Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
FLANGING HAND TOOL
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2008/068314
Kind Code:
A3
Abstract:
The invention relates to a hand tool for flanging a component, comprising: a) a rack (1, 2), b) a flanging roll (4) having a running surface (4a), the roll being rotatably arranged about a rotational axis (R), c) a counter pressure device (5), arranged opposite from the rack (1, 2) facing the running surface (4a), in order to absorb a force exerted by the flanging roll (4) on the component (B1), d) and a handle (3; 3, 16) connected to the rack (1, 2) for guiding the hand tool during flanging.

More Like This:
JP3549018Bend type
JPH0663665DEVICE FOR HEMMING
WO/2011/135619MACHINING DEVICE
Inventors:
MERZ KLAUS (DE)
QUELL EWALD (DE)
Application Number:
PCT/EP2007/063452
Publication Date:
July 24, 2008
Filing Date:
December 06, 2007
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
EDAG GMBH & CO KGAA (DE)
MERZ KLAUS (DE)
QUELL EWALD (DE)
International Classes:
B21D39/02; B21D19/04
Domestic Patent References:
WO1983002077A11983-06-23
Foreign References:
US4472867A1984-09-25
US3680346A1972-08-01
US6609406B12003-08-26
EP1420908B12006-06-07
Attorney, Agent or Firm:
SCHWABE, H.-G. et al. (München, DE)
Download PDF:
Claims:

Anwaltsakte: 56 433 XI

EDAG Engineering + Design AG

Ansprüche

1. Handgerät zum Bördeln eines Bauteils, umfassend: a) ein Gestell (1, 2), b) eine an dem Gestell (1, 2) um eine Drehachse (R) drehbar angeordnete

Bördelrolle (4) mit einer Lauffläche (4a), c) eine Gegendruckeinrichtung (5), die der Lauffläche (4a) zugewandt gegenüberliegend an dem Gestell (1, 2) angeordnet ist, um eine von der

Bördelrolle (4) auf das Bauteil (Bi) ausgeübte Kraft aufzunehmen, d) und einen mit dem Gestell (1, 2) verbundenen Handgriff (3; 3, 16) zum Führen des Handgeräts beim Bördeln.

2. Handgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Gegendruckeinrichtung (5) ein Gleitkissen bildet, das bei dem Bördeln über das Bauteil (Bi) oder einen gegen das Bauteil (Bi) gepressten Bauteilschutz gleitet.

3. Handgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gegendruckeinrichtung (5) eben oder ballig in Richtung auf die Bördelrolle (4) vorgewölbt ist.

4. Handgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gegendruckeinrichtung (5) in zwei Dimensionen ballig in Richtung auf die Bördelrolle (4) vorgewölbt ist.

5. Handgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gegendruckeinrichtung (5) ein Gleitkissen bildet und der Lauffläche (4a) gegenüberliegend eine Gegendruckfläche (5 a) aufweist, die Lauffläche (4a) und die

Gegendruckfläche (5 a) bei dem Bördeln für das Bauteil (Bi) einen engsten Spalt bilden und wenigstens eines der folgenden Merkmale erfüllt ist: die Gegendruckfläche (5 a) ist in einer Ebene, die die Drehachse (R) der Bördelrolle (4) und wenigstens einen Kontaktpunkt der Bördelrolle (4) und des Bauteils (Bi) enthält, in Richtung auf die Bördelrolle (4) ballig vorgewölbt; die Gegendruckfläche (5a) ist in einer Ebene, die bei dem Bördeln parallel zu der momentanen Richtung der Vorwärtsbewegung der Bördelrolle (4) weist, in Richtung auf die Bördelrolle (4) ballig vorgewölbt.

6. Handgerät nach einem der drei vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Krümmungsradius, mit dem sich die Gegendruckeinrichtung (5) ballig in Richtung auf die Bördelrolle (4) vorwölbt, überall wenigstens doppelt so groß wie ein Radius der Lauffläche (4a) der Bördelrolle (4) ist.

7. Handgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bördelrolle (4) um die Drehachse (R) motorisch oder mittels eines Handhebels, Handrads oder Drehknopfs (20) drehantreibbar ist.

8. Handgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bördelrolle (4) über den Handgriff (3) um die Drehachse (R) drehantreibbar ist.

9. Handgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Handgriff (3) einen Hohlraum aufweist und eine Antriebswelle (6) für die Bördelrolle (4) sich in den Hohlraum, vorzugsweise durch den Hohlraum erstreckt.

10. Handgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Handgerät einen Anschluss (8) für eine lösbare Verbindung mit einem externen Gegenanschluss für die Einleitung von extern erzeugter Antriebsenergie für den Drehantrieb der Bördelrolle (4) aufweist, vorzugsweise für die Einleitung eines Drehmoments.

11. Handgerät nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschluss (8) einen Stecker oder eine Buchse für eine verdrehgesicherte Steckverbindung mit dem Gegenanschluss bildet, wobei der Anschluss (8) vorzugsweise als Ein- oder Mehrflach geformt ist.

12. Handgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Handgriff (3; 3, 16) einen mit einer Hand oder beiden Händen umgreifbaren stabförmigen Abschnitt aufweist, der vorzugsweise koaxial zu der Drehachse (R) der Bördelrolle (4) angeordnet ist.

13. Handgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lauffläche (4a) strukturiert ist.

14. Handgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich ein Durchmesser der Lauffläche (4a) in eine Achsrichtung der Bördelrolle (4) vergrößert, um eine Rollwegdifferenz, die sich über die axiale Breite der Lauffläche (4a) ergibt, wenn die Bördelrolle (4) in Längsrichtung einer gekrümmten Bördelkante des Bauteils (Bi) abrollt, zumindest teilweise auszugleichen.

15. Handgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lauffläche (4a) und eine Gegendruckfläche (5a) der Gegendruckeinrichtung (5) in einem die Drehachse (R) der Bördelrolle (4) enthaltenden Längsschnitt einen Spalt mit zumindest im Wesentlichen parallelen Spaltwänden bilden.

16. Handgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Abstand zwischen der Lauffläche (4a) und einer Gegendruckfläche (5a) der Gegendruckeinrichtung (5) verstellbar ist.

17. Handgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eines aus Bördelrolle (4) und Gegendruckeinrichtung (5) auf das andere in eine

Arbeitsposition für das Bördeln zustellbar und von dem anderen in eine Ruheposition abstellbar ist, vorzugsweise schwenkbar oder translatorisch linear geführt.

18. Handgerät nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass eine Stelleinrichtung (10-13) nur für das Zu- und Abstellen vorgesehen ist.

19. Handgerät nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass eine Stelleinrichtung (17) vorgesehen ist, vorzugsweise eine Linearführung, mittels der gleichzeitig mit dem Zu- und Abstellen eine Spaltweite zwischen der Lauffläche (4a) und einer Gegendruckfläche (5a) der Gegendruckeinrichtung (5) eingestellt wird.

20. Handgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Federeinrichtung vorgesehen ist, um die Bördelrolle (4) und die Gegendruckeinrichtung (5) bei dem Bördeln elastisch gegen das Bauteil (Bi) zu spannen, wobei vorzugsweise die Gegendruckeinrichtung (5) über die Federeinrichtung, vorzugsweise wenigstens eine Tellerfeder, an dem Gestell (1, 2) abgestützt ist.

21. Handgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es einen weiteren Handgriff (16) umfasst und die Handgriffe (3, 16) relativ zueinander so angeordnet sind, vorzugsweise gabelförmig zueinander weisen, dass eine Bedienperson sie gleichzeitig mit jeweils einer Hand greifen kann.

22. Handgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gegendruckeinrichtung (5) ein Gleitkissen bildet und an wenigstens einer Seite der Gegendruckeinrichtung (5) eine Markierung (22) vorgesehen ist, an der die Position der Gegendruckeinrichtung (5) relativ zu einem Rand des Bauteils (Bi) optisch erkannt werden kann.

23. Handgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es für die Reparatur eines Bauteils (Bi) eines Kraftfahrzeugs verwendet wird, wobei das Bauteil (Bi) am Kraftfahrzeug angeordnet ist oder für die Reparatur ausgebaut wurde.

24. Verfahren zur Reparatur eines Bauteils an einem oder für ein Kraftfahrzeug, bei dem ein Außenblech (Bi) und ein Innenteil (B 2 ), die relativ zueinander so angeordnet sind,

dass das Innenteil (B 2 ) in eine längs eines bogenförmigen Randstreifens des Außenblechs (Bi) vom Außenblech (Bi) gebildete Falztasche hinein ragt, und der Randstreifen des Außenblechs (Bi) mittels des Handgeräts nach einem der vorhergehenden Ansprüche umgelegt und dadurch eine Falzverbindung des Außenblechs (Bi) mit dem Innenteil (B 2 ) hergestellt wird, indem das Handgerät längs des Randstreifens vorwärts bewegt und bei der Bewegung per Hand zumindest geführt wird.

25. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass das Handgerät für die Vorwärtsbewegung per Hand oder mittels eines von außen eingeleiteten Drehmoments angetrieben wird.

Description:

Anwaltsakte: 56 433 XI

EDAG Engineering + Design AG

Bördelhandgerät

Die Erfindung betrifft ein Bördelwerkzeug für Handbetrieb, das im Folgenden als Bördelhandgerät oder einfach als Handgerät bezeichnet wird. Das Handgerät eignet sich insbesondere für Reparaturarbeiten an Fahrzeugbauteilen, vorzugsweise Karosserieteilen von Automobilen.

In der Fahrzeugfertigung werden Blechteile gebördelt, um zwei oder gegebenenfalls auch mehr Bauteile mittels einer Falzverbindung miteinander zu verbinden. In der Serienfertigung werden an Roboterarmen befestigte Bördelwerkzeuge beispielsweise zum Rollfalzen von Fahrzeugradhäusern oder Schiebedächern verwendet. Bördelwerkzeuge und Bördelverfahren dieser Art werden beispielsweise in der EP 1 420 908 Bl, der EP 1 640 080 A2 und der EP 1 685 915 Al beschrieben. Die bekannten Werkzeuge sind zwar für die hochautomatisierte Serienfertigung bestens geeignet, für Reparaturarbeiten in Reparaturwerkstätten sind sie jedoch zu komplex, zu schwer und nicht zuletzt auch zu teuer.

Es ist eine Aufgabe der Erfindung, ein für den Handbetrieb geeignetes, mobiles und preiswertes Bördelwerkzeug zu schaffen, insbesondere für den Reparaturbetrieb oder die Fertigung von Prototypen oder Einzelstücken allgemein.

Gegenstand der Erfindung ist ein Bördelhandgerät mit einer Bördelrolle, einer Gegendruckeinrichtung für die Bördelrolle und einem Handgriff zum Handhaben des Handgeräts, beispielsweise einfach nur zum Tragen des Handgeräts, insbesondere aber zum Führen während einer Bördelarbeit. Des Weiteren umfasst das Handgerät ein Gestell, das die genannten Komponenten in einer für die Handhabung geeigneten geometrischen Anordnung miteinander verbindet. Die Bördelrolle ist mit dem Gestell um eine Drehachse drehbar verbunden. Sie ist an dem Gestell vorzugsweise ortsfest angeordnet oder relativ zu dem

Gestell in unterschiedlichen Positionen fixierbar. Die Bördelrolle weist an ihrem äußeren Umfang eine Lauffläche auf, mit der sie bei dem Bördeln auf einem streifenförmigen Abschnitt des Bauteils abrollt, vorzugsweise einem Randstreifen des Bauteils, und den streifenförmigen Abschnitt dadurch umlegt. Die Bördelrolle ist vorzugsweise eine Fertigbördelrolle zum vollständigen Umlegen des streifenförmigen Abschnitts. Die Gegendruckeinrichtung ist an dem Gestell so angeordnet, vorzugsweise ebenfalls ortsfest oder in unterschiedlichen Verstellpositionen fixierbar, dass sie die von der Bördelrolle bei dem Bördeln auf das Bauteil ausgeübte Kraft aufnimmt. Entsprechend ist die Gegendruckeinrichtung an dem Gestell so angeordnet, dass sie eine der Lauffläche der Bördelrolle zugewandt gegenüberliegende Gegendruckfläche bildet. Die Laufrolle und die Gegendruckfläche stehen sich in einer beim Bördeln zur Laufrichtung orthogonalen Ebene über einen für den streifenförmigen Bauteilabschnitt engsten Spalt gegenüber. Der Handgriff kann mit dem Gestell oder bei mehrteiligem Gestell mit einem Gestellteil in einem Stück geformt sein. Vorzugsweise wird der Handgriff separat geformt und ist mit dem Gestell oder einem Gestellteil unbeweglich oder verstellbar und in unterschiedlichen Stellungen fixierbar verbunden. Der Handgriff ist relativ zu der Bördelrolle und dem Gegendruckelement so angeordnet, dass eine Person das Gerät mit der Hand haltend, vorzugsweise mit nur einer Hand haltend, an einem Startpunkt für das Bördeln an das Bauteil ansetzen und längs einer Bördelkante führen kann, wobei das Handgerät sich bei dem Abfahren der Bördelkante vorteilhafterweise selbst bis zu einem gewissen Grad entlang der Bördelkante führt und dadurch die Bedienperson unterstützt.

Die Erfindung schafft im Ergebnis ein Bördelhandgerät für manuell durchzuführende Bördelarbeiten, das für den mobilen Einsatz in Reparaturwerkstätten geeignet ist. Die Abmessungen und das Gewicht des Handgeräts sind derart, dass eine Person das Handgerät bequem und sicher bei der Arbeit handhaben kann. Das Gewicht beträgt entsprechend nur wenige Kilogramm, vorzugsweise weniger als 10 Kilogramm. Die Abmessungen betragen in allen drei Dimensionen vorzugsweise höchstens 50 cm, beispielsweise je zwischen 20 und 50 cm, bevorzugter je zwischen 25 und 40 cm, gemessen jeweils über alles. Das Handgerät kann mit einer Hand, gegebenenfalls mit beiden Händen, durch die zwischen der Bördelrolle und der Gegendruckeinrichtung vom Falzbereich des Bauteils vermittelte Klemmkraft unterstützt von einer Person bequem bedient werden, ohne dass es einer zusätzlichen Unterstützung und

entsprechend zusätzlicher Abstützmittel oder Führungsmittel bedarf. Entsprechend wird für die Arbeit mit dem Handgerät auch keine Fläche am zu bearbeitenden Bauteil zusätzlich zu dem umzulegenden streifenförmigen Abschnitt benötigt.

Die Gegendruckeinrichtung ist in bevorzugten Ausführungen ein Gleitkissen, das bei dem Bördeln über das Bauteil oder einen gegen das Bauteil gepressten Bauteilsschutz gleitet, während die Bördelrolle auf der gegenüberliegenden Seite in Längsrichtung der Bördelkante abrollt. Grundsätzlich kann die Gegendruckeinrichtung aber auch eine Gegendruckrolle sein, die bei dem Bördeln auf dem Bauteil oder gegebenenfalls dem Bauteilschutz abrollt. Das Gleitkissen kann mehrteilig sein, in bevorzugten einfachen Ausführungen ist es einstückig als Gleitstück gebildet.

Vorzugsweise bildet ein Kunststoffmaterial mit guten Gleiteigenschaften die zugewandte Gegendruckfläche der Gegendruckeinrichtung. Die Gegendruckeinrichtung kann beispielsweise aus Metall gefertigt und mit dem Kunststoff an der Gegendruckfläche beschichtet sein. Vorzugsweise besteht die Gegendruckeinrichtung aus dem Kunststoffmaterial. Der Kunststoff ist vorteilhafterweise gleitmodifiziert. Zweckmäßigerweise wird ein druckfester Kunststoff verwendet. Geeignete Kunststoffmaterialen sind insbesondere Teflon oder Polyamide. Grundsätzlich kann die Gegendruckeinrichtung jedoch auch einschließlich der Gegendruckfläche aus einem metallischen Werkstoff gefertigt sein, der in den bevorzugten Ausführungen der Gegendruckeinrichtung als Gleitkissen jedoch gute Gleiteigenschaften aufweisen sollte.

Die Bördelrolle kann aus einem metallischen Werkstoff gefertigt sein. Um ein möglichst gleitfreies Abrollen zu gewährleisten, ist es vorteilhaft, wenn die Lauffläche strukturiert, beispielsweise gerändelt oder geriffelt ist. Die Lauffläche ist im Längsschnitt der Bördelrolle gesehen vorzugsweise gerade. Sollte sie gekrümmt sein, dann ist sie vorzugsweise ballig in Richtung auf die Gegendruckfläche vorgewölbt.

Die Gegendruckeinrichtung bzw. die Gegendruckfläche ist in bevorzugten Ausführungen in Richtung auf die Bördelrolle ballig vorgewölbt. In einer ersten Ausführung ist die Gegendruckeinrichtung in einer Ebene, die die Drehachse der Bördelrolle und einen

Kontaktpunkt oder eine Kontaktlinie der Bördelrolle und des Bauteils enthält, in Richtung auf die Bördelrolle ballig vorgewölbt. In einer zweiten Ausführung ist sie in einer Ebene, die sich parallel zur momentanen Richtung der Vorwärtsbewegung der Bördelrolle und orthogonal zu deren Drehachse erstreckt, in Richtung auf die Bördelrolle ballig vorgewölbt. Noch bevorzugter ist die Gegendruckfläche in Bezug auf zwei zueinander senkrechte Achsen ballig in Richtung auf die Bördelrolle vorgewölbt, d. h. eine Balligkeit besteht in einer Ebene, die die Drehachse der Bördelrolle enthält, und in einer dazu senkrechten Ebene. Der Krümmungsradius der Gegendruckfläche kann in der einen oder bevorzugter in den zwei Dimensionen in jedem Punkt der Gegendruckfläche gleich sein, so dass eine kreiszylindrische oder sphärische Gegendruckfläche erhalten wird. Der Krümmungsradius kann in der einen oder den zwei Dimensionen alternativ aber auch variieren. Falls der Krümmungsradius in der einen oder in den zwei Dimensionen über die Gegendruckfläche variiert, ist die Variation kontinuierlich mit weichen übergängen, um keine markanten Druckstellen zu erzeugen. Der Krümmungsradius ist in der einen oder in den zwei Dimensionen zweckmäßigerweise überall größer, vorzugsweise wenigstens doppelt so groß wie oder deutlich größer als ein Radius der Lauffläche der Bördelrolle, vorzugsweise ist er wenigstens zehnmal so groß wie ein konstanter Radius oder der größte Radius der Lauffläche, falls der Radius der Lauffläche wie bevorzugt variiert.

Für das Bördeln von Bauteilen, die in ihrem zu bördelnden Bauteilstreifen weich mit großem Krümmungsradius gewölbt oder eben sind, kann die Gegendruckfläche in einer einfachen und deshalb ebenfalls bevorzugten Ausführung eben sein, insbesondere wenn der zu bördelnde Bauteilstreifen in Bezug auf die Gegendruckeinrichtung konvex, d. h. in Richtung auf die Gegendruckeinrichtung vorgewölbt ist. Weist das Bauteil im Verlauf des zu bördelnden Streifens einen abrupten, d. h. stark gekrümmten, gegebenenfalls kantenartigen übergang auf, wie dies beispielsweise bei Fahrzeugtüren des öfteren vorkommt, wird es bevorzugt, wenn die Gegendruckfläche in der genannten Ebene parallel zur momentanen Richtung der Vorwärtsbewegung der Bördelrolle mit einem Krümmungsradius vorgewölbt ist, der einerseits eine einfache und saubere Führung bis zu dem übergang erlaubt, andererseits aber so klein ist, dass das Handgerät beim Durchlaufen des übergangs um den Kontakt zwischen Bauteil und Gegendruckeinrichtung, vorzugsweise Gleitkissen, geschwenkt werden kann, so dass der vergleichsweise scharfe übergang erhalten bleibt. In derartigen Ausführungen ist es

vorteilhaft, wenn der konstante oder gegebenenfalls variierende Krümmungsradius nur einige Zentimeter, vorzugsweise weniger als 10 cm und noch bevorzugter weniger als 5 cm, beträgt. Stattdessen oder bevorzugt zusätzlich kann die Gegendruckfläche in Vorwärtsrichtung auch nur wenige Zentimeter lang sein, bevorzugt weniger als 10 cm und bevorzugter weniger als 5 cm.

Die Bördelrolle ist in bevorzugten Ausführungen drehantreibbar. Das Handgerät kann hierfür mit einem fest installierten oder lösbar montierten Motor ausgerüstet sein. Bevorzugter verfügt das Handgerät jedoch über einen Anschluss für die Einleitung von extern erzeugter Antriebsenergie für den Drehantrieb der Bördelrolle. Vorzugsweise ist der Anschluss für die Einleitung eines mechanischen Drehmoments gestaltet, d.h. als Kupplungshälfte einer mechanischen Kupplung gebildet. Alternativ kann ein Druckfluidanschluss, insbesondere ein Pneumatikanschluss, vorgesehen sein, um mittels eines externen unter Druck gesetzten Fluids einen integrierten oder montierten Fluidikmotor anzutreiben. Der Drehantrieb kann beispielsweise wie von Akku- oder Pneumatikschraubern oder -ratschen bekannt ausgebildet sein. Anstatt eines oder zusätzlich zu einem motorischen Drehantrieb kommt insbesondere auch ein Drehantrieb per Hand in Betracht, beispielsweise mittels Drehknauf oder Handrad oder ein Drehantrieb wie bei Handratschen. Ein entsprechender Handhebel, Drehknauf oder dergleichen für den Drehantrieb per Hand kann integrierter, d. h. fester Bestandteil des Handgeräts sein. Zweckmäßiger ist es jedoch auch für einen Handantrieb, wenn ein hierfür vorgesehener Handhebel, Drehknauf oder dergleichen am Anschluss lösbar angeschlossen wird. Der Anschluss ist vorteilhafterweise so gestaltet, dass ein Handhebel, Drehknauf oder Handrad oder ein Motor wahlweise angeschlossen werden können. Die Drehrichtung kann fix sein, wie bei einfachen Ratschen, oder umkehrbar, wie ebenfalls von Ratschen bekannt. Anstatt der Bördelrolle die Drehrichtung fest oder umschaltbar am Handgerät vorzugeben, können die Bördelrolle und eine damit verbundene Antriebswelle alternativ jedoch in beide Drehrichtungen frei laufend gelagert sein und die gewünschte Laufrichtung an der anderen, externen Kupplungshälfte oder direkt an einem externen Motor eingestellt werden.

Der Anschluss ist vorzugsweise für einen formschlüssigen Eingriff mit der externen Kupplungshälfte bzw. dem externen Gegenanschluss gestaltet. Er kann für den Formschluss eine Flachseite für eine Stecker-Buchsen- Verbindung aufweisen und in einer derartigen

Verbindung die Buchse oder den Stecker bilden. Vorzugsweise ist der Anschluss als Mehrflach geformt, zweckmäßigerweise als Vierkant wie von Handratschen, Akku- oder Pneumatikschrauben bekannt.

Obgleich die Drehbewegung von dem Anschluss über ein Getriebe auf die Bördelrolle übertragen werden kann, beispielsweise um die Drehzahl eines externen Motors zu untersetzen oder bei winkelig zueinander stehenden Achsen von Anschluss und Bördelrolle, sind die Bördelrolle und der Anschluss in bevorzugten Ausführungen lediglich mittels einer Antriebswelle miteinander gekoppelt. Die Bördelrolle ist mit der Antriebswelle vorzugsweise drehsteif verbunden. Grundsätzlich könnte Sie in derartigen Ausführungen in einem Stück mit der Antriebswelle geformt sein. Bevorzugter werden die Antriebswelle und die Bördelrolle jedoch separat gefertigt und drehsteif miteinander verbunden, vorzugsweise lösbar miteinander verbunden. Das Gleiche gilt in bevorzugten Ausführungen hinsichtlich der Verbindung von Anschluss und Antriebswelle. Die bevorzugt direkte, nämlich drehsteife Kopplung der Bördelrolle mit dem Anschluss spart Bauraum und Kosten.

Für die Ausführungsform mit drehantreibbarer Bördelrolle ist es von Vorteil, wenn der Handgriff einen Hohlraum aufweist und eine mit der Bördelrolle verbundene Antriebswelle in den Hohlraum ragt. Vorzugsweise erstreckt sich die Antriebswelle durch den Hohlraum und weist an einem von der Bördelrolle abgewandten Ende den Anschluss für die Einleitung des Drehmoments auf.

Der Handgriff weist vorzugsweise einen mit einer Hand oder zumindest mit beiden Händen greifbaren stabförmigen Abschnitt auf oder ist im Ganzen einfach stabförmig. Der stabförmige Abschnitt oder der Handgriff insgesamt kann im Wesentlichen zylinderförmig, im Querschnitt vorzugsweise rund oder gegebenenfalls auch polygonal, lang gestreckt sein. Er ist wenigstens eine Handbreit lang, vorzugsweise ist er 10 bis 20 cm lang. Der Handgriff ist vorzugsweise koaxial zu der Drehachse der Bördelrolle angeordnet, so dass sich eine Antriebswelle in oder durch den Handgriff erstrecken kann.

In alternativen Ausführungen wird der Handgriff für einen Drehantrieb der Bördelrolle nicht genutzt. Insbesondere in derartigen Ausführungen kann der Handgriff winkelig zu der

Drehachse der Bördelrolle weisen. Ist die Bördelrolle dennoch drehantreibbar, kann solch ein Handgriff zusätzlich zu dem vorstehend beschriebenen Handgriff am Handgerät vorgesehen sein. Grundsätzlich ist es jedoch auch denkbar, über einen zur Bördelrolle winkelig weisenden Handgriff die Antriebsenergie für eine drehangetriebene Bördelrolle einzuleiten, beispielsweise über ein Winkelgetriebe. Falls das Handgerät eine drehantreibbare Bördelrolle und nur einen winkelig zu der Drehachse der Bördelrolle weisenden Handgriff aufweist, kann die Antriebsenergie alternativ unter Umgehung des Handgriffs besonders nahe bei der Bördelrolle auf kürzestem Wege eingeleitet und dadurch Gewicht und Kosten eingespart werden. Falls in nochmals anderen Ausführungsalternativen zwei winkelig zueinander weisende Handgriffe vorgesehen sind, von denen der eine beispielsweise koaxial zu der Drehachse der Bördelrolle angeordnet ist, kann die Bedienperson das Handgerät mit der einen Hand an dem einen und mit der anderen Hand an dem anderen Handgriff haltend bei dem Abfahren der Bördelkante besonders sicher führen.

Für das Bördeln von Bauteilen, die in Längsrichtung der Bördelkante einen Bogen beschreiben, wie beispielsweise Radhäuser von Automobilen, ist es von Vorteil, wenn der Durchmesser der Lauffläche der Bördelrolle sich in eine axiale Richtung vergrößert. Der Durchmesser der Lauffläche wird so variiert, dass durch die Variation Differenzen im Rollweg kompensiert werden, die sich beim Abfahren von Bögen über die Breite der Lauffläche ergeben. Das Handgerät kann mit einem Satz unterschiedlicher Bördelrollen oder Gegendruckeinrichtungen geliefert werden. Das Wort "oder" wird hier wie auch überall sonst im Sinne der Erfindung im üblichen logischen Sinne verwendet, umfasst also die Bedeutung von "entweder ... oder" und auch die Bedeutung von "und", soweit sich aus dem jeweiligen Zusammenhang nicht eine einschränkende Bedeutung nur ergeben kann. Die Bördelrollen können sich beispielsweise im variierenden oder gegebenenfalls konstanten Durchmesser der Lauffläche oder in der Variation des Durchmessers oder der axialen Breite der Lauffläche unterscheiden können, um das Handgerät für unterschiedliche Aufgaben verwenden zu können. Mehrere Gegendruckeinrichtung können sich insbesondere in Bezug auf die Balligkeit der jeweiligen Gegendruckfläche unterscheiden. So können eine Gegendruckeinrichtung mit einer ebenen Gegendruckfläche und eine Gegendruckeinrichtung mit einer eindimensional oder zweidimensional ballig vorgewölbten Gegendruckfläche vorgesehen sein. Des Weiteren können Gegendruckeinrichtungen mit unterschiedlichen

Krümmungsradien vorgesehen sein, beispielsweise mit unterschiedlichen Krümmungsradien in jeweils nur einer oder in zwei Dimensionen zum Bördeln von ebenen oder weich gewölbten Bauteilen einerseits und zum Durchfahren eines abrupten übergangs andererseits.

Um das Handgerät an unterschiedliche Bauteilgeometrien oder Blechstärken des Bauteils oder der Dicke der miteinander zu verbindenden Bauteile im Allgemeinen anpassen zu können, ist der Abstand zwischen der Lauffläche der Bördelrolle und der Gegendruckfläche des Gegendruckelements vorteilhafterweise verstellbar. Hierfür ist wenigstens eines aus Bördelrolle und Gegendruckelement entsprechend verstellbar an dem Gestell angeordnet. In bevorzugten einfachen Ausführungen ist die Bördelrolle über ein axiales Abstandselement, beispielsweise eine Schimmscheibe, drehbar mit dem Gestell verbunden oder im Falle der Drehantreibbarkeit an der Antriebswelle befestigt. Durch Austausch des Abstandselements oder Variation der Anzahl von Abstandselementen kann die axiale Position der Bördelrolle eingestellt werden. Weist die Gegendruckfläche der Gegendruckeinrichtung wie bevorzugt winkelig zu der Drehachse der Bördelrolle, ergibt sich durch die Verstellung der axialen Position der Bördelrolle automatisch auch eine Abstandsvariation zwischen der Lauffläche und der Gegendruckfläche. Alternativ könnte eine drehsteif mit der Bördelrolle verbundene Welle, beispielsweise die genannte Antriebswelle, axial relativ zu dem Gestell verstellbar sein, oder die Bördelrolle könnte auf einer Welle oder einer festen Achse axial verstellbar und in unterschiedlichen Positionen fixierbar angeordnet sein. In noch einer Alternative ist die Gegendruckeinrichtung zur Variation des Abstands verstellbar am Gestell angeordnet, vorzugsweise translatorisch, beispielsweise verschiebbar. Bei einer translatorischen Verstellbarkeit der Gegendruckeinrichtung, oder genauer gesagt der Gegendruckfläche, schräg oder senkrecht zu der Lauffläche der Bördelrolle ergibt sich die Abstandsvariation automatisch.

Um die Bördelrolle und die Gegendruckeinrichtung für das Bördeln relativ zueinander in eine Arbeitsposition zu bringen, kann wenigstens eines aus Bördelrolle und Gegendruckeinrichtung an dem Gestell verstellbar und in der Arbeitsposition fixierbar angeordnet sein, vorzugsweise ist dies die Gegendruckeinrichtung. Die Zustellbewegung in die Arbeitsposition und die Abstellbewegung aus der Arbeitsposition in eine Ruheposition kann insbesondere eine Schwenkbewegung oder eine linear geführte Translationsbewegung

sein. Falls der Abstand zwischen der Lauffläche und der Gegendruckfläche verstellbar ist, kann hierfür eine Abstandseinstelleinrichtung zusätzlich zu einer Stelleinrichtung für das Zustellen in die Arbeitsposition und Abstellen in die Ruheposition vorgesehen sein. In einer alternativen Ausführung bewirkt die Stelleinrichtung für das Zu- und Abstellen gleichzeitig mit der Zustellbewegung auch die Einstellung des Abstands, beispielsweise in Form einer Zustellbewegung der Gegendruckfläche schräg zu der Lauffläche der Bördelrolle.

Die Bördelrolle und die Gegendruckeinrichtung können mittels Federkraft in der Arbeitsposition aufeinander zu gespannt sein, so dass das Bauteil in dem Spalt zwischen der Bördelrolle und der Gegendruckeinrichtung bei dem Bördeln elastisch geklemmt wird. Vorzugsweise ist die Gegendruckeinrichtung über eine Federeinrichtung an dem Gestell abgestützt. Die Federeinrichtung ist vorzugsweise so ausgelegt, dass der Federweg kürzer als 1 mm, vorzugsweise höchstens 0.5 mm ist. Die Federeinrichtung kann insbesondere von einer oder mehreren Tellerfedern gebildet werden.

Das Handgerät wird vorzugsweise für Reparaturarbeiten an Fahrzeugen, vorzugsweise Automobilen, verwendet und eignet sich insbesondere zum Radhausbördeln oder -falzen und auch zum Bördeln oder Falzen von Anbauteilen von Fahrzeugen wie beispielsweise Motorhauben, Heckklappen, Kofferraumdeckel, Schiebedächern und Türen. Das Handgerät eignet sich insbesondere für Arbeiten am Fahrzeug, kann aber natürlich auch für Arbeiten an einem ausgebauten Bauteil verwendet werden. Bei einem Falzen eines Radhauses oder an einem Anbauteil eines Kraftfahrzeugs werden ein Außenblech und ein Innenblech oder Flächengebilde aus einem anderen Material, beispielsweise Kunststoff, mittels Falzverbindung dauerhaft fest miteinander verbunden. Hierfür wird das Außenblech längs eines bogenförmigen Randstreifens nach innen in das Radhaus abgewinkelt oder nur weiter umgelegt, um eine Falztasche zu schaffen, in die ein Randstreifen des Innenteils hineinragt. Mittels des erfindungsgemäßen Handgeräts wird der Falz geschlossen. Vor dem Schließen kann in die Falztasche eine Dichtungsmasse eingebracht werden, um eine Feuchtigkeitsbarriere zu schaffen. Die Erfindung ist auf die Schaffung einer Falzverbindung jedoch nicht beschränkt, vielmehr kann das Handgerät mit Vorteil auch für Bördelarbeiten verwendet werden, bei denen der Randstreifen des äußeren Blechteils einfach nur umgelegt wird, vorzugsweise vollständig, beispielsweise nur um einen sauberen Kantenverlauf zu

erhalten. Entsprechend ist Gegenstand der Erfindung auch ein Verfahren zum Bördeln eines Blechteils an einem Fahrzeug oder an einem Anbauteil, bei dem das Handgerät am Handgriff gehalten in Längsrichtung einer bereits vorgeformten oder erstmals zu formenden Bördelkante des Blechteils geführt und mittels der Bördelrolle ein Randstreifen des Blechteils umgelegt wird. In bevorzugten Verfahrensführungen wird die Bördelkante in einem vorgelagerten Arbeitsschritt vorgeformt, indem der Randstreifen mittels eines anderen Handwerkzeugs, einem Kanter, umgelegt und anschließend mittels des erfindungsgemäßen Handgeräts weiter umgelegt, vorzugsweise in einem einzigen Lauf des Handgeräts vollständig umgelegt wird. Um die Gleitreibung zwischen dem Bauteil und der Gegendruckeinrichtung zu verringern, kann auf das Bauteil oder die Gegendruckfläche eine die Gleitreibung vermindernde Gleitflüssigkeit oder auf das Bauteil ein Schutzstreifen gelegt oder geklebt werden, dessen der Gegendruckeinrichtung zugewandte Oberfläche besonders glatt ist.

Bevorzugte Merkmale werden auch in den Unteransprüchen und deren Kombinationen beschrieben.

Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand von Figuren erläutert. An den Ausführungsbeispielen offenbar werdende Merkmale bilden je einzeln und in jeder Merkmalskombination die Gegenstände der Ansprüche und auch die vorstehend beschriebenen Ausgestaltungen vorteilhaft weiter. Es zeigen:

Figur 1 ein Bördelhandgerät eines ersten Ausführungsbeispiels in einem Längsschnitt und bei der Erzeugung einer Falzverbindung zweier Bauteile, Figur 2 die Falzverbindung,

Figur 3 das Handgerät der Figur 1 in einer perspektivischen Sicht,

Figur 4 das Handgerät des ersten Ausführungsbeispiels als solches in einer perspektivischen Sicht,

Figur 5 das Handgerät der Figur 4 in einer anderen perspektivischen Sicht, Figur 6 ein Handgerät eines zweiten Ausführungsbeispiels in einer Seitenansicht,

Figur 7 einen vorgelagerten Bördelschritt mittels eines Kanters,

Figur 8 ein Handgerät eines dritten Ausfuhrungsbeispiel in einer perspektivischen

Sicht und Figur 9 das Handgerät des dritten Ausfuhrungsbeispiels in einem Längsschnitt.

Figur 1 zeigt ein Bördelhandgerät, im Folgenden einfach Handgerät, in einem Längsschnitt bei einem Bördeln eines Bauteils B 1 . Im Ausfuhrungsbeispiel dient das Handgerät der Schaffung einer Falzverbindung zwischen dem Bauteil Bi und einem weiteren Bauteile B 2 . Die Falzverbindung ist in Figur 2 in der gleichen Schnittebene wie in Figur 1 vergrößert dargestellt. Das Bauteil Bi ist ein Außenblech eines Fahrzeugs und das Bauteil B 2 ein Innenblech oder Flächengebilde eines anderen Materials, beispielsweise Kunststoff. Das Bauteil Bi ist am Fahrzeug von außen sichtbar. Das Bauteil B 2 ragt längs eines Rands in eine von dem Bauteil Bi gebildete Falztasche. Die Falztasche wird mittels des Handgeräts geschlossen und die feste Falzverbindung dadurch geschaffen. Der mittels des Handgeräts vollständig umgelegte Randstreifen des Bauteils Bi ist in Figur 2 im Schnitt und in gestrichelter Linie in einem Ausgangszustand vor Schaffung der Falzverbindung dargestellt. Für den Ausgangszustand ist beispielhaft ein rechtwinkelig abragender Randstreifen dargestellt. Dieser Randstreifen wird in einem ersten Arbeitsschritt mit einem weiteren Handwerkzeug, einem Kanter, in Richtung auf den gegenüberliegenden Außenbereich des Bauteils Bi bzw. zu dem Bauteil B 2 hin umgelegt, so dass er mit dem gegenüberliegenden Bereich des Bauteils Bi einen Winkel von höchstens 45°, vorzugsweise höchstens 30°, einschließt. Anschließend wird das Handgerät an den so vorgeformten Falz angesetzt und in Längsrichtung des Falzes bzw. der Bördelkante abgerollt. Das Handgerät kann insbesondere zum Radhausfalzen im Rahmen einer Reparatur eines Kfz-Seitenteils verwendet werden. In solch einem Beispiel sind das Bauteil Bi ein Karosserieaußenblech und das Bauteil B 2 ein das betreffende Rad teilweise umgebendes Innenteil, zweckmäßigerweise ein Blechteil.

Das Handgerät besteht im Wesentlichen aus einem zweiteiligen Gestell mit einem Träger 1 und einem Halter 2, einem an dem Träger 1 befestigten Handgriff 3, einer Bördelrolle 4 und einem Gleitstück 5 sowie einer Antriebseinrichtung für einen Drehantrieb der Bördelrolle 4, einer Stelleinrichtung zum Zu- und Abstellen des Gleitstücks 5 zu und von der Bördelrolle 4 sowie Befestigungsmitteln und Abstandseinstellmitteln. Der Handgriff 3 weist die Form eines kräftigen Stabes auf, so dass er gut in der Hand liegt. Einem festen Griff ist ferner zuträglich,

dass der Handgriff 3 in seiner Längsrichtung gesehen eine Welligkeit mit vorstehenden und zurückstehenden Axialbereichen aufweist. Er ist hohlzylindrisch und an dem Träger 1 so angeordnet, dass sich die Drehachse R durch den durchgehenden Hohlraum des Handgriffs 3 erstreckt. Im Ausführungsbeispiel ist er mit dem Träger 1 verschraubt. Die Schraubachse fällt mit der Drehachse R der Bördelrolle 4 zusammen.

Die Bördelrolle 4 ist drehsteif mit einer Antriebswelle 6 verbunden, die von der Bördelrolle 4 aus gesehen zunächst den Träger 1 und dann den Handgriff 3 durchsetzt. Der Träger 1 bildet für die Antriebswelle 6 ein Drehlager für die Drehbewegung um die Drehachse R. Die Antriebswelle 6 ist entsprechend relativ zu dem Träger 1 und auch relativ zu dem Handgriff 3 drehbar, im Ausführungsbeispiel jedoch axial nicht beweglich. Zwischen dem Träger 1 und der Bördelrolle 4 weist die Antriebswelle 6 einen Kopf auf, an dessen axialem Ende die Bördelrolle 4 befestigt ist und der einen Anschlag 7 für die Bördelkante des Bauteils Bi bildet. Der Kopf verjüngt sich in Richtung auf die Bördelrolle 4, im Ausführungsbeispiel verjüngt er sich konisch. Die sich verjüngende, der Bördelkante zugewandte Umfangsfläche bildet einen Anschlag 7.

Die Antriebswelle 6 weist an ihrem von der Bördelrolle 4 abgewandten anderen axialen Ende, das aus dem Handgriff 3 hinausragt, einen Anschluss 8 für die Einleitung eines Drehmoments um die Drehachse R auf. Der Anschluss 8 bildet eine Kupplungshälfte einer lösbaren Kupplung, deren andere Kupplungshälfte von einem externen Motor für den Drehantrieb der Bördelrolle 4 drehangetrieben wird. Der externe Motor kann beispielsweise ein Elektromotor oder ein Fluidikmotor sein, der mittels vor Ort vorhandener Druckluft angetrieben wird. Die Kupplung ist als Steckkupplung gebildet. Entsprechend bildet der Anschluss 8 ein Steckelement und die andere Kupplungshälfte das Gegensteckelement der Kupplung. Im Ausführungsbeispiel bilden der Anschluss 8 den Stecker und die andere Kupplungshälfte die Buchse. Der Anschluss 8 weist hierfür an seinem äußeren Umfang wenigstens eine Flachseite auf, vorzugsweise ist er an seinem äußeren Umfang polygonal geformt, beispielsweise viereckig. Die andere Kupplungshälfte ist für den formschlüssigen Eingriff mit einer entsprechenden inneren Umfangsfläche versehen. Die Antriebswelle 6 ist in beide Drehrichtungen frei drehbar gelagert. Für die korrekte Drehrichtung beim Bördeln sorgt der externe Drehantrieb. Für einen Drehantrieb per Hand, mittels eines an dem Anschluss 8

ansetzenden Hebels, kann die Antriebswelle 6 auch wie von Handratschen bekannt über einen Ratschenmechanismus mit dem Träger 1 verbunden sein, entweder direkt oder indirekt über den Handgriff 3.

Die Bördelrolle 4 besteht aus einem verschleißfesten metallischen Werkstoff. Sie weist eine Lauffläche 4a auf, mit der sie bei dem Bördeln längs des Rands des Bauteils Bi abrollt und bei dem Abrollen diesen Rand fest gegen das Bauteil B 2 und über dieses gegen den Außenbereich des Bauteils Bi presst. Die gesamte Kraft wird von dem Gleitstück 5 aufgenommen, das bei dem Bördeln eine Gegendruckfläche 5 a für die Lauffläche 4a bildet. Die Lauffläche 4a ist strukturiert, beispielsweise gerändelt, um gleitfrei abzurollen. Die Lauffläche 4a und die Gegendruckfläche 5 a bilden zwischen sich einen schmalen Spalt, der sich über die axiale Breite der Lauffläche 4a erstreckt und über die Breite der Lauffläche 4a eine Spaltweite bzw. ein Spaltmaß aufweist, die bzw. das der theoretischen Dicke der aufeinanderliegenden Bereiche der Bauteile Bi und B 2 zumindest im Wesentlichen entspricht. Die Gegendruckeinrichtung 5 kann über eine in den Figuren nicht dargestellte Federeinrichtung an dem Halter 2 abgestützt sein, insbesondere über eine Tellerfeder. Der Federweg der Federeinrichtung beträgt höchstens 1 mm, vorzugsweise beträgt er höchstens 0.5 mm.

Die Bördelrolle 4 ist an ihrer dem Träger 1 zugewandten Unterseite radial einwärts von der Lauffläche 4a freigestellt. Hierdurch ergibt sich zwischen der Bördelrolle 4, dem Gleitstück 5 und dem Anschlag 7 ein gewisser Freiraum, in den das Bauteil Bi mit seiner Bördelkante ragen kann. Ein derartiger Freiraum ist günstig, um im Bereich der Bördelkante im Querschnitt der Bauteile Bi und B 2 gesehen einen augenförmigen Freiraum zu erhalten, den das Bauteil Bi umschließt und in der Dichtungsmasse aufgenommen werden kann.

Die Lauffläche 4a weitet sich in die von dem Träger 1 weg weisende axiale Richtung der Bördelrolle 4 kontinuierlich auf, d. h. ihr Durchmesser vergrößert sich in Richtung von dem Träger 1 weg. Im Ausführungsbeispiel ist die Bördelrolle 4 im Axialabschnitt ihrer Lauffläche 4a konisch. Durch die Konizität, oder allgemeiner die Durchmesservariation, werden die Unterschiede in der Länge des Rollwegs ausgeglichen, den die auf unterschiedlichen axialen Höhen gelegenen Punkte der Lauffläche 4a beim Abrollen auf dem

beim Radhausfalzen bogenförmigen Rand bzw. umgelegten Flansch des Bauteils Bi durchlaufen.

Die Gegendruckfläche 5a des Gleitstücks 5 ist leicht ballig, wobei die Balligkeit derart ist, dass bei dem Gleiten über das Bauteil Bi dieses nicht oder jedenfalls nicht in einem praktisch relevanten Ausmaß durch das Bördeln plastisch verformt werden kann. Die Balligkeit ist ideal, wenn die Gegendruckfläche 5a nur Punktberührung mit dem Bauteil Bi oder Berührung nur in einem eng begrenzten lokalen Bereich um einen Punkt im Spaltbereich hat.

Andererseits weist die Gegendruckfläche 5a dort, wo sie bei dem Bördeln Berührung mit dem Bauteil Bi haben könnte, überall einen Krümmungsradius auf, der deutlich größer als der größte Krümmungsradius der Lauffläche 4a ist, so dass eine Punktberührung unter den realen

Bedingungen bei Reparaturarbeiten oder in der Fertigung von Einzelstücken oder Prototypen nur theoretisch bestehen kann. Das Gleitstück 5 kann auch in dieser Hinsicht als Gleitkissen bezeichnet werden, wobei der Krümmungsradius der Gegendruckfläche 5 a allerdings so groß ist, dass die Balligkeit mit dem bloßen Auge kaum erkannt werden kann.

Die Bördelrolle 4 ist mittels eines zentrischen Befestigungsmittels 14, beispielsweise mittels Schraubverbindung, an der Antriebswelle 6 befestigt und mittels exzentrisch angeordneten Stiften oder Bolzen drehsteif mit dieser verbunden. Das Gleitstück 5 ist mit dem Halter 2 nicht beweglich verbunden. Im Ausführungsbeispiel sind der Halter 2 und das Gleitstück 5 unmittelbar miteinander in einem formschlüssigen Eingriff. In dem Eingriff noch mögliche Relativbewegungen werden durch ein Befestigungsmittel 9, beispielsweise mittels Schraubverbindung, verhindert.

Der Halter 2 ist mit dem Träger 1 schwenkbar um eine zu der Drehachse R senkrechte Schwenkachse verbunden. Mittels der Schwenkbewegbarkeit ist das Gleitstück 5 in die in Figur 1 gezeigte Arbeitsposition an die Bördelrolle 4 anschwenkbar und von der Bördelrolle 4 in eine Ruheposition abschwenkbar, um das Handgerät am jeweiligen Bauteil Bi ansetzen zu können. Die Spaltweite könnte durch einen Anschlag definiert werden, der in derartigen Ausführungen vorzugsweise justierbar ist. In bevorzugten Ausführungen ist ein solcher Anschlag nicht vorgesehen, so dass es der Erfahrung und dem Geschick der Bedienperson überlassen ist, die Spaltweite mittels der Stelleinrichtung einzustellen. Die Spaltweite wird bei

dem Ansetzen des Handgeräts an den Falz- oder Bördelbereich des Bauteils Bi eingestellt, indem die Bedienperson den Halter 2 und damit die Gegendruckeinrichtung 5 in Richtung auf die Bördelrolle 4 schwenkt und dabei den zu bördelnden Rand des Bauteils Bi umlegt, bis die für das Bördeln geeignete Arbeitsposition erreicht ist, die gegebenenfalls bei dem Bördeln nachjustiert wird.

Die Stelleinrichtung für das An- und Abstellen des Gleitstücks 5 umfasst ein Stellglied 10, ein Stellgegenglied 11 und ein Lagerglied 12. Das Stellglied 10 und das Stellgegenglied 11 sind miteinander in einem Gewindeeingriff. Im Ausführungsbeispiel sind das Stellglied 10 eine Spindel mit einem Außengewinde und das Stellgegenglied 11 eine Mutter mit einem Innengewinde. Die gemeinsame Gewindeachse ist eine Stellachse der Stelleinrichtung. Das Stellgegenglied 11 ist ortsfest, aber um eine zu der Schwenkachse des Halters 2 parallele Achse drehbar mit dem Träger 1 verbunden. Der Träger 1 bildet hierfür einen Ausleger, der winkelig, im Ausführungsbeispiel rechtwinkelig, bezüglich der Drehachse R auskragt. Die Schwenkachse des Halters 2 ist in einem Bereich nahe der Antriebswelle 6 angeordnet. Das Lagerglied 12 ist mit dem Halter 2 ebenfalls um eine zu dessen Schwenkachse parallele Achse drehbar, ansonsten jedoch ortsfest mit dem Halter 2 verbunden. Das Stellglied 10 ist mit dem Lagerglied 12 um die Stellachse drehbar, aber axial nicht beweglich verbunden. Drehbewegungen des Stellglieds 10 relativ zu dem Stellgegenglied 11 erzeugen daher eine gemeinsame Axialbewegung von Stellglied 10 und Lagerglied 12 relativ zu dem Stellgegenglied 11 und entsprechend eine Schwenkbewegung des Halters 2 mit dem Gleitstück 5. Der Gewindeeingriff des Stellglieds 10 und des Stellgegenglieds 11 ist selbsthemmend, so dass der Halter 2 in jeder Schwenkposition durch den Gewindeeingriff fixiert wird. An einem freien Ende ist ein Stellgriff 13, im Ausführungsbeispiel ein Sternrad, drehfest an dem Stellglied 10 befestigt.

Figur 3 zeigt das in der Arbeitsposition befindliche Handgerät in einer perspektivischen Sicht. In der Figur 3 ist die gelenkige Verbindung des Trägers 1 und des Halters 2 zu erkennen. Mit 2a ist ein drehfest mit dem Träger 1 verbundenes Gelenkelement bezeichnet, im Ausführungsbeispiel ein Bolzen, das unmittelbar mit dem Halter 2 ein Drehgelenk bildet. Durch Kreise sind ferner die Gelenke für das Stellgegenglied 11 und das Lagerglied 12 angedeutet.

Die Figuren 4 und 5 zeigen je in einer anderen Sicht nochmals das Handgerät, allerdings mit abgestelltem, d. h. in der Ruheposition befindlichem Gleitstück 5.

Um die Spaltweite zwischen der Lauffläche 4a und der Gegendruckfläche 5a an unterschiedlich dicke Bauteile Bi und/oder B 2 anpassen zu können, ist die axiale Position der Bördelrolle 4 relativ zu der Antriebswelle 6 einstellbar. Als Spalteinstellelemente 15 werden Abstandselemente, im Ausführungsbeispiel Schimmscheiben, in unterschiedlichen Dicken verwendet, die gegeneinander austauschbar sind, wobei auch mehrere dieser Spalteinstellelemente 15 übereinanderliegend angeordnet sein können. Das oder die Spalteinstellelement(e) 15 ist oder sind zwischen der Antriebswelle 6 und der Bördelrolle 4 angeordnet, um den Abstand, den die Bördelrolle 4 von dem Träger 1 aufweist, und dadurch die Spaltweite einstellen zu können.

Figur 6 zeigt ein Handgerät eines zweiten Ausführungsbeispiels ebenfalls mit in der Arbeitsposition befindlichem Gleitstück 5. Die Bördelrolle 4 und der integrierte Teil des Drehantriebs entsprechen dem ersten Ausführungsbeispiel. Im Wesentlichen gilt dies auch für den Handgriff 3. Das Gestell des zweiten Ausführungsbeispiels ist einteilig und besteht aus dem Träger 1 , an dem der Handgriff 3 befestigt ist, und einem angeformten Halter 2 mit einer Linearführung 17 für das Gleitstück 5. Das Handgerät verfügt ferner über einen zweiten Handgriff 16, der ebenfalls stabförmig ist, aber schräg zu der Drehachse R und somit auch schräg zu dem zu der Drehachse R wieder koaxialen Handgriff 3 weist. Die beiden Handgriffe 3 und 16 bilden eine Gabel. Der Handgriff 16 ist ebenfalls an dem Träger 1 befestigt und erfüllt nur die Funktion eines Handgriffs. Bei dem Bördeln kann das Handgerät wahlweise mit einem seiner Handgriffe 3 und 16 oder an beiden Handgriffen 3 und 16 gleichzeitig gehalten und geführt werden.

Das Gleitstück 5 ist relativ zu der Linearführung 17 gleitverschiebbar. Die von der Linearführung 17 des Halters 2 vorgegebene Achse S der Bewegbarkeit erstreckt sich unter einem spitzen Winkel zu der Drehachse R und einem noch spitzeren Winkel zu der Lauffläche 4a der Bördelrolle 4. Die Richtung der Achse S ist so gewählt, dass die Gegendruckfläche 5 a bei der Zustellbewegung parallel zu der Lauffläche 4a einen größeren

Weg als senkrecht zu der Lauffläche 4a zurückgelegt und so die Spaltweite fein eingestellt werden kann. Die Stelleinrichtung des zweiten Ausführungsbeispiels bildet somit auch gleichzeitig die Einrichtung für die Einstellung der Spaltweite.

D bezeichnet eine Dichtungsmasse, die vor dem Schließen des Falzes in die Falztasche oder bevorzugter noch vor Bildung der Falztasche in den Kanteninnenbereich des Bauteils Bi eingebracht wird.

Figur 7 zeigt einen vorgelagerten Arbeitsschritt, der mit einem Handwerkzeug, nämlich einem Kanter 20, ausgeführt wird. Der vorgelagerte Arbeitsschritt kann selbst wieder in mehrere, nacheinander auszuführende Arbeitsschritte unterteilt sein. Der zu bördelnde bzw. im Ausführungsbeispiel zu falzende Rand des Bauteils Bi ist in gestrichelter Linie vor und während des per Hand ausgeführten Abkantens dargestellt. Der Kanter 20 umgreift den umzulegenden Rand des Bauteils B 1 , wobei der Rand in einer Tasche des Kanters 20 zu liegen kommt. Genauer gesagt wird der Kanter 20 den Rand hintergreifend angesetzt. Nach dem Ansetzen werden der Handgriff des Kanters 2 um die Bördelkante nach unten und dadurch der Eingreifbereich des Kanters 20 in Richtung des eingezeichneten Pfeils bewegt, wodurch der Rand des Bauteils Bi bis in die in durchgezogener Linie dargestellte Lage umgelegt wird. Vor Eingriff des Kanters 20 wird die Dichtungsmasse D in den Falzbereich eingebracht. Nach Durchführung des vorgelagerten Kantens wird das Rollbördelhandgerät an einem Startpunkt an den Falzbereich angesetzt und fährt, per Hand geführt und motorisch angetrieben, längs der Bördelkante den Falzbereich ab, wodurch der Falz längs des abgefahrenen Bogens geschlossen wird.

Figur 8 zeigt ein Handgerät eines dritten Ausführungsbeispiels. Auch im dritten Ausführungsbeispiel nimmt das Gleitstück 5 eine Arbeitsposition relativ zu der Bördelrolle 4 ein, in der die Lauffläche 4a und die Gegendruckfläche 5 a zwischen sich einen engen Spalt für den zu bördelnden Bauteilstreifen bilden. Das Gerät des dritten Ausführungsbeispiels entspricht in weiten Teilen den beiden anderen Ausführungsbeispielen, so dass wieder für funktionsgleiche Komponenten die gleichen Bezugszeichen wie in den anderen Ausführungsbeispielen gewählt werden. Hinsichtlich dieser Komponenten wird auf die Beschreibung zu den anderen Ausführungsbeispielen verwiesen.

Das Handgerät des dritten Ausführungsbeispiels wird mittels eines Drehknaufs 20 per Hand drehangetrieben. Der Drehknauf 20 ist lösbar mit der Antriebswelle 6 verbunden. Der

Anschluss 8 ist am freien Ende der Antriebswelle als Buchse mit innen wenigstens einer flachen Seite, vorzugsweise als innerer Vierkant der Antriebswelle 6 gebildet. Mit 22 ist ein

Abstandselement bezeichnet, im Ausführungsbeispiel eine Schimmscheibe, über das die

Bördelrolle 4 axial am Träger 1, im Ausführungsbeispiel wieder am Anschlag 7, abgestützt ist. Mittels des Abstandselements 22, d. h. durch Austausch oder Wegnehmen des

Abstandselements 22 oder Hinzufügen wenigstens eines weiteren Abstandselements kann die axiale Position der Bördelrolle 4 eingestellt werden.

Um der Bedienperson eine Orientierungshilfe zu bieten, ist an einer Seitenfläche des Gleitstücks 5 im Bereich des beim Bördeln zwischen der Lauffläche 4a und der Gegendruckfläche 5a geklemmten Bauteilstreifens eine Markierung 22 vorgesehen, im Ausführungsbeispiel eine Strichmarkierung mit mehreren parallel und gleich beabstandeten Strichen. Grundsätzlich würde auch eine Markierung mit nur einer einzigen Marke genügen. Bei mehreren Marken könnten die Abstände der Marken variieren. Die Markierung 22 ist so angeordnet, dass die Bedienperson während des Bördelns die Position des Bauteilrands relativ zu den Flächen 4a und 5 a mittels der Markierung 22 ablesen und auf diese Weise verifizieren und gegebenenfalls korrigieren kann. Am Gleitstück 5 kann an der in Bezug auf die Vorwärtsrichtung des Bördelns vorderen und hinteren Seite jeweils eine Markierung 22 vorgesehen sein, was vorteilhaft nicht zuletzt auch für die Handhabung durch einmal rechtshändige und das andere Mal linkshändige Bedienpersonen ist. Die Markierung 22 erstreckt sich bis vorzugsweise bis zu der Gegendruckfläche 5 a oder zumindest bis nahe zu der Gegendruckfläche 5 a. Es kann sich beispielsweise um eine Farbmarkierung oder eingearbeitete Riefen, die zusätzlich eingefärbt sein können, handeln.

Der zweite Handgriff 16 ist wie im zweiten Ausführungsbeispiel stabförmig geformt, anders als dort weist er jedoch zumindest in erster Linie orthogonal zu der Gegendruckfläche 5a. Der Handgriff 16 ist lösbar mit dem Halter 2 verbunden. Er bildet wie im zweiten Ausführungsbeispiel mit dem Handgriff 3 eine Gabel. Mit dem Handgriff 2 wird das Gleitstück 5 am Halter 2 befestigt.

Im ersten und im dritten Ausfuhrungsbeispiel sind das Stellglied 10 und das Stellgegenglied 11 in einem Gewindeeingriff miteinander verbunden. Stattdessen könnten der Halter 2 und der Träger 1 auch wie von Ratschengelenken her bekannt gelenkig miteinander verbunden sein und das Gleitstück 5 dementsprechend mittels eines Ratschenhebels zu- und abgestellt werden.

Bezueszeichen:

1 Träger

2 Halter

2a Gelenkelement

3 Handgriff

4 Bördelrolle

5 Gegendruckeinrichtung

6 Antriebswelle

7 Anschlag

8 Anschluss

9 Befestigungsmittel

10 Stellglied

11 Stellgegenglied

12 Lagerglied

13 Stellgriff

14 Befestigungsmittel

15 Spalteinstellelement

16 Handgriff

17 Linearführung

18 Kanter

19 -

20 Drehknauf

21 Ab Standselement

22 Markierung

Bi Bauteil

B 2 Bauteil

D Dichtungsmasse R Drehachse

S Stellachse