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Patent Searching and Data


Title:
FLOATING-CALIPER DISK BRAKE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/102750
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a floating-caliper disc brake of a utility vehicle, comprising: a brake disc (4), a brake carrier (3) spanning the brake disc (4) and having lining shafts arranged on both sides of the brake disc (4), a brake caliper (2) overlapping the brake disc (4) and movable relative to the brake carrier (3), brake linings (5, 6) arranged on both sides of the brake disc (4) in a lining shaft of the brake carrier (6), and having a lining carrier plate (51, 61) and a friction lining (52, 62) attached thereto, wherein an application-side brake lining (5) can be pressed against the brake disc (4) by means of a application device (7) and a reaction-side brake lining (6) can be pressed against the brake disc (4) by means of a brake caliper back (21), by moving the brake caliper (2), wherein the brake caliper (2) can be reset by means of a resetting device along a wear adjustment path in an axial direction to the axis of rotation of the brake disc (4), wherein with the same volume of the friction linings (52, 62) in the new condition, the friction lining thickness (dR) of the reaction-side brake lining (6) is not the same as the friction lining thickness (dz) of the application-side brake lining (5).

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Inventors:
KLINGNER MATTHIAS (DE)
PESCHEL MICHAEL (DE)
STICH JOHANN (DE)
Application Number:
PCT/EP2016/080832
Publication Date:
June 22, 2017
Filing Date:
December 13, 2016
Export Citation:
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Assignee:
KNORR BREMSE SYSTEME FUER NUTZFAHRZEUGE GMBH (DE)
International Classes:
F16D55/226; F16D65/092; F16D65/12; F16D65/38; F16D69/00
Foreign References:
JP2006002855A2006-01-05
GB1201370A1970-08-05
DE102008056161A12010-05-20
DE1950178A11971-04-15
Other References:
None
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Claims:
Ansprüche

Schwimmsattel-Scheibenbremse eines Nutzfahrzeugs, aufweisend

- eine Bremsscheibe (4),

- einen die Bremsscheibe (4) überspannenden Bremsträger (3) mit beidseits der Bremsscheibe (4) angeordneten Belagschächten,

- einen die Bremsscheibe (4) übergreifenden, relativ zu dem Bremsträger (3) verschiebbaren Bremssattel (2),

- beidseitig der Bremsscheibe (4) in einem Belagschacht des Bremsträgers (6) angeordnete Bremsbeläge (5, 6) mit einer Belagträgerplatte (51 , 61 ) und einem an dieser befestigten Reibbelag (52, 62),

- wobei ein zuspannseitiger Bremsbelag (5) mithilfe einer Zuspanneinrichtung (7) und ein reaktionsseitiger Bremsbelag (6) mithilfe eines Bremssattelrückens (21 ) durch Verschieben des Bremssattels (2) gegen die Bremsscheibe (4) drückbar ist,

- wobei der Bremssattel (2) mithilfe einer Nachstelleinrichtung um eine Verschleißnachstellweg axial zur Drehachse der Bremsscheibe (4) nachstellbar ist,

dadurch gekennzeichnet, dass

- bei gleichem Volumen der Reibbeläge (52, 62) im Neuzustand die Reibbelagdicke (d^ des reaktionsseitigen Bremsbelags (6) ungleich der Reibbelagdicke (dz) des zuspannseitigen Bremsbelags (5) ist.

Schwimmsattel-Scheibenbremse nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Reibbelagdicke (d R) des reaktionsseitigen Bremsbelags (6) kleiner als die Reibbelagdicke (dz) des zuspannseitigen Bremsbelags (5) ist.

Schwimmsattel-Scheibenbremse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Verschleißnachstellweg des Bremssattels (2) an die kleinere Reibbelagdicke (dR) des Bremsbelages (5, 6) mit der kleineren Reibbelagdicke (dR, dz) angepasst ist.

Schwimmsattel-Scheibenbremse nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Reibringdicke (41 , 42) der Bremsscheibe (4) auf der Seite des Bremsbelags (5, 6) mit der kleineren Reibbelagdicke (dR, dz) kleiner als die Reibringdicke (41 , 42) der Bremsscheibe (4) auf der Seite des Bremsbelags (5, 6) mit der größeren Reibbelagdicke (dR, dz) ist.

Schwimmsattel-Scheibenbremse nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremsscheibe (4) in einer Bremsscheibenöffnung des Bremsträgers (2) derart positioniert ist, dass der Abstand einer dem reaktionsseitigen Belagschacht zugewandten Reibringfläche (42) der Bremsscheibe (4) zu dem reaktionsseitigen Belagschacht des Bremsträgers (3) geringer ist als der Abstand einer dem zuspannseitigen Belagschacht zugewandten Reibringfläche (41 ) der Bremsscheibe (4) zu dem zuspannseitigen Belagschacht des Bremsträgers (3).

Description:
Schwimmsattel-Scheibenbremse

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schwimmsattel-Scheibenbremse eines Nutzfahrzeugs gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 .

Gattungsgemäße Schwimmsattel-Scheibenbremsen bestehen im Wesentlichen aus einer Bremsscheibe, einem die Bremsscheibe überspannenden ortsfesten Bremsträger mit jeweiligen Belagschächten zur Aufnahme von beidseits der Bremsscheibe angeordneten Bremsbelägen sowie einem relativ zum Bremsträger axial zur Drehachse der Bremsscheibe verschiebbaren Bremssattel. In dem Bremssattel ist dabei eine Zuspanneinheit und einer Nachstelleinheit angeordnet. Beim Zuspannen der Schwimmsattel-Scheibenbremse drücken Druckstücke der Zuspanneinheit gegen den zuspannseitigen Bremsbelag. Die- se Zuspannkraft wird nach Überwindung eines Lüftspiels zwischen dem zuspannseitigen Bremsbelag und der Bremsscheibe über den Bremssattel auf den reaktionsseitigen Bremsbelag übertragen, wobei ein Sattelrücken des Bremsbelags den reaktionsseitigen Bremsbelag gegen die Bremsscheibe drückt.

Im Verlauf der Lebensdauer müssen infolge des Verschleißes der Reibbeläge der Bremsbeläge und der Reibringflächen der Bremsscheibe die Positionierung des Bremssattels mithilfe der Nachstelleinrichtung nachgestellt werden. Eine Schwimmsattel-Scheibenbremse hat dabei ein bestimmtes zulässiges Verschleißmaß, das sich aus den Reibbelagdicken der Bremsbeläge und der Dicke der Reibringfläche der Bremsscheibe zusammensetzt.

Die Reibbelagdicken und die Gestaltung der Bremsscheibe sind dabei symmet- risch ausgelegt, so dass auf beiden Seiten der Bremsscheibe das gleiche Verschleißmaß vorliegt. Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, bei gleichbleibender Länge von Serviceintervallen, in denen die Bremsbeläge bzw. die Bremsscheibe auszutauschen sind, den Verschiebeweg des Bremssattels reduzieren zu können.

Diese Aufgabe wird durch eine Schwimmsattel-Scheibenbremse mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.

Die erfindungsgemäße Schwimmsattel-Scheibenbremse eines Nutzfahrzeugs zeichnet sich dadurch aus, dass bei gleichem Volumen der Reibbeläge im Neuzustand die Reibbelagdicke des reaktionsseitigen Bremsbelags ungleich der Reibbelagdicke des zuspannseitigen Bremsbelags ist.

Dadurch ist ermöglicht, dass bei gleichbleibenden Serviceintervallen der Ver- schiebeweg des Bremssattels reduziert werden kann. Die sich daraus ergebenden Bauraumvorteile können entweder in eine höhere Festigkeit der Komponenten der Scheibenbremse oder auch für andere Bauteile am Fahrzeug genutzt werden. Denkbar ist auch, die Reduzierung des Verschiebewegs des Bremssattels zur Erhöhung der Festigkeit bzw. Steifigkeit des Bremssattelrückens zu nutzen.

Vorteilhafte Ausführungsvarianten der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.

In einer Ausführungsvariante ist die Reibbelagdicke des reaktionsseitigen Bremsbelags kleiner als die Reibbelagdicke des zuspannseitigen Bremsbelags.

Die Reduzierung der Belagdicke des reaktionsseitigen Bremsbelags ist beson- ders vorteilhaft, da für die Krafteinleitung in den Bremsbelag beim Zuspannen über die Belaganlagefläche des Bremssattelrückens eine große Fläche zur Verfügung steht.

Der Verschleißnachstellweg des Bremssattels ist bevorzugt an die Reibbelag- dicke des Bremsbelags mit der kleineren Reibbelagdicke angepasst.

In einer weiteren Ausführungsvariante ist die Reibringdicke der Bremsscheibe auf der Seite des Bremsbelags mit der kleineren Reibbelagdicke kleiner als die Reibringdicke der Bremsscheibe auf der Seite des Bremsbelags mit der größeren Reibbelagdicke.

Dadurch ist der erforderliche Verschleißnachstellweg des Bremssattels zusätzlich um den Betrag der Reduktion der Reibringdicke der Bremsscheibe verkleinerbar.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsvariante ist die Bremsscheibe in einer Bremsscheibenöffnung des Bremsträgers derart positioniert, dass der Abstand einer dem reaktionsseitigen Belagschacht zugewandten Reibringfläche der

Bremsscheibe zu dem reaktionsseitigen Belagschacht des Bremsträgers geringer ist als der Abstand einer dem zuspannseitigen Belagschacht zugewandten Reibringfläche der Bremsscheibe zu dem zuspannseitigen Belagschacht des Bremsträgers.

Ein weiterer Vorteil dieser Variante ergibt sich dadurch, dass durch die Reduktion der Reibringdicke der Bremsscheibe die Lagerung der Bremsscheibe relativ zum Rad des Nutzfahrzeugs verkürzt werden kann. Ein mit der Verkleinerung der Reibbelagdicke eines der Reibbeläge bei gleichbleibendem Volumen des Reibbelags einhergehende Vergrößerung der Reibfläche hat den weiteren Vorteil, dass die Gefahr eines Hitzerisses der Bremsscheibe vermindert wird. Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsvarianten anhand der beiliegenden Zeichnung näher erläutert. Es zeigt:

Figur 1 eine Seitenschnittansicht durch einen Teil einer Schiebesattel- Scheibenbremse.

In der nachfolgenden Figurenbeschreibung beziehen sich Begriffe wie oben, unten, links, rechts, vorne, hinten usw. ausschließlich auf die in den jeweiligen Figuren gewählte beispielhafte Darstellung und Position der Scheibenbremse, der Bremsscheibe, des Bremsträgers, des Bremssattels, der Bremsbeläge und der- gleichen. Diese Begriffe sind nicht einschränkend zu verstehen, d.h., durch verschiedene Arbeitsstellungen oder die spiegelsymmetrische Auslegung oder dergleichen können sich diese Bezüge ändern. In Figur 1 ist mit dem Bezugszeichen 1 insgesamt ein Teil einer Schwimmsattel- Scheibenbremse eines Nutzfahrzeugs bezeichnet. Die Schwimmsattel- Scheibenbremse weist eine Bremsscheibe 4 auf sowie einen ortsfest fixierten Bremsträger 3, der die Bremsscheibe 4 rahmenartig überspannt, sowie einen in einer Richtung z, die der Bremsscheibendrehachse entspricht, relativ zum Bremsträger 3 verschiebbaren Bremssattel 2.

Der Bremsträger 3 weist dabei, in Richtung z betrachtet, beiderseits der Bremsscheibe 4 Trägerhörner auf, die sich in y-Richtung erstrecken und zur Abstützung der Bremsbeläge 5, 6 in Umfangsrichtung der Bremsscheibe 4 dienen. Die Trägerhörner auf jeder Seite der Bremsscheibe 4 bilden dabei zusammen mit einem jeweiligen die Trägerhörner miteinander verbindenden Steg einen Belagschacht, in dem die Bremsbeläge 5, 6 aufgenommen sind. Der Bremssattel 2 übergreift die Bremsscheibe 4, wobei auf einer radabgewand- ten Seite der Bremsscheibe 4 in dem Bremssattel 2 eine Zuspanneinrichtung 7 aufgenommen ist. Auf einer radzugewandten Seite der Bremsscheibe 4 weist der Bremssattel 2 einen Bremssattelrücken 21 auf. Die Zuspanneineinrichtung 7 umfasst dabei im Wesentlichen einen Bremshebel 71 , der mithilfe eines aus einem (nicht gezeigten) Bremszylinders der Schwimmsattel-Scheibenbremse 1 betätigbar ist und der zur Zuspannung der Scheibenbremse gegen eine Brücke 72 gedrückt wird. Die Brücke 72 drückt ihrerseits auf hier nicht dargestellte Gewinderohre mit an ihren Enden angeordneten Druckstü- cken 74, die den zuspannseitigen Bremsbelag 5 gegen die Bremsscheibe 4 drücken.

Die dabei aufgebrachte Kraft wird nach Überwindung eines Lüftspiels zwischen dem Bremsbelag 5 und der Bremsscheibe 4 über den Bremssattel 2 auf den re- aktionsseitigen Bremsbelag 6 übertragen, wobei sich der Bremssattel 2 dabei in Richtung z zur Zuspannseite des Bremssattels 2 hin bewegt.

Nach erfolgter Bremsung drückt eine Druckfeder 73 der Zuspanneineinrichtung 7 die Brücke 72 zusammen mit dem Gewinderohr und dem Druckstück 74 in die Ausgangslage zurück. Im Bereich der Zuspanneineinrichtung 7 ist in dem Bremssattel 2 des Weiteren eine Nachstelleinrichtung vorgesehen, die mit der die Position des Bremssattels 2 um einen Verschleißnachstellweg axial zur Drehachse der Bremsscheibe 4, d.h. in Richtung z., nachstellbar ist.

Jeder der Bremsbeläge 5, 6 besteht aus einer Belagträgerplatte 51 , 61 und einem an dieser befestigten Reibbelag 52, 62. Wie in Figur 1 gezeigt ist, ist die Dicke dR des reaktionsseitigen Bremsbelags 6 ungleich der Reibbelagdicke d z des zu- spannseitigen Bremsbelags 5. Das Volumen der Reibbeläge 52, 62 des zuspann- seitigen Bremsbelags 5 und des reaktionsseitigen Bremsbelags 6 ist dabei, insbesondere im Neuzustand der Bremsbeläge 5, 6, gleich.

Insbesondere ist die Reibbelagdicke d R des reaktionsseitigen Bremsbelags 6 kleiner als die Reibbelagdicke dz des zuspannseitigen Bremsbelags 5.

Die von der Bremsscheibe 4 aus in z-Richtung betrachtete Seite der Scheibenbremse 1 , auf der die Zuspanneineinrichtung 7 im Bremssattel 2 angeordnet ist, wird als Zuspannseite bezeichnet. Die andere, einem Fahrzeugrad des Nutzfahrzeugs zugewandte Seite der Scheibenbremse 1 , auf der sich der Bremssattelrü- cken 21 befindet, wird als Reaktionsseite bezeichnet.

Wie in Figur 1 des Weiteren zu erkennen ist, ist die Reibringdicke der Bremsscheibe 4 auf der Seite des reaktionsseitigen Bremsbelags 6, sprich der Seite des Bremsbelags mit der kleineren Reibbelagdicke d R , kleiner als die Reibringdicke der Bremsscheibe 4 auf der Seite des zuspannseitigen Bremsbelags 5 mit der größeren Reibbelagdicke d z ist.

Der Verschleißnachstellweg des Bremssattels 2 ist dabei entsprechend an die kleinere Reibbelagdicke ÖR des reaktionsseitigen Bremsbelags 6 angepasst.

Besonders bevorzugt ist die Bremsscheibe 4 in der Bremsscheibenöffnung des Bremsträgers 2 derart positioniert, dass eine dem reaktionsseitigen Belagschacht zugewandte Reibringfläche 42 der Bremsscheibe 4 dem reaktionsseitigen Belagschacht des Bremsträgers 3 näher ist als eine dem zuspannseitigen Belag- schacht zugewandte Reibringfläche 41 der Bremsscheibe 4. Die Reduzierung der Reibbelagdicke d R des reaktionsseitigen Bremsbelags 6 ist besonders vorteilhaft, da für die Krafteinleitung in den Bremsbelag 6 beim Zu- spannen der Scheibenbremse 1 über die Belaganlagefläche im Bremssattelrücken 21 eine sehr große Andruckfläche zur Verfügung steht, die eine gleichmäßige Andrückung an den in der Fläche senkrecht zur Richtung z gegenüber dem Reibbelag 52 des zuspannseitigen Bremsbelags 5 vergrößerten Reibbelag 62 des reaktionsseitigen Bremsbelags 6 ermöglicht.

Insgesamt ergibt sich durch die Reduzierung der Reibbelagdicke dR des reaktionsseitigen Bremsbelags 6 und ggfs. der Reibringdicke der Bremsscheibe 4 eine Verkleinerung des Verschiebeweges des Bremssattels und damit eine Vergrößerung des für andere Zwecke nutzbaren Bauraums der Scheibenbremse.

Bezugszeichenliste

1 Schwimmsattel-Scheibenbremse

2 Bremssattel

21 Bremssattelrücken

3 Bremsträger

4 Bremsscheibe

41 Reibringfläche

42 Reibringfläche 5 Bremsbelag

51 Belagträgerplatte

52 Reibbelag

6 Bremsbelag

61 Belagträgerplatte

62 Reibbelag

7 Zuspanneinrichtung

71 Bremshebel

72 Brücke

73 Druckfeder

74 Druckstück

d R Dicke reaktionsseitiger Reibbelag

d z Dicke zuspannseitiger Reibbelag