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Title:
FLOODED BIOLOGICAL FILM REACTOR FOR WATER TREATMENT, WITH GAS CHARGING VIA A MEMBRANE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1987/000517
Kind Code:
A1
Abstract:
The support material (27) in the reactor is uniformly subjected, over the height of the reactor bed, to a gas flow ensuring supply and evacuation. The biological film reactor (22) can be fed with oxygen, hydrogen and/or carbon dioxide. The reactor (22) is in the form of a fluidized bed and has an inlet (42) near the floor of the reactor and an outlet (33) near the top. Located in the fluidized bed (32) between a distribution network (4) for the inlet water and the outlet (33) is a material exchanger (15) consisting of a support frame (20) on which is fitted a thin-walled pipe (26) of roughly helicoidal shape, made of non-porous plastic and having its turns (34) spaced at intervals. The pipe is connected to a gas supply device (35). An absorber (12) can be connected to the gas supply line (36). Furthermore, between the outlet (33) and the inlet (42) it is possible to fit a recirculation line (43) with an additional material exchanger (23) in which a gas is fed to the recycling water via exchange surfaces consisting of a non-porous plastic.

Inventors:
BRAEUTIGAM HANS-JUERGEN (DE)
SEKOULOV IVAN (DE)
Application Number:
PCT/EP1986/000419
Publication Date:
January 29, 1987
Filing Date:
July 17, 1986
Export Citation:
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Assignee:
BRAEUTIGAM HANS JUERGEN
SEKOULOV IVAN
International Classes:
B01D63/00; B01D69/10; B01D71/70; C02F3/12; C02F3/20; C02F3/28; C02F3/30; (IPC1-7): C02F3/12; C02F3/30; C02F3/20; B01D13/04
Foreign References:
DE1459450A11969-01-30
EP0067116A11982-12-15
DE3129064A11983-02-10
GB2025256A1980-01-23
GB2075547A1981-11-18
DE2026079A11971-03-25
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Claims:
P A T E N T A N S P R Ü C H E
1. Verfahren zur biologischen und/oder physikalischen Elimination unerwünschter Wasserinhaltsstoffe aus Wasser mittels gefluteter Biofilmreaktoren, dadurch gekennzeichnet, daß das Reaktorträgermaterial über die Reaktorbetthöhe gleichmäßig mit einem der Gasver¬ sorgung oder Gasent≤orgung dienenden Gas beaufschlagt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in den Biofilmreaktor Sauerstoff eingetragen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurc gekennzeichnet, daß in den Biofiimreaktor Wasserstoff und/oder Kohlensto dioxid und/oder Methan eingetragen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeich¬ net, daß das zur Gasver oder entsorgung dienende Gas dem Reaktorträgermaterial über einen vom Reak torträgermaterial umgebenen Stoffaustauscher aus einem nicht porösen ggf. gewebeverstärkten Kunststoff zugeführt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, bei dem der Biofilm¬ reaktor mit Rezirkulationswasser beaufschlagt wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Rezirkulationswasser mit Sauerstoff bzw. Wasserstoff und Kohlenstoffdioxyd angereichert wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß dem Rezirkulationswasser Sauerstoff bzw. Wasser¬ stoff und Kohlenstoffdioxyd über einen Stoffaustau¬ scher aus nicht porösem ggf. gewebeverstärktem Kunst¬ stoff zugeführt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Sauerstoff bzw. Wasserstoff und Methanpartialdruck in den Sto austauschern größer als 1 bar ist.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß durch einen Teilabzug der Gas¬ phase Kohlenstoffdioxid und Stickstoff aus dem Bio¬ filmreaktor ausgetragen wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß durch einen Teilabzug der Gas¬ phase der Stoffaustauscher Stickstoff aus dem Bio¬ filmreaktor ausgetragen wird.
10. Verfahren nach Anspruch 1 bis 9,. dadurch gekennzeich¬ net, daß unerwünschte flüchtige Wasserinhaltsstoffe über eine Absorbereinheit in dem Gaskreislauf aus der Wasserphase entfernt werden.
11. Verfahren nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeich¬ net, daß zur Verhinderung von Flotation durch die Stoffwechselendprodukte im Biofilmreaktor ein Teil¬ gasstrom abgezogen oder der Gasstrom durch eine Absorbereinheit geleitet wird.
12. Verfahren nach Anspruch 1 bis 11, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß als Biofilmreaktor ein Fließbettreaktor verwendet wird.
13. Anlage zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 12, mit einem als Fließbettreaktor ausgebil¬ deten Biofilmreaktor mit bodenseitigem Zulauf und reaktorkopfseitigem Ablauf, sowie Mitteln zur Ein¬ bringung von einem Gas oder Gasgemisch in das Flie߬ bett des Fließbettreaktors, gekennzeichnet durch einen im Fließbett (32) zwischen einem Verteilnetz (4) für einströmendes Wasser und dem Ablauf (33) angeordnetem als Membranmodul (49, 50) ausgebildeten porenfreie Kunststoffmembranen (52, 52, 53) aufwei¬ senden Stoffaustauscher (15), der mit einer Gasver¬ sorgungseinrichtung (35) verbunden ist.
14. Anlage nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß an der Gasvorlaufleitung (36) ein Absorber (12) angeschlossen ist.
15. Anlage nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Anschlußleitungen (37, 38) des Absorbers (12) eine Kurzschlußleitung (39) mit einem Ventil (11) angeordnet is .
16. Anlage nach Anspruch 13 bis 15, dadurch gekennzeich¬ net, daß an der Gasvorlau leitung (36) eine Abflu߬ leitung (41) mit einem Ventil (25) angeschlossen ist.
17. Anlage nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Ablauf (33) und dem Zulauf (42) eine Rezirkulationsleitung (43) mit einem Stoffaustauscher (23) angeordnet ist, in dem dem Rezirkulationswasser ein Gas über aus nicht porösen Kunststoff bestehende Austauschflächen zugeführt wird.
18. Anlage nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Anschlußleitungen (45, 46) des Stoffaus tauschers (23) eine Kurzschlußleitung (44) mit einem Ventil (24) angeordnet ist.
19. Anlage nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Fließbett (32) aus einem z. B. feinkörnigen festen Trägermaterial besteht.
20. Anlage nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägermaterial des Fließbettes (32) aus Mikroor¬ ganismen bestent.
21. Anlage nach Anspruch 13 bis 20, dadurch gekennzeich¬ net, daß die porenfreien Kunststo me branen (51,52, 53) mit einem Gewebe (54) verstärkt sind.
22. Anlage nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewebe (54) in die porenfreie Kunststoffmembran (51, 52, 53) eingebettet ist.
23. Anlage nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewebe (54) auf der dem Reaktorträgermaterial (27) abgewandten Fläche (56) der. porenfreien Kunst¬ stoffmembran (51, 52, 53) angeordnet ist.
24. Anlage nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewebe (54) auf der dem Reaktorträgermaterial (27) zugewandten Fläche (56) der porenfreien Kunst¬ stoffmembran (51, 52, 53) angeordnet ist.
25. Anlage nach Anspruch 21 bis 24, dadurch gekennzeich¬ net, daß das Gewebe (54) aus monofilen oder multi filen organischen Fasern besteht.
26. Anlage nach Anspruch 21 bis 24, dadurch gekennzeich¬ net, daß das Gewebe (54) aus anorganischen monofilen oder multifilen Fasern besteht.
27. Anlage nach Anspruch 21 bis 24, dadurch gekennzeich¬ net, daß die porenfreie Kun≤tsto membran (51, 53) als Flachmembran ausgebildet ist.
28. Anlage nach Anspruch 21 bis 24, dadurch gekennzeich¬ net, daß die porenfreie Kunststof membran (52) als Schlauchmem'oran ausgebildet ist.
29. Anlage nacn Anspruch 13, 21 bis 28, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß aas Me bran odul (49) aus einer poren frεien Kunststof membran (52) besteht, die als dünn¬ wandiger Schlauch (26) mit im Abstand voneinander angeordneten Schlauchwindungen (34) ausgebildet an einem Stützrahmen (20) gelagert ist.
30. Anlage nach Anspruch 13, 21 bis 28, dadurch gekennzeich¬ net, daß das Membranmodul (49) aus dünnwandigen Schläuchen (26) besteht, die als Spiralringe (57) oder konzentrisch zueinander angeordnete Kreisringe (58) ausgebildet sind und mittels Verbindungslei¬ tungen (59, 60) in einem Stützrahmen (20) gelagert und mit der Gasvorlaufleitung (36) und der Gasrück¬ flußleitung (40) verbunden sind.
31. Anlage nach Anspruch 13, 21 bis 28, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß das Membranmodul (50) aus zueinander parallel vertikal angeordneten Kunststoffmembranen (51, 52, 53) besteht, die ggf. mittels Abstandshalter (60) voneinander distanziert und mit der Gasvorlauf¬ leitung (36) und der Gasrückflußleitung (40) ver¬ bunden sind.
32. Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 12 und der Anlage nach Anspruch 13 bis 31, dadurch gekennzeichnet, daß als Wasserinhaltsstoff Nitrat aus Wasser entfernt wird.
Description:
Ge flu t e t er Biofilmreaktor mit Membranbegasung für Wasserbehandlung.

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur biologischen und/oder physikalischen Elimination unerwünschter Wasserinhaltsstoffe aus Wasser mittels gefluteter Biofilmreaktoren und eine Anlage zur Durchführung des Verfahrens.

Das Verfahren und die Anlage dient insbesondere zur reinigenden Behandlung von Wässern, die mit uner¬ wünschten anorganischen Inhaltsstoffen wie Ammonium, Nitrat- und Nitrit-Stickstoff bzw. gesundheitsschäd¬ lichen flüchtigen wie z. B. halogenierte Kohlenwas¬ serstoffe, Ammoniak u. dgl. enthaltene Substanzen belastet sind. Es ist bekannt, daß vor allem bei langsam wachsenden Mikroorganismen wie z. B. Nitri- fikanten Bio ilmreaktoren gegenüber total durch¬ mischten Reaktoren Vorteile haben. Beispielsweise bleiben einmal auf dem Trägermateriai aufgewachsene Mikroorganismen im System und werden zusätzlich noch angereichert. Ein Nachteil von Biofilmreaktoren ist die erschwerte Versorgung der Biofilm-Mikroorganismen mit Sauerstoff oder anderen Gasen, wie Wasserstoff sowie die Entsorgung der zugehörigen Stoffwechselend- produkte Kohlendioxid bzw. Stickstoff bei der Deni¬ trifikation. Ferner bilden, sich in Biofilmreaktoren leistungsverringernde Stoffkonzentrationsprofile vom Reaktorzulauf zum Reaktorablauf hin aus. Die Ver¬ größerung der inneren Oberfläche eines Biofilmreak¬ tors durch Verwendung eines Trägermaterials mit großer spezifischer Oberfläche wie z. B. 0 S = 250 2/m3 kann die Biomasse und somit den Stoffumsatz wesentlich steigern. Bei Festbettreaktoren kann allerdings die hydraulische Durchströmung durch Verstopfung beein äch igt werden. Dieses Problem entfällt beim Einsatz von Fließbettreaktoren. Es wird deshalb bereits seit langer Zeit versucht, diese zur

Reinigung von Wässern einzusetzen. Allerdings erwies sich. die Realisierung einer 15 bis 20 igen Bettex¬ pansion im technischen Maßstab als problematisch, da das Fließbett durch die direkte Begasung des Reaktors zur Sauerstoffversorgung des Biobewuchses außer Kontrolle geriet. Das Einblasen von Luft am Boden des Fließbettreaktors zur Deckung des Sauerstoffbedarfes hat sich ebenfalls als Nachteil erwiesen, da die aufsteigenden Gasblasen kontinuierlich Trägermaterial austragen und den Dauerbetrieb erschweren. Aus diesem Grunde hat sich die externe Sauerstoffanreicherung durchgesetzt. Die Sauerstoffkonzentration des Zulauf¬ wassers wird vor Eintritt in das Fließbett mit reinem Sauerstoff bei Überdruck in einem Oxygenator auf Werte um 50 gÜ2/m3 erhöht. Als charakteristisches Merkmal dieses Verfahrens stellt sich jedoch ein ausgeprägter Sauerstoffkonzentrationsabfall über die Höhe des Fließbettes ein. Mögliche Störungen des biologischen Umsetzungsprozesses können daher nur durch hohe Rezirkulationsraten verhindert werden, was ebenfalls als nachteilig empfunden wird.

Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Ver¬ fahren und eine Anlage zur Durchführung des Verfah¬ rens aufzuzeigen, bei dem die dem zu behandelnden Wasser zuzusetzenden Gase im Biofilmreaktor so zuge¬ setzt werden, daß bei optimaler Reinigungswirkung keine Verstopfung des Reaktors oder Beeinträchtigung des Biobewuchses eintritt.

Erfindungsgemäß erfolgt die Lösung der Aufgabe da¬ durch, daß das Reaktorträgermaterial über die Reak¬ torbetthöhe gleichmäßig mit einem der Gasversorgung oder Gasentsorgung dienenden Gas beaufschlagt wird. Als Biofilmreaktor wird ein Fließbettreaktor ver¬ wendet, in dem ein Stof austauscher aus nicht porösem

Kunststoff eingesetzt ist. Durch diesen Stoffaus¬ tauscher erfolgt die blasenfreie Zuführung des Gases in den Biofilmreaktor, so daß z. B. die Sauerstoff¬ versorgung des gesamten mikrobiellen Bewuchses auf dem Fließbetträgermaterial ermöglicht wird. Bei Bedarf können die Gase im Rezirkulationswasserstrom durch einen weiteren Gasaustauscher aus nicht porösem Kunststoff angereichert werden. Unerwünschte Flota- tionserscheinigungen durch die Stoffwechselendpro¬ dukte Kohlendioxid bzw. bei der Denitrifikation Stickstoff werden durch deren gleichzeitige Entsor¬ gung durch die Sto faustauscher verhindert, in dem ein Teilgasstrom abgezogen oder eine geeignete Absor¬ bereinheit in den Gaskreislauf eingeschaltet wird. Andere flüchtige Substanzen wie z. B. niedermoleku¬ lare, halogenierte Kohlenwasserstof verbindungen oder andere organische Verbindungen werden durch die Verwendung von Aktivkohle im Absorber kontinuierlich aus der Gasphase und somit auch aus der Wasserphase entfernt. Der oder die Stoffaustauscher dienen daher gleichzeitig der Gasversorgung und Gasentsorgung. Die besondere über die Reaktorbetthöhe gleichmäßige Zufuhr von Gas ermöglicht es, bei Fließbettreaktoren bei denen aufgrund der geringen Korngröße des Träger¬ materials und des Schwebezustands eine sehr große biologisch aktive Oberfläche zur Verfügung steht, den bezogen auf die Fließbettvolumeneinheit hohen Sauersto bedarf zu befriedigen.

Weitere Merkmale der Erfindung werden in den Unter¬ ansprüchen beschrieben.

In den Zeichnungen ist eine Anlage dargestellt, mittels derer das er indungsgemäße Verfahren durch¬ geführt werden kann. Es zeigt:

Fig. 1 eine Anlage mit einem Fließbettreaktor in einer schematischen Darstellung

Fig. 2a einen Stoffaustauscher für den Fließbettreak- und 2b tor in einer schematischen Seitenansicht und Draufsicht

Fig. 3 die Abhängigkeit von Sauerstoffeintrag zur und 4 Fließgeschwindigkeit in einem Festbettreaktor und einem Fließbettreaktor in einer schematischen grafischen Darstellung,

Fig. 5a verschiedene Ausführungsformen von für den bis 5f Sto austauscher bestimmten Kunststoffmembranen,

Fig. 6a die Anordnung von Schlauchmembranen für den bis 6b Sto faustauscher in einer schematischen Draufsicht ,

Fig. 7a eine weitere Ausbildung eines Stoffaustau- schers in der schematischen Seitenansicht,

Fig. 7b eine Doppelmembran in einer vergrößerten Detailansicht.

Die Anlage 10 zur biologischen und/oder physika¬ lischen Elimination unerwünschter Wasserinhaltsstoffe aus Wasser besteht aus einem als Fließbettreaktor ausgebildeten Biofilmreaktor 22, einer Gasversor¬ gungseinrichtung 35 und einer Wasserversorgungsein¬ richtung 47- Der Biofilmreaktor 22 weist ein Gehäuse auf, an dem ein Bodenablauf 18 sowie bodenseitig ein Verteilungsnetz 4 für zuzuführendes Wasser ausge¬ bildet ist. Das Verteilungsnetz 4 kann z. B. aus perforierten Rohren 21 bestehen. Zwischen dem Ver¬ teilungsnetz 4 und dem Ablauf 18 ist eine Bodendrä-

nage 17 angeordnet. Oberhalb der Bodendränage 17 befindet sich das Fließbett 32, das aus einem Reak¬ torträgermaterial 27 besteht, das z. B. feinkörniger fester Bimstein, Sand od. dgl. sein kann. Der Korn¬ durchmesser des Reaktorträgermaterials 27 kann z. B. 0,4 mm betragen. In dem Fließbett 32 ist ein Stoff¬ austauscher 15 angeordnet, der aus einem Stützrahmen 20 besteht, an dem ein in etwa schraubenförmig ge¬ formter dünnwandiger Schlauch 26 aus einem nicht porösen Kunststoff angeordnet ist. Die Schlauchwick¬ lungen 3 sind im Abstand voneinander ausgerichtet, um einen möglichst großen Gasaustausch zum Reaktor-- trägermaterial 27 zu erzielen (Fig. 2a und 2b).

Der Stoffaustauscher 15 kann auch als Membranmodul 49, 50 und somit als austauschbares Bauelement ausge¬ bildet sein, der porenfreie Kunststoffmembranen 51, 52, 53 aufweist. Diese können mit einem Gewebe 54 verstärkt sein. In Fig. 5a bis 5c sind als Schlauch¬ membranen ausgebildete Kunststof membranen 52 dar¬ gestellt, die z. B. aus einem ansich bekannten Sili¬ conkunststo wie z. B. Siliconkautschuk oder mit Silicon bzw. Siliconkautschuk beschichtetem Kunst¬ stoff bestehen können. Das Gewebe 54 kann in die Kunststoffmembran 52 eingebettet, auf der dem Reak¬ torträgermaterial 27 zugewandten Fläche 55 oder aber auf der dem Reaktorträgermaterial 27 abgewandten Fläche 56 angeordnet sein. Das Gewebe 54 kann aus monofilen oder multifilen organischen oder anorgani¬ schen Fasern bestehen. Organische Fasern können solche aus Polyester, Polyamid, Teflon od. dgl. sein, während als anorganische Fasern . Glasfasern oder Metallfasern verwend°t werden können. Von besonderem Vorteil sind Fasern, wie z. B. aus Polyester, die die zur Sterilisation erforderlichen Temperaturen ohne negative Beeinträchtigung ihrer mechanischen Eigen-

schaften ertragen können. In den Fig. 5d bis 5f sind schematisch ebenfalls porenfreie Kunststo fmembranen 51 dargestellt, die jeweils als Flachmembranen aus¬ gebildet sind. Diese Kunststoffmembranen 51 weisen ebenfalls Verstärkungen mit einem Gewebe auf, das wie oben beschrieben ausgebildet und angeordnet ist.

Fig. 6a und 6b zeigt die Anordnung von als Schlauch¬ membranen ausgebildeten porenfreien Kunststoffmem¬ branen 52 eines Membranmoduls 49 in der Draufsicht. Die Schlauchmembranen können in einer horizontalen Ebene jeweils spiralförmig als Spiralring 57 ausge¬ bildet sein (Fig. 6a), wobei in dem Spiralring 57 ein Abstandhalter 61 am Wellband, Gewebe oder dergleichen angeordnet ist. An den Endabschnit en sind Verbin¬ dungsleitungen 59, 60 vorgesehen, die in dem Stütz¬ rahmen 20 gelagert sein können un. mit der Gasvor¬ laufleitung und mit der Gasrückflußleitung 40 verbunden sind. Ein Membranmodul 49 mit jeweils in einer horizontalen Ebene konzentrisch zueinander angeordneten als Kreisring 58 ausgebildeten Schlauch- membranen ist in Fig. 6b dargestellt. Jeder Kreisring 58 ist mittels einer Verbindungsleitung 59 mit der Gasvorlaufleitung 36 und der Gasrückflußleitung 40 verbunden. Es ist möglich, zwischen jeweils zwei Kreisringen 58 als Abstandhalter 61 ein Wellband, Gewebe od. dgl. anzuordnen.

In Fig. 7a ist ein als Stoffaustauscher 15 ausge¬ bildetes Membranmodul 50 dargestellt, dessen Kunst- stoffmembranen 53 vertikal angeordnet sind. Statt der Kunststoffmembranen 53 können auch Kunststoffmem¬ branen 52 verwendet werden. Die Kunststoffmembranen 53 sind als Doppelmembranen ausgebildet und bestehen aus jeweils zwei Kunststoffmembranen 51, die mittels eines Abstandhal ers 61 auf Distanz gehalten werden

(Fig. 7b). Dieser kann ein Wellband sein. Durch den Kanal 62 der Doppelmembran wird das Gas eingebracht und kann durch die Kunststoffmembranen 51 nach außen in die Wasserphase und von dort auf das Reaktorträ¬ germaterial 27 diffundieren. Die Kunststoffmembranen 53 > die voneinander durch Abstandshalter 63 distan¬ ziert sein können, sind endabschnittseitig über Anschlußleitungen mit der Gasvorlaufleitung 36 und der Gasrückflußleitung 40 verbunden.

Die durch die Gewebeverstärkung erzielte Verbesserung der mechanischen Stabilität der Kunststoffmembranen 51, 52, 53 führt zusätzlich zu einer vollkommen problemlosen Handhabung der jeweiligen Membran. Die Gefahr einer mechanischen Beschädigung, die bei unverstärkten dünnwandigen Membranen auch in Schlauchforra stets gegeben ist, ist bei den gewebe¬ verstärkten Kunststoffmembranen 51, 52, 53 weitgehend beseitigt. Der Gaseintrag über nicht poröse Kunst- sto membranen 51, 52, 53 mit einer Gewebever¬ stärkung ist prinzipiell für alle in der Biotechnolo¬ gie eingesetzten Reaktortypen geeignet und in jeweils auf den Anwendungsfall zugeschnittener Modulform wie Schlauchmodul, Flachmembranmodul, Wickelmodul mit Schläuchen bzw. Flachmembranen besonders für die Durchführung von biotechnologischen Umsetzungen im Flüssig-Fest-Wirbelschichtreaktor vorteilhaft. Bei diesem befinden sich die Mikroorganismen entweder als biologischer Belag auf einem feinkörnigen festen Träger wie z. B. Sand mit einem Durchmesser von z. B. 0,5 mm oder ohne zusätzlichen Träger nur aus Bakte¬ rienmasse bestehend Pelletform in einem permanenten Schwebezustand, der durch den au ärtsgerichteten Strom der Nährlösung erzeugt wird. Erfaßt das je¬ weilige Kunststo fmembranmodul gleichmäßig die ge¬ samte Wibelsc ich , wird eine Schaumbildung verhin-

dert und zusätzlich noch eine schonende und über die gesamte Wirbelschicht gleichmäßige den Umsatz der Mikroorganismen steigernde Gasversorgung erragölicht.

Der Stoffaustauscher 15 ist über Anschlußleitungen mit einer Gasversorgungseinrichtung 35 verbunden. Diese besteht aus einem Gasvorratsbehälter 1 , der mittels eines Absperrventils 9 abgesperrt werden kann. Ferner ist ein Druckhalteventil 3 vorgesehen, das mit einem Regler 2 in Verbindung steht, der mit einer Meßeinrichtung 30 verbunden ist. Die Meßein¬ richtung 30 besteht aus einem Meßwertaufnehmer 5 und einem Sensor 6, der im Ablauf 33 ües Biofilmreaktors 22 angeordnet irt. An die Gasversorgungsleitung ist ferner ein Überdruckregler 8 sowie über ein Ventil 7 ein Überdruckgasbehälter 28 angeschlossen. In der Gasvorlaufleitung 36 befindet sich ein Verdichter 48. Mittels Anschlußleitungen 37, 38 ist ein mit einem Absorbtions-bzw. Adsorbtionsmittel 14 gefüllter Absorber 12 angeschlossen. In der Kurzschlußleitung 39 zwischen den Anschlußleitungen 37, 38 befindet sich ein Ventil 11. Ferner ist an die Gasversorgungs¬ leitung 36 eine Abflußleitung 41 mit einem Ventil 25 angeschlossen.

Zwischen dem Abiauf 33 und dem Zulauf 42 des Biofilm¬ reaktors 22 ist eine Rezirkulationsleitung 43 mit einem Sto faustauscher 23 angeordnet. In dem Stoff¬ austauscher 23 kann dem Rezirkulationswasser ein Gas über Austausch lächen zugeführt werden, die aus einem nicht porösem Kunststoff bestehen. Zwischen den Anschlußleitungen 45, 46 des Stoffaustauschers 23 ist eine Kurzschlußleitung 44 mit einem Ventil 24 ange¬ ordnet. Die Zufuhr von Wasser in das Verteilungsnetz 4 erfolgt mittels einer Zulaufpumpe 13-

Das zu behandelnde Wasser wird mittels der Zulauf¬ pumpe 13 über das Verteilungsnetz 4 aus z. B. per¬ forierten Röhren 21 am Boden 24 in den Biofilmreaktor 22 eingeleitet und durchströmt diesen von unten nach oben. Der Biofilmreaktor 22 weist wie bereits dar¬ gelegt einen Bodenauslauf 18 und eine Bodendränage 17 auf. Die Bodendränage 17 dient dazu, das Reaktorträ¬ germaterial 27 beim Entleeren des Biofilmreaktors 22 nach öffnen des Ventils 19 in dem Biofilmreaktor 22 zurückzuhalten. Beim Kontakt mit dem Biofilm auf der Trägermaterialoberfläche 16 laufen die jeweiligen biologischen Umsetzungsprozesse ab. Je nach Durch¬ flußgeschwindigkeit bleibt das Reaktorträgermaterial entweder unbewegt oder es wird expandiert. In Ab¬ hängigkeit von der Durchflußgeschwindigkeit kann somit αer Biofilmreaktor 22 ein Festbett oder aber ein Fließbett aufweisen.

Der bei aeroben Prozessen benötigte Sauerstoff wird über den bzw. die Sto faustauscher 15 zugeführt. Andere Gase wie z. B. Methan oder Wasserstoff und- /oder Kohlenstoffdioxid zur autotrophen Denitrifi¬ kation z. B. auch bei Trinkwasser werden auf die gleiche Weise vom Stoffaustauscher 15 in den Bio¬ filmreaktor 22 eingetragen.

Das Gas oder die Gasmischung des Gaseintragsystems wird aus dem Gasvorratsbehälter 1 über das automa¬ tische Druckhalteventil 3 mit vorgegebenen Grenz¬ werten sowie das Absperrventil 9 entweder kontinuier¬ lich oder diskontinuierlich in den Stoffaustauscher 15 eingespeist. Das Ventil 7 dient als Notgasauslaß und wird von dem Uberdruckregler 8 betätigt.

Liegt für eine Substanz ein Partialdruckgefälle zwischen Wasser und Gasphase vor, kann der Stoffaus¬ tauscher 15 zusätzlich als Entsorgungssystem einge¬ setzt werden. Hierzu wird der Gasstrom durch den Absorber 12 geleitet, der mit einem geeigneten Ab- sorbtions- bzw. Adsorbtionsmittel wie Lauge, Aktiv¬ kohle u. dgl. gefüllt ist.

Eine weitere Möglichkeit, eine unerwünschte Gaskom¬ ponente wie z. B. Kohlendioxid, Stickstoff, Ammoniak aus der Wasserphase zu entfernen, ist ein kontrollier¬ ter Abzug eines Teilgasstromes über das regelbare Ventil 25 möglich. Der Absorber 12 kann allerdings auch umgangen werden, wozu lediglich das Ventil 11 zu öffnen ist.

Eine vorgegebene Sauerstoff onzen ration im Reaktor¬ ablauf 29 im Bereich des Sensors 6 wird durch den Regler 2 eingehalten, der aufgrund der Meßwerte des Meßwerts .fnehmers 5 den Sauersto fpartialdruck re¬ gelt.

Mit Hilfe des an die Rezirkulationsleitung 43 ange¬ schlossenen weiteren Stoffaustauschers 23 aus nicht porösen Kunststoff kann das Rezirkulationswasser - falls erforderlich - mit dem Gas angereichert werden. Gleichzeitig können Stoffwechselprodukte und störende Wasserinhaltsstof e ausgetragen werden. In diesem Stoffaustauscher 23 können auch Kunststoffflachmen- branen eingesetzt werden.

In den Fig. 3 und 4 ist die Eignung des oben be¬ schriebenen Verfahrens am Beispiel des Sauerstoff¬ eintrags in einen Festbettreaktor und einem Flie߬ bettreaktor dargestellt. Als Bettmaterial für den Festbettreaktor wurde Bimsstein mit einer Körnung von

1,5 bis 3 mm eingesetzt. Beim Fließbettreaktor wurde Sand mit einer Körnung von 0,1 bis 0,3 mm verwendet. Der benutzte Stoffaustauscher wies einen Schlauch aus Siliconkautschuk auf. Der Sauerstoffeintrag dieses Stoffaustauschers erhöhte sich in beiden Reaktoren mit der Fließgeschwindigkeit der Wasserphase.

Im Falle des Festbettreaktors (Fig. 3) steigt der 02~Eintrag durch Vergrößerung der Fließgeschwindigke¬ it ( 5m/h auf 30 m/h ) von 0,9 g O2 pro Stunde und m2 Austauscheroberfläche ( g 02/m^h) auf 2,0 g O^ m^h an.

Beim Fließbettreaktor (Fig. 4) führt die zunehmende Fließgeschwindigkeit und zunehmende Fließbettexpan¬ sion ebenfalls zu einer Vergrößerung des Sauerstoff¬ eintrags von 1,1 g Ü2 2h auf 1,7 g 02 m h. Die Fließbettexpansion erreicht bei einer Fließgeschwin¬ digkeit von 16 m/h die obere Grenze des Austauschers. Die Erhöhung der Fließgeschwindigkeit über diesen Wert vergrößert den Sauerstoffeintrag nur noch un¬ wesentlich.

In beide Fällen betrug der Sauerstoffpartialdruck P Q? = 1 bar. Der Sauerstoffeintrag des Austauschers erhöht sich proportional mit einem Sauerstoffpartial¬ druck.