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Patent Searching and Data


Title:
FITTING
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2012/025508
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a fitting which has a metal surface at least in some sections, said surface being corrosion-resistant and being produced by brushing, ultrasonic cleaning, and/or plasma cleaning.

Inventors:
URBAN KATHRIN (DE)
SCHRUBKE LARS (DE)
MEYER FRIEDRICH (DE)
ECKHOLT ANDRE (DE)
Application Number:
PCT/EP2011/064423
Publication Date:
March 01, 2012
Filing Date:
August 23, 2011
Export Citation:
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Assignee:
HETTICH PAUL GMBH & CO KG (DE)
URBAN KATHRIN (DE)
SCHRUBKE LARS (DE)
MEYER FRIEDRICH (DE)
ECKHOLT ANDRE (DE)
International Classes:
A47B95/00; A47B88/04
Foreign References:
EP1798084A12007-06-20
EP1967678A12008-09-10
US20030226238A12003-12-11
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
DANTZ, Jan et al. (DE)
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Claims:
Ansprüche Beschlag, welcher zumindest abschnittsweise eine metallische Oberfläche aufweist, die durch ein Bürsten, ein Behandeln mit Ultraschall und/oder ein Behandeln mit Plasma bearbeitet ist. Beschlag nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die metallische Oberfläche zumindest die Flachen des Beschlags umfasst, die bei bestimmungsgemäßer Nutzung des Beschlags In Kontakt mit Fremdobjekten treten und/oder sichtbar sind. Beschlag nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die metallische Oberfläche eine durchgehende Passivschlcht aufweist Beschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Beschlag eine nahtlose Textur aus Riefen mit einer Hauptorientierungsrichtung aufweist. Beschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine jeweilige Riefe um maximal 3° von der Hauptorientierungsrichtung abweicht. Beschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass über 50 % der Riefen parallel zueinander verlaufen. Beschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Streuung des Mittenrauhwertes der metallischen Oberfläche nach dem Bürsten gegenüber einer ungebürsteten Oberfläche verringert ist Beschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der mittlere Glanzgrad der metallischen Oberfläche über 150 beträg Beschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der mittlere Glanzgrad der metallischen Oberfläche über 200 beträgt. Beschiag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche keine Fremdpartikeikorrosion nach einem 96 h Korrosionstest gemäß DIN EN ISO 9227 aufweist. Beschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Beschlag aus Edelstahl 1.4301 und oder 1.4016 besteht. Beschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Mittelwert der gemitteten Rauhtiefe Rz der gebürsteten Oberfläche des Beschlages mehr als 2 μm, insbesondere 3,0-5,0 μm beträgt. Beschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Beschlag Hochglanz aufweist Beschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Beschlag eine Auszugsführung ist
Description:
Beschlag

Die vorliegende Erfindung betrifft einen Beschlag.

Beschläge aus Edelstahl oder anderen Metalien weisen aufgrund ihrer Verarbeitung, beispielsweise durch Umforrnprozesse, eine erhöhte Tendenz zur Korrosion gegenüber den Ausgangsmaterialien auf. Weiterhin weist die Oberflache aufgrund der Verarbeitung Rillen oder Spannungsrisse einer maximalen Rauh- tiefe von größer als 7 μππ oder ggf. auch Fremdkörper auf, an welchen es verstärkt zur Korrosion kommt Diese Korrosion kann auch durch Verwendung von höherwertigem Edelstahl nicht vollständig vermieden werden.

Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung einen Beschlag zu schaffen, der gegenüber den bekannten Beschlägen eine verbesserte Temperatur- und Korrosionsbeständigkeit aufweist

Die Erfindung löst diese Aufgabe durch einen Beschlag mit den Merkmalen des Anspruchs 1.

Ein solcher erfindungsgemäßer Beschlag, weist zumindest abschnittsweise eine metallische Oberfläche auf, die durch ein Bürsten, ein Behandeln mit Ultraschall und oder ein Behandeln mit Plasma bearbeitet ist. Der Beschlag wird durch das Bürsten von Rillen befreit, so dass keine Locrrfraßkorrosion erfolgt. Lochfraßkorrosion ist eine kleinflächige, aber oft tiefe Korrosion von Metall.

Dabei sind Rillen unregelmäßige Einkerbungen der Oberflächenstruktur mit einer maximalen Rauhtiefe in die Oberfläche von größer als 7 μm. Riefen sind Einkerbungen mit einer maximalen Rauhtiefe von kleiner als 7 μm, vorzugsweise kleiner als 5 μm.

Die gereinigte Oberfläche ist frei von Verschmutzungen, so z.B. öl- und Fettablagerungen, welche bereits vor dem Umformen eines metallischen Werkstücks zu einem Beschlag auf der metallischen Oberfläche anhaften. Eine nasschemische Reinigung oder eine Reinigung durch abrasives Sandstrahlen führen nicht zu einer ausreichenden Korrosionsfestigkeit. So weist die metallische Oberfläche des erfindungsgemäßen Beschlags keine eingebrachten Fremdkörper, wie z.B. Strahlgut oder Spuren von Reinigungslösung auf. Die verbesserte Korrosionsfestigkeit gegenüber Bauteilen gleichen Materials, welche unbehandelt, nasschemisch gereinigt oder sandbestrahlt sind, wird durch einen Salzsprühtest gemäß DIN EN ESO 9227 überprüft.

Vorteilhafte Ausführungsvarianten der Erfindung sind Gegenstand der Unteran- sprüche.

Die metallische Oberfläche des Beschtages weist nach dem Bürsten ein matt- glänzendes strukturiertes hochwertiges Aussehen auf. Nach dem Behandeln mit Plasma als auch nach dem Behandeln mit Ultraschall weist die metallische Oberfläche den Glanzgrad .Hochglanz" In Anlehnung an DIN 67530 auf.

Da keine chemischen Reinigungsmittel bei der Herstellung eingesetzt werden, erfüllt ein derartiger Beschlag die Richtlinien für die Zulassung im Lebensmittelbereich.

Die metallische Oberfläche des Beschlages bildet nach Bürsten, dem Behandeln mit Ultraschall und/oder Plasma eine Passivschicht aus. Diese schützt den Beschlag vor Korrosion bei Verschmutzung der Oberfläche. Die so erhaltenen Oberflächen, insbesondere Edelstahloberflächen weisen eine homogene Passivschicht mit erhöhter chemischer Beständigkeit und Widerstandsfähigkeit gegenüber thermischen Verfärbungen auf. Dabei ist es von Vorteil, wenn die Oberfläche zumindest die Flächen umfasst, die bei bestimmungsgemäßer Nut- zung des Beschlags in Kontakt mit Fremdobjekten treten und oder sichtbar sind. Dies betrifft insbesondere Fettablagerungen, welche durch Hautkontakt auf der Oberfläche zurückbleiben.

Es ist besonders von Vorteil, wenn die metallische Oberflächen eine durchge- hende Passivschicht aufweist. Diese umfasst im Fall der Ultraschallreinigung und Plasmareinigung z.B. auch Spannungsrisse, in denen eine Passivschicht in Folge der speziellen Reinigungsverfahren ausbildet wird.

Der Beschlag weist in einer Ausführungsvariante eine nahtlose Textur aus Rie- fen mit einer Hauptorientierungsrichtung auf, wodurch die Textur dem Beschlag ein hochwertiges Aussehen verleiht. Die Hauptorientierungsrichtung bildet sich aus den Einzelorientierungsrichtungen der Riefen, bzw. dem Verlauf der Riefen auf dem Profil. Die Abweichung der Einzelorientierungsrichtungen der jeweid- gen Riefe von der Hauptorientierungsrichtung der Textur beträgt maximal 10°, vorzugsweise 3".

In einer optisch ansprechenden Ausfuhrungsvariante einer korrosionsfesten metallischen Oberflache eines Beschlags verlaufen ober 50 %, vorzugsweise über 90 %, der Riefen parallel zueinander.

Für eine Gewährung einer einheitlichen Korrosionsbeständigkeit der metallischen Oberfläche des Beschlages wird der Mittenrauhwertes an unterschiedli- chen Stellen des Beschlages gemessen. Die Streuung des Mittenrauhwertes der metallischen Oberfläche ist Indiz für eine verringerte Anzahl an Rillen In der Oberfläche nach dem Büreten gegenüber einer ungebOrsteten Oberfläche.

In einer Ausführungsvariante des Beschlages beträgt der mittlere Glanzgrad in Anlehnung an DIN 87530 der metallischen Oberfläche Ober 150. Dieser Glanzgrad ist bei unbehandelten Beschlägen gleichen Materials nicht zu beobachten. Besonders bevorzugt ist ein mittlerer Glanzgrad der metallischen Oberfläche von über 200. Dieser hohe Glanzgrad belegt optisch die Reinheit der Oberfläche und ist ansprechend für den Endverbraucher.

In einer Ausführungsvariante weist die metallische Oberfläche des Beschlages keine Fremdpartikelkorrosion nach einem 96 Stunden Korrosionstest gemäß DIN EN ISO 9227 auf. Nichtrostender Stahl, der häufig auch als Edelstahl bezeichnet wird, ist eine Eisenlegierung, die neben Eisen eine Reihe weiterer Elemente wie etwa Chrom, Nickel, Molybdän, Kupfer und andere enthalten kann. Wesentlicher Bestandteil der Edelstahllegierungen ist das Element Chrom, das mit einem Massenanteil von etwa 13 % vorliegt, um eine erhöhte Korrosionsbeständigkeit des Stahls si- cherzustellen. Chrom, das in der Legierung vorhanden ist, reagiert dabei an der Oberfläche mit Sauerstoff aus der Umgebung und bildet eine Oxidschicht an der Oberfläche des Werkstoffs. Ab einem Chromgehalt von etwa 13 % der Legierung des betreffenden Werkstücks kann das dabei entstehende Chromoxid zuverlässig eine dichte Schicht an der Oberfläche bilden und schützt somit das Werkstück vor Korrosion. Diese Schutzschicht wird auch als Passivschicht bezeichnet. Eine solche Passivschicht ist in der Regel etwa 10 MoleküDagen dick . und enthält neben dem Chromoxid vor allem Eisenoxid mit einem Massenanteil von 10-55 %. Je geringer der Anteil an Eisenoxid in der Passivschicht ist, desto höher ist die chemische Beständigkeit der Oberfläche. eben der Korrosionsbeständigkeit ist für die Verwendung von Edelstahl häufig auch dessen Temperaturbeständigkeit von Bedeutung, insbesondere bei der Verwendung in Haushaltsgeräten, beispielsweise in Backöfen. Wird Edelstahl an Luft Ober eine kritische Temperatur hinaus erwärmt, beginnt sich die Oberfläche zu verfärben. Diese Verfärbung beginnt in der Regel mit einer gelben Farbe, die bei höheren Temperaturen einen Übergang in braune und blaue Farbtöne aulweisen kann. Ursache für diese Verfärbungen, die auch als Anlassfarben oder thermische Korrosion bezeichnet werden, sind Lichtinterferen- zen an einer Oxidschicht zunehmender Dicke. Die kritische Temperatur, bei der die Verfärbung beginnt, hängt von der jeweiligen Legierung, dem Gefüge und der Oberflächenqualität des Edelstahlwerkstücks ab. Sie liegt häufig im Bereich von etwa 160 bis 180 °C und ist umso höher, je höher die Korrosionsbeständigkeit des Edelstahls Ist. Diese thermisch erzeugten Oxidschichten sind nicht nur unschön, sie weisen auch, verglichen mit den echten Passivschichten, eine erheblich geringere chemische Widerstandsfähigkeit auf. Solche thermisch erzeugten Oxidschichten reduzieren die Korrosionsbeständigkeit des Edelstahls in erheblichem Umfang, indem sie entweder bei höheren Temperaturen bestehende Passivschichten verdrängen oder die Ausbildung echter Passivschichten verhindern.

Die Korrosionsbeständigkeit des Edelstahl-Werkstücks hängt vom Gehalt an Chrom und weiteren Legierungselementen wie etwa Nickel und Molybdän ab. Diese weiteren Legierungselemente werden der Edelstahllegierung zugesetzt, um die Korrosionsbeständigkeit weiter zu verbessern, falls die Zugabe von Chrom allein nicht in der Lage ist, dem Werkstück den gewünschten Grad an Korrosionsbeständigkeit oder andere Merkmale zu verleihen. Der Zusatz dieser weiteren, die Korrosionsbeständigkeit verbessernden Elemente ist jedoch kostenintensiv.

Eine Alternative zur Verwendung dieser hochpreisigen weiteren Elemente besteht in der Ausbildung einer möglichst fehlerfreien und dichten Passivschicht auf der Oberfläche des Edelstahlwerkstücks, die ein möglichst hohes Verhältnis von Chrom zu Eisen in der Passivschicht aufweist Eine solche fehlerfreie und dichte Passivschicht ist ebenfalls In der Lage, die Korrosionsbeständigkeit des Werkstücks deutlich zu erhöhen. Um eine rasche Ausbildung einer solchen fehlerfreien und dichten Passivschicht zu fördern, werden häufig .Passivierunqsverfahren" eingesetzt, das heißt, die Oberflächen der Edelstahlwerkstücke werden mit oxidierenden Medien behandelt Üblich ist dabei eine Behandlung mit verdünnter Salpetersäure, Wasserstoffperoxid oder Phosphorsäure, die häufig nach einem Beizen der Oberfläche durchgeführt wird.

Die in dieser Schrift vorgeschlagenen Reinigungsverfahren, beispielsweise die Plasmareinigung, fördern die Ausbildung einer fehlerarmen, wenn nicht sogar fehlerfreien Passivschicht auf Oberflächen.

Bevorzugte Metalle zur Herstellung des Beschlages sind die Edelstahle 1.4301 und/oder 1.4016.

Der Beschlag weist vorteilhaft Hochglanz auf, so dass ein ansprechender Glitzereffekt als optisches Merkmal der Reinheit und Wertigkeit des Beschlages auftritt. Es ist besonders von Vorteil, wenn der Beschlag eine Auszugsführung ist. Auszugsführungen werden zunehmend in Bereichen der Lebensmittelaufbewahrung (Kühlschrank) und Zubereitung (Ofen) hohen Temperaturwechseln beispielsweise von 100°C in einem Zeitraum von 5-10 min und damit einer hohen Korrosionsbelastung ausgesetzt. Eine korrosionsfeste metallische Oberfläche verlängert dabei die Lebensdauer der Auszugsführung trotz Absetzen von Kondensationstropfen oder anderen Verschmutzungen auf der Oberfläche einer Auszugsführung.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand mehrerer Ausführungsbeispiele mit Be- zug auf o e beigefügten Zeichnungen erläutert. Sie zeigen:

Fig. 1-3 mehrere Ansichten eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Beschlagsbauteils, das als Beschlag in Form einer Auszugsführung ausgebildet ist.

Im Folgenden wird ein beispielhafter Aufbau einer erfindungsgemäßen Auszugsführung näher beschrieben.

Eine Auszugsführung 1 umfasst eine Führungsschiene 2, die an einer Befesti- gungsvorrichtung z.B. in einem Backofen bzw. Dampfgargerät oder einem anderen Haushaltsgeräte- oder Möbelkorpus festtegbar ist. An der Führungsschiene 2 ist eine Mittelschiene 3 über Wälzkörper 6 verfahrbar gelagert. Die Mittelschiene 3 dient zur Lagerung einer Laufschiene 4. Zur Lagerung der Schienen 2, 3 und 4 sind an der Führungsschiene 2 und der Laufschiene 4 jeweils mindestens zwei » im Ausfuhrungsbeispiel drei Laufbahnen 9 für Wälzkörper 6 ausgebildet. Die Wälzkörper 6 sind an einem Wälzkörperkäfig 7 als Einheit gehalten. Femer sind an der Mfttelschiene 3 insgesamt mindestens vier Laufbahnen, im Ausführungs- beispiel sechs Laufbahnen 8 für Wälzkörper 6 ausgebildet, wobei jeweils mindestens zwei Laufbahnen 8 der Führungsschiene 2 und mindestens zwei Laufbahnen 8 der Laufschiene 4 zugeordnet sind.

Zur Befestigung der Auszugsführung 1 im Innenraum des Backofens bzw.

Dampfgargeräts sind zwei Klammem 5 an der Führungsschiene 2 festgelegt. Auch andere Befestigungsmittel bzw. Befestigungsstellen können an der Führungsschiene 2 vorgesehen sein. Die Lagerung von Auszugselementen, beispielsweise eines Gargutträgers, ist zwischen dem Stopfen 10 und einem Haltebolzen 11 vorgesehen.

In den Fig. 1 bis 3 ist ein Überauszug mit drei Schienen 2, 3, und 4 gezeigt Eine Ausführung mit mindesten drei Schienen als Vollauszug ist ebenfalls denkbar. Es ist auch möglich, die Auszugsführung als Teilauszug mit nur zwei Schienen (ohne die Mittelschiene 3) oder mit mehr als drei Schienen auszubilden.

In einer ersten Ausfuhrungsvariante weisen die Schienen der Auszugsführung 1, hier die Führungsschiene 2 und die Laufschiene 4 und optional die Mfttelschiene 3, eine gebürstete Oberfläche auf. Diese gebürstete Oberfläche verläuft zumindest über die gesamte Außenfläche der jeweiligen Schiene 2-4, also der Fläche, welche für den Endnutzer bei einer Auszugsführung 1 im eingebauten Zustand sichtbar ist. Die Textur der Oberfläche weist eine Hauptorientierungsrichtung in Längs* bzw. Auszugsrichtung auf und besteht aus einer Vielzahl von Riefen mit geringer Eindringtiefe in die Oberfläche, welche über Einzelorientierungsrichtungen verfügen. Der Mittelwert der Einzelorientierungsrichtungen bzw. der Rich- tungsvektoren der Riefen gibt die Hauptorientierungsrichtung der Textur vor. Die Auszugsführung ist mattglänzend.

In einer zweiten alternativen Ausführungsvariante weisen die Außenflächen der Auszugsführung 1 eine hochglänzende Oberfläche auf. Dieser wird durch ein Behandeln mit Ultraschall erreicht. Der mittlere Glanzgrad der metallischen Oberfläche beträgt bei einer 60°-Geornetrie über 150, vorzugsweise über 200 und wird in Anlehnung an die DIN 67530 mit einem Messgerät REFO 60 der Firma Hach-Lange durchgeführt.

Die nachfolgende Tabelle beschreibt das durch die Ultraschallreinigung der zu beschichtenden Oberfläche des Beschlages verbesserte Glanzverhalten des Beschlages.

Der in der Tabelle wiedergegebene Mittelwert entspricht dem mittleren Glanz- grad der Oberflächen vor und nach einer Reinigung mittels Ultraschall.

Die Messung des Glanzgrades bzw. Glanzheitsgrades erfolgte mit einem REFO 60 portables 60°-Winkel Reflektormeter, wobei die gemessenen Glanzeinheiten nach DIN 67530 angegeben werden.

In einer bevorzugten Ausführungsvariante der Erfindung weist eine metallische Oberfläche nach dem Schritt der Ultraschallreinigung einen Glanzheitsgrad von mindestens 120, vorzugsweise zumindest 140, besonders bevorzugt zumindest 190 auf.

Alternative hierzu ist ein Beschlag, welcher durch eine Kombination aus einem Bürsten und einer Ultraschallreinigung bearbeitet ist.

In einem Wischtest weist ein Tuch nach einem Bürsten und/oder einem Behan- dein mit Ultraschall und einem anschließenden 96-stündigen Salzsprühtest keine wahrnehmbaren metallischen Verschmutzungen auf.

Besonders bevorzugt zur Herstellung des Beschlages sind die Edelstahle, vorzugsweise mit den Werkstoffnummern 1.4301 und oder 1.4016.

Edelstahle sind mit einer schätzenden Passivschicht mit nur ca. 1-20 nm Dicke umgeben, die sich bei Schädigung auch z.T. selbst regenerieren kann. Diese Schicht ist meist dünner als die Wellenlänge des sichtbaren Lichts, so dass sie mit herkömmlichen Mikroskopen nicht wahrnehmbar ist. Die Ausbildung, Schädigung und Regeneration der Passivschicht hängt vom Korrosionsmedium, vom Metall und vom Design ab. Das Design wird von der Oberflächenrauheit, der Art des Fügens, konstruktiv bedingten Spalten und der Gesamtkonstruktion bestimmt. Der Einfluss des Korrosionsmediums wird von der Konzentration z.B. an korrosionsfördemden Mitteln, wie Chloridionen, der Temperatur und der Strömungsgeschwindigkeit des Korrosionsmittels bestimmt. Bei der Abweichung von Parametern, wie beispielsweise der örtlichen Sauerstoffkonzentration, dem Um- fang möglicher Keime auf der Oberfläche und dem Erreichen eines kritischen Temperaturbereichs kann eine Korrosion auf Edelstahlen erfolgen. Auch in Folge der Formgebung kann es ggf. zu einer Schädigung der Passivschicht durch Spannungsrisse und zu einem Korrodieren der Oberfläche kommen, wie beispielsweise nach der Formgebung eines Profils zur Herstellung einer Schiene für eine Auszugsführung

Durch Bürsten werden die Spannungsrisse, welche im Umformprozess z.B. eines metallischen Bandes zu einem Schienenprofil entstehen, beseitigt. Das Bürsten erfolgt in einer Bürstmaschine. In einer Bürstmaschine sind eine oder mehrere Bürststationen angeordnet, wobei pro Bürststation vorzugsweise drei Bürsten verwendet werden.

Dabei wird beispielsweise ein Beschlag in Form eines U-ProfHs in Vorschubrichtung durch die Bürststation geführt. In einer bevorzugten Bürstenanordnung der Bürststation stehen sich zwei Bürsten gegenüber und erlauben die Oberflächenbearbeitung von gegenüberliegenden seitlichen Außenflächen des Profils. Dabei führen die Bürsten ggf. eine erste Linearbewegung in Richtung des Profils aus. Eine dritte Bürste zur Bearbeitung einer oberen Seite des Profils ist senkrecht zu den zuvor beschriebenen beiden Bürsten angeordnet und führt eine zweite Linearbewegung senkrecht zur Vorschubrichtung aus. Die Bürsten sind auf einem gemeinsamen Linearschntten angeordnet, welcher über einen definierten Verfahrweg verfügt.

Zusätzlich zur Messung der Mittenrauhwertes Ra kann auch eine Ermittlung der gemittelten Rauhtiefe Rz und der maximalen Rauhtiefe Rmax erfolgen, um nähere Angaben zur Rauheit der Oberfläche zu erhalten. Im Folgenden sind Metallbleche aus Edelstahl, welche einem Bürsten unterzogen wurden und ein ungebürstetes Metallblech aus Edelstahl gegenübergestellt Dabei wurden die maximale Rauhtiefe Rmax und die gemrttelte Rauhtiefe Rz für das gebürstete Metallblech und das ungebürstete Metallblech ermittelt.

Die Bürstenanordnung der Bürststation verfügt über Bürsten, welche mit spezi- eilen Schleifborsten besetzt sind. Als Schleifborsten werden schteifmttteldurch- setzte Borsten als Besatzmaterial für Bürsten für die Fertigbearbeitung bezeichnet. Dabei kann das Borstenmaterial beispielsweise aus Polyamiden bestehen. Als Schleifmittet wird vorzugsweise Siliciumcarfoid, Aluminiumoxid, Chromoxid, Diamant und/oder Zirkon verwendet. Der Schleifeffekt ergibt sich durch die harten und scharfen Spitzen des Schleifmaterials, das im Bürstenmaterial (z.B. Nylon) eingeschlossen ist. Bei der Bearbeitung von Werkstücken wird durch den Verschleiß des Bürstenmaterials Immer eine bestimmte Menge des Schleifmittels freigegeben. Die Parameter 80, 120, 240 und 2000 entsprechen daher der Körnung der Schteifborsten, des jeweiligen Bürstenbesatzes mit weicher die Oberfläche eines Beschlages durch abrasives Behandeln aufgerauht wurde. Die Bezeichnung„Serie" kennzeichnet die Oberflächenrauhigkeit eines unbehandelten Beschlages. Die Bezeichnung„Ultraschall" gibt die Messwerte der maximale Rauhtiefe und die gemittelte Rauhtiefe als Parameter der Oberflächenrauhigkeit einer mit Ultraschall gereinigten Oberfläche eines Beschlages wieder.

Die Messung wurden Im Fall der 120er Körnung, der Serie und den Ultraschall- Messwerten an jeweils drei Beschlägen durchgeführt, wobei an jeder der drei verschiedenen Beschläge eine Dreifachmessung vorgenommen wurden. Pro Messwert wurden also insgesamt neun Messungen durchgeführt.

Im Fall der 80er, 240er und 2000er Körnung wurden insgesamt sechs Messungen an ein und demselben Beschlag durchgeführt Die Messwerte in der nach- folgenden Tabelle wurden unter Verwendung von Edelstahl der Legierung 1.4301 (WNr. 1.4301 (X5CrNi18-10), AISI 304 (V2A)) gemessen.

Die Messwerte in der nachfolgenden Tabelle wurden unter Verwendung von Edelstahl der Legierung 1.4016 (WNr. 1.4016 (X6Cr17), AISI 430) gemessen.

Anhand der Messwerte kann man erkennen, dass eine Aufrauhung der Oberfläche in Folge des Bürstens erfolgt ist

In einer bevorzugten Ausführungsvariante der Erfindung ist die gemittete Rauhtiefe Rz des Beschlages nach dem Bürsten der Oberfläche größer als 1,85 μm; vorzugsweise größer als 2,0 μm, besonders bevorzugt größer als 2,7 μm.

Der Mittelwert der gemittelten Rauhtiefe Rz der gebürsteten Oberfläche des Beschlages aus zumindest sechs Messungen beträgt vorzugsweise 3,0-4,0 [im.

Der Mittelwert der maximalen Rauhtiefe Rmax der gebürsteten Oberfläche des Beschlages aus zumindest sechs Messungen ist vorzugsweise größer als 3,3 μm, vorzugsweise größer als 3,5 μm. Besonders bevorzugt beträgt der Mittelwert der maximalen Rauhtiefe Rmax aus zumindest sechs Messungen 3,8-5,2 μm.

Trotz der gegenüber der Oberfläche eines ungebürsteten Beschlages erhöhten Messwerte der gemittelten Rauhtiefe und der maximalen Rauhtiefe, beträgt der Mittenrauhwert vorzugsweise zwischen 0,43-0,49 μm. Dies lässt bei gteichzettig erhöhter Rauhtiefe auf eine gleichmäßig aufgerauhte Oberfläche schließen.

In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist die Oberfläche nach dem Bürsten daher eine Mittenrauhwert Ra von weniger als 2 um, vorzugsweise weniger als 0,8 μm, besonders bevorzugt weniger als 0,5 μητ auf.

Die Auszugsführung 1 oder die jeweiligen Schienen 2-4 werden bei der Ultraschallreinigung durch ein flüssiges Medium gereinigt, in welches durch einen Ultraschallgenerator mittels einer Sonotrode Ultraschaltwellen eingeleitet werden. Die Reinigung durch Ultraschall beruht im vorliegenden Fall auf dem Wirkungsprinzip der Kavitation, also der Bildung und Auflösung von Hohlräumen im flüssigen Medium durch Druckschwankungen. Bei Auftreffen einer Unterdruckwelle auf eine Verunreinigung bilden sich Luftblaschen aus Dampf, in welchen der statische Druck bei Auftreffen einer darauf folgenden Hochdruck- welle expandiert und es dadurch zum Ablösen von Verschmutzungen von der Oberfläche kommt Zur Verstärkung des Reinigungseffekts der Uftraschallbäder können spezielle Lösungsmittelsäuren oder Laugen dem flüssigen Medium zugesetzt werden.

Ein Beschlag mit korrosionsfester metallischer Oberfläche ist durch Behandeln mit Plasma herstellbar. Dabei wird Plasma durch Ionisation von Sauerstoff bei Raumtemperatur unter Vakuum (Niederdruckplasma), Umgebungsdruck (Atmosphärisches Plasma) oder Überdruck (Hockdruckplasma) erzeugt. Die reak- tionsfreudigen Sauerstoffionen verbrennen organische Verunreinigungen kalt zu Kohlenstoffdioxid ohne zusätzliche Wärmebelastung der Auszugsführung. Somit ist das Verfahren sehr umweltfreundlich, da zum Reinigen lediglich Sauerstoff eingesetzt wird und als Reaktionsprodukt überwiegend ungiftiges Kohlenstoffdioxid (C02) und Wasser (H20) entsteht. Zudem kann die Vakuum- technik des Plasmareinigungsverfahrens für ein anschließendes Plasmabe- schichtungsverrahren der Auszugsführung genutzt werden, was eine Reduzierung des apparativen Aufwands ermöglicht.

Auf die korrosionsfeste metallische Oberfläche des Beschlags wird in einer vor- teilhaften Ausgestaltung eine Beschichtung, beispielsweise in einem Sol-Gel- Verfahren autgebracht.

Messmethoden und Definitionen Rauheit Ra

Die im Zusammenhang mit dieser Erfindung angegebene Oberflächenrauheit bezieht sich auf den Mlttenrauhwert Ra [μm] nach DIN 4768. Der Mittenrauh- wert Ra ist der arithmetische Mittelwert der absoluten Betrage der Abstände y des Rauhertsprofils von der mittleren Linie innerhalb einer Messstrecke. Die Rauheitsmessung erfolgt mit elektrischen Tastschnittgeräten nach DIN 4772. Für die Messung des Mittenrauhwertes Ra sind die Messbedingungen nach DIN 4768 T1 festgelegt. Als Einzelrauhtiefe Zi wird der Abstand zweier Parallelen zu einer mittleren Linie bezeichnet, die innerhalb einer Einzelmessstrecke das gemessene Istprofil am höchsten und am tiefsten Punkt berühren.

Die gemittelte Rauhtiefe Rz [ μm] ist das arithmetische Mittel aus den Einzelrauh.- tiefen Zi von fünf äquidistanten aneinandergrenzenden Einzelmessstrecken.

Die maximafe Rauhtiefe Rmax [ μm] ist der größte Wert von fünf Einzelrauhtiefen Zi bis Zs. Salzsprühtest

Durch einen 96 h Salzsprühtest, gemäß DIN EN ISO 9227, wurde eine verbesserte Korrosionsbeständigkeit, Insbesondere eine Flächenkorrosionsbeständigkeit, gegenüber unbehandelten Profilen nachgewiesen. Dabei erfolgte eine Begutachtung nach 16 h, 24 h, 72 h und 96 h.

Korrosionsüberwachung und Verschmutzungsgrad

Der Verschmutzungsgrad, ein weiteres Kriterium für die Qualität der Reinigung und damit auch der Korrosionsfestigkeit und kann im Anschluss an den Satzsprühtest durch einen Wischtest bestimmt werden. Dabei wird ein weißes Tuch über die Profiloberfläche gerieben und der Grad der Verschmutzung visuell bestimmt

Optional oder zusätzlich erfolgt eine Überprüfung mittels elektrochemische Messapparaturen durch Detektion des elektrochemischen Rauschens. Bei der Korrosi- on stehen sich Auflösungsprozesse und Schichtbildungsprozesse der Passivschicht gegenüber. Folglich ist die Passivschicht keine Deckschicht mit konstanter Dicke, sondern unterliegt einem dynamischen Gleichgewicht. Sofern sich anschließend ein flüssiges Medium auf eine Metalloberftäche absetzt, gehen Metall- ionen in Lösung. Der zurückbleibende Elektronenüberschuss und die Potentialänderung ist detektierban Korrosion bildet sich stets in energetisch bevorzugten Bereichen, z.B. örtlichen Verunreinigungen oder Fehler in der Schicht (Kratzer oder bei der Verarbeitung eingepresste Fremdkörper). Diese örtlich begrenzten Bereiche stehen meist nur kurzzeitig zur Verfügung, so dass sich die Passivschicht nachbilden kann. In einigen Fällen allerdings kommt es zur Spaltkorrosion oder fortschreitender Lochkorrosion. Die Keime und Korrosionsbereiche werden aufgrund der Potentialänderungen als schwankendes Signalabfolge, dem sogenannten elektrochemischen Rauschen, wahrgenommen. Ursache des elektro- chemischen Rauschens an passiven Metallen sind dabei die Aktivierungs- und Repassivierungsprozesse der Passivschicht bzw. die dadurch hervorgerufenen Schwankungen der Ladung an der Phasengrenzfläche Metall-(Passivschicht) / Elektrolyt Je nach Versuchsaufbaü lassen sich diese Ladungsschwankungen als Strom- oder Potentialrauschen messen. Dieses Verfahren kann jedoch im vorlie- genden Fall auch zur Qualitätskontrolle der Oberflächenbeschaffenheit des Beschlages nach dem Bürsten, Behandeln mit Ultraschall und/oder Behandeln mit Plasma eingesetzt werden um die Qualität der Reinigung und das Vorliegen einer keimfreien Passivschicht zu gewährleisten. Eine Schädigung der Oberfläche, wie dies bei anderen Kontrollverfahren notwendig Ist, muss im vorliegenden Fall nicht erfolgen. Zudem können kleinste, optisch kaum wahrnehmbare Keimstellen de- tektiert werden und zur Verringerung der Anzahl dieser Keimstellen das entsprechende Reinigungsverfahren optimiert werden. Auch das Auftreten einer erhöhten Konzentration an Verbindungen mit Chloridionen auf der Oberfläche, beispielsweise durch SaEzwasserspritzer und dergleichen sind auf diese Weise detektierbar.

Glanzgrad

Ein mittlerer Glanzgrad gibt an, in welchem Umfang Licht beim Auftreffen auf den Beschlag reflektiert wird. Der Glanzgrad wird bei metallischen Oberflächen in Hochglanz, Mittelglanz und Mattglanz unterteilt und ist in Anlehnung an die DIN 67530 definiert. Der Glanzgrad wird für unterschiedliche Geometrien gemessen (20°, 60°, 85°-Geometrie). Die Bestimmung des Glanzgrades ist gemäß DIN 67530 ein genormtes Messverfahren. Die Messungen wurden in Anlehnung an die DIN 67530 durchgeführt.