scheibe ebenfalls über einen umlaufenden Dichtmittelstrang an diesen Scheiben angebunden werden. Auf diese Weise werden in den Zwischenräumen zwischen den Scheiben zwei oder mehr Kammern ausgebildet, die mit Brandschutzmasse zu füllen sind.

In Schritt d) wird das Befestigungsteil in die Aussparung des Brandschutzverbundglases eingebracht. Dabei wird das Befestigungsteil so eingesetzt, dass die Befestigungsachse des Befestigungsteils orthogonal zur Unterkante der Brandschutzverglasung steht und bei Montage der Brandschutzverglasung in einem Türsystem aus dieser Richtung in eine Bodenhalterung im Gebäudeboden eingreifen kann. Vor oder nach Einsetzen des Befestigungsteils wird die Unterkante der Brandschutzverglasung bevorzugt mit einem Dichtband umfassend ein intumeszentes Material und mit einer auf dem Dichtband angebrachten Schiene versehen. Je nach Bemessung des äußeren Scheibenzwischenraums können danach weitere Komponenten, wie eine Absenkdichtung, in diesen eingebracht werden.

Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Zeichnungen und Ausführungsbeispielen näher erläutert. Die Zeichnungen sind rein schematische Darstellungen und nicht maßstabsgetreu. Die Zeichnungen schränken die Erfindung in keiner Weise ein.

Es zeigen:

Figuren 1a, 1 b eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Brandschutzverglasung als Türverglasung in Draufsicht und im Querschnitt,

Figuren 2a-c eine schematische Darstellung einer ersten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Brandschutzverglasung im Bereich des Befestigungsteils,

Figur 3a-3d eine schematische Darstellung einer zweiten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Brandschutzverglasung im Bereich des Befestigungsteils,

Figur 4a-4d eine schematische Darstellung einer dritten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Brandschutzverglasung im Bereich des Befestigungsteils.

Figuren 1a und 1b zeigen eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Brandschutzverglasung 20, die von einer Brandschutzverbundscheibe 10 und einem Befestigungsteil 7 ausgebildet ist. Figur 1a zeigt eine Draufsicht, während in Figur 1 b ein Querschnitt entlang der Schnittlinie CC‘ gemäß Figur 1a gezeigt ist. Die Brandschutzverbundscheibe 10 umfasst eine erste Scheibe 1 und eine zweite Scheibe 2, die über ein umlaufend strangförmig zwischen den Scheiben 1 , 2 eingebrachtes Dichtmittel, das den Abstandhalter 3 bildet, miteinander verbunden sind. Das Dichtmittel besteht aus Polyisobutylen und bildet den Abstandhalter zwischen der ersten Scheibe 1 und der zweiten Scheibe 2 aus, der zur umlaufenden Kante K der ersten Scheibe 1 und der zweiten Scheibe 2 um 5 mm in Richtung der Flächenmitte der ersten Scheibe 1 und der zweiten Scheibe 2 zurückversetzt ist. Der Abstandhalter 3 und die Scheiben 1 , 2 umschließen im Verglasungsinneren einen Zwischenraum 5. An der dem Zwischenraum 5 abgewandten und der Umgebung zugewandten Oberfläche des Abstandhalters 3 befindet sich ein äußerer Scheibenzwischenraum. Dieser wird an drei Seiten von der ersten Scheibe 1 , der zweiten Scheibe 2 und dem Abstandhalter 3 umschlossen und ist an einer vierten Seite zur Umgebung hin offen. Der Zwischenraum 5 der Brandschutzverbundscheibe 10 wird von den Innenseiten I der ersten Scheibe 1 und der zweiten Scheibe 2 und dem Abstandhalter 3 begrenzt und ist mit einer Brandschutzschicht 6 gefüllt. Die Brandschutzschicht 6 umfasst Hydrogele. Die den Innenflächen I gegenüberliegenden und der Brandschutzschicht 6 abgewandten Oberflächen der ersten Scheibe 1 und der zweiten Scheibe 2 bilden die der Umgebung zugewandten Außenflächen a der Brandschutzverbundscheibe 10. Die Brandschutzverbundscheibe 10 weist eine Oberkante O und eine parallel dazu verlaufende Unterkante U sowie zwei parallel zueinander verlaufende Seitenkanten S auf, die die Oberkante O und die Unterkante U miteinander verbinden. Die Unterkante U ist im Einbauzustand der Brandschutzverglasung in einem Türsystem in Richtung der Bodenfläche des Gebäudes ausgerichtet. An der Unterkante U befindet sich eine Aussparung 4, in die ein Befestigungsteil 7 eingesetzt ist. Das Befestigungsteil 7 weist eine Befestigungsachse 8 auf, der im Einbauzustand der Aufnahme in einer Bodenhalterung im Gebäudeboden dient. Die Brandschutzverglasung 20 ist zur Verwendung in einem Pendeltürsystem mit 180° Öffnungswinkel geeignet. Benachbart zu derjenigen der beiden Seitenkanten S der Brandschutzverglasung 20, die den größeren Abstand zum Befestigungsteil 7 aufweist, ist im Einbauzustand vorzugsweise ein Türgriff 14 angeordnet.

In Figuren 2a-c ist eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen Brandschutzverglasung 20 schematisch dargestellt. Figur 2a zeigt die Brandschutzverglasung gemäß erster Ausführungsform im Ausschnitt Z gemäß Figur 1a im Bereich des Befestigungsteils in Form einer Explosionszeichnung. In Figur 2b sind Schnittlinien AA‘ und BB‘ angedeutet, wobei die Querschnittsdarstellungen entlang dieser Schnittlinien in Figur 2c gezeigt sind. Die Brandschutzverglasung 20 der Figuren 2a-c entspricht im Wesentlichen der in Figuren 1a-b beschriebenen mit dem Unterschied, dass die Brandschutzverglasung 20 der Figuren 2a-2c drei Scheiben umfasst. Zusätzlich dazu wird in Figuren 2a-c detailliert auf die Ausgestaltung des Befestigungsteils 7 gemäß einer ersten Ausführungsform eingegangen. Die erste Scheibe 1 weist eine erste Aussparung 4.1 auf, während in die zweite Scheibe 2 eine zweite Aussparung 4.2 und in die dritte Scheibe 18 eine Aussparung 4.3 eingebracht ist. Die erste Aussparung 4.1 und die dritte Aussparung 4.3 sind deckungsgleich angeordnet. Die zweite Aussparung 4.2 ist in der Art ausgeführt, dass entlang der Unterkante U ein streifenförmiger Bereich der zweiten Scheibe 4.2 entnommen ist. Die zweite Scheibe 2 ist anders ausgedrückt kürzer als die erste Scheibe 1 und die dritte Scheibe 18 und um mindestens den Betrag der Höhe der ersten und dritten Aussparungen 4.1 , 4.3 von den Unterkante U der Brandschutzverbundscheibe 10 zurückversetzt. Die Schnittmenge der Aussparungen 4.1 , 4.2, 4.3 der Einzelscheiben 1 , 2, 18 entspricht der Aussparung 4 der Brandschutzverbundscheibe 10. Die Aussparung 4 grenzt unmittelbar an die Unterkante U des Brandschutzverbundglases 10 und schließt einen Abschnitt der Unterkante U mit ein, der im Bereich der Aussparung 4 entnommen ist. Die Aussparung 4 weist eine Kante K auf, die im Vergleich zur Unterkante U in Richtung der Flächenmitte des Brandschutzverbundglases 10 nach innen versetzt ist. Die Höhe der Kante K ergibt sich dabei aus der Summe der Dicken der ersten Scheibe 1 , der zweiten Scheibe 2, der dritten Scheibe 18 und der zwischen den Scheiben befindlichen Abstandhalter 3. Die beiden Abstandhalter 3 sind deckungsgleich zueinander angebracht und ausgehend von der Unterkante U um einen Betrag, der die Höhe der Aussparung 4 übersteigt, in Richtung der Flächenmitte des Brandschutzverbundglases 10 versetzt und verlaufen benachbart zur Unterkante U parallel zu dieser. In dem zwischen den Abstandhaltern 3 und der Unterkante U frei bleibenden äußeren Scheibenzwischenraum kann eine Absenkdichtung eingesetzt sein (hier nicht gezeigt). Entlang der Seitenkanten S und der Oberkante O sind die Abstandhalter 3 bündig mit diesen Kanten ausgeführt, oder vorzugsweise um den Betrag der Dicke eines sekundären Dichtmittels 17 (siehe Figur 1b) von der entsprechenden Kante (S, O) in Richtung der Flächenmitte des Brandschutzverbundglases 10 zurückversetzt. In Nachbarschaft zur Unterkante U sind angrenzend an die Abstandhalter 3 (oder angrenzend an das nicht gezeigte sekundäre Dichtmittel 17) und die zweite Scheibe 2 ein intumeszentes Dichtband 15 und eine Schiene 16 im äußeren Scheibenzwischenraum zwischen erster Scheibe 1 und dritter Scheibe 18 angebracht. Das intumeszente Dichtband 15 schäumt im Brandfall auf. Die Schiene 16 fixiert das intumeszente Dichtband 15 und dient der Befestigung des Befestigungsteils 7. Das Befestigungsteil 7 ist einteilig ausgeführt und ist so in die Aussparung 4 eingesetzt, dass das Befestigungsteil 7 die Kante K der Aussparung 4 formschlüssig kontaktiert, wodurch eine vorteilhafte mechanische Anbindung zustande kommt. An der Unterkante U der Brandschutzverbundscheibe 10 schließt eine abschließende Oberfläche 9 des Befestigungsteils 7 bündig mit der Unterkante U ab. Das Befestigungsteil 7 umfasst eine Befestigungsachse 8, die aus der bündig abschließenden Oberfläche 9 orthogonal zu dieser herausragt. Somit kann die Befestigungsachse 8 zur Montage der Brandschutzverglasung 20 in einem Gebäude in einen Bodentürschließer des Gebäudebodens eingeführt werden. Das Befestigungsteil 7 weist Seitenflanken 19 auf, die die Kante K der Aussparung 4 umgreifen und auf die Außenflächen a der Brandschutzverbundscheibe 10 ragen. Zwischen den Seitenflanken 19 und den Außenflächen a ist ein Klebstoff 12 angebracht, der der zusätzlichen Fixierung des Befestigungsteils 7 dient. Die bündig mit der Unterkante U der Brandschutzverbundscheibe 10 abschließende Oberfläche 9 ragt nicht über die Unterkante U hinaus. Dies ist vorteilhaft um den bodenseitigen Türspalt in der Einbausituation der Brandschutzverglasung 20 zu minimieren.

Figuren 3a-3d zeigen eine zweite bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Brandschutzverglasung als schematische Darstellung. Figur 3a zeigt die Brandschutzverglasung 20 gemäß zweiter Ausführungsform im Ausschnitt Z gemäß Figur 1a im Bereich des Befestigungsteils in Form einer Explosionszeichnung. In Figur 3b ist die Schnittlinie AA‘ angedeutet, wobei die Querschnittsdarstellung entlang dieser Schnittlinie in Figur 3c gezeigt ist. Die Brandschutzverglasung 20 der Figuren 3a-d entspricht im Wesentlichen der in Figuren 2a-c beschriebenen, wobei im Folgenden lediglich die Unterschiede dazu erläutert werden. Die erste Scheibe 1 weist eine erste Aussparung 4.1 auf, während in die zweite Scheibe 2 eine zweite Aussparung 4.2 und in die dritte Scheibe 18 eine Aussparung 4.3 eingebracht ist. Sämtliche Aussparungen sind deckungsgleich und ergeben gemeinsam die Aussparung 4 der Brandschutzverbundscheibe 10. Die beiden Abstandhalter 3 sind deckungsgleich zueinander angebracht und verlaufen entlang der Unterkante U unmittelbar benachbart und parallel zu dieser. Bevorzugt sind die Abstandhalter 3 um den Betrag der Dicke eines sekundären Dichtmittels gegenüber der Unterkante U zurückversetzt und es ist ein sekundäres Dichtmittel zwischen Abstandhaltern 3 und Unterkante U in den äußeren Scheibenzwischenraum eingebracht. Im Bereich der Aussparung 4 folgen die Abstandhalter 3 dem Verlauf der Aussparung 4 und verlaufen parallel zu deren Kante K. Auch in diesem Bereich befindet sich bevorzugt ein sekundäres Dichtmittel zwischen Abstandhaltern 3 und Kante K. Das Befestigungsteil 7 ist zweiteilig ausgeführt und umfasst ein Innenteil 7.1 (gezeigt in Figur 3d) und ein Außenteil 7.2. Das Innenteil 7.1 ist so in die Aussparung 4 eingesetzt, dass es die Kante K der Aussparung 4 formschlüssig kontaktiert, wodurch eine vorteilhafte mechanische Anbindung zustande kommt. Das Außenteil 7.2 umfasst eine Befestigungsachse 8, der aus der bündig mit der Unterkante U abschließenden Oberfläche 9 orthogonal hervorragt. Das Außenteil 7.2 ist von Seiten der Unterkante U so auf die Brandschutzverbundscheibe 10 aufgesteckt, dass es die Aussparung 4 mit darin eingesetztem Innenteil 7.1 umschließt. Dazu weist das Außenteil 7.2 Seitenflanken 19 auf, die das Innenteil 7.1 und die Kante K der Aussparung 4 umgreifen und auf die Außenflächen a der Brandschutzverbundscheibe 10 ragen. Zwischen den Seitenflanken 19 und den Außenflächen a ist ein Klebstoff 12 angebracht, der der zusätzlichen Fixierung des Außenteils 7.2 dient. Das Innenteil 7.1 wird durch das Außenteil 7.2 fixiert. Entlang der Unterkante U weist die Brandschutzverbundscheibe 10 ein intumeszentes Dichtband 15 und eine Schiene 16 auf, die in dieser Reihenfolge auf die Unterkante U mit in der Aussparung 4 eingesetztem Befestigungsteil 7 aufgebracht sind. Die Schiene 16 und das intumeszente Dichtband 15 weisen eine Öffnung im Bereich der Befestigungsachse 8 auf, so dass die Befestigungsachse 8 im Einbauzustand von Seiten der Bodenfläche zugänglich ist.

Figur 4a-4d zeigen eine dritte bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Brandschutzverglasung als schematische Darstellung. Figur 4a zeigt die Brandschutzverglasung 20 gemäß dritter Ausführungsform im Ausschnitt Z gemäß Figur 1a im Bereich des Befestigungsteils in Form einer Explosionszeichnung. In Figur 4b sind die Schnittlinien AA‘ und BB‘ angedeutet, wobei die Querschnittsdarstellungen entlang dieser Schnittlinien in Figuren 4c und 4d gezeigt sind. Die Brandschutzverglasung 20 der Figuren 4a-d entspricht im Wesentlichen der in Figuren 2a-c beschriebenen, wobei im Folgenden lediglich die Unterschiede dazu erläutert werden. Die erste Scheibe 1 weist eine erste Aussparung 4.1 auf, während in die zweite Scheibe 2 eine zweite Aussparung 4.2 und in die dritte Scheibe 18 eine Aussparung 4.3 eingebracht ist. Sämtliche Aussparungen sind deckungsgleich und ergeben gemeinsam die Aussparung 4 der Brandschutzverbundscheibe 10. Die beiden Abstandhalter 3 sind deckungsgleich zueinander angebracht und verlaufen entlang der Unterkante U unmittelbar benachbart und parallel zu dieser. Bevorzugt sind die Abstandhalter 3 um den Betrag der Dicke eines sekundären Dichtmittels gegenüber der Unterkante U zurückversetzt und es ist ein sekundäres Dichtmittel zwischen Abstandhaltern 3 und Unterkante U in den äußeren Scheibenzwischenraum eingebracht. Im Bereich der Aussparung 4 verlaufen die Abstandhalter 3 zunächst senkrecht zur Unterkante U, danach parallel zur Unterkante U und schließlich wieder senkrecht zur Unterkante U, wodurch die Abstandhalter die Aussparung 4 in Form eines zur Unterkante U hin offenen Rechtecks umgegeben. Die Abstandhalter 3 sind somit gegenüber der Kante K der Aussparung 4 in Richtung der Flächenmitte der Brandschutzverbundscheibe 10 zurückversetzt. Das Befestigungsteil 7 ist einteilig ausgeführt und so in die Aussparung 4 eingesetzt, dass es die Kante K der Aussparung 4 formschlüssig kontaktiert, wodurch eine vorteilhafte mechanische Anbindung zustande kommt. Das Befestigungsteil 7 umfasst eine Befestigungsachse 8, die ausgehend von der bündig mit der Unterkante U abschließenden Oberfläche 9 orthogonal von der Unterkante U weg weist. Von der die Kante K der Aussparung kontaktierenden Fläche des Befestigungsteils 7 ausgehend erstrecken sich zwei Stege 21 , die im Einbauzustand des Befestigungsteils 7 in der Aussparung 4 in den Zwischenraum zwischen erster Scheibe 1 und zweiter Scheibe 2 und in den Zwischenraum zwischen zweiter Scheibe 2 und dritter Scheibe 18 eingreifen. Zwischen den Stegen 21 und den Scheiben 1 , 2, 18 ist ein Klebstoff 12 angebracht, der der Fixierung des Befestigungsteils 7 dient. Das Befestigungsteil 7 ist bündig mit den Außenflächen a der Brandschutzverbundscheibe 10 ausgestaltet. An der Unterkante U ragt das Befestigungsteil 7 ragt nicht über die Unterkante U hinaus. Entlang der Unterkante U weist die Brandschutzverbundscheibe 10 ein intumeszentes Dichtband 15 und eine Schiene 16 auf, die in dieser Reihenfolge auf die Unterkante U mit in der Aussparung 4 eingesetztem

Befestigungsteil 7 aufgebracht sind. Die Schiene 16 und das intumeszente Dichtband 15 weisen eine Öffnung im Bereich der Befestigungsachse 8 auf, so dass diese im Einbauzustand von Seiten der Bodenfläche des Gebäudes zugänglich ist.

Bezugszeichenliste:

(10) Brandschutzverbundglas

(20) Brandschutzverglasung

(1) erste Scheibe

(2) zweite Scheibe

(3) Abstandhalter

(4) Aussparung

(4.1) erste Aussparung

(4.2) zweite Aussparung

(4.3) dritte Aussparung

(5) Zwischenraum

(6) Brandschutzschicht

(7) Befestigungsteil

(7.1) Innenteil des Befestigungsteils

(7.2) Außenteil des Befestigungsteils

(8) Befestigungsachse

(9) abschließende Oberfläche des Befestigungsteils 7

(11) Steg

(12) Klebstoff

(13) weitere Scheiben

(14) Türgriff

(15) intumeszentes Dichtband

(16) Schiene

(17) sekundäres Dichtmittel

(18) dritte Scheiben

(19) Seitenflanken

(21) Stege

K Kante der Aussparung 4

U Unterkante der Brandschutzverbundscheibe 10

O Oberkante der Brandschutzverbundscheibe 10

S Seitenkanten der Brandschutzverbundscheibe 10 a Außenflächen der Brandschutzverbundscheibe 10 I Innenflächen der Brandschutzverbundscheibe 10

Z Ausschnitt