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Title:
FLEXIBLE FLAT SUBSTRATES HAVING AN ABRASIVE SURFACE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2014/154527
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to flexible flat substrates having a flexible abrasive surface and containing 0.1 to 90 wt.%, relative to the uncoated substrate, of a mixture containing the condensation product of 99.985 to 20 wt.% of at least one pre-condensate of a heat-curing resin, 0.005 to 10 wt.% polymeric thickener chosen from the group consisting of biopolymers, associative thickeners and/or fully synthetic thickeners, 0.01 to 10 wt.% curing agent, 0 to 10 wt.% surface-active substances or surfactants, 0 to 15 wt.% active ingredients and special-effect substances, and 0 to 75% water, said mixture containing 10 to 70 wt.% of one or more binders from the group comprising polyacrylates, polymethacrylates, polyacrylonitriles, copolymers of acrylic acid esters and acrylonitrile, styrene and acrylonitrile, acrylic acid ester and styrene and acrylonitrile, acrylonitrile and butadiene and styrene, polyurethanes, melamine formaldehyde resins, phenol formaldehyde resins, urea formaldehyde resins, melamine urea formaldehyde resins, melamine urea phenol formaldehyde resins, urea glyoxal resins, or mixtures thereof.

Inventors:
SCHADE MATTHIAS (DE)
BENTEN REBEKKA VON (DE)
SCHERR GÜNTER (DE)
Application Number:
PCT/EP2014/055388
Publication Date:
October 02, 2014
Filing Date:
March 18, 2014
Export Citation:
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Assignee:
BASF SE (DE)
International Classes:
A47L13/16; D04H1/587; B24D3/28; D04H1/645; D21H19/16; D21H19/26
Domestic Patent References:
WO2010010046A12010-01-28
WO2008090136A22008-07-31
Foreign References:
US6713156B12004-03-30
GB1536549A1978-12-20
Attorney, Agent or Firm:
BASF SE (DE)
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Claims:
Patentansprüche

Flexible, flächige Substrate mit einer flexiblen, abrasiven Oberfläche, die 0,1 bis 90 Gew.- % einer Mischung, bezogen auf das unbeschichtete Substrat, enthalten, die das Kondensationsprodukt aus 99,985 bis 20 Gew.-% mindestens eines Vorkondensates eines wärmehärtbaren Harzes, 0,005 bis 10 Gew.-% eines polymeren Verdickers ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Biopolymeren, assoziativen Verdickern und/oder vollsynthetischen Verdickern, 0,01 bis 10 Gew.-% eines Härters, 0 bis 10 Gew.-% oberflächenaktive Substanzen bzw. Tenside, 0 bis 15 Gew.-% Wirk-und Effektstoffe und 0 bis 75 Gew.-% Wasser enthalten, dadurch gekennzeichnet, dass die Mischung 10 bis 70 Gew.-% eines oder mehrerer Bindemittel aus der Gruppe der Polyacrylate, Polymethacrylate, Polyacryl- nitrile, Copolymere aus Acrylsäureestern und Acrylnitril, Styrol und Acrylnitril, Acrylsäu- reester und Styrol und Acrylnitril, Acrylnitril und Butadien und Styrol, Polyurethane, Me- lamin-Formaldehyd-Harze, Phenol-Formaldehyd-Harze, Harnstoff-Formaldehyd-Harze, Melamin-Harnstoff-Formaldehyd-Harze, Melamin-Harnstoff-Phenol-Formaldehyd-Harze, Harnstoff-Glyoxal-Harze, oder deren Gemische enthält.

Flexible, flächige Substrate mit einer flexiblen, abrasiven Oberfläche nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die flexiblen, flächigen Substrate ausgewählt sind aus der Gruppe der Papiere, Pappen, Kartons, Gewebe (inklusive sogenannter Tissues), Gewirke oder Vliese (inklusive sogenannter non-wovens).

Flexible, flächige Substrate nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Substrate ausgewählt sind aus der Gruppe der Papiere, Pappen, Gewebe, (inklusive sogenannter Tissues), Gewirke und Vliese (inklusive sogenannter non-wovens).

Flexible, flächige Substrate nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Substrat Papier, Pappe, Kartonagen und Karton aus Cellulosefasern, oder Gewebe (inclusive sogenannter Tissues), Gewirke und Vliese (inclusive sogenannter non- wovens) aus Textilfasern oder Mischungen von Textilfasern sind.

Flexible, flächige Substrate nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass man als Bindemittel wässrige Bindemittel der Polyacrylate, Polymethacrylate, Poly- acrylnitrile, sowie Copolymere aus Acrylsäureestern und Acrylnitril, Styrol und Acrylnitril, Acrylsäureester und Styrol und Acrylnitril, Acrylnitril und Butadien und Styrol, Polyurethane, Melamine-Formaldehyd-Harze, Phenol-Formaldehyd-Harze, Harnstoff-Formaldehyd- Harze, Melamin-Harnstoff-Formaldehyd-Harze, Melamin-Harnstoff-Phenol-Formaldehyd- Harze, Harnstoff-Glyoxal-Harze oder deren Gemische einsetzt. 6. Flexible, flächige Substrate nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorkondensate der wärmehärtbaren Harze ausgewählt sind aus der Gruppe der Melamin/Formaldehyd-Vorkondensate, Methanol veretherte Melamin/Formaldehyd- Vorkondensate, Harnstoff/Formaldehyd-Vorkondensate, Melamin/Harnstoff/Formaldehyd- Vorkondensate, Melamin/Harnstoff/Phenol/Formaldehyd-Vorkondensate, Harn- stoff/Glyoxal-Vorkondensate und Phenol/Formaldehyd-Vorkondensate. 7. Flexible, flächige Substrate nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass man als wärmehärtbares Harz ein Vorkondensat aus Melamin und Formaldehyd einsetzt, bei dem das Molverhältnis von Formaldehyd zu Melamin 1 :1 bis 4:1 ist.

8. Flexible, flächige Substrate nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Lösung oder Dispersion des Vorkondensates 0,1 bis

10 Gew.-% mindestens einen Härter ausgewählt sind aus der Gruppe der Säuren oder deren Salze sowie wässrige Lösungen dieser Salze enthält.

9. Flexible, flächige Substrate nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Lösung oder Dispersion des Vorkondensates 0,001 bis

15 Gew.-% mindestens ein Tensid oder eine oberflächenaktive Substanz enthält.

10. Flexible, flächige Substrate nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Lösung oder Dispersion des Vorkondensates 0,01 bis

5 Gew.-% mindestens eines Biopolymere, assoziative Verdicker, vollsynthetische Verdicker oder deren Mischungen enthält.

1 1 . Flexible, flächige Substrate nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Lösung oder Dispersion des Vorkondensates vollflächig auf das Substrat aufge- bracht wird.

12. Flexible, flächige Substrate nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die wässrige Lösung oder Dispersion des Vorkondensates in Form eines Musters auf das Substrat aufgebracht wird.

13. Flexible, flächige Substrate nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das mit einer wässrigen Lösung eines Vorkondensates behandelte Substrat bei einer Temperatur in dem Bereich von 20 bis 250°C gehärtet und getrocknet wird. 14. Flexible, flächige Substrate nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Menge der Mischung, die das Kondensationsprodukt aus mindestens einem Vorkondensat eines wärmehärtbaren Harzes, eines polymeren Verdickers ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Biopolymeren, assoziativen Verdickern und/oder vollsynthetischen Verdickern, eines Härters und eines Bindemittels enthält, bezogen auf das un- beschichtete, trockene Substrat, 25 bis 75 Gew.-% beträgt.

15. Flexible, flächige Substrate nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass sie 0,001 bis 15 Gew.-% Wirk- und Effektstoffe sowie deren Gemische enthalten.

Flexible, flächige Substrate nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass Wirk- und Effektstoffe enthalten, welche in verkapselter Form, beispielsweise als Mikrokapseln, eingesetzt werden.

Verwendung der flexiblen, flächigen Substrate nach den Ansprüchen 1 bis 16 als Wischtücher für die Reinigung von Oberflächen im Haushalt oder in der Industrie.

Verfahren zur Herstellung von flexiblen, flächigen Substraten mit einer abrasiven Oberfläche, wie in den Ansprüchen 1 bis 17 definiert, wobei man eine wässrige Lösung oder Dispersion einer Mischung mindestens eines Vorkondensates eines wärmehärtbaren Harzes auf die Oberseite und/oder Unterseite eines flexiblen, flächigen Substrates in einer Menge im Bereich von 0,1 bis 90 Gew.-%, bezogen auf das unbeschichtete, trockene Substrat aufbringt, anschließend das Vorkondensat vernetzt und das behandelte Substrat trocknet, dadurch gekennzeichnet, dass die wässrige Lösung oder Dispersion 99,985 bis 20 Gew.- % mindestens eines Vorkondensates eines wärmehärtbaren Harzes, 0,005 bis 10 Gew.- % eines polymeren Verdickers ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Biopolymeren, assoziativen Verdickern und/oder vollsynthetischen Verdickern, 0,01 bis 10 Gew.-% eines Härters, 0 bis 10 Gew.-% oberflächenaktive Substanzen bzw. Tenside, 0 bis 15 Gew.-% Wirk-und Effektstoffe und 0 bis 75 Gew.-% Wasser enthalten, welche dadurch gekennzeichnet sind, dass die Mischung 10 bis 70 Gew.-% eines oder mehrerer Bindemittel aus der Gruppe der Polyacrylate, Polymethacrylate, Polyacrylnitrile, Copolymere aus Acryl- säureestern und Acrylnitril, Styrol und Acrylnitril, Acrylsäureester und Styrol und Acrylnitril, Acrylnitril und Butadien und Styrol, Polyurethane, Melamin-Formaldehyd-Harze, Phenol- Formaldehyd-Harze, Harnstoff-Formaldehyd-Harze, Melamin-Harnstoff-Formaldehyd- Harze, Melamin-Harnstoff-Phenol-Formaldehyd-Harze, Harnstoff-Glyoxal-Harze, oder deren Gemische enthält.

Description:
Flexible, flächige Substrate mit einer abrasiven Oberfläche Beschreibung Die Erfindung betrifft flexible, flächige Substrate mit einer flexiblen, abrasiven Oberfläche und ihre Verwendung als Wischtücher für die Reinigung von Oberflächen im Haushalt und in der Industrie.

Aus der WO-A-2010/010046 sind flexible flächige Substrate mit einer abrasiven Oberfläche, erhältlich durch Aufbringen einer wässrigen Lösung oder Dispersion eines wärmehärtbaren Harzes bekannt. Als flexible, flächige Substrate werden Papier, Papper, Karton, Gewirke, Gewebe (inklusive sog. Tissues) und Vliese (inklusive sogenannter Nonwovens) verwendet. Als wärmehärtbare Harze werden dabei unter anderem Aminoplast-Harze, genauer Mela- min/Formaldehyd- und Harnstoff/Formaldehyd-Vorkondensate, beispielsweise Leime und Tränkharze, verwendet. Diese lassen aufgrund ihrer Sprödigkeit bei der Flexibilität der Substrate zu wünschen übrig.

Aus der WO-A-2008/000665 ist ein Verfahren zur Ausrüstung von Papier und Papierprodukten mit mindestens einem Ausrüstungsmittel bekannt, wobei man auf die Oberseite und/oder Un- terseite von Papier oder Papierprodukten mindestens ein Ausrüstungsmittel in Form eines Musters aufbringt. Bei diesem Verfahren benötigt man im Vergleich zu bekannten Ausrüstungsverfahren geringere Mengen an Ausrüstungsmitteln, um Papiere mit vergleichbaren Eigenschaften herzustellen. Als Ausrüstungsmittel kommen u.a. auch Melamin/Formaldehyd-Harze und Harnstoff/Formaldehyd-Harze in Betracht. Viskositätsverbessernde Additive, auch Verdicker ge- nannt, werden nicht genannt.

Der vorliegenden Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, den zuvor genannten Nachteilen abzuhelfen, insbesondere flexible, flächige Substrate mit einer abrasiven Oberfläche für die Reinigung von Oberflächen zur Verfügung zu stellen, bei der das Zerkratzen empfindlicher zu reinigender Oberflächen verringert wird.

Demgemäß wurden neue und verbesserte flexible, flächige Substrate mit einer flexiblen, abrasiven Oberfläche, die 0,1 bis 90 Gew.-% einer Mischung, bezogen auf das unbeschichtete Substrat, enthalten, die das Kondensationsprodukt aus 99,985 bis 20 Gew.-% mindestens eines Vorkondensates eines wärmehärtbaren Harzes, 0,005 bis 10 Gew.-% eines polymeren Verdickers ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Biopolymeren, assoziativen Verdickern und/oder vollsynthetischen Verdickern, 0,01 bis 10 Gew.-% eines Härters, 0 bis 10 Gew.-% oberflächenaktive Substanzen bzw. Tenside, 0 bis 15 Gew.-% Wirk-und Effektstoffe und 0 bis 75 Gew.-% Wasser enthält, gefunden, welche dadurch gekennzeichnet sind, dass diese Mi- schung 10 bis 70 Gew.-% eines oder mehrerer Bindemittel bezogen auf die voranstehende Mischung aus der Gruppe der Polyacrylate, Polymethacrylate, Polyacrylnitrile, Copolymere aus Acrylsäureestern und Acrylnitril, Styrol und Acrylnitril, Acrylsäureester und Styrol und Acrylnitril, Acrylnitril und Butadien und Styrol, Polyurethane, Melamin-Formaldehyd-Harze, Phenol- Formaldehyd-Harze, Harnstoff-Formaldehyd-Harze, Melamin-Harnstoff-Formaldehyd-Harze, Melamin-Harnstoff-Phenol-Formaldehyd-Harze, Harnstoff-Glyoxal-Harze oder deren Gemische enthält, sowie Verfahren zu deren Herstellung und deren Verwendung. Die erfindungsgemäßen flexiblen, flächigen Substrate mit einer flexiblen, abrasiven Oberfläche enthalten 0,1 bis 90 Gew.-%, bevorzugt 0,25 bis 75 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,5 bis 50 Gew.-% einer Mischung, die das Kondensationsprodukt aus mindestens einem Vorkondensat eines wärmehärtbaren Harzes, eines polymeren Verdickers ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Biopolymeren, assoziativen Verdickern und/oder vollsynthetischen Verdickern, eines Härters und eines Bindemittels enthält, insbesondere daraus besteht. Mögliche weitere Komponenten der Mischung sind Tenside, Additive und Wirk- und Effektstoffe.

Diese Mischungen enthalten in der Regel

a) 99,985 bis 20 Gew.-%, bevorzugt 80 bis 20 Gew.-%, besonders bevorzugt 70 bis 20

Gew.-% eines Vorkondensates eines wärmehärtbaren Harzes,

b) 0,005 bis 10 Gew.-%, bevorzugt 0,01 bis 5 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,1 bis 5 Gew.- % eines polymeren Verdickers aus der Gruppe bestehend aus Biopolymeren, assoziativen Verdickern und/oder vollsynthetischen Verdickern oder deren Mischungen, c) 0,01 bis 10 Gew.-%, bevorzugt 0,1 bis 10 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,5 bis 10 Gew.- % eines oder mehrerer Härter,

d) 0 bis 10 Gew.-%, bevorzugt 0,001 bis 5 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,001 bis 2,5

Gew.-% eines oder mehrerer oberflächenaktiver Substanzen bzw. Tenside,

e) 0 bis 15 Gew.-%, bevorzugt, 0,001 bis 15 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,001 bis 10 Gew.-% Wirk-und Effektstoffe sowie deren Gemische,

f) 0 bis 75 Gew.-%, bevorzugt, 0 bis 70 Gew.- %, besonders bevorzugt 0 bis 65 Gew.-% Wasser,

sowie 10 bis 70 Gew.-%, bevorzugt 10 bis 60 Gew.-%, besonders bevorzugt 10 bis 50 Gew.-% eines Bindemittels bezogen auf die voranstehende Mischung. Abrasive Oberflächen im Sinne dieser Erfindung bedeutet, dass diese Oberflächen beim Bewegen über eine andere Oberfläche eine Reib- bzw. Scheuerwirkung ausüben.

Als flexible, flächige Substrate eignen sich beispielsweise Papier, Pappe, Karton, Gewebe (inklusive sogenannter Tissues), Gewirke und Vliese (inklusive sogenannter non-wovens), bevor- zugt Papier, Pappe, Gewebe, (inklusive sogenannter Tissues), Gewirke und Vliese (inklusive sogenannter non-wovens), besonders bevorzugt Papier, Gewebe, (inklusive sogenannter Tissues), Gewirke und Vliese (inklusive sogenannter non-wovens).

Papier, Pappe, Kartonagen und Karton können aus Cellulosefasern aller Art hergestellt werden, sowohl aus natürlichen Cellulosefasern wie auch von zurückgewonnenen Fasern, insbesondere Fasern aus Altpapier, die häufig in Mischung mit frischen Fasern ("virgin fibers") eingesetzt werden. Die Fasern werden in Wasser zu einer Pulpe suspendiert, die auf einem Sieb unter Blattbildung entwässert wird. Als Faserstoff zur Herstellung der Pulpen kommen sämtliche dafür in der Papierindustrie gebräuchlichen Qualitäten in Betracht, z.B. Holzstoff, gebleichter und ungebleichter Zellstoff sowie Papierstoffe aus allen Einjahrespflanzen. Zu Holzstoff gehören beispielsweise Holzschliff, thermomechanischer Stoff (TMP), chemo-thermomechanischer Stoff (CTMP), Druckschliff, Halbzellstoff, Hochausbeutezellstoff und Refiner Mechanical Pulp (RMP). Als Zellstoff kommen beispielsweise Sulfat-, Sulfit- und Natronzellstoffe in Betracht. Vorzugsweise verwendet man ungebleichten Zellstoff, der auch als ungebleichter Kraftzellstoff bezeichnet wird. Geeignete Einjahrespflanzen zur Herstellung von Papierstoffen sind beispielsweise Reis, Weizen, Zuckerrohr und Kenaf. Das Flächengewicht der Papierprodukte, die das flächige Substrat für die erfindungsgemäßen Produkte darstellen, beträgt beispielsweise 7,5 bis 500 g/m 2 , vorzugsweise 10 bis 150 g/m 2 , insbesondere 10 bis 100 g/m 2 . Besonders bevorzugte flächige Substrate sind Papiere aus Tissue sowie Papiere, die über eine strukturierte Oberfläche verfügen, beispielsweise die im Haushalt übliche Küchenrolle. Solche Papierprodukte haben beispielsweise ein Flächengewicht von 10 bis 60 g/m 2 . Die verwendeten flächigen Substrate können aus einer Lage bestehen oder aus mehreren Lagen zusammengesetzt sein, indem zum Beispiel die noch feuchten Lagen unmittelbar nach der Herstellung übereinander gelegt und gepresst werden, oder die bereits trockenen Lagen mit Hilfe von entsprechenden Klebstoffen miteinander verklebt werden. Gewebe (inclusive sogenannter Tissues), Gewirke und Vliese (inclusive sogenannter non- wovens), die ebenfalls als flächige Substrate in Betracht kommen, bestehen üblicherweise aus Textilfasern oder Mischungen von Textilfasern. Beispiele hierfür sind Fasern aus Baumwolle, Cellulose, Hanf, Wolle, Polyamid wie Nylon ® , Perlon ® oder Polycaprolactam, Polyester und Po- lyacrylnitril. Beispiele für Tissues und non-wovens sind Reinigungstücher aller Art, zum Beispiel Haushaltsreinigungstücher.

Die Dicke der erfindungsgemäßen flexiblen, flächigen Substrate ist in der Regel beliebig und beträgt im Allgemeinen 0,01 bis 1000 mm, bevorzugt 0,02 bis 200 mm, besonders bevorzugt 0,03 bis 50 mm, insbesondere 0,04 bis 20 mm. Sie liegt meistens in dem Bereich von 0,05 bis 3 mm. Die flächigen Substrate liegen beispielsweise in Form Bahnen oder Blättern vor. Solche Materialien sind flexibel auch nach dem Aufbringen und Aushärten der erfindungsgemäßen Mischung noch vorhanden. Die Flexibilität des unbehandelten Substrates nimmt aufgrund des Auftrags des wärmehärtbaren Harzes zwar ab, jedoch nicht in dem Ausmaß, dass starre, unbiegsame Strukturen entstehen, wie sie beispielsweise bei Möbelfurnieren üblich sind. Erfin- dungsgemäß beschichtetes Papier oder Pappe sind in der Regel nicht brüchig, weiterhin biegsam und zusammenfaltbar ohne zu brechen. Erfindungsgemäß beschichtete Kartonagen und Kartons bleiben biegbar und besitzen gegenüber einem nicht beschichteten flexiblen, flächigen Substrat in der Regel eine verbesserte Wischwirkung. Komponente a)

Als Vorkondensate eines wärmehärtbaren Harzes eignen sich Melamin/Formaldehyd- Vorkondensate mit einem Molverhältnis von Melamin zu Formaldehyd von 1 :1 bis 1 :4, bevor- zugt von 1 :1 bis 1 :3 besonders bevorzugt von 1 :1 bis 1 :2, als Beispiele seien genannt die Kau- ramin® Tränkharze der BASF SE, Methanol veretherte Melamin/Formaldehyd-Vorkondensate mit einem Molverhältnis von Melamine zu Formaldehyd von 1 :1 bis 1 :6, bevorzugt von 1 :1 bis 1 :5,5 , besonders bevorzugt von 1 :1 bis 1 :5, als Beispiel seien genannt die Luwipal® Lackver- netzer der BASF SE, Harnstoff/Formaldehyd-Vorkondensate mit einem Molverhältnis von Harnstoff zu Formaldehyd von 1 :0,5 bis 1 :5, bevorzugt 1 :1 bis 1 :4, besonders bevorzugt 1 :1 bis 1 :2, als Beispiele seien genannt die Kaurit® Leime der BASF SE, Harnstoff/Glyoxal-Vorkondensate wie die Fixapret® Marken der BASF SE, Melamin/Harnstoff/Formaldehyd-Vorkondensate wie einige Kauramin® oder Kaurit® Leime der BASF SE, Melamin/Harnstoff/Phenol/Formaldehyd- Vorkondensate und Phenol/Formaldehyd-Vorkondensate, bevorzugt Melamin/Formaldehyd- Vorkondensate mit einem Molverhältnis von Melamin zu Formaldehyd von 1 :1 bis 1 :4, bevorzugt von 1 :1 bis 1 :3 besonders bevorzugt von 1 :1 bis 1 :2, Methanol veretherte Mela- min/Formaldehyd-Vorkondensate mit einem Molverhältnis von Melamine zu Formaldehyd von 1 :1 bis 1 :6, bevorzugt von 1 :1 bis 1 :5,5 besonders bevorzugt von 1 :1 bis 1 :5, Harnstoff/Glyoxal- Vorkondensate, Melamin/Harnstoff/Formaldehyd-Vorkondensate oder Harnstoff/Formaldehyd- Vorkondensate, besonders bevorzugt Melamin/Formaldehyd-Vorkondensate mit einem Molverhältnis von Melamin zu Formaldehyd von 1 :1 bis 1 :4, bevorzugt von 1 :1 bis 1 :3 besonders bevorzugt von 1 :1 bis 1 :2, Methanol veretherte Melamin/Formaldehyd-Vorkondensate mit einem Molverhältnis von Melamine zu Formaldehyd von 1 :1 bis 1 :6, bevorzugt von 1 :1 bis 1 :5,5 be- sonders bevorzugt von 1 :1 bis 1 :5, Melamin/Harnstoff/Formaldehyd-Vorkondensate oder Harnstoff/Formaldehyd-Kondensate.

Vorzugsweise setzt man ein Vorkondensat aus Melamin und Formaldehyd ein, bei dem das Molverhältnis von Formaldehyd zu Melamin kleiner als 4:1 ist. Vorzugsweise verwendet man als wärmehärtbares Harz ein Vorkondensat aus Melamin und Formaldehyd, bei dem das Molverhältnis von Formaldehyd zu Melamin 1 :1 bis 3:1 , besonders bevorzugt 1 :1 bis 2:1 beträgt. Me- lamin/Formaldehyd-Kondensationsprodukte können neben Melamin 0,01 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 20 Gew.-%„anderer Duroplastbildner" (wie nachfolgend beschrieben) und neben Formaldehyd 0,01 bis 50 Gew.-%, bevorzugt 0,1 bis 20 Gew.-%„andere Aldehyde" (wie nachfolgend beschrieben) einkondensiert enthalten.

Als„andere Duroplastbildner" kommen beispielsweise alkyl- und arylsubstituiertes Melamin, Harnstoff, Urethane, Carbonsäureamide, Dicyandiamid, Guanidin, Sulfurylamid, Sulfonsäu- reamide, aliphatische Amine, Glykole, Phenol und Phenolderivate in Betracht.

Als„andere Aldehyde" können beispielsweise zum teilweisen Ersatz des Formaldehyds in den Kondensaten Acetaldehyd, Propionaldehyd, Isobutyraldehyd, n-Butyraldehyd, Trimethylolace- taldehyd, Acrolein, Benzaldehyd, Furfural, Glyoxal, Glutaraldehyd, Phthalaldehyd und Tereph- thalaldehyd eingesetzt werden.

Die Vorkondensate können gegebenenfalls mit mindestens einem Alkohol verethert sein. Beispiele hierfür sind einwertige d- bis Cis-Alkohole wie Methanol, Ethanol, Isopropanol, n-Propanol, n-Butanol, sec.-Butanol, Isobutanol, n-Pentanol, Cyclopentanol, n- Hexanol, Cyclohexanol, n-Octanol, Decanol, Palmitylalkohol und Stearylalkohol, mehrwertige Alkohole wie Glykol, Diethylenglykol, Glycerin, Butandiol-1 ,4, Hexandiol-1 ,6, Polyethylenglykole mit 3 bis 20 Ethylenoxid-Einheiten, einseitig endgruppenverschlossene Glykole und Polyalky- lenglykole, Propylenglykol-1 ,2, Propylenglykol-1 ,3, Polypropylenglykole, Pentaerythrit und Tri- methylolpropan.

Die Herstellung wärmehärtbarer Harze gehört zum Stand der Technik, vgl. Ullmanns Encyclo- pedia of Industrial Chemistry, Sixth Completely Revised Edition, Wiley-VCH Verlag GmbH Co. KGaA, Weinheim, "Amino Resins", Vol. 2, Seiten 537 bis 565 (2003).

Man geht dabei in der Regel von einer wässrigen Lösung oder Dispersion eines Vorkondensates, vorzugsweise aus Melamin und Formaldehyd, aus. Die Feststoffkonzentration beträgt in der Regel 5 bis 95 Gew.-%, bevorzugt 10 bis 70 Gew.-%.

Komponente b)

Als polymere Verdicker eignen sich Biopolymere, assoziative Verdicker, vollsynthetische Verdicker oder deren Mischungen, bevorzugt Biopolymere, vollsynthetische Verdicker oder deren Mischungen, besonders bevorzugt Biopolymere.

Als Biopolymere eignen sich Polysaccharide wie Stärke, Guarkernmehl, Johannisbrotkernmehl, Agar-Agar, Pektine, Gummi Arabicum, Xanthan, Proteine wie Gelatine, Casein oder deren Gemische, bevorzugt Polysaccharide wie Stärke, Guarkernmehl, Johannisbrotkernmehl, Agar- Agar, Pektine, Gummi Arabicum, Xanthan oder Proteine wie Gelatine, Casein oder deren Ge- mische, besonders bevorzugt Polysaccharide wie Stärke, Guarkernmehl, Johannisbrotkernmehl, Agar-Agar, Pektine, Gummi Arabicum, Xanthan oder deren Gemische.

Als assoziative Verdicker eignen sich modifizierte Cellulosen wie Methylcellulose (MC), Hydroxyethylcellulose (HEC), Hydroxypropylmethylcellulose (HPMC), Hydroxypropylcellulose (HPC) und Ethylhydroxyethylcellulose (EHEC), modifizierte Stärken wie Hydroxyethylstärke oder Hyd- roxypropylstärke, oder deren Gemische, bevorzugt modifizierte Cellulosen wie Methylcellulose (MC), Hydroxyethylcellulose (HEC), Hydroxypropylmethylcellulose (HPMC), Hydroxypropylcellulose (HPC), Ethylhydroxyethylcellulose (EHEC) oder deren Gemische. Als vollsynthetische Verdicker eignen sich beispielweise Polyvinylalkohole, Polyacrylamide, Polyvinylpyrrolidon, Polyethylenglykole oder deren Mischungen.

Komponente c)

Als Härter eignen sich solche, die die Weiterkondensation der wärmehärtbaren Harze katalysie- ren wie Säuren oder deren Salze sowie wässrige Lösungen dieser Salze. Als Säuren eignen sich anorganische Säuren wie HCl, HBr, Hl, H2SO3, H2SO4, Phosphorsäure, Polyphosphorsäure, Salpetersäure, Sulfonsäuren, beispielsweise p-Toluolsulfonsäure, Methan- sulfonsäure, Trifluormethansulfonsäure, Nonafluorbutansulfonsäure, Carbonsäuren wie Cr bis Cs-Carbonsäuren beispielsweise Ameisensäure, Essigsäure, Propionsäure oder deren Gemi- sehe, bevorzugt anorganische Säuren wie HCl, H2SO3, H2SO4, Phosphorsäure, Polyphosphorsäure, Salpetersäure, Sulfonsäuren wie p-Toluolsulfonsäure, Methansulfonsäure, Carbonsäuren wie C bis Cs-Carbonsäuren beispielsweise Ameisensäure, Essigsäure, , besonders bevorzugt anorganische Säuren wie H2SO4, Phosphorsäure, Salpetersäure, Sulfonsäuren wie p- Toluolsulfonsäure, Methansulfonsäure, Carbonsäuren wie Ameisensäure, Essigsäure.

Als Salze eignen sich Halogenide, Sulfite, Sulfate, Hydrogensulfate, Carbonate, Hydrogencar- bonate, Nitrite, Nitrate, Sulfonate, Salze von Carbonsäuren wie Formiate, Acetate, Propionate, bevorzugt Sulfite, Carbonate, Nitrate, Sulfonate, Salze von Carbonsäuren wie Formiate, Acetate, Propionate, besonders bevorzugt Sulfite, Nitrate, Sulfonate, Salze von Carbonsäuren wie Formiate, Acetate, Propionate, von protonierten, primären, sekundären und tertiären aliphatischen Aminen, Alkanolaminen, cyclischen, aromatischen Aminen wie Cr bis Cs- Aminejsopropylamin, 2-Ethylhexylamin, Di-(2-ethylhexyl)amin, Diethylamin, Dipropylamin, Di- butylamin, Diisopropylamin, tert-Butylamin, Triethylamin, Tripropylamin, Triisopropylamin, Tri- butylamin, Monoethanolamin, Morpholin, Piperidin, Pyridin, sowie Ammoniak, bevorzugt proto- nierte primäre, sekundäre, und tertiäre aliphatische Amine, Alkanolamine, cyclische Amine, cyc- lische aromatische Amine sowie Ammoniak , besonders bevorzugt protonierte Alkanolamine, cyclische Amine sowie Ammoniak oder deren Gemische.

Als Salze seien insbesondere genannt: Ammoniumchlorid, Ammoniumbromid, Ammoniumiodid, Ammoniumsulfat, Ammoniumsulfit, Ammoniumhydrogensulfat, Ammoniummethansulfonat, Ammonium-p-Toluolsulfonat, Ammoniumtrifluormethansulfonat, Ammoniumnonafluorbutansul- fonat, Ammoniumphosphat, Ammoniumnitrat, Ammoniumformiat, Ammoniumacetat, Morpholini- umchlorid, Morpholiniumbromid, Morpholiniumiodid, Morpholiniumsulfat, Morpholiniumsulfit, Morpholiniumhydrogensulfat, Morpholiniummethansulfonat, Morpholinium-p-Toluolsulfonat, Morpholiniumtrifluormethansulfonat, Morpholiniumnonafluorbutansulfonat, Morpholiniumphos- phat, Morpholiniumnitrat, Morpholiniumformiat, Morpholiniumacetat, Monoethanolammonium- chlorid, Monoethanolammoniumbromid, Monoethanolammoniumiodid, Monoethanolammoni- umsulfat, Monoethanolammoniumsulfit, Monoethanolammoniumhydrogensulfat, Monoetha- nolammoniummethansulfonat, Monoethanolammonium-p-Toluolsulfonat, Monoethanolammoni- umtrifluormethansulfonat, Monoethanolammoniumnonafluorbutansulfonat, Monoethanolammo- niumphosphat, Monoethanolammoniumnitrat, Monoethanolammoniumformiat, Monoetha- nolammoniumacetat oder deren Gemische.

Ganz besonders bevorzugt werden die Salze in Form ihrer wässrigen Lösungen eingesetzt. Als wässrige Lösungen werden in diesem Zusammenhang verdünnte, gesättigte, übersättigte und auch teilgefällte Lösungen sowie gesättigte Lösungen mit einem Feststoffgehalt an nicht mehr lösbarem Salz verstanden. In besonderen Fällen kann man die für die Kondensation genannten erfindungsgemäßen Härter auch separat auf das flächige Substrat auftragen.

Die eingesetzten Mengen der erfindungsgemäßen Härter betragen in der Regel 0,01 bis 10 Gew.-%, bevorzugt 0,1 bis 10 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,5 bis 10 Gew.-% , bezogen auf die Mischung.

Komponente d)

Als Tenside kommen beispielsweise alle oberflächenaktiven Mittel in Betracht.

Beispiele für geeignete nichtionische oberflächenaktive Stoffe sind ethoxylierte Mono-, Di- und Tri-Alkylphenole (Ethoxylierungsgrad: 3 bis 50, Alkylrest: C3-C12) sowie ethoxylierte Fettalkohole (Ethoxylierungsgrad: 3 bis 80; Alkylrest: C8-C36). Beispiele hierfür sind die Marken Lutensol ® der BASF SE oder die Marken Triton ® der Union Carbide. Besonders bevorzugt sind ethoxylierte lineare Fettalkohole der allgemeinen Formel n-CxH2x + i-0(CH 2 CH 2 0)y-H, wobei x ganze Zahlen im Bereich von 10 bis 24, bevorzugt im Bereich von 12 bis 20 sind. Die Variable y steht vorzugsweise für ganze Zahlen im Bereich von 5 bis 50, be-sonders bevorzugt 8 bis 40. Ethoxylierte lineare Fettalkohole liegen üblicherweise als Gemisch verschiedener ethoxylierter Fettalkohole mit unterschiedlichem Ethoxylierungsgrad vor. Die Variable y steht im Rahmen der vorliegenden Erfindung für den Mittelwert (Zahlenmittel). Geeignete nichtionische oberflächenaktive Substanzen sind weiterhin Copolymere, insbesondere Blockcopolymere von Ethylenoxid und wenigstens einem C3-Cio-Alkylenoxid, z. B. Triblockcopolymere der Formel

RO(CH2CH20)yi-(BO)y2-(A-0) m -(BO)y3-(CH2CH 2 0)y4R'. worin m für 0 oder 1 steht, A für einen von einem aliphatischen, cycloaliphatischen oder aromatischen Diol abgeleiteten Rest, z.B. für Ethan-1 ,2-diyl, propan-1 ,3-diyl, Butan-1 ,4-diyl, Cyclohe- xan-1 ,4-diyl, Cyclohexan-1 ,2-diyl oder Bis(cyclohexyl)methan-4,4'-diyl steht, B und B' unabhängig voneinander Propan-1 ,2-diyl, Butan-1 ,2-diyl oder Phenylethanyl unabhängig voneinander für eine Zahl von 2 bis 100 und y2, y3 unabhängig voneinander für eine Zahl von 2 bis 100 stehen, wobei die Summe y1 + y2 + y3 + y4 vorzugsweise im Bereich von 20 bis 400 steht, was einem zahlenmittleren Molekulargewicht im Bereich von 1000 bis 20000 entspricht. Vorzugsweise steht A für Ethan-1 ,2-diyl, Propan-1 ,3-diyl oder Butan-1 ,4-diyl. B steht vorzugsweise für Propan- 1 ,2-diyl.

Außerdem eignen sich als oberflächenaktive Substanzen mit Fluor substituierte Poly- alkylenglykole wie beispielsweise Zonyl ® oder Capstone® (DuPont).

Als oberflächenaktive Substanzen kommen außer den nichtionischen Tensiden auch anionische und kationische Tenside in Betracht. Sie können allein oder als Mischung eingesetzt wer- den. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass sie miteinander verträglich sind, d.h. miteinander keine Niederschläge ergeben. Diese Voraussetzung trifft beispielsweise für Mischungen aus jeweils einer Verbindungsklasse sowie für Mischungen aus nichtionischen und anionischen Tensiden und Mischungen aus nichtionischen und kationischen Tensiden zu. Beispiele für ge- eignete anionische oberflächenaktive Mittel sind Natriumlaurylsulfat, Natriumdodecylsulfat, Nat- riumhexadecylsulfat und Natriumdioctylsulfosuccinat. Weiterhin können als anionische Emulga- toren auch Ester der Phoshorsäure oder der phosphorigen Säure sowie aliphatische oder aromatische Carbonsäuren verwendet werden. Beispiele für kationische Tenside sind quartäre Alkylammoniumsalze, Alkylbenzylammoni- umsalze, wie Dimethyl-Ci2- bis Cis-alkylbenzylammoniumchloride, primäre, sekundäre und tertiäre Fettaminsalze, quartäre Amidoaminverbindungen, Alkylpyridiniumsalze, Alkylimidazolini- umsalze und Alkyloxazoliniumsalze. Übliche Emulgatoren sind in der Literatur eingehend beschrieben, siehe beispielsweise M. Ash, I. Ash, Handbook of Industrial Surfactants, Third Edition, Synapse Information Resources Inc.

Die wässrige Lösung oder Dispersion können ein oder mehrere oberflächenaktive Substanzen bzw. Tenside in Mengen von 0 bis 10 Gew.-%, bevorzugt 0,001 bis 5 Gew.-%, besonders be- vorzugt 0,001 bis 2,5 Gew.-% enthalten.

Komponente e)

Die erfindungsgemäßen flexiblen, flächigen Substrate, zum Beispiel Papier, Pappe, Karton, Gewebe (inklusive sogenannter Tissues), Gewirke und Vliese (inklusive sogenannter non- wovens), vorzugsweise Gewebe (inklusive sogenannter Tissues), Gewirke und Vliese (inklusive sogenannter non-wovens), können neben den oben genannten üblichen Zusatzstoffen wie Verdicker, Härter und Tenside oder anstatt der oben genannten üblichen Zusatzstoffe noch Wirk- und Effektstoffe, vorzugsweise in einer Menge im Bereich von 0 bis 15 Gew.-%, bevorzugt 0,001 bis 15 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,001 bis 10 Gew.-%, insbesondere 0,01 bis 10 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt 0,01 bis 1 Gew.-%, enthalten.

Derartige Wirk- und Effektstoffe sind bevorzugt Duftstoffe, Farbstoffe oder Pigmente, Wachse, Tenside, Oberflächenaktive Stoffe, Amphiphile Polymere, Pflegemittel für Oberflächen, Glanz erzeugende Stoffe, antibakterielle Ausrüstung, Biozide, Silber-Ionen, Nanopartikel, Silicone.

Als Farbstoffe oder Pigmente eignen sich anorganische und organische Farbstoffe oder Pigmente, wie Azopigmente und -farbstoffe sowie polycyclische Pigmente, besonders Kupferph- thalocyanin, Indanthren, Polychlorkupferphthalocyanin, Perylene, Die Wirk- und Effektstoffe, vorzugsweise flüchtige Wirk- und Effektstoffe wie Duftstoffe oder auch wasserunlösliche Wirk- und Effektstoffe, wie Wachse oder Silicone, können verkapselt, bevorzugt in Mikrokapseln, vorliegen. Die Wirk- und Effektstoffe können auf beliebige Art und Weise auf oder in die erfindungsgemäßen flexiblen, flächigen Substraten gebracht werden. Bevorzugt werden sie im selben Arbeitsschritt wie das Harz auf die flächigen Substrate aufgebracht. Besonders bevorzugt werden Sie als Teil der Harzlösung oder -dispersion eingesetzt.

Komponente f)

Wasser kann in Mengen von 0 bis 75 Gew.-% oder 0 bis 79,985 Gew.-%, bevorzugt, 0 bis 70 Gew.-%, besonders bevorzugt 0 bis 65 Gew.-% zusätzlich zu dem in den eingesetzten wässri- gen Komponenten enthaltenen Wasser hinzugefügt werden.

Als Bindemittel eignen sich Polyacrylate, Polymethacrylate, Polyacrylnitrile, sowie Copolymere aus Acrylsäureestern und Acrylnitril, Styrol und Acrylnitril, Acrylsäureester und Styrol und Acrylnitril, Acrylnitril und Butadien und Styrol, Polyurethane, Melamine-Formaldehyd-Harze, Phenol- Formaldehyd-Harze, Harnstoff-Formaldehyd-Harze, Melamin-Harnstoff-Formaldehyd-Harze, Melamin-Harnstoff-Phenol-Formaldehyd-Harze, Harnstoff-Glyoxal-Harze oder deren Gemische, bevorzugt wässrige Bindemittel der Polyacrylate, Polymethacrylate, Polyacrylnitrile, sowie Copolymere aus Acrylsäureestern und Acrylnitril, Styrol und Acrylnitril, Acrylsäureester und Styrol und Acrylnitril, Acrylnitril und Butadien und Styrol, Polyurethane, Melamine-Formaldehyd-Harze, Phenol-Formaldehyd-Harze, Harnstoff-Formaldehyd-Harze, Melamin-Harnstoff-Formaldehyd- Harze, Melamin-Harnstoff-Phenol-Formaldehyd-Harze, Harnstoff-Glyoxal-Harze oder deren Gemische, besonders bevorzugt wässrige Bindemittel der Polyacrylate, Polymethacrylate, Polyacrylnitrile, sowie Copolymere aus Acrylsäureestern und Acrylnitril, Styrol und Acrylnitril, Acrylsäureester und Styrol und Acrylnitril, Acrylnitril und Butadien und Styrol, Polyurethane, Mela- mine-Formaldehyd-Harze, Melamin-Harnstoff-Formaldehyd-Harze oder deren Gemische, insbesondere wässrige Bindemittel der Polyacrylate, Polymethacrylate, Polyacrylnitrile, sowie Copolymere aus Acrylsäureestern und Acrylnitril, Styrol und Acrylnitril, Acrylsäureester und Styrol und Acrylnitril, Acrylnitril und Butadien und Styrol, Polyurethane, Melamine-Formaldehyd-Harze, Melamin-Harnstoff-Formaldehyd-Harze oder deren Gemische.

Polyacrylate, Polymethacrylate, Polyacrylnitrile, sowie Copolymere aus Acrylsäureestern und Acrylnitril, Styrol und Acrylnitril, Acrylsäureester und Styrol und Acrylnitril, Acrylnitril und Butadien und Styrol, lassen sich durch radikalische Polymerisation von ethylenisch ungesättigten Verbindungen (Monomere) nach allgemein bekannten Verfahren erhalten wie sie beispielsweise aus Vana, P., Barner-Kowollik, C, Davis, T. P. and Matyjaszewski, K. 2003. Radical Polymeri- zation Encyclopedia of Polymer Science and Technology; van Herk, A. and Heuts, H. 2009. Emulsion Polymerization. Encyclopedia of Polymer Science and Technology; D.C. Blackley, in High Polymer Latices, Vol. 1 , Seite 35 ff. (1966); H. Warson, The Applications of Synthetic Res- in Emulsions, Kapitel 5, Seite 246 ff. (1972); D. Diederich, Chemie in unserer Zeit 24, Seiten 135 bis 142 (1990); Emulsion Polymerisation, Interscience Publishers, New York (1965); DE-A - 40 03 422 und Dispersionen synthetischer Hochpolymerer, F. Hölscher, Springer-Verlag, Berlin Seite 35 ff. (1969) bekannt sind. Polyurethane, Melamine-Formaldehyd-Harze, Phenol-Formaldehyd-Harze, Harnstoff- Formaldehyd-Harze, Melamin-Harnstoff-Formaldehyd-Harze, Melamin-Harnstoff-Phenol- Formaldehyd-Harze, Harnstoff-Glyoxal-Harze, lassen sich durch Polykondensation nach allge- mein bekannten Verfahren erhalten wie sie beispielsweise aus Ullmanns Encyclopedia of In- dustrial Chemistry, Sixth Completely Revised Edition, Wiley-VCH Verlag GmbH Co. KGaA, Weinheim, "Amino Resins", Vol. 2, Seiten 537 bis 565 (2003) für Melamin-Formaldehyd-Harze, Phenol-Formaldehyd-Harze, Harnstoff-Formaldehyd-Harze, Melamin-Harnstoff-Formaldehyd- Harze, Melamin-Harnstoff-Phenol-Formaldehyd-Harze, Harnstoff-Glyoxal-Harze oder der DE-A- 10161 156 für Polyurethane bekannt sind.

Insbesondere bevorzugte Bindemittel sind die Acronal®-, Aerodur®-, Emuldur®- oder Luphen®- Marken der BASF SE. Wässrige Bindemittelzusammensetzung auf Basis von Polymeren die durch radikalische Polymerisation von ethylenisch ungesättigten Verbindungen (Monomere) erhalten wurden, enthaltend in der Regel als wesentliche Bindemittelkomponenten wenigstens ein Polymerisat P, aufgebaut aus

> 0,1 und < 15 Gew.-% wenigstens eines säuregruppenhaltigen ethylenisch ungesättigten Monomeren und/oder wenigstens eines α,β- monoethylenisch ungesättigten C3- bis C6-Mono- oder Dicar- bonsäureamids (Monomere A)

> 8 und < 30 Gew.-% wenigstens eines ethylenisch ungesättigten Carbonsäurenitrils oder -dinitrils (Monomere B)

> 0 und < 5 Gew.-% wenigstens eines vernetzend wirkenden Monomeren mit wenigstens zwei nichtkonjugierten ethylenisch ungesättigten Gruppen (Monomere C)

> 0 und < 10 Gew.-% wenigstens einer monoethylenisch ungesättigten silangruppen- haltigen Verbindung (Monomere D)

> 20 und < 70 Gew.-% wenigstens eines ethylenisch ungesättigten Monomeren, dessen Homopolymerisat eine Glasübergangstemperatur < 30°C aufweist (Monomere E) und welches sich von den Monomeren A bis D unterscheidet, und

> 25 und < 71 ,9 Gew.-% wenigstens eines ethylenisch ungesättigten Monomeren, dessen Homopolymerisat eine Glasübergangstemperatur > 50°C aufweist (Monomere F) und welches sich von den Monomeren A bis D unterscheidet, in einpolymerisierter Form, wobei sich die Mengen der Monomeren A bis F auf 100 Gew.-% aufsummieren, und wenigstens eine Saccharidverbindung S, wobei deren Menge so bemessen ist, dass sie ä 10 und -i 400 Gew.-Teile pro 100 Gew.-Teilen Polymerisat P beträgt, und

wobei die Gesamtmenge an zusätzlichen formaldehydhaltigen Bindemittelkomponenten < 50 Gew.-Teile pro 100 Gew.-Teilen der Summe der Gesamtmengen an Polymerisat P und Saccharidverbindung S beträgt.

Ein wesentlicher Bestandteil der wässrigen Bindemittelzusammensetzung ist ein Polymerisat P, welches in einpolymerisierter Form aufgebaut ist aus ä 0,1 und -i 15 Gew.-% wenigstens eines säuregruppenhaltigen ethylenisch ungesättigten

Monomeren und/oder wenigstens eines α,β-monoethylenisch ungesättigten C3- bis C6-Mono- oder Dicarbonsäureamids (Monomere A) ä 8 und -i 30 Gew.-% wenigstens eines ethylenisch ungesättigten Carbonsäurenitrils oder

-dinitrils (Monomere B)

ä 0 und -i 5 Gew.-% wenigstens eines vernetzend wirkenden Monomeren mit wenigstens zwei nichtkonjugierten ethylenisch ungesättigten Gruppen (Monomere C)

ä 0 und -i 10 Gew.-% wenigstens einer monoethylenisch ungesättigten silangruppenhalti- gen Verbindung (Monomere D)

ä 20 und -i 70 Gew.-% wenigstens eines ethylenisch ungesättigten Monomeren, dessen

Homopolymerisat eine Glasübergangstemperatur < 30°C aufweist (Monomere E) und welches sich von den Monomeren A bis D unterscheidet, und

ä 25 und ^ 71 ,9 Gew.-% wenigstens eines ethylenisch ungesättigten Monomeren, dessen

Homopolymerisat eine Glasübergangstemperatur > 50°C aufweist (Monomere F) und welches sich von den Monomeren A bis D unterscheidet. Als Monomere A kommen alle ethylenisch ungesättigten Verbindungen in Betracht, welche wenigstens eine Säuregruppe [Protonendonator], wie beispielsweise eine Sulfonsäure-, Phos- phonsäure- oder Carbonsäuregruppe aufweisen, wie beispielsweise Vinylsulfonsäure, Allylsul- fonsäure, Styrolsulfonsäure, 2-Acrylamidomethylpropansulfonsäure, Vinylphosphonsäure, Al- lylphosphonsäure, Styrolphosphonsäure und 2-Acrylamido-2-Methylpropanphosphonsäure. Vorteilhaft handelt es sich jedoch bei den Monomeren A um α,β-monoethylenisch ungesättigte, insbesondere C3- bis C6-, bevorzugt C3- oder C 4 -Mono- oder Dicarbonsäuren wie beispielsweise Acrylsäure, Methacrylsäure, Ethylacrylsäure, Itaconsäure, Allylessigsäure, Crotonsäure, Vi- nylessigsäure, Fumarsäure, Maleinsäure, 2-Methylmaleinsäure. Die Monomeren A umfassen aber auch die Anhydride entsprechender α,β-monoethylenisch ungesättigter Dicarbonsäuren, wie beispielsweise Maleinsäureanhydrid oder 2-Methylmaleinsäureanhydrid. Bevorzugt ist das säuregruppenhaltige Monomer A ausgewählt aus der Gruppe umfassend Acrylsäure, Methacrylsäure, Crotonsäure, Fumarsäure, Maleinsäure, Maleinsäureanhydrid, 2-Methylmaleinsäure und Itaconsäure, wobei Acrylsäure, Methacrylsäure und/oder Itaconsäure besonders bevorzugt sind. Selbstverständlich umfassen die Monomeren A auch die voll- oder teilneutralisierten wasserlöslichen Salze, insbesondere die Alkalimetall- oder Ammoniumsalze, der vorgenannten Säuren.

Als Monomere A kommen darüber hinaus alle α,β-monoethylenisch ungesättigten C3- bis C6- Mono- oder Dicarbonsäureamide in Betracht. Ebenfalls zu den Monomeren A zählen die vorgenannten Verbindungen, deren Carbonsäureamidgruppe mit einer Alkyl- oder einer Methyl- olgruppe substituiert ist. Beispiele für derartige Monomere A sind die Amide bzw. Diamide der α,β-monoethylenisch ungesättigten C3- bis C6-, bevorzugt C3- oder C 4 -Mono- oder Dicarbonsäu- ren wie beispielsweise Acrylamid, Methacrylamid, Ethylacrylsäureamid, Itaconsäure-mono- oder diamid, Allylessigsäureamid, Crotonsäure-mono- oder diamid, Vinylessigsäureamid, Fumarsäu- re-mono- oder diamid, Maleinsäure-mono- oder diamid sowie 2-Methylmaleinsäure-mono- oder diamid. Beispiele für α,β-monoethylenisch ungesättigte C3- bis C6-Mono- oder Dicarbonsäu- reamide, deren Carbonsäureamidgruppe mit einer Alkyl- oder einer Methylolgruppe substituiert sind, sind N-Alkylacrylamide- und -methacrylamide, wie beispielsweise N-tert.-Butylacrylamid und -methacrylamid, N-Methylacrylamid und -methacrylamid sowie N-Methylolacrylamid und N- Methylolmethacrylamid. Bevorzugte amidische Monomere A sind Acrylamid, Methacrylamid, N- Methylolacrylamid und/oder N-Methylolmethacrylamid, wobei Methylolacrylamid und/oder N- Methylolmethacrylamid insbesondere bevorzugt sind.

Als Monomere A insbesondere bevorzugt sind Acrylsäure, Methacrylsäure, Crotonsäure, Fumarsäure, Maleinsäure, Maleinsäureanhydrid, 2-Methylmaleinsäure, Itaconsäure, Acrylamid, Methacrylamid, N-Methylolacrylamid und/oder N-Methylolmethacrylamid, wobei Acrylsäure, Methacrylsäure, Itaconsäure, Methylolacrylamid und/oder N-Methylolmethacrylamid besonders bevorzugt sind.

Die Menge der im Polymerisat P einpolymerisierten Monomeren A beträgt > 0,1 und ^ 15 Gew.- %, bevorzugt > 0,5 und ^ 10 Gew.-% und insbesondere bevorzugt > 3 und ^ 8,5 Gew.-%.

Als Monomere B kommen alle ethylenisch ungesättigten Verbindungen in Betracht, welche wenigstens eine Nitrilgruppe aufweisen. Vorteilhaft handelt es sich jedoch bei den Monomeren B um die Nitrile, die sich von den vorgenannten α,β-monoethylenisch ungesättigten, insbesondere C3- bis C6-, bevorzugt C3- oder C 4 -Mono- oder Dicarbonsäuren ableiten, wie beispielsweise Ac- rylnitril, Methacrylnitril, Maleinsäuredinitril und/oder Fumarsäuredinitril, wobei Acrylnitril und/oder Methacrylnitril besonders bevorzugt sind.

Die Menge der im Polymerisat P einpolymerisierten Monomeren B beträgt > 8 und ^ 30 Gew.- %, bevorzugt > 10 und ^ 25 Gew.-% und insbesondere bevorzugt > 10 und ^ 20 Gew.-%.

Als Monomere C kommen alle Verbindungen in Betracht, welche wenigstens zwei nicht konjugierte ethylenisch ungesättigte Gruppen aufweisen. Beispiele hierfür sind zwei Vinylreste auf- weisende Monomere, zwei Vinylidenreste aufweisende Monomere sowie zwei Alkenylreste aufweisende Monomere. Besonders vorteilhaft sind dabei die Di-Ester zweiwertiger Alkohole mit α,β-monoethylenisch ungesättigten Monocarbonsäuren unter denen die Acryl- und Methac- rylsäure bevorzugt sind. Beispiele für derartige zwei nicht konjugierte ethylenisch ungesättigte Doppelbindungen aufweisende Monomere sind Alkylenglykoldiacrylate und -dimethacrylate, wie Ethylenglykoldiacrylat, 1 ,2-Propylenglykoldiacrylat, 1 ,3-Propylenglykoldiacrylat, 1 ,3- Butylenglykoldiacrylat, 1 ,4-Butylenglykoldiacrylat und Ethylenglykoldimethacrylat, 1 ,2- Propylenglykoldimethacrylat, 1 ,3-Propylenglykoldimethacrylat, 1 ,3-Butylenglykoldimethacrylat, 1 ,4-Butylenglykoldimethacrylat, Tri-Ester dreiwertiger Alkohole mit α,β-monoethylenisch unge- sättigten Monocarbonsäuren, wie beispielsweise Glyzerintriacrylat, Glyzerintrimethacrylat, Tri- methylolpropantriacrylat, Trimethylolpropantrimethacrylat, sowie Divinylbenzol, Vinylmethac- rylat, Vinylacrylat, Allylmethacrylat, Allylacrylat, Diallylmaleat, Diallylfumarat, Methylenbisac- rylamid, Cyclopentadienylacrylat, Triallylcyanurat oder Triallylisocyanurat. Insbesondere bevorzugt sind 1 ,4-Butylenglykoldiacrylat, Allylmethacrylat und/oder Divinylbenzol.

Die Menge der im Polymerisat P einpolymerisierten Monomeren C beträgt > 0 und ^ 5 Gew.-%, bevorzugt > 0 und ^ 3 Gew.-% und insbesondere bevorzugt > 0 und ^ 1 ,5 Gew.-%.

Als Monomere D kommen alle monoethylenisch ungesättigten silangruppenhaltigen Verbindungen in Betracht. Mit besonderem Vorteil weisen die Monomeren D eine hydrolysierbare Silan- gruppe auf. Vorteilhaft enthalten hydrolysierbare Silangruppen wenigstens eine Alkoxygruppe oder ein Halogenatom, wie beispielsweise Chlor. Vorteilhaft einsetzbare Monomere D sind in der WO-A-2008/150647, Seite 9, Zeilen 5 bis 25 offenbart. Mit besonderem Vorteil werden 3- Methacryloxypropyltrimethoxysilan, 3-Methacryloxypropyltriethoxysilan, Vinyltriacetoxysilan und/oder Vinylethoxydimethoxysilan eingesetzt. Dabei werden die Monomeren D immer dann bevorzugt eingesetzt, wenn anorganische körnige und/oder faserförmige Substrate, wie insbesondere Glasfasern oder Mineralfaser beispielsweise Asbest oder Steinwolle, gebunden werden sollen.

Die Menge der im Polymerisat P optional einpolymerisierten Monomeren D beträgt in einer bevorzugten Ausführungsform > 0 und ^ 10 Gew.-%, bevorzugt > 0 und ^ 5 Gew.-% und insbesondere bevorzugt 0 Gew.-%. In einer anderen bevorzugten Ausführungsform, insbesondere dann, wenn anorganische körnige und/oder faserförmige Substrate gebunden werden sollen, beträgt die Menge der im Polymerisat P einpolymerisierten Monomeren D > 0,1 und ^ 10 Gew.- %, vorteilhaft > 0,1 und < 5 Gew.-% und besonders vorteilhaft > 0,5 und < 2,5 Gew.-%.

Als Monomere E kommen alle ethylenisch ungesättigten Monomere in Betracht, deren Homo- polymerisat eine Glasübergangstemperatur < 30°C aufweisen und welche sich von den Monomeren A bis D unterscheiden. Geeignete Monomere E sind beispielsweise konjugierte aliphati- sehe CA- bis Cg-Dienverbindungen, Ester aus Vinylalkohol und einer d- bis C10-

Monocarbonsäure, d- bis Cio-Alkylacrylat, Cs- bis do-Alkylmethacrylat, Cs- bis C10- Cycloalkylacrylat und -methacrylat, d- bis Cio-Dialkylmaleinat und/oder d- bis C10- Dialkylfumarat, Vinylether von C3- bis Cio-Alkanolen, verzweigte und unverzweigte C3- bis C10- Olefine. Vorteilhaft werden solche Monomere E verwendet, deren Homopolymerisate Tg-Werte < 0°C aufweisen. Insbesondere vorteilhaft werden als Monomere E Vinylacetat, Ethylacrylat, n- Propylacrylat, n-Butylacrylat, iso-Butylacrylat, sec-Butylacrylat, n-Hexylacrylat, 2- Ethylhexylacrylat, n-Hexylmethacrylat, 2-Ethylhexylmethacrylat, Di-n-butylmaleinat, Di-n-butyl- fumarat verwendet, wobei 2-Ethylhexylacrylat, n-Butylacrylat, 1 ,4-Butadien und/oder Ethylacrylat insbesondere bevorzugt sind.

Die Menge der im Polymerisat P einpolymerisierten Monomeren E beträgt > 20 und 70 Gew.- %, bevorzugt > 25 und ^ 65 Gew.-% und insbesondere bevorzugt > 30 und ^ 60 Gew.-%.

Als Monomere F kommen alle ethylenisch ungesättigten Monomere in Betracht, deren Homopo- lymerisat eine Glasübergangstemperatur > 50°C aufweisen und welche sich von den Monomeren A bis D unterscheiden. Geeignete Monomere F sind beispielsweise vinylaromatische Mo- nomere und Cr bis C4-Alkylmethacrylate. Unter vinylaromatischen Monomeren versteht man insbesondere Derivate des Styrols oder des α-Methylstyrols, in denen die Phenylkerne gegebenenfalls durch 1 , 2 oder 3 Cr bis C 4 -Alkylgruppen, Halogen, insbesondere Brom oder Chlor und/oder Methoxygruppen substituiert sind. Bevorzugt werden solche Monomere, deren Homopolymerisate eine Glasübergangstemperatur > 80°C aufweisen. Besonders bevorzugte Mono- mere sind Styrol, α-Methylstyrol, o- oder p-Vinyltoluol, p-Acetoxystyrol, p-Bromstyrol, p-tert- Butylstyrol, o-, m- oder p-Chlorstyrol, Methylmethacrylat, tert.-Butylacrylat, tert- Butylmethacrylat, Ethylmethacrylat, Isobutylmethacrylat, n-Hexylacrylat, Cyclohexylmethacrylat, aber beispielsweise auch tert.-Butylvinylether oder Cyclohexylvinylether, wobei jedoch Methylmethacrylat, Styrol und/oder tert. -Butylmethacrylat insbesondere bevorzugt sind.

Die Menge der im Polymerisat P einpolymerisierten Monomeren F beträgt > 25 und ^ 71 ,9 Gew.-%, bevorzugt > 25 und ^ 64,5 Gew.-% und insbesondere bevorzugt > 25 und ^ 57 Gew.- %.

Wässrige Bindemittelzusammensetzung enthaltend ein Polyurethan, aufgebaut aus

1 a) Diisocyanaten,

1 b) Diolen, von denen

1 bi) 10 bis 100 mol-%, bezogen auf die Gesamtmenge der Diole (1 b), ein Molekulargewicht von 500 bis 5000 aufweisen, und

1 b2) 0 bis 90 mol-%, bezogen auf die Gesamtmenge der Diole (1 b), ein Molekulargewicht von 60 bis 500 g/mol aufweisen,

1 c) von den Monomeren (1 a) und (1 b) verschiedene Monomere mit wenigstens einer Iso- cyanatgruppe oder wenigstens einer gegenüber Isocyanatgruppen reaktiven Gruppe, die darüber hinaus wenigstens eine hydrophile Gruppe oder eine potentiell hydrophile Gruppe tragen, wodurch die Wasserdispergierbarkeit der Polyurethane bewirkt wird, 1 d) gegebenenfalls weiteren von den Monomeren (1 a) bis (1 c) verschiedenen mehrwertigen Verbindungen mit reaktiven Gruppen, bei denen es sich um alkoholische Hydroxylgruppen, primäre oder sekundäre Aminogruppen oder Isocyanatgruppen handelt und

1 e) gegebenenfalls von den Monomeren (1 a) bis (1 d) verschiedenen einwertigen Verbindun- gen mit einer reaktiven Gruppe, bei der es sich um eine alkoholische Hydroxylgruppe, eine primäre oder sekundäre Aminogruppe oder eine Isocyanatgruppe handelt, erhältlich durch Umsetzung der Monomere 1 a), 1 b), 1 c) sowie gegebenenfalls 1 d) und 1 e) in Anwesenheit eines geeigneten Katalysators.

Die wässrigen Dispersionen enthalten Polyurethane, welche neben anderen Monomeren aus Diisocyanaten 1 a) abgeleitet sind, wobei vorzugsweise solche Diisocyanate 1 a) verwendet werden, die üblicherweise in der Polyurethanchemie eingesetzt werden.

Insbesondere zu nennen sind als Monomere

1 a) Diisocyanate X(NCO)2, wobei X für einen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 4 bis 12 Kohlenstoffatomen, einen cycloaliphatischen oder aromatischen Kohlenwasserstoffrest mit 6 bis 15 Kohlenstotiatomen oder einen araliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 7 bis 15 Kohlenstoffatomen steht. Beispiele derartiger Diisocyanate sind Tetramethylendiiso- cyanat, Hexamethylendiisocyanat (HDI), Dodecamethylendiisocyanat, 1 ,4- Diisocyanatocyclohexan, 1 -lsocyanato-3,5,5-trimethyl-5-lsocyanatomethylcyclohexan (IPDI), 2,2-Bis-( 4-isocyanatocyclohexyl)-propan, Trime-thylhexandiisocyanat, 1 ,4- Diisocyanatobenzol, 2,4-Diisocyanatotoluol, 2,6-Diisocyanatotoluol, 4,4'- Diisocyanatodiphenylmethan, 2,4'-Diisocyanatodiphenylmethan, p-Xylylendiisocyanat, Tetramethylxylylendiisocyanat (TMXDI), die Isomeren des Bis-(4- isocyanatocyclohexyl)methans (HMDI) wie das trans/trans-, das cis/cis- und das cis/trans Isomere sowie aus diesen Verbindungen bestehende Gemische.

Derartige Diisocyanate sind im Handel erhältlich.

Als Gemische dieser Isocyanate sind besonders die Mischungen der jeweiligen Strukturisomeren von Diisocyanatotoluol und Diisocyanato-diphenylmethan von Bedeutung,

insbesondere ist die Mischung aus 80 mol-% 2,4-Diisocyanatotoluol und 20 mol-% 2,6- Diisocyanatotoluol geeignet. Weiterhin sind die Mischungen von aromatischen Isocyanaten wie 2,4-Diisocyanatotoluol und/oder 2, 6-Diisocyanatotoluolmit aliphatischen oder cycloaliphatischen Isocyanaten wie Hexamethylendiisocyanat oder IPDI besonders vorteilhaft, wobei das bevorzugte Mischungsverhältnis der aliphatischen zu aromatischen Isocyanate 4:1 bis 0,25:1 beträgt.

Zum Aufbau der Polyurethane kann man als Verbindungen außer den vorgenannten auch Iso- cyanate einsetzen, die neben den freien Isocyanatgruppen weitere verkappte Isocyanatgruppen, z. B. Uretdiongruppen tragen. Im Hinblick auf gute Filmbildung und Elastizität kommen als Diole

1 b) vornehmlich höhermolekulare Diole (bi) in Betracht, die ein Molekulargewicht von 500 bis

5000 g/mol, vorzugsweise von 1000 bis 3000 g/mol haben.

Bei den Diolen (1 bi) handelt es sich insbesondere um Polyesterpolyole, die z. B. aus Ullmanns Encyklopädie der technischen Chemie, 4. Auflage, Band 19, Seite 62 bis 65

bekannt sind. Bevorzugt werden Polyesterpolyole eingesetzt, die durch Umsetzung von zweiwertigen Alkoholen mit zweiwertigen Carbonsäuren erhalten werden. Anstelle

der freien Polycarbonsäuren können auch die entsprechenden Polycarbonsäureanhydride oder entsprechende Polycarbonsäureester von niederen Alkoholen oder deren Gemische zur Her- Stellung der Polyesterpolyole verwendet werden. Die Polycarbonsäuren können aliphatisch, cycloaliphatisch, araliphatisch, aromatisch oder heterocyclisch sein und gegebenenfalls, z. B. durch Halogenatome, substituiert und/oder ungesättigt sein. Als Beispiele hierfür seien genannt: Korksäure, Azelainsäure, Phthalsäure, Isophthalsäure, Phthalsäureanhydrid, Tetrahydrophthal- säureanhydrid, Hexahydrophthalsäureanhydrid, Tetrachlorphthalsäureanhydrid, Endomethylen- tetrahydrophthalsäureanhydrid, Glutarsäureanhydrid, Maleinsäure, Maleinsäureanhydrid, Fumarsäure, dimere Fettsäuren. Bevorzugt sind Dicarbonsäuren der allgemeinen Formel HOOC- (CH2) y -COOH, wobei y eine Zahl von 1 bis 20, bevorzugt eine gerade Zahl von 2 bis 20 ist, z.B. Bernsteinsäure, Adipinsäure, Sebacinsäure und Dodecandicarbonsäure. Als mehrwertige Alkohole kommen z.B. Ethylenglykol, Propan-1 ,2-diol, Propan-1 ,3-diol, Butan- 1 ,3-diol, Buten-1 ,4-diol, Butin-1 ,4-diol, Pentan-1 ,5-diol, Neopentylglykol, Bis-(hydroxymethyl)- cyclohexane wie 1 ,4-Bis-(hydroxymethyl)cyclohexan, 2-Methyl-propan-1 ,3-diol, Methylpentan- diole, ferner Diethylenglykol, Triethylenglykol, Tetraethylenglykol, Polyethylenglykol, Dipropy- lenglykol, Polypropylenglykol, Dibutylenglykol und Polybutylenglykole in Betracht. Bevorzugt sind Alkohole der allgemeinen Formel HO-(CH2)x-OH, wobei x eine Zahl von 1 bis 20, bevorzugt eine gerade Zahl von 2 bis 20 ist. Beispiele hierfür sind Ethylenglykol, Butan-1 ,4-diol, Hexan- 1 ,6-diol, Octan-1 ,8-diol und Dodecan-1 ,12-diol. Weiterhin bevorzugt ist Neopentylglykol.

Ferner kommen auch Polycarbonat-Diole, wie sie z. B. durch Umsetzung von Phosgen mit ei- nem Überschuss von den als Aufbaukomponenten für die Polyesterpolyole genannten niedermolekularen Alkohole erhalten werden können, in Betracht.

Geeignet sind auch Polyesterdiole auf Lacton-Basis, wobei es sich um Homo- oder Mischpolymerisate von Lactonen, bevorzugt um endständige Hydroxylgruppen aufweisende Anlage- rungsprodukte von Lactonen an geeignete difunktionelle Startermoleküle handelt. Als Lactone kommen bevorzugt solche in Betracht, die sich von Verbindungen der allgemeinen Formel HO- (CH2) Z -COOH ableiten, wobei z eine Zahl von 1 bis 20 ist und ein H-Atom einer Methyleneinheit auch durch einen d- bis C 4 -Alkylrest substituiert sein kann. Beispiele sind £-Caprolacton, ß- Propiolacton, y-Butyrolacton und/oder Methyl-£-caprolacton sowie deren Gemische. Geeignete Starterkomponenten sind z. B. die vorstehend als Aufbaukomponente für die Polyesterpolyole genannten niedermolekularen zweiwertigen Alkohole. Die entsprechenden Polymerisate des ε - Caprolactons sind besonders bevorzugt. Auch niedere Polyesterdiole oder Polyetherdiole kön- nen als Starter zur Herstellung der Lactonpolymerisate eingesetzt sein. Anstelle der Polymerisate von Lactonen können auch die entsprechenden, chemisch äquivalenten Polykondensate der den Lactonen entsprechenden Hydroxycarbonsäuren, eingesetzt werden.

Daneben kommen als Monomere (1 bi) Polyetherdiole in Betracht. Sie sind insbesondere durch Polymerisation von Ethylenoxid, Propylenoxid, Butylenoxid, Tetrahydrofuran, Styroloxid oder Epichlorhydrin mit sich selbst, z.B. in Gegenwart von BF3 oder durch Anlagerung dieser Verbindungen gegebenenfalls im Gemisch oder nacheinander, an Startkomponenten mit reaktionsfähigen Wasserstoffatomen, wie Alkohole oder Amine, z.B. Wasser, Ethylenglykol, Propan-1 ,2- diol, Propan-1 ,3-diol, 1 ,2-Bis(4-hydroxydiphenyl)propan oder Anilin erhältlich. Besonders bevor- zugt ist Polytetrahydrofuran eines Molekulargewichts von 240 bis 5000, und vor allem 500 bis 4500. Daneben können auch Mischungen aus Polyesterdiolen und Polyetherdiolen als Monomere (1 bi) eingesetzt werden.

Ebenfalls geeignet sind Polyhydroxyolefine, bevorzugt solche mit 2 endständigen Hydro- xylgruppen, z. B. α-ω-Dihydroxypolybutadien, α-ω -Dihydroxypolymethacrylester oder α-ω - Dihydroxypolyacrylester als Monomere (1 ci). Solche Verbindungen sind beispielsweise aus der EP-A-622378 bekannt. Weitere geeignete Polyole sind Polyacetale, Polysiloxane und Alkydhar- ze. Die Polyole können auch als Gemische im Verhältnis 0,1 :1 bis 9:1 eingesetzt werden.

Als Monomere (1 b2) werden vor allem die Aufbaukomponenten der für die Herstellung von Po- lyesterpolyolen genannten kurzkettigen Alkandiole eingesetzt, wobei Diole mit 2 bis 12 C- Atomen, unverzweigte Diole mit 2 bis 12 C-Atomen und einer gradzahligen Anzahl von C- Atomen sowie Pentan-1 ,5-diol und Neopentylglykol bevorzugt werden.

Bevorzugt beträgt der Anteil der Diole (1 bi), bezogen auf die Gesamtmenge der Diole (1 b) 10 bis 100 mol-% und der Anteil der Monomere (b2), bezogen auf die Gesamtmenge der Diole (1 b) 0 bis 90 mol-%. Besonders bevorzugt beträgt das Verhältnis der Diole (1 bi) zu den Monomeren (1 b 2 ) 0,1 :1 bis 5:1 , besonders bevorzugt 0,2:1 bis 2:1.

Um die Wasserdispergierbarkeit der Polyurethane zu erreichen, sind die Polyurethane neben den Komponenten (1 a), (1 b) und gegebenenfalls (1 d) aus von den Komponenten (1 a), (1 b) und (1 d) verschiedenen Monomeren (1 c), die wenigstens eine Isocyanatgruppe oder wenigstens eine gegenüber Isocyanatgruppen reaktive Gruppe und darüber hinaus wenigstens eine hydrophile Gruppe oder eine Gruppe, die sich in eine hydrophile Gruppe überführen lässt, tragen, aufgebaut. Im folgenden Text wird der Begriff "hydrophile Gruppen oder potentiell hydrophile Gruppen" mit "(potentiell) hydrophile Gruppen" abgekürzt. Die (potentiell) hydrophilen Gruppen reagieren mit Isocyanaten wesentlich langsamer als die funktionellen Gruppen der Monomere, die zum Aufbau der Polymerhauptkette dienen. Der Anteil der Komponenten mit (potentiell) hydrophilen Gruppen an der Gesamtmenge der Komponenten (1 a), (1 b), (1 c), (1 d) und (1 e) wird im allgemeinen so bemessen, dass die Molmenge der (potentiell) hydrophilen Gruppen, bezogen auf die Gewichtsmenge aller Monomere (1 a) bis (1 e), 30 bis 1000 mmol/kg, bevorzugt 50 bis 500 mmol/kg und besonders bevorzugt 80 bis 300 mmol/kg beträgt.

(Potentiell) ionische Monomere (1 c) sind z. B. in Ullmanns Encyklopädie der technischen Chemie, 4. Auflage, Band 19, Seite 31 1 bis 313 und beispielsweise in der DE-A-14 95 745 ausführlich beschrieben.

Als (potentiell) kationische Monomere (1 c) sind vor allem Monomere mit tertiären Aminogruppen von besonderer praktischer Bedeutung, beispielsweise: Tris-(hydroxyalkyl)- amine, N,N'-Bis(hydroxyalkyl)-alkylamine, N-Hydroxyalkyl-1 -dialkylamine, Tris-(aminoalkyl)- amine, N ,N'Bis(aminoalkyl)-alkylamine, N-Aminoalkyl-dialkylamine, wobei die Alkylreste und Alkandiyl-Einheiten dieser tertiären Amine unabhängig voneinander aus 1 bis 6 Kohlenstoffatomen bestehen. Weiterhin kommen tertiäre Stickstoffatome

aufweisende Polyether mit vorzugsweise zwei endständigen Hydroxylgruppen, wie sie z.B. durch Alkoxylierung von zwei an Aminstickstoff gebundene Wasserstoffatome aufweisende A- mine, z.B. Methylamin, Anilin oder Ν,Ν'-Dimethylhydrazin, in an sich üblicher Weise zugänglich sind, in Betracht. Derartige Polyether weisen im Allgemeinen ein zwischen 500 und 6000 g/mol liegendes Molgewicht auf.

Diese tertiären Amine werden entweder mit Säuren, bevorzugt starken Mineralsäuren wie Phosphorsäure, Schwefelsäure, Halogenwasserstoffsäuren oder starken organischen Säuren oder durch Umsetzung mit geeigneten Quaternisierungsmitteln wie d- bis C6-Alkylhalogeniden oder Benzylhalogeniden, z.B. Bromiden oder Chloriden, in

die Ammoniumsalze überführt.

Als Monomere mit (potentiell) anionischen Gruppen kommen üblicherweise aliphatische, cyc- loaliphatische, araliphatische oder aromatische Carbonsäuren und Sulfon- säuren in Betracht, die mindestens eine alkoholische Hydroxylgruppe oder mindestens eine primäre oder sekundäre Aminogruppe tragen. Bevorzugt sind Dihydroxyalkylcarbonsäuren, vor allem mit 3 bis 10 Kohlenstoffatomen, wie sie auch in der US-A 3 412 054 beschrieben sind. Ansonsten geeignet sind Dihydroxylverbindungen mit einem Molekulargewicht über 500 bis 10000 g/mol mit mindestens 2 Carboxylatgruppen, die aus der DE-A-39 1 1 827 bekannt sind. Sie sind durch Umsetzung von Dihydroxylverbindungen mit Tetracarbonsäuredianhydriden wie Pyromellitsäuredianhydrid oder Cyclopentantetracarbonsäuredianhydrid im Molverhältnis 2:1 bis 1 ,05:1 in einer Polyadditionsreaktion erhältlich. Als Dihydroxylverbindungen sind insbeson- dere die als Kettenverlängerer aufgeführten Monomere (1 b2) sowie die Diole (1 bi) geeignet. Als Monomere (1 c) mit gegenüber Isocyanaten reaktiven Aminogruppen kommen Aminocar- bonsäuren wie Lysin, ß-Alanin oder die in der DE-A-20 34 479 genannten Addukte von aliphatischen diprimären Diaminen an a,ß-ungesättigte Carbon- oder Sulfonsäuren in Betracht. Besonders bevorzugte sind die N-(2-Aminoethyl)-2-arninoethancarbonsäure sowie die N-(2- Aminoethyl)-2-aminoethansulfonsäure bzw. die entsprechenden Alkalisalze, wobei Na als Gegenion besonders bevorzugt ist.

Weiterhin bevorzugt sind die Addukte der oben genannten aliphatischen diprimären Diamine an 2-Acrylamido-2-methylpropansulfonsäure, wie sie z.B. in der DE Patentschrift 19 54 090 beschrieben sind.

Die Polyurethane enthalten bevorzugt 1 bis 30, besonders bevorzugt 4 bis 25 mol-%, bezogen auf die Gesamtmenge der Komponenten (1 b) und (1 d) eines Polyamins mit mindestens 2 ge- genüber Isocyanaten reaktiven Aminogruppen als Monomere (1 d).

Monomere (1 e), die gegebenenfalls mitverwendet werden, sind Monoisocyanate, Monoalkohole und monoprimäre und -sekundäre Amine. Im Allgemeinen beträgt ihr Anteil maximal 10 mol-%, bezogen auf die gesamte Molmenge der Monomere. Diese monofunktionellen Verbindungen tragen üblicherweise weitere funktionelle Gruppen wie olefinische Gruppen oder Carbonylgrup- pen und dienen zur Einführung von funktionellen Gruppen in das Polyurethan, die die Disper- gierung bzw. die Vernetzung oder weitere polymeranaloge Umsetzung des Polyurethans ermöglichen. In Betracht kommen hierfür Monomere wie lsopropenyl-a,a-dimethylbenzylisocyanat (TMI) und Ester von Acryl- oder Methacrylsäure wie Hydroxyethylacrylat oder Hydroxyethylme- thacrylat.

Normalerweise werden die Komponenten (1 a) bis (1 e) sowie ihre jeweiligen Molmengen so gewählt, dass das Verhältnis A:B mit 0,5:1 bis 2:1 , bevorzugt 0,8:1 bis 1 ,5:1 , besonders bevorzugt 0,9:1 bis 1 ,2:1 beträgt. Ganz besonders bevorzugt liegt das Verhältnis A:B möglichst nahe an 1 :1 , in der

A) der Molmenge an Isocyanatgruppen und

B) der Summe aus der Molmenge der Hydroxylgruppen und der Molmenge der funktionellen Gruppen, die mit Isocyanaten in einer Additionsreaktion reagieren können,

bedeutet.

Die eingesetzten Monomere (1 a) bis (1 e) tragen im Mittel üblicherweise 1 ,5 bis 2,5, bevorzugt 1 ,9 bis 2,1 , besonders bevorzugt 2 Isocyanatgruppen bzw. funktionelle Gruppen, die mit Isocyanaten in einer Additionsreaktion reagieren können. Die Polyaddition der Monomere 1 a), 1 b), 1 c) sowie gegebenenfalls 1 d) und 1 e) zur Herstellung der PUR-Dispersion erfolgt in Anwesenheit eines geeigneten Katalysators. Als Katalysatoren eignen sich Zinnverbindungen, beispielsweise Dibutylzinn-dilaurat, weiterhin tertiäre Amine, Zink-, Zirkonium-, Kupfer-, Bismuth-, Titan-, Molybdän- und Cäsiumverbindungen. In Q. Bell, Raw Materials and their Usage, in: Solvent-Borne Urethane Resins, Vol. 1 :Surface Coatings, Chapman and Hall, New York, 1993, S. 153ff. sind verschiedene aminische und Me- tall-basierte Katalysatoren beschrieben.

Bevorzugte Cäsiumverbindungen sind Cäsiumsalze, in denen folgende Anionen eingesetzt werden: F, Cr, CIO " , CI0 3 , CI0 4 , Br, J-, J0 3 -, CN-, OCN-, N0 2 -, N0 3 -, HC0 3 - C0 3 2" , S 2" , SH-,

HS0 3 -, S0 3 2 -, HS0 4 -, S2O2 2 -, S 2 0 4 2 -, S 2 0 5 2 -, S 2 0 6 2 -, S2O7 2 -, S 2 0 8 2 -, H 2 P0 2 - , H 2 P0 4 -, HP0 4 -, P0 4 3" , P 2 0 7 4" , (OC n H 2n+ i)-, (C n H 2n -i0 2 )-, (C n+ i H 2n - 2 0 4 ) 2 -, wobei n für die Zahlen 1 bis 20 steht.

Besonders bevorzugt sind dabei Cäsiumcarboxylate, bei denen das Anion den Formeln (C n H 2n - i0 2 ) " sowie (C n +i H 2n - 2 0 4 ) 2" mit n gleich 1 bis 20, gehorcht. Ganz besonders

bevorzugte Cäsiumsalze weisen als Anionen Monocarboxylate der allgemeinen Formel (C n H 2n - i0 2 ) _ auf, wobei n für die Zahlen 1 bis 20 steht. Hierbei sind insbesondere zu erwähnen Formiat, Acetat, Propionat, Hexanoat und 2- Ethylhexanoat. Die Cäsiumsalze werden in Mengen von 0,01 bis 10 mmol Cäsiumsalz pro kg lösungsmittelfreier Ansatz eingesetzt. Bevorzugt werden sie in Mengen von 0,05 bis

2 mmol Cäsiumsalz pro kg lösungsmittelfreier Ansatz verwendet.

Die Dispersionen haben im allgemeinen einen Feststoffgehalt von 10 bis 75, bevorzugt von 20 bis 65 Gew.-% und eine Viskosität von 10 bis 500 m Pas (gemessen bei einer Temperatur von 20°C und einer Schergeschwindigkeit von 250 s -1 ).

Solche wässrigen Polyurethandispersionen werden beispielsweise in der DE-A-101 61 156 beschrieben.

Die wässrige Lösung oder Dispersion eines Vorkondensates eines wärmehärtbaren Harzes und eines Bindemittels kann gegebenenfalls noch ein Tensid enthalten. Geeignet sind beispielsweise nichtionische, anionische und kationische Tenside sowie Mischungen aus mindestens einem nichtionischen und mindestens einem anionischen Tensid, Mischungen aus mindestens einem nichtionischen und mindestens einem kationischen Tensid, Mischungen aus mehreren nichtionischen oder aus mehreren kationischen oder aus mehreren anionischen Tensiden.

Die erfindungsgemäßen flexiblen, flächigen Substrate können wie folgt hergestellt werden: Die flächigen Substrate wie Vliese (inklusive sogenannter non-wovens), Gewebe (inklusive sogenannter Tissues), Gewirke, Papier, Pappe und Karton können zunächst mit einer wässrigen Lösung oder Dispersion eines Vorkondensates mindestens eines wärmehärtbaren Harzes und eines Bindemittels behandelt werden.

Die Lösung oder Dispersion des Vorkondensates und des Bindemittels kann einen Härter ent- halten, kann aber auch ohne Härter eingesetzt werden.

Verfahren zur Herstellung von flexiblen, flächigen Substraten mit einer abrasiven Oberfläche kann durchgeführt werden, indem man eine wässrige Lösung oder Dispersion mindestens eines Vorkondensates eines wärmehärtbaren Harzes und eines Bindemittels auf die Oberseite und/oder Unterseite eines flexiblen, flächigen Substrates in einer Menge im Bereich von 0,1 bis 90 Gew.-%, bezogen auf das unbeschichtete, trockene Substrat aufbringt, anschließend das Vorkondensat vernetzt und das behandelte Substrat trocknet.

In einem gut geeigneten Verfahren werden die Wirk- und Effektstoffe, vorzugsweise Farbstoffe oder Pigmente oder unverkapselte oder (mikro)verkapselte Duftstoffe, der fertigen wässrigen Lösung oder Dispersion des Vorkondensates und des Bindemittels zugegeben, bevor diese auf das flächige Substrat, vorzugsweise Papier, Pappe, Karton, Gewebe (inklusive sogenannter Tissues), Gewirke und Vliese (inklusive sogenannter non-wovens) aufgetragen wird. In einem weiteren gut geeigneten Verfahren werden die Wirk- und Effektstoffe, vorzugsweise Farbstoffe oder Pigmente oder unverkapselte oder (mikro)verkapselte Duftstoffe, bei der Herstellung der wässrige Lösung oder Dispersion des Vorkondensates und des Bindemittels zugegeben und diese wird dann auf das flächige Substrat, vorzugsweise Papier, Pappe, Karton, Gewebe (inklusive sogenannter Tissues), Gewirke und Vliese (inklusive sogenannter non- wovens) aufgetragen.

In einem weiteren gut geeigneten Verfahren werden die Wirk- und Effektstoffe, vorzugsweise Farbstoffe oder Pigmente oder unverkapselte oder (mikro)verkapselte Duftstoffe, bei der Herstellung des Vorkondensates und des Bindemittels zugegeben. Diese Mischung wird dann erst kurz vor der Auftragung auf das flächige Substrat in eine wässrige Lösung oder Dispersion überführt und dann auf das flächige Substrat vorzugsweise Papier, Pappe, Karton, Gewebe (inklusive sogenannter Tissues), Gewirke und Vliese (inklusive sogenannter non-wovens) aufgetragen. Üblicherweise werden die genannten Wirk- und Effektstoffe, vorzugsweise die (mik- ro)verkapselten Wirk- und Effektstoffe, besonders bevorzugt die (mikro)verkapselten flüchtigen Wirk- und Effektstoffe wie Duftstoffe und/oder wasserunlöslichen Wirk- und Effektstoffe, wie Wachse oder Silicone bei mechanischer Beanspruchung, wie Scheuern, Wischen oder sonstigem Reinigen, der erfindungsgemäßen flexiblen, flächigen Substrate teilweise oder vollständig freigesetzt.

Um eine gute und möglichst gleichmäßige Verteilung des Harzes und des Bindemittels, vorzugsweise auf der Oberfläche des Substrats und nicht in dessen tieferen Schichten, bei der Harz-Auftragung zu erreichen, ist ein bestimmtes Theologisches Verhalten oder eine bestimmte Viskosität der wässrigen Lösung oder Dispersion des Vorkondensats und des Bindemittels vorteilhaft. Die wässrige Lösung oder Dispersion des Vorkondensats und des Bindemittels soll flüssig genug sein, dass sie sich auf dem Substrat leicht ausbreiten lässt, aber nicht so flüssig, dass sie beim Ausbreiten schnell in die tieferen Schichten des Substrats eindringt oder eingesogen wird.

Weiterhin ist es vorteilhaft, eine gute und möglichst gleichmäßige Verteilung der wässrigen Lösung oder Dispersion des Vorkondensats und des Bindemittels auf den entsprechenden Harz- Auftragungsvorrichtungen, zum Beispiel Druckwalzen, Rakel oder Siebe, zu erreichen, um einen gleichmäßigen Transfer der wässrigen Lösung oder Dispersion des Vorkondensats und des Bindemittels auf das Substrat, zum Beispiel, Papier, Pappe, Karton, Gewebe (inklusive sogenannter Tissues), Gewirke und Vlies (inklusive sogenannter non-wovens) zu gewährleisten. Weiterhin ist es vorteilhaft eine geeignete Viskosität der wässrigen Lösung oder Dispersion des Vorkondensats und des Bindemittels einzustellen, damit beim Auftragen der wässrigen Lösung oder Dispersion des Vorkondensats mit der Sprühmethode die Tropfengröße des Vorkondensats möglichst gering ist, die Tropfen die Sprühdüse nicht verstopfen und sich gleichmäßig auf dem Substrat verteilen.

Die wässrige Lösung oder Dispersion des Vorkondensates und des Bindemittels enthält daher einen polymeren Verdicker im Bereich von 0,01 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise im Bereich von 0,01 bis 5 Gew.-%, bezogen auf die wässrige Lösung oder Dispersion des Vorkondensates und des Bindemittels.

Um die erfindungsgemäßen Produkte herzustellen, kann man die Lösung oder Dispersion des Vorkondensates und des Bindemittels (nachstehend auch als "Präparationslösung" bezeichnet) entweder vollflächig oder auch in Form eines Musters auf das Substrat aufbringen.

Die Viskosität der Präparationslösung, also der wässrigen Lösung oder Dispersion des Vorkon- densats und des Bindemittels mit oder ohne Härter, wird üblicherweise durch Zusatz der erfindungsgemäßen Verdicker eingestellt und danach auf das Substrat aufgebracht und erst anschließend ausgehärtet.

Die erfindungsgemäße Präparationslösung wird vorzugsweise in ungeschäumtem Zustand auf die jeweils in Betracht kommende Unterlage aufgebracht. Sie kann beispielsweise durch Sprühen, Rakeln, Walzen, Drucken, unter anderem mit Siebdruck, oder mit Hilfe geeigneter anderer technischer Vorrichtungen, die dem Fachmann bekannt sind, wie z. B. eine Leimpresse, eine Filmpresse, eine Luftbürste, ein Aggregat zum Vorhangstreichen, auf die flächige Unterlage aufgebracht werden. Vorzugsweise werden berührungslose Verfahren oder Verfahren mit mög- liehst geringem Druck auf das flächige Substrat angewendet, um das Wegschlagen des Harzes in das Substrat zu vermindern. Der Auftrag kann einseitig oder auch beidseitig, entweder gleichzeitig oder nacheinander vorgenommen werden. Die Menge an härtbarem Harz, die mit Hilfe der Präparationslösung auf das flächige Substrat aufgetragen wird, beträgt beispielsweise 0,1 bis 90 Gew.-%, vorzugsweise 0,25 bis 75 Gew.-%, insbesondere 0,5 bis 50 Gew.-%, bezogen auf das Flächengewicht des unbeschichteten, trockenen flächigen Substrats.

Sie liegt damit wesentlich unterhalb der Menge, die für die Herstellung von Dekorfolien durch Tränken von flächigen Substraten mit Melamin/Formaldehyd-Harzen angewendet werden. Die jeweils auf das Substrat aufgetragene Menge an Vorkondensat hat einen entscheidenden Ein- fluss auf die Flexibilität, Weichheit und den Griff der erfindungsgemäßen Produkte.

Außerdem hat die Verteilung der Präparationslösung bzw. des gehärteten Harzes auf dem Substrat einen erheblichen Einfluss auf die Flexibilität der erfindungsgemäßen Produkte. Die Präparationslösung kann beispielsweise ungleichmäßig auf die Unterlage aufgebracht werden, wobei sie beispielsweise die Unterlage vollflächig bedeckt, jedoch darauf nicht gleichmäßig verteilt ist. Eine weitere Variation besteht darin, dass man die Präparationslösung mustergemäß auf das flächige Substrat druckt. So erhält man beispielsweise besonders flexible Produkte, wenn man die Präparationslösung in Form von parallelen Streifen oder punktförmig auf die Unterlage druckt.

Nach dem Aufbringen der Präparationslösung auf die flächige Unterlage erfolgen das Vernetzen des wärmehärtbaren Harzes und des Bindemittels und das Trocknen der mit einer Auflage eines Vorkondensates eines wärmehärtbaren Harzes und des Bindemittels versehenen flächigen Substrate, wobei Vernetzen und Trocknen gleichzeitig oder nacheinander ablaufen können. Eine vorteilhafte Ausführung besteht darin, dass man das wärmehärtbare Harz und das Bindemittel in feuchter Atmosphäre vernetzt und das Produkt danach trocknet. Die thermische Härtung der Harze und das Trocknen der Produkte können beispielsweise in dem Temperaturbereich von 20 bis 250°C, bevorzugt 20 bis 200°C, besonders bevorzugt 20 bis 150°C stattfinden. Der Trockenschritt kann beispielsweise auch in Gastrocknern oder in IR-T rocknern vorgenommen werden. Je höher die jeweils angewendete Temperatur liegt, desto kürzer ist die Verweilzeit des zu trocknenden Materials in der Trocknungsvorrichtung. Falls gewünscht kann das erfindungsgemäße Produkt nach dem Trocknen noch bei Temperaturen bis zu 300°C getempert werden. Auch Temperaturen oberhalb von 300°C können zum Aushärten des Harzes ange- wendet werden, jedoch sind dann die erforderlichen Verweilzeiten sehr kurz.

Leime und Tränkharze, die jeweils als wässrige Bindemittel oder Pulver auf Basis von Kondensaten aus Harnstoff, Melamin und Formaldehyd als Kauramin ® und Kaurit ® von BASF SE, verkauft werden, verwendet man in der Möbel- und Bauindustrie zur Herstellung von plattenförmi- gen Holzwerkstoffen wie Spanplatten, Sperrholz- und Schalungsplatten, vgl. Technische Information Kaurit ® . Mit Tränkharzen imprägnierte Papiere besitzen eine harte Oberfläche. Solche Produkte findet man beispielsweise in Oberflächen von Laminatfußböden oder im Dekor von Möbeln, vgl. Technische Information Kauramin ® .

Man erhält flexible, flächige Substrate, die als Wischtücher für die Reinigung von Oberflächen im Haushalt und in der Industrie verwendet werden. Sie eignen sich insbesondere als abrasive Wischtücher für die Oberflächenreinigung von Gegenständen aus Metall, Glas, Porzellan, Kunststoff und Holz. Die erfindungsgemäßen Produkte eignen sich insbesondere als Einmalartikel, können jedoch gegebenenfalls mehrmals verwendet werden. Eine mehrmalige Verwendung ist vor allem bei solchen erfindungsgemäßen Produkten gegeben, die als Unterlage ein Gewebe oder Vlies enthalten.

Die erfindungsgemäßen Substrate entfalten beim Wischen von Oberflächen aus Glas-, Metalloder Kunststoff eine scheuernde Wirkung, die für die Reinigung dieser Oberflächen gewünscht ist. Die scheuernde Wirkung ist dabei jedoch weitaus geringer als die von Schmirgelpapier, so dass die erfindungsgemäßen Substrate für alle diejenigen Anwendungen in Betracht kommen, bei denen für die Entfernung von Schmutz lediglich eine geringe scheuernde Wirkung erwünscht ist, so dass die Oberfläche der mit den erfindungsgemäßen Substraten gewischten Materialien praktisch nicht geschädigt oder zerkratzt wird. Die erfindungsgemäßen Produkte werden vorzugsweise als Einmalartikel eingesetzt, können jedoch auch - in Abhängigkeit von der jeweiligen Anwendung - mehrmals verwendet werden.

Die Prozentangaben in den Beispielen bedeuten Gewichtsprozent, sofern sich aus dem Zusammenhang nicht anderes ergibt. Beispiele

Herstellung der beschichteten Papiere

Vergleichspräparationslösung A

Aus einem Vorkondensat aus Melamin und Formaldehyd (Kauramin ® KMT 773, BASF SE) wurde eine 30%ige wässrige Lösung hergestellt, indem man 175 ml vollständig entsalztes Wasser mit 75 g Tränkharzpulver sowie 1 ,5 g Guarmehl mischte. Zu 30 g dieser Lösung gab man 1 ,5 g Ammoniumnitrat (50%ig) und 100 μΙ eines mit Fluor substituierten oberflächenaktiven Mittels (Zonyl ® FS 300, DuPont) und vermischte sorgfältig bis zu einer homogenen Lösung.

Präparationslösung 1

Aus einem Vorkondensat aus Melamin und Formaldehyd (Kauramin ® KMT 773, BASF SE) wurde eine 30%ige wässrige Lösung hergestellt, indem man 175 ml vollständig entsalztes Wasser mit 75 g Tränkharzpulver sowie 1 ,5 g Guarmehl mischte. Zu 30 g dieser Lösung gab man 30 g einer wässrigen Acrylat-Dispersion (Aerodur ® 32 D, BASF SE) und 1 ,5 g Ammoniumnitrat (50%ig) und vermischte sorgfältig bis zu einer homogenen Lösung. Präparationslösung 2

Aus einem Vorkondensat aus Melamin und Formaldehyd (Kauramin ® KMT 773, BASF SE) wurde eine 30%ige wässrige Lösung hergestellt, indem man 175 ml vollständig entsalztes Wasser mit 75 g Tränkharzpulver sowie 1 ,5 g Guarmehl mischte. Zu 30 g dieser Lösung gab man 30 g einer wässrigen Polyurethan-Dispersion (Emuldur ® 360A, BASF SE) und 1 ,5 g Ammoniumnitrat (50%ig) und vermischte sorgfältig bis zu einer homogenen Lösung.

Präparationslösung 3

Aus einem Melamin-Formaldehyd-Vorkondensat (Kaurit® Tränksystem 820 der BASF SE) wur- de eine ca. 50%ige wässrige Lösung hergestellt indem man 91 g vollentsalztes Wasser mit 109 g Tränksystemlösung sowie 1 ,7 g Guarmehl mischte. Zu 45 g dieser Lösung gab man 2,2 g Ammoniumnitrat (50 %ig) und vermischte sorgfältig bis zu einer homogenen Lösung.

Vergleichsbeispiel A (Siebdruck, Vergleichspräparationslösung A)

Auf ein 23,8cm x 25,7cm großes Stück Küchenrolle (TORK ® (Premium)-Küchenrolle, SCA) mit einem Flächengewicht von 53 g/m 2 wurde ein Teil der Vergleichspräparationslösung A einseitig mit Hilfe einer Siebdruckpresse und dreimaligem Streichen aufgetragen. Das beschichtete Material wurde dann auf eine Platte aus Aluminium gelegt und 20 min bei 120°C im Trockenschrank getrocknet. Danach war das Papier trocken und vernetzt. Die Menge an Harz, die ap- pliziert wurde, betrug nach dem Trocknen 1 1 g/m 2 , bezogen auf trockene Küchenrolle.

Beispiel 1 (Siebdruck, Präparationslösung 1 )

Auf ein 23,8cm x 25,7cm großes Stück Küchenrolle (TORK ® (Premium)-Küchenrolle, SCA) mit einem Flächengewicht von 53 g/m 2 wurde ein Teil der Präparationslösung 1 einseitig mit Hilfe einer Siebdruckpresse und dreimaligem Streichen aufgetragen. Das beschichtete Material wurde dann auf eine Platte aus Aluminium gelegt und 15 min bei 80°C im Trockenschrank getrocknet. Danach war das Papier trocken und vernetzt. Die Menge an Harz, die appliziert wurde, betrug nach dem Trocknen 1 1 g/m 2 , bezogen auf trockene Küchenrolle. Beispiel 2 (Siebdruck, Präparationslösung 2)

Auf ein 23,8cm x 25,7cm großes Stück Küchenrolle (TORK ® (Premium)-Küchenrolle, SCA) mit einem Flächengewicht von 53 g/m 2 wurde ein Teil der Präparationslösung 2 einseitig mit Hilfe einer Siebdruckpresse und dreimaligem Streichen aufgetragen. Das beschichtete Material wurde dann auf eine Platte aus Aluminium gelegt und 15 min bei 80°C im Trockenschrank getrock- net. Danach war das Papier trocken und vernetzt. Die Menge an Harz, die appliziert wurde, betrug nach dem Trocknen 1 1 g/m 2 , bezogen auf trockene Küchenrolle.

Beispiel 3 (Siebdruck, Präparationslösung 3)

Auf ein 23,8cm x 25,7cm großes Stück Küchenrolle (TORK ® (Premium)-Küchenrolle, SCA) mit einem Flächengewicht von 53 g/m 2 wurde ein Teil der Präparationslösung 3 einseitig mit Hilfe einer Siebdruckpresse und dreimaligem Streichen aufgetragen. Das beschichtete Material wurde dann auf eine Platte aus Aluminium gelegt und 15 min bei 80°C im Trockenschrank getrock- net. Danach war das Papier trocken und vernetzt. Die Menge an Harz, die appliziert wurde, betrug nach dem Trocknen 1 1 g/m 2 , bezogen auf trockene Küchenrolle.

Beurteilung der Sprödigkeit

Die gemäß den Beispielen erhaltenen beschichteten Papiere wurden an den beschichteten Stellen auf ihre Sprödigkeit getestet und sowohl mit dem Stand der Technik als auch mit unbeschichteten Proben verglichen. Dazu wurde beim Herstellen der beschichteten Papiere gemäß den Beispielen ein quadratisches Muster gewählt und dieses Muster aufgedruckt. Dabei handelt es sich alternierend um bedruckte und nicht bedruckte Quadrate mit einer Kantenlänge von 7 mm. Nach dem Aushärten und Trocknen wurde die Sprödigkeit der Beispiele anhand der bedruckten Quadrate beurteilt. Dazu wurden nacheinander mehrere bedruckte Quadrate mit dem Daumen und dem Zeigefinger der rechten Hand geknickt, die Sprödigkeit erfühlt und auf darauf geachtet ob dabei ein Knack-Geräusch zu hören ist. Der dabei gewonnenen Eindruck der Sprödigkeit bestimmt die relative Sprödigkeit (6 = extrem spröde, deutliches Knack-Geräusch; 1 = flexibel, kein Knacken zu hören, vgl. unbedrucktes Substrat; Schulnotensystem).

Reinigungswirkung

Die gemäß den Beispielen erhaltenen beschichteten Papiere wurden auf ihre Eignung als Wischtücher getestet und mit handelsüblichen, nicht beschichteten Papieren verglichen. Hierzu wurde die zu testende Probe jeweils auf eine Seite eines quadratischen Stempels mit einer Seitenlänge von 21 mm und einem Gewicht von 460 g mit Hilfe eines Klebers fixiert. Auf einer Schüttelmaschine (Crock-Meter) wurde eine Glasplatte befestigt. Auf die Glasplatte wurden anschließend mit einem Permanent-Marker mehrere Streifen gezeichnet (Permanent Marker Edding 3000). Auf diese Fläche wurde der quadratische Stempel gestellt, wobei die Seite des Stempels, die mit der zu prüfenden Probe beklebt war, jeweils auf Glasplatte auflag. Die zu reinigende Stelle der Platte wurde mit 0,5 ml vollständig entsalztem Wasser befeuchtet. Die Schüttelmaschine arbeitete mit 20 Doppelhüben/min bei einer waagerechten Auslenkung der Platte von 5 cm. Es wurden 8 Hübe (4 Doppelhübe) im Feuchten durchgeführt und der Grad der Entfernung der Markierungen auf der Platte bestimmt. Im Vergleich mit Referenzmustern wurde dazu die relative Reinigungswirkung (6 = kein Effekt, 1 = vollständig entfernt, Schulnotensystem) bestimmt.

Kratzwirkung

Da ein verkratzen der zu reinigenden Oberflächen nicht gewünscht ist, wurden die gemäß den Beispielen erhaltenen beschichteten Papiere auf ihre Eigenschaft Oberflächen zu verkratzen getestet und mit handelsüblichen, nicht beschichteten Papieren verglichen. Hierzu wurde die zu testende Probe jeweils auf eine Seite eines quadratischen Stempels mit einer Seitenlänge von 21 mm und einem Gewicht von 460 g mit Hilfe eines Klebers fixiert. Auf einer Schüttelmaschine (Crock-Meter) wurde eine Plexiglas® Platte befestigt. Die Schüttelmaschine arbeitete mit 20 Doppelhüben/min bei einer waagerechten Auslenkung der Platte von 5 cm. Es wurden 20 Hübe (10 Doppelhübe) im Trockenen durchgeführt. Im Vergleich mit Referenzmustern wurde dazu die relative Kratzwirkung (6 = stark kratzend, 1 = keine Kratzer zu erkennen, Schulnotensystem) bestimmt.

Die durchgeführten Tests und die dabei erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle angegeben.

Tuch Relative relative ReiniKratzwirkung

Sprödigkeit gungswirkung auf Plexiglas®

Vergleichsbeispiel A 6 1 6

Beispiel 1 4 1 4

Beispiel 2 3 1 2

Beispiel 3 2 2 1

ohne Beschichtung 1 6 1