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Patent Searching and Data


Title:
FLOATING SHORE-SIDE POWER SUPPLY
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2015/044052
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a floating shore-side power supply and to a landing stage. To reduce pollutant emissions further than is possible with known solutions, the invention proposes a floating shore-side power supply for supplying ships in port with external energy using an electric energy store.

Inventors:
AHLF GERD (DE)
Application Number:
PCT/EP2014/070021
Publication Date:
April 02, 2015
Filing Date:
September 19, 2014
Export Citation:
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Assignee:
SIEMENS AG (DE)
International Classes:
B63B35/44; H02J7/00
Foreign References:
US8097218B12012-01-17
EP2092177B12012-03-28
KR20100065542A2010-06-17
US7122913B22006-10-17
EP2092177B12012-03-28
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Claims:
Patentansprüche

1. Schwimmfähige Hafenstromversorgung für eine Versorgung von Schiffen im Hafen mit externer Energie mit einem elektrischen Energiespeicher .

2. Schwimmfähige Hafenstromversorgung nach Anspruch 1, wobei der Energiespeicher Batterieelemente ohne Memory-Effekt aufweist .

3. Schwimmfähige Hafenstromversorgung nach Anspruch 1 oder wobei der Energiespeicher Superkondensatoren aufweist.

4. Schwimmfähige Hafenstromversorgung nach einem der vorher gehenden Ansprüche,

wobei der Energiespeicher in zumindest zwei Teilsysteme auf geteilt ist.

5. Schwimmfähige Hafenstromversorgung nach einem der vorher gehenden Ansprüche,

wobei der Energiespeicher zumindest ein Speichermodul auf¬ weist.

6. Schwimmfähige Hafenstromversorgung nach einem der vorher gehenden Ansprüche

mit zumindest einer regenerativen Energiequelle.

7. Schwimmfähige Hafenstromversorgung nach einem der vorhergehenden Ansprüche

mit zumindest einer Brennstoffzelle.

8. Schwimmfähige Hafenstromversorgung nach einem der vorher- gehenden Ansprüche

mit zumindest einer Verbrennungskraftmaschine .

9. Schwimmfähige Hafenstromversorgung nach Anspruch 8 mit einer Wärmekopplungseinrichtung zur Übertragung von Wärme der Abgase der Verbrennungskraftmaschine an ein Fluid und zur Versorgung der Schiffe mit dem erwärmten Fluid.

10. Schwimmfähige Hafenstromversorgung nach einem der vorhergehenden Ansprüche

mit zumindest einem Funktionsmodul für Ver- und/oder Entsorgungsaufgaben für die Schiffe.

11. Schwimmfähige Hafenstromversorgung nach einem der vorhergehenden Ansprüche

mit zumindest einem Stromrichter zur Anpassung der Stromversorgung an unterschiedliche Bordnetze der Schiffe.

12. Schwimmfähige Hafenstromversorgung nach einem der vorhergehenden Ansprüche

mit zumindest einer Ladevorrichtung zum Aufladen des Energiespeichers mit externer Energie.

13. Schwimmfähige Hafenstromversorgung nach Anspruch 12, wobei die Ladevorrichtung zumindest eine Induktionsschleife aufweist .

14. Schwimmfähige Hafenstromversorgung nach Anspruch 12 oder 13,

wobei die Ladevorrichtung zumindest teilweise bewegbar ist.

15. Anleger mit einer Stromversorgungsvorrichtung zur Übertragung von Energie an eine Ladevorrichtung einer schwimmfähigen Hafenstromversorgung nach einem der Ansprüche 12-14.

16. Anleger nach Anspruch 15

mit zumindest einer regenerativen Energiequelle.

17. Anleger nach Anspruch 15 oder 16

mit zumindest einem Zwischenspeicher zur Speicherung von Energie .

18. Anleger nach einem der Ansprüche 15-17

mit zumindest einem Blockheizkraftwerk.

19. Anleger nach einem der Ansprüche 15-18,

wobei die Stromversorgungsvorrichtung zumindest teilweise be wegbar ist.

20. Anleger nach einem der Ansprüche 15-19

mit zumindest einer Wechselvorrichtung für Speichermodule ei ner schwimmfähigen Hafenstromversorgung nach Anspruch 5.

Description:
Beschreibung

Schwimmfähige Hafenstromversorgung Die Erfindung betrifft eine schwimmfähige Hafenstromversor ¬ gung sowie einen Anleger.

In den Häfen der Welt wird zunehmend Wert auf verringerte Emissionen gelegt. Dies gilt auch für die Schifffahrt. Heut- zutage ist es üblich, dass Schiffe ihren Strombedarf im Hafen mit Hilfe ihres eigenen Stromerzeugungsaggregates, in der Re ¬ gel ein oder mehrere Dieselgeneratoren, erzeugen. Da diese Maschinen für die Verbrennung von schwerem Dieselöl, also HFO, optimiert wurden und zum Teil auch im Hafen Marine Die- sei Oil, also MDO verbrennen, erzeugen diese Dieselgenerato ¬ ren nicht zu unterschätzende Mengen an Ruß, NO x , CO 2 und SO x .

Um dieser Ruß-, NO x -, CO 2 - und SO x -Bildung vorzubeugen, wird diskutiert, die Schiffe im Hafen mit externer Energie zu ver- sorgen. Hierzu ist es bereits bekannt, Schiffe von der Kaian ¬ lage aus mit Strom zu versorgen (häufig auch als "Cold

Ironing" bezeichnet) . So ist zum Beispiel aus der US

7,122,913 B2 eine modulare Hafenstromversorgung für im Hafen liegende Schiffe bekannt, die auf dem Kai entlang verfahrbar ist. Ein Problem bei einer derartigen Stromversorgung vom Kai ist, dass bei der Stromversorgung eines im Hafen liegenden Schiffes Unterschiede des Wasserstandes und des

Belandungsstandes des Schiffes im Hafen ausgeglichen werden müssen. Zudem kann die Einsatzbereitschaft einer derartigen Hafenstromversorgung vom Kai, beispielsweise bei Hochwasser, beeinträchtigt sein.

Aus EP 2 092 177 Bl ist es bereits bekannt, Schiffe im Hafen mit externer Energie über eine schwimmfähige Hafenstromver- sorgung zu versorgen. Hier werden aber Verbrennungskraftmaschinen eingesetzt, die einen - wenn auch geringeren, erst recht bei Einsatz von geeigneten Filtern oder LNG-Technik - Schadstoffausstoß verursachen. Bei Einsatz von LNG-Technik wird dabei das Klima mit Methan belastet.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine schwimmfähige Hafenstromversorgung anzugeben, die den Schadstoffausstoß im Vergleich zur bekannten Lösung weiter reduziert.

Diese Aufgabe wird gelöst durch eine schwimmfähige Hafen ¬ stromversorgung für eine Versorgung von Schiffen im Hafen mit externer Energie mit einem elektrischen Energiespeicher.

Die Aufgabe wird weiter gelöst durch einen Anleger mit den in Anspruch 15 angegebenen Merkmalen. Durch die erfindungsgemäße schwimmfähige Hafenstromversor ¬ gung, die insbesondere als Barge ausgebildet sein kann, ist eine Stromversorgung der Schiffe im Hafen ohne jeglichen Schadstoffausstoß möglich. Der Energiespeicher ist hierzu beispielsweise als Batterieanlage mit großer Kapazität ausge- bildet, wobei unter Berücksichtigung der für eine Batterieanlage notwendigen Schutzmaßnahmen ein zuverlässiger Betrieb realisierbar ist. In den Schiffen selbst müssen nur entsprechende Stromabnahmevorrichtungen vorhanden sein, die aber auch bei einer Stromversorgung von Land (Cold Ironing) vor- handen sein müssen.

Der Energiespeicher kann dabei für „Low Voltage" (ca. 1 kV) , „Medium Voltage" (ca. 4,7 kV bzw. ca. 6 kV) oder auch „High Voltage" ausgelegt sein. Bevorzugt ist die schwimmfähige Ha- fenstromversorgung in der Lage, Strom bei einer Spannung/Frequenz von 6.6 kV/60 Hz, 440V/60 Hz und 380V/50 Hz zu liefern. Bei einer derartigen Hafenstromversorgung ist zudem eine sehr schnelle Verfügbarkeit einer großen Energiemenge (ohne schädliche Abgase) gegeben, so dass sie sich auch sehr gut zur Abdeckung von Spitzenlast eignet, welche bei anderen Systemen auch leicht zu einem „Black-out" führen könnten. Die erfindungsgemäße Lösung verlagert die Energieerzeugung von Bord der schwimmfähigen Hafenstromversorgung an Land. Im normalen Stromversorgungsbetrieb werden Verbrennungskraftma ¬ schinen somit nicht mehr benötigt und die benötigte Energie kann beispielsweise aus dem normalen Energienetz von einem

Anbieter mit einem hohen Anteil regenerativ erzeugter Energie bezogen werden.

In einer vorteilhaften Form der Ausgestaltung weist der Ener- giespeicher Batterieelemente ohne Memory-Effekt auf. Beson ¬ ders eignen sich hierfür Lithium-Ionen-Batterien, für die vorteilhafterweise ein so genanntes Batteriemanagement vorge ¬ sehen ist. Bei Einsatz von Lithium-Ionen-Batterien - besonders bei größeren Batterieanlagen, wie vorliegend - können sehr hohe Kurzschlussströme entstehen, die eine entsprechende Integration der Batterieanlage in das Gesamtsystem erforderlich machen. Dieses ist dem Fachmann allerdings beispielswei ¬ se aus dem U-Boot-Bereich bekannt und somit leicht beherrschbar .

In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist der Energiespeicher Superkondensatoren auf. Superkondensatoren (auch „Ultrakondensatoren" oder „Super-Caps" ) haben geringere Energiedichten, aber höhere Leistungsdichten als Batteriean- lagen, und eignen sich somit besonders für Anforderungen, bei denen große Energiemengen schnell verfügbar sein müssen. Von besonderem Vorteil ist daher natürlich die Kombination beider Systeme, d.h. die Verwendung von Superkondensatoren in Verbindung mit (vorteilhafterweise) Lithium-Ionen-Batterien.

In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist der Energiespeicher in zumindest zwei Teilsysteme aufgeteilt. Die Teilsysteme können darüber hinaus jeweils viele parallele Stränge aufweisen. Dadurch wird einerseits die Kapazität er- höht, andererseits die Verfügbarkeit bei Ausfall einzelner Stränge (oder eines Teilsystems) nur wenig reduziert. Die Stränge und/oder Teilsysteme können über einen elektronischen Strombegrenzer (zum Beispiel ECL, „Electronic Current Limiter") angeschlossen werden, so dass beherrschbare Summen- kurzschlussströme auftreten.

In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist der Energiespeicher zumindest ein Speichermodul auf. Somit hat der Energiespeicher zumindest teilweise einen modularen Aufbau, wobei die einzelnen Speichermodule entsprechend einfach ausgetauscht werden können, wodurch auch beispielsweise nach einer Stromversorgung der Schiffe im Hafen entladene Module an Land schnell durch volle Speichermodule ersetzt werden können. Auch für Instandsetzungsarbeiten ist ein schneller Austausch von Vorteil. Darüber hinaus ist eine einfache Redu ¬ zierung oder Erweiterbarkeit des Energiespeichers in Abhän ¬ gigkeit der Anforderung der mit Strom zu versorgenden Schiffe gegeben. Die Speichermodule können dabei vorteilhafterweise in Containerform - besonders vorteilhaft in Form von ISO- Containern (d.h. eines genormten Frachtcontainers nach ISO 668, oft auch Seecontainer genannt) - ausgeführt sein. In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die schwimmfähige Hafenstromversorgung mit zumindest einer rege ¬ nerativen Energiequelle ausgestattet. Diese Energiequellen - wie Photovoltaikanlagen oder Windgeneratoren - haben die Eigenschaft, Energie nur in gewissen energetischen Grenzen zu generieren, zumal auf dem beschränkten Platzangebot einer schwimmfähigen Hafenstromversorgung. Dennoch kann eine derartige Energiequelle unterstützend wirken, so dass insgesamt weniger Strom aus einem Landnetz entnommen werden muss. In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die schwimmfähige Hafenstromversorgung mit zumindest einer Brennstoffzelle ausgestattet. Diese Art der Stromerzeugung zur Stromversorgung der Schiffe im Hafen ist ebenfalls umwelt ¬ schonend - insbesondere, wenn der benötigte Wasserstoff durch regenerative Energiequellen erzeugt wird -, da Schadstoffe auch hierbei nicht ausgestoßen werden, und somit ebenso gut für einen Einsatz im Hafen geeignet. Vorteilhafterweise wer ¬ den die Brennstoffzellen mit optimalem Wirkungsgrad betrie- ben, wobei ggf. von den Schiffen im Hafen gerade nicht benö ¬ tigter Strom zur Aufladung des Energiespeichers verwendet werden kann. In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die schwimmfähige Hafenstromversorgung mit zumindest einer Verbrennungskraftmaschine ausgestattet. Diese kann als Diesel- Generator-Einheit ausgeführt sein oder auch Flüssiggas ver ¬ wenden. Bevorzugt wird die Verbrennungskraftmaschine mit schwefelarmen Brennstoffen, Biokraftstoffen oder mit Erdgasen betrieben. Im Fall von Dieselkraftstoff kommt von Vorteil Dieselkraftstoff mit maximal 0.1 % Schwefelgehalt zur Verwen ¬ dung. Insbesondere bei hohen Lastanforderungen der Schiffe im Hafen kann der unterstützende Einsatz von Verbrennungskraft- maschinen erforderlich sein. Dabei kann durch eine (selbstverständliche) Steuer- und/oder Managementeinheit (die auch dafür sorgt und überwacht, dass der Energiespeicher zwischen maximal zulässigen Ladezustand [kritische Grenze] und effek ¬ tivsten minimalem Ladezustand betrieben wird) der Betrieb so gelenkt werden, dass das Einschalten einer (weiteren) Generatoreinheit vermieden oder zumindest verzögert werden kann. Durch eine vorteilhafte Gestaltung des Energiespeichers kann dieser dabei auch als Speisung im Notbetrieb bzw. zur Überbrückung hoher Energieanforderungen benutzt werden, welche sonst - bei reinem Betrieb von Verbrennungskraftmaschinen - zum „Black-out" führen würden. Vorteilhafterweise werden die Verbrennungskraftmaschinen mit optimalem Wirkungsgrad betrieben, wobei ggf. von den Schiffen im Hafen gerade nicht benö ¬ tigter Strom zur Aufladung des Energiespeichers verwendet werden kann.

In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die schwimmfähige Hafenstromversorgung dabei mit einer Wärmekopp ¬ lungseinrichtung zur Übertragung von Wärme der Abgase der Verbrennungskraftmaschine an ein Fluid und zur Versorgung der Schiffe mit dem erwärmten Fluid ausgestattet. Im Hafen lie ¬ gende Schiffe können dann von der schwimmfähigen Hafenstromversorgung zusätzlich z.B. mit Dampf oder heißem Wasser ver- sorgt werden. Hierdurch können beispielsweise mit Schweröl betriebene Schiffshilfskessel während der Liegezeit außer Be ¬ trieb gesetzt werden. Ein besonderer Vorteil liegt allerdings auch darin, dass durch ein derartiges Wärmekraftkonzept eine höhere Effizienz der Kraftstoffausnutzung als bei einer

Stromversorgung von Land erzielt werden kann.

In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die schwimmfähige Hafenstromversorgung mit zumindest einem Funk- tionsmodul für Ver- und/oder Entsorgungsaufgaben für die

Schiffe ausgestattet. Hierbei liegt die Überlegung zugrunde, dass es neben dem Strombedarf zusätzlichen erheblichen Ver- sorgungs- und Entsorgungsbedarf für verschiedene Medien für im Hafen liegende Schiffe gibt. Hierzu gehört beispielsweise Grauwasser und Schwarzwasser, evtl. auch Ölschlamm. Eine derartige Hafenstromversorgung kann somit für unterschiedlichen Ver- und/oder Entsorgungsaufgaben genutzt werden.

Ein Funktionsmodul umfasst hierbei alle wesentlichen, für die Erfüllung seiner Funktion (z.B. Mistress Grauwasserentsorgung, etc.) notwendigen Komponenten. Bevorzugt sind die Funktionsmodule hinsichtlich ihrer Abmessungen sowie der Art und Anordnung der Anschluss- und Befestigungstechnik an der schwimmfähigen Hafenstromversorgung einheitlich und standar- disiert.

Bevorzugt weisen die Funktionsmodule Transportcontainerformat auf bzw. sind als Transportcontainer (z.B. Seecontainer) ausgebildet. Für derart ausgebildete Funktionsmodule muss dann in oder auf der schwimmfähigen Hafenstromversorgung nur noch eine betriebssichere Aufstellung (z.B. bezüglich Befestigung, Platz, etc.) gewährleistet werden. Bevorzugt ist der Rumpf der Hafenstromversorgung mit den notwendigen Rohrleitungen und Kabelschächten sowie für die Aufnahme derartiger

containerisierter Funktionsmodule vorbereitet. Zur Aufnahme von Grau- und/oder Schwarzwasser eines Schiffes können die Funktionsmodule zumindest ein Abwasseraufnahmemo ¬ dul (z.B. in Form eines Tanks) umfassen. Zur Reinigung von Grauwasser- oder Schwarzwasserentsorgungs- einrichtungen an Bord eines Schiffes können die Funktionsmo ¬ dule außerdem auch zumindest ein Reinigungsmodul umfassen.

Falls das Frischwasser direkt aus Meer-, See- oder Flusswas- ser gewonnen werden soll, können die Funktionsmodule auch zu ¬ mindest ein Frischwassererzeugungsmodul umfassen.

Zur Speicherung und Abgabe von Frischwasser an ein Schiff oder zur Speicherung von Seewasser können die Funktionsmodule auch ein Wasserspeichermodul (z.B. in Form eines Tanks) um ¬ fassen .

Weiterhin können die Funktionsmodule zumindest ein Antriebs ¬ modul zum (vorzugsweise elektrischen) Antrieb der schwimmfä- higen Hafenstromversorgung und ein Steuerstandsmodul zur Vorgabe der Fahrtrichtung und Geschwindigkeit einer durch ein Antriebsmodul angetriebenen Hafenstromversorgung umfassen.

Die Stellplätze auf der Hafenstromversorgung sind hierbei von Vorteil ebenfalls standardisiert, d.h. sie weisen eine stan ¬ dardisierte Höhe, Breite und Tiefe sowie standardisierte Be ¬ festigungsmittel auf ihrer Grundfläche und/oder Seitenfläche für die Befestigung der Funktionsmodule auf. Auch die Funktionsmodule können standardisierte Befestigungs ¬ mittel für eine Befestigung eines Funktionsmoduls auf, an oder unter einem anderen Funktionsmodul aufweisen.

In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die schwimmfähige Hafenstromversorgung mit zumindest einem Stromrichter zur Anpassung der Stromversorgung an unterschiedliche Bordnetze der Schiffe ausgestattet. Bevorzugt umfasst die schwimmfähige Hafenstromversorgung einen in Frequenz und Spannung regelbar ausgebildeten Stromrichter, der über eine schaltbare elektrische Leitung mit einem im Hafen liegenden Schiff verbindbar ist. So kann, ohne dass an Bord der

schwimmfähigen Hafenstromversorgung eine große Zahl von elektrisch unterschiedlich ausgerüsteten Schiffsanschlüssen vorhanden sein muss, die Übergabe von Strom an ein Schiff jederzeit problemlos gewährleistet werden.

Von Vorteil ist der Stromrichter derart ausgebildet, dass er beliebige Eingangsspannungen und Frequenzen in Spannungen und Frequenzen umwandeln kann, die aktuell im Bordnetz eines im Hafen liegenden Schiffes vorliegen. Auch Bordnetze weisen gewisse Schwankungen in ihrer Spannung und in ihren Frequenzen auf. Bisher war es daher notwendig, dass Spannung und Fre- quenz an Bord der Spannung und Frequenz der Hafenstromversorgung entsprechen mussten. Das Bordnetz musste daher immer an die Hafenstromversorgungsgrößen angepasst werden. Dies ist nicht der Fall, wenn der Stromrichter in der Lage ist, Differenzen der Spannung und Frequenz dynamisch auszugleichen. Es genügt also eine einfache Einschaltung der Hafenstromversorgung verbunden mit dem Angleichen des Ausgangsteils des

Stromrichters an die jeweilige Frequenz, Spannung und Phasen ¬ lage des Bordnetzes, um das Schiff im Hafen mit Elektroenergie zu versorgen. Ein Synchronisieren des Bordnetzes auf die Hafenstromversorgung, d.h. Ändern der Bordfrequenz und -Spannung auf die Hafenstromversorgungswerte, ist nicht mehr not ¬ wendig, was sehr vorteilhaft ist.

Von besonderem Vorteil ist vorgesehen, dass der Stromrichter eine Steuer- und Regeleinrichtung aufweist, die bei ausgangs- seitig geändertem Leistungsbedarf, der sich in einer Tendenz zur Frequenzänderung äußert, die Leistungsabgabe entsprechend anpasst und die Frequenz stabil hält. So kann sehr vorteil ¬ haft erreicht werden, dass nach dem Einschalten der Hafen- Stromversorgung die Energieerzeuger an Bord des Schiffes entlastet und abgeschaltet werden können, ohne dass Frequenz- und Spannungsänderungen im Bordnetz auftreten. Auch das Zuschalten zusätzlicher Verbraucher, z.B. im Rahmen der söge- nannten Hotellast und des sogenannten Hilfsbetriebes, beein- flusst Spannung und Frequenz des Bordnetzes nicht. Geführt von der Tendenz der Frequenz hält der Stromrichter Frequenz und Spannung im Bordnetz stabil, ohne dass die Mannschaft des Schiffes nach dem Einschalten des Stromrichters eingreifen muss .

Es ist dabei vorgesehen, dass der Stromrichter Steuer- und Regelkomponenten aufweist, insbesondere softwarebasierte Kom- ponenten, die auf einen Spannungsabfall oder eine Spannungs ¬ erhöhung im Bordnetz, z.B. durch Zuschalten oder Abschalten von Generatoren oder Verbrauchern, durch eine Frequenzerhöhung oder -erniedrigung reagieren. So kann der Stromrichter der Hafenstromversorgung seine vorteilhafte Wirkung für das Bordnetz entfalten.

Für den Stromrichter können die unterschiedlichsten Typen verwendet werden. Besonders vorteilhaft ist ein PWM-Strom- richter, auf dessen einer Seite der von der Hafenstromversor- gung erzeugte Strom mit seiner Spannung und Frequenz aufgegeben werden kann und dessen andere Seite dann den Bordstrom für das im Hafen liegende Schiff mit der notwendigen Spannung und Frequenz liefert. Weiterhin sehr vorteilhaft ist ein Stromrichter in Zwischen- kreistechnik, insbesondere, wenn er einen Statikbestandteil in der Regelung aufweist. Hierfür sind intern zwei unabhängig voneinander gesteuerte und geregelte Teile vorhanden, zwi ¬ schen denen Elektroenergie übergeben wird.

In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die schwimmfähige Hafenstromversorgung mit zumindest einer Lade ¬ vorrichtung zum Aufladen des Energiespeichers mit externer Energie ausgestattet. Auf diese Weise muss der Energiespei- eher nicht ganz oder teilweise (z.B. in Form von Speichermo ¬ dulen) zum Aufladen ausgetauscht werden oder in einer Batterieanlage vorhandene Akkumulatoren einzeln aufgeladen werden, sondern kann einfach beispielsweise an einem erfindungsgemä- ßen Anleger aufgeladen werden. Dies kann beispielsweise durch eine einfache Kabelverbindung erfolgen, bei der Stromversorgungsvorrichtung des Anlegers und Ladevorrichtung der Hafenstromversorgung wie Stecker und Steckdose verbunden werden.

In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist dabei die Ladevorrichtung zumindest eine Induktionsschleife auf. Entsprechendes gilt somit auch für die Stromversorgungsvorrichtung des Anlegers, die zur Energieübertragung an die La- devorrichtung passend auszuführen ist. Bei dieser Form der

Energieübertragung entfällt ein aufwändiges Ein- und Ausste ¬ cken eines Landanschlusses.

In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist dabei die Ladevorrichtung zumindest teilweise bewegbar. Dies kann bei einem kabelgebundenen Landanschluss z.B. durch eine wie von einer Kabeltrommel ausrollbare Ladevorrichtung realisiert sein, so dass zum Einen ein gewisses Spiel in der Verbindung besteht und zum Anderen auch schon während des Andockens und/oder noch beim Abdocken der Energiespeicher der Hafenstromversorgung geladen werden kann.

Bezüglich des Anlegers ist eine vorteilhafte Form der Ausge ¬ staltung dadurch gegeben, dass dieser mit zumindest einer re- generativen Energiequelle ausgestattet ist. Hier an Land sind die Möglichkeiten natürlich andere, und so kann zumindest ein Großteil der benötigten (Primär-) Energie zur Reduktion von Emissionen aus Sonne und/oder Wind erzeugt werden. In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist der Anleger mit zumindest einem Zwischenspeicher zur Speicherung von Energie ausgestattet. Aufgrund der bekannten Probleme regene ¬ rativer Energiequellen, dass nicht immer Wind weht oder die Sonne scheint, ist es vorteilhaft, die entsprechende Energie- quelle derart auszulegen, dass sie den benötigten Strom im

Durchschnitt erzeugen kann. Dies bedeutet, dass die in Spit ¬ zenzeiten erzeugte Energie für schlechte Zeiten zwischenge ¬ speichert werden muss. Hierfür sind verschiedene Technologien bekannt, besonders geeignet ist z.B. eine Speicherung der Energie in Form von Wasserstoff, der durch eine elektro ¬ chemische Zelle erzeugt und bei Bedarf wieder verbrannt wer ¬ den kann. Der Zwischenspeicher für die regenerativ erzeugte Energie kann also beispielsweise aus einer Elektrolysezelle, einem Wasserstofftank und einer Brennstoffzelle bestehen. Aber auch für schwächere öffentliche Netze ist eine Zwischen- speicherung sinnvoll: insbesondere können dann auch Superkon- densatoren, die mit hoher Leistung „befüllt" werden können, einfach aus dem Zwischenspeicher aufgeladen werden.

In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist der Anleger mit zumindest einem Blockheizkraftwerk ausgestattet. Mit einer derartigen dezentralen Stromversorgung, die beispiels- weise auch mit Flüssiggas betrieben werden kann, kann gleichzeitig auch die Abwärme genutzt werden, mit der ein ggf. vor ¬ handenes Wartehäuschen etc. für den Ladebetrieb mit Wärme versorgt werden kann. Blockheizkraftwerke haben daher einen guten Wirkungsgrad und können somit auch für einen umwelt- freundlichen Ladebetrieb eingesetzt werden.

In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die

Stromversorgungsvorrichtung des Anlegers zumindest teilweise bewegbar. Diese Ausführung ist alternativ oder zusätzlich zu einer bewegbaren Ladevorrichtung der schwimmfähigen Hafenstromversorgung zu sehen, entsprechend ausgeführt genügt aber eine bewegliche Vorrichtung. Besonders vorteilhaft ist eine Ausführung als z.B. beweglicher Induktionsschlitten, bei dem die Aktivierung der Induktionsschleifen frühzeitig, schon im Andockvorgang, aber auch noch während des Abdockvorgangs erfolgen kann.

In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist der Anleger mit zumindest einer Wechselvorrichtung für Speichermodule einer schwimmfähigen Hafenstromversorgung nach Anspruch 5 ausgestattet. Hierdurch können beispielsweise Superkondensa- toren schnell durch die Ladevorrichtung aufgeladen werden, während mit der Wechselvorrichtung Speichermodule mit z.B. Batteriesätzen mit großer Kapazität ausgetauscht werden.

Zusammenfassend betrifft die Erfindung eine schwimmfähige Ha ¬ fenstromversorgung sowie einen Anleger. Um den Schadstoffausstoß im Vergleich zu bekannten Lösungen weiter zu reduzieren, wird eine schwimmfähige Hafenstromversorgung für eine Versorgung von Schiffen im Hafen mit externer Energie mit einem elektrischen Energiespeicher vorgeschlagen.