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Patent Searching and Data


Title:
FOAM PART FOR A VEHICLE SEAT, AND VEHICLE SEAT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2015/091355
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a foam part (5, 105, 205, 305) for a vehicle seat, comprising a first foam layer 11, 11, 211, 311) consisting of a first foam material and facing the occupant of the vehicle seat and a second foam layer (21, 221) consisting of a second foam material (21, 221) and facing away from the occupant, the first foam material having a firmness and/or density that differs from that of the second foam material. According to the invention, the foam part (5, 105, 205, 305) has a third foam layer with a firmness and/or density that differs from that of the first foam layer (11, 111, 211, 311) and from that of the second foam layer (21, 221).

Inventors:
HUGUES LAURENT (FR)
Application Number:
PCT/EP2014/077752
Publication Date:
June 25, 2015
Filing Date:
December 15, 2014
Export Citation:
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Assignee:
JOHNSON CONTROLS GMBH (DE)
International Classes:
A47C27/14; B60N2/90; B29C44/04; B29C44/06; B60N2/70
Domestic Patent References:
WO2001032392A12001-05-10
WO2001074557A12001-10-11
WO2010102785A22010-09-16
Foreign References:
JPH1170280A1999-03-16
EP2138348A12009-12-30
DE1953004A11971-04-29
JP2001070083A2001-03-21
US20100314929A12010-12-16
DE20202042U12002-06-27
DE202007002196U12007-05-10
EP1068094B12002-08-14
US5816661A1998-10-06
Attorney, Agent or Firm:
LIEDHEGENER, RALF (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1 . Schaumteil (5, 105, 205, 305) für einen Fahrzeugsitz, mit einer einem

Insassen des Fahrzeugsitzes zugewandten ersten Schaumlage (1 1 , 1 1 1 , 21 1 , 31 1 ) aus einem ersten Schaummaterial und einer dem Insassen abgewandten zweiten Schaumlage (21 , 221 ) aus einem zweiten

Schaummaterial, wobei das erste Schaummaterial eine gegenüber dem zweiten Schaummaterial unterschiedliche Härte und/oder Dichte aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass

das Schaumteil (5, 105, 205, 305) einen Bereich (7, 107, 207, 307) aus einem dritten Schaummaterial aufweist, und das dritte Schaummaterial gegenüber dem ersten Schaummaterial und gegenüber dem zweiten Schaummaterial eine unterschiedliche Härte und/oder Dichte aufweist.

2. Schaumteil (5, 205, 305) nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die erste Schaumlage (1 1 , 1 1 1 , 21 1 , 31 1 ), die zweite Schaumlage (21 , 221 ) und der Bereich (7, 107, 207, 307) aus dem dritten Schaummaterial einteilig miteinander verbunden, insbesondere geschäumt, sind.

3. Schaumteil (5, 105, 205, 305) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch

gekennzeichnet, dass das Schaumteil (5, 105, 205, 305) Bestandteil eines Sitzkissens oder einer Sitzlehne des Fahrzeugsitzes ist.

4. Schaumteil (5, 105, 205, 305) nach Anspruch 2 oder 3, dadurch

gekennzeichnet, dass eine Seitenwange (7, 107, 207, 307) des Schaumteils (5, 105, 205, 305) aus dem dritten Schaummaterial gebildet ist.

5. Schaumteil (5, 105, 205, 305) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das dritte Schaummaterial als dritte Schaumlage zwischen der ersten Schaumlage (1 1 , 1 1 1 , 21 1 , 31 1 ) und der zweiten Schaumlage (21 , 221 ) angeordnet ist.

6. Schaumteil (5, 105, 205, 305) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Schaummaterial eine geringere Härte als das zweite Schaummaterial und das zweite Schaummaterial eine geringere Härte als das dritte Schaummaterial aufweist.

7. Schaumteil (5, 105, 205, 305) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Schaummaterial eine geringere Dichte als das zweite Schaummaterial und das zweite Schaummaterial eine geringere Dichte als das dritte Schaummaterial aufweist.

8. Schaumteil (5, 105, 205, 305) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eines der drei Schaummaterialien aus Polyurethan besteht.

9. Schaumteil (5, 105, 205, 305) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Schaumteil (5, 105, 205, 305) im Diphenyl- methandiisocyanat-Schäumverfahren oder Toluylendiisocyanat- Schäumverfahren oder einem Mischverfahren aus diesen beiden Verfahren hergestellt ist.

10. Schaumteil (5, 105, 205, 305) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Schaumteil (5, 105, 205, 305) mehrere einem Benutzer zugewandte Komfortröhren (50, 150, 250, 350) aufweist.

1 1 . Schaumteil (5, 105, 205, 305) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Komfortröhren (50, 150, 250, 350) erhöhte Schaumteilbereiche sind, und zwischen benachbarten Komfortröhren (50, 150, 250, 350) Vertiefungen (52, 152, 252, 352) liegen.

12. Schaumteil (5, 105, 205, 305) nach Anspruch 1 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Vertiefungen (52, 152, 252, 352) zwischen 5 mm und 50 mm, insbesondere zwischen 10 mm und 25 mm tief sind.

13. Schaumteil (5, 105, 205, 305) nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere der Komfortröhren (50, 150, 250, 350) jeweils ein Loch (55, 155, 255, 355, 60, 160, 260, 360) oder mehrere Löcher (55, 155, 255, 355, 60, 160, 260, 360) aufweisen.

14. Schaumteil (5, 105, 205, 305) nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eines der Löcher (55, 155, 255, 355, 60, 160, 260, 360) als Sackloch (60, 160, 260, 360) ausgebildet ist.

15. Fahrzeugsitz mit einer Sitzlehne und einem Sitzkissen, dadurch

gekennzeichnet, dass die Sitzlehne und / oder das Sitzkissen ein Schaumteil (5, 105, 205, 305) nach einem der Ansprüche 1 bis 14 umfasst.

Description:
SCHAUMTEIL FÜR EINEN FAHRZEUGSITZ UND FAHRZEUGSITZ

Die Erfindung betrifft ein Schaumteil für einen Fahrzeugsitz, mit einer einem Insassen des Fahrzeugsitzes zugewandten ersten Schaumlage aus einem ersten Schaummaterial und einer dem Insassen abgewandten zweiten Schaumlage aus einem zweiten Schaummaterial, wobei das erste Schaummaterial eine gegenüber dem zweiten Schaummaterial unterschiedliche Härte und/oder Dichte aufweist, sowie einen Fahrzeugsitz.

Stand der Technik

Aus dem Stand der Technik sind Zweizonenschäume bekannt, bei denen durch Verwendung unterschiedlicher Schaummaterialien der Mittelbereich weicher ausgebildet ist als die Seitenwangen. Dadurch soll zum einen der Sitzkomfort erhöht und zum anderen die Seitenabstützung für den Insassen verbessert werden. Dazu werden oftmals Schnittschaumauflagen im Mittelbereich und Hartschaumeinleger in den Seitenwangen verwendet. Zur Vermeidung eines Durchtauchens des Insassen unter dem Beckengurt im Crashfall wird häufig eine Anti-Submarining-Funktion durch ein zusätzliches Bauteil aus einem

Partikelschaumwerkstoff, beispielsweise EPP (Expandiertes Polypropylen), bereitgestellt. Die genannten zusätzlichen Bauteile erhöhen die Kosten und reduzieren die Dauerhaltbarkeit der Schaumteile. Zudem sind nur begrenzt dünne Schaumdicken möglich. Aus der WO 01/74557 A1 ist ein Schaumteil bekannt, mit einem ersten Bereich aus Schaum einer ersten Zusammensetzung und einem zweiten Bereich aus Schaum einer zweiten Zusammensetzung, wobei zwischen dem ersten und dem zweiten Bereich ein Netzwerk aus Polyethylen, Jute, Gaze Vlies oder dergleichen angeordnet ist. Dieses Schaumteil erfüllt jedoch nicht höchste Komfortansprüche während des Einsitzens, insbesondere dann nicht, wenn während des Einsitzens zunächst eine sehr weiche Polsterschicht erwünscht ist. Ein vergleichbarer Polsteraufbau ist auch aus der WO 2010/102785 A2 bekannt. Durch Benutzung sind Schaumteile für Fahrzeugsitze bekannt, die einem Polstern der Sitzstruktur dienen und dem Insassen des Fahrzeugsitzes einen möglichst guten Sitzkomfort bieten sollen. Meist umfasst die Sitzpolsterung ein Schaumteil für das Sitzkissen und ein davon separates Schaumteil für die Sitzlehne. Jedes der beiden Schaumteile weist einen Mittelbereich und zwei Seitenwangen auf. Bei einem Schaumteil für das Sitzkissen stützt der Mittelbereich des Schaumteils das Gesäß und die Oberschenkelrückseiten des Insassen des Fahrzeugsitzes nach unten ab, während die beiden Seitenwangen seitlich an jeweils einem

Oberschenkel anliegen und dadurch Querkräfte auf den Insassen, insbesondere während einer Kurvenfahrt, aufnehmen können. Bei einem Schaumteil für die Sitzlehne stützt der Mittelbereich des Schaumteils den Rücken des Insassen nach hinten ab, während die beiden Seitenwangen seitlich an dem Rücken anliegen und dadurch Querkräfte auf den Insassen aufnehmen können.

Aus DE 202 02 042 U1 ist ein Schaumteil, insbesondere für einen Fahrzeugsitz, mit einer einem Benutzer zugewandten ersten Schaumlage und einer dem

Benutzer abgewandten zweiten Schaumlage bekannt, wobei die erste

Schaumlage eine gegenüber der zweiten Schaumlage unterschiedliche Härte und/oder Dichte aufweist. Das Schaumteil weist in der mittleren Sitzfläche mehrere Löcher auf.

Die DE 20 2007 002 196 U1 offenbart ein Schaumteil, insbesondere für einen Fahrzeugsitz, mit einer einem Benutzer zugewandten ersten Schaumlage und einer dem Benutzer abgewandten zweiten Schaumlage und einer zwischen den Schaumlagen angeordneten Zwischenlage. Zur Verbesserung der Feuchtigkeits- Transporteigenschaften weist das Schaumteil ein System von Löchern auf. Die EP 1 068 094 B1 offenbart ein Schaumteil mit mehreren an einem

Grundkörper des Schaumteils angeformten, einander benachbarten, und sich im Wesentlichen senkrecht zur Sitzfläche von dem Grundkörper weg nach oben erstreckenden, als Röhrenabschnitte bezeichnete Komfortröhren zur

Komfortsteigerung. Während des Einsitzens des Insassen werden zunächst die Komfortröhren komprimiert, während der Grundkörper nur unwesentlich verformt wird. Erst nach deutlicher Verformung der Komfortröhren wird der Grundkörper stärker komprimiert. Dadurch wird ein zweistufiges Einsitzverhalten mit steigender Polsterhärte erreicht. Die Komfortröhren weisen vollständig durch das Schaumteil hindurch verlaufende Löcher auf.

Aus der US 5,816,661 A ist ein Schaumteil mit einer Vielzahl von Sacklöchern bekannt, die sich von einer weitgehend ebenen Schaumteiloberfläche in weitgehend senkrechter Richtung zur Schaumteiloberfläche in das Schaumteil hinein erstrecken.

Eine Kombination aus Röhrenabschnitten, wie diese aus der EP 1 068 094 B1 bekannt sind, und einer horizontalen Trennebene zwischen einem ersten Bereich des Schaumteils mit einer ersten Zusammensetzung und einem zweiten Bereich des Schaumteils mit einer zweiten Zusammensetzung, wie aus der

WO 01/74557 A1 bekannt, galt bisher als nicht herstellbar.

Aufgabe

Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Schaumteil der eingangs genannten Art zu verbessern. Insbesondere soll der Sitzkomfort des Insassen erhöht werden. Lösung

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Schaumteil mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Dadurch, dass das Schaumteil einen aus einem dritten Schaummaterial hergestellten Bereich aufweist, und das dritte Schaummaterial gegenüber dem ersten Schaummaterial und gegenüber dem zweiten Schaummaterial eine unterschiedliche Härte und/oder Dichte aufweist, kann der Komfort gegenüber einem Schaumteil mit nur zwei Schaumlagen weiter gesteigert werden.

Vorzugsweise sind die erste Schaumlage, die zweite Schaumlage und der Bereich aus dem dritten Schaummaterial einteilig miteinander verbunden, insbesondere einteilig als geschäumtes Bauteil ausgebildet. Die erste Schaumlage weist eine gegenüber der zweiten Schaumlage

unterschiedliche Härte und/oder Dichte auf. Die dritte Schaumlage weist eine gegenüber der ersten und der zweiten Schaumlage unterschiedliche Härte und/oder Dichte auf. Besonders vorteilhaft lässt sich das Schaumteil als Sitzkissen oder Bestandteil eines Sitzkissens oder als Sitzlehne oder Bestandteil einer Sitzlehne des

Fahrzeugsitzes einsetzen. Dabei ist in vorteilhafterweise mindestens eine

Seitenwange des Schaumteils aus dem dritten Schaummaterial gebildet. Die Seitenwangen lassen sich dadurch besonders steif ausbilden und können den Insassen bei Kurvenfahrt besonders effektiv abstützen, das heißt die

Seitenführung des Insassen erhöhen.

Es ist auch möglich, das dritte Schaummaterial als dritte Schaumlage zwischen der ersten Schaumlage und der zweiten Schaumlage anzuordnen, insbesondere in einem Mittelbereich des Fahrzeugsitzes, der den Körper des Insassen in einer senkrechten Richtung abstützt. Die Reihenfolge der einzelnen Schaumlagen kann aber auch vertauscht sein. Vorzugsweise weist das erste Schaunnnnaterial eine geringere Härte als das zweite Schaunnnnaterial und das zweite Schaunnnnaterial eine geringere Härte als das dritte Schaunnnnaterial auf. Zudem kann das erste Schaummaterial eine geringere Dichte als das zweite Schaummaterial und das zweite Schaummaterial eine geringere Dichte als das dritte Schaummaterial aufweisen.

Das Schaumteil kann aus allen an sich bekannten Schaumwerkstoffen bestehen. In besonders geeigneter Ausführung besteht zumindest eines der drei

Schaummaterialien, vorzugsweise sämtliche Schaummaterialien, aus Polyurethan. Dadurch lässt sich das Schaumteil kostengünstig herstellen. Bevorzugt wird das Schaumteil im Diphenyl-methandiisocyanat-Schäumverfahren oder

Toluylendiisocyanat- Schäumverfahren oder einem Mischverfahren aus diesen beiden Verfahren hergestellt.

Vorzugsweise ist die erste Schaumlage in einem Mittelbereich des Schaumteils angeordnet, der dem Insassen, zugewendet ist. Die erste Schaumlage

unterpolstert dann eine sogenannte Sitzmittelbahn eines Sitzkissens oder einer Sitzlehne. Dabei weist die erste Schaumlage vorteilhafterweise eine gegenüber der zweiten und der dritten Schaumlage geringere Härte und/oder Dichte auf.

Vorzugsweise ist die zweite Schaumlage in einem Mittelbereich des Schaumteils unterhalb der ersten Schaumlage angeordnet, und somit dem Insassen

abgewendet. Dabei weist die zweite Schaumlage vorteilhafterweise eine

gegenüber der ersten Schaumlage größere Härte und/oder Dichte und eine gegenüber der dritten Schaumlage geringere Härte und/oder Dichte auf.

Vorzugsweise weist das Schaumteil Komfortröhren auf, die den Sitzkomfort zusätzlich steigern können. Unter dem Begriff Komfortröhre ist ein erhöhter, dem Insassen zugewandter Schaumteilbereich zu verstehen, der unterschiedlichste Geometrie haben kann. Die Komfortröhren bilden in dem Insassen zugewandten Polsterbereichen weitgehend freistehende, insbesondere vollständig freistehende Erhöhungen gegenüber einem Grundkörper des Schaumteils. Die Komfortröhren sind vollständig oder weitgehend von einer Vertiefung umgeben. Die Vertiefung kann etwa 5 mm bis 50 mm tief, vorzugsweise 10 mm bis 25 mm tief und höchst vorzugsweise 15 mm bis 20 mm tief sein. Die Tiefe der Vertiefung entspricht der Höhe der benachbarten Komfortröhre.

Die Komfortröhren können innen hohl ausgebildet sein, beispielsweise zu

Zwecken der Sitzklimatisierung, oder aus Vollmaterial bestehen. Im Falle von innen hohl ausgebildeten Komfortröhren können Durchgangslöcher oder

Sacklöcher durch die Komfortröhren und einen die Komfortröhren tragenden

Grundkörper des Schaumteils verlaufen. Dabei kann eine Komfortröhre kein, ein oder mehrere, insbesondere zwei, zueinander versetzte, insbesondere parallel verlaufende Löcher aufweisen. Die Komfortröhren können mit Durchgangslöchern oder Sacklöchern oder einer Kombination aus Sacklöchern und Durchgangslöchern versehen sein. Die nicht als Sackloch ausgebildeten Durchgangslöcher verlaufen vollständig durch das Schaumteil hindurch, so dass Luft von der Unterseite des Schaumteils durch die Löcher zur Oberseite des Schaumteils strömen kann und umgekehrt.

Vorzugsweise sind die Löcher (Durchgangslöcher und Sacklöcher) zylinderförmig, insbesondere kreiszylinderförmig ausgebildet. Dadurch lassen sich die Löcher mit einfachen Mitteln herstellen. Es sind jedoch erfindungsgemäß auch beliebige andere Querschnitte der Löcher möglich.

Die Nachgiebigkeit einer einzelnen Komfortröhre lässt sich auch durch das Vorsehen mehrerer Löcher und / oder eine Kombination von Sacklöchern und Durchgangslöchern gezielt beeinflussen. Vorzugsweise sind Komfortröhren mit mehreren Löchern im Bereich der Sitzmitte, in Fahrzeugquerrichtung betrachtet, angeordnet. Die Außenkonturen der Querschnitte der Komfortröhren können grundsätzlich alle bekannten Querschnitte von festen Körpern aufweisen und insbesondere rund, polygon, wabenförmig oder wie in der EP 1 068 094 B1 beschrieben, ausgeführt sein. Die Außenkonturen der Komfortröhren sind unabhängig von den

Querschnitten der Löcher, so dass beispielsweise eine quadratische Komfortröhre ein ovales Loch aufweisen kann.

Mindestens eine Komfortröhre kann genau ein Sackloch aufweisen. Vorzugsweise weisen mehrere Komfortröhren kann genau ein Sackloch auf. Eine Komfortröhre kann auch mehrere Sacklöcher aufweisen. Dies ist dann sinnvoll, wenn die

Abmessungen der Komfortröhre in mindestens einer senkrecht zum Sackloch verlaufenden Richtung um ein vielfaches größer ist, als der Durchmesser des Sacklochs. Mindestens eine Komfortröhre kann ein Sackloch und ein

Durchgangsloch aufweisen. Dies ist dann sinnvoll, wenn ein unsymmetrisches Nachgiebigkeitsverhalten einer Komfortröhre angestrebt ist.

Ein Sackloch geht vorzugsweise von einer einem Insassen zugewandten

Oberfläche der ersten Schaumlage des Schaumteils aus. Ein Sackloch kann jedoch auch von einer einem Insassen abgewandten Oberfläche der zweiten Schaumlage des Schaumteils ausgehen. Ein Sackloch verläuft vorzugsweise annähernd in senkrechter Richtung zu der Oberfläche des Schaumteils. Ein Sackloch verläuft vorzugsweise parallel zu einer Schließrichtung eines ein

Unterteil und ein Oberteil aufweisenden Werkzeugs zur Herstellung des

Schaumteils. Das Unterteil und das Oberteil bilden eine Kavität des Werkzeugs, in der das Schauteil geschäumt wird. Durch parallel zur Schließrichtung verlaufende Sacklöcher lässt sich das Schaumteil leichter aus einem Werkzeug entnehmen. Die Schließrichtung ist die Richtung, in der sich beim Öffnen und Schließen des Werkzeugs das Oberteil relativ zu dem Unterteil bewegt. Aufgrund einer

dreidimensionalen Oberfläche des Schaumteils kann ein Sackloch abweichend von einer genau senkrechten Richtung zur Oberfläche des Schaumteils verlaufen, was durch das Merkmal annähernd senkrecht beschrieben ist. Unter dem Merkmal annähernd senkrecht ist zu verstehen, dass der Verlauf des Sacklochs parallel zur Schließrichtung des Werkzeugs und/oder senkrecht zu einer Oberfläche des Schaumteils und/oder senkrecht zu einer Teiloberfläche des Schaumteils und/oder senkrecht zu einer Oberfläche der Komfortröhre verläuft. Annähernd senkrecht schließt Winkelabweichungen bis zu 15° von einer der genannten Senkrechten ein. Eine Teiloberfläche des Schaumteils kann dabei beispielsweise die

Oberfläche eines Mittelbereichs einer Sitzfläche sein. Ein Sackloch kann in senkrechter oder in annähernd senkrechter Richtung zu der dem Insassen hin orientierten Oberfläche einer Komfortröhre verlaufen. Ein Sackloch kann in senkrechter oder in annähernd senkrechter Richtung zu einer Ausgleichsebene einer zu dem Insassen hin orientierten Oberfläche einer Komfortröhre oder eines Teilbereichs der verlaufen.

Die Tiefe eines Sacklochs kann der Höhe der zugeordneten Komfortröhre entsprechen. Die Tiefe des Sacklochs kann jedoch auch geringer sein als die Höhe der zugeordneten Komfortröhre oder größer sein als die Höhe der zugeordneten Komfortröhre. Unter zugeordneter Komfortröhre ist die Komfortröhre zu verstehen, in der das Sackloch zumindest abschnittsweise verläuft. Ein

Sackloch kann etwa 5 mm bis 100 mm tief, vorzugsweise 20 mm bis 80 mm tief und höchst vorzugsweise 40 mm bis 60 mm tief sein. Mehrere Sacklöcher eines Schaumteils können zueinander unterschiedliche Tiefen aufweisen.

Eine genaue Trennung der Schaumteilbereiche zwischen der ersten Schaumlage und der zweiten Schaumlage lässt sich durch ein flächiges Netzwerk zwischen den Schaumlagen erreichen, insbesondere ein Netzwerk aus Polyethylen, Jute, Gaze oder Vlies. Idealerweise ist das Netzwerk während des Schäumverfahrens in geringem Umfang durchlässig für das Schaummaterial, wodurch eine feste Verbindung zwischen den Schaumlagen und dem Netzwerk entsteht. Unter dem Begriff Netzwerk sind auch alle an sich bekannten textilen Stoffe, Gewebe, Gewirke und Vliese zu verstehen.

Das Netzwerk eines komfortabel ausgelegten Schaumteils liegt vorzugsweise zwischen der ersten Schaumlage und der zweiten Schaumlage in einer annähernd horizontalen Ebene des Schaumteils. Der Begriff horizontal bedeutet dabei nicht die mathematisch exakt horizontale Lage innerhalb eines Fahrzeuges, sondern alle Ebenen, die annähernd parallel zu der dem Sitzinsassen zugewandten Oberfläche des jeweiligen Schaumteils sind. Sitzlehnenpolster können somit eine horizontale Ebene haben, die im Fahrzeug sogar annähernd vertikal ausgerichtet sein kann. Im Werkzeug liegt die horizontale Ebene jedoch zumeist annähernd horizontal. Die horizontale Ebene muss dabei nicht mathematisch eben, also zweidimensional sein, sondern kann auch eine leicht dreidimensionale Gestalt mit Wölbungen und leichten Erhöhungen und Vertiefungen aufweisen.

Wenn das Netzwerk in einem Bereich der untersten Punkte von Vertiefungen zwischen mindestens zwei Komfortröhren angeordnet ist, werden beim Einsitzen des Insassen zunächst im Wesentlichen die Komfortröhren komprimiert. Im weiteren Verlauf des Einsitzens wird auch die zweite Schaumlage deutlich komprimiert. Dadurch wird ein zweistufiges Einsitzverhalten mit steigender Polsterhärte erreicht.

Ein dreistufiges Einsitzverhalten mit steigender Polsterhärte wird erreicht, indem das Netzwerk in einem Bereich deutlich unterhalb der Vertiefungen zwischen den mindestens zwei Komfortröhren angeordnet ist. Die Trennebene zwischen den beiden Schaumlagen liegt im Vergleich zur zuvor beschriebenen Variante mit zweistufigem Einsitzverhalten tiefer, das heißt weiter vom Insassen entfernt.

Während des Einsitzens des Insassen werden dadurch zunächst im Wesentlichen die Komfortröhren komprimiert. Im weiteren Verlauf des Einsitzens wird im

Wesentlichen die unterhalb der Komfortröhren angeordnete Schicht der ersten Schaumlage komprimiert, zunächst ohne die zweite Schaumlage deutlich zu komprimieren. Letztlich wird dann auch die zweite Schaumlage deutlich komprimiert. Ein dreistufiges Einsitzverhalten kann alternativ auch dadurch erreicht werden, dass das Netzwerk in einem Bereich oberhalb der untersten Punkte der

Vertiefungen zwischen mindestens zwei Komfortröhren angeordnet ist. Eine bevorzugte Bezugsbefestigung an ein erfindungsgemäßes Schaumteil sieht vor, dass zwischen einzelnen Feldern von Komfortröhren Polsterbefestigungskanäle vorgesehen sind, durch die hindurch der Bezug, vorzugsweise über Clipse, Drähte oder Haken, an Befestigungsmittel im Schaumteil befestigbar ist. Solche Befestigungsmittel können an sich bekannte eingeschäumte Metalldrähte sein.

Die Aufgabe wird auch durch einen Fahrzeugsitz mit den Merkmalen des

Anspruchs 15 gelöst. Ein Fahrzeugsitz mit einer Sitzlehne und einem Sitzkissen lässt sich hinsichtlich des Sitzkomforts deutlich verbessern, indem die Sitzlehne und / oder das Sitzkissen ein erfindungsgemäßes Schaumteil aufweist.

Figuren und Ausführungsformen der Erfindung

Im Folgenden ist die Erfindung anhand von in den Figuren dargestellten

vorteilhaften Ausführungsbeispielen näher erläutert. Die Erfindung ist jedoch nicht auf diese Ausführungsbeispiele beschränkt. Es zeigen: eine Draufsicht auf ein als Sitzkissen-Schaumteil ausgeführtes erstes Ausführungsbeispiel, eine Seitenansicht des ersten Ausführungsbeispiels, einen Schnitt durch das erste Ausführungsbeispiel entlang der Linie A - A in Figur 1 , einen Fig. 3 entsprechenden Schnitt durch eine erste Abwandlung des ersten Ausführungsbeispiels,

Fig. 5: einen Fig. 3 entsprechenden Schnitt durch eine zweite Abwandlung des ersten Ausführungsbeispiels, Fig. 6: eine Vorderansicht eines als Sitzlehnen-Schaumteil ausgeführten zweiten Ausführungsbeispiels,

Fig. 7: eine Prinzipdarstellung eines erfindungsgemäßen Werkzeugs,

Fig. 8: eine schematische und perspektivische Darstellung des Werkzeugs aus

Fig. 7,

Fig. 9: eine perspektivische Ansicht eines als Sitzkissen-Schaumteil

ausgeführten dritten Ausführungsbeispiels,

Fig. 10: eine Draufsicht auf das dritte Ausführungsbeispiel,

Fig. 1 1 : eine Draufsicht auf ein viertes Ausführungsbeispiel und

Fig. 12: einen Schnitt durch das vierte Ausführungsbeispiel entlang der Linie

B - B in Figur 1 1 .

Ein Fahrzeugsitz, insbesondere für ein Kraftfahrzeug, umfasst ein Sitzkissen und eine Sitzlehne.

In den Figuren 1 und 2 ist als erstes Ausführungsbeispiel ein erfindungsgemäßes Schaumteil 5 für das Sitzkissen des Fahrzeugsitzes dargestellt. Das Schaumteil 5 umfasst einen Mittelbereich 6 und zwei Seitenwangen 7.

Eine in Einbaulage des Fahrzeugsitzes annähernd horizontal angeordnete erste Schaumlage 1 1 ist in dem Mittelbereich 6 angeordnet und im Falle der Benutzung des Fahrzeugsitzes dem Insassen zugewandt, so dass der Insasse mit dem Gesäß und den Oberschenkelrückseiten, gegebenenfalls unter Zwischenlage weiterer Polsterbestandteile wie insbesondere eines Stoff- oder Lederbezuges, in Teilbereichen mit der ersten Schaumlage 1 1 in Kontakt ist. Die erste

Schaumlage 1 1 besteht vorzugsweise aus Weichschaum. In Einbaulage unterhalb der ersten Schaumlage 1 1 ist eine zweite Schaumlage 21 angeordnet, insbesondere ebenfalls annähernd horizontal ausgerichtet und einteilig mit der ersten Schaumlage 1 1 verbunden. Die zweite Schaumlage 21 besteht aus einem gegenüber dem Schaummaterial der ersten Schaumlage 1 1 festeren Schaummaterial, vorzugsweise aus Hartschaum.

Die Seitenwangen 7 sind im Wesentlichen aus einem dritten Schaummaterial gebildet. Die zweite Schaumlage 21 besteht aus einem gegenüber dem

Schaummaterial der ersten Schaumlage 1 1 härteren Schaummaterial. Das dritte Schaummaterial der Seitenwangen 7 ist nochmals härter als das Schaummaterial der zweiten Schaumlage 21 . Der Mittelbereich 6 weist somit einen

Zweizonenschaum auf, der von Seitenwangen 7 aus einem dritten

Schaummaterial umgeben ist.

Eine Trennebene zwischen der ersten Schaumlage 1 1 und der zweiten

Schaumlage 21 verläuft vorliegend nur durch den Mittelbereich 6. Eine

Trennebene zwischen der ersten Schaumlage 1 1 und der zweiten Schaumlage 21 einerseits und jeder der beiden Seitenwange 7 andererseits verläuft vorliegend jeweils annähernd senkrecht zu der ersten Schaumteillage 1 1

Die beiden Schaumlagen 1 1 , 21 und die Seitenwangen 7 sind in einem Werkzeug geschäumt. Die beiden Schaumlagen 1 1 , 21 und die Seitenwangen 7 sind aufgrund des Schäumens in dem gemeinsamen Werkzeug fest miteinander verbunden. Die Schaummaterialien der beiden Schaumlagen 1 1 , 21 und der

Seitenwangen 7 weisen zueinander unterschiedliche Härten und Dichten auf. Die Schaummaterialien der beiden Schaumlagen 1 1 , 21 und der Seitenwangen 7 bestehen aus einer gleichen Zusammensetzung, können jedoch auch aus ähnlichen oder unterschiedlichen Zusammensetzungen bestehen. Die

unterschiedlichen Härten und Dichten können auch über das Herstellverfahren entstehen. Die beiden Schaumlagen 1 1 und 21 und die Seitenwangen 7 sind vorliegend aus Polyurethan und sind insbesondere im MDI- (Diphenyl- methandiisocyanat-) oder TDI- (Toluylendiisocyanat-) Schäumverfahren oder einem Misch verfahren hergestellt. Die Schaumhärten der Schaummaterialien liegen vorzugsweise zwischen 4 und 20 kPa, wobei die Härte des ersten

Schaummaterials der ersten Schaumlage 1 1 näher an dem unteren Wert und die Härte des zweiten Schaummaterials der zweiten Schaumlage 21 und die Härte des dritten Schaummaterials der Seitenwangen 7 näher an dem oberen Wert liegen. Die Dichten der Schaummaterialien der Schaumlagen 1 1 , 21 und der Seitenwangen 7 liegen vorzugsweise zwischen 50 g/l und 95 g/l. Der Mittelbereich 6 der ersten Schaumlage 1 1 weist zudem mehrere, vorliegend einundvierzig Komfortröhren 50 auf, welche insbesondere mit einem

rechteckförmigen Querschnitt ausgestaltet sind und den Komfort beim ersten Einsitzen und auf kurzen Fahrstrecken erhöhen. Die untere, härtere zweite Schaumlage 21 stärkt hingegen den Langzeitkomfort. Unter einer Komfortröhre 50 ist eine erhöhte Stelle der dem Sitzinsassen zugewandten Oberfläche des

Schaumteils 5 zu verstehen, die von mindestens einer Vertiefung 52 umgeben ist. Die Vertiefung 52 ist etwa 5 mm bis 50 mm tief, vorzugsweise 10 mm bis 25 mm tief und höchst vorzugsweise 15 mm bis 20 mm tief. Eine Komfortröhre 50 ist somit ein zumindest teilweise freistehender Bereich der Oberfläche des

Schaumteils 5. Eine Komfortröhre kann aus Vollmaterial bestehen oder im Inneren teilweise hohl ausgeführt sein.

Die Komfortröhren 50 sind einstückig mit der ersten Schaumlage 1 1 ausgebildet oder verbunden und bilden die dem Sitzinsassen am nächsten zugewandten Abschnitte des Mittelbereichs 6 des Schaumteils 5. Die Komfortröhren 50 sind im Wesentlichen senkrecht zur Sitzfläche angeordnet. Die Querschnitte der

Komfortröhren 50 sind vorliegend rechteckig mit abgerundeten Kanten, können jedoch auch jede andere geometrische Form aufweisen. Zwischen benachbarten Komfortröhren 50 liegen die Vertiefungen 52, deren Tiefe der Höhe der jeweiligen Komfortröhren 50 über einer Grundfläche der ersten Schaumlage 1 1 entspricht. Für einen guten Klimakomfort ist in einigen der Komfortröhren 50 jeweils ein Durchgangsloch 55 vorgesehen. Die Durchgangslöcher 55 sind vorliegend kreiszylinderförmig ausgebildet und liegen vorzugsweise zentrisch in der zugehörigen Komfortröhre 50. Von einer kreiszylindrischen Form abweichende Querschnitte der Durchgangslöcher 55, beispielsweise Polygonquerschnitte oder elliptische Querschnitte, sind ebenfalls möglich. Jedes der Durchgangslöcher 55 verläuft vollständig durch das Schaumteil 5 hindurch, so dass Luft durch das Durchgangsloch 55 hindurch strömen kann. Die Durchgangslöcher 55 verlaufen weitgehend senkrecht zur Oberfläche des Mittelbereichs 6.

Einige der Komfortröhren 50 weisen jeweils ein Sackloch 60 auf. Die Sacklöcher 60 sind vorliegend kreiszylinderförmig ausgebildet und liegen vorzugsweise zentrisch in der zugehörigen Komfortröhre 50. Von einer kreiszylindrischen Form abweichende Querschnitte der Sacklöcher 60, beispielsweise Polygonquerschnitte oder elliptische Querschnitte, sind ebenfalls möglich. Jedes der Sacklöcher 60 verläuft von einer Oberfläche des Schaumteils 5 startend in das Schaumteils 5 hinein, ohne vollständig durch das Schaumteil 5 hindurch zu laufen. Die

Oberfläche kann die dem Sitzinsassen zugewandte Oberfläche des Schaumteils 5 sein, die auch als A-Seite bezeichnet wird. Die Oberfläche kann aber auch die dem Sitzinsassen abgewandte Unterseite des Schaumteils 5 sein, die auch als B- Seite bezeichnet wird. Jedes der Sacklöcher 60 ist somit nur einseitig offen, so dass keine Luft durch das Sackloch 60 hindurch strömen kann. Die Sacklöcher 60 verlaufen weitgehend senkrecht zur Oberfläche des Mittelbereichs 6. Die Tiefe eines Sacklochs 60 in einer Komfortröhre 50 beeinflusst die

Nachgiebigkeit dieser Komfortröhre 50. Die Tiefe eines Sacklochs 60 in einer Komfortröhre 50 kann geringer, gleich oder größer als die Höhe der Komfortröhre 50 sein. Mittels der Tiefe der Sacklöcher 60 und / oder einer Kombination von Sacklöchern 60 und Durchgangslöchern 55 innerhalb eines Schaumteils 5 kann der Sitzkomfort und das Sitzklima gezielt beeinflusst werden. . Die Durchgangslöcher 55 ermöglichen einen effektiven Luft- und Feuchtigkeitsaustausch durch das Schaumteil 5 hindurch, und zwar

vorteilhafterweise auch ohne aktive Belüftungsmittel wie Ventilatoren. Es handelt sich also um ein rein passives Klimasystem.

Zwischen den beiden Schaumlagen 1 1 und 21 befindet sich ein als Vlies 225 ausgebildetes Netzwerk, das eine Grenze zwischen den beiden Schaumlagen 1 1 und 21 darstellt. Die beiden Schaumlagen 1 1 und 21 sind jeweils stoffschlüssig und/oder formschlüssig mit dem Vlies 225 verbunden.

Das Vlies 225 ist vorzugsweise senkrecht zu den Durchgangslöchern 55 und den Sacklöchern 60 ausgerichtet. Vorliegend ist das Vlies 225 flächig und ohne Löcher ausgebildet, so dass das Vlies 225 durch die Löcher 55 hindurch läuft. Das Vlies 225 kann jedoch auch im Bereich der Löcher 55 gelocht ausgebildet sein.

Figur 3 zeigt einen Schnitt durch das Schaumteil 5. Das Vlies 225 schließt unmittelbar an die Vertiefungen 52 zwischen den einzelnen Komfortröhren 50 an, so dass ausschließlich die Komfortröhren 50 die erste Schaumlage 1 1 bilden. Beim Einsitzen des Insassen werden zunächst im Wesentlichen die Komfortröhren 50 komprimiert. Im weiteren Verlauf des Einsitzens wird auch die zweite

Schaumlage 21 deutlich komprimiert. Dadurch wird ein zweistufiges

Einsitzverhalten mit steigender Polsterhärte erreicht. Der Schnitt in Figur 3 zeigt ausschließlich Durchgangslöchern 55. Es sind jedoch in anderen Komfortröhren 50 des Schaumteils 5 auch Sacklöcher 60 vorgesehen. Die Verteilung der

Komfortröhren 50, die Sacklöcher 60 aufweisen, über den Mittelbereich 6 ist in vielfältiger Weise möglich. Die Tiefe eines Sacklochs 60 kann der Tiefe der die Komfortröhre 50 umgebenden Vertiefungen 52 und somit der Höhe der

Komfortröhren 50 entsprechen. Ein Boden des Sacklochs 60 fällt dann mit dem Vlies 225 zusammen. Die Tiefe der Sacklöcher 60 kann jedoch auf kleiner oder größer sein. In letzterem Fall kann das Vlies 225 entsprechend gelocht sein. In Figur 4 ist eine erste Abwandlung des ersten Ausführungsbeispiels dargestellt. Das Vlies 225 ist im Vergleich zum ersten Ausführungsbeispiel tiefer angeordnet, so dass die Trennebene zwischen den beiden Schaumlagen 1 1 und 21 tiefer liegt, das heißt weiter vom Insassen weg liegt. Während des Einsitzens des Insassen werden zunächst im Wesentlichen die Komfortröhren 50 komprimiert. Im weiteren Verlauf des Einsitzens wird im Wesentlichen die unterhalb der Komfortröhren 50 angeordnete Schicht der ersten Schaumlage 1 1 komprimiert, bis letztlich auch die zweite Schaumlage 21 deutlich komprimiert wird. Dadurch wird ein dreistufiges Einsitzverhalten mit steigender Polsterhärte erreicht. Der Schnitt in Figur 4 zeigt ausschließlich Durchgangslöcher 55. Es können jedoch in anderen Komfortröhren 50 des Schaumteils 5 auch Sacklöcher 60 vorgesehen sein. Die Verteilung der Komfortröhren 50, die Sacklöcher 60 aufweisen, über den Mittelbereich 6 ist in vielfältiger weise möglich. In Figur 5 ist eine zweite Abwandlung des ersten Ausführungsbeispiels dargestellt. Das Vlies 225 ist im Vergleich zum ersten Ausführungsbeispiel höher angeordnet, so dass die Trennung zwischen den beiden Schaumlagen 1 1 und 21 innerhalb der Komfortröhren 50 liegt, das heißt näher zum Insassen liegt. Beim Einsitzen des Insassen werden zunächst im Wesentlichen die oberen Bereiche der

Komfortröhren 50, die zu der ersten Schaumlage 1 1 gehören, komprimiert. Im weiteren Verlauf des Einsitzens werden auch die unteren Bereiche der

Komfortröhren 50, die zu der zweiten Schaumlage 21 gehören, deutlicher komprimiert und letztlich auch die unterhalb der Komfortröhren 50 gelegenen Bereiche der zweiten Schaumlage 21 . Dadurch wird ein dreistufiges

Einsitzverhalten mit steigender Polsterhärte erreicht. Der Schnitt in Figur 5 zeigt eine Komfortröhre 50 mit einem Sackloch 60, umgeben von zwei Komfortröhren 50 mit jeweils einem Durchgangsloch 55. Die Verteilung der Komfortröhren 50 mit Sacklöchern 60 über den Mittelbereich 6 ist in vielfältiger weise möglich. Ein in Fig. 6 dargestelltes, zweites Ausführungsbeispiel ist als Schaumteil 105 für eine Sitzlehne ausgeführt. Das Schaumteil 105 umfasst einen Mittelbereich 106 und zwei Seitenwangen 107. Das Schaumteil 5 des ersten Ausführungsbeispiels und das Schaumteil 105 schließen in Einbau- und Nutzlage einen Winkel von beispielsweise annähernd etwa 90 Grad ein. Eine erste Schaumlage 1 1 1 des Schaumteils 105 ist im Fahrzeug annähernd vertikal und in Fahrtrichtung nach vorne orientiert, so dass der Insasse mit dem Rücken, gegebenenfalls unter Zwischenlage weiterer Polsterbestandteile, wie insbesondere eines Stoff- oder Lederbezuges, in Teilbereichen mit der ersten Schaumlage 1 1 1 in Kontakt ist.

In Einbaulage hinter der ersten Schaumlage 1 1 1 ist eine in der Figur 6 nicht sichtbare zweite Schaumlage angeordnet, insbesondere ebenfalls annähernd vertikal ausgerichtet und insbesondere einteilig mit der ersten Schaumlage 1 1 1 verbunden. Die zweite Schaumlage besteht vorzugsweise aus Hartschaum. In Einbaulage befinden sich die beiden Seitenwangen 107 jeweils seitlich neben der ersten Schaumlage 1 1 1 und der zweiten Schaumlage. Die erste Schaumlage 1 1 1 , die zweite Schaumlage und die Seitenwangen 107 sind in einem Werkzeug geschäumt und weisen zueinander unterschiedliche Härten und Dichten auf, mit den im ersten Ausführungsbeispiel beschriebenen Kennwerten und Zusammensetzungen. Die erste Schaumlage 1 1 1 , die zweite Schaumlage und die Seitenwangen 107 sind vorzugsweise im MDI- (Diphenylmethandiisocyanat-) oder TDI- (Toluylendiisocyanat-) Schäumverfahren hergestellt. Die Schaumhärten liegen in an sich bekannten, typischen Bereichen.

Die erste Schaumlage 1 1 1 weist zudem mehrere Komfortröhren 150 auf, welche den Komfort beim ersten Einsitzen und auf kurzen Fahrstrecken erhöhen. Die untere, härtere zweite Schaumlage stärkt hingegen den Langzeitkomfort.

Zwischen benachbarten Komfortröhren 150 liegen Vertiefungen 152, deren Tiefe der Höhe der jeweiligen Komfortröhren 150 über einer Grundfläche der ersten Schaumlage 1 1 1 entspricht.

Für einen guten Klimakomfort ist in einigen der Komfortröhren 150 ein

Durchgangsloch 155 vorgesehen, das sich vollständig durch das Schaumteil 105 hindurch erstreckt. Die übrigen Konnfortröhren 150 weisen jeweils genau ein Sackloch 160 auf. Die Verteilung der Komfortröhren 150 mit Sacklöcher 160 über den Mittelbereich 106 ist in vielfältiger weise möglich. In einer Abwandlung des zweiten Ausführungsbeispiels ist zwischen der ersten Schaumlage 1 1 1 aus einem ersten Schaumaterial und der zweiten Schaumlage aus einem zweiten Schaummaterial eine dritte Schaumlage aus einem dritten Schaummaterial angeordnet. Die Seitenwangen können dann aus einem vierten Scahummaterial bestehen, oder auch aus dem ersten Schaumaterial, dem zweiten Schaummaterial oder dem dritten Schaummaterial.

Die Herstellung der erfindungsgemäßen Schaumteile 5 und 105 erfolgt in einem Werkzeug 500. Das Werkzeug 500 umfasst ein schüsselartiges Unterteil 510, einen relativ zum Unterteil 510 schwenkbaren Rahmen 520, der ein Vlies 225 als Zwischeneinleger zumindest zwischen der ersten Schaumlage 1 1 , 1 1 1 und der zweiten Schaumlage 21 aufspannt, und einen relativ zum Rahmen 520

verschwenkbares deckelartiges Oberteil 530. Die Werkzeugkonturen zur

Herstellung der Komfortröhren 50 und 150 sind im Unterteil 510 vorgesehen, so dass das Schaumteil 5 gegenüber seiner Einbaulage im Fahrzeug kopfüber hergestellt wird.

In einem ersten Schäumvorgang wird in das Unterteil 510 das Material für die erste Schaumlage 1 1 , 1 1 1 eingefüllt. Anschließend wird der Rahmen 520 mitsamt dem aufgespannten Vlies 225 auf das Unterteil 510 geschwenkt, so dass das Vlies 225 auf der Oberfläche der zweiten Schaumlage 21 , 221 aufliegt. In einem zweiten Schäumvorgang wird das Material für die zweiten Schaumlage 21 in den Raum zwischen dem Rahmen 520 und dem Oberteil 530 eingebracht, das Material für die Seitenwangen 7, 107 eingebracht und das Oberteil 530

anschließend geschlossen. Das Schäumen des Material für die Seitenwangen 7, 107 kann alternativ auch in einem dritten Schäumvorgang erfolgen. Ein in den Figuren 9 und 10 dargestelltes drittes Ausführungsbeispiel entspricht weitgehend dem ersten Ausführungsbeispiel, soweit es anschließend nicht abweichend beschrieben ist. Gleichwirkende Bauteile und Konturen haben gegenüber dem ersten Ausführungsbeispiel um den Wert 200 höhere

Bezugszeichen. Ein Herstellverfahren und ein Werkzeug für das dritte

Ausführungsbeispiel entsprechen ebenfalls jeweils weitgehend dem zuvor beschriebenen Herstellverfahren und Werkzeug.

Das dritte Ausführungsbeispiel ist ein Schaumteil 205 für ein Sitzkissen des Fahrzeugsitzes. Das Schaumteil 205 umfasst einen Mittelbereich 206 und zwei Seitenwangen 207.

Eine in Einbaulage des Fahrzeugsitzes annähernd horizontal angeordnete erste Schaumlage 21 1 ist im Falle der Benutzung des Fahrzeugsitzes dem Insassen zugewandt. Die erste Schaumlage 21 1 besteht einem ersten Schaummaterial, vorzugsweise aus Weichschaum.

In Einbaulage unterhalb der ersten Schaumlage 21 1 ist eine zweite

Schaumlage 221 angeordnet, insbesondere ebenfalls annähernd horizontal ausgerichtet und einteilig mit der ersten Schaumlage 21 1 verbunden. Die zweite Schaumlage 221 besteht aus einem gegenüber dem Schaummaterial der ersten Schaumlage 21 1 festeren Schaummaterial, vorzugsweise aus Hartschaum. In Einbaulage befinden sich die beiden Seitenwangen 207 jeweils seitlich neben der ersten Schaumlage 21 1 und der zweiten Schaumlage 221 und sind einteilig mit der ersten Schaumlage 21 1 und der zweite Schaumlage 221 verbunden.

Die beiden Schaumlagen 21 1 und 221 und die Seitenwangen 207 sind in einem Werkzeug geschäumt und weisen zueinander unterschiedliche Härten und Dichten auf.

Die erste Schaumlage 21 1 weist zudem mehrere, vorliegend dreiundvierzig Komfortröhren 250 auf, welche einen weitgehend rechteckförmigen Querschnitt haben. Einzelne dieser Komfortröhren 250 haben einen annähernd quadratischen Querschnitt. Zwischen benachbarten Komfortröhren 250 liegen Vertiefungen 252, deren Tiefe der Höhe der jeweiligen Komfortröhren 250 über einer Grundfläche der ersten Schaumlage 21 1 entspricht.

Die Komfortröhren 250 sind in drei Feldern von unmittelbar benachbarten

Komfortröhren 250 aufgeteilt. Die Grenzen der Felder sind durch

Polsterbefestigungskanäle 254 gebildet. Die Polsterbefestigungskanäle 254 bieten mehrere Durchgänge für an einem Sitzbezug befestigte erste Befestigungsmittel und mit diesen ersten Befestigungsmitteln zusammenwirkende und im Schaumteil 205 eingebrachte zweite Befestigungsmittel. Die an sich bekannten

Befestigungsmittel, wie beispielsweise Drähte und Haken, sind in den Figuren nicht dargestellt. In einem unter den Oberschenkeln eines Insassen positionierten vorderen Feld von Komfortröhren 250, d.h. im vorderen Bereich des Mittelbereiches 206 des Schaumteils 205 sind vorliegend siebzehn Komfortröhren 250 über die gesamte Breite des Mittelbereiches 206 verteilt. In zwei weiteren, jeweils in einem Bereich unter den Sitzbeinhöckern des Insassen positionierten hinteren Feldern von Komfortröhren 250, sind vorliegend jeweils dreizehn Komfortröhren 250 verteilt. In Querrichtung liegt jedes der beiden Felder jeweils zwischen einem

Polsterbefestigungskanal 254 in der Sitzmitte und jeweils einem an eine der beiden Seitenwangen 207 angrenzenden Polsterbefestigungskanal 254. Die Verteilung und die Gestalt der Komfortröhren 250 in den beiden Feldern ist spiegelsymmetrisch zueinander.

Die Komfortröhren 250 sind einstückig mit der ersten Schaumlage 21 1 verbunden und bilden die dem Sitzinsassen am nächsten zugewandten Abschnitte des Mittelbereichs 206 des Schaumteils 205. Die Komfortröhren 250 sind im

Wesentlichen senkrecht zur Sitzfläche angeordnet. Die Querschnitte der

Komfortröhren 250 sind vorliegend rechteckig mit abgerundeten Kanten, können jedoch auch jede andere geometrische Form aufweisen. Für einen guten Klimakomfort ist in einigen der Konnfortröhren 250 jeweils ein Durchgangsloch 255 vorgesehen, das sich vollständig durch das Schaumteil 205 hindurch erstreckt. Andere der Komfortröhren 250 weisen jeweils genau ein Sackloch 260 auf. Die Verteilung der Komfortröhren 250, die Sacklöcher 260 aufweisen, über den Mittelbereich 206 ist in vielfältiger Weise möglich. Einzelne, vorliegend benachbart zu den Seitenwangen 207 angeordnete Komfortröhren 250, sind aus Vollmaterial gebildet und weisen somit weder ein Durchgangsloch 255 noch ein Sackloch 260 auf. Vorliegend sind in einer in Fahrtrichtung betrachtet vorderen Reihe von Komfortröhren 250 sämtliche Komfortröhren 250 mit jeweils einem Sackloch 260 versehen. In einer unmittelbar benachbarten zweiten Reihe von Komfortröhren 250 ist genau eine Komfortröhre 250 mit einem Sackloch 260 versehen, während die anderen Komfortröhren 250 dieser Reihe

Durchgangslöcher 255 aufweisen. Die Verteilung der Komfortröhren 250 mit Sacklöchern 260 über den Mittelbereich 206 ist somit vorliegend unsymmetrisch ausgebildet.

Zwischen den beiden Schaumlagen 21 1 und 221 befindet sich ein als Vlies 225 ausgebildetes Netzwerk, das eine Grenze zwischen den beiden Schaumlagen 21 1 und 221 darstellt. Die beiden Schaumlagen 21 1 und 221 sind jeweils

stoffschlüssig und/oder formschlüssig mit dem Vlies 225 verbunden.

Das Vlies 225 ist vorzugsweise senkrecht zu den Löchern 255 ausgerichtet.

Vorliegend ist das Vlies 225 flächig ohne Löcher ausgebildet, so dass das

Vlies 225 durch die Löcher 255 hindurch läuft. Das Vlies 225 kann jedoch auch im Bereich der Löcher 255 gelocht ausgebildet sein.

Ein in Figur 1 1 dargestelltes viertes Ausführungsbeispiel entspricht weitgehend dem ersten Ausführungsbeispiel, soweit es anschließend nicht abweichend beschrieben ist. Gleichwirkende Bauteile und Konturen haben gegenüber dem ersten Ausführungsbeispiel um den Wert 300 höhere Bezugszeichen. Ein

Herstellverfahren und ein Werkzeug für das vierte Ausführungsbeispiel entsprechen ebenfalls jeweils weitgehend dem zuvor beschriebenen Herstellverfahren und Werkzeug.

Das vierte Ausführungsbeispiel ist ein Schaumteil 305 für ein Sitzkissen des Fahrzeugsitzes. Das Schaumteil 305 umfasst einen Mittelbereich 306 und zwei Seitenwangen 307.

Eine in Einbaulage des Fahrzeugsitzes annähernd horizontal angeordnete erste Schaumlage 31 1 ist im Falle der Benutzung des Fahrzeugsitzes dem Insassen zugewandt. Die erste Schaumlage 31 1 besteht einem ersten Schaummaterial, vorzugsweise aus Weichschaum.

In Einbaulage unterhalb der ersten Schaumlage 31 1 ist einen hinteren Bereich des Schaumteils 305 eine in den Figuren nicht dargestellte zweite Schaumlage angeordnet, insbesondere ebenfalls annähernd horizontal ausgerichtet und einteilig mit der ersten Schaumlage 31 1 verbunden. In Fig. 12 ist nur die erste Schaumlage 31 1 erkennbar, da der Schnitt räumlich vor der zweite Schaumlage angeordnet ist. Die zweite Schaumlage besteht aus einem gegenüber dem Schaummaterial der ersten Schaumlage 31 1 festeren Schaummaterial, vorzugsweise aus Hartschaum. In Einbaulage befinden sich die beiden Seitenwangen 307 jeweils seitlich neben der ersten Schaumlage 31 1 und der zweiten Schaumlage und sind einteilig mit der ersten Schaumlage 31 1 und der zweite Schaumlage verbunden.

Die erste Schaumlage 31 1 , die zweite Schaumlage und die Seitenwangen 207 sind in einem Werkzeug geschäumt und weisen zueinander unterschiedliche Härten und Dichten auf.

Das Schaumteil 305 weist mehrere Komfortröhren 350 auf, welche einen weitgehend rechteckförmigen Querschnitt haben. Einzelne dieser Komfortröhren 350 haben einen annähernd quadratischen Querschnitt. Zwischen benachbarten Komfortröhren 350 liegen Vertiefungen 352 mit unterschiedlichen Tiefen.

Die Komfortröhren 350 sind in zwei Felder von unmittelbar benachbarten

Komfortröhren 350 aufgeteilt. Die Grenzen der Felder sind weitgehend durch

Polsterbefestigungskanäle 354 gebildet. Die Polsterbefestigungskanäle 354 bieten mehrere Durchgänge für an einem Sitzbezug befestigte erste Befestigungsmittel und mit diesen ersten Befestigungsmitteln zusammenwirkende und im Schaumteil 305 eingebrachte zweite Befestigungsmittel. Die an sich bekannten

Befestigungsmittel, wie beispielsweise Drähte und Haken, sind in Figur 1 1 nicht dargestellt.

Die Komfortröhren 350 sind einstückig mit der ersten Schaumlage 31 1 verbunden und bilden die dem Sitzinsassen am nächsten zugewandten Abschnitte des Mittelbereichs 306 des Schaumteils 305. Die Komfortröhren 350 sind im

Wesentlichen senkrecht zur Sitzfläche angeordnet. Die Querschnitte der

Komfortröhren 350 sind vorliegend rechteckig mit abgerundeten Kanten, können jedoch auch jede andere geometrische Form aufweisen. Für einen guten Klimakomfort sind in einigen der Komfortröhren 350 jeweils ein Durchgangsloch 355 oder zwei Durchgangslöcher 355 vorgesehen. Die

Durchgangslöcher 355 sind vorliegend kreiszylinderförmig ausgebildet und liegen vorzugsweise zentrisch in der zugehörigen Komfortröhre 350. Von einer kreiszylindrischen Form abweichende Querschnitte der Durchgangslöcher 355, beispielsweise Polygonquerschnitte oder elliptische Querschnitte, sind ebenfalls möglich. In der Mitte des Mittelbereichs 306 sind Komfortröhren 350 mit zwei versetzt zueinander positionierten, parallel verlaufenden Durchgangslöchern 355 vorgesehen. Jedes der Durchgangslöcher 355 verläuft vollständig durch das Schaumteil 305 hindurch, so dass Luft durch das Durchgangsloch 355 hindurch strömen kann. Die Durchgangslöcher 355 verlaufen weitgehend senkrecht zur Oberfläche des Mittelbereichs 306. Einige der Komfortröhren 350 weisen jeweils ein Sackloch 360 oder zwei

Sacklöcher 360 auf. Einzelne Komfortröhren 350 können ein Durchgangsloch 355 und ein Sackloch 360 aufweisen. Die Sacklöcher 360 sind vorliegend

kreiszylinderförmig ausgebildet und liegen vorzugsweise zentrisch in der zugehörigen Komfortröhre 350. Von einer kreiszylindrischen Form abweichende Querschnitte der Sacklöcher 360, beispielsweise Polygonquerschnitte oder elliptische Querschnitte, sind ebenfalls möglich. Jedes der Sacklöcher 360 verläuft von einer Oberfläche des Schaumteils 305 startend in das Schaumteils 305 hinein, ohne vollständig durch das Schaumteil 305 hindurch zu verlaufen. Die Oberfläche kann die dem Sitzinsassen zugewandte Oberfläche des Schaumteils 305 sein, die auch als A-Seite bezeichnet wird. Die Oberfläche kann aber auch die dem

Sitzinsassen abgewandte Unterseite des Schaumteils 305 sein, die auch als B- Seite bezeichnet wird. Jedes der Sacklöcher 360 ist somit nur einseitig offen, so dass keine Luft durch das Sackloch 360 hindurch strömen kann. Die Sacklöcher 360 verlaufen weitgehend senkrecht zur Oberfläche des Mittelbereichs 306.

Die Tiefe eines Sacklochs 360 in einer Komfortröhre 350 beeinflusst die

Nachgiebigkeit dieser Komfortröhre 350. Die Tiefe eines Sacklochs 360 in einer Komfortröhre 350 kann geringer, gleich oder größer als die Höhe der Komfortröhre 350 sein. Einzelne, vorliegend benachbart zu den Seitenwangen 307 angeordnete Komfortröhren 350 sind aus Vollmaterial gebildet und weisen somit weder ein Durchgangsloch 355 noch ein Sackloch 360 auf.

Mittels der Tiefe der Sacklöcher 360 und / oder einer Kombination von

Sacklöchern 360 und Durchgangslöchern 355 innerhalb eines Schaumteils 305 kann der Sitzkomfort und das Sitzklima gezielt beeinflusst werden.

Die in der vorstehenden Beschreibung, den Ansprüchen und den Zeichnungen offenbarten Merkmale können sowohl einzeln als auch in Kombination für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausgestaltungen von

Bedeutung sein. Es lassen sich somit beispielsweise für das Sitzkissen als mögliche Varianten ein Dreizonenschaum, ein Dreizonenschaum mit Klimafunktion, ein Dreizonenschaum mit Komfortröhren und ein Dreizonenschaum mit Komfortröhren und Klimafunktion bilden.

Bezugszeichenliste , 105, 205, 305 Schaumteil

, 106, 206, 306 Mittelbereich

, 107, 207, 307 Seitenwange

1, 111, 211, 311 erste Schaumlage

1, 221 zweite Schaumlage

0, 150, 250, 350 Komfortröhre

2, 152, 252, 352 Vertiefung

5, 155, 255, 355 Durchgangsloch

25 Vlies

54, 354 Polsterbefestigungskanal0, 160, 260, 360 Sackloch

00 Werkzeug

10 Unterteil

20 Rahmen

30 Oberteil